Titel des Projektes war

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Titel des Projektes war
Titel des Projektes:
Die Untersuchung und Bewertung eines Oberflächengewässers hinsichtlich Versauerung,
Eutrophierung und Verschmutzung nach physikalischen, chemischen, biologischen und
bakteriologischen Parametern am Beispiel des Öjendorfer Sees".
Betreuer: Prof. Dr. D. Jaeger, Biologielabor
Untersuchungszeitraum von April 2004 bis Januar 2005
Der Öjendorfer See ist nach der Außenalster mit ca. 46 ha das flächenmäßig größte Gewässer im Hamburger
Stadtgebiet.
Das Gewässer liegt ganz im Osten Hamburgs im Öjendorfer Park, welcher zum Stadtteil Billstedt gehört. Im
Osten grenzt die BAB A1 an den Park, gleichzeitig auch die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein.
Der Park dient als Naherholungsgebiet und ist ein von der Stadt Hamburg überwachtes Badegewässer.
Allerdings schreckt das unangenehme Äußere des Sees Badewillige ab.
Der See wurde in den 20er Jahren künstlich angelegt. Die Speisung des Sees geschieht ausschließlich über
den Schleemer Bach (seit 1954).
1966 wurde von der Stadt Hamburg das umliegende Areal als Parkgelände bzw. Naherholungsgebiet
angelegt. An der Westseite des Sees besteht seitdem der Öjendorfer Friedhof.
Im Nordteil des Parks ist ein Vogelschutz-Gebiet des NABU eingerichtet, welches auch einen Teil des Sees
beansprucht. Dieser Teil ist durch Holzpfähle vom übrigen Wasser abgetrennt.
Im See befindet sich eine künstliche Insel als Vogelbrutstätte und drei weitere natürliche Inseln.
Die West- und Nordseite des Sees besteht ausschließlich aus Mischwald, das restliche Ufer aus Wiese, die
Badestellen haben einen sandigen Untergrund.
Parameter
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Wassertiefe
Sichtiefe
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O2-Sättigung
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150
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50
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O2-absolut
18
42
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Phosphat (SRP)
m g/L
30
25
20
15
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5
0
O2-Verlauf
PO4-P
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NO3--N (µg/L)
150
NH4+-N (µg/L)
100
50
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µg/L
25,0
R=konst./nach DEV
R aus eigener Berechnung
10,0
5,0
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Chlorophyll a
18
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14
12
10
8
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mg(O2)/L
KBE/1ml
1000
1000
Gesamtkeimzahl
800
Coliforme
600
600
400
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300
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Interpretation der Messdaten und trophische Einstufung des Sees nach OECD-Tabellen
Der Öjendorfer See ist ein polymiktisch-holomiktischer Flachsee.
Trophieklasse gemäß OECD 1982 : Aufgrund der morphometrischen Daten, der Tatsache, dass der See einen
ganzjährig durchmischten Wasserkörper besitzt und den erhobenen Messdaten ist von einem meso- bis
eutrophen Übergangszustand auszugehen.
Die Werte der Transparenz (minimale Sichttiefe und Jahresdurchschnitt) und des Phosphates lassen auf einen
eutrophen Zustand des Sees schließen, während er nach dem Chlorophyllgehalt als mesotroph einzustufen
ist.
Der See besitzt kein Hypolimnion, es herrscht ein konstanter Sauerstoffgehalt im gesamten Wasserkörper.
Die Eutrophierung wird jedes Jahr durch den hohen Eintrag organischer Substanzen (Laub, Schnittgut der
Rasenflächen, Vogelexkremente, Entenfütterung) gefördert.
Ein durchschnittlicher pH-Wert von 8,1, einer Leitfähigkeit von 600 µS/cm-1 lässt auf eine gute
Pufferkapazität gegenüber anthropogen verursachten Säureeinträgen (saurer Regen) schließen. Aufgrund des
pH-Wertes, der gefundenen Zooplankter und der damit zusammenhängenden Nahrungskette (gesunder
Fischbestand) lässt sich ein positives Gesamtbild des Ökosystems herleiten. Der See ist in naher Zukunft
durch sein gutes Puffervermögen vor Versauerung weitgehend geschützt.
Die Verschmutzung des Gewässers wurde über den BSB5, die bakteriologischen Untersuchungen und den
offensichtlichen Makromüll auf der Wasseroberfläche eingeschätzt.
Die bakteriologischen Werte lagen unter den Richt- bzw. Grenzwerten der EU Badegewässerrichtlinie,
womit das Baden nicht gesundheitsgefährdend ist.
Das größte Verschmutzungsproblem des Sees und des Parkgeländes stellt der reichlich vorhandene
Makromüll dar.
Der See ist nach den untersuchten Parametern und seinen morphologischen Gegebenheiten abschließend als
eutrophes stehendes Gewässer zu sehen.
Sanierungs- und Veränderungsvorschläge für See und Park
-
Verminderung des Eintrages von organischem Material in Form von Brot (Entenfütterung) und
Schnittgut (Rasenmähen). Der Blatteintrag der reichlich vorhandenen Bäume führt bereits zu
größerem Nährstoffeintrag und befördert die Eutrophierung des Sees, sichtbar durch
sommerliche Algenblüte.
-
Eine weitere Reduktion des jährlichen Nährstoffeintrages könnte durch verminderte
Nährstofffracht über den Schleemer Bach erreicht werden
Vorschlag: Ein landwirtschaftlich ungenutzter Randstreifens (ca. 3-4 m). Dieser dürfte weder
gedüngt noch von Vieh genutzt werden. Damit würde die Zufuhr von Nitrat und
Phosphat auch im See vermindert, ohne dass in irgendeiner Form in die
Gewässerökologie eingegriffen werden muss.
Nutzung zur Erholung und als Badegewässer:
-
Erhöhung der Attraktivität als Badesee durch Reduzierung von Abfall und Müll durch Besucher,
insbesondere in den Sommermonaten. Die wahllose Verteilung der Verschmutzungen im
Parkgelände, im Wasser und am Uferbereich hält Erholungssuchende fern.
-
Einschränkung des Algenwachstums. Durch Algenblüte hervorgerufene mangelnde Sichttiefe
(<1m) führt in den Sommermonaten wiederholt zu Badeverbot.
-
Wiederbesetzung und Wiederherstellung des renovierungsbedürftigen und in die Jahre
gekommenen DLRG- Häuschens.
Der See als Angelgewässer:
Zum Ende des Projektes war nicht genau herauszufinden, ob der See auch als Angelgewässer genutzt
wird. Auf der aktuellen „Hamburger Gewässerkarte“ (Ausgabe Mai 2004) ist er allerdings an zwei
Angelvereine verpachtet. Auch die "Angeln verboten"-Schilder am Ufer sind mittlerweile
verschwunden. Nach Auskunft des Tiefbauamtes soll der See nicht als Angelgewässer genutzt
werden. Sollte diese Auskunft zutreffen, dann wird dort "schwarz" geangelt. Eine Nutzung des Sees
durch Angler trägt zur weiteren Verschmutzung bei.