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Reise Rügen Stand 2005 Felder, Sand, Bäume und Meer Die Autobahn bis Stralsund ist fast fertiggestellt, so dass man in 5 – 6 Stunden in Binz sein kann, ähnlich lange benötigt der durchgehende Zug. Binz empfiehlt sich durch seine Lage als Rügener Urlaubsort, aber auch durch seine städtische Struktur. Eine sehr schöne gepflasterte Strandpromenade mit renovierten Villen und Hotels und Ausblicken auf die Ostsee und ihre bewaldete Steilufer. Man kann von Binz aus lange Spaziergänge und Radtouren, sowie Auto- und Schiffsausflüge machen. Wenn auch der Begriff „Nizza des Nordens“ ein wenig hoch gegriffen scheint, so ist Binz doch ein intaktes Ostseestädtchen, in dem man sich wohlfühlt, nicht zuletzt durch eine teilweise sehr gute Einkaufs- und Gastronomiesituation. Im Ortskern von Binz – 100 Meter von der Strandpromenade entfernt – steht gleich einer unserer Favoriten. Das Hotel Meersinn ist ein Futuristicum, erbaut von den Eigentümern der Stralsunder Brauerei, sehr geschmackvoll und grosszügig mit hipp gestyltem Restaurant, in dem man hervorragend kocht, schöne Ruhezonen, eine coole Bar, alles perfekt. Der einzige Wermutstropfen: man schaut nicht aufs Meer sondern auf einen grossen neuen Supermarkt. Also drehen Sie sich um und erfreuen sich an den inneren Werten dieses Hauses. Auch Pool 6x9 m, Wellness, Tralala (www.meersinn.de Tel. 038393 – 663-0). Das Travel Charme Hotel Kurhaus Binz (Tel. 038393-6650; http://www.tc-hotels.net/frontsite/f.php) steht nun in der ersten Reihe, aber hier agiert die Küche nicht ganz so sicher, auch die Innenarchitekten spielten in einer anderen Liga, aber Blick auf die blaue See. Theatervarieté im Das Kempinski Bel Air ist ein Neubau, der in keiner Weise die Kraft des Ensembles von Heiligendamm aufweist (siehe Reisetipp Mecklenburger Bucht), weder architektonisch, noch kochkünstlerisch, auch die Bar, sowie der Spa-Bereich sind eine andere Klasse. Aber das Haus liegt äusserst günstig am Ende der Strandpromenade, ist deshalb ruhig, alles ist ordentlich, nur das Schwimmbad ist nur ein Planschbecken, aber was soll´s, die hartgesottenen Naturen sind in 30 Sekunden in der ungeheizten Ostsee. Ausserdem kann man von hier aus lange Wanderungen an der steinigen Küste entlang oder durch die Buchenwälder unternehmen. Gleich nebenan, befindet sich die Strandhalle, von aussen eher ein unscheinbares Kirchlein, von innen ein erstaunlich hoher Saal, viel Holz und Puschelkram, gemütlich und eine wunderbare regionale Anti-Schnickschnack-Küche. Zu Fuss ist man nach einem langen Spaziergang über den Strand und später durch den Hochwald im hübschen Sellin. Unsere Restaurantempfehlung ist hier die restaurierte Seebrücke – eine Hotelempfehlung wäre das direkt oberhalb gelegene Kurhaus-Hotel hoch über Strand und Seebrücke, den man per langer Holztreppe oder Fahrstuhl erreicht (http://www.tc-hotels. net/frontsite/f_sellin.php, Tel. 038303-951- 00 Fax -55, DZ 200,00 EUR). Weiter am Strand entlang erreicht man auch bald das renommierte Cliff Hotel. Dieser Hochhauskomplex ist noch von der alten Honecker-Riege als Comforthotel gebaut worden und hat eine ganz eigene Atmosphäre, mit dem Fahrstuhl geht es zum Strand hinunter. Sehr grosszügiger Bade- und Wellnessbereich. Die Speisenkarte liest sich gut (auch die Selliner Seebrücke wird vom Haus bekocht), der Blick aus den Zimmern ist zur See grandios, allerdings nicht zur Landseite. Dort tummeln sich Gewerbe und reizlose Wohnkomplexe. Also weiter nach Baabe, nicht nur des Strandes wegen. Hier steht das Hotel Solthus (www.solthus.de; Tel. 03803-876-0 Fax -99) mit guter Küche, kleiner Pool, Wellnesszone. Hier finden Sie eine besonders reizvolle innere Insellandschaft. Das Haus liegt am Übergang des Selliner Sees in den Greifswalder Bodden. Ein Fährmann rudert hinüber nach Moritzdorf – von dort erreicht man nach einem kleinen Fussmarsch die Panoramagaststätte Moritzburg. Einige Segelboote liegen vertäut. Aus den Zimmern schaut man auf stilles Wasser und Bauernland mit bewaldetetn Knicks. Eine ganz andere Landschaft als der quirlige Ostseestrand 500 Meter weiter. Man kann mit der alten „Swatt Johann“ bei einem Segeltörn mitfahren oder auch mit den kleinen Fahrgastschiffen den Bodden und die Insel Vilm erkunden. Die Insel ist nur 100 Hektar gross und diente dem früheren DDR-Ministerrat über 30 Jahre lang als luxuriöses Sommerferienlager. Heute steht die Insel unter Naturschutz, aber bis zu 30 Personen täglich können vom Hafen Lauterbach übersetzen und werden über das Eiland geführt. Anmeldung über Fahrgastreederei Lenz, www.fgr-lenz.de Tel. 038301 61896. Übrigens gibt es auf Vilm auch Tagungsmöglichkeiten und daran angeschlossen einen Übernachtungsbereich. Ein Abstecher Von der Mole Lauterbach - em Rügener Hafen für die Insel Vilm - beginnt auch die Bahnstrecke des rasenden Roland, der historischen Schmalspurbahn, die die Fahrgäste im 1-2 Stundenrythmus über Putbus, Binz, Sellin nach Göhren bringt (www.rasender-roland.de Tel. 038301 80112). Putbus ist ein städtebauliches Kleinod, welches man sich nicht entgehen lassen sollte. Anfang des 18.Jahrhunderts orientierte sich der Fürst zu Putbus am erfolgreichen Heiligendamm, welches seinerzeit die königlichen Häupter in Scharen an die Ostsee lockte. Auch heute entwickelt die klassizistische Architektur ihren Reiz. Es gibt sogar ein Theater, welches über die Sommersaison mit diversen Gastensembles bespielt wird (www.theaterputbus.de) . Ein Kundentipp nahe Putbus ist das Wreecher Hof der Familie Jürgens mit seinem Restaurant Coxorange www.wreecher-hof.de 038301-85-0 Fax -100. Übrigens kann man hier auch nach dem Theater speisen. Einige Kilometer weiter ist man in Göhren, dass aufgrund seiner Lage auf einer Halbinsel über einen Nord- und einen Südstrand verfügt. Einen herrlichen Überblick hat man hier vom Aussichtsturm des www.Hotel-Hanseatic.de 038308-51-5 Fax-600. Eine der besten Inselküchen findet man im Hotel Meeresblick, 03808 5650 http://www.avr.de/meeresblick.shtml. Weiter geht es nach Gross Zicker, viel Reetdach und ein stimmungsvoller Hafen ohne Attraktion, am Ende der Strasse ein Gasthaus mit Ferienwohnungen. Stille pur. Wanderwege an der Boddenlandschaft durch Felder und Wälder. Auf der anderen Seite der Landzunge liegt Klein Zicker, hier am Strassenende der schönste Schnellimbiss der Insel, neben aufgestpeltem Räucherholz trinkt man auf einfachen Sitzplätzen ein Bier und geniesst einen Ausblick Erster Klasse auf das Wasser. Tourt man westlich von Binz über die Insel, erwartet uns bald eine ganz andere Attraktion - die KdF-Ferienanlage Prora, die eine ganz eigene bedrückende Stimmung vermittelt. Kurz vor dem Krieg wurde das kilometerlange Baumonstrum fertig gestellt. Der pure graue Grössenwahn. Man braucht fast eine Stunde, um an ihm entlang zu wandern. So beklemmend die Landseite auch ist – die baulichen Neuerungen nach Kriegsende machen die Sache auch nicht besser – so wunderschön ist die Seeseite. Mediterrane Kiefernwäldchen, ein weisser kilometerlanger Sandstrand, auf dem sich in bester Stimmung Kinderscharen, Eisverkäufer und Limonadenbuden tummeln und die braune Vergangenheit vergessen lassen. Einige Teile des Gigantoneums (der Architekt hiess übrigens Klotz, ein Düsseldorfer) werden von Museen und Kleinkunstgruppen betrieben, einige Blocks scheinen an einen Investor verkauft, der hier Wohnungen für gutbetuchte Interessenten einrichten will. Ein äusserst bizarres Feriendomizil. Weiter geht die Fahrt nach Sassnitz. Lassen Sie den neuen Fährhafen rechts liegen – es sei denn, Sie wollen einen Tagesausflug nach Südschweden oder Kopenhagen unternehmen - Scandlines Tel. 038392 64420. In Sassnitz selbst erwartet Sie dem alten prosperierenden Hafen mit schöner Uferpromenade ein stiller, reizvoll-morbider Ortskern. Von hier geht es weiter zum Königstuhl mit seinen Kreideabstürzen, die nicht nur durch das Gemälde von Capar David Friedrich berühmt wurden. Neben einem Grossrestaurant gibt es eine neue vielgerühmte 2000 qm Erlebnisausstellung mit Multivisionskino. Mit dem Auto gelangen Sie in der Saison erst ab 18.00 Uhr zum Königsstuhl, vorher ist die Strasse für KFZe gesperrt (www.koenigsstuhl.com). Eine Insel hat man mit dem Schiff zu erreichen. Es ist nicht nur romantischer, sondern möglicherweise auch schneller, denn der Rügendamm vor Stralsund ist oft völlig überlastet. Also auf nach Stahlbrode und auf die Auto-Fähre. Die einzigartige Landschaft mit Ihren Kreidekliffs, den Moeren, Hochwäldern, Strand und See ist 1990 zum Nationalpark Jasmund ernannt worden. Man könnte von hier mit dem Fahrrad oder auch zu Fuss durch hohe Buchenwälder nach Lohme, einer echten Sommerfrische, die schon Gerhard Hauptmann und Theodor Fontane genossen. Stille und feine Küche hoch über dem Meer gibt es im Panorama Hotel Lohme. Alle Zimmer haben hier Seeblick; www.lohme.com, Tel. 038301 9110, Fax 9234. Auch das Nachbarhaus, Grey´s Hotel, genügt hohen Designansprüchen. Hier sitzen und bei einem guten Glas Wein die Sonne über dem Kap Arkona versinken sehen, heisst sich den Weg nach Sorrent zu sparen. Zumindest heisst es so in einigen touristischen Publikationen. Stimmt nicht. Nordisch schöner. Ein Spaziergang zum Hafen geht etwas beschwerlich durch den Buchenhochwald oder über lange Treppen am Café Niedlich mit schönster Terrasse vorbei. Ein weiterer Grund für die Fähre sind die nun folgenden, holperigen Pflasteralleen nach Binz, die einfach süchtig machen. Vor allem im Herbst erlebt man hier unter rauschenden Blättern ein norddeutschen Indian Summer. Eine weitere Möglichkeit zum Übersetzen gibt es übrigens in Altefähr. Von hier hat man den schönsten Blick auf Stralsund und von hier kann man auch mit der Personenfähre die uralte Hansestadt erreichen. Weitere Tipps: www.reederei-ostsee-tour.de Linienverkehr von Sassnitz bis Göhren oder auch rund um die Insel. Fahrradmitnahme möglich. Überhaupt ist das Fahrrad ein ausgezeichnetes Fortbewegungsmittel auf Rügen, lange Rückfahrten absolviert man nach Bedarf mit dem Fahrradbus, Tel. 03838 19449. Ausgezeichnete Wurst- und Schinkenprodukte werden von der Rügener Landschlachterei erzeugt. Das Fleisch, welches hier verarbeitet wird, stammt von Rindern und Schweinen, die auf der Insel artgerecht aufgezogen werden. Eine Empfehlung des Hauses: Sehr gut und in einem tollen Gutshausambiente essen Sie in Klein Kubbelkow im Guthaus Kubbelkow bei Herrn Axel Diembeck (besuchen wir selbst oft). Geht kurz vor Bergen von der B 96 ab, rechts geht es an dieser Kreuzung nach Binz und Göhren und links geht es nach Klein Kubbelkow. Das Hofgut Bisdamitz erzeugt in erster Linie Rohmichkäse. Der Biobetrieb befindet sich an der Strasse von Lohme zum Kap Arkadia. Es gibt eine kleine schlichte Bio-Caferteria und einen gut besuchter Hofladen. Ein Kunden-Hoteltipp liegt in Trent auf der Westseite der Insel, nicht weit von der Wittower Fähre entfernt, http://ruegen.radissonsas.com/.