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Freeware
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Inhalt:
Software
Endbenutzer-Lizenzvertrag
Freeware
Freie Software
Open Source
Shareware
Mozilla Thunderbird
Mozilla Firefox
AntiVir
Emacs
Linux
Software
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für die Musikgruppe siehe Software (Band), für
das Softwareunternehmen Software AG.
Software [ˈsɒftweə(ɹ)] bezeichnet alle nichtphysischen Funktionsbestandteile eines
Computers bzw. eines jeden technischen Gegenstandes, der mindestens einen Mikroprozessor
enthält. Dies umfasst vor allem Computerprogramme sowie die zur Verwendung mit
Computerprogrammen bestimmten Daten.
Software wird in der Regel in Gegensatz zu Hardware gesetzt, welche den physischen Träger
bezeichnet, auf dem die Software existiert und funktioniert und allein mit Hilfe dessen sie ihre
Funktion erfüllen kann. In diesem Sinne wurde der Begriff erstmalig 1958 von John W.
Tukey benutzt. Umgangssprachlich wird „Software“ oft auch ausschließlich für „aktive“
Daten, also ausführbare Computerprogramme gebraucht. Andererseits wird manchmal auch
jede Art von digitalen Daten als Software bezeichnet, also auch z. B. Musikdaten auf einer
CD.
Inhaltsverzeichnis
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1 Arten von Software
2 Erstellung von Software
3 Wesen und Eigenschaften von Software
4 Juristische Definition
5 Lizenzmodelle
6 Software in der Betriebswirtschaft
7 Siehe auch
8 Literatur
9 Weblinks
o 9.1 Deutsch
o 9.2 Englisch
Arten von Software
Software lässt sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden.
Sie kann nach der Funktion unterteilt werden in:
Systemsoftware, die für das ordnungsgemäße Funktionieren des Computers
erforderlich ist. Hierzu zählen insbesondere das Betriebssystem als auch zusätzliche
Software wie Systemnahe Software, Gerätetreiber, usw.
 Anwendungssoftware, die den Benutzer bei der Ausführung seiner Aufgaben
unterstützt und ihm dadurch erst den eigentlichen, unmittelbaren Nutzen stiftet
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Software nach der Art der Einbettung:
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nicht eingebettete Software (Software, die installiert wird)
fest in einem Gerät zu dessen Steuerung untergebrache Software (z. B. in einem
ROM), bezeichnet man als Firmware oder auch Eingebettete Software.
Einstufung nach Nutzungsrecht (Lizenz):
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Adware
Beerware
Cardware
Careware
Crippleware
Demoware
Donationware
Freeware
Nagware
Peaceware
Shareware
Gemeinfreiheit (engl. „Public Domain“)
Nach Quellcode-Veränderbarkeit:
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Freie Software
Open Source
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Proprietäre Software
Nach Verfügbarkeit:
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Abandonware
Vaporware
Andere:
Portable Software
Bananenware (unausgereifte Software)
Schlangenöl (Programm ohne echte Funktion, wird aber als Wundermittel
angepriesen)
 Shovelware (Sammlung von Software, wobei die Quantität zählt)
 Riskware
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Erstellung von Software
Die Entwicklung von Software ist ein komplexer Vorgang. Dieser wird durch die
Softwaretechnik, einem Teilgebiet der Informatik, systematisiert. Hier wird die Erstellung der
Software schrittweise in einem Prozess von der Analyse über die Softwaremodellierung bis
hin zum Testen als wiederholbarer Prozess beschrieben.
Wesen und Eigenschaften von Software
Software im Kaufhaus
Software ist vergegenständlichte, im Voraus geleistete geistige Arbeit:
Vergegenständlicht heißt: Die Ergebnisse der geistigen menschlichen Tätigkeit liegen
in Form eines Gegenstandes vor; hier in Form des auf dem Datenträger (CD-ROM,
Magnetband, ...) gespeicherten Programms.
 Im Voraus geleistet meint: Die Programmautoren erarbeiten z. B. ein
Lösungsverfahren für die korrekte Trennung aller deutschen Wörter in einem
Textverarbeitungsprogramm. Damit ist im Voraus, also bevor diese Tätigkeit
überhaupt anfällt, schon für alle Schreiber, die mit diesem
Textverarbeitungsprogramm arbeiten, die geistige Arbeit „korrektes Trennen
deutscher Wörter“ geleistet. Dabei kann ein Softwareentwickler mitunter auf „im
Voraus“ von Dritten entwickelte Algorithmen zurückgreifen.
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Weitere Eigenschaften von Software sind:
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Standardsoftware (im Gegensatz zu Individualsoftware) wird nur einmalig erzeugt und
kann dann mit verhältnismäßig geringen Kosten kopiert und verteilt werden und breite
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Wirkung entfalten; Kosten entstehen durch den Datenträger, Werbung, Herstellen von
Schulungsunterlagen und durch etwaige Lizenzen.
Software verschleißt nicht durch Nutzung sie unterliegt jedoch auch mit der Zeit der
Softwarealterung.
Software ist austauschbar, aktualisierungsfähig, korrigierbar und erweiterbar,
insbesondere dann, wenn Standards eingehalten und der Quelltext verfügbar ist.
Software kann vorkonfiguriert werden, um so eine Neuinstallation zu beschleunigen
und um Fehler bei der Konfiguration zu minimieren.
Software tendiert dazu, um so mehr Fehler zu enthalten, je neuer und je komplexer sie
ist. Außer bei Software von trivialem Funktionsumfang ist daher nicht von
Fehlerfreiheit auszugehen. Fehler werden häufig erst nach Veröffentlichung einer
neuen oder funktionserweiterten Software bekannt. Diese werden dann oftmals durch
Veröffentlichung einer um die bekannt gewordenen Fehler bereinigten
Softwareversion oder eines Patches behoben. Softwarefehler bezeichnet man auch als
Bugs.
Der Beweis der Fehlerfreiheit ist in der Regel nicht zu erbringen. Nur bei formaler
Spezifikation der Software ist der mathematische Beweis ihrer Korrektheit (Software)
theoretisch überhaupt möglich.
Juristische Definition
In der Rechtsprechung wird zwischen Individualsoftware und Standardsoftware
unterschieden: Bei dem Erwerb von Individualsoftware wird ein Werkvertrag bzw.
Werklieferungsvertrag abgeschlossen, der Erwerb von Standardsoftware gilt als Sachenkauf.
Siehe auch: Seriennummer, Spyware, Langzeitarchivierung, Gebraucht-Software
Lizenzmodelle
Die Verbreitung und Nutzung von Software unterliegt dem Urheberrecht. Es gibt in diesem
Zusammenhang mehrere typische Überlassungsmodelle:
Verkauf: Der vollständige Verkauf von Software, inklusive der Überlassung von
Weiterverbreitungsrechten, kommt praktisch nur zwischen Firmen vor, in der Regel
im Rahmen von Auftragsprogrammierung oder beim Verkauf einer
Softwareentwicklungsfirma.
 Nutzungsrecht: Bei der meisten Software, die zum Beispiel für PCs „gekauft“ werden
kann, wird in Wirklichkeit nur ein Nutzungsrecht überlassen. Dieses Modell ist auch
bei der Auftragsprogrammierung üblich, bei der eine Firma ein Programm für den
Eigengebrauch einer anderen Firma speziell entwickelt. Bei Freeware ist dieses Recht
kostenlos, was nicht mit Freier Software verwechselt werden darf.
 Freie Software/Open Source/GPL: Freie Software darf von jedem genutzt, beliebig
verändert und weiterverbreitet werden. Oft unterliegt dieses Recht gewissen
Einschränkungen, wie zum Beispiel der Nennung des Autors oder die Verpflichtung,
veränderte Versionen unter die gleiche Lizenz zu stellen (GPL).
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Software, die nicht zur letzten Gruppe zählt, wird proprietär genannt. Zwischen den oben
genannten Hauptformen der Softwareverbreitung gibt es zahlreiche Zwischen- und
Mischstufen.
Siehe auch: Lizenzen der freien Software, Lizenzmanagement
Software in der Betriebswirtschaft
In der Betriebswirtschaft spricht man von Standardsoftware, wenn für die Abwicklung der
Geschäftsprozesse eine bei einem Fremdhersteller gekaufte, anpassungsfähige Software
benutzt wird. Vorteile der Benutzung von Standardsoftware sind die wesentlich geringeren
Kosten (Keine eigene Projektierung, keine eigene DV-Abteilung notwendig) und die
Funktionsgarantie. Nachteile sind die geringere Flexibilität der Software, die zu
Anpassungsschwierigkeiten führen kann und die Abhängigkeit vom Fremdhersteller (bei
dessen Insolvenz meist der Garantieanspruch verfällt). Häufig in großen Unternehmen
eingesetzte Standardsoftware ist R/3 von SAP. Entwickeln Firmen ihre Software selbst,
geschieht dies meist mit Werkzeugen wie ARIS, einem Architekturmodell, das die komplexen
Vorgänge in einem Unternehmen abbilden kann. Selbst entwickelte Software muss sorgfältig
geplant, aber auch zügig realisiert werden. Jede Standardsoftware oder selbst entwickelte
Software hat einen bestimmten Lebenszyklus, innerhalb dessen sie gewinnbringende Wirkung
hat.
Siehe auch
Wikiquote: Software – Zitate
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Softwaretechnik
Softwarekrise
Nachhaltigkeit (EDV)
Softwarequalität
Literatur
Tukey, J. W. (1958): The Teaching of Concrete Mathematics. The American
Mathematical Monthly, vol. 65, no. 1 (Jan. 1958), pp 1-9. (Erstmalige Verwendung
des Begriffs Software im heutigen Sinn)
 Shapiro, F.R. (2000): Origin of the term software: Evidence from the JSTOR
electronic journal archive. IEEE Annals of the History of Computing 22 (April-June
2000), 69.
 Sebastian von Engelhardt: Die ökonomischen Eigenschaften von Software. In: Jenaer
Schriften zur Wirtschaftswissenschaft. 14/2006, Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, ISSN 1611-1311
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Weblinks
Wiktionary: Software – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und
Übersetzungen
Deutsch
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Software-Entwickler-Wiki
Geschichte der Softwareprogrammierung
Englisch
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Software's origin (englisch)
Ursprung des Wortes Software (englisch)
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Software“
Endbenutzer-Lizenzvertrag
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Endbenutzer-Lizenzvertrag, abgekürzt EULA (von engl. End User License Agreement),
ist eine spezielle Lizenzvereinbarung, welche die Benutzung von Software regelt.
Endbenutzer-Lizenzverträge werden meist zu Beginn der Installation der Software angezeigt
und müssen vom Benutzer akzeptiert werden, um die Installation fortzuführen. Diese EULAs
sollen den Benutzer neben den üblichen Klauseln zur Wahrung des Urheberrechts oft auch zu
mehr verpflichten: Bestimmte Hersteller versuchen damit z. B. zu verhindern, dass der
Kunde, der das Produkt verwendet, Negatives über ihn verbreitet.
Obwohl diese Verträge auf Laien oft sehr „offiziell“ wirken, haben sie in Europa meist keine
Gültigkeit: Der Kaufvertrag ist die Grundlage für den Eigentumserwerb am Datenträger, so
dass der Erwerber bereits über ein Nutzungsrecht (aus Eigentum) verfügt; zu diesem
Zeitpunkt ist das EULA für den Kunden jedoch noch nicht einsehbar. Gesetzliche
Regelungen, wie z. B. das Urheberrecht gelten auch ohne Erwähnung in einem EULA,
darüber hinausgehende Klauseln sind ungültig.
Hinzu kommt, dass das Anklicken von „Ich stimme dem EULA zu“ o. ä. nicht zum Abschluss
eines Vertrages führt, da diese Handlung keinen objektiven Erklärungsgehalt hat. Der
Hersteller kann nicht davon ausgehen, dass jemand, der bereits das Nutzungsrecht durch
Erwerb des Eigentums an dem Datenträger mit der Software erlangt hat, nun noch einen
zusätzlichen Vertrag schließen möchte, der ihm dann das Recht zur Nutzung geben würde –
denn das hat er schon. Das Anklicken ist daher keine Willenserklärung, so dass kein Vertrag
mit dem Hersteller geschlossen wird.
Nach bundesdeutschem Recht wäre ein Großteil der Klauseln dieser Vereinbarungen
darüberhinaus zumindest für Privatkunden auch deshalb nicht bindend, weil sie als AGB den
Endnutzer einseitig und ungewöhnlich einschränken.
Etwas anderes gilt hingegen für Software, die der Nutzer nicht dadurch erhalten hat, dass er
sie auf einem Datenträger erworben hat, wenn also bspw. ein Programm aus dem Internet
heruntergeladen wurde. Da hier ein Benutzungsrecht nicht aus dem Eigentum am Datenträger
herrühren kann, benötigt der Nutzer tatsächlich einen Lizenzvertrag, um die Software nutzen
zu können. Solche EULAs sind daher prinzipiell bindend. Einzelne Klauseln des EULAs
können aber immer noch als unzulässige AGB unwirksam sein.
[Bearbeiten] Literatur
Koch, Frank A.: Handbuch Software- und Datenbankrecht, ISBN 3-540-00016-X
Koch, Frank A.: Computer-Vertragsrecht, ISBN 3-448-04813-5
Marly, Jochen: Softwareüberlassungsverträge, ISBN 3-406-48785-8
Müller-Hengstenberg, Claus-Dieter: BVB/EVB-IT-Computersoftware, ISBN 3-50307052-4
 Schneider, Jochen: Handbuch des EDV-Rechts, ISBN 3-504-56024-X
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Schröder, Georg F.: Softwareverträge, ISBN 3-406-48951-6
Tremml, Bernd: Computerverträge für Hard- und Software, ISBN 3-809-21155-9
[Bearbeiten] Siehe auch
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Salvatorische Klausel
Lizenz
Software
Freie Software
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen!
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Endbenutzer-Lizenzvertrag“
Freeware
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Freeware ([ˈfɹiːˌwɛɹ]; von engl. free „kostenlos“ und ware „Ware“) bezeichnet im
allgemeinen Sprachgebrauch Software, die vom Urheber zur kostenlosen Nutzung zur
Verfügung gestellt wird. Freeware ist meistens proprietär und darf daher nicht mit freier
Software (engl. „free software“) verwechselt werden, die im Gegensatz zu Freeware scharfe
Anforderungen an das Softwarelizenzrecht stellt und dem Benutzer bestimmte Freiheiten
gewähren muss.
[Bearbeiten] Begriffsabgrenzung
Ein Autor kann nach dem Urheberrecht bei einer Weitergabe seines Werks die vertraglichen
Bedingungen in weitem Umfang festlegen. So ist Freeware kein genau definierter,
rechtsgültiger Begriff. Es ist in jedem Einzelfall anhand der in einem EndbenutzerLizenzvertrag festgelegten Lizenzbedingungen zu prüfen, welche konkreten Rechte der
Urheber dem Anwender gewährt. Typische Vertragsbedingungen vom Autor sind etwa, dass
die Verbreitung gegen ein Entgelt untersagt ist oder die Nutzung nur für Privatpersonen
kostenlos ist, d.h. der Einsatz im kommerziellen Umfeld bedarf einer Lizenzgebühr. Ob bei
solchen oder noch weitergehenden Einschränkungen der Nutzung der Begriff Freeware noch
zutreffend angewendet wird ist zumindest unter dem Aspekt der allgemeinen Nutzungsfreiheit
strittig.
Im Laufe der Zeit haben sich zur Vereinfachung folgende präzisere Begriffe herausgebildet,
die in liberalere und strengere Lizenzformen unterschieden werden können:
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liberalere Lizenzformen:
o Public Domain bedeutet den völligen Verzicht des Urhebers auf seine Rechte
(Hinweis auf die Gesetzeslage in Deutschland: siehe dort).
o Freie Software erlaubt den Benutzern neben einer freien Weitergabe des
Programms auch seinen Quellcode einzusehen und zu verändern sowie
Modifikationen weiter zu verbreiten.
o Open Source wird oft synonym zu Freier Software gebraucht, kann aber
abweichend von freier Software aber auch so lizensiert sein, dass der
Quellcode zwar angesehen, aber nicht geändert werden darf.
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strengere Lizenzformen:
o Donationware ist Freeware, bei der eine Bezahlung dem Benutzer freigestellt
bleibt (vergleichbar einer Spende).
o Peaceware ist Freeware, die jede Form „unfriedlicher“ Nutzung verbietet.
o Shareware erlaubt zwar die Verbreitung nutzbaren Softwareversion, sie aber
meist erst nach Bezahlung unbeschränkt nutzbar. Einschränkungen können
darin bestehen, dass die Funktionalität der Software eingechränkt ist oder sie
nur für einen Testzeitraum genutzt werden kann. Nach Bezahlung und
Freischaltung verliert die Software ihren Shareware-Status.
Crippleware stellt dem Anwender eine vor allem im Funktionsumfang massiv
eingeschränkte („verkrüppelte“) Version (etwa ohne eine Möglichkeit, die
Daten abzuspeichern) kostenlos zur Verfügung, während für die Vollversion
bezahlt werden muss.
o Nagware (aus dem entlischen: to nag = nörgeln) ist eine Sonderform der
Shareware. Nagware beinhaltet Funktionen, die den Nutzer während der Arbeit
mit dem Programm immer wieder durch störende und "nervende" Hinweise
darauf aufmerksam machen, dass es sich um noch nicht lizensierte Shareware
handelt.
o
Im Allgemeinen wird der Begriff Freeware eher auf kleinere Softwareprodukte angewandt.
Bei größeren kostenlosen Softwareprodukten sind die Bedingungen dafür oft zu differenziert.
Die Microsoft-Produkte Internet Explorer und Windows Media Player sind typische Beispiele
dafür, weil die kostenlose Nutzung an den Besitz anderer Microsoft-Lizenzen und nur mit
Zustimmung zur Rechteerweiterung der bestehenden Lizenzen für Microsoft gebunden ist.
Der Begriff Freeware ist heutzutage meist in zwei Gebieten anzutreffen: Einmal bei den
Computerzeitschriften, die Freeware gerne als vereinfachenden Oberbegriff verwenden und
bei Hobbyprogrammierern, die ihre kleineren Softwareprojekte auf ihrer Homepage zum
kostenlosen Download anbieten und sich noch nicht mit dem aktuellen Softwarelizenzrecht
befasst haben.
Cardware (auch Postcardware genannt) ist eine Form von Freeware, bei der der Autor um die
Zusendung einer originellen Grußkarte bittet, soweit das Programm Gefallen gefunden hat.
Ähnliche Konzepte gibt es für eine ganze Reihe von Sachspenden an den Autor.
[Bearbeiten] Freeware-Szene
Neben einzelnen Autoren gibt es auch Gruppen, so genannte Codinggroups, die hobbymäßig
Software programmieren und diese als Freeware anbieten.
[Bearbeiten] Weblinks
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Links zum Thema Freeware im Open Directory Project
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen!
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Freeware“
Freie Software
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Freie Software (engl.: free software) ist ein von der Free Software Foundation (FSF)
definierter Begriff zur Klassifizierung von Software.[1] Software dieser Klasse ist nach
Definition der FSF Software, die für jeden Zweck genutzt, studiert, bearbeitet und in
ursprünglicher oder veränderter Form weiterverbreitet werden darf. Die Begriffsdefinition
wird in Fachkreisen verbreitet verwendet. Freier Software steht die „proprietäre“ oder
„unfreie“ Software gegenüber, die diese Freiheiten nicht oder nicht in vollem Umfang bietet.
Ein Vorteil freier Software für die Benutzer liegt in der Möglichkeit, die Software
ungehindert zu verändern und zu verteilen. Freie Software kann unbegrenzt an eigene
Bedürfnisse angepasst und ein daraus resultierendes Produkt als freie Software weiterverteilt
werden. Hierdurch erreicht der Nutzer die Unabhängigkeit von einzelnen Projekten und
Herstellern. Ebenso ist es möglich, freie Software kommerziell zu verwerten. Ein Vorteil für
den Entwickler liegt darin, dass er gegebenenfalls von fremden Erweiterungen seines
Programms profitiert.
Inhaltsverzeichnis
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1 Definition freier Software
2 Abgrenzungen
o 2.1 Abgrenzung zu Freeware
o 2.2 Abgrenzung zu Open Source
o 2.3 Abgrenzung zu halbfreier Software
3 Geschichte
o 3.1 Entwicklungen im Vorfeld
o 3.2 Die Geburt Freier Software
4 Bekannte Beispiele
o 4.1 Bekannte Persönlichkeiten
o 4.2 Bekannte Software
5 Geschäftsmodelle
6 Lizenzen
7 Freie Software aus gesellschaftlicher Sicht
o 7.1 Beitrag zur Diskussion über die Wirtschaftsordnung
o 7.2 Beitrag zur Reduktion der digitalen Kluft
8 Gefahren für freie Software
o 8.1 Proprietäre Schnittstellen
o 8.2 Softwarepatente
o 8.3 Trusted Computing
9 Siehe auch
10 Literatur
11 Weblinks
12 Quellen
[Bearbeiten] Definition freier Software
Offizielles Logo der Free Software Foundation
Die Free Software Foundation (FSF) definiert Software als frei, wenn ihre Lizenz folgende
Freiheiten einräumt:
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Freiheit 1: Das Programm zu jedem Zweck auszuführen.
Freiheit 2: Das Programm zu studieren und zu verändern.
Freiheit 3: Das Programm zu verbreiten.
Freiheit 4: Das Programm zu verbessern und zu verbreiten, um damit einen Nutzen für
die Gemeinschaft zu erzeugen.
Für die Freiheiten (2) und (4) ist der Zugang zum Quelltext Voraussetzung, sonst wird das
Verändern eines Programms schwierig bis unmöglich. Sind eine oder mehrere dieser
Bedingungen nicht erfüllt, wird die Software als proprietär oder unfrei bezeichnet.
[Bearbeiten] Abgrenzungen
Richard Stallman
[Bearbeiten] Abgrenzung zu Freeware
Bei freier Software (Originalausdruck auf Englisch: free software) bezieht sich „frei“ nicht
auf den Kostenaspekt – wie das englische „free“ in der zweiten Bedeutung „kostenlos“
interpretiert werden könnte –, sondern auf die Freiheiten für den Nutzer der Software. Zu den
garantierten Freiheiten gehört auch, freie Software zu einem beliebigen Preis verkaufen zu
dürfen. Ein Teil der Lizenzen freier Software beinhaltet eine Copyleft-Regelung, das heißt die
Freiheiten dürfen bei der Verbreitung der Software nicht eingeschränkt werden. Richard
Stallman, der Begründer des GNU-Projekts, prägte den Ausspruch: „Free as in ‘freedom’, not
as in ‘free beer’“ („Frei wie ‚Freiheit‘, nicht wie ‚Freibier‘“). Wegen seiner diesbezüglichen
Eindeutigkeit hat auch „Software Libre“ eine gewisse Verbreitung gefunden. Freie Software
ist also von „Freeware“ zu unterscheiden, die dem Benutzer nicht die Freiheiten einräumt, die
in der Definition der Free Software Foundation (FSF) für freie Software gefordert werden.
Hier wird das Wort „free“ ausschließlich in seiner zweiten Bedeutung – also im Sinne von
kostenlos – gebraucht.
[Bearbeiten] Abgrenzung zu Open Source
Open-Source-Software ist in den meisten Fällen auch freie Software, denn die Definition der
Open Source Initiative für Open-Source-Software unterscheidet sich kaum von FSFs
Definition für freie Software. Obwohl die Ideologien hinter beiden Begriffen bzw.
Bewegungen grundsätzlich verschieden sind, arbeiten an den bekannten Freie-SoftwareProjekten Leute aus beiden Lagern mit. Auch ist die GNU GPL die beliebteste Lizenz bei von
Open-Source-Anhängern dominierten Projekten. Um einen Kompromiss im Streit um die
Bezeichnung zu finden, wurden alternative Begriffe gesucht, wobei auch Begriffe wie
„Free/Libre Open Source Software“ entstanden.
Der Ausdruck „freie Software“ wird allgemein als Synonym für „Open-Source-Software“
(OSS) verwendet, wenn auch die Ideologien hinter beiden Begriffen grundsätzlich
verschieden sind. Der Begriff „Open Source“ wurde eingeführt, weil manche an freier
Software beteiligten Hacker das unangenehme Thema Freiheit vermeiden wollten und nur von
den angeblichen praktischen Eigenheiten reden wollten. Die Free Software Foundation wirft
der Open-Source-Bewegung vor, sie verwirre die Anwender mit ihrer Propaganda und lasse
die neuen Anwendern glauben, die Software wäre auf der Grundlage der Ideologie hinter
Open Source entstanden, was Geschichtsrevisionismus sei.
Open Source hat keine allgemeine Bedeutung. Die Open Source Initiative (OSI) bietet zwar
eine Definition an, die weitgehend der Definition freier Software von der FSF entspricht,
jedoch bedeutet der Ausdruck im Englischen nur, dass der Quellcode zugänglich ist. Das
Wort free hingegen hat als erste Bedeutung, dass etwas frei im Sinne von Freiheit ist. Wenn
man klarstellt, dass diese Bedeutung gemeint ist, kann es keine grundsätzlichen
Missverständnisse mehr geben. Bruce Perens, Hauptautor der Open-Source-Definition und
Mitbegründer der OSI, hat seine Meinung deswegen geändert und spricht nun wieder von
freier Software.
In der Darstellung der Open-Source-Bewegung wird die Freiheit, die freie Software den
Benutzern gibt, nicht erwähnt. Stattdessen wird behauptet, das für Open Source ideale
Entwicklungsmodell sei dem von proprietärer Software überlegen. Deswegen sei die Software
von höherer Qualität und günstiger. Die Anhänger freier Software widersprechen diesen
Behauptungen in ihrem allgemeinen Gültigkeitsanspruch, und betonen, dass für sie
proprietäre Software in keinem Fall eine Alternative darstellt, auch wenn sie qualitativ besser
und günstiger sein sollte. Für sie ist es essentiell, dass sie studieren können, was ein
Programm genau macht und dass sie seine weitere Entwicklung beeinflussen und notfalls
auch übernehmen können.
Der Begriff „Open-Source-Software“ scheint mit der Betonung der Überlegenheit des
Entwicklungsprozesses eher die Entwicklersicht wiederzugeben, während der Begriff „Freie
Software“ den Nutzen für den Anwender und die Gesellschaft heraushebt.
Mehr zum Begriffsproblem freier Software
[Bearbeiten] Abgrenzung zu halbfreier Software
Aus Angst vor kommerzieller Ausnutzung oder amoralischem Gebrauch der eigenen Software
gab und gibt es Bestrebungen, nicht alle Freiheiten aus der Definition freier Software in seiner
Lizenz zu gewähren. Die Programmierer des Amiga-Emulators WinUae z. B. ärgerten sich
darüber, dass die Firma Cloanto den Emulator in einer Kollektion mit diversen Spielen und
Hilfsprogrammen als Amiga Forever Pack für ungefähr 60 Dollar verkaufte. Die eMuleEntwickler sahen sich mit Firmen wie 3PO Web-Invest konfrontiert, die eine neue proprietäre
Version (eMcrypt-Emule) erstellten und kommerziell vertrieben, die sich vom Original nur
durch hinzugefügte Spyware unterschied. Solche Vorfälle führen zu Erwägungen eines
Modells, das die Freiheiten der freien Software um die kommerzielle Weiterverbreitung
vermindert (aber die sonstigen unverändert beibehält). Von der FSF wird so etwas als
halbfreie Software (semi-free software) bezeichnet. Ein Beispiel gänzlich moralischer
Bedenken ohne kommerzielle Hintergründe bietet das Global-Processing-Unit-Projekt, das
die GNU GPL um das Asimovsche erste Robotergesetz erweitern wollte.[2] Derartige
Bestrebungen werden jedoch von der FSF zurückgewiesen, weil solche und ähnliche Dinge in
andere Bereiche des Rechts fallen (wie Strafrecht und Waffenrecht). Deshalb ist eine
copyright-rechtliche Regulierung nicht nötig, nur sehr beschränkt durchsetzbar und würde der
Freiheit widersprechen, das Programm ohne (ideologische, ethische oder moralische)
Beschränkungen für jeden Zweck zu nutzen.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Entwicklungen im Vorfeld
1931 gründete Thomas J. Watson Sr. von IBM ein Methods Research Department um das
Wissen zum Betrieb seiner Datenverarbeitungsverfahren zu sammeln und effektiv mit seinen
Kunden zu teilen [3], was IBM mit den Nutzergruppen SHARE und GUIDE für seine
Mainframe-Programmierung fortführte[4]. Bis 1970 wurde Software von IBM kostenlos und
inklusive Quellcode zur Verfügung gestellt.[5] Zwischen 1960 und 1970 etablierte sich unter
anderem an akademischen US-Einrichtungen (Stanford, Berkeley, Carnegie Mellon und MIT)
eine „Hacker-Kultur“, für die es selbstverständlich war, eigene Software-Verbesserungen mit
anderen Programmierern zu teilen. Programmierer tauschten die Software frei untereinander
aus und gaben häufig den entsprechenden Quelltext weiter. Insbesondere in großen
Benutzergruppen wie der DEC User Group (DECUS) war dies üblich. Es war auch gängige
Praxis, den Quelltext der mit Computersystemen ausgelieferten Software mitzuliefern.
Dadurch kamen viele Vorschläge für Verbesserungen und Fehlerkorrekturen zu den
Computerherstellern zurück. Software wurde als Zugabe zu Computern gesehen, um diese
nutzbar zu machen.
Am 23. Juni 1969[6] kündigte IBM neue Regeln für die Nutzung und Wartung seiner Software,
getrennt von den Hardware-Nutzungsbedingungen an. Für Software wurde urheberrechtlicher
Schutz in Verbindung mit Lizenzverträgen eingeführt.[7] Die bislange freie Dienstleistung zur
Wartung und Weiterentwicklung von Software wurde gesondert berechnet, was einen eigenen
Wirtschaftsmarkt für diesen Dienstleistungssektor begründete. In den späten 1970er Jahren
begannen auch andere Firmen, „Softwarelizenzen“ einzuführen, welche den Nutzen, die
Weitergabe und die Möglichkeit der Veränderung der Programme einschränkte. Außerdem
wurden viele Programme nicht mehr im Quelltext geliefert, sondern nur noch in
maschinenlesbarer Form, zum Schutz der Software durch Geschäftsgeheimnis, was eine
Veränderung nahezu unmöglich machte. Zusätzlich wurde es mit dem Aufkommen von
finanzierbaren Mikrocomputern von IBM, Apple, Atari oder Commodore üblich, Software
getrennt von Computer-Hardware zu verkaufen und den Quelltext vor der Konkurrenz zu
verbergen, die Software wurde somit proprietär. Immer mehr Hacker wurden von den
Softwarefirmen angestellt, und die bisher wahrgenommenen Freiheiten wurden stark
eingeschränkt, Software wurde zu einem künstlich verknappten Gut.
In diese Zeit fiel die Arbeit von Richard Stallman am „AI Lab“ (Abteilung für Künstliche
Intelligenz) des Massachusetts Institute of Technology. Als dort ebenfalls proprietäre
Software in den Laboren eingeführt wurde, bemühte Stallman sich darum, durch das
Programmieren alternativer Software eine Monopolstellung proprietärer Anbieter zu
verhindern. Er folgte damit seinen Prinzipien einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit, die
einen freien und ungehinderten Austausch von Software vorsahen.
„Mit dem Verlust meiner Gemeinschaft war es unmöglich, weiterzumachen
wie zuvor. Stattdessen stand ich vor einer gänzlich moralischen Entscheidung.
Die einfache Wahl wäre gewesen, der proprietären Software-Welt beizutreten,
Vertraulichkeitsvereinbarungen zu unterzeichnen und zu versprechen, meinen
Mit-Hackern nicht zu helfen. Sehr wahrscheinlich würde ich auch Software
entwickeln, die unter Vertraulichkeitsvereinbarungen ausgegeben würde, und
so den Druck auf andere Leute erhöhen, ihre Kameraden auch zu verraten.
Ich hätte auf diese Art Geld verdienen und mich vielleicht mit dem Schreiben
von Code vergnügen können. Aber ich wusste, dass ich am Ende meiner
Karriere auf Jahre zurückblicken würde, in denen ich Wände gebaut habe;
Wände, welche die Menschen voneinander trennen. Ich würde dann das Gefühl
haben, dass ich mein Leben damit verbracht hatte, die Welt zu einem
schlechteren Ort zu machen. […]
Eine andere Wahlmöglichkeit, die direkt, aber unerfreulich gewesen wäre, war,
mich überhaupt nicht mehr mit Computern zu befassen. Auf diese Art wären
meine Fähigkeiten nicht missbraucht worden, aber sie wären andererseits auch
verschwendet worden. Ich wäre dann zwar nicht schuld daran, dass ComputerNutzer voneinander getrennt und eingeschränkt werden, aber ich hätte es auch
nicht verhindert.
Also suchte ich nach einem Weg, auf dem ein Programmierer etwas Gutes tun
kann. Ich fragte mich selbst: Gibt es ein Programm oder Programme, die ich
schreiben könnte, um wieder eine Gemeinschaft möglich zu machen?“
– RICHARD STALLMAN[8]
[Bearbeiten] Die Geburt Freier Software
Im Jahre 1983 entschied sich dann die Firma AT&T, eine proprietäre Version ihres Unix auf
den Markt zu bringen: UNIX System V. Da nun eine frei verfügbare Version von Unix fehlte,
entschied sich Stallman, einen freien Unix-Klon zu erstellen, und kündigte im September
1983 das GNU-Projekt an, das die Schaffung des Klons zum Ziel hatte [9]. Um Lizenzen für
die Software erstellen zu können, welche die Idee der Freiheit mitbringen würden, entwarf er
das Copyleft-Prinzip, und wandte darauf aufbauende Lizenzen auf die geschriebene GNUSoftware an.
1985 folgte die Gründung der gemeinnützigen Stiftung Free Software Foundation (FSF), die
der Förderung und Entwicklung von GNU und freier Software dienen sollte.
Da aber für verschiedene Softwareprojekte verschiedene Lizenzen bestanden, fasste Stallman
1989 die einzelnen Lizenzen zu einer einzigen Lizenz zusammen, der GNU General Public
License (GNU GPL). Die GNU GPL ist die heute meist verbreitete Lizenz für freie Software.
Einen neuen Aufschwung erlebte die freie Software, als Linus Torvalds 1992 den von ihm
geschriebenen Kernel Linux unter die GNU GPL stellte. Dies erlaubte es erstmals, einen
Computer ausschließlich mit freier Software zu betreiben. Mit der darauffolgenden rasanten
Entwicklung und Verbreitung von GNU/Linux wurde freie Software von immer mehr
Menschen genutzt.
1997 veröffentlichte Eric S. Raymond das Essay „Die Kathedrale und der Basar“. Die
Veröffentlichung war einer von vielen Faktoren, welche die Firma Netscape Communications
Corporation dazu bewogen, den Quelltext des Netscape Navigators freizugeben, aus dem
später der Webbrowser Mozilla Firefox hervorging. Nach der Veröffentlichung gründeten
Raymond, Bruce Perens und Tim O’Reilly die Open Source Initiative mit dem Ziel, den
Begriff der „freien Software“ durch den Begriff „Open Source“ abzulösen, da dieser weniger
ideologisch belastet sei. Dies führte zu einem Streit mit Richard Stallman, der den Begriff
„Open Source“ ablehnt.[10] Bis heute sorgen die beiden Bezeichnungen immer wieder für
Verwirrung und Unstimmigkeiten zwischen den jeweiligen Unterstützern.
[Bearbeiten] Bekannte Beispiele
[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten
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
Richard Stallman, Initiator des GNU-Projektes, Gründer der Free Software
Foundation, Hauptautor der GNU GPL Version 1 und 2, Mitglied des Board of
Directors der FSF, Empfänger des MacArthur Fellowships, des EFF Pioneer Awards
und des Takeda Foundation Awards
Linus Torvalds, Initiator des Kernels Linux
Eric Raymond, Autor von Die Kathedrale und der Basar, veröffentlichte die
Halloween-Dokumente und war Mitbegründer der OSI
Bruce Perens, ehemaliger Projektleiter für Debian, der Hauptautor der Open-SourceDefinition, ein Begründer von Software in the Public Interest (SPI) und Mitbegründer
der OSI
Alan Cox, einer der ersten und prominentesten Linux-Kernel-Hacker und Empfänger
des FSF Awards
Theo de Raadt, Mitbegründer von NetBSD, Gründer und Leiter von OpenBSD und
OpenSSH und Empfänger des FSF Awards
Eben Moglen, Gründer und Vorsitzender des Software Freedom Law Center, pro bono
Chefsyndikus der FSF, ehemaliges Mitglied des Board of Directors der FSF,
Empfänger des EFF Pioneer Awards
Lawrence Lessig, gründete das Center for Internet and Society und die CreativeCommons-Initiative, Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfänger des FSF
Awards
[Bearbeiten] Bekannte Software
Derzeit (Juli 2007) sind über 5000 Software-Pakete im „FSF/UNESCO Free Software
Directory“ eingetragen [11], welches 1999 ebenfalls als ein Projekt der FSF startete.
Einige der wichtigsten Projekte sind:
Aus dem GNU-Projekt: Emacs, GCC, GNU Debugger, Bash, GNOME, GIMP,
Versionen fast aller Unix-Kommandozeilen-Utilities, sowie Bibliotheken zur
Softwareentwicklung
 Der Betriebssystemkern Linux
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Die Gruppe der freien BSD-Betriebssysteme
Apache, eine Webserver-Software
Datenbanken, wie MySQL und PostgreSQL
Compiler oder Interpreter von Programmiersprachen wie Perl, PHP, Python, Ruby und
Tcl
 X.Org-Server, eine freie Implementierung des X11-Fenstersystems
 KDE, eine Arbeitsumgebung (engl. Desktop-Environment) (integrierte grafische
Oberfläche)
 OpenOffice.org, ein Office-Paket
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[Bearbeiten] Geschäftsmodelle
Freie Software kann, gemäß den vier Freiheiten, meist nahezu beliebig kopiert und
weitergegeben werden (Stichwort: Copyleft). Freie Software darf zwar zu einem beliebig
hohen Preis verkauft werden, doch ist sie fast immer auch kostenlos im Internet erhältlich und
so ist ihr Verkaufswert auf Datenträgern meist nicht viel höher als die Selbstkosten. Eine
bemerkenswerte Ausnahme ist das GNU-Projekt, das freie Software mit deutlicher
Profitspanne anbietet und in den 1980er-Jahren auch einen erheblichen Teil seiner Einnahmen
aus dem Verkauf von Software bestritt. Das GNU-Projekt hatte damals jedoch aufgrund
seiner zentralen Rolle bei der Entwicklung freier Software und der damals geringen
Verbreitung und Leistungsfähigkeit des Internets eine besondere Rolle, die es heute nicht
mehr gibt.
Heutige Geschäftsmodelle, die mit freier Software zu tun haben, konzentrieren sich deswegen
auf den Dienstleistungsaspekt der Softwareentwicklung, -weiterentwicklung und -anpassung.
Wartung und individuelle Anpassung der Software sowie Schulung und technische
Unterstützung sind für die Kunden vorrangig. Firmen, die alleine diese Dienstleistungen als
Geschäftsstrategie gewählt haben, sind zum Beispiel MySQL AB, Red Hat und Trolltech.
Freie Software unterliegt keiner Rivalität und auch nicht der Ausschließbarkeit, ist somit ein
reines öffentliches Gut und kann per Definition nicht einem üblichen Marktgeschehen
unterliegen. Dennoch betrachten die Herausgeber proprietärer Software sie als eine ernste
Bedrohung für ihr Geschäftsmodell der Lizenzierung und versuchen deshalb, potenzielle
Kunden von der Benutzung freier Software abzuhalten.
Als Argumente für ihre Produkte führen Hersteller proprietärer Software unter anderem an:

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mehr Garantien
bessere Qualität – besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit
bessere Dienstleistungen
Die Entscheidung, ob diese Argumente zutreffen, wollen sie jedoch nicht immer dem freien
Markt überlassen. In einigen Fällen versuchten Hersteller proprietärer Software daher,
Entwicklern freier Software Patent- und Urheberrechtsverletzungen vorzuwerfen, um sie vom
Markt zu drängen.
[Bearbeiten] Lizenzen
Logo der GNU GPLv3
Es gibt verschiedene Typen von Lizenzen, die die Kriterien freier Software erfüllen:
Copyleft-Lizenzen, die GNU General Public License (GNU GPL) ist die am
häufigsten verwendete. Der Autor behält das Copyright, und es sind Klauseln
enthalten, dass veränderte und weitergegebene Software frei bleibt. Auch der
Quellcode muss zur Verfügung gestellt werden.
 Bei BSD-artigen Lizenzen behält der Autor das Copyright. Diese dem Grundsatz
„Ehre, wem Ehre gebührt“ folgende Lizenz enthält den Namen des Autors und oft
auch eine Haftungsbeschränkung. Veränderung und Weitergabe in jeder Form ist
erlaubt, das heißt sie darf auch in proprietäre Software eingebaut werden. In diese
Klasse fallen die Apache-Lizenz und die MIT-Lizenz.
 Gemeinfreiheit. Der Autor verzichtet auf das Copyright. Damit kann jeder alles mit
der Software machen, sie etwa in eigene Programme einbauen, verkaufen oder sie
selbst wieder zu proprietärer Software machen. Gemeinfreiheit ist jedoch keine
Lizenz, sondern ein Gemeinfreies Werk ist besitzlos. In Staaten, in denen keine
Gemeinfreiheit von Software möglich ist (z. B. in Teilen der Europäischen Union),
weil etwa die Urheberrechtsgesetze eine bewusste Übergabe in die Gemeinfreiheit
nicht zulassen und die Schutzfristen nach dem Tod eines Autor so lang sind, dass noch
keine Gemeinfreiheit jemals geschriebener Software eingetreten ist, wird statt der
Gemeinfreiheit eine Lizenzierung verwendet, die dem Lizenznehmer keinerlei
Verpflichtungen auferlegt und ihn von allen durch die allgemeine CopyrightRegelungen auferlegten Beschränkungen befreit (z. B. die Do What The Fuck You
Want To Public License (WTFPL)).

Mehr zum Thema Open-Source-Lizenzen
[Bearbeiten] Freie Software aus gesellschaftlicher Sicht
[Bearbeiten] Beitrag zur Diskussion über die Wirtschaftsordnung
Einige Menschen sehen in der Freie-Software-Bewegung Ansätze, die Möglichkeiten zur
Überwindung des Kapitalismus zu zeigen. In Deutschland beschäftigt sich unter anderem das
Projekt Oekonux mit dieser Thematik. Andere sehen in freier Software lediglich einen
weiteren Wettbewerber innerhalb der marktwirtschaftlichen Ordnung. Die Freiheit, die
Software in andere Sprachen zu übersetzen, kommt besonders denjenigen Sprachgruppen
zugute, für die eine Übersetzung bisher kommerziell nicht interessant war.
[Bearbeiten] Beitrag zur Reduktion der digitalen Kluft
Die Freiheit der Software wird vom 3. UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS)
als schützenswert anerkannt. Sie gehört zu den elementaren Forderungen der
Zivilgesellschaft, mit der die „Digitale Kluft“ überwunden werden soll. Unter „digitaler
Kluft“ wird die Spaltung in Regionen der Erde bezeichnet, die sich die Schaffung von ITInfrastruktur und damit vor allem die Teilnahme am Internet leisten können, und solchen, die
dies nicht können. Anders als bei proprietärer Software fließt bei der Verwendung freier
Software kein Geld in fremde Länder ab, wo die Anbieter proprietärer Software ihren
Firmenhauptsitz haben. Alle Mittel, die vor Ort für die IT bereitstehen, können daher
unmittelbar in die IT-Wirtschaft vor Ort einfließen.
„Durch Freie Software haben Entwickler in anderen Kulturräumen die Freiheit,
Programme an ihre Sprache und Gegebenheiten anzupassen, um sie dann
kommerziell oder nichtkommerziell weiterzugeben. Bei proprietärer Software
ist dies generell verboten und von der Gnade des Herstellers abhängig“
– GEORG GREVE, PRÄSIDENT DER FREE SOFTWARE FOUNDATION EUROPE UND
VERTRETER DES ZIVILGESELLSCHAFTLICHEN WSIS KOORDINIERUNGSKREISES
[12]
IN DER DEUTSCHEN REGIERUNGSDELEGATION, 2003)
[Bearbeiten] Gefahren für freie Software
[Bearbeiten] Proprietäre Schnittstellen
Hardware-Hersteller gehen immer mehr dazu über, die Schnittstellenspezifikationen geheim
zu halten, um der Konkurrenz das Kopieren von technischen Lösungsmethoden zu verwehren.
Der Grund liegt im zunehmenden Wettbewerbsdruck und in der Einfachheit des Schutzes
gegenüber der Patentierung. Wenn nicht öffentlich dokumentiert ist, wie die Geräte
anzusteuern sind, erleidet die Hardwareunterstützung freier Betriebssysteme mittels freier
Treiber einen schweren Rückschlag, da sie allenfalls mittels Reverse Engineering herzustellen
sind.
Andererseits haben die Hersteller die Benutzer größerer freier Betriebssysteme (vor allem
GNU/Linux – wobei insbesondere Linux und der X.Org-Server relevant sind) als
Kundengruppe erkannt. Viele von ihnen stellen jedoch proprietäre Treiber zur Verfügung.
Diese Treiber stoßen unter den Anhängern freier Software auf höchst geteilte Meinungen:
Einige sind glücklich darüber, dass sie die „Unterstützung“ der Hardware-Hersteller errungen
haben und ihre Hardware durch ihr bevorzugtes Betriebssystem nun mehr oder weniger
unterstützt wird, andere lehnen proprietären Treiber grundsätzlich ab.
Von einer generellen Schnittstellenfreigabe würden die Benutzer freier Betriebssysteme
sicherlich profitieren. Neben der ideologischen Sichtweise ist es eine Frage der
Systemstabilität, denn sollte beispielsweise ein proprietärer Linux-Netzwerkkartentreiber
regelmäßig zu Abstürzen des Systems führen, wären die Linux-Entwickler dagegen machtlos,
und es würde von der Gnade des Herstellers abhängen, ob der Fehler behoben würde.
[Bearbeiten] Softwarepatente
Die regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchenden Softwarepatente haben auf freie Software
einen besonders schwerwiegenden Einfluss, denn es ist zum Teil rechtlich noch nicht einmal
möglich, mit freier Software die Patentauflagen zu erfüllen. Diese bestehen nämlich in
einigen Fällen auf einer Gebühr pro in Umlauf gebrachter Kopie, aber freie Software verlangt
gerade, dass der Herausgeber darauf keinen Einfluss haben darf. Selbst wenn er die
Lizenzgebühren zum Beispiel durch Spenden zahlen würde, müsste er eine genaue Zahl der
Kopien, die im Umlauf sind, vorlegen können, womit es keine freie Software mehr wäre.
[Bearbeiten] Trusted Computing
Trusted Computing kann Veränderungen an einer Computer-Plattform eindeutig erkennen
und damit sowohl externe Software-Angriffe als auch Veränderungen durch den Benutzer,
Konfigurationen, Fehlfunktionen, Sicherheitslücken oder von Anwendungsprogrammen
eindeutig identifizieren. Die Reaktion auf eine solche Veränderung kann (aber muss nicht)
durch ein entsprechendes, sicheres Betriebssystem erfolgen. Trusted Computing kann daher
auch zur Absicherung von Digital Rights Management (DRM) und zum Kopierschutz
verwendet werden.
Politisch gesehen muss freie Software immer vom Benutzer ersetzbar und veränderbar sein.
Software, die in binärer Form zertifiziert sein muss, ist dies nicht. Technisch gesehen kann in
freier Software vor dem Benutzer nichts im Binärcode verheimlicht werden, weil der
Quellcode für jeden zugänglich sein muss. Somit kann die Verschlüsselung, mit der die Daten
vor dem Benutzer „bewahrt“ werden, einfacher hintergangen werden.
Eine weitere Inkompatibilität tut sich mit dem Kopierschutz von DVDs auf: Die Umgehung
wirksamer Kopierschutzmaßnahmen ist seit den um die Jahrtausendwende weltweit nach und
nach etablierten Reformen zum Copyright (in den USA der Digital Millennium Copyright Act
(DMCA)) gesetzlich nur noch mit Zustimmung des Rechteinhabers erlaubt. Dieses Verbot
erstreckt sich auch auf die Herstellung oder Verbreitung von Programmen, die diese
Maßnahmen umgehen können, so dass freie Abspielsoftware für kopiergeschützte DVDs
nicht legal geschrieben werden kann – aus ihren natürlichen Interessen heraus würden die
Rechteinhaber ihre Zustimmung dazu niemals erteilen, weil dadurch der Sinn der Maßnahmen
ad absurdum geführt würde.
Falls Hardwarehersteller wie Intel oder AMD funktionseinschränkende Verfahren in
Chipsätze oder Prozessoren implementieren sollten, könnte freie Software den vollen
Funktionsumfang möglicherweise nur noch auf freier Hardware entfalten.
[Bearbeiten] Siehe auch
Portal: Freie Software – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Freie Software


Debian Free Software Guidelines
Open Letter to Hobbyists – Bill Gates beschwert sich 1976 öffentlich über work for
nothing
[Bearbeiten] Literatur
Volker Grassmuck: Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum, bpb, Bonn,
2002, ISBN 3-89331-432-6, online oder als PDF
 Bernhard E. Reiter: Wandel der IT: Mehr als 20 Jahre Freie Software In: HMD, Heft
238, August 2004, Seiten 83–91, ISSN 1436-3011
 Viesel, Edward: Freiheit statt Freibier. Geschichte und Praxis der freien digitalen
Welt – mit einer Einführung in Linux, Münster: Unrast Verlag, 2006, ISBN 3-89771450-7

Siehe auch: Literatur über Freie und Open-Source-Software
[Bearbeiten] Weblinks


„Die Definition Freier Software“ – Artikel der Free Software Foundation zum Thema
Die Freie-Software-Bewegung und die Zukunft der Freiheit
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


„Freie Software – Zwischen Privat- und Gemeineigentum“ von Volker Grassmuck
(PDF, 1,5 MB)
Freie Software in der Schule – eine Online-Publikation der Bundeszentrale für
politische Bildung
„Software: Endlich frei“ im Technology Review
Essay über die Kultur Freier Software in der Süddeutschen Zeitung
Freie Software – Chance für Entwicklungsländer? Quelle:OEW
Magisterarbeit zur Geschichte der Freien Software (PDF)
Study on the Economic impact of open source software on innovation and the
competitiveness of the Information and Communication Technologies (ICT) sector in
the EU. Final Report. Nov. 20, 2006. R.A. Ghosh, UNU-MERIT, NL. et al., 287 pp.
(PDF, 1,68 MB – Liste weiterer Dokumente; vgl. Europäische Union)
[Bearbeiten] Quellen
1. ↑ http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html
2. ↑ GPU, A Global Processing Unit, artee: Discussion about modified GPL (english, 2006-0814)
3. ↑ Pugh, E.W. Origins of software bundling IEEE Annals of the History of Computing, Bd. 24,
Nr. 1, Jan.-März 2002 Seiten 57–58 DOI 10.1109/85.988580
4. ↑ Johnson, L. A view from the 1960s: how the software industry began IEEE Annals of the
History of Computing, Bd. 20, Nr. 1, Jan.-März 1998 Seiten 36–42 DOI 10.1109/85.646207
5. ↑ Johnson, L., a.a.O. Conclusion, letzter Absatz
6. ↑ Grad, B. A personal recollection: IBM’s unbundling of software and services IEEE Annals
of the History of Computing, Bd. 24, Nr. 1, Jan.–März 2002 Seiten 64–71 DOI
10.1109/85.988583
7. ↑ Humphrey, W.S. Software unbundling: a personal perspective IEEE Annals of the History
of Computing, Bd. 24, Nr. 1, Jan–März 2002 Seiten 59–63 DOI 10.1109/85.988582
8. ↑ Richard Stallman: Das GNU Projekt auf gnu.org, 22. Oktober 2006
9. ↑ Richard Stallman: Initial Announcement auf net.unix-wizards, net.usoft, 27. September 1983
10. ↑ Richard Stallman: Warum „Freie Software“ besser ist als „Open Source“
11. ↑ FSF/UNESCO Free Software Directory auf der Webseite der FSF, 2007
12. ↑ Freiheit der Software wird endlich von der UNO als schützenswert anerkannt, Artikel des
Netzwerks Neue Medien, 26. September 2003
Dieser Artikel wurde in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Software“
Open Source
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Open source [ˈoʊpən sɔːɹs] (engl., Adj.) bzw. quelloffen ist Software, die unter einer von
der Open Source Initiative (OSI) anerkannten Lizenz steht. Das zugehörige Nomen ist Open
Source bzw. Quelloffenheit. Die OSI stützt sich bei der Bewertung auf die Kriterien der
Open Source Definition. Diese geht weit über die Verfügbarkeit des Quelltexts hinaus und ist
fast deckungsgleich mit Freier Software, d. h. der Quelltext muss auch offen für Bearbeitung
und Weiterverbreitung sein. Der unterschiedliche Name wurde gewählt, um einen zentralen
kommerziellen Vorteil in den Vordergrund zu stellen und durch diese Verpackung
Kapitalgeber besser überzeugen zu können.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
2 Definition der Open Source Initiative
3 Begriffsproblem Freie Software
4 Andere Definitionen
5 Wirtschaftliche Bedeutung
6 Siehe auch
7 Fachmagazine
8 Literatur
9 Weblinks
[Bearbeiten] Geschichte
Beeinflusst durch das 1997 publizierte Essay „The Cathedral and the Bazaar“ von Eric
Steven Raymond, entschied Netscape 1998 angesichts der wachsenden Dominanz von
Microsoft am Browser-Markt, den Quelltext des wirtschaftlich nicht mehr verwertbaren
Netscape Navigators freizugeben (aus dieser Freigabe entstand später das Mozilla-Projekt).
Kurz darauf befanden Raymond, Bruce Perens, ein Computer-Wissenschaftler, und Tim
O’Reilly, Gründer und Vorstand des O’Reilly Verlags, dass die freie Software-Gemeinde ein
besseres Marketing benötigt. Um die Freie Software als geschäftsfreundlich und weniger
ideologisch belastet darstellen zu können, wurde dabei beschlossen, einen neuen MarketingBegriff für Freie Software einzuführen – der Begriff Open Source wurde von da an
flächendeckend im Marketing genutzt und war auch der Namensgeber für die von Raymond,
Perens und Reilly gegründete Open Source Initiative (OSI). Es wurden für die Wirtschaft
angepasste Open-Source-Lizenzen geschaffen, welche weiterhin den Bedürfnissen des OpenSource-Umfelds genügten, aber auch für die Wirtschaft interessant sein sollten. Eine der
bekanntesten Lizenzen, die aus diesen Bestrebungen hervorging, ist die Mozilla Public
License.
[Bearbeiten] Definition der Open Source Initiative
Die Open Source Initiative wendet den Begriff Open Source auf all die Software an, deren
Lizenzverträge den folgenden drei charakteristischen Merkmalen entsprechen:
Die Software (d. h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen
Form vor.
In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer höheren
Programmiersprache. Vor dem eigentlichen Programm(ab)lauf ist es normalerweise
notwendig, diesen Text durch einen so genannten Compiler in eine binäre Form zu
bringen, damit das Computerprogramm vom Rechner ausgeführt werden kann.
Binärprogramme sind für den Menschen im semantischen Sinne praktisch nicht lesbar.
Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden.
Für Open-Source-Software gibt es keine Nutzungsbeschränkungen. Weder bezüglich
der Anzahl der Benutzer, noch bezüglich der Anzahl der Installationen. Mit der
Vervielfältigung und der Verbreitung von Open-Source-Software sind auch keine
Zahlungsverpflichtungen gegen einen Lizenzgeber verbunden.
Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden.
Durch den offengelegten Quelltext ist Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden
möglich. Weitergabe der Software soll ohne Lizenzgebühren möglich sein. OpenSource-Software „lebt“ förmlich von der aktiven Beteiligung der Anwender an der
Entwicklung. So bietet sich Open-Source-Software zum Lernen, Mitmachen und
Verbessern an.
Diese Charakteristika werden detaillierter in der Open Source Definition (OSD) der Open
Source Initiative festgelegt.
[Bearbeiten] Begriffsproblem Freie Software
In der eigentlichen Bedeutung unterscheidet sich die Open Source Definition nicht von freier
Software. Der Begriff „Open-Source-Software" scheint aber mit der Betonung der
Überlegenheit des Entwicklungsprozesses (s. „The Cathedral and the Bazaar“ von Eric Steven
Raymond) eher die Entwicklersicht wiederzugeben, während der Begriff „Freie Software“
den Nutzen für den Anwender und die Gesellschaft heraushebt. Beide Begriffe können
unterschiedliche Assoziationen auslösen, die ursprünglich nicht geplant waren.
Die Entscheidung, den Terminus Open Source zu etablieren, vorgeschlagen von Christine
Peterson vom Foresight Institute, begründete sich zum Teil auf der möglichen
Missinterpretation des Wortes frei. Die Free Software Foundation (FSF) verstand das Wort im
Sinne von Freiheit („free speech, not free beer“ – „freie Rede, nicht Freibier“), jedoch
wurde es oft fälschlicherweise mit kostenlos assoziiert, da der englische Begriff free beide
Bedeutungen haben kann. Tatsächlich ist freie Software in den meisten Fällen wirklich auch
kostenlos erhältlich. Man hoffte, dass die Verwendung der Bezeichnung Open Source diese
Mehrdeutigkeit beseitigt und auch eine einfachere Vermarktung von Open Source vor
Vertretern der Wirtschaft ermöglicht. Außerdem weckt der Begriff Open Source nicht
zwangsläufig eine Assoziation mit der GNU-GPL, die aus wirtschaftlicher Sicht
problematisch sein kann.
Seit der Einführung der neuen Bezeichnung wurde jedoch oft kritisiert, dass diese ebenfalls
Verwirrung stiftet: Sie assoziiert die Verfügbarkeit des Quelltextes, sagt aber nichts über die
Freiheit, ihn zu verwenden, verändern und weiterzugeben, aus. Kritisiert wird daher von der
FSF vor allem die Tatsache, dass der Begriff „Open Source“ die Einsicht in den Quellcode
einer Software hervorhebt, nicht aber die Freiheit, diesen Quellcode auch beliebig
weiterzugeben oder zu verändern. So nennt die „PGP Corporation“ die aktuelle Version ihres
Kryptografieprogramms PGP z. B. „Open Source“, da der Quellcode betrachtet werden kann.
Weitergabe und Veränderung dieses Quellcodes sind aber verboten, so dass das Programm
nicht unter die Open Source Definition fällt. Aus diesem Grund ist die freie Implementation
GNU Privacy Guard entstanden, die mit der GPL den „Open Source“-Anforderungen gerecht
wird.
Der Begriff Freie Software ist allerdings ebenfalls problematisch, da er häufig ausschließlich
in Verbindung mit den Lizenzen der FSF (GNU-GPL, GNU LGPL und GNU FDL) gebracht
wird. Diese Lizenzen sind zwar auch nach Auffassung der OSI frei, sie fordern allerdings,
dass abgeleitete Werke die gleichen Freiheiten gewähren. Die GNU-Lizenz für freie
Dokumentation ist hierbei besonders problematisch, unter anderem deswegen, weil sie die
Möglichkeit bietet, die Modifikation ganz bestimmter Abschnitte zu verbieten. Die GNUFDL erfüllt somit eine grundlegende Anforderung der Open-Source-Definition und der
Definition freier Software sowie der Debian Free Software Guidelines nicht.
Die Begriffe „Freie Software“ und „Open-Source-Software“ werden zwar synonym
verwendet, allerdings bestehen Unterschiede in der Interpretation. Die meisten Menschen und
Organisationen, die von „freier Software“ sprechen, sehen Lizenzen als unfrei an, wenn sie
Einschränkungen enthalten wie eine Begrenzung des Verkaufspreises, die Pflicht zur
Veröffentlichung eigener Modifikationen oder die Bestimmung, dass jede Modifikation der
Software an den ursprünglichen Autor gesandt werden muss. Die Open-Source-Initiative
dagegen akzeptiert solche Lizenzen als „Open Source“. Dies ist unter anderem deshalb
problematisch, weil Software unter diesen Lizenzen nicht oder nur unter starken
Einschränkungen in andere freie Software-Projekte integriert werden kann, was dem Autor
eventuell bei der Auswahl der Lizenz gar nicht bewusst war. Oft wird deshalb auch dazu
geraten, keine eigene Lizenz zu verwenden, deren rechtliche und praktische Probleme man
unter Umständen nicht überschaut, sondern auf eine erprobte und anerkannte freie Lizenz wie
die GPL, die LGPL oder die BSD-Lizenz zurückzugreifen.
[Bearbeiten] Andere Definitionen
Der Begriff Open Source beschränkt sich nicht ausschließlich auf Software, sondern wird
auch auf Wissen und Information allgemein ausgedehnt. Beispiele dafür sind OpenCola und
auch Wikipedia selbst. In diesem Zusammenhang wird von Open Content gesprochen.
Übertragen wurde die Idee des öffentlichen und freien Zugangs zu Information auch auf
Entwicklungsprojekte. In diesem Zusammenhang wird dann oft von Open Hardware
gesprochen, wobei es sich nicht um freien Zugang zur Hardware handelt, sondern um freien
Zugang zu allen Informationen, eine entsprechende Hardware herzustellen.
[Bearbeiten] Wirtschaftliche Bedeutung
Eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission hat im Jahr 2006 die wirtschaftliche
Bedeutung von Open Source für Europa untersucht. Demnach ist der Marktanteil in den
vergangenen Jahren stetig gestiegen. Den Gesamtwert beziffert die Untersuchung auf rund 12
Milliarden Euro. Die Wertschöpfung wird in den Wirtschaftsstatistiken der EU-Staaten
allerdings nur unzureichend erfasst, da die Software-Entwicklung nicht proprietär ist. Auf
Unternehmensseite sind Sun, IBM und RedHat die größten Programmlieferanten.
Für das Jahr 2010 prognostiziert die Studie bei den IT-Dienstleistungen einen Open Source
Anteil von 32 Prozent und befürwortet eine stärkere Förderung von freier Software, damit
Europa das wirtschaftliche Potenzial von Open Source besser nutzen kann. So findet das
Thema zunehmend in der Wirtschaftsförderung Beachtung. Ein Beispiel ist die
Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, die eine Initiative für ein Open Source Cluster
gestartet hat.
[Bearbeiten] Siehe auch
Wikiquote: Open Source – Zitate
Portal: Freie Software – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Freie Software
Wikibooks: Open-Source im Unternehmen – Lern- und Lehrmaterialien
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Das Lizenzbewertungsmodell Open Source Definition
Open-Source-Lizenz, Linux-Klausel
Freie Software
Proprietäre Software
Softwarepatent
Freie Inhalte - zur Übertragung des Open-Source-Prinzips auf andere Inhalte
Wissensgesellschaft bzw. Informationsgesellschaft
Freie Hardware
[Bearbeiten] Fachmagazine
T3N Magazin: Printmagazin zum Thema Open Source, Webentwicklung, CMS und
TYPO3, Hannover, yeebase media solutions, 2006 ISSN 1861-339X
 Linux Magazin: zweitälteste Zeitschrift für Linux- und die Open-Source-Welt,
München, Linux New Media AG, 2006 ISSN 1432-640X

[Bearbeiten] Literatur
Siehe auch: Literatur über Freie und Open-Source-Software
[Bearbeiten] Weblinks
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Open Source Initiative (englisch)
Sourceforge
Ohloh - Projekt zur Katalogisierung von Softwareprojekten im Bereich der Open
Source
Warum „Freie Software“ besser ist als „Open Source“ – Statement des GNU-Projekts
Wir sprechen von Freier Software – ein Statement der Free Software Foundation
Europe
Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung zu Open Source
strukturierte Auflistung von Open-Source-Lizenzen
Leitfaden für den Einsatz von Open Source Anwendungen (Version 1.2, September
2006) mit Softwareprofilen, Anwendungsberichten und Verweisen auf weitere
Leitfäden und Studien
 Open Source Software List (englisch)
 heise open: Open-Source-Lizenzen – die gängigsten Open-Source-Lizenzen einfach
erklärt
 Studie wirtschaftliche Bedeutung pdf 1,7 MB

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
Links zum Thema Open Source im Open Directory Project
Open Source Software Suchmaschine
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Source“
Shareware
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Shareware [ˈʃeə(ɹ)ˌweə(ɹ)] ist eine Vertriebsform von Software, bei der die jeweilige
Software vor dem Kauf getestet werden kann. Erfunden wurde der Begriff von Bob Wallace,
einem der ersten Mitarbeiter der US-amerikanischen Computerfirma Microsoft.
Üblicherweise ist es bei Shareware erlaubt, die Software in unveränderter Form beliebig
kopieren zu dürfen (daher die Bezeichnung), jedoch im Gegensatz zu Freeware mit einer
Aufforderung, sich nach einem Testzeitraum (üblicherweise 30 Tage) beim Autor
kostenpflichtig registrieren zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Verschiedene Arten von Shareware
2 Distribution
3 Abgrenzung
4 Weblinks
[Bearbeiten] Verschiedene Arten von Shareware
Eine Art der Shareware-Bereitstellung besteht in der Freigabe einer kostenlosen Teilversion.
Diese Teilversion verfügt über eine eingeschränkte Funktionalität (weswegen diese Form
auch Crippleware genannt wird, zu deutsch etwa „verkrüppelte Software“), ist aber zeitlich
uneingeschränkt nutzbar. Durch die Registrierung des Programms wird entweder der
Download einer Vollversion möglich, oder die Teilversion wird durch Übertragung eines
Seriennummer zu einer Vollversion.
Es gibt Shareware mit Nagscreen (dt. „Nörgelmeldung“), der den Benutzer zur noch
fehlenden Registrierung drängt. Meist wird der Nörgelbildschirm unmittelbar nach dem Start
des unregistrierten Programms angezeigt mit der Empfehlung, der Anwender möge das
Programm nun doch registrieren.
Bei der dritten Art der Shareware, die von vielen als Shareware im eigentlichen Sinne
angesehen wird, wird die Software ohne Einschränkungen und ohne technische Maßnahmen
zur zeitlichen Nutzungsbeschränkung ausgeliefert. Der Autor vertraut darauf, dass der
Anwender von sich aus nach der ihm eingeräumten Testzeit für die Software bezahlt. Diese
Art der Shareware ist selten geworden, da die Anwender die geforderte Registrierung oftmals
unterlassen und die Software trotzdem weiterbenutzen.
Von der Shareware zu unterscheiden ist die reine Demoversion, die nach Ablauf einer
zugestandenen Probezeit nicht mehr funktionsfähig ist. Der Ausdruck „Trialversion“ kann
sowohl eine Demo- als auch eine zeitlich begrenzt nutzbare Sharewareversion bezeichnen.
[Bearbeiten] Distribution
Shareware wird von den Herstellern oft auf ihrer Homepage zum Download oder bei
Zeitschriften als kostenlose CD-Beigabe angeboten.
Im Handel, z.B. in großen Warenhäusern, befinden sich CDs (bzw. DVDs) mit SharewareSammlungen. Man erwirbt beim Kauf dieser Datenträger in der Regel jedoch nicht das Recht,
die darauf befindliche Software zeitlich unbeschränkt nutzen zu dürfen. Bezahlt wird lediglich
für den Service, dass die CD zusammengestellt und produziert wurde. Oft machen
entsprechende Anbieter nicht im ausreichenden Maße auf diesen Umstand aufmerksam, so
dass damit zu rechnen ist, dass nicht ausreichend informierte Verbraucher zu der Meinung
gelangen, sie hätten mit dem Kaufpreis des Datenträgers auch die darauf befindliche Software
erworben. Beispiele für bekannte Shareware-CDs sind Night Owl und Pegasus.
[Bearbeiten] Abgrenzung
Lizenzformen, die mehr Freiheiten bei der Benutzung oder Verbreitung zulassen:
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
Donationware ist Freeware, bei der eine eventuelle Bezahlung dem Benutzer
freigestellt bleibt;
Freeware ist Software, die vom Autor ohne Entgelt zur Verfügung gestellt wird;
Cardware ist Software, für die der Autor als Gegenleistung eine Postkarte erwartet;
Careware ist Software, deren Vertrieb einem guten Zweck dient;
Copyleft schränkt die Rechte aus freier Software nur dadurch ein, dass abgeleitete
Werke gleiche Freiheiten gewähren müssen;
Freie Software erlaubt den Benutzern neben einer freien Weitergabe des Programms
oft, seinen Quellcode einzusehen und zu verändern (vgl. Portal:Freie Software);
Gemeinfreiheit (public domain) bedeutet den völligen Verzicht des Urhebers auf seine
Rechte (Hinweis auf die Gesetzeslage in Deutschland: siehe dort)
[Bearbeiten] Weblinks
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Association of Shareware Professionals
Deutsche Sharewareautoren-Vereinigung SAVE
Download-Tipp.de - Redaktionelles Verzeichnis für Shareware & Freeware
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen!
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Shareware“
Mozilla Thunderbird
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Mozilla Thunderbird
Basisdaten
Entwickler:
Mozilla Foundation
Aktuelle Version: 2.0.0.9
(14. November 2007)
Betriebssystem:
Windows, Mac OS X, Linux uvm.
Kategorie:
E-Mail-Programm
Lizenz:
MPL/GPL/LGPL
Mehrfachlizenzierung
Deutschsprachig: ja
Website:
Mozilla-Europe / Thunderbird
Mozilla Thunderbird [moˈtsɪla ˈθʌndəɹˌbɜːɹd] ist ein Open-Source-E-Mail-Programm
und -Newsreader der Mozilla Foundation.
Das Programm basiert auf dem Quelltext der Mozilla Suite und ist unter anderem für
Windows, Linux, Mac OS X, BSD, Solaris und OS/2 verfügbar.
Inhaltsverzeichnis
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1 Eigenschaften
o 1.1 Spamfilter
o 1.2 Sicherheit
o 1.3 HTML-Inhalte
1.4 Virtuelle Ordner
1.5 Mehrere Identitäten
1.6 Weitere Eigenschaften
1.7 Deutsche Rechtschreibung
2 Entwicklungsstand
3 Versionen
o 3.1 Versionsgeschichte
o 3.2 Icedove, Namensstreit mit Debian
4 Bewertung
5 Portable Versionen
6 Weblinks
7 Quellen
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o
o
o
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[Bearbeiten] Eigenschaften
[Bearbeiten] Spamfilter
Das Programm benutzt einen lernfähigen Spamfilter auf Basis des bayesschen Filters,
wodurch nach einer kurzen Lernphase die Trefferquote bereits sehr hoch ist und in der Regel
mit dauernder Benutzung weiter steigt.
[Bearbeiten] Sicherheit
Mozilla Thunderbird unterstützt Sicherheitskomponenten wie elektronische Signatur,
Nachrichtenverschlüsselung und Zertifikate nach dem S/MIME-Standard.
Außerdem ist eine GnuPG/PGP-Erweiterung mit der Bezeichnung Enigmail für das
Programm verfügbar, womit man E-Mails auch mit PGP-Schlüsseln verschlüsseln und digital
signieren kann.[1] GnuPG ist vor allem unter den Linux-Benutzern und Open-SourceAnhängern weit verbreitet und ist bei den meisten Linux-Distributionen in der
Standardinstallation enthalten.
[Bearbeiten] HTML-Inhalte
Dem Anwender stehen drei Modi für die HTML-Darstellung der E-Mails zur Verfügung.
Beim ersten wird die originale HTML-Ausgabe angezeigt. Der zweite Modus beschränkt die
HTML-Ausgabe nur auf das Allernötigste, alle potenziell gefährlichen HTML-Elemente sind
herausgefiltert. Der letzte Modus schaltet HTML gänzlich ab, d. h. es wird nur reiner Text der
jeweiligen Nachricht angezeigt. Thunderbird ist im Auslieferungszustand auf den ersten
Darstellungsmodus eingestellt – Original HTML. Ebenso steht für das Verfassen von
Nachrichten die Möglichkeit zur Verfügung, den Nachrichtentext mit HTML zu formatieren.
[Bearbeiten] Virtuelle Ordner
Virtuelle Ordner zeigen alle Nachrichten, die zuvor definierten Such-Kriterien entsprechen
(ähnlich den „Labels“ von Gmail). Um z. B. alle Nachrichten von einem bestimmten
Absender aus allen Ordnern angezeigt zu bekommen, erstellt man einmalig eine Suche aller
Nachrichten dieses Absenders – diese Suche kann dann als virtueller Ordner gespeichert
werden. Dabei bleiben die Nachrichten im Gegensatz zu Filtern immer an ihrem
ursprünglichen Ort. Trotzdem kann man nun jederzeit diesen virtuellen Ordner öffnen, und
sofort werden alle entsprechenden Nachrichten angezeigt, obwohl diese eigentlich in
verschiedenen Ordnern liegen.
[Bearbeiten] Mehrere Identitäten
Mozilla Thunderbird unterstützt die getrennte Verwaltung mehrerer POP3- und IMAPKonten. Wahlweise lassen sich in einer globalen Inbox alle POP3-Konten zusammenfassen.
Es können auch mehrere Adressbücher geführt werden.
[Bearbeiten] Weitere Eigenschaften
Die Benutzeroberfläche von Thunderbird kann mit Themes an die eigenen Bedürfnisse
angepasst werden. Ein integriertes RSS-Lesewerkzeug steht zur Verfügung. Durch Quick
Search stehen mehr Möglichkeiten zur Verfügung, aus dem Hauptfenster heraus bestimmte EMails zu finden.
Mit Hilfe von Erweiterungen, so genannten Extensions, kann weitere Funktionalität
hinzugefügt werden. Mozilla selbst stellt eine Plattform zur Verfügung,[2] wo Entwickler ihre
Erweiterungen zum Herunterladen anbieten können, allerdings sind die meisten der dort
angebotenen Erweiterungen englischsprachig. Die ins Deutsche übersetzten Erweiterungen
werden auf einem von Mozilla unabhängigen deutschen Erweiterungsportal angeboten.[3]
Mozilla Thunderbird speichert (ähnlich wie Netscape eMail) die Mails in mehrere Textdateien
ab. Zwecks schnellerem Zugriff werden zusätzlich Hash-Dateien angelegt. Dadurch ist es für
Mitbewerber leichter, Import-Parser zu erstellen. Außerdem können diese E-Mail-Dateien
notfalls mit einem einfachen Texteditor betrachtet werden. Microsoft E-Mail-Programme
legen dagegen die Mails in eine binäre Datenbankdatei ab (bis Windows XP, Windows Mail
von Vista speichert auch jede Mail einzeln in Textdateien ab).
Über die Erweiterung Lightning kann eine Terminverwaltung integriert werden.
[Bearbeiten] Deutsche Rechtschreibung
Die in deutscher Sprache lokalisierte Version von Mozilla Thunderbird wird aus nicht
angegebenen Gründen ohne das deutsche Wörterbuch für die Rechtschreibprüfung
ausgeliefert. Vorinstalliert ist nur das englische Wörterbuch. Das Wörterbuch kann allerdings
separat entweder direkt von Mozilla oder von der Projektseite zur deutschen Lokalisierung
von Thunderbird heruntergeladen werden. [4][5]
[Bearbeiten] Entwicklungsstand
Erscheinungsdaten der Thunderbird Versionen auf einer Zeittafel
angeordnet
Die aktuelle Version von Mozilla Thunderbird 2.0.0.9 erschien am 14. November 2007 und
beinhaltet gegenüber der Version 2.0 nur Sicherheits- und Stabilitätsaktualisierungen. Seit im
Januar 2006 die Version 1.5 veröffentlicht wurde, war die am 18. April 2007 erschienene
Version 2.0 wieder die erste Version, die neue Funktionalität enthielt, sog. „Major Update“.
Zu den neuen Funktionen zählen die Möglichkeit, Nachrichten mit selbst definierten
Schlagwörtern (Tags) zu versehen, die Möglichkeit, die Ordneransicht einzustellen, um
beispielsweise nur die Ordner mit ungelesenen Nachrichten anzuzeigen, umfangreichere
Informationen über neue Nachrichten aus dem Systray, eine Vorschau der Ordnerinhalte bei
darüber fahrendem Mauszeiger, eine verbesserte Windows-Vista-Unterstützung und einige
weitere Verbesserungen. Außerdem erhielt die grafische Oberfläche der Anwendung ein
neues Aussehen.
In der Vorversion 1.5 eingeführte größere Änderungen waren unter anderem die automatische
Updates (vgl. Microsoft Update), verbesserte Unterstützung für RSS und Podcasting,
Spamkontrolle und eine verbesserte Produktivität, so z. B. „Sofort-Rechtschreibprüfung“,
„Automatisches Speichern als Entwurf“ beim Verfassen neuer Nachrichten und das Löschen
von Anhängen aus E-Mails. In allen Aktualisierungen des Entwicklungszweiges 1.5 wurden
lediglich Stabilitäts- und Sicherheitsverbesserungen implementiert.
Vor 1.5 war die letzte Hauptversion Thunderbird 1.0, welche zugleich auch die erste offizielle
Version des E-Mail-Programms war. Die Vorgänger waren mehr oder weniger alle
Entwicklerversionen oder technische Vorschauversionen (siehe dazu die Release Notes bspw.
zur Version 0.9).[6]
[Bearbeiten] Versionen
[Bearbeiten] Versionsgeschichte
Versionstabelle mit wichtigsten Änderungen bei Thunderbird
Legende:
alte
Version
GeckoVersion
Version
1.5
aktuelle
Versionen
Veröffentlichung
0.1
28. Juli 2003
0.2
3. September 2003
0.3
15. Oktober 2003
0.4
5. Dezember 2003
0.5
9. Februar 2004
aktuelle Version eines veralteten
Zweigs
künftige
Version
Wichtigste Änderungen[6]
Veröffentlichung erster lauffähige Version
1.6
1.7
3. Mai 2004
Standardmotiv (theme) für Mac OS X namens
Pinstripe, Windows-Installationsprogramm,
Neuentwurf des lernfähigen Spamfilters,
Unterstützung für IMAP IDLE und LDAP Version
3.
0.7
16. Juni 2004
Geringere Größe des Installationspaketes,
verbesserte IMAP-Unterstützung, neuer
Erweiterungen- und Motiv-Manager. Bis zum 4.
August folgten drei Sicherheitsaktualisierungen,
0.7.1, 0.7.2 (nur für Windows) und 0.7.3.
0.8
Verbesserte Einstellungssmöglichkeiten für die
Privatsphäre, globaler Posteingang, RSS- / Atom14. September 2004
Integration, verbesserte Migrationsroutinen und eine
verbesserte Rechtschreibprüfung.
0.9
Erweiterte RSS-Unterstützung, Unterstützung von
virtuellen Verzeichnissen und
3. November 2004 Lieblingsverzeichnissen, Vereinfachung der Menüund Dialogstruktur, Gruppierungsfunktion für
Nachrichten.
0.6
1.0
1.0.8
Offizielle Version 1.0. Aufpolieren der Oberfläche
7. Dezember 2004 und Fehlerbehebung. Sechs Tage zuvor gab es noch
einen Freigabekandidaten 1.0 RC1
21. April 2006
Letzte Version der Produktlinie 1.0.x. Voraus gingen
Versionen 1.0.2 bis 1.0.7, die nur Sicherheits- und
Stabilitätsprobleme beseitigten. Die Versionen 1.0.1,
1.0.3 und 1.0.4 wurden zwecks synchroner
Versionsnummernvergabe mit Firefox ausgelassen.
1.1 Alpha 1 2. Juni 2005
Erste Alpha-Version der Produktlinie 1.5.x. Alpha 2
folgte am 15. Juli.
1.5 Beta 1 9. September 2005
Erste Beta-Version der 1.5.x Produktlinie. Neues
Aktualisierungssystem. Beta 2 folgte am 7. Oktober.
1.5 RC1
5. November 2005
Erster Freigabekandidat. RC2 folgte am 21.
Dezember.
1.5
11. Januar 2006
Offizielle Version 1.5, identisch mit dem zweiten
Freigabekandidaten. Neuerungen: Automatisiertes
Updatesystem mit kleinen Updatepaketen, SofortRechtschreibung, Phishingwarnungen, Podcasting
und weitere RSS-Verbesserungen, Entfernen von
Anhängen, Auswertung serverseitiger Spamfilter,
Automatisches Speichern.
1.5.0.14
Letzte Sicherheits- und Stabilitätsaktualisierung des
Entwicklungszweiges 1.5. Seit der Version 1.5
erschienen neun weitere Aktualisierungen, 1.5.0.2
19. Dezember 2007
bis 1.5.0.13, einige Versionsnummern wurden
zwecks Synchronisierung mit Mozilla Firefox nicht
vergeben, siehe obige Zeittafel.
1.8
28. Juli 2006
Entwicklervorschauversion (Alpha) der Produktlinie
2.0.x. Vorschau mit unfertigen Neuerungen.
2.0b1
12. Dezember 2006
Öffentliche Test- und Vorschauversion (Beta)
Produktlinie 2.0.x, Beta 2 folgte am 23. Januar 2007
2.0 RC1
6. April 2007
Erster Freigabekandidat.
1.8.1 2.0a1
1.9
2.0.0.0
18. April 2007
Offizielle Version 2.0. Neuerungen: selbst
definierbare Schlagwörter, erweiterte
Ordnerübersicht, verbesserte Systray-Meldungen,
Vorschau der Ordnerinhalte, Vista-Unterstützung,
Neues Aussehen und mehr. (Entspricht RC1)
2.0.0.4
14. Juni 2007
Sicherheits- und Stabilitätsaktualisierung. Die
Versionsnummern 2.0.0.1 bis 2.0.0.3 wurden zwecks
Abgleich mit Firefox nicht verwendet.
2.0.0.5
20. Juli 2007
Sicherheits- und Stabilitätsaktualisierung.
2.0.0.6
1. August 2007
Sicherheits- und Stabilitätsaktualisierung; zwischen
dem 19. August 2007 und dem Erscheinen der
Version 1.5.0.13 (23. August 2007) erhielten die
Benutzer des Versionszweiges 1.5 durch die AutoUpdate-Funktion den Vorschlag, auf die letzte
Version des aktuellen Versionszweiges 2.0
umzusteigen, sog. Major-Upgrade.
2.0.0.9
Aktuelle Version Sicherheits- und
Stabilitätsaktualisierung. Die Versionsnummern
14. November 2007
2.0.0.7 und 2.0.0.8 wurden zwecks Abgleich mit
Firefox nicht verwendet.
2.0.0.12
Februar 2008
Sicherheits- und Stabilitätsaktualisierung, erneutes
Einschalten der automatischen Major-UpdateFunktion des Zweiges 1.5 auf 2.0 ist nach dem
Erscheinen dieser Version geplant. Die
Versionsnummern 2.0.0.10 und 2.0.0.11 werden
zwecks Abgleich mit Firefox nicht verwendet.
3.0
2008
Tabs
[Bearbeiten] Icedove, Namensstreit mit Debian
Logo des
Thunderbird-Ablegers
von Debian, Icedove
Siehe auch: Namensstreit zwischen Debian und Mozilla
Der GNU/Linux-Distributor Debian-Projekt benennt die zu dieser Distribution gehörige
Version des E-Mail-Programms in Icedove um. Diese Version wurde im Detail abgewandelt,
um in Debian GNU/Linux 4.0 besser integriert zu sein.
Zu der Namensänderung kam es nach einem Streit zwischen den Debian-Entwicklern und der
Mozilla Corporation. Das Logo wird nicht unter einer freien Lizenz freigegeben. Es entspricht
damit nicht den Debian Free Software Guidelines und kann nicht in die Distribution
aufgenommen werden. Die Markenpolitik von Mozilla[7] erlaubt die Benutzung des Namens
Mozilla Thunderbird jedoch nur gemeinsam mit dem Logo. Außerdem erfordert sie, dass
Veränderungen am Programm der Mozilla Corporation zwecks Qualitätskontrolle zur
Genehmigung vorab vorgelegt werden. Dasselbe gilt für die Namen und Logos anderer
Programme des Mozilla-Projekts, darunter Mozilla Firefox, dessen Debian-Version in
Iceweasel umbenannt wurde.
[Bearbeiten] Bewertung
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten
usw.) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst
gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben nachrecherchierst und gute Belege
einfügst. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung.
Mozilla Thunderbird umfasst sämtliche Funktionen zum E-Mail- und Nachrichtenempfang
des seit Microsoft Windows 95 mitgelieferten Standard-E-Mail-Client „Outlook Express“
(seit Vista „Windows Mail“) und ist auf dem besten Weg, eine Alternative zum
kommerziellen Konkurrenzprogramm Microsoft Outlook zu werden, zumindest im Bereich
der reinen E-Mail-Funktionalität. Thunderbird gilt wegen des offenen Quelltextes auch als
relativ sicher. Die selbstlernende Junkmail-Funktion erreicht schnell eine hohe
Zuverlässigkeit. Eine in Mozilla Thunderbird integrierte Möglichkeit zur Datensicherung
existiert bisher nicht, sie kann aber mit den Erweiterungen AccountEx (Kontoeinstellungen)
und SmartSave oder ImportExportTools (Mails) eingebaut werden. Möglich ist das Backup
mit einem Freeware-Tool namens MozBackup
Ein Vorteil, den andere Mail-Programme bisher nicht bieten können, ist die weitreichende
Plattformkompatibilität von Thunderbird. So erlaubt sie es sogar, von verschiedenen
Betriebssystemen auf die gleichen Profildaten und E-Mails zuzugreifen, vorausgesetzt man
hat auf beiden Systemen die gleichen Programmversionen von Thunderbird installiert.
Gegenüber dem Microsoft-Pendant ist bei Thunderbird mit einer geringeren
Schnittstellenunterstützung zu externer Hardware zu rechnen, etwa bei der Synchronisation
mit dem Telefon, dem PDA oder bei der direkten Übergabe von gescannten Objekten in eine
neue E-Mail. Zudem stehen naturgemäß keine Office-Funktionalitäten wie die
anwendungsübergreifende Rechtschreibprüfung zur Verfügung. Eine – verglichen mit
Microsoft-Produkten leistungsschwächere – Rechtschreibprüfung ist in Thunderbird
enthalten. Die große Stärke von Mozilla Thunderbird sind die zahlreichen Erweiterungen mit
der Möglichkeit zu einer benutzerorientierten Anpassung. Ein gewisser Grad an „OutlookReplacement“, zumindest für den Bedarf von Privatpersonen, ist aber dennoch möglich. So
kann die Synchronisation mit Windows-Mobile-PDAs zusammen mit der Shareware
„BirdieSync“ und der Freeware „ActiveSync“ erreicht werden. Es gibt auch andere
Möglichkeiten, die über IP-Verbindungen funktionieren, gänzlich ohne ActiveSync. Die
Kalenderfunktionalität kann über Plugins wie „Lightning“ nachgerüstet werden, auch die
Kontaktverwaltung rückt durch das Addon „MoreFunctionsForAdressBook“ zumindest in die
Nähe von Outlook.
Manche betrachten das Basispaket von Thunderbird als „schlank“, es belegt jedoch viel
Arbeitsspeicher. Die Geschwindigkeit von Thunderbird wurde in der Version 2.0 optimiert.
Das ursprüngliche Ziel, aus der „fetten“ Mozilla-Suite zwei separate Programme mit
wesentlich geringerem Ressourcenverbrauch auszugliedern (Firefox als Webbrowser und
Thunderbird als E-Mail-Programm), ist bisher noch nicht erreicht.
Erst in der Anfangsphase steht die Bereitstellung eines Kalenders. Hierfür ist die Erweiterung
Mozilla Calendar gedacht, die auch von Mozilla Firefox genutzt werden kann. Die Entwickler
beschreiben sie noch als „in der Entwicklungsphase befindlich“ und empfehlen, sie nur für
Testzwecke einzusetzen. Parallel dazu beschäftigt sich die Projektgruppe Lightning mit den
Möglichkeiten, eine verbesserte Kalenderfunktion in Thunderbird zu integrieren.
[Bearbeiten] Portable Versionen
Die offizielle Ausgabe von Mozilla Thunderbird muss normalerweise auf dem System
installiert werden, auf dem es eingesetzt wird. Die Installation auf ein bestimmtes System
begrenzt allerdings den Einsatz des installierten Programms auf das jeweilige System. Mozilla
Thunderbird, Portable Edition von John T. Haller[8] ermöglicht nun den
rechnerübergreifenden Einsatz mittels USB-Stick oder einem anderen tragbaren Datenträger.
Diese Ausgabe kann ohne Installation problemlos an verschiedenen Rechnern wie
beispielsweise abwechselnd am Büro- und Heimcomputer eingesetzt werden, sie kann direkt
auf einem tragbaren Datenträger entpackt werden und ist von diesem aus nutzbar (siehe auch
Stickware). Es muss jedoch ein Sprachpaket (Language Pack) installiert werden, wenn die
Benutzeroberfläche in deutscher Sprache sein soll.[8] Carsten Knobloch bietet seinerseits eine
eigene portable Version in deutscher Sprache an, bei dem die Installation des Sprachpakets
entfällt.[9]
[Bearbeiten] Weblinks
Offizielle deutsche Mozilla Thunderbird-Website
Deutsches Projekt zur Übersetzung des Mozilla Thunderbird (mit Forum)
Thunderbird-Wissensdatenbank im Wikiformat (englisch)
Secunia.com – Sicherheitslückenbericht zu Mozilla Thunderbird 2
Website mit inoffiziellen x64 (64bit)-Portierungen von Firefox und Thunderbird für
Windows und Mac (englisch)
 Ein Handbuch für Thunderbird 1.5 (PDF-Download, 2,35 MB)

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


Thunderbird-Erweiterungen


Thunderbird Add-ons
Deutsche Erweiterungen für Mozilla Thunderbird
[Bearbeiten] Quellen
1. ↑ Marian Menschig: Anleitung zur Verwendung der E-Mail-Verschlüsselung mit Mozilla
Thunderbird, 6. Oktober 2006
2. ↑ Mozilla Foundation: Portal für Thunderbird Erweiterungen und Themes (englisch)
3. ↑ Hendrik Gebhardt: Portal für deutschsprachige Erweiterungen zu Mozilla Produkten
4. ↑ Mozilla Corporation: Localized Dictionaries for Mozilla Thunderbird (englisch)
5. ↑ Alexander Ihrig: Wörterbücher für die deutsche Rechtschreibprüfung, ThunderbirdÜbersetzungsprojekt: thunderbird-mail.de, verlinkt am 12. Mai 2007
6. ↑ a b Mozilla Foundation: Mozilla Thunderbird Release Notes, jeweilige Neuerungen bei
Versionssprüngen, englisch
7. ↑ Mozilla Foundation: Mozilla Trademark Policy, englisch
8. ↑ a b John T. Haller: Mozilla Thunderbird, Portable Edition auf PortableApps.com, Version
2.0.0.6, 2. August 2007, englisch
9. ↑ Carsten Knobloch: Portable Thunderbird 2.0.0.9 deutsch, Blogbeitrag mit
Downloadmöglichkeit, 13. November 2007
Programme der Mozilla Foundation
Bugzilla | Camino | ChatZilla | Firefox | Minimo | Mozilla Suite | SeaMonkey | Sunbird |
Thunderbird | XULRunner
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Mozilla_Thunderbird“
Mozilla Firefox
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel erläutert den Browser Mozilla Firefox; für andere Bedeutungen siehe
Firefox (Begriffsklärung).
Mozilla Firefox
Mozilla Firefox 2.0 unter Debian
Basisdaten
Entwickler:
Mozilla Foundation
Aktuelle Version: 2.0.0.11 (30. November 2007)
Betriebssystem:
Linux, Mac OS X, Windows, u. a.
Kategorie:
Webbrowser
Lizenz:
MPL/GPL/LGPL
Mehrfachlizenzierung
Deutschsprachig: ja
Website:
Mozilla-Europe
Mozilla Firefox [moʊˈzɪlə ˈfaɪɹfɑks] ist ein aus dem Mozilla-Projekt hervorgegangener
freier Webbrowser.
Inhaltsverzeichnis
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1 Intention und Geschichte
2 Funktionen und Besonderheiten
o 2.1 Bedienung
 2.1.1 Schlüsselwortsuche
o 2.2 Erweiterungen
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3 Unterstützte Plattformen
4 Versionen und Versionsgeschichte
o 4.1 Namensänderungen
o 4.2 Wichtige Versionen
o 4.3 Firefox, Portable Edition
5 Kritik
6 Verbreitung
o 6.1 Spendenfinanzierte Werbeaktionen
7 Kurioses
8 Siehe auch
9 Literatur
10 Weblinks
11 Quellen
[Bearbeiten] Intention und Geschichte
Im Jahr 2002 entschieden sich die Entwickler der Mozilla Application Suite zu einer
Kehrtwende ihrer Strategie. Dies lag unter anderem an der Entscheidung von Apple, den
eigenen Webbrowser Safari auf der KHTML-Engine und nicht auf der Gecko-Engine (die von
Mozilla entwickelt wird) aufzubauen.
Während die Mozilla-Entwickler zuvor darauf bedacht gewesen waren, möglichst alle
wichtigen Internetfunktionen wie Webbrowser, E-Mail-Programm, Adressbuch und HTMLEditor in einem Programmpaket (Mozilla Application Suite) zusammenzufassen, strebten sie
nun die Veröffentlichung einzelner, voneinander unabhängiger Komponenten an. Diese
sollten sich durch einen schnelleren Start und geringere Speicher- und Rechenzeitauslastung
auszeichnen. Gleichzeitig sollte die Entwicklung der einzelnen Komponenten ausgebaut und
vorangetrieben werden.
Die Webbrowser-Funktion übernahm Mozilla Firefox. Die E-Mail-Funktion wurde unter dem
Namen Mozilla Thunderbird ausgelagert, der Kalender wird unter dem Namen Mozilla
Sunbird und der HTML-Editor unter dem Namen Nvu bzw. KompoZer weiterentwickelt. Die
offizielle Mozilla Application Suite 1.7 wurde lediglich mit Sicherheitsaktualisierungen
versorgt. Allerdings arbeitet seit Mitte 2005 ein Community-Projekt an der
Weiterentwicklung der Application Suite unter dem Namen SeaMonkey.
Ein Fernziel ist, die von allen Komponenten benötigten Funktionen zu vereinen, so dass die
Installationspakete des Browsers, des E-Mail-Programms und der anderen Anwendungen
jeweils sehr klein sind und sich die verschiedenen Komponenten gemeinsame Funktionen
teilen können. Das wurde bisher noch nicht erreicht, da Firefox, Thunderbird, Sunbird und
Nvu derzeit im Gegensatz zum Mozilla-Programmpaket nicht fähig sind, gleichzeitig auf ein
gemeinsames Gecko-Modul zuzugreifen. Dadurch beanspruchen die vier einzelnen
Programme momentan deutlich mehr Festplattenplatz und Arbeitsspeicher als das MozillaProgrammpaket. Die Umsetzung mittels XULRunner wird für Versionen nach Firefox 3
erwogen, wobei Firefox 3 möglicherweise zwar XULRunner verwenden, aber nicht mit
anderen Applikationen teilen wird. [1]
[Bearbeiten] Funktionen und Besonderheiten
Ebenso wie die Mozilla Application Suite verwendet Firefox die so genannte Gecko
Rendering Engine, ein programmübergreifendes Modul zur Darstellung von HTML-Seiten
und die XML-basierte Beschreibungssprache XUL zur Gestaltung der grafischen
Benutzeroberfläche.
Firefox kann durch Motive (engl. „themes“) optisch an den Geschmack des Anwenders
angepasst sowie mit Erweiterungen (engl. „extensions“) um zahlreiche Funktionen
aufgewertet werden (zum Beispiel Mausgesten, Werbeblocker, Phishing-Abwehr, Bloggen,
RSS Feeding, Webentwickler-Werkzeuge, Caret Browsing und vieles mehr).
Seit der Version 0.9 enthält Firefox ein neues Standardmotiv (engl. „theme“) namens
„Winstripe“, das „Qute“ als Standardmotiv ersetzt, um so allen Versionen von Firefox ein
einheitliches, allenfalls an die Gegebenheiten der jeweiligen Plattform angepasstes
Erscheinungsbild zu verleihen. „Winstripe“ basiert auf dem seit Version 0.8 unter Mac OS X
eingesetztem „Pinstripe“-Motiv, das von Kevin Gerich und Stephen Horlander im Hinblick
auf Apples Vorgaben zur Benutzerschnittstelle Apple Human Interface Guidelines entwickelt
wurde.
Firefox unterstützt auch Tabbed Browsing, worunter man die Darstellung von mehreren,
jeweils mit Registerreitern (engl. „tabs“) versehenen Webseiten innerhalb eines einzelnen
Anwendungsfensters, versteht.
Des Weiteren wird RSS in Form von dynamischen Lesezeichen unterstützt. Diese Lesezeichen
aktualisieren sich beim Start des Browsers und verkörpern eine sich selbst aktualisierende
Linkliste, die in einzelnen Ordnern organisiert wird. So sieht der Anwender immer auf einen
Blick aktuelle Einträge einer Nachrichtenseite oder eines Weblogs. Eine Anzeige der RSSDaten in Form einer lesbaren Webseite ist seit der Version 2.0 auch ohne zusätzliche Plugins
möglich.
Firefox wird zur Zeit in 41 Sprachen angeboten, darunter auch Deutsch.
[Bearbeiten] Bedienung
[Bearbeiten] Schlüsselwortsuche
Man kann sich Schlüsselwörter/Shortcuts für Suchen definieren, um dann Suchvorgänge
vereinfacht über die Adressleiste abzuwickeln. Um zum Beispiel bei Google nach
„Regenschirm“ zu suchen, gibt man in die Adressleiste g Regenschirm ein, nachdem man
dies per Rechtsklick auf die Google-Suche → „Ein Schlüsselwort für diese Suche
hinzufügen…“ schnell und einfach eingerichtet hat. Diese Art der Suche kann für beliebige
Suchen eingerichtet werden: z. B. Wikipedia (w Regenschirm), eBay (ebay Regenschirm),
Amazon.de (z Regenschirm). Dieses Feature ist eine leichte Abwandlung der Möglichkeit,
Lesezeichen Shortcuts/Schlüsselwörter für die Adresszeile zuzuweisen.[2]
[Bearbeiten] Erweiterungen
Firefox bietet die Möglichkeit verschiedene Erweiterungen zu installieren um
Anwendungsfunktionen oder Optionen bereitzustellen, die nicht vom eigentlichen Browser
angeboten werden, oder um dessen Erscheinungsbild zu verändern. Einige dieser
Zusatzfunktionen werden nicht in den Funktionsumfang des Browsers aufgenommen, damit
ein relativ schlanker Browser erhalten bleibt und auch um das Firefox-Projekt dadurch
übersichtlicher zu gestalten. Bei den Erweiterungen handelt es sich um Archiv-Dateien, die in
XUL und JavaScript geschriebene Programme enthalten. Die Verwendung von XUL und
JavaScript macht diese Funktionen platformunabhänig.
Einer breiten Unterstützergemeinde erfreut sich eine Erweiterung des Projekts Greasemonkey,
das sich dem so genanntem Active Browsing widmet. Dabei wird mit Hilfe von
benutzerspezifischen lokalen JavaScript-Programmen das Aussehen und sogar die
Funktionalität von Websites bzw. Webanwendungen modifiziert.
Firefox bietet eine rudimentäre Methode, Werbung auf Websites herauszufiltern. Die
Funktionalität dieses Werbefilters ist jedoch relativ eingeschränkt, so benutzen mittlerweile
(2007) viele Websites Mechanismen, den Filter zu umgehen und trotzdem Werbung
einzublenden. Die beliebte Erweiterung Adblock und deren Abspaltung Adblock Plus bieten
weitaus mehr Möglichkeiten, Onlinewerbung auszublenden. So kann beispielsweise Werbung
in Form von eingebetteten Flash-Dokumenten herausgefiltert werden, was mit Firefox allein
nicht ohne Weiteres möglich wäre.
Weitere wichtige, durch Erweiterungen bereitgestellte Browserfunktionen:


Integration des Social-Bookmarking-Dienstes del.icio.us
Steuerung des Programms mit Mausgesten
[Bearbeiten] Unterstützte Plattformen
Der echte „Firefox“ - der kleine Panda
Wegen der aktiven Entwicklergemeinde wird Firefox als Browser für besonders viele
Plattformen angeboten. Firefox steht für die Betriebssysteme Microsoft Windows (ab
Windows 98), Linux und Mac OS X zur Verfügung. Herstellerangaben für minimale
Systemvoraussetzungen der Versionen 1.0, 1.5 und 2.0 für Windows/Linux: Pentium
233 MHz, 64 MB RAM. Für Mac: G3 mit V. 1.0: 64 MB, V. 1.5/2.0: 128 MB RAM. Jedoch
soll ab der geplanten Version 3 Windows 9x/Me nicht mehr unterstützt werden.
Außer der oben genannten offiziell von Mozilla unterstützten Versionen gibt es Portierungen
für Solaris (sowohl für x86- als auch Sun-SPARC-Prozessoren), OS/2 und AIX von IBM,
FreeBSD, PC-BSD, SkyOS, BeOS und ZETA sowie RISC OS. Eine Portierung auf weitere
Plattformen ist durch die Quelloffenheit möglich. Mittlerweile ist auch ein Portable Firefox
auf Memorystick für Windows erhältlich. Für PDAs hat Mozilla Minimo entwickelt.
Zusätzlich zu den von der Mozilla Foundation herausgegebenen Firefox-Versionen gibt es für
verschiedene Prozessortypen optimierte Fassungen (z. B. AMD Athlon XP oder Intel
Pentium 4), die von Anwendern bereitgestellt werden. Die Beliebtheit dieser speziellen
Fassungen erklärt sich aus dem von vielen als schneller empfundenen Programmstart und
Seitenaufbau. Ein Nachteil der optimierten Fassungen ist der höhere Aufwand beim
Aktualisieren auf neuere Versionen, die zudem oft mit erheblicher Verzögerung veröffentlicht
werden. Im Gegensatz zu den offiziellen Versionen werden die meisten optimierten
Versionen nicht als installierbare Pakete, sondern nur als gepackte Archive veröffentlicht.
Ein Beispiel solch einer, von Mozilla nicht unterstützten, optimierten Fassung findet man
unter dem Namen Swiftfox, die ausschließlich für Linux bereitgestellt wird. Hier werden die
Aktualisierungen zeitnah zu den offiziellen Freigaben veröffentlicht.
[Bearbeiten] Versionen und Versionsgeschichte
Die derzeit aktuelle Hauptversion 2.0 von Firefox ist am 24. Oktober 2006 gleichzeitig in
mehreren Sprachen erschienen. Für aktuelle Hauptversionen erscheinen regelmäßig
Sicherheits- und Stabilitätsaktualisierungen. Die letzte Aktualisierung für Firefox 2.0 trägt die
Versionsnummer 2.0.0.11. Nach Erscheinen einer neuen Hauptversion wird die vorherige in
der Regel sechs Monate lang ebenfalls mit Aktualisierungen versorgt.[3] So endete auch die
Unterstützung und Weiterentwicklung von Versionszweig 1.5 im Mai 2007.
Die nächste Hauptversion Firefox 3.0 Gran Paradiso soll nach Organisationsangaben Anfang
2008 veröffentlicht[3] werden und befindet sich derzeit im Beta-Stadium. Diese Vorabversion
wird hauptsächlich für Entwickler und Tester bereitgestellt, der Download steht jedoch der
Öffentlichkeit zur Verfügung.
[Bearbeiten] Namensänderungen
Ursprünglich wurde Mozilla Firefox unter dem Namen Phoenix entwickelt, allerdings musste
dieser Name aufgrund einer Klage des amerikanischen BIOS-Herstellers Phoenix
Technologies geändert werden. Zunächst wurde er in Mozilla Firebird und am 9. Februar
2004 mit dem Erscheinen der Version 0.8 in Mozilla Firefox umbenannt. Die letzte
Umbenennung erfolgte aufgrund der Namensgleichheit mit einem anderen Open-SourceProjekt, der Datenbank Firebird.
Logo des Firefox-Ablegers von Debian, Iceweasel
Firefox ist die englische Übersetzung der chinesischen Bezeichnung hǔo hú
(„Feuerfuchs“). Damit bezeichnet man im Allgemeinen den Rotfuchs, aber auch den
(rotbraunen) kleinen Panda. Zunächst wurde der Name gewählt, ohne sich auf eine der beiden
Tierarten festzulegen. Der kleine Panda hatte jedoch in den Augen von Designer Jon Hicks
keinen besonderen optischen Reiz, daher ließ er sich beim Design des Logos von einer
japanischen, mit „Firefox“ untertitelten Rotfuchszeichnung inspirieren. [4]
Nach einem Namensstreit mit dem Debian-Projekt über die Nutzungsbedingungen für die
Warenzeichen von Mozilla erhielt die in der Debian-Distribution enthaltene und leicht
angepasste Firefox-Fassung den Namen Iceweasel. Andere Mozilla-Programme erhielten
ebenfalls neue Namen, die alle mit Ice beginnen.
[Bearbeiten] Wichtige Versionen
Hauptartikel: Versionsgeschichte Mozilla Firefox, an dieser Stelle nur die wichtigen
Versionen
Legende: alte Version aktuelle Version aktuelle Vorabversion künftige Version
Browser- GeckoVersion Codename Veröffentlichung
Name Version
Phoenix 1.2
Firebird 1.5
Firefox
Wichtigste Änderungen
0.1
Erste Version. Anpassbare
Symbolleisten und Schnellsuche,
gleichzeitige Darstellung mehrerer
Pescadero 23. September 2002
Internet-Dokumente innerhalb
eines Anwendungsfensters
(Tabbed Browsing)
0.6
Umbenennung in "Firebird",
Neues Standardmotiv (theme)
namens „Qute“, Verbesserungen
bei Lesezeichen und Datenschutz.
Sanfter Bildlauf und automatische
Größenanpassungen bei Bildern.
(Versionen zwischen 0.1 und 0.6)
1.0
1.7
1.0.8
Glendale
17. Mai 2003
Phoenix
Offizielle Version 1.0; offizielle
Lokalisierungen. Neuerungen:
RSS-Nachrichten, Suchleiste,
9. November 2004 Funktion zum Suchen nach
Plugins, Produktname Firefox seit
Version 0.8. (Versionen zwischen
0.6 und 1.0)
13. April 2006
Letzte Sicherheits- und
Stabilitätsaktualisierung des
Versionszweiges 1.0; voraus
gingen die Aktualisierungen 1.0.1
bis 1.0.7
1.5
1.8
Offizielle Version 1.5.
Neuerungen: Unterstützung für
SVG und Canvas, Verbesserungen
in JavaScript 1.5 und CSS 2/3,
neue Funktionen „Private Daten
löschen“ und „Fehlerhafte
Website melden“, schnellere VorDeer Park 29. November 2005 und Zurück-Navigation, Tabs per
Drag and Drop verschiebbar,
verbesserter Pop-up-Blocker,
Fehlerseiten statt Fehlerdialoge,
Neues Updatesystem,
Anpassungen des Standardmotiv
„Winstripe“ an Windows XPBenutzeroberfläche „Luna“.
1.5.0.12
2.0
30. Mai 2007
Bon Echo 24. Oktober 2006
Letzte Sicherheits- und
Stabilitätsaktualisierung des
Versionszweiges 1.5; voraus
gingen die Aktualisierungen
1.5.0.1 bis 1.5.0.11
Offizielle Version 2.0; offizielle
Lokalisierungen. Neuerungen:
integrierter Anti-Phishing-Filter,
Rechtschreibprüfung, RestoreSession-Funktionalität,
automatische Suchvorschläge,
überarbeitete Updatefunktion und
Feedreader-Integration.
Firefox 2 1.8.1
Gran
1.9
Paradiso
2.0.0.11
Aktuelle Version;
außerplanmäßige Aktualisierung
(firedrill release) wegen eines
Anzeigefehlers von
30. November 2007
Vektorgrafiken in Version
2.0.0.10; zehn Aktualisierungen
erschienen zuvor: 2.0.0.1 bis
2.0.0.10.
3.0b2
Öffentliche Test- und
Vorschauversion von Firefox 3.
Neuerungen: verbesserte
18. Dezember 2007 Verwaltung der Lesezeichen
(genannt „Places“ oder „Orte“),
neuer Passwortmanager basierend
auf JavaScript, neue JavaScript-
Beta 2
Bibliothek für Entwicklung von
Erweiterungen, animierte PNG,
Warnung bei Weiterleitungen,
Acid2-Test bestanden,
Umstellung auf die
Grafikbibliothek Cairo, ZoomFunktion auch für Bilder,
verbesserter Schutz vor
Schadsoftware, Bezug
automatischer Updates nur noch
über gesicherte Verbindungen
oder mit einer digitalen Signatur.
Die nächsten zu erwartenden Veröffentlichungen/Daten
Browser- GeckoVersion Codename Veröffentlichung
Name Version
Firefox 3 1.9
3.0
Firefox 4 2.0[6]
4.0
Gran
Paradiso
Anfang 2008[3]
Wichtigste Änderungen
„Der nächste große Wurf“; Neues
Standardmotiv (theme) für die
Benutzeroberfläche;[5]
Entwicklungsschritte in Form von
Entwickler- und Testversionen bis
dahin im Artikel Versionsgeschichte
Mozilla Firefox
2009[7]
[Bearbeiten] Firefox, Portable Edition
Die offizielle Ausgabe von Mozilla Firefox muss im Normalfall auf dem System installiert
werden, wo sie eingesetzt werden soll. Die Installation erschwert allerdings den
rechnerübergreifenden Einsatz mit einem USB-Stick oder einem anderem mobilen
Datenträger, die es bspw. ermöglichen, Firefox problemlos mit dem gleichen Profil, d. h. den
gleichen Lesezeichen, History, Formulareingaben, Passwörtern, Einstellungen etc. an Büround Heimcomputer einzusetzen. Aus diesem Grund wird von John T. Haller eine Ausgabe
von Firefox angeboten – Firefox, Portable Edition [8][9] –, die so weit angepasst wurde, dass
sie direkt auf einen tragbaren Datenspeicher entpackt werden kann und auf diesem nutzbar ist
(siehe auch Portable Software). Dabei verbleiben die sensiblen Daten auf dem tragbaren
Datenträger und müssen nicht auf der lokalen Festplatte des genutzten Rechners
zurückbleiben. [8] Außerdem bietet auch Carsten Knobloch seinerseits eine eigene portable
Version in deutscher Sprache an.[10]
[Bearbeiten] Kritik
Die deutsche Version von Firefox 1.0 stand in der Kritik, da das eBay-Such-Plugin Anfragen
über eine Drittseite weiterleitete. Dies geschah ohne Wissen der Benutzer.[11] Da diese
Drittseite jedoch von eBay Deutschland vorgegeben wurde, wird eher ein unglückliches
Missverständnis zwischen eBay und Mozilla Europe als eine böse Absicht angenommen. Am
22. November 2004 räumte die Mozilla-Stiftung den Fehler ein und stellte eine aktualisierte
Version zur Verfügung.[12]
Oft wird Firefox kritisiert, weil er außerordentlich viel Systemressourcen und Rechenleistung
beansprucht – er kann in Extremfällen bis zu zehnmal mehr RAM als vergleichbare Browser
wie Opera oder Internet Explorer belegen. Laut den Entwicklern ist dieses Verhalten zum Teil
aber gewollt, da Firefox zur schnelleren Browsernavigation mehr geöffnete Seiten
zwischenspeichert, je mehr Speicher dem System zur Verfügung steht.[13] Ein Grund für den
unwirtschaftlichen Umgang mit Speicher ist die von Mozilla eigens entwickelte XULOberfläche, eine auf XML basierende Beschreibungssprache für grafische
Benutzeroberflächen, die anstelle einer kompakteren, schnelleren und konsistenteren
betriebssystemspezifischen Oberfläche benutzt wird. Aus diesem Grund wurde für Mac OS
ein eigener Abkömmling, Mozilla Camino, geschaffen, welcher die native Oberfläche von
Mac OS benutzt, eine ähnliche Alternative für Windows wurde nie geplant. Zu beachten ist
allerdings, dass die XUL-Oberfläche es ermöglicht, dass die Erweiterungen
systemunabhängig geschrieben werden können. Als Alternative für Windows-Benutzer bietet
sich das auf der Gecko-Engine basierende K-Meleon an. Ein anderer Lösungsansatz besteht
darin, Firefox so zu konfigurieren, dass das Programm weniger RAM benötigt[14] bzw. dass
man versucht, die Surfgeschwindigkeit zu optimieren.[15]
[Bearbeiten] Verbreitung
Das Feststellen der tatsächlichen Verbreitung eines Webbrowsers gestaltet sich aus
verschiedenen Gründen schwierig. Üblicherweise wird die Verbreitung anhand einer
Kennung, die der Browser dem Server mitteilt, ermittelt. Allgemeinhin wird angenommen,
dass technikbegeisterte Nutzer eher zu einem alternativen Browser wie dem Firefox greifen,
während weniger erfahrene Benutzer es bei dem unter Windows standardmäßig installiertem
Internet Explorer belassen. Auch können viele Anwender auf ihrem Arbeitscomputer keine
Software installieren und müssen daher auf den dort vorgegebenen Browser zurückgreifen,
auch wenn sie privat einen anderen verwenden. Daraus ergibt sich, dass der Marktanteil nicht
nur stark von dem durchschnittlichen Erfahrungsgrad der Benutzer abhängt, sondern auch
vom Zeitpunkt der Messung (Feierabend, Wochenende, typische Ferienzeit), bzw. zu
bestimmten Zeiten deutlich vom Durchschnitt abweichen kann.
Verbreitung in
07/2006 09/2006 10/2006 11/2006 01/2007 03/2007 07/2007
Deutschland
XiTi Monitor 29,3 % 30,9 % OneStat.com 39,0 % Webhits.de
-
-
33,0 % -
36,2 % 38,0 %
33,4 % -
25,7 % -
26,7 %
-
-
20,3 %
-
-
Websidestory 26,8 % -
-
-
-
46,2 % -
-
-
49,5 % -
Heise Online
-
51,0 %
Absolute Downloadzahlen
Laut einer Untersuchung des französischen Unternehmens XiTi Monitor[16] verwendeten
zwischen dem 2. und 8. Juli 2007 schätzungsweise 38 % der deutschen, 30,7 % der
österreichischen, 23,7 % der schweizerischen und 27,8 % der europäischen Surfer Mozilla
Firefox auf den von XiTi überwachten kommerziellen Webangeboten. Laut XiTi Monitor sind
Slowenien mit 47,9 % und Finnland mit 45,4 % der Surfer die Länder mit dem größten Anteil
an Firefox-Nutzern in Europa.
Laut einer Untersuchung des niederländischen OneStat.com[17] vom 2. Juli 2007 beträgt die
Verbreitung von Firefox rund 26,7 % und liegt damit weiterhin mehr als 40 Prozentpunkte
hinter dem Marktführer Microsoft Internet Explorer. Damit weist Deutschland eine der
größten Verbreitungen des Firefox auf, die im weltweitem Mittel bei rund 12,7 % liegt. Im
Juli 2006 kam Onestat.com für Deutschland seltsamerweise bereits auf einen
Verbreitungsgrad von 39 %[18].
Beim Web-Barometer des deutschen Besucherzähler-Anbieter Webhits kommt der Firefox auf
21,1 % (September 2007).[19]
Bei der letzten Messung von WebSideStory im Juli 2006, kam der Firefox in Deutschland auf
26,8 %.[20]
Bei Heise online, einer Website, die mehrheitlich von IT-Interessierten aufgesucht wird,
kommt Firefox auf eine Verbreitung von 51,0 % (Juli 2007)[21], 49,5 % (Januar 2007).[22] und
46,2% (Juli 2006).
Das Firefox-Projekt rief anlässlich der Herausgabe der Vorschauversion von Firefox 1.0 im
September 2004 zum Massen-Download auf. Es war geplant, die magische Grenze von einer
Million Downloads in zehn Tagen zu brechen. Nach nur vier Tagen war die Marke von einer
Million erreicht. Mit der Veröffentlichung der endgültigen Version 1.0 wurde diese Marke
bereits am ersten Tag durchbrochen. Am 15. Februar 2005, 99 Tage nach der
Veröffentlichung von Firefox 1.0 wurde die 25-Millionen-Marke durchbrochen und am 29.
April 2005 die 50-Millionen-Marke. Ein knappes halbes Jahr später, am 19. Oktober 2005
sind daraus 100 Millionen Downloads geworden. Nach anfänglichem exponentiellem
Wachstum hat sich ein lineares Wachstum von etwa 25 Millionen Downloads pro Halbjahr
eingependelt. Die momentane Downloadzahl liegt bei über 400 Mio. Downloads (Stand: 7.
September 2007).[23] Die aktuelle Version 2.0 wurde laut eigenen Angaben bereits innerhalb
von 24 Stunden nach der Freigabe von über zwei Millionen Menschen heruntergeladen.[24]
Zum Vergleich: Die Version 9 des Opera-Browsers wurde in zwei Monaten 10 Millionen Mal
heruntergeladen[25], die Version 7 des Internet Explorers drei Millionen Mal innerhalb von
vier Tagen (vor der Freigabe als automatisches Update).[26]
[Bearbeiten] Spendenfinanzierte Werbeaktionen
Firefox-Anzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Zur offiziellen Freigabe der Version 1.0 schaltete die US-Initiative Spread Firefox [23] am
16. Dezember 2004 eine doppelseitige Anzeige in der New York Times, die über Spenden
finanziert wurde. Mehr als 10.000 Personen oder Familien spendeten in zehn Tagen jeweils
zwischen 10 $ und 45 $, insgesamt 250.000 $, wofür sie namentlich in der Anzeige genannt
wurden.
Auch in Deutschland wurde durch die Aktion „Firefox kommt“ [27] eine Werbeaktion in der
Frankfurter Allgemeine Zeitung durch Spenden finanziert. Ihr ging eine Abstimmung durch
die Spender zwischen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung und
der Zeitung Die Welt voraus. Die Anzeige[28] erschien am 2. Dezember 2004 in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf Seite 21.
[Bearbeiten] Kurioses
Da der Browser Opera, mit dem Firefox oft verglichen wurde, lange Zeit Werbung
einblendete (Adware), entwickelte Jesse Ruderman eine Firefox-Erweiterung namens adbar
[29]
, die in ähnlicher Weise kontextsensitive Google-Werbung im Browser darstellt.
Als Anfang 2003 klar wurde, dass der Browser Phoenix umbenannt werden musste, nutzte
man am 1. April gleich die Gelegenheit für einen Aprilscherz und verkündete offiziell auf
allen bis dahin bekannten Mozilla-/Phoenix-Webseiten, dass der Browser in „Phallus“
umbenannt werden würde.
Als Scherz auf die mehrfachen Namensänderungen entstand die Erweiterung Firesomething
[30]
, die bei jedem Start von Firefox dem Programm einen anderen Namen (jeweils
zusammengesetzt aus einer Naturkraft und einem Tiernamen) verpasst.
[Bearbeiten] Siehe auch




Liste von Webbrowsern
Blake Ross
Browserkrieg
Flock – Eine um Web 2.0-Funktionen erweiterte Abspaltung von Firefox
[Bearbeiten] Literatur
René Meyer: Firefox – Tipps, Tricks, Hacks. Markt & Technik Verlag, München
2005, ISBN 3-8272-6914-8
 Lars Schulten: Firefox – Alles zum Kult-Browser. O’Reilly, 2005 ISBN 3-89721-5101
 Abdulkadir Topal, Steffen Haubner: Firefox 1.5 Hacks und Secrets, 2006, ISBN 381582-760-4

[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Mozilla Firefox – Bilder, Videos und Audiodateien




Offizielle deutsche Website
Firefox-Wiki, Betreiber: Abdulkadir Topal
Mit Firefox per Du – Tipps und Tricks für Firefox-Neulinge
Secunia.com – Sicherheitslückenbericht zu Mozilla Firefox 2
Erweiterungen



Offizielle Add-On-Website
Portal für deutschsprachige Erweiterungen
Eigene Firefox Erweiterung entwickeln
[Bearbeiten] Quellen
1. ↑ Benjamin Smedberg: XULRunner: What we are doing, 15. Mai 2007, englisch
2. ↑ Using keyword searches: Firefox mozillazine.org, Anleitung zum Erstellen von
Schlüsselwortsuchen (englisch).
3. ↑ a b c Mozilla Corporation: Offizielle Release-Roadmap, Version 0.3, November 2007,
englisch
4. ↑ Hicksdesign: branding firefox, 2. September 2004, englisch
5. ↑ Alex Faaborg: A First Look at Firefox 3’s Icons, Weblog-Beitrag, 13. Dezember 2007,
englisch
6. ↑ Brendan Eich: Mozilla 2 / Firefox 4, 13. Oktober 2006, englisch
7. ↑ Mozilla Wiki: Mozilla 2 Timeline, 30. März 2007, englisch
8. ↑ a b John T. Haller: Mozilla Firefox, Portable Edition, auf PortableApps.com, Version
2.0.0.11, verlinkt am 14. Januar 2008, deutsch
9. ↑ Firefox Wiki: Portable Firefox, Artikel mit weiterführenden Informationen zu Firefox
Portable, verlinkt am 2. März 2007
10. ↑ Carsten Knobloch: Portable Firefox 2.0.0.11 (Deutsch), Blogbeitrag mit
Downloadmöglichkeit, 30. November 2007
11. ↑ Heise Newsticker: Firefox: eBay-Suche mit Umleitung, 16. November 2004
12. ↑ Mozilla Europe: Update von Mozilla Firefox 1.0 de-DE für ebay Suchmaschine, 21.
November 2004
13. ↑ Ben Goodger: About the Firefox „memory leak“, 14. Februar 2006, englisch - FirefoxEntwickler über den zum Teil sehr hohen Speicherbedarf des Browsers
14. ↑ FAQ: „Speicherbedarf reduzieren“ im Firefox-Wiki, abgerufen am 26. Oktober 2007
15. ↑ FAQ: „Geschwindigkeit optimieren“ im Firefox-Wiki, abgerufen am 26. Oktober 2007
16. ↑ XiTi Monitor: Firefox frôle les 28 % d’utilisation en Europe - Internet Explorer sous les
70 %, Studie zur Verbreitung von Firefox zwischen dem 2. und 8. Juli 2007, französisch
17. ↑ OneStat.com: Mozilla's Firefox global usage share is still growing according to
OneStat.com, Untersuchung der Marktanteile von Webbrowsern im Juli 2007, englisch
18. ↑ Heise Newsticker: Mozilla Firefox gewinnt wieder Marktanteile, Bereits 39 % Marktanteil
für Firefox im Juli 2006
19. ↑ Webhits: WebHits Web-Barometer, abgerufen am 16. September 2007
20. ↑ Heise Newsticker: Firefox in Westeuropa unter deutschen Nutzern am stärksten vertreten,
19. Juli 2006
21. ↑ Heise Newsticker: Firefox gewinnt in Europa hinzu, 16. Juli 2007
22. ↑ Heise Newsticker: Studie: Internet Explorer vergrößert in Deutschland Abstand zu Firefox,
24. Januar 2007
23. ↑ a b Spread Firefox: Four Hundred Million Firefox Downloads, 7. September 2007, englisch
24. ↑ spreadfirefox.com: Over 2 Million People Using Firefox 2 in the First 24 Hours, 27.
Oktober 2006, englisch
25. ↑ Daniel Goldman: Some Opera Statistics, 21. August 2006, englisch
26. ↑ ZDNet.com: Up next: IE 8.0, 25. Oktober 2006, englisch
27. ↑ Werbeaktion Firefox kommt, temporär offline
28. ↑ Mozilla Europe: Feuer!, abgerufen am 26. Oktober 2007 - Anzeige in der FAZ als PDF zum
Download
29. ↑ Jesse Ruderman: Opera’s least popular feature comes to Firefox, 15. August 2004, englisch
30. ↑ Cosmic Cat Creations: Firefox-Erweiterung Firesomething, abgerufen am 26. Oktober 2007,
englisch
Programme der Mozilla Foundation
Bugzilla | Camino | ChatZilla | Firefox | Minimo | Mozilla Suite | SeaMonkey | Sunbird |
Thunderbird | XULRunner
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Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Mozilla_Firefox“
AntiVir
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AntiVir
Entwickler:
Avira GmbH
Aktuelle Version: 7.06.00.270 (Windows)
2.1.11-21 (Linux, FreeBSD,
Solaris)
(Windows 24. September 2007
Linux 11. Oktober 2007)
Betriebssystem:
Windows ab 2000, Linux, BSD,
Solaris
Emacs
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Emacs
Entwickler:
Richard Stallman
Aktuelle Version: 22.1
(2. Juni 2007)
Betriebssystem:
UNIX, GNU/Linux, Mac OS X,
Windows, u.a.
Kategorie:
Texteditor, Integrierte
Entwicklungsumgebung
Lizenz:
GNU General Public License
Deutschsprachig: nein
Website:
www.gnu.org/software/emacs/
Emacs ist ein ursprünglich von Richard Stallman entwickelter Texteditor, welcher durch
seine Programmierschnittstelle in der Programmiersprache LISP mit beliebigen
Erweiterungen ausgestattet werden kann.
Emacs ist als Freie Software unter der GNU General Public License erhältlich und läuft auf
den meisten heute üblichen Betriebssystemen (UNIX, GNU/Linux, Mac OS X und
Windows).
Inhaltsverzeichnis






1 Besonderheiten
2 Geschichte
3 Varianten
4 Zitate
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
[Bearbeiten] Besonderheiten
Emacs-Startbildschirm im Grafikmodus. Ursprünglich ist Emacs ein Programm für das
Terminal
Emacs bietet eine ganze Reihe Betriebsarten (engl. modes), die bei der Erstellung von
Quelltext für diverse Programmier- bzw. Beschreibungssprachen hilfreich sind. Somit kann
man Emacs z. B. als HTML-Editor betreiben, der auch Syntaxüberprüfungen vornimmt.
Syntaxhervorhebung wird in den meisten dieser Betriebsarten unterstützt. Dabei wird der Text
aufgrund der Syntax des bearbeiteten Textes (LaTeX, HTML, Perl, Java und andere)
eingefärbt, was dem Benutzer die Orientierung erleichtert. Die Modi bieten in der Regel
wesentlich mehr als eine Syntaxhervorhebung; Übersetzungsvorgänge, Syntaxprüfer,
Debugger und dergleichen mehr lassen sich von Emacs aus aufrufen. Die Modi bieten auch
vielerei Hilfen beim Kodieren, insbesondere der VHDL-Modus und diverse LaTeXHilfestellungen seien hier erwähnt.
In der Grundkonfiguration verfügt Emacs bereits über einen Kalender, mehrere Mail- und
Newsreader, eine eingebaute Shell, Spiele, einen FTP-Client und einen Webbrowser. Es gibt
zusätzlich zahlreiche Tools, die in Emacs eingebunden werden können, darunter IRC-Clients,
IM-Clients, Adressbücher, MP3-Player und sogar Webserver.
Ein besonderes Merkmal von Emacs ist der Wiki Mode, der das Bearbeiten von Webseiten als
Wikitext ermöglicht.
Zum Spaß und zur Demonstration, was mit Emacs Lisp alles möglich ist, enthält Emacs mit
ELIZA ein Programm zur Unterhaltung mit einem vom Computer generierten
„Psychologischen Psychotherapeuten“ (Aufruf mit „M-x doctor“; „M-x“ ist z. B. „ESC x“
oder „Alt-x“). Das Programm wandelt Aussagen des Benutzers in Fragen um, ermuntert ihn,
mehr zu erzählen und suggeriert Lebensprobleme allgemeinster Art. Ein weiterer
nostalgischer Zusatz ist ein Textadventure („M-x dunnet“).
Man kann Emacs auch als eine Umgebung zur Programmierung von Spezialeditoren
betrachten; so gibt es einen po-mode, mit dem man Übersetzungen erstellen kann.
[Bearbeiten] Geschichte
Emacs entstand 1976 am MIT zunächst als Sammlung von Makros für den Editor TECO. Der
Name ist die Abkürzung von „Editor MACroS“.
Benutzer haben weitere, scherzhafte Deutungen aus Eigenarten von Emacs abgeleitet: Eight
Megabytes And Constantly Swapping (Acht Megabyte groß und swappt dauernd) nimmt den
(seinerzeit) großen Arbeitsspeicher-Bedarf aufs Korn, ebenso Emacs Makes Any Computer
Slow (Emacs macht jeden Computer langsam). Escape-Meta-Alt-Control-Shift ist eine
Anspielung auf die Tastenkombinationen, mit denen die meisten Funktionen von Emacs
auszulösen sind.
1984 begann Richard Stallman an einer neuen Implementierung von Emacs, GNU Emacs, zu
arbeiten, die das erste Programm des damals entstehenden GNU-Projekts wurde. Die Lizenz
des Programms war zu Beginn der Entwicklung die GNU Emacs General Public License. Es
war die erste Copyleft-Lizenz und die Grundlage für die später entwickelte GNU General
Public License (GPL). GNU Emacs ist in C geschrieben und verfügt über einen LISPInterpreter. Gerd Moellmann hat Version 21 (21.1 und 21.2) als Hauptprogrammierer betreut
und veröffentlicht.
Wie Clifford Stoll aufdeckte, ermöglichte ein Bug in Emacs 1986 dem für den KGB
spionierenden Hacker Markus Hess den Einbruch in das Lawrence Berkeley National
Laboratory.[1]
[Bearbeiten] Varianten
Von Emacs wurden einige Derivate entwickelt [2], das am weitesten verbreitete ist XEmacs,
dessen Projektgruppe sich schon seit längerem mit der Einbindung von GUI-Elementen in
Emacs beschäftigt. Aus politischen Gründen scheint es unwahrscheinlich, dass die beiden
Projekte GNU Emacs und XEmacs in naher Zukunft zusammengeführt werden können.
Bekannt ist auch MicroEmacs, der unter anderem mit AmigaOS ausgeliefert wurde. Ein
weiterer Klon ist QEmacs.
Für Mac OS X gibt es mehrere native Varianten, von denen Aquamacs, Carbon Emacs und
Emacs.app die bekanntesten sind.
Eine besonders kleine, aber dennoch recht leistungsstarke Version ist Zile. Der Name ist ein
rekursives Akronym und bedeutet Zile is lossy Emacs.
[Bearbeiten] Zitate

„Emacs is a great operating system – it lacks a good editor, though.“ (übersetzt in
etwa „Emacs ist ein großartiges Betriebssystem – allerdings fehlt ihm ein guter
Editor.“) – Thomer M. Gil
[Bearbeiten] Weblinks
Emacs-Homepage bei GNU.org (englisch)
GNU Emacs Quick Reference Card (PDF-Datei, 80 kB, englisch), Referenzkarte mit
den wichtigsten Tastenkombinationen
 Emacs Wiki


Die Emacssituation unter OS X, Übersicht über die für Mac OS X verfügbaren
Versionen
 Eine Einführung in den EMACS-Editor
 EMACS – The Extensible, Customizable Self-Documenting Display Editor (MIT-AIMemo Nr. 519a von 1981) (PDF, 2,2 MB, englisch), Originaldokument von Richard
M. Stallman beim MIT AI Lab

[Bearbeiten] Einzelnachweise
1. ↑ Clifford Stoll: Kuckucksei. Die Jagd auf die deutschen Hacker, die das Pentagon knackten.
Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2001, ISBN 3-596-13984-8
2. ↑ Emacs Timeline (englisch)
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Emacs“
Linux
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für andere Bedeutungen, siehe Linux
(Begriffsklärung).
Linux oder GNU/Linux
Das Linux-Maskottchen ist ein Pinguin namens Tux
Entwickler
Diverse
Version
Keine offizielle Version
Abstammung
basiert auf GNU
Architekturen
Diverse
Lizenz
Diverse
Linux (dt. [ˈliːnʊks]) oder auch GNU/Linux (siehe GNU/Linux-Namensstreit) ist ein freies
Multiplattform-Mehrbenutzer-Betriebssystem für Computer, das Unix ähnlich ist. Erstmals im
größeren Stil eingesetzt wurde Linux 1992 nach der GNU-GPL-Lizenzierung des LinuxKernels.
Das modular aufgebaute Betriebssystem wird von Softwareentwicklern auf der ganzen Welt
weiterentwickelt, die an den verschiedenen Projekten mitarbeiten. Es sind sowohl
Unternehmen wie auch Non-Profit-Organisationen und Einzelpersonen beteiligt, die dies als
Hobby betreiben. Im praktischen Einsatz werden meist sogenannte Linux-Distributionen
genutzt, in denen verschiedene Software zu einem fertigen Paket zusammengestellt ist. Jede
Distribution enthält somit Linux bzw. den Linux-Kernel. Es gibt eine Vielzahl von LinuxDistributionen, aber für die aktuellen Kernel 2.2.x, 2.4.x und 2.6.x jeweils nur eine stabile,
eine aktiv gepflegte und eine weiter entwickelte Version – nebenbei wird der (stabile)
2.6.16er-Zweig noch gepflegt und es werden Patches für vorhergehende Versionen
bereitgestellt. Allerdings passen viele Distributoren und versierte Benutzer den Kernel mehr
oder weniger für ihre Zwecke an. Letztere nennen diese Prozedur umgangssprachlich „einen
Kernel backen“.
Die Einsatzbereiche von Linux sind vielfältig und umfassen unter anderem die Nutzung auf
Desktop-Rechnern, Servern, Mobiltelefonen, Routern, Multimedia-Endgeräten und
Supercomputern. Dabei variiert die Verbreitung von Linux in den einzelnen Bereichen
drastisch. So ist Linux im Server-Markt eine feste Größe, während es auf dem Desktop bisher
nur eine geringe Rolle spielt. Ebenfalls spielt die wirtschaftliche und geographische Lage
einer Region eine wichtige Rolle. So planen vorrangig südamerikanische Schwellenländer den
verstärkten Einsatz von Linux. [1] [2]
Inhaltsverzeichnis








1 Geschichte
o 1.1 Entwicklungen im Vorfeld
o 1.2 Historische Entwicklung
o 1.3 Die Bezeichnung GNU/Linux
o 1.4 Entwicklung heute
o 1.5 Streit um Linux
2 Der Kernel
o 2.1 Grundlegende Technologie
o 2.2 Kernel-Versionen
o 2.3 Neuerungen im Kernel 2.6
o 2.4 Entwicklungsprozess
3 Distributionen
o 3.1 Geschichte der Linux-Distributionen
o 3.2 Heutige Distributionen
o 3.3 Auswahl einer passenden Linux-Distribution
o 3.4 Kompatibilität zwischen den Distributionen
4 Einsatzbereiche
o 4.1 Linux auf dem Desktop
o 4.2 Linux als Server
o 4.3 Weitere Bereiche
5 Linux und Sicherheit
o 5.1 Allgemeines
o 5.2 Technische Fähigkeiten
6 Zertifikate
o 6.1 Personal-Zertifikate
o 6.2 Software-Zertifikate
7 Veranstaltungen und Medien
o 7.1 Kongresse
o 7.2 Printmedien
o 7.3 Filme
8 Probleme und Kritik
8.1 Hardware-Unterstützung
8.2 Digitale Rechteverwaltung
8.3 Konfigurierbarkeit
9 Literatur
10 Siehe auch
11 Weblinks
12 Quellen
o
o
o




Geschichte
Hauptartikel: Geschichte von Linux
Entwicklungen im Vorfeld
Das 1983 von Richard Stallman ins Leben gerufene GNU-Projekt hatte das Ziel, ein UNIXähnliches, POSIX-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Zwar war bereits Anfang der 90er
Jahre eine ansehnliche Menge von Software geschrieben worden, doch steckte der eigentliche
Betriebssystem-Kern noch in einer frühen Phase und entwickelte sich nur langsam. Die
ebenso freie Berkeley Software Distribution, die sich in den 80er Jahren entwickelt hatte, war
in einen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang verwickelt und war aus diesem Grund ebenso
keine Alternative als freies Betriebssystem. Damit stand Anfang der Neunziger kein
vollständiges, freies System zur Verfügung, welches für Entwickler interessant gewesen wäre.
Historische Entwicklung
Linus Torvalds 2004
1991 begann Linus Torvalds in Helsinki (Finnland) mit der Entwicklung einer TerminalEmulation, um unter anderem seinen eigenen Computer besser zu verstehen. Mit der Zeit
merkte er aber, dass sich das System immer mehr zu einem Betriebssystem entwickelte und
kündigte es daraufhin im Usenet für das Betriebssystem Minix, comp.os.minix an. [3] Im
September desselben Jahres sollte das System dann auf einem Server den Interessierten zur
Verfügung gestellt werden. Da der damalige Server-Administrator mit dem von Torvalds
vorgesehenem Namen Freax nicht einverstanden war, stellte jener es stattdessen in einem
Verzeichnis mit dem Namen Linux zur Verfügung. Torvalds widersetzte sich anfangs dieser
Namensgebung, gab seinen Widerstand aber schnell auf, da er nach eigener Aussage
eingestehen musste, dass Linux einfach ein besserer Name war.
Linux wurde zu dieser Zeit noch unter einer eigenen Lizenz veröffentlicht, die die
kommerzielle Nutzung verbot. Schnell merkte Torvalds aber, dass diese hinderlich war, und
entschied sich dazu, allen Entwicklern deutlich mehr Freiraum zu geben. Er und seine
Mitautoren stellten daraufhin 1992 Linux unter die GNU GPL. Somit konnte man Linux in
GNU integrieren und dies als das erste freie Betriebssystem vertreiben. Dieser Schritt machte
das System für eine noch größere Zahl von Entwicklern interessanter, da es für diese die
Modifizierung und Verbreitung vereinfachte. 1996 kündigte Torvalds an, dass er einen
Pinguin als Maskottchen für Linux haben wolle, und schrieb einen Wettbewerb aus, aus dem
schließlich der populäre Tux hervorging.
Der am 12. Oktober 1994 entdeckte Asteroid (9885) Linux wurde nach dem LinuxBetriebssystem benannt.
Die Bezeichnung GNU/Linux
Die Bezeichnung Linux wurde von Torvalds anfänglich nur für den von ihm geschriebenen
Kernel genutzt. Dieser wurde anfänglich auf Minix verwendet. Nachdem Torvalds und die
anderen Linux-Autoren 1992 Linux unter der GNU GPL vertrieben, wurde der Kernel in
GNU integriert. Diese GNU-Variante wurde schnell zur meist genutzten Variante, da es zu
dieser Zeit keinen funktionierenden freien Kernel gab. Als Torvalds und seine Anhänger
später auch das gesamte Betriebssystem als Linux bezeichneten, versuchte der Gründer des
GNU-Projekts, Richard Stallman, bald, den Namen GNU/Linux durchzusetzen, um der Rolle
von GNU eine in seinen Augen angemessene Geltung zu verschaffen. Diese Forderung stieß
auf unterschiedliche Reaktionen. Während das GNU-Projekt und das Debian-Projekt den
Namen annahmen, lehnten die meisten Entwickler und anderen Linux-Distributoren dies ab
oder widersetzten sich deutlich. Begründet wurde dies einerseits mit Bequemlichkeit, weil der
Name Linux als einfacher angesehen wurde, und andererseits mit dem Hinweis, dass
mittlerweile eine beachtliche Menge der mit Linux ausgelieferten Software nicht aus dem
GNU-Projekt stamme.
Siehe auch: GNU/Linux-Namensstreit
Entwicklung heute
Grafische Benutzeroberfläche KDE
Die Entwicklung des Linux-Kernels wird noch immer von Torvalds organisiert. Dieser ist
dafür bei der gemeinnützigen Linux Foundation angestellt. Andere wichtige Entwickler
werden oft von verschiedenen Firmen bezahlt. So arbeitet z. B. Andrew Morton im Auftrag
von Google am Linux-Kernel.
Neben der Kernel-Entwicklung haben sich auch andere Projekte um das Betriebssystem
gesammelt, die es für eine größere Nutzerzahl interessant machten. So ermöglichen grafische
Benutzeroberflächen wie KDE oder GNOME einen hohen Benutzerkomfort beim Einsatz als
Desktop-System. Verschiedene auf den Desktop ausgelegte Linux-Distributionen
vereinfachten die Installation und Konfiguration von Linux so weit, dass sie auch von
Anfängern problemlos gemeistert werden können.
Eine weltweite Entwickler- und Nutzergemeinde erstellt eine Vielzahl an weiterer Software
und Dokumentation rund um Linux, die die Einsatzmöglichkeiten enorm ausgedehnt haben.
Hinzu kommt, dass Hersteller proprietärer Software zunehmend einen Markt bei LinuxAnwendern erkennen und mit der Zeit vermehrt Programme für Linux anbieten. Dabei läuft
die Entwicklung schwerpunktmäßig freier Software sowohl in selbstorganisierten Projekten,
bestehend aus ehrenamtlichen und bezahlten Entwicklern, als auch in teilweise von Firmen
unterstützten Stiftungen. Gemein ist allen Modellen, dass sie sich stark über das Internet
vernetzt haben und dort ein Großteil der Organisation und Absprache stattfindet.
Streit um Linux
Schon früh kam es rund um Linux zum Streit. 1992 griff Andrew S. Tanenbaum Linux wegen
eines aus seiner Sicht veralteten Designs und eines zu liberalen Entwicklungsmodells an. [4]
Später kam Tanenbaum erneut ins Spiel, als Ken Brown an seinem Buch Samizdat schrieb
und nach Anhaltspunkten suchte, dass Linux nur eine Kopie von Unix sei. Tanenbaum nahm
Linux diesmal in Schutz, wenn auch mit der Begründung, dass Linux ein zu schlechtes
Design habe, als dass es abgeschrieben sein könne.
Anderen Streit gab es mit erklärten Konkurrenten. Schon früh wurden interne MicrosoftDokumente (Halloween-Dokumente) bekannt, die aufzeigten, dass Linux die größte Gefahr
für Windows sei. Später begann Microsoft mit einer Kampagne, um Windows bei einer
Gegenüberstellung mit Linux technisch wie wirtschaftlich gut aussehen zu lassen. Während
die Community diese Kampagne recht gelassen sah, starteten vor allem Firmen im LinuxUmfeld Gegenkampagnen. Im Herbst 2006 aber kündigten Microsoft und Novell an, im
Bereich von Interoperabilität und Patentschutz zusammenzuarbeiten, um so die
Zusammenarbeit der einzelnen Produkte zu verbessern.
Ein anderer Konkurrent, der Unix-Hersteller SCO, erhob wiederum 2003 den Vorwurf, dass
bei IBM angestellte Linux-Entwickler Quellcode von SCOs Unix in Linux kopiert hätten. Der
Prozess, der im Jahr 2007 noch immer andauert, wird im Artikel SCO gegen Linux
chronologisch dokumentiert.
Ebenfalls machte das Markenrecht Linux schon früh zu schaffen. So ließen einige
Privatpersonen Mitte der 90er den Namen Linux auf sich eintragen, was Torvalds nur mit viel
Hilfe wieder rückgängig machen konnte. Er übertrug die Verwaltung der Markenrechte an das
Linux Mark Institute, welches wiederum im Jahr 2005 auffiel, als es die Lizenzen für den
Markenschutz auf bis zu 5000 Dollar pro Jahr festlegte. Diese Summe brachte hauptsächlich
die Gemüter vieler Community-Projekte in Wallung, woraufhin sich Torvalds genötigt fühlte,
in einem offenen Brief Stellung zu nehmen und klarzustellen, dass das Geld schlichtweg
benötigt wird, damit das gemeinnützig arbeitende Linux Mark Institute seine eigenen Kosten
decken kann.
Der Kernel
Hauptartikel: Linux (Kernel)
Grundlegende Technologie
Die Bezeichnung Linux wurde von Linus Torvalds anfänglich nur für den Kernel genutzt, der
Software eine Schnittstelle zur Verfügung stellt, mit der sie auf die Hardware zugreifen kann,
ohne sie genauer zu kennen. Der Linux-Kernel ist ein in der Programmiersprache C
geschriebener monolithischer Betriebssystemkern, der es ermöglicht, nur die für die jeweilige
Hardware nötigen Treiber zu laden. Der Kernel übernimmt auch die Zuweisung von
Prozessorzeit und Ressourcen zu den einzelnen Programmen, die auf ihm gestartet werden.
Bei den einzelnen technischen Vorgängen orientiert sich das Design von Linux stark an
seinem Vorbild Unix.
Der Linux-Kernel wurde zwischenzeitlich auf eine sehr große Anzahl von HardwareArchitekturen portiert. Das Repertoire reicht von eher exotischen Betriebsumgebungen wie
dem iPAQ-Handheld-Computer oder gar Digitalkameras bis hin zu Großrechnern wie IBMs
System z und neuerdings auch Mobiltelefonen wie dem Motorola A780. Trotz Modulkonzept
blieb die monolithische Grundarchitektur erhalten. Die Orientierung der Urversion auf die
verbreiteten x86-PCs führte früh dazu, verschiedenste Hardware effizient zu unterstützen und
die Bereitstellung von Treibern auch unerfahrenen Programmierern zu ermöglichen. Die
hervorgebrachten Grundstrukturen beflügelten die Verbreitung.
Kernel-Versionen
Auf www.kernel.org werden alle Kernel-Versionen archiviert. Die dort zu findende Version
ist der jeweilige Referenzkernel. Auf diesem bauen die sogenannten Distributionskernel auf,
die von den einzelnen Linux-Distributionen um weitere Funktionen ergänzt werden. Eine
Besonderheit stellt dabei das aus vier Zahlen bestehende Versionsnummernschema dar, z. B.
2.6.14.1. Es gibt Auskunft über die exakte Version und damit auch über die Fähigkeiten des
entsprechenden Kernels. Von den vier Zahlen wird die letzte für Fehlerbehebungen und
Bereinigungen geändert, nicht aber für neue Funktionen oder tiefgreifende Änderungen. Aus
diesem Grund wird sie auch nur selten mit angegeben, wenn man beispielsweise KernelVersionen vergleicht. Die vorletzte, dritte Zahl wird geändert, wenn neue Fähigkeiten oder
Funktionen hinzugefügt werden. Gleiches gilt für die ersten beiden Zahlen, bei diesen müssen
die Änderungen und neuen Funktionen jedoch drastischer ausfallen. Da die erste Zahl aber
zuletzt 1996 geändert wurde, gibt die zweite Zahl faktisch Auskunft über große, tiefgreifende
Änderungen. Dementsprechend aufmerksam wurden z. B. die Neuerungen des 2003
veröffentlichten Kernels 2.6 beobachtet.
Die Pflege der einzelnen Versionen ist dabei je nach Version im Sinne der zweiten Zahl
aufgeteilt. Gegenwärtig ist David Weinehall für die 2.0er Serie verantwortlich, MarcChristian Petersen für den Kernel 2.2, Willy Tarreau für den Kernel 2.4 und Andrew Morton
für den aktuellen stabilen Kernel 2.6.
Neuerungen im Kernel 2.6
Der aktuelle stabile Kernel wurde ab Dezember 2001 auf Basis des damaligen 2.4er Kernels
entwickelt und weist eine Reihe von Neuerungen auf. Die auffälligste Auswirkung dieser
Änderungen ist, dass graphische und interaktive Anwendungen deutlich schneller ausgeführt
werden.
Eine der wichtigsten Änderungen war dabei die Verbesserung des sogenannten Schedulers,
den Ingo Molnar für den 2.6er Kernel komplett neu konzipierte. Er hat die Fähigkeit, das
Zuweisen von Prozessorzeit zu unterschiedlichen Prozessen unabhängig von der Anzahl der
Prozesse gleich rasch zu erledigen. Damit wird der Aufwand zur Ressourcenverteilung des
Systems unabhängig von der Zahl der laufenden Programme. Eine andere Neuerung stellt die
Einführung von Access Control Lists dar, mit deren Hilfe ein sehr fein abgestimmtes
Rechtemanagement möglich ist, was vor allen Dingen in Umgebungen mit vielen Benutzern
sehr wichtig ist. Ebenso verfügt der neue Kernel über ein deutlich verbessertes System der
Dateiüberwachung. In der neuen Version, Inotify genannt, gibt die Überwachung bei jeder
Operation an einer Datei eine Nachricht ab, was z. B. für Desktop-Suchmaschinen wichtig ist,
die daraufhin ihren Index in Bezug auf diese Datei aktualisieren können.
Entwicklungsprozess
Die Entwicklung von Linux liegt durch die GPL und durch ein sehr offenes
Entwicklungsmodell nicht in der Hand von Einzelpersonen, Konzernen oder Ländern,
sondern in der Hand einer weltweiten Gemeinschaft vieler Programmierer, die sich in erster
Linie über das Internet austauschen. In vielen E-Mail-Listen, aber auch in Foren und im
Usenet besteht für jedermann die Möglichkeit, die Diskussionen über den Kernel zu
verfolgen, sich daran zu beteiligen und auch aktiv Beiträge zur Entwicklung zu leisten. Durch
diese unkomplizierte Vorgehensweise ist eine schnelle und stetige Entwicklung gewährleistet,
die auch die Möglichkeit mit sich bringt, dass jeder dem Kernel Fähigkeiten zukommen
lassen kann, die er benötigt. Eingegrenzt wird dies nur durch die Kontrolle von Linus
Torvalds und einigen speziell ausgesuchten Programmierern, die das letzte Wort bei der
Aufnahme von Verbesserungen und Patches haben.
Distributionen
Hauptartikel: Linux-Distribution
Das Betriebssystem Linux ist eine Zusammenstellung verschiedener Software, die je nach
Bedingung unterschiedlich sein kann. Die so entstehenden Distributionen unterscheiden sich
teilweise sehr deutlich.
Geschichte der Linux-Distributionen
Die Notwendigkeit von Linux-Distributionen ergab sich durch das Entwicklungsmodell von
Linux nahezu sofort. Die Werkzeuge des GNU-Projekts wurden zügig für Linux angepasst,
um ein arbeitsfähiges System bereitstellen zu können. Die ersten Zusammenstellungen dieser
Art waren 1992 MCC Interim Linux, Softlanding Linux System (SLS) und Yggdrasil Linux.
Die älteste bis heute existierende Distribution, Slackware von Patrick Volkerding, folgte 1993
und stammt von Softlanding Linux System ab.
Mit der Ausbreitung der Linux-Distributionen bekamen mehr Menschen die Möglichkeit, das
System zu testen, des Weiteren wurden die Distributionen immer umfangreicher, so dass ein
immer größerer Einsatzbereich erschlossen werden konnte, was Linux zunehmend zu einer
attraktiven Alternative zu Betriebssystemen etablierter Hersteller werden ließ. Im Laufe der
Zeit änderte sich auch der Hintergrund der Distributionen: Wurden die ersten Distributionen
noch der Bequemlichkeit halber und von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen geschrieben,
gibt es heutzutage teilweise sehr große Gemeinschaftsprojekte Freiwilliger, FirmenDistributionen oder eine Kombination aus beidem.
Heutige Distributionen
Bestandteile einer Linux-Distribution
Hinter den meisten, vorrangig kleinen Distributionen stehen heutzutage über das Internet
koordinierte Projekte Freiwilliger. Die großen Distributionen werden eher von Stiftungen und
Firmen verwaltet. Auch der Einsatzbereich der einzelnen Distributionen differenzierte sich
mit der Zeit stark. Vom Desktop-PC über Server-Installationen und Live-CDs bis hin zu
Distributionen zu technischen Forschungszwecken ist alles vertreten. Die Zusammensetzung
einer üblichen Linux-Distribution für den Desktop-PC umfasst eine große Zahl von
Softwarekomponenten, die das tägliche Arbeiten ermöglichen. Die meisten Distributionen
werden in Form fertiger CD- oder DVD-Images im Internet bereitgestellt oder mit SupportVerträgen oder Handbüchern verkauft.
Für besondere Anwendungsbereiche existieren oft keine direkt installierbaren Distributionen.
Hier werden Frameworks wie das OpenEmbedded z. B. für Router oder Handys verwendet,
um eine Distribution für den Einsatz auf dem Gerät vorzubereiten.
Auswahl einer passenden Linux-Distribution
Eines der Hauptprobleme für Anfänger ist, zwischen der großen Anzahl der zur Verfügung
stehenden Distributionen die geeignetste herauszufiltern. Eine für alle passende Antwort gibt
es dabei selbstverständlich nicht, die große Vielfalt ermöglicht aber auch eine sehr feine
Abstimmung der Auswahlkriterien auf die eigenen Bedürfnisse. So kann die verwendete
Software mehr Gewicht für Privatanwender haben als für Firmen, die wiederum mehr Wert
auf die Verfügbarkeit offiziellen Supports legen. Auch kann die Politik des Projekts oder der
Firma hinter der Distribution, z. B. in Bezug auf proprietäre Software, ebenso eine Rolle
spielen wie die Eigenschaften der Community in diesem Projekt.
Auf eine Aufzählung oder Gegenüberstellung der wichtigsten bzw. populärsten Distributionen
wird hier aufgrund der nur schwer zu ziehenden Grenzen und der Übersichtlichkeit halber
verzichtet. Diese Informationen finden sich stattdessen auf den Seiten Liste von LinuxDistributionen und Vergleich von Linux-Distributionen.
Kompatibilität zwischen den Distributionen
Die Vielfalt der Distributionen, die teilweise verschiedene binäre Formate, eigene
Verzeichnisstrukturen und ähnliche Unterschiede aufweisen, führt zu einem Grad an
Inkompatibilität zwischen den Distributionen. So kann Software, die für die Distribution A
bereitgestellt wird, nicht notwendigerweise auch auf der Distribution B installiert werden.
Verschiedene Sichtweisen und Lösungsansätze zu dieser Problematik werden im Hauptartikel
Linux-Distributionen näher beleuchtet.
Einsatzbereiche
Hauptartikel: Linux-Einsatzbereiche
Die Einsatzgebiete von Linux sind seit der ersten Version stetig erweitert worden und decken
heutzutage einen weiten Bereich ab.
Linux auf dem Desktop
3D-Desktop mit Firefox, Kaffeine, Konqueror und Amarok
Die vielseitigste Computerinstallation ist die des PCs als Schreibtischgerät. Neben dem
Anspruch, dass der Computer ohne Hintergrundwissen nutzbar sein muss, umfassen auch die
Aufgaben eine große Bandbreite: vom Netzwerkgerät über Multimediasystem,
Softwareentwickler-Platz und Office-Station bis hin zum Spielecomputer. Aus diesem Grund
bringen heutige Linux-Distributionen eine entsprechend große Menge meist freier Software
mit sich, die diese Bereiche abdeckt. Ein dabei für Neulinge häufig auffälliges Problem ist,
dass Windows-Software nicht ohne weiteres unter Linux funktionieren kann, sofern sie nicht
vom Hersteller extra für Linux bereitgestellt wird. Projekte und Emulatoren wie Wine und
Cedega gehen das Problem zwar an, decken aber nur einen Teil der vorhandenen WindowsProgramme ab. In anderen Fällen müssen neue Nutzer dann zu Alternativen greifen und sich
damit ebenfalls umgewöhnen.
GNOME-Desktop mit Epiphany, Nautilus und „Datei öffnen“-Dialog
Trotz des umfangreichen Angebots wird Linux im Desktop-Bereich noch eher zögerlich
eingesetzt, da das System sich vom vorherrschenden Konkurrenten unterscheidet und
deswegen eine gewisse Einarbeitungszeit nötig ist. Auch unter den Distributionen sind einige
Vorgehensweisen nicht einheitlich geregelt, darunter die Art der Softwareinstallation. Hinzu
kommt, dass die beiden weit verbreiteten Benutzeroberflächen GNOME und KDE
unterschiedliche Benutzerrichtlinien haben und deswegen Programme der einen Oberfläche in
der anderen fremdartig erscheinen. Um diese Probleme anzugehen, gibt es mittlerweile eine
Reihe von Initiativen und Projekten, welche Standards und Richtlinien veröffentlichen, um
sowohl Entwicklern wie auch Nutzern den Umgang mit einem Linux-System zu vereinfachen.
Die Verbreitung von Linux auf dem Desktop wird zurzeit als sehr gering eingeschätzt,
überdurchschnittliche Verbreitung findet es dabei aber in größeren Netzwerken, in denen
viele Nachteile durch zentrale Administration und Schulung wegfallen. Bekannt geworden
sind in dem Zusammenhang auch größere Migrationen von Firmen oder Institutionen, die
mehrere hundert oder tausend Rechner auf Linux-Desktops umgestellt haben, wie die Stadt
München im Rahmen des LiMux-Projekts oder die Umstellung von 20.000 Desktops bei
Peugeot Citroën [5].
Linux als Server
Aufgrund der Kompatibilität von Linux mit anderen UNIX-Systemen hat sich Linux auf dem
Servermarkt besonders schnell etabliert. Da für Linux schon früh zahlreiche häufig
verwendete und benötigte Serversoftware wie Webserver, Datenbankserver und Groupware
kostenlos und weitgehend uneingeschränkt zur Verfügung stand, wuchs dort der Marktanteil
stetig.
Da Linux als stabil und einfach zu warten gilt, erfüllt es auch die besonderen Bedingungen,
die an ein Server-Betriebssystem gestellt werden. Der modulare Aufbau des Linux-Systems
ermöglicht zusätzlich das Betreiben kompakter, dedizierter Server. Außerdem hat die
Portierung von Linux auf verschiedenste Hardwarekomponenten dazu geführt, dass Linux alle
bekannten Serverarchitekturen unterstützt.
Der Marktanteil der Linux-Server betrug 2004 etwa 10 % bei einem jährlichen Wachstum von
50 %. Eingesetzt wird es dabei für praktisch alle Einsatzbereiche. Eines der bekanntesten
Beispiele ist die Linux-Server-Konfiguration LAMP, bei der Linux mit Apache, MySQL und
PHP/Perl (manchmal auch Python) kombiniert wird. Auf den Servern der Wikimedia
Foundation läuft ebenfalls ein LAMP-System. Auch proprietäre Geschäftssoftware wie SAP
R/3 ist mittlerweile auf verschiedenen Linuxdistributionen verfügbar und hat eine
Installationszahl von über tausend Systemen erreicht.
Da Linux auf einer Vielzahl von verschiedenen Hardwaretypen betrieben werden kann, ist
auch die für Linux-Server genutzte Hardware ähnlich umfangreich. Auch moderne Hardware
wie die von IBMs eServer p5 wird unterstützt und ermöglicht dort das parallele Ausführen
von bis zu 254 Linux-Systemen (Modell p595). Auf IBM-Großrechnern der aktuellen System
z läuft Linux wahlweise nativ, mittels PR/SM in bis zu 30 LPARs oder in jeder davon unter
z/VM in potenziell unbegrenzt vielen, real einigen zehntausend virtuellen Maschinen.
Weitere Bereiche
Sharp Zaurus SL-5500 mit dem Linux-basierten OpenZaurus und der Oberfläche OPIE
Da Linux beliebig angepasst werden kann, hat es sich auch in Rechenzentren ausgebreitet, in
denen speziell angepasste Versionen auf Großrechnern, Computerclustern oder
Supercomputern laufen.
Auf der anderen Seite wird es ebenso in kleinen Endgeräten wie Mobiltelefonen oder PDAs
eingesetzt. Auch NAS-Speichersysteme oder WLAN-Router können Linux als
Betriebssystem nutzen. Vorteil ist, wie in anderen Bereichen auch, dass eine sehr aktive
Entwicklergemeinschaft vorherrscht, auf deren Ressourcen (der Kern mit den SchnittstellenSpeicherverwaltungs- und Netzwerkfunktionen, aber z. B. auch umfangreiche
Entwicklerprogramme, bereits bestehender Code wie die Benutzeroberflächen OPIE oder
GPE Palmtop Environment, Erfahrung etc.) die Hersteller dabei zurückgreifen können.
Linux und Sicherheit
Allgemeines
Die Gründe für die Bewertung von Linux als sicheres System sind verschieden und hängen
auch vom Einsatzbereich ab. So verfügt Linux als Desktop-System über eine strenge
Unterteilung der Zugriffsrechte, die bei anderen verbreiteten Desktop-Systemen im
Normalfall nicht eingehalten wird. Dies führt unter anderem dazu, dass viele
Funktionsprinzipien verbreiteter Würmer und Viren bei Linux nicht greifen können. Bisher
traten nur zwei Viren unter Linux auf, Staog und Bliss. Im Vergleich zu anderen DesktopSystemen hat Linux die erste größere Verbreitung bei Nutzern mit einem sehr technischen
und sicherheitsbewussten Umfeld erfahren. Die Entwicklung geschah somit, verglichen mit
anderen verbreiteten Desktop-Systemen, unter den Augen eines sehr sicherheitskritischen
Publikums. Im Gegensatz zu Desktop-Systemen hängt die Sicherheit bei Serversystemen
primär vom Grad der Erfahrung der Administratoren mit dem System selbst ab. Linux punktet
dabei durch die freie Verfügbarkeit, die es Administratoren ermöglicht, das System ohne
Mehrkosten in verschiedensten Testszenarien zu installieren und dort ausgiebig zu
untersuchen. Unter sicherheitstechnisch besonders anspruchsvollen Bereichen kommt zum
Tragen, dass es eine Reihe von speziell gehärteten Linux-Distributionen gibt, die den
Ansprüchen entsprechend gerecht werden. Initiativen wie SELinux bemühen sich dort um das
Erfüllen hoher Sicherheitsstandards.
Für alle Einsatzbereiche spricht, dass Linux nicht auf eine Hardware-Architektur festgelegt
ist. Würmer und Viren können sich immer nur auf dem Teil der Linux-Systeme verbreiten,
auf deren Hardware sie zugeschnitten sind. Hinzu kommt, dass Linux quelloffene Software
ist. Jeder kann also den Quellcode studieren, untersuchen und anpassen. Dies führt unter
anderem auch dazu, dass der Quelltext (sei es zum Zwecke der Anpassung, zum Zwecke der
Schulung, aus dem Sicherheitsinteresse einer Institution/Firma heraus oder aus privatem
Interesse) von mehr Menschen studiert wird, als dies bei proprietärer Software der Fall sein
kann.
Technische Fähigkeiten
Vom technischen Gesichtspunkt her verfügt Linux über viele Fähigkeiten, die eine
sicherheitstechnisch anspruchsvolle Umgebung erfordert. Dazu gehört sowohl eine einfache
Nutzer- und Gruppenrechteverwaltung mittels Role Based Access Control, wie auch eine
komplexere Rechteverwaltung mit Hilfe von Access Control Lists. Zusätzlich implementieren
viele aktuelle Distributionen auch Mandatory-Access-Control-Konzepte mit Hilfe der
SELinux-Technik.
Ebenso bietet fast jede Linux-Distribution auch eine Secure-Shell-Implementierung, mit der
verschlüsselte und deswegen sichere Verbindungen zwischen Computern gewährleistet
werden können. Andere Verschlüsselungsprogramme wie Transport Layer Security werden
ebenfalls voll unterstützt.
Im Rahmen der Verschlüsselung für auf Medien gespeicherte Daten steht das KryptographieWerkzeug dm-crypt zur Verfügung, das eine Festplattenverschlüsselung ermöglicht. Es bietet
dabei die Möglichkeit der Verschlüsselung nach aktuellen Standards wie dem Advanced
Encryption Standard. Transparente Verschlüsselung, bei der nur einzelne Dateien statt ganzer
Festplatten verschlüsselt werden, steht zurzeit für Linux nur mit dem Dateisystem ReiserFS
zur Verfügung. Zu den Sicherheitszertifikaten, die im Zusammenhang mit Linux erworben
wurden, siehe den Abschnitt Software-Zertifikate.
Zertifikate
Personal-Zertifikate
Um den Grad der Kenntnisse von Technikern und Administratoren messbar zu machen,
wurden eine Reihe von Linux-Zertifikaten ins Leben gerufen. Das Linux Professional
Institute (LPI) bietet dafür eine weltweit anerkannte Linux-Zertifizierung in drei Levels, die
ersten beiden Level (LPIC-1 und LPIC-2) mit jeweils zwei Prüfungen und den dritten Level
(LPIC-3) mit zurzeit einer Core-Prüfung (301) und einer Erweiterungsprüfung (302 Samba).
Auch die großen Linux-Distributoren wie Red Hat, Novell und Ubuntu bieten eigene
Schulungszertifikate an, die aber zum Teil auf die Distributionen und deren Eigenheiten
ausgelegt sind.
Software-Zertifikate
Um den Grad der Sicherheit von Technologie-Produkten zu bewerten, gibt es ebenfalls eine
Reihe von Zertifikaten, von denen wiederum viele für bestimmte Linux-Distributionen
vergeben wurden. So hat z. B. das Suse Linux Enterprise Server 9 des Linux Distributors
Novell die Sicherheitszertifikation EAL4+ nach den Common Criteria for Information
Technology Security Evaluation erhalten, Red Hat hat für seine Redhat Enterprise Linux 4
Distribution ebenso die EAL4+ Zertifizierung erhalten. Ein Problem bei der Zertifizierung
stellen für viele Distributoren allerdings die hohen Kosten dar. So kostet eine Zertifizierung
nach EAL2 etwa 400.000 US-Dollar.[6]
Veranstaltungen und Medien
Kongresse
Der LinuxTag 2004 im Kongresszentrum Karlsruhe
Der jährlich stattfindende LinuxTag und die LinuxWorld Conference & Expo in Frankfurt
sind die größten, jährlich stattfindenden Messen zu den Themen Linux und freie Software.
Neben den Ausstellungen aller namhaften Firmen und Projekte aus dem Linux-Umfeld wird
den Besuchern auch ein Vortragsprogramm zu verschiedenen Themen geboten. Der LinuxTag
selbst existiert seit 1996 und zog zuletzt jährlich mehr als 10.000 Besucher an. Neben dem
großen LinuxTag gibt es noch eine Vielzahl kleinerer und regionaler Linuxtage, die oft von
Informatikfakultäten an Universitäten organisiert werden.
Zu den weiteren internationalen Messen gehört der Linux Kongress – Linux System
Technology Conference in Hamburg. Ein Kuriosum ist die jährlich stattfindende
LinuxBierWanderung, die Linux-Enthusiasten der ganzen Welt eine Möglichkeit zum
gemeinsamen „Feiern, Wandern und Biertrinken“ geben will.
Neben den allgemeinen Messen und Kongressen findet jedes Jahr das LUG-Camp statt.
Dieses wird seit dem Jahre 2000 von Linux-Benutzern aus dem Raum Flensburg bis hin zur
Schweiz organisiert und besucht.
Printmedien
Mit der zunehmenden Verbreitung von Linux hat sich auch ein Angebot an Printmedien
entwickelt, die sich mit der Thematik beschäftigen. Neben einer Vielzahl an Büchern zu allen
Aspekten von Linux haben sich auch regelmäßig erscheinende Zeitschriften auf dem Markt
etabliert. Bekannteste Vertreter sind hier die einzelnen Hefte der Linux New Media AG, die
monatlich (Linux-Magazin, Linux-User) oder vierteljährlich (EasyLinux) erscheinen. Schon
seit einer ganzen Weile produzieren auch große Computer-Verlage wie IDG (PC-WELT
Linux), Weka (PC-Magazin Linux) oder Vogel Burda (Chip Linux) Linux-Heftreihen, die
meist alle drei Monate eine neue Ausgabe präsentieren.
Filme
Die Thematik rund um Linux wurde auch in einer Reihe von Dokumentationen behandelt. So
behandelt der Kino-Dokumentationsfilm Revolution OS die Geschichte von Linux, freier
Software und Open Source und stützt sich dabei größtenteils auf diverse Interviews mit
bekannten Vertretern der Szene. Die TV-Dokumentation Codename: Linux, in Deutschland
von ARTE ausgestrahlt, geht ähnliche Wege, stellt aber auch einen chronologischen Verlauf
der Entwicklung von Linux und Unix dar.
Probleme und Kritik
Neben den bereits angesprochenen Problemen, die sich aus der nur bedingten Kompatibilität
der Linux-Distributionen ergeben, gibt es weitere Kritik und Probleme rund um Linux.
Hardware-Unterstützung
Als einer der Haupt-Kritikpunkte an Linux wird oft genannt, dass nicht jede Hardware von
Linux unterstützt wird oder Treiber für Linux nicht verfügbar sind. Viele Hardware-Hersteller
stellen entsprechende Treiber für aktuellere Versionen von Microsoft Windows und Mac OS
X zur Verfügung, während Linux-Treiber nur selten bereit gestellt werden. Ein Grund für
dieses Verhalten ist das Entwicklungsmodell des Linux-Kernels: da er keine feste Treiber-API
besitzt, müssen Treiber immer wieder an Veränderungen in den einzelnen Kernel-Versionen
angepasst werden. Direkt in den Kernel integrierte Treiber werden zwar von den KernelEntwicklern meist mit gepflegt, müssen aber unter der GNU General Public License
veröffentlicht sein, was einige Hardware-Hersteller ablehnen. Extern zur Verfügung gestellte
Treiber müssen aber ebenfalls ständig angepasst und in neuen Versionen veröffentlicht
werden, was einen enormen Entwicklungsaufwand mit sich bringt. Außerdem ist die
rechtliche Lage solcher externen Module, die nicht unter der GPL stehen, umstritten.
Das Problem der Hardwareunterstützung wird im Linux-Umfeld kontrovers diskutiert:
während manche für ein komplettes Ausschließen von proprietären Kernel-Modulen plädieren
[7]
, befürworten andere, dass einige Hersteller überhaupt − zur Not auch proprietäre − Treiber
bereitstellen.
Häufig sind Nutzer in Fällen fehlender Treiber darauf angewiesen, dass Dritte Ersatz-Treiber
entwickeln. Diese Treiber unterstützen aber häufig nur rudimentäre Funktionen und werden
erst geraume Zeit nach der Markteinführung der entsprechenden Hardware verfügbar.
Digitale Rechteverwaltung
Die Digitale Rechteverwaltung wird hauptsächlich im Zusammenhang mit digital zu
kaufenden Musik- und Video-Daten genutzt. Die dort eingesetzten Verfahren sind aber nicht
standardisiert, sondern werden von den jeweiligen Herstellern kontrolliert. Die beiden größten
Hersteller digitaler Rechteverwaltungssysteme im Endverbraucherumfeld, Microsoft und
Apple, haben keine entsprechenden Programme für Linux veröffentlicht oder auch nur
entsprechende Absichten bekannt gegeben (Stand: Februar 2007). Somit ist es nicht möglich,
entsprechende Daten unter Linux-Systemen zu nutzen.
Technische Schranken spielen dabei aber keine Rolle, da freie DRM-Verfahren verfügbar
sind [8]. Auch betont z. B. Linus Torvalds, dass sich Linux und DRM nicht ausschließen [9].
Konfigurierbarkeit
Die Konfiguration von Linux-Systemen kann sehr fein abgestimmt werden, erfordert aber in
einigen Fällen sehr viel Erfahrung und Vorwissen, da nicht immer graphische Oberflächen,
Hilfsprogramme oder einfach verständliche Konfigurations-Dialoge zur Verfügung stehen.
Dieser Umstand wird oft von weniger versierten Benutzern kritisiert, da die Linux-Nutzung
erschwert wird.
Aus diesem Grund arbeiten gerade Einsteiger-orientierte Distributionen wie z. B. Ubuntu oder
Suse daran, solche Probleme zu beheben. Dies wird je nach Problem mittels sinnvoller
Vorkonfiguration, Automatisierung (v. a. bei der Hardware-Einrichtung) oder durch spezielle
Programme zur Systemkonfiguration zu erreichen versucht.
Literatur
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Linus Torvalds, David Diamond: Just for fun – Wie ein Freak die Computerwelt
revolutionierte. München 2001, ISBN 3-42336-299-5.
Daniel J. Barrett: Linux kurz & gut. O’Reilly, Köln 2004, ISBN 3-89721-501-2.
Michael Kofler: Linux. Installation, Konfiguration, Anwendung. Addison-Wesley,
München 2005, ISBN 3-8273-2158-1.
Glyn Moody: Die Software-Rebellen. Die Erfolgsstory von Linus Torvalds und Linux.
Verlag Moderne Industrie, Landsberg am Lech 2001, ISBN 3-00-007522-4.
Carla Schroder: Linux Kochbuch. O’Reilly, Köln 2005, ISBN 3-89721-405-9.
Ellen Siever, Stephen Spainhour, Stephen Figgins: Linux in a Nutshell. O’Reilly, Köln
2005, ISBN 3-89721-195-5.
Ralph Steyer: Linux für Umsteiger. Software & Support Verlag, Frankfurt/Main 2004,
ISBN 3-935042-61-2.
Matt Welsh, Matthias Kalle Dalheimer, Terry Dawson, Lar Kaufman: Linux.
Wegweiser zur Installation & Konfiguration. O’Reilly, Köln 2004, ISBN 3-89721353-2, online.
Steffen Wendzel, Johannes Plötner: Einstieg in Linux. Galileo-Press, Bonn 2004,
ISBN 3-89842-481-2.
Michael Wielsch, Jens Prahm, Hans-Georg Eßer: Linux Intern. Technik.
Administration und Programmierung. Data Becker GmbH & Co. KG, Düsseldorf
1999, ISBN 3-8158-1292-5.
Siehe auch
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Liste von Linux-Distributionen
Filesystem Hierarchy Standard
Literatur über Freie und Open-Source-Software
Vergleich von Linux-Distributionen
Weblinks
Wikibooks: Linux-Kompendium – Lern- und Lehrmaterialien
Wiktionary: Linux – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und
Übersetzungen
Commons: Category:Linux – Bilder, Videos und Audiodateien
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Linux.de
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Wechseln Sie zu GNU/Linux! (übersichtliche Website zu Linux)
GNU’s Not Unix! – Free Software, Free Society (offizielle Website von GNU)
The Linux Foundation
Pro-Linux (Nachrichten, Workshops, Forum)
Quellen
1. ↑ Thomas C Green: MS in Peruvian open-source nightmare auf theregister.co.uk, 19 Mai
2002
2. ↑ Ingrid Marson: Brazil to mandate open source use auf ZDNet UK, 27 April 2005
3. ↑ Archivversion des Postings zur Ankündung von Linux auf der Minix-Liste
4. ↑ Archivversion des Postings von A. Tanenbaum: „LINUX is obsolete“
5. ↑ Andreas Donath: Zweitgrößter europäischer Autohersteller steigt auf Linux um auf
golem.de, 31. Januar 2007
6. ↑ heise.de: Konsortium erhält Auftrag für hochsicheres Linux nach CC-EAL5, 24. September
2004
7. ↑ Thorsten Leemhuis: Erneut Debatte um Verbot proprietärer Linux-Treiber, Artikel auf heise
online, 14. Dezember 2006, abgerufen am 1. Februar 2007
8. ↑ Julius Stiebert: DRM-Spezifikationen von Sun auf golem.de, 21. März 2006
9. ↑ Linus Torvalds: Flame Linus to a crisp! auf der LinuxKernel-Mailing-Liste, 23. April 2003
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