DeinDing - Jugendstiftung

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DeinDing - Jugendstiftung
DeinDing
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
Projekte
Preisträger
2013
Impressum
Durchführung und Organisation:
Jugendstiftung Baden-Württemberg
Schlossstraße 23
74370 Sersheim
www.jugendstiftung.de
www.DeinDing-BW.de
Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,
Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
Verantwortlich:
Miriam Schmid, Jugendstiftung Baden-Württemberg
Redaktion:
Rebecca Notter, Jugendstiftung Baden-Württemberg
Lektorat:
Anna Hoeffler
Bilder:
Alle verwendeten Fotos wurden den jeweils dargestellten Projekten entnommen und mit Einverständnis der Projektträger veröffentlicht.
PeterseBe („Villa Emrich“, S. 16 und 17); sabuchwald („Inklusiver Skatepark“, S. 20); Georg („Ago – Kreativcamp/Bauwagen“, S. 22); Salome Ebinger
(„1. Deutscher Diversity Tag in Pforzheim“, S. 22); Kevin („Bücher Café“, S. 24); JULIAN MUEHLENHAUS („CampusMUN Konstanz 2011“, S. 25, Projektbild); Uwe Henne („Carmina – das inklusive Tanzprojekt“, S. 27); Bastiaan Thomassen („Ghetto Soul“, S. 29); apeheinrich („Glückskinder“, S. 30); Elena
Romanzin („Graffiti Wettbewerb“, S. 30); WOLPHA01 („Jugend-Kultur-Akademie“, S. 32); Baronin von Linse („Mädchen-Augen-Blicke 2013 der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft (stjg)“, S. 34); JugendpresseBW („Latino-Fest“ S. 35); Lisa Gonser („Müllberge – nein danke!“, S. 36); Francis („Malwettbewerb für einen Nationalpark im Nordschwarzwald – ‚Leon der Luchs sucht ein neues Zuhause‘“, S. 37); BFD KiJu/FSJ KiJu („RAPublik – Misch dich
ein. Auf deine Weise!“, S. 41); Marion Werling-Barth („Schutzengelteam des Friedrich-Schiller Gymnasiums Ludwigsburg“, S. 42); Wir („Smarties –
Inklusion ist Normalität auch als Teenie“, S. 44); Georg („Sozialprojekt“, S. 45); Niklas Spiegler („Szene Züchten“, S. 47); Tatjana Tereschkow („Was ist
ein Kulturort?“, S. 50); Wengenroth-Meurisch, Gabriele (KM) („WIR macht Schule. Meinungsmacher-Workshop“, S. 50); Thomas Quartier („Was heißt
hier Liebe“, S. 51) sowie Thinkstock/iStock („Anti-Gewalt-Gruppe“, S. 24; „CampusMUN Konstanz 2011“, S. 25, unten; „Mut-Theater“, S. 38; „Schüler
unterrichten Schüler“, S. 40; „Sozial-AG: Generationen verbinden“, S. 45; „Umweltprojekt Grüne Woche“, S. 49); Wikipedia („Begegnungen mit
Laufens berühmtestem Sohn – Friedrich Hölderlin“, S. 25, Porträt Hölderlins und „Georg-Elser-Projekt“, S. 29, Büste von Georg Elser).
Gestaltung:
Oliver Müller – Visuelle Kommunikation, Mainz
Druck:
Printmedien Karl-Heinz Sprenger, Vaihingen an der Enz
Februar 2014
Inhaltsverzeichnis
Grußwort der Ministerin Seite 3
Die Jury Seite 5
Bewertungskriterien Seite 6
Projekte 2013 Seite 7
– Landkarte des Engagements Seite 7
– Die Preisträger Seite 8
– Nominierte Projekte Seite 18
– Weitere engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer Seite 22
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
1
Grußwort
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dem Jugendbildungspreis wollen wir herausragende
Leistungen von Jugendlichen und Ehren- und Haupt­
amtlichen in der außerschulischen Jugendbildung sichtbar machen und öffentlich würdigen. Das ist deshalb so
wichtig, weil diesem Bereich in einer sich wandelnden,
vielfältigeren und zugleich stärker vernetzten Gesellschaft zunehmende Bedeutung zukommt.
„Wo engagiert ihr euch? Was ist euer Ding?“ war das
Thema des Jugendbildungspreises 2013. Den Projekt­
ideen waren keine Grenzen gesetzt. Das hat den schönen Effekt, dass die eingereichten Projekte ebenso vielfältig und bunt sind wie unsere Gesellschaft. Die hohe
Beteiligung am Jugendbildungspreis hat mich sehr gefreut: insgesamt 124 Projekte sind in diesem Jahr für
den Wettbewerb eingereicht worden. Das zeigt, dass
Jugendliche sich trotz anderslautender Befürchtungen
sehr wohl in und für unsere Gesellschaft engagieren.
Bei der Auseinandersetzung mit den Projekten wird
auch sehr deutlich, wie viel Herzblut die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihre Projekte gelegt haben.
Es liegt in der Natur eines Wettbewerbs, dass nicht alle
eingereichten Projekte mit einem Preis aus­gezeichnet
werden können. Für die Jury war es wirklich eine
schwierige Entscheidung, aus den vielen ein­gereichten
Projekten nur einige wenige Preisträger aus­zuwählen.
Aber auch wenn nun es einige „Gewinner“ gibt und
geben muss: Meiner Meinung nach haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer allein durch ihre Teilnahme
„gewonnen“. Denn alle Jugendliche, die mit gemacht
haben, konnten für sich persönlich ihre Stärken weiterentwickeln und haben neue Fähigkeiten erworben, die
für ihr weiteres Leben – etwa für die Berufswahl oder
ganz allgemein für den Umgang mit anderen – wichtig
sind. Und auch wenn heute nicht alle mit einem offiziellen Preis nach Hause gehen, will ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagen: Ihr habt großartige
Projekte auf die Beine gestellt. Ich bin sehr von Euch
beeindruckt und gratuliere Euch herzlich zu dem, was
Ihr erreicht habt.
Bei allen, die sich am Jugendbildbildungspreis Baden-­
Württemberg beteiligt haben, bedanke ich mich. Ich
freue mich bereits heute auf die nächste Runde und
auf die vielen wunderbaren neuen Ideen, die wir dabei
entdecken werden.
Katrin Altpeter MdL
Ministerin für Arbeit und Sozialordnung,
Familie, Frauen und Senioren
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
3
Die Jury
Die Jury
Da nicht alle eingereichten Projekte gewinnen können, bedarf es einiger Personen, die die Verantwortung übernehmen, eine Entscheidung zu treffen und zehn Projekte aus über 120 zu wählen.
2013 bestand die Jury aus:
Dilnaz Alhan,
1. Vorsitzende des Dachverbands
der Jugendgemeinderäte Baden-­
Württemberg e. V.
Miriam Kumpf,
Geschäftsführender Vorstand der
Jugendpresse Baden-Württemberg
„Viele Kinder und Jugendliche
sind hoch motiviert, sich für das
Gemeinwohl einzusetzen. Doch
werden das Engagement und
die Übernahme sozialer Verantwortung junger Menschen viel zu selten anerkannt. Der Jugendbildungs­
preis möchte derartige Leistungen auszeichnen.“
„Ich freue mich besonders über
Projekte, die aus jugendlicher
Eigeninitiative entstehen. Seit
es den Jugendbildungspreis gibt,
werden Jahr für Jahr mehr Projekte eingereicht, die weitgehend ohne hauptamtliche
Unterstützung umgesetzt werden – eine tolle Entwicklung!“
Halil-Enes Cetin,
Deutsch-Türkisches Forum
Stuttgart
Tom Lukas Nieke,
Landesschülerbeirat
Baden-Württemberg
„Ich habe so viele Projekte als
bemerkenswert markiert!“
„Leider sieht nur die Jury, wie
viele beeindruckende Projekte in
Baden Württemberg für, mit und
vor allem von Jugendlichen und
Kindern auf die Beine gestellt
werden. Es ist kein leichter Weg, da nur zehn zu nominieren. Ganz zu schweigen von der Auswahl der vier
Preisträger.“
Vera Dettenborn,
Ministerium für Arbeit und Sozial­
ordnung, Familie, Frauen und
Senio­ren Baden-Württemberg –
Referat 24 „Grundsatzfragen,
Kinder“
„Es ist zwar ganz schön viel
Arbeit, 124 Bewerbungen durchzugucken, aber es bringt auch echt Spaß, weil so viele
tolle Projekte dabei sind, für die ich mich echt begeistern kann.“
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Bewertungskriterien
Bewertungskriterien
Es steht auf jeden Fall fest, dass der Jugendbildungspreis herausragende Leistungen prämieren möchte.
Doch woran erkennt man eine herausragende Leistung? Inwieweit soll das eine Projekt „besser“ und „auszeichnungswürdiger“ sein als das andere? Für die Vergabe des Jugendbildungspreises haben sich verschiedene
Kriterien als relevant herauskristallisiert, die der Jury bei ihrer Bewertung als Leitfaden gelten:
Beteiligung Jugendlicher:
Inwieweit ist dieses Projekt eine Idee von Jugendlichen selbst? Wie
stark waren sie in die Konzeptionierung und Durchführung eingebunden?
Ist dieses Projekt von Jugendlichen für Jugendliche oder von Erwachsenen, die mit Jugendlichen zusammenarbeiten?
Innovationsgehalt:
Wie viel Neues steckt in diesem Projekt? Ist es etwas Einzigartiges,
Seltenes, noch nie vorher Dagewesenes?
Grad der Beteiligung der Öffentlichkeit:
Wie viele Menschen werden von dem Projekt angesprochen? Einzelne
Personen oder eine ganze Gruppe?
Wie öffentlich tritt das Projekt auf? Ist es eher für interne Zielgruppen oder für die breite Bevölkerung gedacht? Welche Bedeutung nimmt
dieses Projekt in der Öffentlichkeit ein?
Darstellung des Projekts:
Wie stellt sich das Projekt in seiner Bewerbung dar? Gibt es einen ausführlichen Beschreibungstext, der in das Projekt einführt? Wurde eventuell ein kleiner Einführungsfilm gedreht, wurden Bilder und weiteres
Info­material beigefügt?
Der Sonderpreis der Jugendstiftung ermöglicht einer weiteren Jugendgruppe die Anerkennung ihrer herausragenden Leistung und vergibt
an diese – neben den ersten drei Plätzen – einen weiteren verdienten
Preis.
6
DeinDing
Letztlich zählt aber vor allem eins:
„Jugendliche setzen sich hin, stellen
etwas auf die Beine und sollen dafür
prämiert werden.“ (Tom Nieke)
Alle 124 Projekte des Jahres 2013 erfüllen
diese Tatsache, weshalb jedes von ihnen
ein gelungenes Beispiel an Engagement
darstellt.
Auch wenn nur zehn Projekte nominiert
werden konnten, so sind dennoch alle
Projekte nennenswert und verdienen
Beachtung.
Projekte 2013
Projekte 2013
124 Projekte sind dem Aufruf des Jugendbildungspreises nachgekommen und haben sich für „DeinDing 2013“
beworben. Zahlreiche engagierte Jugendliche und Erwachsene stellten sich und ihre Projekte vor.
Auf den folgenden Seiten soll diese Mühe belohnt und dem Herzblut, das in jedes einzelne Projekt investiert
wurde, Achtung entgegengebracht werden.
Landkarte des Engagements
Die Projektbewerbungen für den Jugendbildungspreis 2013 kamen aus
den verschiedensten Teilen Baden-­Württembergs.
Eine anschauliche Verteilung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
sowie der Gewinnerinnen und Gewinner auf Stadt- und Landkreise
zeigt diese Land­karten-Grafik.
1
=
4 und mehr Teilnehmer/-innen
im Stadt- oder Landkreis
=
2 – 3 Teilnehmer/-innen
im Stadt- oder Landkreis
=
weniger als 2 Teilnehmer/-innen
im Stadt- oder Landkreis
=
nominierte Projekte
im Stadt- oder Landkreis
=
Preisträger/-innen im
Stadt- oder Landkreis
S
1
1 = 1. Preis, 2 = 2. Preis, 3 = 3. Preis,
S = Sonderpreis
3
S
2
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Die Preisträger
Die Preisträger
Alle eingegangenen Projekte waren gelungene Beispiele für jugendliches Engagement.
Doch die Jury hat entschieden!
Auf den folgenden Seiten findet sich eine ausführliche Vorstellung unserer Gewinnerprojekte jeweils mit einer
kurzen Zusammenfassung sowie dem Statement eines Jurymitglieds.
1. Preis
Statement Vera Dettenborn
„Als ich die Bewerbung von „Carpe
Viam“ zum ersten Mal gelesen habe,
dachte ich spontan: Da wäre ich gerne
dabei gewesen!
Carpe Viam
Die Organisatoren im Interview …
Ausschnitte aus dem Radiobeitrag zu „Carpe Viam – Nutze die Straße“
des Lokalmagazins des Freien Radios Wüste Welle, veröffentlicht am
06.08.2012
lokalmagazin.wueste-welle.de
Das Lokalmagazin begrüßt ganz herzlich Markus und Leonhard, zwei
Organisatoren des „Carpe Viam Straßenfestivals – international street
art festival“ vom 17.-22. August in Tübingen.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, so ein internationales Straßenkunstfestival zu organisieren? Wie ging alles los?
Schon vor eineinhalb Jahren kamen Ideen von verschiedenen Seiten
auf, so eine Art Kunstfestival zu machen, zu dem man nicht nur als
8
DeinDing
Die Organisatorinnen und Organisatoren von „Carpe Viam“ haben wirklich ein unheimlich vielfältiges Projekt
auf die Beine gestellt: unterschiedliche
Kunstformen, die verschiedensten Formate: einer­seits die Workshops und andererseits das fünftägige Sommer-Festival. Carpe Viam richtet sich an mehrere
Zielgruppen, denn das Festival war
sicher nicht nur für die Jugendlichen
attraktiv.
Außerdem hat mich der starke Umwelt­
aspekt beeindruckt – obwohl es sich ja
um ein Kultur- und nicht um ein Umweltprojekt handelte: von den Komposttoiletten über das vegane Essen bis hin
zum Fahrradverleih wurde auf Ressourcenschonung geachtet. Das bekommen
kommerzielle Festivals sicher selten so
hin.“
Projekte 2013 – Die Preisträger
Konsument hinkommt, sondern wo die jungen Leute selbst etwas
lernen und selbst Kunst darstellen können, d.h. selbst Kultur machen
und nicht nur Kultur konsumieren.
Von der Idee zur Umsetzung ist es ein langer Weg. Wie lief das dann
weiter?
Wir haben eben schon früh Soli-Veranstaltungen und Open Stages
organisiert, auf denen junge Leute auftreten konnten und von dem
geplanten Projekt etwas mitkriegen und so Lust bekommen, mitzumachen und das Projekt eventuell mitzugestalten. Ein Jahr vorher haben
wir dann in Tübingen den Festplatz als Ausrichtungsort gefunden, wo
das Camp stehen, die Workshops und das Abendprogramm stattfinden
sollten.
Carpe Viam – Nutze die Straße. Wie ist der Name entstanden?
Es gab dazu lange Diskussionen – wir brauchten einen Namen, der
das Ganze griffig machte und den die Leute sich merken konnten.
Und Carpe Viam klang einfach gut, weil auch die Aufforderung: „Nutze
die Straße! Belebe die Straße! Mach selbst was!“ gut dabei rauskommt.
Leute, die die lateinische Bedeutung kennen, werden es lustig finden
und schauen, was das ist. Für die anderen haben wir die Übersetzung
ja in den Titel mitaufgenommen, nutze die Straße. ; )
Was fällt für euch unter den Begriff Straßenkunst?
Oh, wir haben alles. Wir haben sehr viele Workshops: Das geht von
Singen, Taktimprovisation über Tanz, verschiedene Instrumente und
wie man Straßenkunst als Form des Protests nutzen kann oder so was
wie Slackline, Parcours, Straßenmalerei, Jounglage, Hula-hoop, Großpuppenbau und eigentlich alles, was man draußen auf der Straße so
machen kann. Wir stellen auch Kreide zur Verfügung, sodass die ganzen Wege bemalt werden können.
Carpe Viam
carpe-viam.org
„Nutze die Straße!“ war die Forderung des Straßenprojektes „Carpe
viam“. Junge Menschen sollten
künstlerisch tätig werden und
die Straße als Ort der Kultur begreifen. Viele folgten diesem Aufruf, was in einem interkulturellen Straßenfest seinen Höhepunkt
fand: Es wurden zahlreiche Workshops angeboten, Musik, Tanz
und Theater gespielt sowie Open
Stages aufgebaut, was für ein
buntes und abwechslungsreiches
Programm sorgte.
Was sind für euch denn die Highlights des Straßenfestivals?
Da gibt es einiges: Sonntag eine Modenschau, Zauberer,
eine Musik-Clownin, Sachen, die nicht im Programm
stehen und einfach so passieren; dass man Leuten
aus dem Ausland die Möglichkeit gibt, zu reisen
und ihre Kunst und Lebensgeschichten einem
Publikum zu zeigen … sehr gute Feuerkünstler.
Es ist einfach, ein Festival zu veranstalten, eine Bühne aufzustellen und ein paar
Gruppen hinzustellen. Aber bei uns ist das
ja anders. Wir wollen die Leute animieren,
selber was zu machen, mitzumachen,
kosten­los.
Das da draußen ist einfach eine riesige
Spielwiese.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Die Preisträger
2. Preis
Statement Tom Lukas Nieke
Jugendhaus
Hochmössingen
„Dass es Jugendliche mit eigener Motivation und Engagement schaffen, sich
dafür einzusetzen, dass ein Jugendhaus
errichtet wird, hat uns schon wirklich
beeindruckt.
Doch dass diese Jugendlichen es auch
noch selber gebaut haben, hat uns vom
Hocker gerissen.“
Die Geschichte eines Großprojekts
Rebecca Notter
Von der Idee …
Wer möchte ihn nicht? Einen Ort der Freundschaft und der Geborgenheit. Eine Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, sich auszutauschen, zu relaxen, aber auch Abenteuer zu erleben … kurz gesagt:
einfach gemeinsam Zeit zu verbringen. Für viele bietet ein Jugendhaus genau das.
Aus diesem Grund sollte auch in Hochmössingen, einem Ortsteil der
Stadt Oberndorf am Neckar, ein solch öffentlicher Jugendtreff her. Nach
diversen Bauwagen und einem kleinen Mietraum, fand sich eine Projektgruppe aus 40 engagierten Jugendlichen im Alter zwischen 16 und
19 Jahren zusammen, für die es hieß:
Wir bauen uns ein neues Jugendhaus – und zwar selbst!
… über die Planung und Realisierung …
Schon seit Jahren spukte diese Idee in den Köpfen der Teilnehmerinnen
und Teilnehmer herum und wurde in mehreren Jugendversammlungen
angesprochen. 2010 war es dann soweit.
10
DeinDing
Projekte 2013 – Die Preisträger
Jugendhaus
Hochmössingen
In über 14 Monaten Bauzeit entstand das Jugendhaus Hochmössingen, das sich die Jugendlichen
gewünscht hatten und in Form
eines Jugendprojektes hauptsächlich alleine umsetzten.
Das Ganze stellte sich jedoch schnell als nicht so leicht heraus. Zuerst
mussten ein passender Standort gefunden, Finanzierungsmöglichkeiten erörtert und beschafft und letztendlich eine Genehmigung
eingeholt werden.
Ganze zwei Jahre dauerte dieser Prozess, doch ließen sich die engagierten Jugendlichen davon nicht unterkriegen.
Das Projekt wurde sogar mit noch größerem Elan angegangen:
Denn in den darauf folgenden 14 Monaten Bauzeit wurde nicht nur
kräftig geplant, es wurden auch neue Ideen eingebracht und wieder
verworfen. Und schließlich nahm man zur Realisierung des Projekts
Hammer und Nägel sowie Pinsel und Farbtopf selbst in die Hand und
arbeitete drauf los. Alles natürlich vollkommen selbstständig – nur
hier und da war etwas Hilfe und Anleitung von Erwachsenen nötig.
… bis hin zum fertigen Jugendhaus
Den letzten Schliff erhielt der zukünftige Jugendtreff mit seinem bedeutungsvollen Namen „Pentagon“ und er kann sich eindeutig sehen lassen:
70 qm Fläche, davon ganze 47 qm für den zentralen Raum mit Küchenzeile und Theke. Hier wird gemeinsam gegessen, getrunken und
gelacht. Hinzu kommen ein Lagerraum, ein Vorplatz und natürlich
sani­täre Anlagen. Zum gemütlichen Abhängen spendeten Mitbürger
ein paar Sofas und für genügend Fun und Action ist mit Billard, Tischkicker, einer Musikanlage, PC und TV gesorgt. Die coolen Partys und
Veranstaltungen nicht zu vergessen!
Einweihung war Ende Juli 2013 und seitdem ist das Jugendhaus, welches von den Jugendlichen in Selbstverwaltung betrieben wird, ein
voller Erfolg.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
11
Projekte 2013 – Die Preisträger
Schülerfirma
„teens@work“
Schülerfirma teens@work –
Von Schülern für Schüler
Statement Vera Dettenborn
3. Preis
Pia Schmidt
Die Schülerfirma teens@work des Gustav-Stresemann-Gymnasiums
in Fellbach hat mehr als nur Schülerbetreuung zu bieten und ein vielfältiges Angebot für die Schülerschaft auf die Beine gestellt. Neben
Hausaufgabenbetreuung, Einzelnachhilfe, Gruppenkursen und abwechslungsreichen Workshops werden jede Woche Angebote
mit dem TSV für Sportbegeisterte durchgeführt. Das Prinzip
von teens@work lautet dabei: „Von Schülern für Schüler“.
Hauptsächlich wird die Schülerfirma daher von ehrenamtlichen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums geleitet und von Lehrkräften, Eltern, dem Förderverein und
Personen außerhalb der Schule tatkräftig unterstützt.
Eines der Angebote für die Lernfüchse der Schule ist
neben der viermal wöchentlich stattfindenden
Hausaufgabenbetreuung die individuelle Einzelnachhilfe. Dabei wird für den jeweiligen Lerner eine passende Lehrkraft oder ein fachlich
guter und geeigneter Oberstufenschüler vermittelt, der bei schulischen Problemen und
12
DeinDing
„Ich kann mir vorstellen, dass vor
allem die jüngeren Schülerinnen und
Schüler von dem Angebot von teens@
work profitieren. Zumal für jeden
das dabei sein dürfte, was er oder sie
braucht: Förderunterricht, Hausaufgabenbetreuung und vielfältige Gruppenangebote in modularer Form. Und
das alles ziemlich professionell organisiert von ehrenamtlichen Schülerinnen und Schülern, die dabei sicher
eine Menge lernen, aber auch eine
Menge Spaß haben. Das hat man an
dem erfrischenden Bewerbungsvideo
gesehen.
Bei diesem Projekt passt alles: tolles
Engagement, hoher Nutzen für viele
Schülerinnen und Schüler und eine gelungene Präsentation des Projekts!“
Projekte 2013 – Die Preisträger
Aufgaben unterstützend zur Seite steht. Gruppenkurse wie der Tastaturkurs, der Kreativkurs, der Konversationskurs oder die Hilfe beim Selbstmanagement sind ebenfalls individuelle Angebote der Schülerfirma.
Neuestes Projekt ist das einmalig wöchentlich angebotene GSG-Kompakt, bei dem vor allem die fünften Klassen angesprochen werden
sollen. Das Konzept ist eine individuelle Betreuung im Lernstudio mit
anschließendem Spiel und Spaß in der Gruppe. So werden die Jüngsten der Schule gleich von Anfang an in die Programme der Schülerfirma integriert und gefördert.
Schülerfirma
„teens@work“
Auch die Kooperation mit dem TSV vor Ort hat sich teens@work zunutze gemacht. Am Gustav-Stresemann-Gymnasium werden daher
unter­schiedliche Sportaktivitäten wie Bogenschießen, Handball oder
sogar Clip-Dance angeboten. Bewegung soll im Schulalltag nicht zu
kurz kommen und die Schüler können sich fit wie ein Turnschuh
fühlen.
gsg-fellbach.de
Die Schülerfirma ist in mehrere Bereiche untergliedert und bis auf den
Aufsichtsrat, der durch Lehrkörper vertreten ist, wird teens@work von
Schülerinnen und Schülern geleitet. Der Vorstand besteht aus zwei
engagierten Schülerinnen. Neben den Aufgabenfeldern Gruppenkurse, GSG-Kompakt, Hausaufgabencoaching und Einzelkurse sind die
Themen Marketing und IT sehr wichtig. Die Marketing-Gruppe hält
die Schule mit Informationen auf dem neuesten Stand und hat einen
eige­nen Bereich in der Schule, der ihr für Werbezwecke zur Verfügung
steht. Des Weiteren erstellt das Marketingteam Feedbackbögen, um
neue Ideen für die Programme herauszuarbeiten und umzusetzen.
Zuletzt ist der Bereich IT für alle Medienbereiche von teens@work
zuständig und unterstützt die Firma mit seinem technischen
Know-how.
Kosten für die unterschiedlichen Angebote entstehen bei
Gruppen- und TSV-Kursen sowie bei Einzelkursen und beim
GSG-Kompakt. Die Preise sind jedoch moderat und werden
– beispielsweise bei dem TSV-Sportkurs Bogenschießen –
für die Nutzung der Sportgeräte verwendet.
Die Schülerfirma teens@work ist für das Gymnasium eine
wichtige Stütze und somit fest im Schulalltag verankert. Die
ehrenamtlich Engagierten, die das Projekt an ihrer Schule
umgesetzt haben, helfen nicht nur ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, sondern können auch ihre persönlichen Kompetenzen weiterentwickeln. Die Schülerfirma teens@work ist daher für alle Beteiligten
eine wahre Bereicherung.
GSG, so nennt sich das Ganztages­
programm der Schülerfirma
teens@work, welche es sich zur
Aufgabe gemacht hat, mehr als
nur Schülerbetreuung zu sein. Die
Firma wird hauptsächlich von
ehren­amtlich tätigen Schülerinnen und Schülern betrieben, die
nicht nur für die Organisation,
sondern auch für Marketing und
IT verantwortlich sind. Doch auch
Eltern, Lehrer und Personen außer­
halb der Schule gehören ihr an.
Neben der Hausaufgabenbetreuung können Schülerinnen
und Schüler am Förderunterricht
teilnehmen, der sie individuell bei
schulischen Problemen und Aufgaben unterstützt. Zusätzlich bietet die Schülerfirma abwechslungsreiche Kurse an, so z.B. einen
Konversations- oder einen Kreativworkshop.
Durch die ehrenamtliche Arbeit leisten die engagierten Jugendlichen nicht nur einen wichtigen Beitrag zur schulischen Bildung ihrer Mitschülerinnen und
Mitschüler, sondern entwickeln
auch für sich persönlich wichtige
Kompetenzen weiter.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Die Preisträger
Sonderpreisträger:
Der mit dem Esel wartet und Villa Emrich
In diesem Jahr entschied sich die Jury für eine Doppelernennung der Sonderpreis­träger.
Beide Projekte bestachen auf ihre eigene Art und Weise, sodass eine Entscheidung
zwischen „Der mit dem Esel wartet“ und „Villa Emrich“ unmöglich schien.
Statement Dilnaz Alhan
Sonderpreis
Der mit
dem Esel
wartet
Mutschelnde Migranten
Bernhard Haage, Schwäbisches Tagblatt GmbH, 17.07.2013
Es war eine Filmpremiere nach Maß: Mit Rahmenprogramm, kurzen
Ansprachen und einem aufgeregten Publikum, das die Akteure auf
der Leinwand größtenteils persönlich kannte. Am späten Montagnachmittag wurde erstmals der Film „Der mit dem Esel wartet …“ im
Reutlinger franz. K im Rahmen der Veranstaltungsreihe Jugendart
öffent­lich gezeigt.
Der Film und das dahinterstehende Projekt verdienen Beachtung –
schon deshalb, weil darin junge Leute zu Wort kommen, die sonst
14
DeinDing
„Dieser multikulturelle Film ist das Ergebnis der Integrationsbemühungen
von und mit Schülerinnen und Schülern. Der Film zeigt uns, wie wichtig
es ist, dass man sich gegenseitig
unter­stützt. Integration heißt nicht,
sich anzupassen, sondern miteinander zu leben. Es ist schwer nachvollziehbar, was die Jugendlichen durchgemacht haben. Neben dem Erlangen
von Medien­kompetenzen erkennt man
hier die Integration von Migranten im
sprachlichen und sozialen Bereich, was
auch im Vordergrund steht. Ein großen
Respekt an alle Jugendlichen, die daran
beteiligt waren!!“
Projekte 2013 – Die Preisträger
kaum Gehör finden, weil sie erst seit kurzem in Deutschland leben
und noch nicht gut Deutsch sprechen können. Drei Vorbereitungsklassen gibt es mittlerweile in der Eduard-Spranger-Schule, die dafür
sorgen sollen, dass junge Einwanderer in Reutlingen überhaupt ihr
Recht auf (Schul-)Bildung wahrnehmen können.
Gefördert vom Fachdienst „Jugend Bildung Migration“ der Bruderhaus
Diakonie, dem Verein Mediakids und dem Schulamt wurde ein Patenprojekt initiiert, bei dem sich Jugendliche mit Migrationshintergrund
um Neuankömmlinge in Reutlingen kümmern und ihnen den Start
etwas erleichtern. Mit viel Humor und professionellen Bildern begleitet der Film „Der mit dem Esel wartet …“, den die Medienpädagogin
Petra Hermansa gemeinsam mit den Jugendlichen an der Schule erarbeitet hat, die ersten Schritte der Integration.
Der mit dem Esel wartet
sprangerschule.net
Zehn Sprachen plus Schwäbisch werden in dem Film gesprochen
und rechtfertigen damit auf jeden Fall schon mal den Titel des Paten­
projekts: „flott & polyglott“. Herrlich, welche Gedanken bei den Neu­
ankömmlingen sprießen, als der Hausmeister der Schule in einer
Durchsage auf den „LKW-Verkauf“ der Viertklässler in der großen Pause
hinweist. Urkomisch auch, wenn die Migrantinnen und Migranten
ihre ersten Mutscheln backen.
„Musik, Tanzen und Essen“, verrät Petra Hermansa, sind die Dinge, die
übrig bleiben, wenn eine verbale Verständigung fast nicht möglich ist.
Und so spielen diese verbindenden Elemente auch in dem Film eine
entscheidende Rolle. Zehn Kilo Gemüse wurden während der Dreharbeiten im Winter verkocht, wobei aus den unterschiedlichen Zutaten
oft ganz neue internationale Gerichte kreiert wurden.
Ein neues Leben in einem fremden Land anzufangen, ist nicht
einfach – man kennt die Leute
und ihre Kultur nicht, spricht
nicht deren Sprache. „Der mit
dem Esel wartet“ begleitet doku­
mentarisch ein Projekt der
Eduard-Spranger-Schule, in welchem Jugendliche mit Migrationshintergrund den Neuankömm­
lingen helfen, sich im neuen
Leben zurechtzufinden und
sich zu integrieren.
Toll auch das Tanzangebot, das die Patin Theresa Jugendlichen aus
aller Welt macht. Dass Tanz eine universelle Sprache ist, belegen die
stimmungsvollen Bilder eindrucksvoll, übrigens nicht nur auf der
Leinwand, sondern auch bei der Filmpremiere live auf der Bühne.
Dort wurde dann auch noch, unterhaltsam moderiert von Darwan
und Diana, die verbindende Kraft der Musik spürbar, als der junge
griechische Liedermacher Dimitris in bester Singer- und Songwritermanier Kostproben seiner Kunst gab und der sizilianische Rapper
Tano mit Ibo an der Beatbox für Stimmung im Saal sorgte.
Ach ja, und ein Esel spielt in dem Projekt natürlich auch eine Rolle:
Kola, normalerweise Bewohner des Umweltzentrums Listhof, wird im
Film zum Symbol dafür, dass so manches hartnäckig gepflegtes Vor­
urteil über Länder und (noch) fremde Völker einfach völlig danebenliegt. In Reutlingen reitet man auf Eseln …
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Die Preisträger
Sonderpreis
Villa Emrich
Vom Wunsch einer zweiten Spielebene
bis zu ihrer Erfüllung …
Rebecca Notter
Wollt ihr fleißige Handwerker sehn,
müsst ihr zur Gewerblichen Schule für Holztechnik gehn.
Mit Engagement und viel Geschick,
gelingt vier Leuten ein wahres Meisterstück!
Bernd Petersen, Lehrer und Leiter des Projekts,
zeigt mit seinen Lehrlingen, was in ihnen steckt.
Ziel des Projekts war, sich zu trauen
und eigenständig eine zweite Spielebene für die Villa Emrich zu bauen.
Ruckzuck, schnell schnell, eine Idee muss her!
Die Kleinen im Kindergarten freuen sich sicherlich sehr!
Es sind Wünsche genannt, Rücksicht auf gesetzliche Regeln bedacht,
sodass die Arbeit unter den Augen des TÜV zum Leben erwacht.
Nun gründlich den Raum der Igelgruppe abmessen,
wichtige Details dabei nicht vergessen!
Ideen sammeln, mit Verantwortlichen reden,
dann kann es die ersten Skizzen eines Grundrisses geben.
Es folgt der Bau eines anschaulichen Modells,
in Miniatur, aus Holz und detailgetreu hergestellt.
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DeinDing
Statement Tom Lukas Nieke
„Es gibt nicht viele Menschen, die so
wissbegierig und motiviert sind, dass
sie in ihrer Freizeit die Planung und
den Bau für so ein Werk stemmen.“
Projekte 2013 – Die Preisträger
Die Freude ist groß, doch gibt es noch Ideen,
welche den Bau eines zweiten Modells nach sich ziehn.
Jetzt ist es soweit, alles im Maße!
Nun kann sie kommen, die Konstruktionsphase:
Holz und Glas im Einklang, das ist die Wahl,
drum her mit Gestell und Scheiben in ausreichender Zahl.
Die Stufen einer Treppe nicht zu vergessen
darum: zeichnen, Anzahl ermitteln und die ersten Verbindungen testen.
Mit Ankunft der Mittel beginnt das handliche Werk,
immer kleiner wird der Berg
an Arbeit mit Holz, Glas und Verbindungsarten,
die nach fräsen und sägen nur noch darauf warten
in einem Gesamtkonstrukt vollendet zu werden.
Die Montage vor Ort geht so schnell voran,
dass man sich kaum daran erinnern kann,
wie es vorher denn hat ausgesehen:
doch eins ist klar: die neue Spielebene ist wunderschön!
Vier Menschen haben sich ein Herz genommen,
in der Freizeit ein Projekt begonnen,
das mit seiner Vollendung Kinderaugen strahlen lässt,
darum für sie ein Platz auf unserem Podest!
Villa Emrich
holztechnikschule-stuttgart.de
Dass der Raum der Igelgruppe des
Kindergartens Villa Emrich eine
zweite Spielebene für noch mehr
Platz, Spaß und Spiel brauchte,
ließen sich ein technischer Lehrer und drei Glaserlehrlinge der
Gewerblichen Schule für Holztechnik in Stuttgart kein zweites
Mal sagen. Sofort hieß es: Ran an
die Arbeit! Über Monate hinweg
arbeiteten die vier Engagierten
freiwillig und außerhalb des Unterrichts. Es wurden erste Ideen
gesammelt, Modelle wurden entworfen, gebaut und wieder verworfen, die Wünsche der Kinder­
gartenleitung sowie gesetzliche
Regeln und Normen mussten berücksichtigt werden, dann wurde
geplant und abgemessen … bis
es an den Bau der Konstruktion
ging. In präziser Handarbeit nahm
die Spielebene aus Holz und Glas
Form an – passend zu den kleinen
Klienten wurden sogar die Glasplatten mit süßen Igelmotiven
bestückt. Als das Projekt fertiggestellt wurde, blieb deshalb
kaum eines der Kinder auf dem
Boden.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Nominierte Projekte
Nominierte Projekte
Auch wenn sie nicht zu den Preisträgern gehören, haben diese Projekte ihre Nominierung
verdient. Diese fünf Projekte gehörten zur engeren Auswahl, weshalb sie im Folgenden
genauer erläutert und von einem Jurymitglied beurteilt werden:
Nationen. Exzellent vorbereitet zu sein, andere von
seinem Standpunkt überzeugen zu können, sich mit
den Gepflogenheiten eines fremden Landes und den
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts auseinanderzusetzen, gehören bei der fünftägigen Veranstaltung
zu den besonderen Herausforderungen. Besonders beeindruckt hat die Jury, dass ein komplett jugendliches
Team die hochprofessionelle und komplexe Veranstaltung auf die Beine stellt. Beachtenswert ist ebenso die
große Reichweite des Projekts sowie die zahlreichen
Kompetenzen, die die Jugendlichen während der Konferenz sowie in der Vorbereitung darauf erwerben.“
MUNBW 2013
munbw.de
Statement Miriam Kumpf
„Internationale Politik ist kompliziert, abgehoben und
viel zu weit weg? Das Projekt MUNBW macht internationale Politik für junge Menschen greifbar. Rund
500 Jugend­liche begaben sich in Stuttgart auf diplomatisches Parkett: In der Rolle von Diplomaten, Journalisten oder Vertretern einer Nichtregierungsorganisation simulierten sie eine Sitzung der Vereinten
18
DeinDing
Im Planspiel Model United Nations Baden-Württemberg
schlüpfen Schüler ab 16 Jahren fünf Tage lang in die
Rollen von Diplomaten, Journalisten und Vertretern
von Nichtregierungsorganisationen und simulieren
eine Sitzung der Vereinten Nationen. So setzen sie sich
intensiv mit internationaler Politik, fremden Ländern
und Kulturen und den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts auseinander.
Projekte 2013 – Nominierte Projekte
African Kiss Festival
africankiss.de
Statement Halil-Enes Cetin
„Es ist erstaunlich, durch wie viele Faktoren das
African Kiss Festival überzeugt. Eine eindrucksvolle
Benefizveranstaltung in dieser Größe und Professionalität, zum Großteil von Jugendlichen organisiert,
benötigt viel Einsatzbereitschaft.“
Afrikanische Kultur und Musik nach Freiburg holen –
das war das Ziel der engagierten Jugendlichen, die
ein Afrika-Festival auf die Beine stellten. Egal ob AIMJugend­mitglied oder nicht: Sponsoren wurden gesucht,
PR betrieben und das Event geplant, bis es seinen erfolgreichen Abschluss fand.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
19
Projekte 2013 – Nominierte Projekte
McNeues – so heißt die neue coole und gesunde Schulmensa. Statt liebloser Sitzgelegenheiten und fettigen
Fastfoods gibt es nun hübsche Möbel und frisches Mittagessen und dazu ein eigenes Logo. All das bewerkstelligte die NWT-Gruppe 10 alleine und schaffte so einen
Raum für alle Schüler, in dem diese sich wohlfühlen
und gemeinsam essen können.
Inklusiver Skatepark
Neugestaltung der Mensa
neues-gymnasium.de
Statement Miriam Kumpf
„Lieblose Atmosphäre und ein Essensangebot, das die
Zielgruppe nicht überzeugte: Die Mensa des Neuen
Gymnasiums in Stuttgart war lange alles andere als
ein Platz, an dem sich Schülerinnen und Schüler gerne
aufhielten. Dass mittlerweile dort jeden Tag ein gesundes und frisch zubereitetes Mittagessen serviert wird,
die Wände einen frischen Anstrich bekommen haben,
man in einer Chill-out Lounge lümmeln kann und die
Mensa zu einem beliebten Treffpunkt geworden ist,
ist der Eigeninitiative und dem großen Engagement
einiger Zehntklässler zu verdanken. Statt zu meckern,
packten sie selbst an und setzten das Projekt von Anfang bis Ende mit Unterstützung der Schulgemeinschaft um – von der Auswahl der Möbel bis zur Neugestaltung des Logos. Diese hochprofessionelle Arbeit,
das Herzblut und die Eigeninitiative haben die Jury
sehr beeindruckt – und nicht zuletzt die Tatsache,
dass nun die ganze Schule von der Neugestaltung
profitieren kann.“
20
DeinDing
sjr-geislingen.de
Statement Dilnaz Alhan
„Der inklusive Skatepark in Geislingen ist ein herausragendes Beispiel für Inklusion. Denn Inklusion heißt:
Eine Skatebahn für ALLE. Jugendliche setzen sich für
andere Jugendliche ein. Hier kann sich jeder ausprobieren: mit BMX-Rad, Skateboard oder Rolli. Eine Gruppe
engagierter Jugendlicher betreut das außergewöhn­
liche Projekt. So viel Einsatz funktioniert nur, wenn
moti­vierte Jugendliche mit Überzeugung die Sache
angehen. Ich bin begeistert!“
Projekte 2013 – Nominierte Projekte
Um die schon bestehende Skatebahn noch attraktiver
zu machen, haben sich engagierte Jugendliche ins Zeug
gelegt. Sie organisierten alles für Ausbau und Verschönerung der Anlage und sorgten dafür, dass das Projekt
auch in der Presse Gehör findet. Ziel des Projektes ist
es, vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund
sowie Mädchen anzusprechen, und den Park somit zu
einem Ort der Inklusion zu machen.
Streetsoccer for Peace
Statement Halil-Enes Cetin
„Ein interessantes Projekt, bei dem Fairness, Gewalt­
losigkeit und Frieden groß geschrieben werden und
das an einem Ort, der für diese Werte viel eingebüßt
hat. Dieses Turnier, das von deutschen, schweizerischen und kosovo-albanischen Jugendlichen organisiert wurde, setzt ein Zeichen für Frieden in Europa.“
Fairness, Respekt und demokratisches Denken – wichtige Begriffe, die bei der Durchführung des Streetsoccer-­
Turniers im Kosovo ihre Anwendung fanden. Jugend­
liche serbischer, deutscher und albanischer Herkunft
fanden sich in Spielbeobachterteams zusammen und
kontrollierten den fairen und gewaltfreien Umgang der
Spieler miteinander. Mit diesem Projekt sollen so nicht
nur die Sozialfähigkeiten der Jugendlichen gestärkt
werden, sondern deren Augenmerk auch auf den benachbarten Kosovo richten und die Relevanz von Frieden und Freundschaft klarmachen.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
21
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele junge Menschen sich mit den verschiedensten Themen aus­
einandersetzen, soziale Verantwortung übernehmen und sich voll und ganz in einem Projekt engagieren.
Jedes einzelne dieser Projekte beweist, dass Jugendbildung, Teilhabe und Toleranz schon in jungen Jahren
eine große Rolle spielen.
anhand von Tests, Versuchen und Beobachtungen die
Auswirkung von Alkohol auf junge Probanden gezeigt.
Statt drastischer Szenen gibt der Film jene Probleme
wieder, die sich bei ausgelassenen Feiern häufiger ereignen, wie plötzliche Heulattacken und Blackouts.
Ago – Kreativcamp/Bauwagen
verein-ago.de
Kinder wollen aktiv die Welt erfahren! Mit einem Schrebergarten, einem Bauwagen, einer Werkstatt und Grünflächen zum Spielen und Toben bietet das Ago-Kreativ­
camp genau das. Statt Handy und Computer sollen die
Kinder die Natur erleben, in Workshops Spaß haben
und einfach mal ihre Freizeit im Freien verbringen.
1. Deutscher Diversity
Tag in Pforzheim
menschenrechte.jugendnetz.de
2 Promille und ich spür noch nix! –
oder doch?
Ein ganzes Jahr liefen die Arbeiten für dieses außer­
gewöhnliche Projekt: Statt immer nur mit mahnendem
Finger auf die Gefahr von Alkohol hinzuweisen, soll
ein experimentaler Kurzfilm Jugendliche zu einem bewussteren Konsum von Alkohol führen. Im Film wird
22
DeinDing
Den bundesweit ersten Diversity-Tag
gestalteten die frisch gebackenen
Vielfalt­coaches, um den Besuchern ihre Arbeit sowie
die Schönheit von Vielfalt näher­zubringen. Ausgrenzung, Diskriminierung und Vor­urteile
waren hierbei wichtige Themen. Dazu ent­
warfen sie Präsentationen, Videos und Plakate
und stellten Projekte vor,
die sie im Rahmen ihrer
Vielfaltcoach-Ausbildung
ent­wickelt hatten.
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Gruppen eine professionelle Einführung in bestimmte
Themen wie Marketing und Musiktheorie.
Aktion „Herz und Gemüt“
werkrealschule-badwurzach.de
100 Jahre zusammen –
der Film zum Jubiläum
rauchbeinschule.de
Zum Jubiläum der Rauchbeinschule und der auf dem
Campus ansässigen Ganztageseinrichtungen Schüler­
haus und Kinderhaus erarbeiteten Jugendliche der
Klassen 6 bis 8 größtenteils selbstständig einen Film,
der bei den Feierlichkeiten gezeigt wurde.
Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse besuchen
wöchent­lich ältere Menschen aus ihrer Gemeinde, um
diesen im Haushalt zu helfen, kleine Aufgaben zu erledigen oder einfach mit ihnen etwas Zeit zu verbringen.
„Herz und Gemüt“ bemüht sich um ein engeres Gefühl
der Verbundenheit zwischen Jung und Alt, wovon beide
Seite profitieren können.
50 Jahre – 50 Köpfe
eks-lauffen.de
2. Heckengäu Band Contest
hgb-contest-2013.de
Auch der 2. Band Contest ermöglichte jungen Musikerinnen und Musi­kern aus Baden-Württemberg eine Plattform, um das eigene Können zu beweisen sowie Gleichgesinnte kennenzulernen.
In mehreren Entscheidungsrunden werden die besten
Bands ausgewählt – doch damit alle etwas von dieser
Veranstaltung haben, erhalten alle teilnehmenden
50 Jahre Erich-Kästner-Schule in Lauffen –
zur Feier dieses Ereignisses fertigten
Schülerinnen und Schüler 50 Köpfe aus
Ton, die während des Jubiläums aus­
gestellt wurden. Das handwerkliche Arbeiten in gemeinsamer Runde förderte
dabei nicht nur Kreativität und Aus­
geglichenheit, sondern schaffte auch
eine angenehme Atmos­phäre der Schülerinnen und Schüler untereinander.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
23
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
so den kostenlosen Zugang zur Literatur – gerade Kindern und finanziell schwachen Familien soll damit ein
besserer Zugang zu Büchern ermöglicht werden.
Anti-Gewalt-Gruppe
jbm-bd.de
Gewaltfreie Konfliktlösungsmöglichkeiten sind das
Stichwort für die Anti-Gewalt-Gruppe, an welcher Schülerinnen und Schüler teilnahmen, um die eigene Aggression unter Kontrolle zu bekommen sowie richtig auf unangebrachtes Verhalten Zweiter zu reagieren. In Simulationen und Gesprächen wurde so gewalttätigem Handeln vorgebeugt und Verständnis für friedliche Problem­
lösung vermittelt.
Auch wir sind ES
sjr-es.de
Jugendliche mit Migrationshintergrund fühlen sich oft
missverstanden und werden mit Problemen konfrontiert, die sie nicht alleine bewältigen können. Aus diesem Grund sehen sie ihre Herkunft oft als Hindernis
an. Das Buchprojekt „Auch wir sind ES“ erzählt von diesen Problemen – und wie man sie lösen kann. Schließlich soll man seinen kulturellen Hintergrund eher als
Bereicherung verstehen. Dazu wurden Jugendliche befragt, ihre Biografien aufgeschrieben sowie Tipps gegeben und Stellen genannt, an die die Jugendlichen
sich wenden können.
Bücher Café
kevin-­
ferguson.de
Die Kirchen­
empore der
Martin-LutherKirche lädt Jung
und Alt zum gemütlichen Zusammenkommen ein.
Das Bücher Café
bietet zahlreiche
gespendete Bücher
an und ermöglicht
24
DeinDing
Beteiligung auf eine andere Art
Eine Gruppe Jugendlicher erstellte in Kooperation mit
einer Medienagentur eine Dokumentation über den
Landesschülerbeirat und dessen Arbeit. So sollen Schüler angesprochen und ihnen gezeigt werden, wie wichtig Schülerbeteiligung ist und welche vielfältigen Möglichkeiten der Partizipation es gibt.
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Begegnungen mit
Lauffens berühmtestem
Sohn – Friedrich Hölderlin
werkrealschule-lauffen.de
Im Hölderlin-Künstlerkreis der
Werkrealschule Lauffen wird
Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben,
kreativ zu werden, selbst zu dichten, zu rezitieren,
zu rappen und ein Heimatgefühl zu entwickeln nach
dem Motto „Ich bin ein Lauffener!“ Hinzu kommen Veranstaltungen, Auftritte und Treffen, die sich um den
Dichter Friedrich Hölderlin, dessen Kunst, aber auch
um das Können der Schülerinnen und Schüler drehen.
Alles inklusive – Die School of Rock
schillerschule-eislingen.de
Lernbehinderte Schülerinnen und Schüler kommen einmal pro Woche mit denen der Schiller­schule zusammen, um Musik zu machen. Hier wird gesungen, fleißig für Veranstaltungen geprobt und Gedichte werden
musikalisch vorgetragen. Durch die gemeinsame Arbeit
konnten auch schon Musicalprojekte realisiert werden.
CampusMUN Konstanz 2011
www.campusmun.de
Call Shop Tales
black-dog-ev.de
„Call Shop Tales“ ist ein Dokumentationsfilm, der von
Jugend­lichen unterschiedlichster Herkunft gedreht
wird. Ausgestattet mit Mikrofon und Kamera besuchen
sie den ortsansässigen Call Shop, der als multinationaler Treffpunkt sowie als erste Anlaufstelle von Flüchtlingen bekannt ist. Ziel ist es, aufzuzeigen, was die
Gründe ihrer Emigration sind, wie es mit ihnen weitergeht und wovon der Kontakt zwischen Deutschen und
Migranten geprägt ist.
In Simulationen der Vereinten Nationen, sogenannten
Model United Nations (MUN), können die Teilnehmer in die
Rolle von Diplomaten verschiedener Länder schlüpfen, um
diese in Gremien der Vereinten Nationen zu vertreten.
Die deutschsprachige CampusMUN soll diese Art der
Beteiligung nun für Studierende aller Fachrichtungen
ermöglichen, sodass über alle Bereiche der Hochschullandschaft debattiert werden kann.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
25
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Medien­kompetenz vermittelte, ihnen aber auch ermöglichte, die eigenen Ideen sowie sich selbst einzubringen.
D-Brane (Erstlingswerk)
fachschaft.physik.uni-karlsruhe.de
In der Kurzfilmgruppe des Laientheaters brauchten
die Jugendlichen keine Vorkenntnisse, um bei der Produktion eines eigenen Kurzfilms mitzumachen. Jeder
konnte sich persönlich bei Vorbereitung, Drehbuch,
Kamera, Schnitt, Maske und Regie einbringen und
dabei die eigenen Fähigkeiten ausbauen.
Das chinesische Jahr der Schlange
leibniz-gymnasium-stuttgart.de
Die chinesische Sprache und Kultur besser kennenlernen und Mitschülerinnen und Mitschüler dafür begeistern: Das war das Ziel einiger engagierter Schüler, die
in Eigenregie während und außerhalb des ChinesischUnter­richts einen Film drehten. Basierend auf diesem
Film schrieben sie ein Buch, welches in einer fiktiven
Legenden­erzählung grundlegende chinesische Wörter
beibrachte und so nicht nur zur Unterhaltung, sondern
auch dem Erlernen erster chinesischer Vokabeln diente.
Comenius-Schule: außerirdisch gut!
jugendbuero-schwetzingen.de
Im Imagevideo der Comenius-Schule landet ein kleiner
Alien beim Film-Team und erkundet mit ihnen zusammen
das Gelände, Leute und AGs. In detailverliebter Arbeit
entstand so ein Film, der den Jugendlichen Wissen und
Das Rote Sofa – Jugend trifft Politik
buntes-haus-offenburg.de
Ein rotes Sofa, Jugendliche mit Fragen und Politiker,
die antworten – mit diesen drei Grundzutaten gibt das
Bunte Haus der Jugend die Chance, Politik hautnah zu
erleben. Im direkten Gespräch und nach dem Besuch
informativer Workshops erkennen die Jugendlichen
die Relevanz von politischer Teilhabe und Demokratie
und erhalten somit eine aufgeklärtere Sicht auf unsere
demokratischen Strukturen.
26
DeinDing
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
und der Abbau von Barrieren und Grenzen bildeten die
übergeordneten Gedanken.
DJ-Stationen im Merkelpark
komma.info
DJs sind keine kommerziellen Dienstleister, die einfach nur Musiktitel an Musiktitel reihen – auch sie sind
Künstler und entführen ihr Publikum auf eine abenteuerliche Reise in die Welt der Musik. Diesen Standpunkt
vertreten auch die Veranstalter der DJ-Nacht und gaben
rund 1.200 Zuhörerinnen und Zuhörern im Rahmen der
Ausstellung „Crossing Media“ der Villa Merkel die Möglichkeit, sich von dieser Tatsache zu überzeugen. Man
konnte verschiedensten Musikstilen lauschen, zu poppigen Beats tanzen oder den DJs einfach mal bei der
Arbeit über die Schulter schauen.
Die Unterstufen-Theater-AG
msg-lauda.de
Unter der Leitung von Schülerinnen der 10. und 11.
Klasse können sich Schülerinnen und Schüler der
Unter­stufe kreativ aus­toben, soziale Kompetenzen erwerben und natürlich proben, proben, proben. Schließlich sollen gegen Ende des Schuljahres zwei Projekte
aufgeführt werden.
Dialog macht Schule
Carmina – das inklusive Tanzprojekt
dialogmachtschule.de
laufenmuehle.de
In einer wöchentlichen AG soll
Schülerinnen und Schülern gezeigt werden, dass scheinbar
politikfremde Themen des Alltags mit der Politik verbunden
werden können. Die Jugend­lichen dürfen dabei selbst
Themen wählen, über die sie sprechen wollen und aus
denen nach gründlicher Reflexion Projekte entstehen,
die die gesamte Schule betreffen sollen. Mithilfe von
Film­wettbewerben, Workshops, etc. soll so eine partizi­
pative Schul­struktur entstehen.
70 Schüler studierten zusammen mit 70 geistig und
mehrfach behinderten Menschen Choreografien und
Tänze zu Carl Orffs berühmter Carmina Burana ein. Die
Proben sowie die abschließende Aufführung wurden
dabei filmisch begleitet, um die Ergebnisse der Öffentlichkeit dauerhaft verfügbar zu machen. Neben dem
kulturellen Bildungsimpuls stand der Gedanke der Inklusion im Mittelpunkt – das Zusammenbringen verschiedener Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten in einem anspruchsvollen künstlerischen Kontext
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
27
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Gleichzeitig erhalten die Eltern wichtige Informationen zu einer gesunden Ernährung, um diese langfristig anwenden zu können.
Filmprojekt zum Thema Integration
in Mühl­acker „Aus unserer Welt.
Für unsere Welt.“
miteinanderleben.de
Die kommunale Auseinandersetzung mit dem Thema
Integration – dies sollen die Arbeiten zum Film „Aus
unserer Welt. Für unsere Welt.“ bewirken. Mittels
Inter­views, Umfragen und Filmen alltäglicher Situationen beantworten sich Jugendliche verschiedenster Herkunft Fragen wie „Was bedeutet Integration?“,
„Was tut die Stadt Mühlacker für mehr Integration?“
und können die Standpunkte anderer Kulturen näher
kennen­lernen. Um das erlangte Wissen mit den Mitmenschen zu teilen, wird die Dokumentation im kommunalen Kino ausgestrahlt.
Flitzebizz – Bewegungs- und Lernangebot
für übergewichtige Kinder und ihre
Familien
spatz-ev.de
„Zirkus Flizzebizz“ – so heißt das Projekt, in dem übergewichtigen Kindern und deren Angehörigen Freude
an Bewegung vermittelt werden soll. So treffen sich
die Kinder zweimal wöchentlich zum gemeinsamen
Klettern, auf dem Seil Balancieren und Zirkus Spielen.
28
DeinDing
Geocaching zu Carl Laemmle in Laupheim
Mit ihrem Geocaching zum Filmpionier Carl Laemmle
ermöglichen Hakan Bayrahtar und Muhamed Özmen
Erwachsenen und Kindern eine spielerische Erkundung der Geschichte Laupheims. Mithilfe von Koordinaten, Zahlen und Aufgaben führen sie Interessierte
zurück in die Vergangenheit.
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
finden schulintern sowie in der Gemeinde gemeinsame Projekte von Schülerinnen und Schülern mit
und ohne Behinderung statt. Mithilfe von Fußball­
turnieren, Sinnes­parcours, Eisbahnbesuchen und
weite­ren Aktionen lernen die Teilnehmenden einen
inklusiven Umgang miteinander.
Feuersommer
diakonie-radolfzell.de
Ghetto Soul
ghettosoul.de
Ghetto Souls – das sind Tänzer, Sprayer und DJs. Gleichgesinnte, die bei der gleichnamigen Ver­anstaltung
beweisen dürfen, was sie können. Ein Tanz­wettbewerb
zu Breakdance, Popping und Locking, DJs, die ihre Platten auflegen, und LiveBands ziehen dabei nicht nur
eingefleischte Fans an. Interessierte Jugend­liche können hier auch tanzen, sprayen und sich als Discjockey
ausprobieren.
In zwei Vorstellungen zeigen 200 Schülerinnen und
Schüler verschiedenen Alters und unterschiedlicher
Herkunft ihr Können und tanzen zu live gespielter Orchestermusik. Dadurch entdecken sie die Freude am
Tanz, der Musik und ihrer Kreativität und lernen, selbstbewusst vor großem Publikum zu stehen.
Georg-Elser-Projekt
bildungszentrumweissacher-tal.de
Gemeinsam geht ALLES!
zs.wn.bw.schule.de
Inklusion soll nicht einfach nur ein Begriff sein. Inklusion soll im Alltag gelebt werden. Aus diesem Grund
Um an den schwäbischen Widerstandskämpfer Georg
Elser zu erinnern und Grundschüler altersgerecht über
die NS-Zeit aufzuklären, gestalteten Schülerinnen und
Schüler eine Gedenk- und Informationstafel, die am
neubenannten Georg-Elser-Weg angebracht wurde.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
29
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Gretel Bergmann wird 100!
Homophobie
Zum 100. Geburtstag
der in New York leben­
den Gretel Bergmann
organisierten Engagierte eine Ausstellung
zu ihrer Person, foto­
grafierten Schülerinnen,
Schüler und Jugend­
schenkendorfschule-freiburg.de
Während der Schulzeit beschäftigten sich Schülerinnen
und Schüler der 9. Klasse ausführlich mit dem Thema
Homophobie. Verschiedene Medien- und Kunstprojekte
führten zu der Idee eines Films gegen die Verurteilung
von Homosexualität, den die Jugendlichen im Laufe
des Schuljahres fertigstellten.
liche, mit deren Bildern
Postkartenmotive gestaltet wurden. 150 solcher Karten wurden in
fest­lichem Rahmen der
in Laup­heim geborenen
Hochsprungrekord­lerin
nach Amerika gesandt.
Graffiti Wettbewerb
jugendinwehr.de
Graffiti soll nicht mehr nur als Schmiererei, sondern
als Kunst und Jugendkultur angesehen werden.
Glückskinder
zieglersche.de
Schüler aus vier verschiedenen Schulen
haben sich zusammengetan und gemeinsam an der Aufführung „Die Glücks­
kinder und das verkaufte Lächeln“ ge­
arbeitet.
30
DeinDing
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Durch die Ausschreibung eines Graffiti-Wettbewerbes
wollen die Organisatoren Nicola Mielke und Eric Metzger genau das erreichen. Der Wettbewerb richtet sich
an junge Sprayerinnen und Sprayer ab 12. Die besten Ideen werden dann live an städtische Fassaden
gesprüht, sodass auch Außenstehende einmal einen
Blick in die Welt des Sprayens werfen können.
Gar nicht so blöd!
ICH
black-dog-ev.de
jugendtheater-lb.de
In diesem landesweiten Jugend-Filmprojekt lernen
Jugend­liche, selbst einen Film zu drehen und wenden
das erworbene Wissen in einem Video an, welches ihre
speziellen Stärken zum Inhalt hat. Alle dabei entstandenen Filme werden daraufhin gesammelt und die besten
Videos prämiert.
ICH – so heißt das Schauspiel, welches Jugendliche zum
Thema Egozentrik konzipiert und aufgeführt haben.
Bei der Entwicklung der Handlung spielten persönliche
Probleme und Fragen der Darstellenden eine wichtige
Rolle. So entstand eine emotionale Geschichte über
gesellschaftlichen Druck und dessen Folgen auf jeden
Einzelnen von uns.
Glück der Gemeinsamkeit
Kinder und Jugendliche aus den verschiedensten Kulturkreisen kommen hier zusammen, organisieren Veranstaltungen und tauschen sich aus. Workshops und
Wettbewerbe behandeln das Thema der kulturellen
Unterschiede und ermöglichen den interkulturellen
Austausch.
Imagefilm für das Sportzentrum Loop
des SV Fellbach
svfellbach.de
In einem eigens erarbeiteten Imagefilm werden die vielfältigen Teilnahmemöglichkeiten des Sportzentrums
Loop verdeutlicht.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
InBetween
fugit.de
InBetween nennt sich das Spielfilmprojekt, an dem
sich 100 Jugendliche beteiligt haben. Um der Sucht­
gefährdung Jugendlicher vorzubeugen, zeigt der Film
alltägliche Situationen, welche zu Drogenmissbrauch
führen können.
Jugendklima-Gipfel im Landkreis Tübingen:
Klimawandel und -schutz – was bedeutet
das für meine Zukunft?
jugendagentur-tuebingen.de
Jeder muss sterben – DVD Vertrieb
für Jugend­filmprojekt
Mit dem Jugendklimagipfel können sich Jugendliche
über den Zeitraum von mehreren Tagen über Klima­
wandel, Umwelt und Energiesparen informieren und gemeinsam Lösungsansätze finden und durchsetzen. Dabei
bieten Diskussionen, Vorträge, Filme und Workshops
eine Vielfalt an Partizipationsmöglichkeiten und Chancen, sich der Frage um die eigene Zukunft zu stellen.
simon-hoffmann.com
Jugendliche haben ganz ohne fremde Hilfe
einen Film zum Thema Krebs produziert
und sind nun mit dessen Vertrieb beschäftigt. Darin geht es
um einen 14-jährigen
Jungen, der unheilbar krank ist und
dem Tod ins Auge
blicken muss.
Jugend-Kultur-Akademie
jugend-kultur-akademie.de
Die Jugend-Kultur-Akademie versteht sich als außerschulischer Lernort Darstellender Kunst, in dem sich Kinder
und Jugendliche selbstständig und eigenverantwortlich
engagieren können. Dadurch entstanden schon verschie-
32
DeinDing
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
denste Projekte unter fast vollständiger Eigenregie wie
das Musical „Jonas“ oder der Kinderzirkus „Manello“.
Jugendkulturzentrum s’Bokle
Bokle.de
Jetzt, später und auf Dauer – Jugendliche
Selbstorganisation im ländlichen Raum
sjd-falkenbw.de
Zur gemeinsamen Entwicklung demokratischer und
kultureller Werte organisieren engagierte Jugendliche
im ländlichen Raum ein Projekt, in dessen Mittelpunkt
ein Bildungs- und Kulturcamp für Kinder und Jugendliche steht. Hier sollen Solidarität, Eigeninitiative und
Respekt vermittelt und gelebt werden.
Seit fünf Jahren arbeiten Jugendliche ehrenamtlich
im Jugendkulturzentrum. Es gibt ein Kulturteam, das
sich um die Organisation von Veranstaltungen kümmert, sowie ein Technikteam für die erfolgreiche
Durchführung von Partys, Karaoke, Workshops und
Ausstellungen. Zahlreiche Kooperationen ermöglichen eine Vielfalt an Veranstaltungsmöglichkeiten,
bei denen manche auch gesellschaftliche Probleme
aufgreifen.
Jugendliche begeistern Jugendliche
für Natur­wissenschaft und Technik
forscherland-bw.de
Wer kann Jugendliche mehr begeistern als
Jugendliche selbst? Aus diesem Grund bildet der natec-Landesverband Schülerinnen und Schüler zu sogenannten Jugendmentorinnen und -mentoren aus. In Workshops und auf Seminaren lernen sie Naturwissenschaft und Technik näher kennen
und erfahren, wie sie ihr Wissen an Mitschüler und Freunde weitergeben können.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
33
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
seinen Höhepunkt in einer großen Abschlussveranstaltung fand. Die Mädchen zeigten ihr Können und bewiesen damit, wie wertvoll das Thema Mädchenkultur ist.
Klänge des Verschweigens
lernort-gedenkstaette.de
In diesem Projekt geht es um die Biografie eines homosexuellen Konzertsängers, der zur NS-Zeit wegen seiner
sexuellen Orientierung im KZ lebte. Filmisch erarbeitete dessen Neffe zusammen mit einer Gruppe Jugendlicher die Frage, warum er erst jetzt von seinem schwulen Onkel erfuhr. Gleichzeitig bietet die Dokumentation
Jugendlichen die Chance, den Umgang mit Homosexualität von früher mit heute zu vergleichen und vorbildlicher, respektvoller zu handeln.
Low Alc – Max
Fun, Mehr Party,
weniger Promille
low-alc.de
Feiern macht ohne
übermäßigen Alkohol­
konsum noch mehr Spaß! Diese Meinung vertreten
alle Jugendlichen, die sich im Projekt engagieren.
Durch aufklärende Gespräche und Aktionen sowie
ausreichend Informations­angebote wollen sie allen
Jugendlichen zeigen, dass Max Alc nicht nur Low Fun
bedeutet, sondern auch zahlreiche Probleme mit sich
bringt. Mithilfe des Projekts soll mit Alkohol bewusster und verantwortungsvoller umgegangen werden.
Mädchen-Augen-Blicke 2013
der Stutt­garter Jugendhaus
Gesellschaft (stjg)
jugendhaus.net
Nach der erfolgreichen Durchführung
der „Mädchen-­Augen-Blicke 2012“
gab es keinen Zweifel daran, dass
es auch 2013 heißen soll: Mädchen –
tanzt, singt, musiziert, spielt und habt
Spaß! 90 Mädchen aus 9 Einrichtungen der stjg nahmen sich diesen Aufruf zu Herzen und erarbeiteten ein
abwechslungsreiches Programm, das
34
DeinDing
Kooperatives Theaterprojekt
albert-schaeffle-schule.de
Im Zentrum dieses Theaterprojekts steht nicht das
Manu­skript, sondern die Schauspielerinnen und
Schauspieler selbst. Schülerinnen und Schüler der
Wirtschaftsschule sammeln gemeinsam mit geistig
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
behinderten jungen Menschen Ideen für ein Theaterstück, proben zusammen und haben dabei nicht nur
jede Menge Spaß. Durch das Projekt lernen die Jugendlichen den Umgang miteinander und leben ihre Kreati­
vität, was in der Aufführung des eigenen Theaterstücks
„Zombies in love“ seinen Höhepunkt findet.
Latino-Fest
24 Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse organi­
sierten im Rahmen ihres Schulprojektes ein latein­
amerika­nisches Musikfestival – und das in zumeist
selbstständiger Arbeit. Es wurde gekocht, gebastelt
und dekoriert. Auch Musiker und Tänzer wurden ein­
geladen und Videos gemacht. Der Erlös des durch ein
vielfältiges Programm glänzenden Events ging an
zwei Waisen­häuser in Peru.
Klappe zu – Wir haben’s drauf!
cjd-bodensee-oberschwaben.de
Mit dem Film „Klappe zu – wir haben’s drauf!“ geben
Jugendliche verschiedener Schulen Einblicke in ihre
Lebenswelten und zeigen dem Zuschauer, was ihre
Stärken und Fähigkeiten sind. Durch die Produktion
des Films haben die Darstellerinnen und Darsteller
ebendiese genauer kennengelernt.
KlimaschutzAktionstag beim VfR Elgersweier
vfr-elgersweier.de
Klimaschutz im Sportverein – um über dieses Thema zu
informieren, aufzuklären und Möglichkeiten der Partizipation zu geben, organisierte der VfR Elgersweier einen
Aktionstag.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
chem Schüler gemeinsam mit Senioren Zeit verbringen.
Dabei werden die Jugendlichen für das Altwerden sensibilisiert und die Senioren haben Menschen an ihrer
Seite, mit denen sie etwas unternehmen können.
Müllberge – nein danke!
bertha-von-suttner-realschule.de
MEIN BLOCK ROCKT
jad-kreis.de
„Mein Block rockt“ ist ein HipHop-Workshop, der einmal wöchentlich im Jugendhaus Dornstatt stattfindet
und Kompetenzen wie Kreativität, aber auch Respekt
und gewaltfreies Handeln vermittelt. Zudem sollen die
Teilnehmenden stärker an das Jugendhaus gebunden
werden und dieses öfter als sozialen Treffpunkt nutzen.
Täglich entstehen Massen von Müll, und keiner weiß so
recht: Wohin damit? Um ihre Schülerinnen und Schüler
für den Umgang mit dieser Problematik zu sensibilisieren, setzt sich die Kunst-AG der Bertha-von-Suttner-Realschule kreativ mit dem Thema Müll auseinander. So entstehen im Projekt vielfältige Lösungsansätze wie Mülltiere, Designerlampen aus alten Plastikflaschen, Comics
und Collagen.
MOSAIKDRACHE für die RheinauenGrundschule Sasbach
grundschule-sasbach.de
MiA (Miteinander in Aktion)
gwrs-aldingen.de
Jung und Alt können sich so viel geben. Aus diesem
Grund wurde das Projekt MiA ins Leben gerufen, in wel-
36
DeinDing
Zur Verschönerung des Schulhofs der Rheinauen-Grundschule in Sasbach erklärten sich engagierte Ehrenamtliche bereit, einen 18m langen Mosaikdrachen zu bauen.
Mithilfe des Künstlers Heinz Krautwurst wurde zuerst
der Rohkörper geformt und dieser in Kleinstarbeit mit
bunten Mosaiksteinchen besetzt.
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Ausflügen und Aktionen des Projekts erreicht werden.
Das Projekt ist nur für Mädchen, um ein vertrautes
Klima zu schaffen, doch sollen die Aktionen, wie Flöße
bauen, klettern und Kanufahren, klarmachen, dass
Mädchen nicht nur „Mädchenkram“ machen können
und müssen.
Menachem & Fred Wanderweg/Geocaching
juedisches-leben-kraichgau.de
Malwettbewerb für einen Nationalpark im
Nordschwarzwald – „Leon der Luchs sucht
ein neues Zuhause“
naju-bw.de
Engagierte Jugendliche der NAJU richteten einen Malwettbewerb für Kinder zwischen vier und zwölf aus,
in dem sie eine Heimat für Leon den Luchs zeichnen
sollten. Damit wollen diese die Idee unterstützen, im
Nordschwarzwald einen Nationalpark einzurichten.
Zur Bewusstmachung und Erinnerung des jüdischen
Kulturerbes im Kraichgau realisierten junge Engagierte
einen historischen Wanderweg zu zwei jüdischen Ortsansässigen. Zuvor wurde
in Workshops Wissen
vermittelt und besprochen, sodass entlang des
Wanderweges auch ein
Geocache gelegt wurde.
Meine Stärken – Deine Stärken –
Wir als Team!
moveanddo.de
Spaß an Bewegung, aber auch Selbstwertgefühl und
das Vertrauen in die eigenen Stärken sollen bei den
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
ein, um es Gleichaltrigen mittels einer Tournee durch
Schulen und Jugendeinrichtungen vorzuführen.
Netzperten
jugendarbeit-rm.de
Wie kann ich meine Daten im Internet schützen? Wo
erhalte ich Hilfe bei Cybermobbing? Und wie gehe ich
mit Urheberrechten um? Für diese und weitere Fragen
zum Thema Internet stehen die Netzperten zur Ver­
fügung. Sie klären ihre Mitschülerinnen und Mitschüler über Chancen und Gefahren des Internets auf und
versuchen, einen bewussteren Umgang mit den Neuen
Medien zu ermöglichen.
Plan C
tannenkids.de
Wie die Großen einmal einen eigenen Film produzieren!
Das dachte sich auch die Klasse 3a der Ulmer Grundschule am Tannenplatz und machte sich an ein mediales Projekt, das ihnen sehr am Herzen lag. Hierfür wurden die einzelnen Schauspielerinnen und Schauspieler
gecastet, Kamerakinder und Regisseure festgelegt, das
Drehbuch geschrieben und Verbesserungsvorschläge
umgesetzt. Während sowie außerhalb der Schulzeit entstand so in liebevoller Arbeit ein Film, der von Vertrauen
und Freundschaft handelt, und dessen Produktion die
Kinder noch stärker zusammenschweißte. Kein Wunder, dass die Premiere ein voller Erfolg wurde!
Mut-Theater
jbm-bd.de
Pubertät live 2+3
In diesem Entwicklungstheater konzipieren Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und siebzehn Jahren
ein Theaterstück zum Thema Pubertät und studieren es
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DeinDing
Mit dem Mut-Theater soll Schülerinnen und Schülern
aller Klassenstufen die Möglichkeit gegeben werden, ein
gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und die eigene Identität zu entdecken. Durch Schauspiel und Tanz
werden die Teilnehmenden in ihrer Eigen- sowie Fremd-
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
wahrnehmung sensibilisiert und erhalten die Chance,
ihren Gefühlen Ausdruck und eine Bühne zu verleihen.
Musicalproduktion „3 Wünsche frei“
lets-fetz-chor.de
Der Kinderchor „Let’s Fetz-Kids“ erarbeitete ein Kindermusical für alle, deren Fantasie noch Flügel hat.
Multi-Kulti-Fest
hls.bb.bw.schule.de
Norway Today
jugendtheater-lb.de
In diesem Zwei-Personen-­Stück
spielen zwei Jugendliche
die Rollen zweier Teenager,
die genug vom Leben haben
und nun gemeinsam in den Tod
gehen wollen. Das Besondere daran:
Sie haben sich über das Internet kennen­
gelernt und so zum zweisamen Selbstmord
verabredet.
„Sind wir nicht alle ein bisschen anders … ?“ Aus diesem
Grund veranstalteten engagierte Vielfaltcoaches der
Hilde-Domin-Schule ein Fest der Kulturen, um deren
Schätze sichtbar zu machen. Musik, ein buntes Bühnen­
programm, ein internationales Buffet und ein Kinder-­
Kreativbereich machten klar, wie wichtig und schön
Vielfalt ist.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Zwänge, Pubertät, Homo­sexualität oder die Suche nach
der eigenen Identität vermischt und in einem Theaterstück auf­geführt.
Rap für die Jugend
Der Rapper Steven Ron Abel, kurz SRA, bietet Jugendlichen in seinem Projekt die Chance, mit ihm zusammen zu rappen und eigene Songs zu schreiben. Dabei
gibt er den Jugendlichen nicht nur Tipps, sondern auch
eine Möglichkeit, ihre Gefühle und Gedanken lyrisch
auszudrücken.
Schüler unterrichten Schüler
johanna-wittum-schule.de
Wie lernen Eier schwimmen? Und wie kann man einen
Regenbogen ins Becherglas sperren? Diese und weitere
Fragen untersuchen Jugendliche der Berufsfachschule
für Labortechnik zusammen mit Grund­schülerinnen
und -schülern. An zwei Tagen werden im Rahmen der
„Kinderuni in Chemie“ physikalische sowie chemische
Experimente durchgeführt und die Kinder so spielerisch in die Laborarbeit eingeführt.
Raus aus Amal – Jugendtheater
jugendtheater-lb.de
In diesem Projekt werden von den
jungen Schauspieltalenten
verschiedene Themen wie
RESPECT YOURSELF
respectyourself.de
Die Zeit zwischen Kindheit und Erwachsensein ist
schwer und verunsichernd. Mit ihren zahlreichen Aktio­
nen und Veranstaltungen möchte „Respect Yourself“
Hilfe leisten sowie Ansprechpartner bei jeglicher Art
von Problemen sein. Jugendliche sollen Informationen
erhalten, aber auch eigene Stärken und Fähigkeiten
ausbauen.
40
DeinDing
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Rap AG
Fünf Schüler haben eine Rap AG an
ihrer Schule gegründet, die sie seitdem selbst leiten. Einmal wöchentlich treffen sich Begeisterte, rappen,
schreiben Songs und proben für bevorstehende Auftritte. Die Inhalte
der Lieder sollen Respekt und Toleranz vermitteln und nicht mit Beleidigungen und Gewalt glänzen.
diesem Projekt werden die Jugendlichen angeregt, sich
durch Rappen und Sprayen mit politischen Themen zu
beschäftigen und so via Wort und Bild die Zukunft politisch mitzugestalten.
Schattentheater mit Stabfiguren
march.fr.bw.schule.de
RAPublik – Misch dich ein.
Auf deine Weise!
kjr-rottweil.de
Für viele Jugendliche ist das Thema Politik tabu. Mithilfe
von HipHop-Workshops soll das geändert werden: In
Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse entwickelten
und gestalteten ein Schattenspiel zu einem bekannten Kinderbuch, für das sie Musik aufnahmen, Figuren
ausschnitten und ein Drehbuch schrieben. Das fertige
Schattenspiel wurde in Kindergärten vor einem begeisterten Publikum aufgeführt.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Jugendlichen für Jugendliche herauszubringen. Dabei
spielt nicht nur dessen jugendgerechte Gestaltung eine
Rolle, sondern auch die gemeinsame Arbeit, die neue
Kontakte entstehen lässt. Über Workshops eignen sich
die Jugendlichen wichtiges Know How an, das sie in
der Umsetzung des Schultimers sofort anwenden können.
Schuljahresplaner für
die Real­schule Waibstadt
realschule-waibstadt.de
Als im Unterricht das Thema Schul­
projekt angesprochen wurde, entschloss sich die damalige Klasse 8d
der Real­schule Waibstadt, etwas völlig Neues zu machen: ein neuer Schul­
jahresplaner sollte her! Und zwar kein
gewöhnlicher Planer – die Klasse arbeitete im Unterricht emsig an einem Gemeinschaftsplaner, durch den
die Schülerinnen und Schüler stärker miteinander verbunden waren und auch die Kommunikation zwischen
Eltern und Lehrerschaft sowie zwischen Lehrenden und
Schülerinnen und Schülern verbessert werden sollte.
Dazu wurden Umfragen erstellt und ausgewertet, ein
Konzept erarbeitet und Sponsoren gesucht. Heraus kam
ein Produkt, das von allen gern genutzt wird und das
Gemeinschaftsgefühl an der Schule verbessert.
Schutzengelteam des Friedrich-Schiller
Gymnasiums Ludwigsburg
fsglb.de
Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klasse haben
sich zu Schutz­engeln ausbilden lassen, um den Jüngeren im Schulalltag beizustehen. Egal, ob in einem Streit,
bei persönlichen Problemen und Ängsten oder im Umgang mit Mobbing – die Jugendlichen unterstützen
ihre Schützlinge, wo sie können.
Skateplatz Wilhelmsdorf
Schultimer 2013/2014 „Freundschaft ist …“
der Jugendfirma cys
ju-bib.de
Die Jugendfirma cys (creativ young stars) hat es sich
zum Ziel gemacht, jährlich einen Schülerkalender von
42
DeinDing
diakonie-korntal.de
Für den Bau einer neuen Skateanlage engagierten sich
begeisterte Kinder und Jugendliche. Es wurden Ideen gesammelt, Angebote eingeholt und selbst mit­angepackt,
bis die Pipeline fertig war. Seitdem wird diese gerne
genutzt.
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Singende Geldbeutel
und blinkende Capies
jmc-tuebingen.de
Dass Technik nicht nur etwas für
Jungs ist, soll dieses Projekt deutlich machen. In Workshops lernen
Mädchen zwischen 12 und 18 interessantes Know-How
zu Robotertechnologie und Elektro­technik und können
sich später auch zu Workshop­leiterinnen ausbilden lassen. Zurzeit arbeiten die Jugendlichen an sogenannter
Eduwear, intelligenter Kleidung.
zur Schülerfirma kam früh auf: Die Schülerinnen und
Schüler sollten den Alltag einer Firma real erleben und
daran teilhaben können. Mit der Gründung der Schüler­
schmiede wurde hierfür ein erster Grundstein gelegt.
Sie können sich in einzelnen Teilbereichen der Schüler­
schmiede einbringen: So wird in der Holzschmiede
gehammert und gehobelt, in der Kochschmiede ge­
backen, gerührt und geschnippelt, die Kunstschmiede
bietet Freiraum für kreative Produkte wie Gruß­karten
und Armbänder und in der Textilschmiede nehmen
Geldbeutel und Handytaschen Gestalt an. Auch im
Marketing sowie im Verkauf können die Schüler tätig
werden. Der Erlös der verkauften Waren fließt zurück
an die Schule, zur Förderung weiterer Projekte.
SkyHeaven Club
facebook.com/SkyHeavenClub
Schülerfirma „Schülerschmiede“ –
„Lernen fürs Leben“
Um einen sicheren und geselligen Treffpunkt für
Jugend­liche zu schaffen, haben fünf Jugendliche den
SkyHeaven Club ins Leben gerufen. Durch ihre Arbeit
kommen jeden Samstag fußballbegeisterte Jugend­
liche zusammen, um gemeinsam fernzusehen. Was?
Natürlich alles, was mit Bundesliga zu tun hat.
schuelerschmiede.de
Die „Schülerschmiede“ ist ein eigener, kleiner Mikro­
kosmos einer Firma. Hier planen, organisieren und
produzieren rund 35 Förderschüler der Klassen 7 bis 9
mit drei Lehrern Produkte, um diese auf
dem Aalener Wochenmarkt sowie auf Sonderveranstaltungen
zu verkaufen. Die Idee
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Sommerpraktika der Alumni des
Heidelberger Life-Science Lab e. V.
lab-alumni.org
Die Sommerpraktika, welche von den Alumni des Heidelberger Life-Science Lab e. V. ins Leben gerufen wurden, gingen in eine neue Runde. Wie der Name des Projekts schon verrät, können Schülerinnen und Schüler
ein Praktikum in den verschiedensten Forschungslaboren im In- und Ausland absolvieren. Dabei kümmern
sich die Teilnehmenden hauptsächlich selbst um die Organisation und die Kontaktaufnahme zu den Ansprechpartnern. Ziel des Projekts ist es, naturwissenschaft­
liches Forschen für die Jugendlichen hautnah erlebbar
zu machen und so mit eventuell falschen Vorstellungen und Vorurteilen aufzuräumen. Die Teilnehmenden
sammeln nicht nur wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse für spätere Studienwünsche, sondern machen ihre
Erlebnisse durch eine selbstständige Dokumentation
sowie Blogeinträge für weitere Interessenten verfügbar.
tionen.“ Deshalb
nennt sich die quirlige Tanzgruppe, bestehend aus Mädchen im Teenager­
alter, auch Smarties.
Durch das Tanzen
und den Kontakt zueinander, können die
Jugendlichen besser
mit ihrer Puber­tät
und damit einhergehenden Problemen
umgehen. Außerdem
lernen sie die Akzeptanz dessen, dass nicht jeder perfekt ist und auch behinderte Menschen ihre Rechte haben.
Smoothie-Bar
rs-km.de
Smarties – Inklusion ist Normalität
auch als Teenie
sg-griesingen.de
„Jeder von uns hat eine unterschiedliche Schale, doch
im Kern haben wir alle dieselben Gefühle und Emo-
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DeinDing
In der Pause einen leckeren und dazu noch gesunden
Smoothie schlürfen – um diese Vorstellung wahr werden zu lassen, engagierten sich Schülerinnen und
Schüler in der AG Kreatives Werken und förderten
so nicht nur eigene Fähigkeiten wie Kreativität und
Organisations­vermögen, sondern
sorgten
mit ihrer
Smoothiebar auch
für glückliche Gesichter.
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Sozial-AG: Generationen verbinden
SOUNDNERDS an die Macht!
auerberg-wallduern.mos.schule-bw.de
eafr.de
Seit nun mehr als 10 Jahren besuchen Schülerinnen und
Schüler der Werk­realschule regelmäßig Seniorinnen
und Senioren im Altersheim. Einmal wöchentlich wird
gemeinsam gespielt, geredet und gelacht sowie kleinere
Alltagsaufgaben erledigt. Ebenso besuchen sie Veranstaltungen oder arbeiten zusammen an deren Verwirklichung. So entsteht nicht nur ein Band zwischen Jung
und Alt – die Schüler lernen auch für sich selbst wichtige Sozialkompetenzen.
In diesem Projekt lernen Jugendliche die Arbeit eines
Tontechnikers kennen. Zu ihren Aufgaben gehört es,
ein großes Jugendkonzert zu betreuen und so nicht
nur den Umgang mit Bühnentechnik zu erfahren, sondern auch die Herausforderungen des Eventmanagements zu meistern.
Sport macht Freu(n)de
Sozialprojekt
Durch die Kooperation von St. Gallus-Hilfe und dem
Montfort-Gymnasium entstand ein Sozialprojekt, das
Schülerinnen und Schüler sowie Menschen mit Behinderung zusammenbringt. Durch Besuche, Treffen und
gemeinsame Unternehmungen lernen die Jugendlichen
die Lebenswelt der Behinderten kennen und erkennen
die Relevanz von Inklusion und Gemeinschaft.
Fünf junge Engagierte bilden die Integrativsportgruppe
des TSV Laupheim, die sich einmal wöchentlich mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung treffen, um
mit­einander Sport zu treiben. Des Weiteren ver­anstalten
sie gemeinsame Feste, besuchen Theater­stücke und begleiten die Teilnehmenden bei Ferienprogrammen.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
zu zeigen, wie wertvoll sie für die Allgemeinheit sind,
drehten die Jugendlichen gemeinsam ein Video, in
dem sie selbstgetextete Lieder präsentieren und ihre
Kreativität unter Beweis stellen.
Streitschlichter-Film der Realschule
Weinsberg
rsweinsberg.de
Schülerinnen und Schüler mehrerer Schulen konzipier­
ten gemeinsam einen Film über ihre Streitschlichter-­
Arbeit und reali­sierten diesen, um die verschiedenen
Phasen der Streitschlichtung als Lehrmaterial anbieten
zu können.
Sturm & Klang Festival
sturmundklang.net
Sturm & Klang ist ein jährlich stattfindendes globalisierungskritisches Festival, ehrenamtlich organisiert von
einer Gruppe junger politisch interessierter Menschen.
Ziel ist es, Jugendliche an das Thema Globalisierung
heranzuführen und zu zeigen, dass Politik, Kultur und
Spaß gemeinsam erlebbar sind. Mit Workshops, Konzert
und After-Show-Party wird das Festival zu einem besonderen Erlebnis.
Streetwork goes Video
hilfezurselbsthilfe.org
Durch die negative Einstellung der Gesellschaft gegenüber Jugendlichen sahen sich diese oft selbst in keinem positiven Licht. Um dem entgegenzuwirken und
Tanzcamp 2012 – Why We dance!
alteswasserwerk.de
Warum tanzen wir eigentlich? Dieser Frage gingen 26 Jugendliche im einwöchigen Tanzcamp nach. Hier wurden nicht nur verschiedene Tanzstile gelernt, Battles
veranstaltet und Choreografien für den abschließenden
Flashmob einstudiert. Auch ein Dokumenta­tionsteam
machte sich auf den Weg, die Mottofrage des Camps
filmisch zu beantworten.
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DeinDing
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
später Ausbesserungen vor­genommen. Mit Rat und Tat
stehen sie jungen Bikern zur Seite und versuchen, eine
erfolgreiche Dirt-Bike-Szene in Konstanz zu etablieren.
Spurensuche – ein deutsch-israelisches
Jugend­begegnungsprojekt
kiju-eppingen.de
Zur Vertiefung deutsch-israelischer Freundschaft und
einem besseren Verständnis von der Vielfalt der Kulturen bilden in diesem Projekt jeweils ein Jugend­licher
aus Deutschland und Israel ein Team und begeben sich
auf Spurensuche. Auf ihren Fotografie-Streifzügen lernen sie nicht nur sich gegenseitig näher kennen, sondern können durch die Bilder miteinander kommunizieren und kulturelle Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten finden.
Staufener Skatepark-Bau-Projekt
In einem viertägigen Workshop bauten engagierte
Skater, BMXer und Scooter-­Fahrer neues Equipment
für ihren Skatepark, das sofort nach Fertigstellung
ein­geweiht wurde.
Szene Züchten
Dirt-Biken, das heißt
mit BMX oder Mountainbike über hohe
Erdhügel kurven und
dabei coole Stunts
hinlegen. Um eine
solche Szene in Konstanz zu etablieren,
haben sich engagierte
Dirt-Biker an die Planungen für einen Parcours gemacht und
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Tanztheaterprojekt:
„Medien, Zeit, Anders­
artigkeit, Migration“ —>
„Traumsuse fängt die Zeit“
pliensauschule.de
Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse kamen
zusammen, um Ideen für ein Theaterstück zu sammeln
und sich selbst dabei einzubringen. Während der Proben entstanden dabei enge Freundschaften, ein großer
Zusammenhalt in der Gruppe und letztlich eine Aufführung, die die Zuschauerinnen und Zuschauer begeistert
mitverfolgten.
The Hangman – Das Festival am Galgenberg
hangman-festival.de
Mit zahlreichen Künstlern und einem Skatepark lädt
das Jugendfestival auf der Galgenberganlage zum Feiern und Spaßhaben ein. Die Veranstaltung wurde dabei
von engagierten Jugendlichen geplant, organisiert und
durchgeführt.
Tauch-Film
Zusammen mit dem Tauchclub
Backnang wagte Marcel Staufer
einen Blick unter die Wasser­
oberfläche des Tiroler Blindsees und eröffnet Interessierten durch
seinen Film eine
Wasserwelt,
wie sie nur
wenige kennen.
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DeinDing
Theaterspielen macht Spaß – Der Grüffelo
Sich kreativ öffnen, eigene Ideen einbringen und sich
in der Gruppe entfalten – genau diese Möglichkeit soll
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
die Theater AG der Grundschule
Ersin­gen ihren Teilnehmenden bieten. In gemeinsamer Arbeit entstand so Stück für Stück eine individuelle Interpretation des Theaterstücks „Der Grüffelo“, das die Schüler Ende des Schuljahres vor begeistertem Publikum präsentierten.
Umweltprojekt Grüne Woche
windeck-gymnasium.de
Warum nicht heute schon an Morgen denken? Durch
diesen Gedanken entstand die Grüne Woche, welche
durch zahlreiche informative Vorträge von Schülerinnen und Schülern, Ausstellungstafeln, kostenfreies
und gesundes Essen sowie kreative Müllskulpturen,
die auf die Müllproblematik aufmerksam machen sollten, trumpfte. Organisiert wurde die Woche von engagierten Mitgliedern der SMV.
hörte ein Spendenlauf sowie das Bemalen der Klassenzimmer nach dem Vorbild Albert Schweitzers. So wurden abstrakte Begriffe wie Friede und Toleranz zum
kreativen Schmuck der neu gestalteten Räume.
Verschlafen
simon-hoffmann.com
Umgestaltung der Schule auf Eigeninitiative
asg-crailsheim.de
Zur Verschönerung der Schule haben sich Kinder und
Jugendliche aller Klassenstufen engagiert. Dazu ge-
15 Jugendliche aus dem Großraum Stuttgart drehten in
aufwendiger Detailarbeit einen Animationsfilm über
das Problem jedes Jugendlichen: das Verschlafen! Einmal nicht den Bus verpassen, durch die Straßen rennen
müssen und wissen, dass man es wieder einmal nicht
geschafft hat …
Das Drehbuch wurde von den Jugendlichen geschrieben
und in Stuttgart filmisch umgesetzt – dafür animierte
man über 14.000 Einzelbilder.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Augenzwinkern vermittelt der Film ein ernstes Thema
und dass sich die Johanniter-Jugend für die Rechte der
Kinder einsetzt. Mit „Warum bin ich Krach?“ soll die
Öffentlichkeit erreicht und zum Umdenken und Handeln gebracht werden.
Was ist ein Kulturort? (Doku-Film)
sprangerschule.net
Unter Anleitung einer erfahrenen Journalistin und
Medienpädagogin erstellen Schüler der Klassenstufe 5-7
ein Video zum Thema „Was ist ein Kulturort?“. Ziel des
Projektes ist, neben der Erlangung von Medienkompetenz, die Vernetzung zu städtischen Einrichtungen, die
den Kindern offen stehen.
Warum bin ich Krach? Video zum Thema
Kinderrechte in der Johanniter-Jugend
jj-bw.de
Kinder haben Rechte – dennoch werden diese auch in
Deutschland manchmal missachtet. Mit einem kleinen
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DeinDing
WIR macht Schule.
Meinungsmacher-­Workshop
lsbr.de
In einem Meinungsmacher-Workshop
wurden interessierte Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren zu
Multi­plikatoren
ausgebildet. In dieser Funktion
sammeln die
Jugendlichen
an ihren Schulen soziale Projekte zu einem
Ideen­markt, der den Fokus auf Prävention an Schulen
legt. Die Organi­sation des Workshops unterstand engagierten Jugendlichen.
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Senioren Freude und Abwechslung zu schenken sowie
die Jugendlichen für das Thema Demenz und Älterwerden zu sensibilisieren.
Was heißt
hier Liebe?
fugit.de
Visionaries in Action
youthfutureproject.org
Ihr Theaterstück führen junge Engagierte in den
Klassen­zimmern von 7. bis 9. Klässlern auf. Es geht um
Liebe und das erste Mal. Mit den anschließenden geschlechtergetrennten Gesprächen wollen die ausgebildeten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Fragen
und Probleme zu den Themen Liebe und Sexualität
klären und den Jugendlichen durch das Theaterstück
ein Vorbild sein.
Die von ihnen selbst organisierte Veranstaltung Visionaries in Action (VIA) bringt ca. 100 Schülerinnen und
Schüler sowie Studierende aus ganz Europa zusammen,
um gemeinsam neue Wege zu finden, die Gesellschaft
nachhaltig zu gestalten. Repräsentanten des „Alternativen Nobelpreises“ und Friedensnobelpreises kommen
während einer einwöchigen Konferenz zusammen, um
mit den Jugendlichen an Projektideen zu arbeiten, die
von diesen im Anschluss umgesetzt werden.
WEGE
fugit.de
Wertevermittlung zwischen
Kunst und Demenz
In einem freiwilligen Projekt besuchen junge Männer
einmal wöchentlich an Demenz erkrankte Senioren.
Sie malen gemeinsam mit diesen und können so Kontakt zu ihnen aufnehmen. Ziel des Projekts ist es, den
Gemeinsam mit Kindern und Lehrkräften organisierten Jugend­liche zum Thema Wege ein Projekt, in dem
sich die Kinder kreativ ausleben konnten und dabei
gleichzeitig ihre Persönlichkeit näher erkundeten. Im
Projekt wurde getanzt, gespielt, gebastelt und das Ergebnis mehrfach vor begeistertem Publikum aufgeführt.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Zar Saltan – ein Musiktheater
foerderzentrum-hochschwarzwald.de
Das Musiktheaterprojekt bietet als inklusive AG Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung
die Möglichkeit, sich kreativ auszu­
leben und gemeinsam mit anderen Enga­gierten zu schauspielern. Während der Entstehung einer Theater­
aufführung lernten die
Kinder so, sich als Teil
einer Gruppe zu begreifen sowie ihre individuellen Züge in das Schauspiel miteinzubringen.
Zukunft Selbermachen
veggieday-konstanz.de
Eine Gruppe junger Engagierter setzt sich für die
Zukunft ein – in Form von Vorträgen, Plakaten und
media­len Beiträgen wie Filmen und Texten klären sie
über Energieverschwendung auf und möchten bei ihrer
breit­gefächerten Zielgruppe das Umweltbewusstsein
stärken.
Zirkus macht Schule
grundschule-heiligenberg.de
In der Zirkus-AG der Grundschule Heiligenberg lernen
die Schüler spielerisch, in die eigenen Fähigkeiten zu
vertrauen und entwickeln soziale Kompetenzen sowie
ein ausgeprägtes Gefühl für den eigenen Körper. Die
einstudierten Choreografien werden dann stolz Eltern
und Freunden in einer selbst konzipierten Zirkus-Show
präsentiert.
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DeinDing
Zukunft braucht Gemeinschaft
fc-eichenau.de
Integration durch Sport – so lautet das Motto des Freizeitclubs Eichenau, der durch gemeinsamen Sport ein
Projekte 2013 – Weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wir-Gefühl unter den Kindern fördern möchte. Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund kommen
hier zum Spielen zusammen, lernen sich kennen und
entwickeln eine positive Einstellung zu sich und den
anderen.
Zusammenrücken – Zusammenleben
in der Einwanderungsgesellschaft
zusammenruecken.com
Zurück in die Zukunft
riverside-kustomz.de
Mit diesem Projekt soll schulfremden Jugendlichen
wieder die Freude an Schule vermittelt werden. Durch
Sportangebote sowie Möglichkeiten, sich handwerklich an Projekten und in Betrieben zu beteiligen, können die Teilnehmenden ihre Stärken und Fähigkeiten
erproben und mögliche Berufsziele anvisieren. Durch
die enge Zusammenarbeit wird nicht nur die Leistungsbereitschaft der Jugendlichen gefördert, sondern auch
Zukunftsperspektiven eröffnet, die zuvor nicht sichtbar
waren.
Vielfalt ist spannend – das will das Theaterprojekt „Zusammenrücken“ zeigen. Jugendliche aller Langenauer
Schulen konnten mitwirken und ihre Geschichte, die
Geschichte ihrer Eltern und Großeltern erforschen.
Durch die große kulturelle, religiöse sowie nationale
Dimension entstand ein informatives Stück, das seinen
persönlichen Beitrag zur Diskussion über die Einwanderungsgesellschaft Deutschlands leistet.
Jugendbildungspreis Baden-Württemberg
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DeinDing
Jugendbildungspreis
Baden-Württemberg
Eine Aktion des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung,
Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
Realisiert von der
Jugendstiftung Baden-Württemberg
Postfach 11 62
74370 Sersheim
Telefon:(0 70 42) 83 17- 0
E-Mail: [email protected]