Tupac Shakur zum 40. Geburtstag - Art

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Tupac Shakur zum 40. Geburtstag - Art
Kultur
Nummer 137
Donnerstag, 16. Juni 2011
Weissenhof ein
Fall für das
Weltkulturerbe
Stuttgart. Zum architektonischen und städtebaulichen
Werk des französischen
Architekten Le Corbusier gehören auch zwei Häuser der
Stuttgarter Weissenhofsiedlung. Ein Gemeinschaftsantrag mit Frankreich, Argentinien, Belgien, Japan und der
Schweiz will das Werk des
Franzosen in die Welterbeliste aufnehmen lassen. Le Corbusiers Entwurf für die Stuttgarter Häuser stammt aus
dem Jahr 1927. Die Weissenhofsiedlung umfasste 33 Häuser, heute sind noch 11 Originalhäuser erhalten. Die Gebäude für den »modernen
Großstadtmenschen« waren
experimentell angelegte Bauten, die Funktionalität und Ästhetik gleichermaßen verkörpern sollten. 17 Architekten,
darunter Le Corbusier und
Walter Gropius, waren daran
unter der künstlerischen Leitung von Ludwig Mies van der
Rohe beteiligt. Bei den Nazis
gab es Überlegungen, die
Weissenhof-Siedlung komplett abzureißen. Im Zweiten
Weltkrieg wurden einige Häuser zerstört, andere wurden
später abgerissen und durch
konventionelle Gebäude ersetzt. Erst 1958 wurden die
verbliebenen Bauten unter
Denkmalschutz gestellt.
Die Foo Fighters werden beim Southside Festival, das an diesem Wochenende in Neuhausen ob Eck steigt, ihre neue CD präsentieren.
Komm jetzt sofort schwimmen, Papa!
Dave Grohl hat mit den Foo Fighters den Garagenrock wiederentdeckt und ist einer der Stars des Southside Festivals
Von Steffen Rüth
Neuhausen ob Eck. Von Freitag an belagern wieder 50 000
Rockfans das idyllische Neuhausen ob Eck (Landkreis
Tuttlingen). Beim Southside
Festival, das 2010 zu einer
Schlammschlacht wurde, treten 80 Bands auf. Einer der
Headliner sind Dave Grohls
Foo Fighters.
»Rock’n’Roll ist Krach«, ruft
Dave Grohl und nimmt einen
ordentlichen Schluck Flaschenbier. »Rock’n’Roll ist das
Unperfekte, Rock’n’Roll ist
mein Leben.« Der Frontmann
der Foo Fighters steht – wie
seine vier Bandkollegen – an
der Bar eines Berliner Clubs.
Der ihn umringende Pulk von
Rockjournalisten hat bereits
einen bunten Nachmittag hinter sich.
Erst gab es in einer Weltpremiere die Dokumentation
»Foo Fighters: Back and
Forth« zu sehen. Der Film
zeichnet die 16 Jahre währende Karriere der Gruppe mit allen Hochs, aber auch Tiefs
(Rauswürfe, die lebensbedrohliche Heroinüberdosis
von Schlagzeuger Taylor Hawkins, Daves Überlegungen,
die Gruppe aufzulösen und zu
den Queens Of The Stone Age
zu wechseln) nach und zeigt
ausführlich die Entstehungsgeschichte des neuen Albums
»Wasting Light«.
Anschließend folgte selbiges auf die Ohren. Es ist die
derbste und aggressivste der
sieben bisherigen Foo-Fighters-Platten. »Wir überlegten
uns, was wir machen könnten,
damit das Album so richtig
nach Garage klingt«, sagt
Grohl, im Film morgens um
sechs Uhr am Küchentisch sitzend, während seine vierjährige Tochter Violet neben ihm
Kornflocken kaut. Auf teure
Studios habe die Band keinen
Bock gehabt, zudem wollte
man nach dem schleichenden
Aufstieg zu einer der größten
Rockbands und Live-Attraktionen der Welt gerne zurück
zum Kern kommen, zum
Punk, zum Grunge. Was also
macht der einstige Drummer
von Nirvana?
»Ein erwachsener
Mann, der in einer
Rockband spielt, bleibt
immer ein Kind«
Räumt Schwimmtiere und Rasenmäher aus seiner Doppelgarage daheim in Encino bei
Los Angeles, stöpselt die Verstärker ein und legt los. »Ein
Garagenalbum nimmt man
am besten in der Garage auf«,
so die unwiderlegbare Logik
des 42-Jährigen. Als Produzent ist Butch Vig dabei, der
schon Nirvanas »Nevermind«
betreute. Auch Punk-Urge-
stein Pat Smear ist am Start,
und sogar der damalige Bassist Krist Novoselic spielt mit,
ausgerechnet auf dem Vergangenheitsbewältigungssong »I
Should Have Known« – der
einzigen Ballade auf »Wasting
Light« und ein Lied mit therapeutischer Wirkung, so Dave,
»das ich schon vor Jahren hätte schreiben sollen«.
Der Rest der elf Songs auf
»Wasting Light« besteht aus
Druck, Wucht und Adrenalin.
Mit akustischen Einflüssen
habe sich die Gruppe auf den
letzten beiden Platten, vor allem auf dem 2005 erschienenen »In Your Honor« genug
ausgetobt, befindet Grohl,
»jetzt wollen wir laut sein, bevor wir zu alt dazu sind«.
Trotz des punkigen, schroffen
Haudraufrocks von Songs wie
»White Limo« oder »Rope«
vernachlässigen die Foo Fighters nicht ihr feines Händchen
für
ausgeklügelt-verspielte
Der Heilige unter den Gangsta-Rappern
Heute würde 2Pac 40 Jahre alt / Mehr als 120 Millionen verkaufte Platten
Von Karl Kovacs
Eine Infotafel steht am Magdalenenberg am Stadtrand von
Villingen.
Foto: Streck
Grabhügel gilt
als Unikum
Villingen-Schwenningen. Der
Grabhügel am Magdalenenberg am Stadtrand von Villingen (Schwarzwald-Baar-Kreis)
gilt nach neuen Forschungserkenntnissen als einzigartig:
Während die Ausrichtung
nach dem Mond typisch ist für
Keltengräber, wurden die Gräber am Magdalenenberg nach
dem Sternenhimmel angeordnet. Diese Erkenntnis hat der
promovierte Archäologe Allard Mees aus Holland jetzt
durch nachträgliche Untersuchungen gewonnen. Mitte der
90er-Jahre hatte er den 100
Meter breiten Grabhügel erstmals besucht. Anhand von
Ausgrabungsplänen stellte er
die Einzigartigkeit der Anlage
fest. Die Anordnung der Gräber um das zentrale Fürstengrab entspricht den Sternenbildern des nördlichen Himmels, die von der Wintersonnenwende
bis
zur
Sommersonnenwende nachts
zu sehen sind. Es ist die weltweit älteste keltische Anlage,
die vollständig nach den
Mondzyklen ausgerichtet war.
Foto: promo
Oberndorf. Die weite BaggyHose hing meist ganz tief, in
der rechten Hand klemmte
ein angezündeter Joint und
mit den Fingern der linken
formte er ein »W«, das Zeichen für »Westcoast«, seiner
kalifornischen Heimat. Tupac
Amaru Shakur alias 2 Pac war
Musiker, Schauspieler, Entertainer – und vor allem schon
zu Lebzeiten eine Legende bei
Rap-Fans weltweit. Heute
würde der wohl meist verehrte Gangsta-Rapper seinen 40.
Geburtstag feiern.
Doch bereits im September
1996, im Alter von nur 25 Jahren, wurde 2 Pac bei einem
Drive-by-Shooting – einem
Mordanschlag aus einem fahrenden Auto – in Las Vegas erschossen. Der Täter ist bis
heute nicht einwandfrei identifiziert. Die Ironie ist, dass er
genau jener Gewalt zum Opfer fiel, die er teilweise exzessiv gepredigt hatte.
Von seinen Fans, die bis
heute mehr als 120 Millionen
seiner Platten gekauft haben,
wird er auch knapp 15 Jahre
nach seinem Tod verehrt. Um
2 Pac ranken sich mittlerweile
Mythen und Verschwörungstheorien á la Elvis Presley
oder John F. Kennedy.
Nicht wenige gehen davon
aus, dass es ein gezielter Anschlag des FBI auf den unliebsamen Rapper war, der wegen
seiner teils gewaltverherrlichenden Texte und seines
Hasses auf das rassistische
System in den USA als Feind
des Establishments galt.
Andere wiederum sind fest
davon überzeugt, dass Maka-
veli, wie sich 2 Pac zeitweise
in Anlehnung an den italienischen Staatsphilosophen Niccolò Machiavelli nannte, seinen Tod lediglich vortäuschte
– und heute noch Musik
macht. Der Beweis für sie sind
die sechs Studioalben, die seit
seiner Ermordung posthum
veröffentlicht wurden. Freilich handelt es sich dabei aber
um Archivmaterial, das der
akribische
Songschreiber
noch zu Lebzeiten aufgenommen hatte.
Sein Stern am Hip-HopHimmel leuchtete seit den
frühen 90er-Jahren. Bereits
auf seinem ersten Solo-Album
(»2Pacalypse Now«, 1991) lieferte er Songs wie »Brenda’s
got a Baby« und »Trapped« –
Stücke, in denen er Armut,
2 Pac war
schon zu Lebzeiten einer
der erfolgreichsten Rapper weltweit.
Polizeigewalt, Jugendschwangerschaft und Rassismus mit
messerscharfen Reimen und
unendlicher Wut beschreibt.
Erfolgsalben wie »Me Against
the World« (1994) und das
erste Rap-Doppelalbum der
Geschichte, »All Eyez on me«
(1996), folgten.
Während ihn Sittenwächter
– allen voran Tipper Gore, die
Frau des ehemaligen Vize-Präsidenten Al Gore – immer wieder für die Gewalt und Sprache in seiner Musik rügten,
lebte er auch im Alltag das Leben eines Gangsters. Gefängnisstrafen wegen Schießereien und einer nicht bewiesenen Vergewaltigung gehörten
zum Lifestyle des Westküsten-Rappers.
In seiner Musik sprach er
aber keineswegs nur über
blinde Rachsucht und Mord
an all seinen Feinden. Das
Aufwachsen in einem rassistisch geprägten Land, ohne
Vater, der tägliche Kampf ums
Überleben zwischen Drogen
und Gang-Kriegen waren
ebenso Teil seiner Songs wie
Visionen einer besseren Zukunft – einer Welt, in der
selbst ein Schwarzer US-Präsident werden kann. Für seine
treuen Fans war und ist er
mehr. Ein Straßen-Prophet,
dessen Texte tiefgründig, realistisch und voller Kraft sind.
Einen Tod in jungen Jahren
hat 2 Pac scheinbar geahnt. In
mehreren Passagen seiner
Songs beschreibt er sein Ableben. Fast 15 Jahre danach ist
er für viele in der Rap-Szene
der Heilige unter den Gangstern. Und das, obwohl er Mitschuld trägt an einem Krieg
im US-Rap.
Der Westen um 2 Pac in Kalifornien kämpfte nicht nur
verbal gegen die Konkurrenz
im Osten – vertreten durch
das Schwergewicht Notorious
B.I.G. alias Biggie (»Life after
Death«, 1997) . Auslöser der
Auseinandersetzung war ein
Anschlag auf 2 Pac im Jahr
1994 in New York, bei dem er
angeschossen worden war.
Biggie soll laut 2 Pac mitverantwortlich dafür gewesen
sein.
Der Krieg zwischen Eastund West-Coast endete erst,
nachdem knapp ein halbes
Jahr nach Shakurs Ermordung auch Biggie Opfer eines
Anschlags wurde. Der Tod der
beiden Superstars des Gangsta-Raps markierte den Höhepunkt des blutigen Konflikts.
Melodien, was auf »Arlandria« deutlich wird.
Letzteres Lied ist unter verschärften Bedingungen entstanden. Die Foo Fighters
nehmen es an einem Sonntag
auf, während ihre Frauen am
Pool weilen und die diversen
kleinen Kinder durch die Gegend springen. Im Film sieht
man Violet, wie sie in die Garage rennt und mit den Worten »Komm jetzt sofort
schwimmen, Papa«, an des Vaters Ärmel reißt. Daddy Dave
ringt ihr noch die Erlaubnis
ab, »schnell dieses eine Lied«
fertig zu spielen, dann ist er
auch schon drin im Wasser
und sagt: »Ein erwachsener
Mann, der in einer Rockband
spielt, bleibt immer irgendwo
ein Kind.« Wie er so an der
Theke lehnt und locker mit
der Presse plaudert, erweckt
Dave Grohl bei bestem Willen
nicht den Anschein, als sei er
darüber sehr unglücklich.
Papstmesse im
Olympiastadion
Berlin. Nach wochenlangen
Diskussionen wird die Messe
mit Papst Benedikt XVI.
(Bild) bei seinem Berlin-Besuch am 22. September nun
doch ins Olympiastadion verlegt. »So viele Menschen wollen die Heilige Messe mit dem
Papst feiern, dass der Platz vor
dem Schloss Charlottenburg
aus allen Nähten platzen würde«, begründete Diözesanad-
ministrator Weihbischof Matthias Heinrich den Schritt. Die
endgültige Entscheidung treffe aber der Vatikan. Schon
heute lägen fast 50 000 Anmeldungen vor, sagte Prälat
Ronald Rother, der für die
Vorbereitung des Papstbesuchs verantwortlich ist. Es sei
nach wie vor möglich, sich
unter www.papst-in-deutschland.de sowie in den Pfarrgemeinden des Erzbistums Berlin anzumelden.