pressemappe - Festival Images

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PRESSEMAPPE 2014
Inhaltsverzeichnis Das Festival Images, Vevey (Schweiz)…………………………………………………………….. p. 3 Begrüssung des Direktors : Strassen voller Bilder !............................................. p. 4 Programm……..………………………………………………………………………………………………. p. 5 Spiegel, Abbilder und falscher Schein ………………………………………………..… p. 5 1/ Aussenarbeiten ………………………………………………………………………………. p. 7 2/ Innenausstellungen …….…………………………………………………………………… p. 21 3/ International : Cardinal Points ………………..………………………………………. p. 31 4/ Grosser Internationaler Fotografie‐Grand Prix, Vevey ..…………………… p. 33 5/ Parallelveranstaltungen ……………………..…………………………………………… p. 36 6/ Sonderprojekte ……………………………………………………………………………….. p. 42 Kulturvermittlung ………….………………………………………………………………………………. p. 43 Merchandising……………………………………………………………………………………………….. p. 43 Praktisches ……..…………………………………………………………………………………………….. p. 44 Veröffentlichungen ………………………………………………………………………………………. p. 45 Themenvorschläge ………………………………………………………………………………………… p. 46 Eröffnung..……………………………………………………………………………………………………… p. 46 Partner…….………………………………………………………………………………………………….....p. 47 Plan des expositions………………………………………………………………………………………. p. 48 Organisation und Kontakt ……………..….………………………………………………………….. p. 51 Fakten und Zahlen  68 Projekte mit freiem Eintritt  28 Projekte im Freien, 18 im Inneren, 4 internationale Projekte (Berlin, Buenos Aires, Johannesburg und Kobe), 6 am Grossen Internationalen Fotografie‐Grand Prix ausgezeichnete Projekte, 10 parallele Veranstaltungen und 2 Sonderprojekte.  Künstler aus 18 verschiedenen Ländern.  Fast 1'500 für die Dauer der Veranstaltung ausgestellte Bilder (Erik Kessels Projekt nicht mitgezählt).  350'000 Fotos im Format 10x15 für Erik Kessels Installation 24hrs in Photos.  500m2 Plane für eine Arbeit von Arno Rafael Minkkinen an einer Fassade im Freien.  Ein Spiegel von 96m2 für Leandro Erlichs Installation.  Eine riesige, 6m hohe Ente für Olivier Cablats Ausstellung DUCK.  Anlässlich der Ausgabe 2012 des Festivals besuchten 47'000 Personen die Ausstellungen im Inneren und etwa 90'000 Besucher jene im Freien. John Baldessari ab September 2014 auf der Fassade des alten Gefängnisses von Vevey zu entdecken (Fotomontage)
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Festival Images, Vevey, Schweiz, 13. Sept. – 5. Okt. 2014 ** Eröffnung: Samstag 13. September ** Das Festival Images ist das erste outdoor‐Fotofestival der Schweiz und das wichtigste Festival seiner Art in Europa. Alle zwei Jahre werden in den Strassen Veveys monumentale Fotografieproduktionen installiert; ausserdem werden in verschiedenen Räumen in der Region zahlreiche fotografische Austellungen organisiert und die Gewinner des grossen internationalen Fotografie‐Wettbewerbes präsentiert. Das Festival Images ist vollständig kostenlos und möchte das Motto «Vevey, Ville d’images» wörtlich umsetzen. Während dreier Wochen wird Vevey in ein wahres Museum im Freien verwandelt und bietet eine kostbare Bühne für schweizer und internationale Künstler. Das Festival Images unterscheidet sich auf mehreren Ebenen von Veranstaltungen der selben Art. Es arbeitet mit den Künstlern zusammen um exklusive, personalisierte Projekte mit und für das Festival zu realisieren, statt bloss schon bestehende Arbeiten zu präsentieren. Mit dem selben Ziel sucht es allerdings auch nach Möglichkeiten bestehende Werke neu zu interpretieren und sie im öffentlichen Raum, meist im monumentalem Format, neu vorzustellen. Durch die aktive Förderung von Interaktion garantiert es seinen Besuchern ein Erlebnis wahrhaftiger fotografischer Erfahrung im grossen Stil! Das Festival Images möchte Fotografie im weitesten Sinne präsentieren, als wichtigen Akteur eines viel weiteren Spielfeldes, jenem der visuellen Kunst im Allgemeinen. Arno Rafael Minkkinen sur la façade de la BCV (photomontage : Samuel Rouge)
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Vorwort des Direktors Vevey: Strassen voller Bilder! Vor dem Festival existierte ein politisch‐administratives Label. Vorreiterin im Stadtmarketing, ernannte sich eine kleine Stadt am Ufer des Genfer Sees gegen Ende der 1990er Jahre zu „Vevey, Ville d'Images“. Seit dem wurden die Wappen der Stadt in den Hintergrund gerückt und dieses Motto bestimmte die Richtung, vor allem in der Politik der wirtschaftlichen, touristischen und kulturellen Interessen Die Grundzutaten des Leitspruches sind eine international anerkannte Fotografieschule, berühmte Schauspieler und Regisseure wie Charlie Chaplin, sowie das Schweizerische Kameramuseum. Das Festival Images wurde zum Aushängeschild im Eventbereich: seit 2008 nimmt es den Leitgedanken beim Wort und verwandelt Vevey alle zwei Jahre in eine wahrhaftige „Bilderstadt“. Das Festival Images hat sich auf monumentale Installationen im Freien spezialisiert, und sucht dabei stets neue Wege die Arbeiten zu präsentieren. Ob im Inneren oder im Freien, für das Festival werden die meisten Projekte auf Mass produziert und übersteigen dabei die üblichen Grenzen der Fotografie. 2014 werden fast 70 Projekte, von Künstlern aus über 15 Ländern, die Fülle des Angebotes der Stadt im Bereich der visuellen Kunst verkörpern. Das Angebot besteht aus einer Mischung lokaler, nationaler und internationaler Arbeiten. Ziel ist es, eine jeweils neue Richtung im urbanen Kontext einzuschlagen und die Einwohner so wie die Besucher mit einer stets neuen Interpretation der Stadt überraschen zu können. Das Festival Images ist die ideale Gelegenheit für Vevey sich als Brutkasten der Innovation und neuer Ideen zu präsentieren. Das Festival Images freut sich die Strassen für euch mit Bildern füllen zu können! Stefano Stoll 4
Programm Spiegel, Abbilder und falscher Schein „Die Spiegel täten gut daran, sich ein wenig zu besinnen, ehe sie die Bilder zurückwerfen“ Jean Cocteau Die Avantgarden des 20. Jahrhunderts haben die künstlerischen Kategorien soweit geöffnet, dass die visuellen Künste nunmehr auch als körperliche Erfahrung wahrgenommen werden. Die Kunst und das Leben vermischen sich zusehends, und auch die Fotografie darf sich dieser Entwicklung nicht entziehen. Indem sie die meist üblichen Rahmen des fotografischen Ausdruckes sprengen, möchten die Installationen am Festival Images dieser Feststellung Rechnung tragen. Im Freien wie im Inneren: jeder gezeigten Arbeit möchte das Festival Images eine eigene Inszenierung bieten, und dadurch den künstlerischen Ausdruck mit einer partizipativen oder vollkommen unerwarteten Komponente erweitern. Und während alles Mögliche getan wird um eine Verknüpfung zwischen der Arbeit und dem Ausstellungsort herzustellen, bleibt das eigentliche Ziel stets vor Augen: dem Betrachter neue Erfahrungen zu ermöglichen und ihn zu überraschen. Der monumentale Spiegel der Arbeit Bâtiment des Argentiniers Leandro Erlich lädt den Festivalbesucher dazu ein, sich mit vollem Körpereinsatz auf eine überdimensionale visuelle Erfahrung einzulassen. Die Installation läutet den Beginn einer neuen Ära für das Festival Images ein und ist gleichzeitig Spiegelbild seiner wichtigsten Eigenschaften: Multidisziplinarität, Nähe zur Fotografie, die Grenzen zwischen innen und aussen verwischend, und auf gross angelegte Projekte spezialisiert. Die Arbeit ist allerdings auch auszeichnend für den roten Faden der sich durch diese Ausgabe des Festivals zieht: „Spiegel, Abbilder und falscher Schein“. Der Spiegel ist untrennbar mit der Fotografie verbunden – und war lang sogar eine unabdingbare Komponente der analogen Aufnahme. Ein durch und durch narzisstisches Objekt, ist der Spiegel Sinnbild der Nachahmung, des Doppelgängers, des Klons, der Illusion, aber auch der Verzerrung der Realität oder der Unfähigkeit eines Abbildes seine Vorlage vollkommen wahrheitsgetreu zu wiedergeben. Jede Spiegelung ist stets eine Illusion und in jeder Illusion steckt auch ein gewisser Anteil einer Lüge. So betrachtet steht jedes Foto zur Realität wie die Reflexion zum Spiegel. 1917 griff Marcel Duchamp auf eine reflektierende Vorrichtung zurück um sich selbst zu klonen und das berühmte „Potrait Multiple de Marcel Duchamp“ zu erschaffen. Über die Rückspiegel seines Autos reproduziert der bekannte Amerikaner Lee Friedlander die Hauptrichtungen der Fotografie. Die Einwegspiegel von Moa Karlberg dienen hingegen zur Hinterfragung der gesetzlichen Grenzen der Fotografie im öffentlichen Raum. In seinen symmetrischen Kompositionen nutzt Arno Rafael Minkkinen die reflektierenden Eigenschaften von Oberflächen in natürlicher Umgebung als Rahmen für seine Arbeit. Die Darstellungen von Fabian Schubert & Hank Schmidt in der Beek reduzieren auf freche Weise die Leinwand des Landschaftsmalers in eine Art gemaltes Selfie, während der Japaner Yuji Hamada versucht, die Postkartenidylle einer alpinen Landschaft künstlich nachzustellen. Die Zweiteiler Olivier Culmanns erlauben die Konfrontierung der Realität der indischen Landschaft mit ihrer digitalen Reinterpretation, welche die Illusion des wirtschaftlichen Erfolges darstellt. Um die Höhepunkte der Waadtländer Geschichte zu erzählen, griffen Daniel Schlaepfer und seine Kollegen 1991 auf komplexe Mechanismen zurück, die auf dem Zusammenspiel verschiedener Spiegel basierten. Und da jede Erzählung eine Verzerrung der Realität ist, treibt das Duo Taiyo Onorato & Nico Krebs das Spiel mit dem Schein an seine Grenzen und verwandeln sich dank eines durchdachten Systems optischer Täuschungen in visuelle Brandstifter. Darüber hinaus gibt die Installation von John Baldessari dem gezeigten Bild aus der riesigen Sammlung des Meisters der konzeptuellen Kunst einen neuen narrativen Sinn. 5
Das japanische Duo Nerhol zeigt in einem ähnlichen Geiste, dass kein Porträt jemals der Vielfalt der Ausdrücke die unsere Identität bilden vollkommen gerecht werden kann, während Lia Giraud & Alexis de Raphelis diese Idee, durch nach dem Zufallsprinzip von mikroskopischen Lebewesen erzeugten Parametern, noch weiterspinnen. Daniel Gordon erschafft seinerseits Porträts aus den unterschiedlichsten aus dem Internet gedruckten Fragmenten, auf halbem Weg zwischen Skulptur und Kollage. Mit Humor komponiert Hans Eijkelboom eine Reihe über das Älterwerden, indem er sein eigenes Gesicht Werbebildern für Fotoapparate aus dem selben Jahr wie das jeweilige Selbstporträt gegenüberstellt. David Oates & Mishka Henner teilen die Projektionsfläche auf und installieren daneben Auszüge aus Filmen, in denen die Schauspieler den Betrachter zu fotografieren scheinen. Dank zivilen Drohnen kann der Festivalbesucher die Dächer der Stadt überfliegen und dabei Badende beim schlafen in der Sonne ausspähen, allerdings nachdem diese schon unbemerkt von Tadao Cern fotografiert wurden. Wieder technische Hilfsmittel, aber dieses Mal jene des Internetgiganten Google, werden in der Reihe von Clement Valla wegen ihrer Unfähigkeit die Komplexität der Welt zu wiedergeben aufs Korn genommen. Stattdessen löst sich Benoît Grimalt von jeglichem technischen Zwang, verzichtet auf die Kamera, und greift auf seine Stifte und auf sein Gedächtnis zurück um jene Schnappschüsse darzustellen die er gern geschossen hätte. Und die literarischen Mahlzeiten Dinah Frieds erscheinen als visuelle Übertragung einer imaginären Beschreibung. Während Cristina De Middel das kleine Rote Buch Mao Tsetungs neu interpretiert und dieses revolutionäre Büchlein in einen verzerrenden Spiegel der chinesischen Gesellschaft verwandelt, sind die halbe Million Negative von Thomas Sauvins Beijing Silvermine, sowie die 350'000 innerhalb von 24 Stunden auf Flicker geladenen und von Erik Kessels gesammelten Fotos, effektive Spiegel unserer Gesellschaft und sagen vieles über unser Verhältnis mit der Fotografie aus. Und wenn Alex Prager sorgfältig an der Inszenierung seiner Menschenmengen arbeitet, dann möchte er damit auf das Bild einer Gesellschaft hinweisen, in der das einzelne Individuum zum Nebendarsteller geworden ist. Kunst ist stets ein – manchmal echtes und manchmal fantastisches – Abbild der Gesellschaft : so auch im Falle von Atomik Magik Circus, die den Besucher einladen in eine bühnenwirksam gestaltete Landschaft Russlands zur Zeit des Kalten Krieges einzutreten, fast ein wenig wie Alice die durch den Spiegel ging. Die Archive von The Atlas Group (1989‐2004) prangern auf konzeptuelle Weise die wichtigsten Figuren hinter den Waffenlieferungen im Krieg im Libanon an und vermischen das Schöne mit dem Schrecklichen, so wie Francis Alÿs die mit einer Filmrolle eine imaginäre Linie durch Kabul zeichnet, oder Hadjithomas & Joreige die mit einem riesigen Spiegel den Besucher in die langsame Zerstörung von Beirut miteinbeziehen. Der Reporter Liam Maloney erzählt seinerseits vom Krieg in Syrien indem er das Leuchten der Bildschirme der Mobiltelefone, in die die Flüchtlinge gebannt starren, festhält. Durch die Weise in der die Werke von Paul Fusco, Martha Cooper oder Philippe Fragnière vom Festival Images in der Stadt präsentiert werden, werden sie zur Selbstreflektion ihrer eigenen künstlerischen Darstellung. Selbiges gilt für die schwindelerregende Installation die Thomas Mailaender entwickelt hat um seine Sammlung von Fotos von Studenten beim erklimmen historischer Monumente in Cambridge zu zeigen, oder auch für die Inszenierung der historischen Aufnahme der Grande Place de Vevey aus der Sammlung Edouard Curchods, die ermöglicht, die Realität der Gegenwart mit dem Abbild der Vergangenheit zu vergleichen. Und schlussendlich kann es für ein Festival der visuellen Kunst nur von Vorteil sein sich ein wenig mit den verschiedenen Typologien der fotografischen Darstellung auseinanderzusetzen: humorvoll von Thomas Van Den Driessche zusammengetragen und zu einem schelmischen Spiegel umfunktioniert, in dem sich die gesamte Berufsgattung auf einmal wiedererkennen kann. Stefano Stoll, Festival Images / Directeur 6
1/ Aussenarbeiten Das Festival Images wird Vevey vom 13. September bis zum 5. Oktober 2014 mit nie zuvor gesehenen Installationen von in‐ und ausländischen Künstlern und jungen Talenten an den Fassaden, den Strassen und in den Parks wieder in eine wahrliche «ville d'images» verwandeln. Ortspezifische Projekte und Fotografie in all seinen Facetten : bestaunen, anfassen und sogar betreten erwünscht! 1. JOHN BALDESSARI (USA) Figure (with Vertical Lines), 1999 Ort : Façade de l’ancienne prison de Vevey Inszenierung: 1 Fotodruck auf einer Blache von über 140m2 an der Fassade eines alten Gefängnisses. John Baldessari ist einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Konzeptkunst. Er erhielt 2009 anlässlich der 53. Biennale in Venedig den goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Baldessari greift auf die Fotografie zurück um seit Anfang der 60er Jahre in seinen von Dekonstruktion und Neuanordnung geprägten Bildern traditionelle esthetische Konventionen in Frage zu stellen. 2. TADEO CERN (Litauen) Comfort Zone Ort: Salle del Castillo, Grande Place und Jardins du Rivage Szenografie: Festival Images Eine Koproduktion des Festival Images und Creatives: 10 Fotodrucke auf 20m2 Blachen auf verschiedenen Dächern der Stadt installiert. Über eine zivile Drohne mit HD‐Kamera kann die Ausstellung aus der Luft besichtigt werden. Der ausgebildete Architekt Tadao Cern lebt in Vilnius. 2010 entscheidet er sich seinen gelernten Beruf zu verlassen um sich gänzlich der Video‐ und Fotoproduktion zu widmen. Dank einer auf einer Stange montierten Kamera und einer speziell für seine Reihe Comfort Zone entwickelten Aufnahmetechnik, kann der Künstler arbeiten, ohne bemerkt zu werden. Das Festival Images hat sich entschieden, die Werke auf eine neue Weise zu zeigen und hat sie auf den Dächern der Stadt installiert. Obwohl die Drucke riesig sind, bleiben sie für die Fussgänger unsichtbar. Die Ausstellung kann ausschliesslich mit Hilfe von an Drohnen montierten HD‐Kameras besichtigt werden. Die Methodik der Reihe Comfort Zone verstärkt das Gefühl des Eingriffes in die Privatsphäre: die von Tadao Cern fotografierten Personen waren sich nicht bewusst beobachtet zu werden, und finden sich nun – trotz der eher ungewöhnlichen Lage – wieder den Blicken der Festivalbesuchern am Boden ausgesetzt. 7
3. MARTHA COOPER (USA) Subway Art Ort: Bahnunterführungen SBB Ost Inszenierung: 20 Drucke (3.5m2 ) an die Wände einer Bahnunterführung geklebt Née Martha Cooper ist eine der ersten Fotografinnen die die New Yorker Hip Hop‐Kultur aus der Nähe dokumentierte. Seit Anfang der 80er Jahre fotografiert sie all seine Formen und Ausdrucksweisen : Porträts von Künstlern die inzwischen zu Ikonen geworden sind, Breakdancer, Jugendliche mit Sneakers an den Füssen und Ghettoblaster auf der Schulter, aber vor allem Werke von Graffitikünstlern auf Strassenbahnen, Brücken und Mauern der Stadt. Ein seltenes und wertvolles Zeitdokument über die Geburt einer Bewegung dessen Ästhetik die letzten Jahre des 20. Jahrhunderts entscheidend prägte. 4. OLIVIER CULMANN (Frankreich) Diversions Ort : Parc du Panorama Inszenierung: 6x2 gegenübergestellte Fotos (2m2) auf Plexiglasplatten Olivier Culmann wurde 1970 in Paris geboren und ist Teil des Kollektivs Tendance Floue, dessen Ziel die Erforschung der Welt sowie neuer Darstellungsmöglichkeiten in der zeitgenössischen Fotografie sind. In New Delhi entdeckt Culmann zu seiner Überraschung unzählige Studios, die sich auf die digitale Bearbeitung von Bildern spezialisiert haben, vor allem im Bereich der Werbung. In seiner Reihe Diversions übergibt er diesen Studios eine Reihe von Aufnahmen von Stadtlandschaften oder von Ferienorten, die er selbst in Delhi und Goa angefertigt hat. Die Stadtlandschaften verwandeln sich, die Wolken verschwinden, die allgegenwärtigen elektrischen Drähte und Kabel ebenso und hinterlassen an ihrer Stelle eine wahre Postkartenidylle. Für das Festival Images werden die Originalaufnahmen und die bearbeiteten Bilder gegenübergestellt, und dabei wie ein Spiegel der Realität mit der jeweiligen Utopie konfrontiert. Das Festival Images wird in der Sektion Innenausstellungen ebenfalls The Others präsentieren, eine weitere Serie des selben Fotografen. (n°31) 8
5. EDOUARD CURCHOD (Schweiz) Feuille d’Avis Ort: Place de l'Hôtel‐de‐Ville Während den 80er‐Jahren schreibt Edouard Curchod täglich für die Feuille d'Avis de Vevey über die unzähligen kulturellen, sportlichen und politischen Anlässe die das Leben der Region bestimmen. Stets am Puls des lokalen Vereinslebens sowie bei den verschiedensten Geschehnissen vor Ort, sammelt er im Verlauf seiner Karriere eine riesige Fotomasse an. Diese Sammlung hat inzwischen einen zweifachen Wert angenommen: einerseits ist sie ein treuer und authentischer Spiegel des Alltags einer Gesellschaft, und andererseits ist sie auch zum stummen Zeugen der Traditionen und der historischen Ereignisse einer gesamten Region geworden. Vor dem Rathaus zeigt das Festival Images Feuille d'Avis, eine Auswahl von Szenen in denen der Festivalbesucher eine noch nicht allzu weite Vergangenheit in schwarz‐weiss wiederentdecken kann.Dans la section « photographies en plein air », le Festival Images présente Panorama de la Foire de la Saint‐Martin (n° 24) In der Sektion „Aussenarbeiten“ zeigt das Festival Images ebenfalls das Panorama de la Foire de la Saint Martin (n° 24). In der Sektion „Parallelveranstaltungen“ haben Polydesignlehrlinge der Kunstgewerbeschule von Vevey die Fotos von Edouard Curchod für das Projekt Vitr'in (n° 66) in Szene gesetzt. 6. ECAL / PHILIPPE FRAGNIERE (Schweiz) Snowpark Ort : Quai Maria‐Belgia / Quai de la Veveyse Eine Koproduktion des Festival Images und der ECAL / Ecole Cantonale d'art de Lausanne (Kantonale Kunstschule): 5 Fotos auf einer von den Studierenden der ECAL geschaffenen Struktur, inspiriert von einem Skatepark. Philippe Fragnière wurde 1987 in den Walliser Alpen geboren. 2008 beginnt er sein Studium an der ECAL / Ecole Cantonale d'art de Lausanne, wo er 2012 sein Bachelor in Fotografie erhält. Für seine Abschlussarbeit kehrt er mit einem künstlerischen Ansatz zu den Snowparks seiner Jugend zurück. Der Walliser Künstler besucht diese sportliche Anziehungspunkte und hebt die ästhetische Beziehung zwischen den Bauten und der alpinen Landschaft in bester Land Art‐Manier hervor. Indem seine Arbeit an derselben Stelle einer früheren Skateboardanlage in Vevey ausgestellt wird, möchte das Festival Images den Gedankengang des Künstlers umkehren und installiert die Fotoreihe in der Stadt, aber mit Sicht auf die Berge. Im Rahmen dieser Ausstellung werden das Festival Images, die ECAL und Kodoji Press gemeinsam eine Publikation herausgeben, welche integraler Bestandteil dieser Arbeit ist. Inszenierung : ECAL/Iris Andreadis, Anna Heck, Wenxin Ng 9
7. HANS EIJKELBOOM (Niederlande) Cities&Numbers Ort: Bahnhof SBB, Halle Inszenierung: Projektion einer Präsentation auf einen Bildschirm von knapp 10m2 im Inneren des Bahnhofes Wie ein Anthropologe setzt der Künstler Hans Eijkelboom die Fotografie zu Studienzwecken für seine Forschungen über Aussehen und Identität ein. Fasziniert von der Entwicklung der Konsumgesellschaft und dessen Einfluss auf das einzelne Individuum, hat er bis heute schon mehrere Serien realisiert, in denen er tief in den öffentlichen Raum eindringt. Für Cities & Numbers nimmt er sich einige Tage Zeit, um in den Strassen von sechs Städten Personen zu fotografieren, die auf ihren Kleidern die Zahlen 1 bis 100 tragen. Nach dieser Frist sortiert er die Bilder nach Zahlen. Die Installation befindet sich im Zentrum der Stadt und reflektiert dabei den Kontext, in dem Eijkelboom die Aufnahmen gemacht hat: in der Masse versteckt. Realisiert mit der freundlichen Unterstützung des Mondriaan Fonds (Niederlande) Auf Einladung des Festival Images hat Hans Eijkelboom in der Region eine neue Fotoreihe realisiert welche in einer Publikation veröffentlicht werden wird. 8. EIKON EMF Ecran vert et émission Images par Images Ort : Façade rue du Conseil Eine Koproduktion des Festival Images mit eikonEMF und der RTS/Radio Télévision Suisse Die Aufnahmen der Sendung Images par Images werden während des Festivals Montags bis Freitags zwischen 16:30 und 18:00 Uhr in der Sendung Vertigo auf RTS1 zu sehen sein. Die Videos werden ebenfalls auf www.rts.ch/vertigo und auf den verschiedenen Seiten des Festivals im Internet zu sehen sein. eikonEMF ist die Kunst‐ und Kommunikationsabteilung der Berufsfachschule Freiburg. Ihre Mission ist die Ausbildung junger Fachkräfte im Bereich der interaktiven visuellen Kommunikation. Im Kino und im Fernsehen werden Bilder mit Hilfe eines grünen Hintergrundes in Videodateien eingefügt. In Vevey wird nun ein riesiges, rechteckiges, grünes Feld an die Fassade eines Gebäudes installiert. Die monochrome Fläche spielt mit der Abwesenheit und der Anwesenheit des Bildes. Für die Produktion der Sendung Images par Images kommentieren die eingeladenen Gäste bestimmte Fotos vor dem Hintergrund der Installation Fond vert. In der Nachbearbeitung werden dann die entsprechenden Bilder auf die Wand hinter der interviewten Person eingefügt. Projektleitung eikonEMF: Martial Mingam (Verantwortlicher eikonPRO); Realisation: Fiona Rody und Guillaume Baeriswyl (Studierende im 4. Jahr) 10
9. LEE FRIEDLANDER (USA) America by Car Ort : Fassade Holdigaz SA, avenue Général‐Guisan 28 Inszenierung: 5 Fotos – das grösste davon misst fast 500m2 – ausgestellt an einer Fassade entlang der Hauptverkehrsachse von Vevey Lee Friedlander wurde 1934 in den Vereinigten Staaten geboren und ist zweifellos einer der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Fotografie. Aufgrund seiner Arthrose kann er sich nur schwer bewegen, durchfährt allerdings für America by Car sein Land. Die Besonderheit dieser Fotoreihe besteht in der Art die Reise zu dokumentieren, ohne je den Sitz seines Autos zu verlassen. In reinster Road Trip‐Tradition, der vor ihm schon Jack Kerouac und Robert Frank verfallen sind, bleibt somit das Auto wesentlicher Bestandteil des amerikanischen Traumes und der Erforschung der enormen Vielfalt der Landschaften dieses Landes. Realisiert mit der freundlichen Unterstützung von Holdigaz Courtesy : Fraenkel Gallery (San Francisco) 10. PAUL FUSCO (USA) RFK Funeral Train Ort: Bahnhof SBB, Veloparking, Gleis 1 Inszenierung: 9 grossformatige Drucke entlang des Bahnsteigs, vom Zug gut sichtbar. 1968, Der junge Paul Fusco wurde 1968 vom Magazin Look mit einer Fotoreportage über die Beerdigung von Robert F. Kennedy beauftragt. Er stieg in den Zug der den Sarg des verstorbenen RFK von New York nach Washington D.C. überführte, und fotografierte tausende Amerikaner die gekommen waren um entlang der Bahnlinie dem Senator und Präsidentschaftskandidaten die letzte Ehre zu erweisen. Diese Serie vermag die Stimmung jener Zeit einzufangen und zeigt die Verbundenheit der Menschen mit dem verstorbenen Hoffnungsträger der Nation. Robert Kennedy funeral train. USA. 1968 © Paul Fusco/Magnum Photos 11
11. DANIEL GORDON (USA) Still Lifes, Portraits and Parts Ort : La Grenette, Grande Place 29 Inszenierung: 12 Fotos auf 12m2‐Blachen, zwischen den Säulen eines historischen Gebäudes ausgestellt Geboren 1980, erhält Danier Gordon 2006 seinen Master of Fine Arts an der Yale University. Seine Arbeiten wurden unter anderem bereits am MoMA (Museum of Modern Art, New York) gezeigt. Für die Reihe Still Lifes, Portraits and Parts hat er eine Technik entwickelt, die auf der Wiederverwertung von Bildern aus dem Internet basiert. Nachdem er die Bilder ausgedruckt hat, eignet er sie sich an, indem er sie zerschneidet und als Stillleben oder dreidimensionales Porträt wieder zusammenfügt. Ist eine Komposition jeweils fertiggestellt, fotografiert er sie und nimmt sie wieder auseinander, um mit denselben Elementen etwas Neues zu erschaffen. Sein Vorgehen ist eine handwerkliche Art, zeitgenössische Bildbearbeitungs‐instrumente zu ersetzen, schöpft aber gleichzeitig aus klassischen und modernen Strömungen der Kunstgeschichte. Im September 2014 wird Daniel Gordon diese Reihe gleichzeitig am Festival Images und am FOAM (Fotomuseum Amsterdam) zeigen. 12. BENOÎT GRIMALT (Frankreich) 16 photos que je n’ai pas prises Ort: Bahnhof SBB, innerer Balkon Inszenierung: Diese Reihe betrachtet man durch das betätigen des Auslösers eines View‐Master Betrachtungsgeräts, welches die Möglichkeit bietet jene Fotos zu schiessen, auf die der Künstler verzichten musste. Né Geboren 1975, erhält der Künstler Benoît Grimalt 1998 sein Diplom an der Ecole des Gobelins. Seit den 2000er Jahren arbeitet er selbstständig und dokumentiert zwei Ausgaben des Filmfestivals in Cannes für die Zeitschrift Zurban. An diesem Anlass verpasst er es 2005, Penelope Cruz in einem Hotel zu fotografieren. Diese Szene bleibt ihm so tief in Erinnerung, dass er sich entscheidet sie durch eine Zeichnung nachzureichen. In seiner Reihe 16 photos que je n'ai pas prises (16 Fotos die ich nicht geschossen habe) stellt er mit seinen Stiften jene Bilder nach die er als Fotograf nicht festhalten konnte. Während seine Vorgehensweise sich mit der grundlegenden Frage des „Augenblicklichen“ auseinandersetzt und mit der Rolle der Erinnerung in der Wiedergabe eines Ereignisses spielt, vereint Grimalt mit kindischer Freude zwei Kunstgenres, die auf den ersten Blick zutiefst zu kontrastieren scheinen: Zeichnung und Fotografie 12
13. YUJI HAMADA (Japan) Primal Mountain Ort : Quai Maria‐Belgia Inszenierung: Festival Images und ECAL/Ecole cantonale d'art de Lausanne, Megan Elisabeth Dinius, Raphaël de Kalbermatten, Léonard Golay: 5 5m2 Fotos auf Flössen im See, mit Sicht auf die Alpenlandschaft Yuji Hamada wurde 1979 in Osaka geboren und studierte Fotografie an der Universität von Nihon. Eines Tages erhielt er von einem Freund eine Postkarte aus der Schweiz, auf welcher eine Bergkette abgebildet war. Die Ansicht dieses Fotos faszinierte ihn und der Künstler versucht seither diese fremde und packende Stimmung im Studio nachzubilden. Kurz nach dem Erdbeben vom März 2011 realisiert, drückt Hamada durch seine Arbeit seine Zweifel aus, ob die von der Regierung veröffentlichten Bilder die traumatische Realität jener Natur‐ und Atomkatastrophe genau wiederzugeben vermögen. 14. MOA KARLBERG (Schweden) Watching You Watch Me Ort : Vitrines du Rivage Inszenierung: 9 Fotodrucke auf Planen in beleuchteten Displayvitrinen, in Anlehnung an die Methodik der Künstlerin Moa Karlberg wurde 1984 geboren und lebt in Stockholm. 2010 erhält sie den 1. Preis in der „Portrait Series“ beim Swedish Picture of the Year‐Wettbewerb. Das Ziel ihrer Arbeit Watching you watch me ist herauszufinden, wie weit sich ein Fotograf seinem Subjekt unbemerkt nähern kann, ohne sich dabei strafbar zu machen. Die Schwedische Künstlerin hat durch einen Einwegspiegel Fotos von Unbekannten aufgenommen. Auf diese Weise konnte sie den genauen Augenblick einfangen, in dem sich die Passanten im Spiegel betrachten. Diese Installation erlaubte es, den Ausdruck eines Gesichtes in just jenem Moment festzuhalten, in dem es mit dem eigenen Spiegelbild konfrontiert wird. Für das Festival Images wurden die Fotos auf beleuchtete Stoffe gedruckt und in den Vitrines du Rivage ausgestellt, in Anlehnung an die von der Künstlerin benutzten Methode. Nebeneinander aufgereiht, scheinen die Blicke dieser Passanten ihrerseits die Besucher in Vevey zu beobachten.
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15. ERIK KESSELS (Niederlande) Valerie, in almost every picture #11 Ort: Brunnen beim Centre Saint‐Antoine, Brücken über die Veveyse, und Quai Perdonnet Szenografie: 9 grossformatige Fotos auf Blachen in einem Brunnen, an einer Brücke und im See. Erik Kessels wurde 1966 geboren, erhielt 2010 den Amsterdam Prize of the Arts und wurde 2012 zur einflussreichsten kreativen Persönlichkeit der Niederlande gewählt. Die Originalität der Reihe Valerie, in almost every picture #11 liegt in der seriellen und bizarren Besessenheit, dargestellt als banales Erinnerungsalbum von Fred und Valerie. Dieses Paar aus Florida teilt eine komische Leidenschaft für „lustige nasse Abenteuer“. Er ist Fotograf, sie ist sein Modell und das Wasser stets der Rahmen. Erik Kessels entdeckte die Bilder auf Flickr und schuf daraus ein Bilderband über Valerie. Für das Festival Images findet sich Valerie in ihrem Lieblingselement wieder, in drei verschiedenen aquatischen Milieus: im Wasser der Veveyse, in einem Stadtbrunnen und an den Ufern des Genfer Sees. In der Sektion „Innenausstellungen“ präsentiert das Festival Images 24hrs in Photos (n°40) 16. THOMAS MAILAENDER (Frankreich) The Night Climbers of Cambridge Ort : Place Scanavin Eine Produktion des Festival Images Inszenierung: Festival Images mit Thomas Mailaender: 85 fotografische Drucke auf einer speziell für das Festival errichteten 15m‐Kletterwand Thomas Mailaender wurde 1979 in Marseille geboren und pendelt zwischen seiner Heimatstadt und Paris. Er studierte am ENSAD (Ecole Nationale superiéure des Arts Décoratifs) und danach an der Villa Arson in Nizza. Das Werk wird zu einem wahrhaftigen kleinen Tourenführer über die Dächer und Fassaden der Stadt. Von diesen verbotenen Zeitvertreiben fasziniert, macht sich Thomas Mailaender auf die Suche nach den originalen Negativen. Diese werden nun am Festival Images im Freien präsentiert, auf einer schwindelerregenden Installation, die der Künstler entwickelt hat um den ästhetischen und plastischen Wert dieser nächtlichen Herausforderungen zu unterstreichen. Courtesy © Noël Howard Symington ca. 1937 / Collection Thomas Mailaender et Archive of Modern Conflict (Londres) Die Fotografien für diese Installation stammen aus The Night Climbers of Cambridge, herausgegeben von AMC/Archive of Modern Conflict 14
17. ARNO RAFAEL MINKKINEN (USA) Architecturally Speaking Ort : Façades en ville Inszenierung: 6 Fotodrucke auf Blachen im Monumentalformat (die grösste misst 500m2), an Fassaden in der Stadt. Minkkinens Arbeit zeichnet sich durch eine sehr persönliche Annäherung ans Selbstporträt aus. Im Alter von wenigen Monaten muss er wegen einer Gaumenspalte operiert werden. Diese Besonderheit wird ein Gesamtwerk hervorbringen das vorwiegend aus schwarz‐weiss Selbstbildnissen besteht. In diesen fügt sich sein Körper in die Natur ein ohne dass sein Gesicht sichtbar wird. 1995 erhält Minkkinen eine richtungs‐
weisende Einzelausstellung im Musée de l'Elisée in Lausanne. Ab dem selben Zeitpunkt ist er während zehn Jahren an der Fotografieschule in Vevey tätig. Zwanzig Jahre später würdigt das Festival Images sein Schaffen durch eine monumentale Ausstellung in der Stadt, die er bis ins kleinste Detail kennengelernt hat. Architecturally Speaking übernimmt einige seiner wichtigsten Arbeiten sowie gewisse während seiner Aufenthalte in Vevey entstandene Bilder. Realisiert mit der Unterstützung der BCV, des Hotels Des Trois Couronnes und des Centre Saint‐Antoine 18. DAVID OATES & MISHKA HENNER (Grossbritannien und Belgien) Photographers (vidéo) Ort : Dieses Video wird in einem mobilen Kino im Freien gezeigt, rue Louis‐Meyer Mishka Henner (Brüssel, 1976) und David Oates (Manchester, 1971) sind zwei in Manchester lebende Künstler. Sie haben Photographers realisiert, ein Kurzfilm der auf Videobearbeitung basiert. Der Film besteht aus Zusammenschnitten aus verschiedenen Hollywoodproduktionen und untersucht die verschiedenen Rollen durch welche die Figur des Fotografen im modernen Film charakterisiert wird. 15
19. TAIYO ONORATO ET NICO KREBS (Schweiz) Raise the Bar Ort : Parc du Panorama und Salle del Castillo, Grande Place Inszenierung: Festival Images mit Taiyo Onorato & Nico Krebs: 7 Fotos auf Strukturen die an Gerüste erinnern Taiyo Onorato und Nico Krebs wurden beide 1979 geboren und trafen sich im Rahmen ihrer fotografischen Ausbildung an der Universität Zürich. Die Fotoserie Raise the Bar untersucht das Konzept der Perspektive und jenes des Trompe‐l'oeil, aber auch die Fähigkeit eines Bildes die Realität in zwei Dimensionen wiederzugeben. Um sie zu realisieren, haben sie Holzgerüste gebaut die die Fluchtlinien der fotografierten Bauten aufgreifen und haben diese im Vordergrund ihrer perspektivischen Aufnahme aufgestellt. Das Festival Images hat in Zusammenarbeit mit den Künstlern eine Inszenierung entwickelt die diese verwirrende optische Täuschung in die Realität überträgt. Das Festival Images präsentiert in der Salle del Castillo ebenfalls die Videoarbeit Adding, Adding, Adding, die auf eine neue Weise die optische Verwirrung von Raise the Bar aufgreift 20. ALEX PRAGER (USA) La Petite Mort Film Still #3 Ort : Façade Andritz Hydro, Rue des Deux‐Gares 6 Inszenierung: eine Fotografie auf einer 210m2‐Blache, entlang der Bahngleise aufgebaut La Petite Mort Film Still #3 ist ein Fotogramm aus Alex Pragers gleichnamigen Kurzfilm aus dem Jahr 2012. Diese Arbeit, zwischen klassischem Kino und einer Hommage an die Meister der Videokunst angesiedelt, berichtet uns von jenem eigenartigen Augenblick in dem man das Antlitz Gottes erblickt. Die Figur, die von der französischen Schauspielerin Judith Godrèche gespielt wird, taucht in einen See hinein und verlässt ihn vollkommen verwandelt. Im Freien neben den Bahngleisen ausgestellt, ist dieser monumentale Druck so kontextualisiert dass er die allgemeine Handlung des Films und seine zentrale Ausstattung wiedergibt. Realisiert mit der Unterstützung von Andritz Hydro In der Sektion „Innenausstellungen“, präsentiert das Festival Images Face in the Crowd (N° 46) 16
21. THOMAS SAUVIN (Frankreich) Week‐end au bord de l’eau Ort : Théâtre de Verdure et Jardins du Rivage Inszenierung: eine Fotografie auf einer monumentalen Plane von fast 60m2, 11 Fotos auf Plexiglasplatten und 8 Fotos auf Badetüchern am Boden. Thomas Sauvin ist ein französischer Fotograf der seit 2006 in China lebt. In einer Industriezone nördlich von Beijing befindet sich ein Recyclingbetrieb für Silbernitrat. Diese Art „Silbermine“ verleiht der Fotoserie ihren Namen: Beijing Silvermine. Vor Ort fand Thomas Sauvin ganze Säcke voller Fotonegative. Er besitzt inzwischen mehr als eine halbe Million dieser Abzüge, deren Vielfalt ein einzigartiger und authentischer Spiegel des täglichen Lebens in China darstellt, von der kulturellen Revolution bis zum Anfang der digitalen Ära. Das Festival Images präsentiert am Ufer des Genfer Sees eine erstaunliche Sammlung mit dem Titel Silvermine: au bord de l'eau. Ein Porträt Chinas, seiner Menschen und ihrer Entdeckung des Badespasses. Courtesy ACM / Archive of Modern Conflict, London 22. DANIEL SCHLAEPFER (Schweiz) Boîtes magiques Ort: Unterer Teil der Grande Place Inszenierung: Vom Festival Images restaurierte Kästen am Ufer des Genfer Sees ausgestellt, in Referenz auf die geografische Lage ihrer Erstausstellung. Daniel Daniel Schlaepfer ist ein Waadtländer Künstler der vorwiegend mit Licht arbeitet. 1991, zum 700. Jubiläum der Schweizer Konföderation, bestellte der Kanton Waadt bei einem Künstlerkollektiv eine Installation über die eigene Geschichte. Das Projekt bestand aus „Zauberkästen“: Strukturen aus Beton, dekoriert mit jeweils drei bis vier Reliefs zur Waadtländer Geschichte, die durch einen Spalt betrachtet werden konnten. Dieses Prinzip ähnelte jenem der Schaukästen vom Ende des 19.Jahrhunderts und bestand aus einer Mischung von Mechanismen, Linsen und kleinen Spiegeln. 23 Jahre später hat das Festival Images entschlossen einige dieser unglaublichen „Zauberkästen“ zu restaurieren und präsentiert sie nun im unteren Teil der Place du Marché, am Ufer des Genfer Sees. Konzeption: Cinémanufacture, mit Robert Boner, Claude Muret, Daniel Schlaepfer, Alexandre Tzonis, Stelio Tsonis und Yves Yersin Design: Atelier Cube 17
23. FABIAN SCHUBERT & HANK SCHMIDT IN DER BEEK (Deutschland) Self‐Portrait Landscape Ort : Quai Perdonnet Konzeption des Festival Images: 19 F4‐Plakate entlang des Quais, vor jener Landschaft die schon zahlreiche Maler inspiriert hat Die Serie stellt klassische Szenen der Landschaftsmalerei dar: der Künstler bei der Arbeit vor seiner Staffelei. Dabei ist auf jedem Foto das was auf der Leinwand gemalt wird nie die erwartete Landschaft sondern jeweils das Muster der Bekleidung des Malers. Neben dem komischen Effekt, verwandelt diese Umkehrung die Leinwand in einen Spiegel der Landschaft als Selbstporträt wiedergibt. Schubert und in der Beek spielen dabei mit der historischen Rivalität zwischen Malerei und Fotografie und verschmelzen im selben Ansatz zwei der Hauptformen der Malerei : das Selbstporträt und die Landschaftsmalerei.Self‐Portrait Landscape wird auf Strukturen die an Staffeleien erinnern präsentiert, wobei der Grammont, der Lieblingsberg Hodlers, den Hintergrund bildet. Als Fortführung dieser Reihe werden weitere Künstler in Vevey eine Hommage an Ferdinand Hodlers Darstellungen des Grammonts realisieren. 24. STUDIO CURCHOD (Schweiz) Panorama de la Foire de la Saint‐Martin, Vevey Ort: Unterer Teil der Grande Place Inszenierung: 1 Panoramadruck auf Papier (18m2) am Ort der ursprünglichen Aufnahme Le Am 11. November 1898, wie jedes Jahr seit dem 15. Jahrhundert, fand in Vevey die Foire de la Saint‐Martin statt. An jenem besonderen Morgen positionierte ein Fotograf seine Kamera auf einem Stativ. Er machte eine Aufnahme, dann eine zweite, danach noch weitere. Ein Jahrhundert später, Anfang der 2000er Jahre, entdeckte Edouard Curchod, selbst Fotograf und Sammler, diese Ansichten völlig unerwartet wieder. Die Ansicht der Foire de la Saint‐Martin, ein Bild von verblüffender Klarheit, entspringt einem unglaublichen Prozess der uns ermöglicht hat eine über hundertjährige fotografische Arbeit neu zu rekonstruieren. Courtesy : Musée historique de Vevey, Studio Curchod In der Sektion „Aussenarbeiten“, präsentiert das Festival Images Feuille D'avis, eine Auswahl aus dem Archiv von Edouard Curchod (N° 5) In der Sektion „Parallelveranstaltungen“ haben Polydesignlehrlinge der Kunstgewerbeschule von Vevey die Fotos von Edouard Curchod für das Projekt Vitr'in (n° 66) in Szene gesetzt 18
25. THE ATLAS GROUP (1989 – 2004) (Libanon) Let’s Be Honest. The Weather Helped Ort: Auf Reklametafeln in der ganzen Stadt verteilt The Atlas Group (1989 – 2004) ist ein von Walid Raad initiiertes kollektives Forschungsprojekt, welches die zeitgenössische Geschichte des Libanons dokumentiert, insbesondere die Zeit der Kriege von 1975 bis 1995. Die Serie Let's be honest, the weather helped wird Walid Raad zugeordnet, der sie jedoch 1998 ans Kollektiv übertrug. Raad lebt seit Ende der 1970er Jahre in Beirut. Nach den Bombardierungen begab er sich auf die Suche nach Granatsplittern und Kugeln die in Mauern, Fahrzeugen oder Bäumen zurückgeblieben waren. Er hielt jeden Befund fest und vermerkte alle Details: Farbton, Durchmesser, Typ der Patrone. Er Fotografierte dann den betreffenden Standort und markierte auf den Abzügen die Einschlaglöcher durch farbkodierte Kreise. Die Angaben zu jedem Kreis (Durchmesser und Farbe) entsprechen jeweils den vor Ort gesammelten Details zum Einschlag. Diese visuelle Darstellungen bewegen sich zwischen grafischer Repräsentation des internationalen Waffenhandels und konzeptueller Ästhetik. Sie werden in der ganzen Stadt verteilt auf Plakatwänden präsentiert. 26. ALEX TROESCH ET ALINE PALEY (Schweiz) Fauvisme Ort : Ort: Östliche Fassade des Centre Saint‐Antoine Alex Troesch (1977) und Aline Paley (1980) kommen beide aus der Schweiz und studierten an der Fotoschule Vevey. In Brooklyn (USA) wohnhaft, arbeiten sie gemeinsam für Zeitschriften und Publikationen. Alex Troesch und Aline Paley reisten im September 2013 nach Breda (Niederlande) und tauchten in das verstörende Universum der Redhead Days. Die Fotoreihe Fauvisme die dabei entstanden ist, berichtet über diese erstaunliche Versammlung, die für eine kleine Minderheit zum spielerischen und festlichen Anlass geworden ist, zwei Tage lang das Gefühl zu zelebrieren für einmal in der Überzahl zu sein. Realisiert mit der Unterstützung des Centre Saint‐Antoine 19
27. CLEMENT VALLA (USA) Postcards from Google Earth Ort: Place Scanavin Inszenierung: 8 5m2 ‐Planen auf verschieden hohen Plattformen die von den Besuchern begangen werden können. Clement Valla wurde 1971 geboren und lebt und arbeitet in Brooklyn. Er ist Architekt und Designer. Valla sammelt Screenshots von Google Earths Satellitenaufnahmen von verschiedenen Orten (Strassen, Brücken, Staudämme). Da einige Strukturen für den Computer schwierig darzustellen sind, werden sie am Bildschirm verformt wiedergegeben. Postcards from Google Earth zeigt eine digitale Version der Welt in der die Programmfehler deutlich werden. Das Festival Images präsentiert dieser Reihe an der Place Scanavin auf verschieden hohen Plattformen, von denen die Besucher das Schwindelgefühl und die Paradoxe erleben können, die bei der digitalen Betrachtung unserer Erdoberfläche entstehen. 28. THOMAS VAN DEN DRIESSCHE (Belgien) How to be a photographer Ort : Rue Louis‐Meyer Inszenierung: 15 F4‐Plakate im Umkreis der Salle del Castillo, das Empfangszentrum des Festival Images. Der 1979 in Louvain geborene Fotograf und Mitglied des Kollektivs Out of Focus Thomas Van Den Driessche entdeckte 2012 in Brüssel einen analogen Fotoautomaten. Er setzt dieses Gerät ein um mit seinen beliebten Streifen mit vier Bildern Geschichten aus der Welt der Fotografie zu erzählen. Der belgische Künstler verteilt seine Lektionen mit Humor und Ironie, und offenbart die Stereotypen und die ungeschriebenen Gesetze künstlerischer Strömungen. 20
2/ Innenausstellungen Alle zwei Jahre muss sich das Festival Images an die Entwicklungen der Stadt und deren Gebäude anpassen. 2008 befand sich der Mittelpunkt der Veranstaltung in der alten Salle del Castillo. 2010 und 2012 dann im ehemaligen EPA – ein verlassenes Einkaufscenter im Osten der Stadt – wo auf fast 5000m2 über 30 Projekte pro Ausgabe vorgestellt werden konnten. In der Zwischenzeit wurde dieses Gebäude seiner neuen Nutzung zugeführt, aber das Festival Images 2014 darf sich wieder freuen auf der Grande Place stattfinenden zu können, in der wunderschönen, soeben fertiggestellten Salle del Castillo. Darüber hinaus ermöglicht die Zusammenarbeit mit den Institutionen der Stadt zahlreiche Ausstellungen im Inneren. Die Salle del Castillo Die 1908 eröffnete Salle del Castillo ist das Werk des Architekten Charles Coigny aus Vevey; der Name leitet sich vom Grafen Andres del Castillo ab. Das Gebäude ist eines der grossen Beispiele der Architektur der Jahrhundertwende in der Riviera und wurde von der Firma Architecum aus Montreux während zweier Jahre unter strengster Einhaltung aller Richtlinien des Denkmalschutzes, restauriert. Nach Investitionen von fast 18 Millionen Franken wurde der Betrieb dieses Gemeindesaales nun an die Fondation des Arts et Spectacles, die ebenfalls dem Reflet – Théâtre de Vevey vorsteht, anvertraut. Für Festival Images ist es eine grosse Ehre als erste Veranstaltung die Türen zum neuen Haus aller Bewohner Veveys aufstossen zu dürfen. Die Besucher erwartet in diesem Saal, neben den dort ausgestellten Exponaten, auch das Informationszentrum, eine Bar und der Festivalshop. Täglich von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet Adresse: Grande Place, 1800 Vevey Eintritt frei 21
29. FRANCIS ALӰS (Belgique) REEL – UNREEL (Video) Ort : Musée Jenisch, avenue de la Gare 2 Leitung: Musée Jenisch Vevey Du Ausgehend von einem Hügel Kabuls jagen sich zwei Kinder in einem rasanten Rennen durch die Stadt. Sie treiben einen Reifen aus einer Filmrolle vor sich her, vom einen Kind entrollt und vom anderen wieder aufgerollt. Angetrieben vom Takt metallischer und urbaner Geräusche, entfaltet sich eine Linie und hinterlässt die unsichtbaren Spuren des Spiels. So auf die Probe gestellt, saugt sich die Filmrolle im Verlauf der Reise mit dem Staub, dem Wasser und dem Feuer der Strasse voll. Der Film übernimmt alle Themen aus Francis Alÿs Recherche auf, und resultiert in einem Schlüsselwerk seiner künstlerischen Karriere. Durch seine bewusste Entscheidung für diesen konfliktbeladenen Ort, ermöglicht uns der Künstler einen Einblick in eine Alltagsgeschichte die uns, ohne Anfang und ohne Ende, von der Wirklichkeit zur Fabel führt. Courtesy : der Künstler und Galerie Peter Kilchmann, ZürichREEL – UNREEL (2011) de Francis Alÿs, vidéo, 20 min. En collaboration avec Julien Devaux et Ajmal Maiwandi Commissariat : Stéphanie Serra (conservatrice adjointe Art contemporain) 30. Atomik Magik Circus (Suisse) Atomik Magik Circus Ort : Théâtre Oriental‐Vevey, rue d’Italie 22 Einerseits die raumfüllenden, von den Ängsten des kalten Krieges geprägten Skulpturen von François Burland. Auf der anderen Seite zwei nach Tschernobyl geborene Fotografen : Romain Mader und Nadja Kilchhofer. Dem Universum Burlands ausgesetzt, fügt das junge Duo diesem Umfeld ihr fiktives Sandkorn bei. Diese Mischung von Referenzen, Ausdrücken, Generationensprüngen erschafft ein spektakuläres Land das Erinnerungen und Fantasien weckt. Leitung : Florence Grivel Regie : Maxime Fontannaz Mit der freundlichen Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia François Burland ist Preisträger des Prix de la Fondation Edouard & Maurice Sandoz (Prix FEMS) 2013. 22
31. OLIVIER CULMANN (Frankreich) The Others Ort: Nördliche Dependance des Hotel des Trois Couronnes, Rue d'Italie 49 Inszenierung: Festival Images und Olivier Culmann Olivier Cullman (1970) ist seit 1996 Mitglied des französischen Fotokollektivs Tendance Floue und konnte schon an zahlreichen Ausstellungen und Publikationen in Frankreich und im Ausland teilnehmen. In seiner neuesten Fotoserie The Others befasst er sich auf humorvolle Weise mit den gesellschaftlichen Verhaltenskodexen Indiens. Sein Ziel ist dabei die visuelle Übertragung der verschieden Elemente (Religion, Kaste, Beruf, usw.) die die Identität dieses Landes bilden. Die daraus resultierenden fünf Phasen sind zum ersten Mal am Festival Images vereint zu sehen und entführen den Besucher auf eine Bilderreise durch eine der meist strukturierten und abwechslungsreichsten Gesellschaften der Welt. Courtesy : Tendance Floue Das Festival Images wird in der Sektion Aussenarbeiten ebenfalls Diversion präsentieren, eine weitere Serie des selben Fotografen. 32. CRISTINA DE MIDDEL (Spanien) Party Ort: Nördliche Dependance des Hotel des Trois Couronnes, Rue d'Italie 49 Née Laut Cristina de Middel « If there is to be a revolution there must be a party ». Mit dem Buch Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung greift Cristina de Middel das nach der Bibel meistgedruckte Buch der Welt auf, und entfernt alle Zitate die ihrer Meinung nach nicht mehr für das zeitgenössische China relevant sind. In diese neue Künstlerfassung des kleinen Roten Buches hat de Middel ihre eigenen Arbeiten eingefügt. Der geschwärzte Textes in direkter Gegenüberstellung mit ihren Fotos ermöglicht eine mit Humor gewürzte Relektüre eines der grössten verlegerischen Phänomene der Geschichte. Courtesy : La New Gallery (Madrid) 23
33. ECOLE DE PHOTOGRAPHIE DE VEVEY Hordes et nuées Ort : CEPV, avenue Nestlé 1 Für das Festival Images hat die Ecole de Photographie de Vevey eine Ausstellung von knapp fünfzig eng mit der Schule verbundenen Fotografen vorbereitet. Die Reihe Hordes et nuées untersucht unser Verhältnis zur Tiernatur. In einer üppigen visuellen Zusammenstellung in der Tiere und Menschen Seite an Seite stehen, beleuchten die Bilder unsere animalische Seite, gezähmt und doch stets bereit auszubrechen. Die Ausstellung entfaltet sich in einer feurigen und hinreissenden Parade in der sich Grausamkeit mit Zärtlichkeit färbt und die Gewalt der Gesten sich mit der Anmut der tierischen Haltung vermischt. Für eine umfassende Liste der Fotografen, besuchen Sie bitte unsere Website www.images.ch 34. HANS EIJKELBOOM (Pays‐Bas) Portraits & Cameras 1949‐2009 Ort : Musée suisse de l'appareil photographique, Grande Place 99 Né Die Serie Portraits and Camera zeigt 60 Werbefotos von Fotokameras, begleitet von einem Porträt von Hans Eijkelbloom, von seiner Geburt bis zu seinem sechzigstem Lebensjahr. Er präsentiert auf diese Weise eine originelle Geschichte der Fotografie und des Porträts, jeweils gemäss den Techniken und Vorlieben der Zeit von 1949 bis 2009. Die Arbeit wird im Schweizer Kameramuseum ausgestellt, zusammen mit den jeweiligen Kameras mit denen die Fotos aufgenommen wurden, allesamt aus den Sammlungen des Museums. Das Festival Images wird in der Sektion Aussenarbeiten ebenfalls Numbers präsentieren, eine weitere Serie des selben Fotografen. (n°7) Eine Koproduction des Festival Images und des Schweizer Kameramuseums. 24
35. LEANDRO ERLICH (Argentinien) Bâtiment Ort : Salle del Castillo, Grande Place Die monumentale Installation Bâtiment (2004) ist eine massstabgetreue Nachbildung der Fassade eines vierstöckigen pariser Mietshauses des 19. Jahrhunderts. Auf dem Boden ausgebreitet, wird das Werk durch einen riesigen im 45‐Grad‐Winkel freistehend angebrachten Spiegel komplettiert. Im Spiegel verwandeln sich die auf dem Boden liegenden Besucher in wahrhaftige urbane Kletterer. Als Kernstück der diesjährigen Ausgabe des Festivals lädt Bâtiment den Besucher zu einem echten interaktiven Erlebnis ein. Ähnlich einer russischen Matrjoschka‐Puppe, dient dieses Gebäude im Inneren eines Gebäudes als Verweis auf die vielfältigen öffentlichen, festlichen, spielerischen und künstlerischen Anlässe die in Zukunft in der Salle del Castillo – dem Mittelpunkt des Festival Images 2014 – stattfinden werden. Courtesy GALLERIA CONTINUA, San Gimignano / Beijing / Les Moulins; Produktion GALLERIA CONTINUA, San Gimignano / Beijing / Les Moulins – Le CENTQUATRE‐PARIS / Die Installation von Bâtiment in der Salle del Castillo wurde von der Fontation artEDU sowie der Sparkasse Caisse d'Epargne Riviera im Rahmen ihres zweihundertjährigen Jubiläums unterstützt (n° 58) 36. DINAH FRIED (USA) Fictitious Dishes : An Album of Literature’s Most Memorable Meals Ort : Hôtel des Trois Couronnes, rue d’Italie 49 Inszenierung: je 7 Fotos im Eingang des Hotels und 10 auf Tischsets Dinah Dinah Fried (1981) ist Grafikerin und Art Director und lebt in New York. Sie machte 2012 ihren Abschluss an der Rhode Island School of Design, und gründete 2014 die Designagentur „Small Stuff“ mit. In ihrem Werk Ficticious Dishes: An Album of Literature's Most Memorable Meals, inszeniert Dinah Fried mehr als 50 Mahlzeiten aus der klassischen Literatur. Auf der einen Seite ist die entsprechende Textpassage und auf der folgenden der von ihr gedeckte Tisch abgebildet. Realisiert mit der Unterstützung des Hotel des Trois Couronnes 25
37. LIA GIRAUD (Frankreich) Culture #1 Ort : Salle del Castillo, Grande Place Inszenierung: Festival Images et Lia Giraud Lia Giraud (Paris, 1985) erhält 2011 ihr Diplom an der ENSAD (Ecole Nationale Supérieure des Arts Décoratifs). In einer Zeit in der Bilder meist digitaler Natur sind, bietet Lia Giraud mit ihrem Projekt Culture #1 die Möglichkeit mit „biologischen Bildern“ zu experimentieren. Auf halbem Weg zwischen wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung angesiedelt, basiert ihr Verfahren auf der Reaktion mikroskopischer Algen die fähig sind Licht einzufangen und nach einem der klassischen Fotografie abgeleiteten Prinzip Bilder zu erzeugen. In der Sektion „Innenausstellungen“, präsentiert das Festival Images Immersion von Lia Giraud und Alexis de Raphaelis (n° 38) 38. LIA GIRAUD ET ALEXIS DE RAPHELIS (Frankreich) Immersion Ort : Salle del Castillo, Grande Place Eine Koproduktion des Festival Images (Vevey), de Paris Sciences et Lettres (PSL*), de l'EnsadLab et du Fresnoy, Studio national des arts contemporains (Tourcoing, France) Immersion ist eine Installation die drei Disziplinen verbindet : Film, Fotografie und Biologie. Ein Gerät/Labor wird in der Nähe einer Projektionsfläche aufgestellt; dieses von Lia Giraud entwickelte Temporium ist eine autonome Vorrichtung zur Erstellung lebender Bilder aus Mikroalgen. Die Algen beinflussen in Echtzeit die Wirkung der Szenen des Films von Alexis de Raphaelis – oder besser gesagt: der Film beeinflusst die Algen und diese ihrerseits den Puls des Films. Realisiert mit der Unterstützung von Supélec und Muséum National d'Histoire Naturelle (Paris) 26
39. JOANA HADJITHOMAS ET KHALIL JOREIGE (Libanon) Le Cercle de Confusion Ort : Théâtre Vidy‐Lausanne, Avenue Emile‐Henri‐Jaques‐Dalcroze 5, 1007 Lausanne Seit fünfzehn Jahren entwickeln Joana Hadjthomas und Khalil Joreige (beide 1969 geboren) ihr zwischen Film und bildender Kunst angesiedeltes Werk. Le cercle de confusion ist eine in 3000 Stücke zerlegte und auf einen Spiegel geklebte Luftansicht Beiruts. Jeder Besucher darf eines der nummerierten Stücke mitnehmen und kann auf der Rückseite den Satz „ Beirut does not exist“ lesen. Das Werk, so wie die Stadt selbst, bleibt somit in einem Zustand konstanter Veränderung. Anlässlich des Festival Images und dank einer neue entstandenen Zusammenarbeit kann das Werk von Hadjthomas und Joreige im Théâtre de Vidy in Lausanne bewundert werden. Gestaltung: Théâtre Vidy‐Lausanne und Festival Images Spielzeiten des Théâtre Vidy‐Lausanne : www.vidy.ch 40. ERIK KESSELS (Niederlande) 24hrs in Photos Ort : Eglise Sainte‐Claire Inszenierung: 350'000 Bilder im Format 10x15 cm auf einem Haufen im Inneren der Kirche. « Wir sind heute einer Bilderflut ausgesetzt » erklärt Erik Kessels, und definiert somit auch die Problematik die am Ursprung seines Projektes steht. In der Eglise Sainte‐Claire präsentiert sich seine Installation als Haufen loser Fotos. Er materialisiert nach dem Zufallsprinzip die im Verlauf eines einzigen Tages auf Flickr hochgeladenen Dateien. 24HRS in Photos erlaubt somit sich ein konkretes Bild des täglich am Computer konsumierten Bildmaterials zu verschaffen. Realisiert mit der freundlichen Unterstützung von Fujifilm (Switzerland) AG und Pomp It Up Inszenierung: Roland Buschmann In der Sektion „Aussenarbeiten“ präsentiert das Festival Images die Fotoserie Valerie, in almost every picture #11 (n° 15) 27
41. ANOUK KRUITHOF (Niederlande) Untitled (I’ve taken too many photos / I’ve never taken a photo) Ort: Historisches Museum, Dachgeschoss, Rue du Château Anouk Kruithof wurde 1981 in den Niederlanden geboren. 2011 erhielt sie den Grand Prix du Jury im Bereich Fotografie des Festivals de Hyères, und lebt seit dem selben Jahr in New York. Am Anfang des Projektes bat die Künstlerin einen 19‐Jährigen jungen Mann der nie zuvor ein Foto gemacht hatte, aus all den Fotos die sie bis anhin realisiert hatte 75 auszuwählen. Vor Ort wird die Serie von der Decke hängend und über Handspiegel im gewünschten Ausschnitt sichtbar gemacht. Die Arbeit hinterfragt den gesamten Prozess einer Ausstellung, von der Auswahl der Bilder zur Wahl des Themas bis hin zur definitiven Präsentation. Im Rahmen dieser Ausstellung werden Anouk Kruithof und das Festival Images gemeinsam eine Publikation herausgegeben, die integraler Bestandteil dieser Arbeit ist. 42. LIAM MALONEY (Canada) Texting Syria Ort: Untergeschoss, Théâtre de Verdure, Parc du Rivage Inszenierung: Fotografien auf leuchtenden Blättern. Die Besucher können im Ausstellungsraum Begleit‐SMS zu den Bildern erhalten. Liam Maloney wurde 1975 geboren und lebt in Toronto. Er ist Fotograf und Filmemacher der den Grossteil seiner Arbeit der Dokumentation von Kriegen und sozialen Themen widmet. 2013 besuchte er verschiedene Flüchtlingslager in Syrien und im Libanon. Seine Reihe Texting Syria besteht aus Porträts deren einzige Lichtquelle die Bildschirme der Smartphones sind : die darauf Porträtierten tauschen sich damit mit ihren Verwandten in der Heimat aus. Die Inszenierung ermöglicht die Zusammenhänge zwischen den Porträts und den Nachrichten die sie schreiben zu erkennen. Eine unerwartete und intime Art den Konflikt in Syrien zu dokumentieren, weitab von den massenhaft abgedruckten Bildern der Mainstream‐
Medien. 28
43. ERLING MANDELMANN (Dänemark) Oskar Kokoschka dans l’objectif du photographe Ort: Musée Jenisch, Espace Oskar Kokoschka, Avenue de la Gare 2 Eine Produktion der Oskar Kokoschka Stiftung Der 1935 in Kopenhagen geborene Fotograf Erling Mandelmann hat mehr als 500 Persönlichkeiten (darunter Maurice Béjart, Georges Brassens, Charlie Chaplin oder Audrey Hepburn) porträtiert. Die Fotoserie Oskar Kokoschka im Objektiv des Fotografen Erling Mandelmann versammelt Fotos die er über 25 Jahre in Villeneuve vom österreichischen Maler aufgenommen hat. Diese Bilder, die den Künstler bei der Arbeit oder stolz in seinem Garten posierend zeigen, offenbaren die tiefe Freundschaft die dabei zwischen den zwei Männern entstanden ist. Am 18. September 2014 um 18:30 findet unter der Leitung von Régine Bonnefoit im Musée Jenisch ein öffentliches Gespräch mit Erling Mandelmann statt. 44. NERHOL (Japan) Misunderstanding Focus Ort : Salle del Castillo, Grande Place Inszenierung: Festival Images und Ivan Vartanian Das Duo Nerhol besteht aus den japanischen Künstlern Yoshihisa Tanaka und Ryuta Iida, beide Anfang der 1980er Jahre geboren. Die Reihe Misunderstanding Focus besteht aus verschiedenen Porträts im Relief, jeweils aus etwa hundert gestapelten Seiten bestehend. Das Resultat dieser handgemachten 3D‐Bildern ist eine neue visuelle Darstellung, die jedem Gesicht ein skulpturales und verzerrtes Aussehen verleiht. Der Prozess offenbart die Herausforderung in einem einzigen Foto die Komplexität des menschlichen Gesichtes, seiner Physiognomie und seiner unzähligen Gemütszustände unverfälscht wiederzugeben. 29
45. LE PORTRAIT MULTIPLE Ort : Salle del Castillo, Grande Place
Une production du Festival Images Inszenierung: Rekonstruktion eines Fotoautomaten der multiple Porträts ermöglicht (kostenpflichtig). Während des Ersten Weltkrieges lebt Marcel Duchamp (*1887) in New York. Von vielen als der wichtigste Künstler des 20. Jahrhunderts angesehen, hat sein Werk zahlreiche Kunstrichtungen beeinflusst, darunter etwa die Konzeptkunst, die Minimal Art, Body Art oder die optische Kunst. 1917 begibt sich Duchamp zum Broadway Photo Shop. Dieses kleine Geschäft besitzt ein optisches Photosystem wie man sie damals oft auf Jahrmärkten antreffen konnte: in jeder Ecke ein Spiegel vor dem man posieren konnte. Durch die verschiedenen Spiegelungen vermehren sich die Bilder und man bekommt das Gefühl man sei geklont worden. Das Foto das bei diesem Besuch entstand entwickelte sich zu einem der bekanntesten Bilder Duchamps. Letztendlich lässt dieses Portrait Multiple schon die verschiedenen Identitäten erahnen die er im Laufe seiner Karriere annehmennoch würde. Das Festival Images hat ein ähnliches System wie jenes von Duchamp rekonstruiert, und ermöglicht den Besuchern sich auf spielerische Art mit sich selbst auseinanderzusetzen. Inszenierung: Laurent Pavy, Gabarit 46. ALEX PRAGER (USA) Face in the Crowd Ort: Espace Quai1, Place de la Gare 3 Alex Prager Alex Prager kommt 1979 in Los Angeles auf die Welt, wo sie lebt und arbeitet. Sie ist Autodidaktin, hat dennoch rasch international Erfolg und ihre Werke werden am Museum of Modern Art (MoMA) in New York sowie am Whitney Museum of American Art in San Francisco ausgestellt. In Face in the Crowd untersucht sie in Fotografie und Film die mit Menschenansammlungen verbundenen Emotionen. Durch komplexe visuelle Szenarien mit zahlreichen Darstellern, offenbart die Künstlerin das Paradox des einsamen Menschen in der Masse. Der gewählte Bildausschnitt trägt dazu beim Betrachter eine ungewohnte Erfahrung der Masse hervorzurufen: die kleinsten Details können aufgedeckt werden und fungieren als visuelle Anhaltspunkte um in die persönliche Geschichte jeder einzelnen der dargestellten Figuren einzudringen. Alex Prager hat eine Sonderinstallation für das Festival Images entwickelt, einschliesslich des Kurzfilms Sunday. In der Sektion „Aussenarbeiten“ präsentiert das Festival Images La Petite Mort (n° 20) 30
3/ International : Cardinal Points Das Festival Images öffnet sich der Welt und exportiert auf der ihm eigenen Weise die Arbeiten von vier Schweizer Künstlern. Anlässlich der Eröffnung der Veranstaltung werden an öffentlichen Plätzen in Städten an den vier Himmelsrichtungen Veveys vier spezifisch angefertigte Arbeiten aufgestellt. Dabei werden die Künstler ihre Arbeiten in einer Stadt präsentieren der sie durch bestehende familiäre, künstlerische oder persönliche Beziehungen Verbunden sind. Ein Foto der vier Serien von Cardinal Points wird anschliessend im grossen Format in Vevey gezeigt. Einige Tage nach der Eröffnung des Festivals werden auf der Rückseite dieser Fotos dann die Ansichten der Arbeiten an den vier verschiedenen Orten hinzugefügt. Durch diese In‐situ‐Installationen dient Cardinal Points als physische Darstellung der vielen Verbindungen die das Festival Images im Verlauf der Jahre mit Künstlern, Kuratoren und Institutionen auf der ganzen Welt aufgebaut hat. Darüber hinaus bietet das Projekt eine erfrischende und flüchtige Möglichkeit die Arbeit von vier Schweizer Fotografen im Ausland zu präsentieren. 47. JOHANN BESSE (Schweiz Pans Ort : Parc du Panorama und Berlin /Deutschland Der 1977 in Lausanne geborene Johann Besse erhält 2007 den Bachelor in Fotografie an der ECAL/Ecole Cantonale d'Art de Lausanne. 2013 wird er für den Swiss Award Design nominiert und lebt zur Zeit in Berlin. 2011 fotografiert Besse die Fassaden Sowjetischer Miethäuser in Berlin. In der Reihe Pans stellt er die verschiedenen Lösungen vor, die Architekten und Städteplaner angewendet haben um die sterile Nüchternheit dieser Bauten zu kaschieren. Durch die Überbelichtung des Himmels erhalten die Bilder einen entleerten Effekt, der die Dekontextualisierung des Bauwerks weiter verstärkt, und es schutzlos, ohne Verhältnis zu seiner Umgebung oder der urbanen Landschaft erscheinen lässt, fast wie ein abstraktes Gemälde. Für „Cardinal Points“ hat Johann Besse diese Fotos wieder in das städtische Bild der deutschen Hauptstadt eingefügt. Kuration: Johann Besse 31
48. LAURENCE BONVIN (Schweiz) Passing Revisited Ort : Parc du Panorama und Johannesburg / Südafrika Laurence Bonvin wurde in der Schweiz geboren und hat an der Ecole Nationale Superieure de la Photographie d'Arles studiert. Sie lebt zwischen Berlin und Genf und unterrichtet seit 2002 an der ECAL/Ecole Cantonale d'Art de Lausanne. Nach mehreren Aufenthalten in Südafrika begann Laurence Bonvin 2011 belebte Strassenecken in Johannesburg zu fotografieren. Fasziniert von der Flüssigkeit der Körper auf der Suche nach einem Weg durch die Masse, realisiert sie die Reihe Passing die 2013 im Genfer Mamco – Musée d'art moderne et contemporain – zu sehen war. Für das Projekt „Cardinal Points“ des Festival Images hat sie sich entschieden diese Bilder an ihrem Ursprungsort zu installieren indem sie diese auf Plakatwänden an den abgelichteten Kreuzungen aufhängt. Passing Revisited fügt die Bilder flüchtig und leise wieder in ihren anfänglichen Kontext ein. Kuration: Laurence Bonvin 49. DAVID FAVROD (Schweiz) Hikari Ort : Parc du Panorama und Kobe / Japan David David Favrod, Abgänger der ECAL/Ecole Cantonale d'Art de Lausanne, kommt 1982 im Alter von sechs Monaten aus Japan in die Schweiz. Seit mehreren Jahren arbeitet er an der Aufarbeitung seiner Japanischen Wurzeln, ohne jedoch in das Land gereist zu sein. In seinen in der Schweiz realisierten Inszenierungen integriert er die von seinen Angehörigen überlieferten Mythen und die Realität der Kriegsjahre sowie die Eigenheiten der Japanischen Kultur. Da David Favrod seine Arbeit im August 2014 bereits in Kobe zeigt, hat er anlässlich seiner Rückkehr in sein Heimatland die Einladung angenommen für „Cardinal Points“ des Festival Images die Bilder der Reihe Hikari an einem öffentlichen Platz der Stadt auszustellen. Kuration: David Favrod und Ivan Vartanian 50. GIAN PAOLO MINELLI (Schweiz) Buenos Aires, La Boca, 2014 Ort : Parc du Panorama und Buenos Aires / Argentinien Né Gian Paolo Minelli wurde 1968 geboren und ist im Kanton Tessin aufgewachsen. Seit 1999 lebt er in Buenos Aires, wo er rasch sein kreatives Labor errichten konnte. Er durchquert die Stadt auf der Suche nach ungewöhnlichen Orten die ihn inspirieren. Der Künstler hat sich entschieden im Stadtteil La Boca die Reihe Buenos Aires, La Boca, 2014 zu präsentieren. In der Nähe der Usina de las Artes angesiedelt, im Inneren des neuen Kulturzentrums der Argentinischen Hauptstadt, besteht seine Ausstellung aus nebeneinander aufgestellten Fotos von Bildern und Fotografien des städtischen Raumes. Diese Fotos erstrecken sich über mehrere Meter und offenbaren die Vielfältigkeit der Besonderheiten des Quartiers La Boca. Kuration: Gian Paolo Minelli und KBB (Kultur Büro Barcelona / Buenos Aires) mit Sigismond de Vajay 32
4/ Internationaler Fotografie Grand Prix, Vevey Während das Festival stets an geraden Jahren stattfindet, stiftet die Fondation Vevey ville d'images in ungeraden Jahren Stipendien im Bereich der Fotografie in der Höhe von mehr als 70'000CHF ; der Grosse Internationale Fotografie Grand Prix von Vevey ist einer der ältesten und höchstdotierten Europas. Für jede Ausgabe werden mehr als 800 Projekte aus der ganzen Welt eingereicht. Die Arbeiten die dank der Stipendien realisiert werden, werden dann jeweils im Folgejahr am Festival Images ausgestellt. Preisträger des 8. Vevey International Photography Award, unter dem Vorsitz der französischen Fotografin Bettina Rheims, ist der Schweizer Augustin Rebetez. Der ehemalige Student des CEPV (Vevey) erhielt 40'000CHF für die Umsetzung eines Projektes innerhalb eines Jahres. Dieses Projekt wird im Rahmen des Festival Images erstmals zu sehen sein. Es verspricht neue, delikate und subtile Einsichten in die ungewöhnliche und verzauberte Welt des jungen Künstlers. 51. AUGUSTIN REBETEZ (Schweiz) arrière‐tête (mécanismes) Ort : Ancien Café les Mouettes, rue du Lac 45 Eine Produktion des Festival Images Augustin Rebetez, 1986 geboren, erhält 2009 am CEPV (Centre d'enseignement professionel in Vevey) sein Diplom und wird sehr rasch von der nationalen und internationalen Kunstszene bemerkt. Seine Reihe arrière‐tête (mécanismes) zeigt ein reiferes, poetischeres und komplexeres Universum als frühe Arbeiten. Ein Stamm ungewöhnlicher Kreaturen kommt darin zur Erscheinung, bemalt und inszeniert, formlos und skulptural, jedes Individuum mit einer spezifischen Fähigkeit. Die Grenzen der reinen Fotografie sprengend, zeigt das Festival Images diese Arbeit an einem verlassenen Ort, in welchem das Team von Repaire Fantastique eine eigens entwickelte Installation realisiert hat, die den Besucher auf eine fantastische Reise ins Zentrum dieser unmenschlichen und tragikomischen Komödie entführt. Inszenierung: Repaire Fantastique Druck: Laurent Cochet Künstlerische Zusammenarbeit: Matthieu Bernard‐Reymond, Noé Cauderay, Luana Gonçalves 33
Reportage Leica 52. ABIR ABDULLAH (Bangladesch) Deadly Cost of Cheap Clothing Ort : Local d'Art Contemporain, L.A.C, Ruelle des Anciens Fossés 8 Abir Abdullah wurde 1971 in Bangladesch geboren und erlangt einen universitären Master in Marketing bevor er sich der Fotografie widmete. In Dacca, einer Metropole mit vielen Textilfirmen, ist die Gefahr eines Brandes allgegenwärtig. Die schlechten Arbeitsbedingungen kamen brutal ans Licht als der Einsturz des Rana Plazas im April 2013 mehr als 1100 Tote forderte. Abir Abdullah beleuchtet die permanente Gefahr der die drei Millionen Arbeiter der Branche ausgesetzt sind. In der Reihe Deadly Cost of Cheap Clothing, die den Brand der Tazreen‐Kleiderfabrik dokumentiert, arbeitet er ohne Kompromisse bis hin zu den aufgereihten Leichen die aus den Trümmern geborgen wurden. Licht Broncolor 53. CEDRIC RACCIO (Schweiz) Valensis Ort : Local d'Art Contemporain, L.A.C, Ruelle des Anciens Fossés 8 Cédric Raccio ist ein 1981 geborener Italienisch‐Schweizerischer Fotograf der im Kanton Wallis aufgewachsen ist. Sein Projekt Valensis wird von den Mythen und Legenden des Wallis inspiriert. Mit experimentellen Techniken bearbeitet, bietet diese Bildersammlung eine Annäherung an die vielschichtige Welt des Künstlers. Er mischt in seinem Projekt, dank seiner meisterhaften Beherrschung des fotografischen Mediums, verschiedene Themen: die Berge, den Tod, psychedelische Musik, Religion und die Darstellung des Teufels im 21. Jahrhundert. Die Geschichten die er hört dienen ihm als Grundlage für die Bilder die er am Computer erschafft. Raccio ist bemüht sich von der klassischen Erzählung zu entfernen und anhand der ihm gebotenen Geschichten eine neue, künstlerische Vision zu kreieren. 34
Spezialpreis der Jury 54. LUCIA NIMCOVA (Slowakei) Animal Imago / Blind Spots Ort : Local d'Art Contemporain, L.A.C, Ruelle des Anciens Fossés 8 Die Reihe Animal Imago/Blind Spot ist um zwei komplementäre Bilderbestände gewachsen. Lucia Nimcova fotografiert während ihren Reisen Vielzahl Bilder die sie dann aufbewahrt und nicht unbedingt unmittelbar in ihrer Arbeit verwendet. Die Idee zu Animal Imago kam ihr als sie eine originelle Art suchte um die Kommunikation mit ihrem Sohn und ihrer Nichte zu bereichern. Aus ihrem Archiv wählte sie Bilder auf denen ein Tier auf ungewöhnliche Weise zu sehen war. Die Fotografien von Blind Spot hingegen sind alle mit der Kindheit der Künstlerin oder Träumen aus ihrer Jugend verbunden. Grundlegend ist beiden Fällen der Wunsch ferne persönliche Erinnerungen in ein zusammengefügtes Bestiarium zu vermengen und damit der nächsten Generation eine Geschichte zu erzählen. Nestlé Stipendium Das Nestlé‐Stipendium ist ein kreatives Laboratorium das vom Festival Images, der Firma Nestlé aus Vevey und einem Künstler errichtet wird, mit dem Ziel die Bereiche Event, Wirtschaft und Kunst zusammenzubringen. 55. OLIVIER CABLAT (Frankreich) DUCK Ort : The Big DUCK, Jardins du Rivage Eine Produktion des Festival Images Olivier Cablat, Jahrgang 1978, studierte Kunst und Fotografie bevor er bis 2004 für das Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Ägypten arbeitete. Für sein Projekt DUCK sucht Olivier Cablat im Internet die grösstmögliche Anzahl Bilder die dem „Konzept der Ente“ entsprechen: eine architektonische Struktur in der Form der Funktion entspricht. Mehrere hundert Fotografien aus der ganzen Welt finden sich letztendlich am Festival Images wieder, und können im Inneren einer riesigen Ente besichtigt werden. 3D‐Modellierung von The Big Duck: Antoine Mialon The Big Duck: Realisiert mit der Unterstützung von Alimentarium (Vevey) Im Rahmen dieser Ausstellung wird das Festival Images gemeinsam mit Editions RVB eine Publikation herausgegeben, die integraler Bestandteil dieser Arbeit ist. 35
5/ Parallele Veranstaltungen Nebst den eigenen Produktionen nimmt das Festival Images an jeder Ausgabe auch Projekte jener auf, die Vevey zur ständigen „Bilderstadt“ machen: Museen, Galerien, Ateliers, Kinos, Händler und Künstlerkollektive. Schlussendlich ist das Festival Images die beste Gelegenheit um eine ganze Reihe von Initiativen im Bereich der visuellen Kunst zu organisieren und bekannt zu machen. In diesem Sinne handelt es sich nicht um ein „Nebenfestival“ sondern um Ausstellungen die unter dem Titel „Parallelveranstaltungen“ in das Programm integriert werden. Die Kuration, das Format und die Aussagen dieser Veranstaltungen werden gänzlich von den jeweiligen Initianten konzipiert und durchgeführt. 2014 werden diese Ausstellungen über die Grenzen der Stadt hinauswachsen und sich über die gesamte Riviera erstrecken, von Cully (Galerie davel 14) bis nach Montreux (Décal'Quai). Diese Kollaborationen sind kostbar, da sie wichtige Gespräche und Austauschmöglichkeiten erzeugen. Sie zeugen von der Dynamik im Bereich der visuellen Kunst der Region und tragen massgeblich dazu bei während dreier Wochen Vevey in ein riesiges Museum zu verwandeln. 57. GRAZIELLA ANTONINI (Italien / Schweiz) Alcina – naturalité Ort : Galerie davel 14, rue Davel 14, Cully 1967 in Italien geboren, lebt und arbeitet Graziella Antonini in Paris und der Schweiz. 1989 erhält sie ihr Diplom an der Fotoschule in Vevey und produziert zwischen 1998 und 2003 Voyage imaginaire au Japon, eine Reihe die internationale Erfolge feiern kann. Mit ihrem Projekt Alcina – naturalité hinterfragt Graziella Antonini den wilden Charakter einer Landschaft. Vom Geiste einer unberührbaren Natur angezogen, interessiert sie sich unter Anderem für botanische Gärten. Für sie stellen diese eine idealisierte Version der Natur im Kleinformat dar: eine unerforschte Flora die dennoch auf eine wahrliche ästhetische Organisation reagiert. Diese geschützten Räume werden als Abgrenzung und Gegenpunkt zur zeitgenössischen technologischen Gesellschaft gezeigt. Kuration und Produktion: Galerie davel 14 (Cully) 36
58. 200. Jubiläum der Sparkasse Caisse D'Epargne Riviera Cabanes de la Riviera Ort: in der Stadt Die Sparkasse Caisse D'Epargne Riviera ist eine der ältesten noch tätigen Banken in der Schweiz. Fest in der Region der Riviera verankert, hat sie schon mehrere Generationen in der Verwirklichung ihrer Immobilienprojekte begleitet. Zum 200. Jubiläum hat die Sparkasse Caisse D'Epargne Riviera die Ausstellung Cabanes de la Riviera produziert, vier Häuser die in der Stadt Vevey aufgebaut wurden. Unter der Aufsicht von Juri Steiner wurden die Bauten von Schweizer Künstlern und Architekten der Region Riviera konzipiert und realisiert. Um diese Ausstellung im Rahmen des Festival Images zu verlängern, unterstützt die Sparkasse Caisse D'Epargne Riviera ebenfalls die grosse Arbeit von Leandro Erlich in der Salle del Castillo: Bâtiment kann schliesslich durchaus als Darstellung eines Bauwerkes verstanden werden, als riesiges Gebäude im Inneren des brandneuen Gemeindesaales, naturgemäss das Haus aller Einwohner Veveys. Jubiläumsparkour Cabanes: Claudia Comte und Guillaume Pilet, Le Passage de l’Etoile, 2014 (Passage de l’Etoile) / Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger, Les Envahisseurs !, 2004 – 2014 (Quai Perdonnet) / Markus Weiss, La cabane de Vevey, 2014 (Hafen CGN) / Collectif d’architectes, La Voie, 2014 (Place de la Gare) / Leandro Erlich, Bâtiment, 2004 (Salle del Castillo) Weitere Informationen über die Cabanes : www.bicentenaire.ch Eine Koproduktion des Festival Images und der Sparkasse Caisse D'Epargne Riviera Kuration: Juri Steiner In der Sektion „Innenausstellungen“ präsentiert das Festival Images Bâtiment von Leandro Erlich 59. COLLECTIF QUINZE (Schweiz) NOISE Ort : Atelier d'Oliver Schneider, Route de Lavaux 2 Das collectif Quinze wurde 2014 gegründet und vereint mehrere junge Fotografen aus der Romandie, wobei die meisten von ihnen zur Zeit noch am CEPV (Centre d'enseigenment professionnel de Vevey) im Bereich Fotografie studieren. Für diese Ausgabe des Festival Images hat das collectif Quinze das Atelier eines Künstlers aus Vevey besetzt um darin ein Projekt zum Thema Lärm – in der Fotografie bezeichnet der Begriff Lärm die Anwesenheit von störenden Informationen in einem Bild – zu entwickeln und präsentieren. Um dieser Frage nachgehen zu können, wendet sich das Kollektiv einer weiteren Form des künstlerischen „Lärms“ zu: der Musik. Von diesen Theorien ausgehend, untersucht die Ausstellung NOISE das Verhältnis zwischen der Fotografie und anderen Medien, versucht sie in einen gemeinsamen Dialog zu verwickeln und spielt mit der Idee des visuellen Störung. Für eine umfassende Liste der Fotografen, besuchen Sie bitte unsere Website www.images.ch 37
60. DOMINIQUE DERISBOURG (Frankreich) Vevey, ville de talents Ort : Vevey Hotel & Guesthouse, Grande Place 5 Dominique Derisbourg (Frankreich, 1962) studierte an der Fotoschule in Vevey. Er arbeitet unter Anderem für die Schweizer Zeitschrift Femina, für die er fast 700 Covers geschaffen hat. Vevey, ville de talents ist eine Reihe von Porträts von Persönlichkeiten der Stadt. Eine Ausstellung die eine Hommage an jene die Beweise einer lebenden und dynamischen Stadt sind, sein möchte. Konzipiert von Dominique Derisbourg, der Art Director Hélène Bouillaguet und dem Presseverantwortlichen der Stadt Vevey Pierre Smets, ist diese fotografische Sammlung eine Danksagung an alle Talente in der Stadt der Riviera. Die Fotos begrüssen im Inneren des Vevey Hotel & Guesthouse Besucher aus aller Welt. In Zukunft werden jedes Jahr neue Persönlichkeiten – berühmt oder unbekannt – Botschafter von Vevey ville d'images sein. Kuration: Hélène Bouillaguet und Pierre Smets 61. ALEXIS GONNET & FRANCK BOUROULLEC (Frankreich) TRANSPARENCE Ort : Ferrari Art Gallery, Quai Perdonnet 22 Jeune Der junge Französische Fotograf Alexis Gonnet hat schon zahlreiche Photoshop‐Contests gewonnen. Er spricht in seinen Bildern die aufregende Poetik der mythologischen Erzählungen und der Märchen unserer Kindheit an. Franck Bouroullec, Abgänger der Ecole des Gobelins ist auf der ganzen Welt für seine Malereiperformances bekannt. Franck Bouroullecs jüngstes grafische Experiment zum Thema Unterlage/Oberfläche Glassnox ist vollständig der TRANSPARENCE gewidmet. Dieses gemeinsame Projekt das im Frühjahr 2014 debütierte, ist das Aufeinandertreffen zweier kreativer Generationen. Zwei Künstler die vollkommen gegensätzliche Arbeitsweisen und Techniken anwenden. Ihre Arbeiten wollen zur Suche einladen. Abgesehen von der malerischen oder fotografischen Harmonie, kann der Besucher in die Arbeit eintreten und sich die vorgeschlagene Geschichte zu eigen machen. Kuration: Ferrari Art Gallery (Vevey) 38
62. MARCO HEINZEN & ADVENTICE EDITIONS (Schweiz) re:editorial Ort : STADIO, rue de la Valsainte 11 Marco Nicolas Heinzen lanciert 2006 das Projekt Encyclopedia Aesthetica Universalis, eine Sammlung von mehr als 15'500 Bildern aus dem Internet. Diese Sammlung wird in Form von Ölgemälden archiviert, und untersucht hauptsächlich Fragen zum Thema der Reproduktion und der Appropriation. Adventice Editions (AE) wurde 2010 von Florine Bonaventure und Jennifer Niederhauser ins Leben gerufen. AE veröffentlicht jährlich die Zeitschrift Adventice und organisiert verschiedene Veranstaltungen, die als Plattform für multidisziplinäre Dialoge zwischen verschiedenen Forschungsfeldern dienen. Marco Nicolas Heinzen und Adventice Editions sind von STADIO eingeladen worden um an einem gemeinsamen Projekt mit dem Titel re:editorial zu arbeiten. Dieses besteht aus einem Forschungslabor zu Fragen um das Archiv und dessen Transposition im Raum. Marco Nicolas Heinzen und Adventice Editions haben sich mit der Problematik des Übergangs vom Bildschirm in einen physischen Ausstellungsort befasst, vom virtuellen Ursprung zur konkreten Produktion. Kuration: STADIO 63. SEBASTIEN KOHLER (Schweiz) Dita PumpKins Ort : Décal'Quai, rue de la Rouvenettaz 1, 1820 Montreux Né Sébastien Kohler wurde 1969 in der Schweiz geboren und kommt ursprünglich aus der Musikszene. In beiden Feldern, jenem der Musik und jenem der Fotografie, als Autodidakt ausgebildet, beschäftigt er sich seit einigen Jahren mit alten Fototechniken. In seinem Studio in Lausanne realisiert Sébastien Kohler Bilder auf Glasplatten im Kollodium‐Nassverfahren. Diese Technik die eine hervorragende Feinkörnigkeit ermöglicht, wurde vom Engländer Frederick Scott Archer entwickelt und war in den 1880er‐Jahren sehr beliebt. Kohler nutzt diese Technik um Dita PumpKins zu präsentieren, eine weibliche Figur aus einer vergangen Zeit. Angesiedelt zwischen Geistern und Träumen, beleuchtet ihr Blick diese Referenzdurchtränkten durchsichtigen Abzüge. Poesie, Nostalgie und gespenstische Präsenz: die Bilder sind ein work in progress das den Betrachter in ein Ambiente aus dem vorletzten Jahrhundert entführt. Kuration: Décal'Quai (Montreux) 39
64. MARIE TAILLEFER (Schweiz) Here are some crypted pictures of mary smith Ort : Rue d’Italie 51
Marie Taillefer (geboren 1978) erhält 2003 ihr Diplom an der Fotoschule Vevey und lebt in Paris und in Mexiko. Gewinnerin des Nikon Young Talent Prize 2001, hat sie für das Werk A mon père, tu vois le cirque den Imacon Preis am Festival Images 2004 und den European Women Photographer Award erhalten. Marie Taillefer vermischt in ihrem Werk ihr privates und ihr professionelles Ego. Für ihre Reihe Here are some crypted pictures of mary smith, entblösst sich die Künstlerin auf Porträts, die sie mit den ihr eigenen Techniken retuschiert: das ursprüngliche Foto wird mit einer Polaroid‐ oder Digitalkamera aufgenommen, und das Bild wird eingescannt und neu gedruckt. Daraufhin malt und reisst sie auf das erste Bild eine weitere Dimension. Nach einer zweiten Digitalisierung, überlagert sie die dabei entstandenen Bilder. Diese Arbeit entstammt aus einem Fotobearbeitungs‐ und Appropriations‐
prozess mit unterschiedlichen Ausgangspunkten. Kuration und Produktion: Collectif RATS 65. VEVEY VILLE DE TOURNAGE Ort : Cinéma Rex 4, rue Jean‐Jacques Rousseau Zu jeder Ausgabe des Festival Images organisieren die Kulturabteilung der Stadt Vevey und Film Location Riviera die Veranstaltung Vevey, Ville de Tournage: eine einzigartige Möglichkeit eine besondere Facette der Vielfalt und der Vitalität der lokalen Kulturlandschaft zu entdecken. Einerseits zeigen die Filme im Programm Vevey als Aufnahmeort. Andererseits zeigen sie auch den Umfang des Talentes Vevey vor oder hinter der Kamera, wo ihre Professionalität, ihre Originalität, und ihre Dynamik klar erkennbar sind. Diese bunte Auswahl spiegelt das Wachstum und die Vielfalt der lokalen Initiativen im Bereich des Films, in all seinen Genres und Stilen. Sie zeigt klar dass das Bild – auch das bewegte – zu Recht seinen Position in Vevey innehält. Kuration: Valentine Paley Technische Durchführung: Maxime Estoppey 40
66. VITR’IN VEVEY Ort: Schaufenster in der Innenstadt Vitr'In Vevey präsentiert dieses Jahr die Abschlussarbeiten der 3D‐
Polydesignlehrlinge der Kunstgewerbe‐
schule Vevey. Ziel ihrer Arbeit ist es, den Fotografen Edouard Curchod zu ehren. Das Festival Images zuerst hat 130 Bilder aus den Jahren 1980 bis 1990 aus der Zeitung Feuille D'Avis de Vevey ausgesucht. Daraufhin haben die 29 3D‐Polydesignlehrlinge sich der Bilder angenommen und haben sie zu neuem Leben erweckt indem sie sie angepasst und verwandelt haben. Die daraus resultierenden Arbeiten werden in den Schaufenstern der Läden der Altstadt ausgestellt werden. In der Sektion „Aussenarbeiten“ zeigt das Festival Images ebenfalls Feuille d'Avis, eine Auswahl aus dem Archiv von Edouard Curchod. 41
6/ Sonderprojekte 67. BONNE SOIREE OU LE RETOUR DU ROMAN PHOTO (Guten Abend oder die Rückkehr des Fotoromans) Befürworter von als zweitrangig abgestuften fotografischen Genres, lädt der Künstler Claude Baechtold ein sich gemeinsam am Festival Images Gedanken über das Wesen des Fotoromans zu machen. In der Form eines täglichen Fotografen und Schriftsteller vereinenden Stammtisches, zielt das Projekt darauf hin aus dem Umfeld des Festivals heraus die erste Ausgabe von Bonne soirée zu veröffentlichen, ein Fotoroman dessen Handlung in Vevey angesiedelt sein soll. Das Festival Images verbindet sich mit der Buchmesse „Le Livre sur les quais“ in Morges und begleitet dieses Projekt das Fotografie und Text zu einer Renaissance des Fotoromans führen möchte. Teilnehmer: Claude Baechtold (Schweiz), Vincent Fournier (Frankreich), Martin Kollar (Slowakei), Nicolas Lieber (Schweiz), Romain Mader (Schweiz), der Schriftsteller Alexandre Markoff (Frankreich) sowie weitere Autoren die an „Le Livre sur le quais“ in Morges präsentiert werden. 68. SIZE MATTERS Claude Baechtold, Gewinner des Internationalen Fotografie Grand Prix von Vevey 2005/2006, ist ebenfalls Gründungsmitglied des Verlagshauses Riverboom und des Kollektivs Le Cowboy Noir, mit dem er A la poursuite de Diamond Jo in Nollywood gedreht hat. Für die Ausgabe 2014 des Festival Images hat er 5 kurze Variationen zum Thema SIZE MATTERS gedreht. Diese sollen der Präsenz des Festivals in den sozialen Netzwerken dienen und bieten einen unkonventionellen und ironischen Blick auf die Monumentalität der Installationen die seit 2008 die Identität des Festival Images prägen. Autoren: Claude Baechtold & Charles Froté / Cowboynoir.com Schauspieler: Marianne Oberson, Charles Froté, Claude Baechtold, ein ausgestopfter Fasan, ein vierzigjähriger Elefant. Kamera: Alia Bengana Drehorte: Laos, Schweiz 42
Kulturvermittlung Durch die Natur der Installationen im öffentlichen Raum wird das Festival Images erwartungsgemäss mit einem breiten Publikum mit verschiedenen Hintergründen, Kulturen und Empfindsamkeiten konfrontiert. Durch sein Programm sowie durch die Suche nach einer angemessenen Verhältnismässigkeit zwischen dem ausgestellten Werk und dem Standort, versucht das Festival Images sich stets dieser komplexen Realität bewusst zu sein. Seit 2010 beachtet es mit dem selben Geiste die Entwicklung seines Kulturvermittlungsprogramms. Das Ziel sind stabile und funktionierende Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Arten von Besuchern, Künstlern und Werken. Gleichzeitig ist das Ziel auch diese Art von Kunst einem sehr breiten Publikum näher zu bringen, und jenen entgegenzukommen die dieser normalerweise nicht ausgesetzt sind. Als wahres Testfeld im grossen Stil, werden in diesem Feld erprobte und anerkannte Mittel eingesetzt um den Blick zu schärfen und den kritischen Geist zu erwecken und gleichzeitig neue Wege und Methoden der Kulturvermittlung erprobt um jede Ausstellung ideal zu begleiten. Aus diesem Grund werden beispielsweise gewisse Formen der Sensibilisierung durch eine praktische Erfahrung vermittelt, welche die interessierten Besucher auf unerwartete und oftmals partizipatorische Weise mit den Exponaten in näheren Kontakt bringen. Die visuellen Künste werden somit zu einer wahrhaftigen Erfahrung. Dank der Unterstützung der Fondation Brentano konnte das Festival Images für die Ausgabe 2014 zum ersten Mal einen ganz der Kulturvermittlung gewidmeten Ort erschaffen. Das Festival Images bietet während der gesamten Veranstaltung kostenlose geführte Rundgänge zu Fuss oder mit dem Fahrrad an, sowie Workshops für unsere jüngeren Besucher und Familien. Anmeldung zu den Workshops und Programm unter www.images.ch oder über Email an [email protected] Merchandising Mit dem Ziel die Belastung unserer Umwelt zu minimieren und die Arbeiten der Künstler langfristig aufzuwerten, recycelt das Festival Images seit 2010 die in der Stadt ausgestellt monumentalen Blachen. Eine Kollektion exklusiver Taschen und Accessoires ist im Festivalshop und in verschiedenen Geschäften erhältlich. Vom Druck bis zur Konfektion sind diese Artikel 100% Swiss made. Jedes Stück ist einmalig und auf einem Etikett wird auf das Foto verwiesen von dem es stammt. Eine einmalige Gelegenheit ein Teil der originalen Installation von Li Wei (2010), Liu Bolin (2012), Sohei Nishino (2012) oder Philip Kwame Apagya (2012) zu erwerben. 43
Praktisches Festivalshop La Boutique D'Images Im Erdgeschoss bietet das Festival Images eine Auswahl an Artikeln im Zusammenhang mit seinen Aktivitäten an: T‐Shirts aus Fair‐Trade Handel, Postkarten, Fotografien früherer Ausgaben und Publikationen. Der Shop wurde von Manon Briod, Carlo Clopath und Christophe Guberan gestaltet. Le Bar D'Images Im Herzen der Salle del Castillo führt die Association du Bout du Monde die Bar D'Images. Hier finden Konferenzen statt und sie dient als Begegnungsort für alle Festivalbesucher. Gelegentlich steht sie auch für private Anlässe für die Partner der Veranstaltung zur Verfügung. Buchladen La Librairie D'Images Direkt gegenüber der Salle del Castillo, im Herzen der Stadt, wurde dieser vorübergehende Buchladen mit dem Fokus auf Fotografie speziell für diese Veranstaltung von Payot Libraire und dem Festival Images entwickelt. Von Payot betrieben, bietet sie eine grosse Auswahl an Publikationen im Zusammenhang mit den Austellungen des Festival Images 2014 sowie den offiziellen Katalog. Der Buchladen ist vom 13. September bis zum 5. Oktober täglich von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Adresse: Grande Place 5, 1800 Vevey Ereignisse Das Festival Images bietet zahlreiche Ereignisse am Rande der Ausstellungen: Vernissagen, Konferenzen, Begegnungen mit den Künstlern sowie Filmvorführungen. Für eine vollständige Liste der Aktivitäten, besuchen Sie bitte unsere Website www.images.ch, unter Festival/Programmation 2014/Les événements (bzw. Festival/Program 2014/Events). Praktische Informationen Das Festival Images findet vom 13. September bis zum 5. Oktober 2014 in den Strassen Veveys sowie an verschiedenen Orten in der Region statt. Unentgeltlichkeit Alle Ausstellungen sind für die Dauer des Festivals, vom 13. September bis zum 5. Oktober, kostenlos. Eine Spendenbox wird am Empfang in der Salle del Castillo installiert sein. Ab dem 6. Oktober werden die Museen wieder ihre üblichen Tarife anwenden, auch im Falle einer Verlängerung der Ausstellungen. Öffnungszeiten Alle Ausstellungen sind täglich zwischen 11:00 und 19:00 Uhr geöffnet Ausnahme: Öffnungszeiten des Théâtre Vidy‐Lausanne Täglich von 13:00 bis 19:00 Uhr Sonntags: 21. Sept. 13h‐19h, 28. Sept. geschlossen, 5. Okt. 16:30h‐19h, 12. Okt. 14h‐19h Während und nach den Vorstellungen 44
Publikationen 2014 werden folgende Publikationen vom Festival Images veröffentlichen oder unterstützt: DUCK von Olivier Cablat. Eine gemeinsame Ausgabe von RVB Books (Paris) und Festival Images (Vevey) Snowpark von Philippe Fragnière. Herausgegeben von Kodoji Press, Baden Mit der Unterstützung der l’ECAL/Ecole cantonale d’art, Lausanne und des Festival Images, Vevey Untitled (I’ve taken too many photos / I’ve never taken a photo) von Anouk Kruithof. Eigenverlag (stresspress.biz) Mit der Unterstützung des Festival Images, Vevey Revue d’Images 2012 Das unumgängliche Fotoalbum im praktischen Format erlaubt es die Highlights des Festivals 2012 nochmals zu erleben. Katalog Festival Images 2014 Der inzwischen berühmte kleine schwarze Führer das den Festivalbesucher auf der Entdeckung des Festivals begleitet. Das Format und die Farbe sind seit 2008 unverändert, in Anlehnung an die legendären Photo Poche von Delpire. 5x5 : 5 photographes, 5 années, 25 expositions à l’Espace Quai1 (5 Fotografen, 5 Jahre, 25 Ausstellungen im Espace Quai1) Zum Anlass der ersten fünf Jahre des Espace Quai1, veröffentlicht die Stiftung Vevey ville d'images einen auf 250 Exemplare limitierten Rückblick, begleitet von einer Edition von Jari Silomäki. Die Flyer von jeder Ausstellung dieses ständigen Schaufensters des Festival Images wurden so konzipiert dass sie einfach zu einem Buch gebunden werden konnten. 5X5 ist eine Sammlung der Einladungen, Stimmungsbildern und Ausstellungsansichten von allen 25 bisher durchgeführten Einzelausstellungen. Faces in the City von Hans Eijkelboom Herausgegeben vom Festival Images Auf Einladung des Festival Images, hat der Holländische Künstler in der Region Riviera eine neue Reihe seiner Stadtaufnahmen realisiert. Während dreier Tage hat er versucht so viele auf Kleidungsstücke gedruckte Gesichter wie möglich zu fotografieren. 45
Ausstrahlung IMAGES PAR IMAGES Im Kino und im Fernsehen wird ein grüner Hintergrund benutzt um in der Nachbearbeitung Bilder in ein Video einzubauen. In Vevey wurde ein monumentaler Green Screen auf der Fassade eines Gebäudes installiert. Dieses rein technische Hilfsmittel erhält dadurch plötzlich auch einen künstlerischen Wert. Ein monochromes Werk, ein Spiel mit der Anwesenheit und der Abwesenheit des Bildes. Für die vom Festival Images, eikonEMF und der RTS (Radio Télévision Suisse) konzipierten Fernsehsendung Images par Images werden Schweizer und internationale Persönlichkeiten eingeladen Fotos vor der Installation Ecran vert zu kommentieren. In der Nachbearbeitung werden diese Bilder dann in die Wand hinter der interviewten Person eingefügt, als wäre sie eine weitere der riesigen Installationen der Veranstaltung. Eine Koproduktion des Festival Images, eikonEMF und der RTS/Radio Télévision Suisse Projektleitung für eikonEMF: Martial Mingam (Verantwortlicher eikonPRO) Realisation: Fiona Rody und Guillaume Baeriswyl (Studierende im 4. Jahr) Die Aufnahmen der Sendung Images par Images werden Montags bis Freitags zwischen 16:30 und 18:00 Uhr während der Sendung Vertigo auf RTS1 für die Dauer des Festivals zu sehen sein. Die Videos werden ebenfalls auf www.rts.ch/vertigo zu sehen sein. Themenvorschläge 
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Fotografie im Freien und die Investition im öffentlichen Raum. Eine Kulturpolitik inspiriert durch das Motto „Vevey, ville d'images“. Spiegel, Abbilder und falscher Schein (siehe Text auf Seite 5‐6) mit Leandro Erlich, Daniel Schlaepfer, Moa Karlberg, Anouk Kruithof, Joana Hadjithomas & Kalil Joreige, Taiyo Onorato und Nico Krebs, Fabian Schubert & Hank Schmidt in der Beek, Arno Rafael Minkkinen sowie dem portrait multiple. „Found photography“ und die Rückkehr der Landesfotografie mit Thomas Sauvin, Erik Kessels, John Baldessari, Studio Curchod und Anouk Kruithof. Fotografie und Literatur mit Cristina De Middel, Dinah Fried, Thomas Van Den Driessche und dem Fotoroman. Kriegsfotografie und neue Reportage: Liam Maloney, Joana Hadjithomas und Khalil Joreige, The Atlas Group (1989‐2004). Das Recht auf das Bild und Öffentlichkeit, Videoüberwachung: Tadao Cern, Hans Eijkelboom, Moa Karlberg. Das Pressebüro des Festivals steht für ergänzende Informationen über diese verschiedenen Themen, über das Programm, sowie für Interviewanfragen zur Verfügung (die Mehrheit der Künstler/‐innen wird ausschliesslich am 13. und 14. September anwesend sein) 46
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Das Festival bedankt sich bei allen seinen Partnern für die
grosszügige Unterstützung
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La Petite Mort Film Still #3, Alex Prager, sur la façade de Andritz Hydro Photomontage : Samuel Rouge Vernissage Eröffnung am 13. September in Anwesenheit der Künstler/‐innen. Informationen 11:00 – 19:00 Uhr : Öffnungszeiten der Ausstellungen : 68 Projekte aus 18 Ländern 17:30 Uhr: Eröffnungsreden und Preisverleihung des Internationalen Fotografie Grand‐Prix von Vevey Ab 19:00 Uhr: Eröffnungsbuffet und festliche Abendveranstaltung Adresse : Salle del Castillo (Grande Place), Rue Louis‐Meyer und Jardins du Rivage, 1800 Vevey Unterkunft: Um ein Hotel in Vevey und der Umgebung zu finden, empfehlen wir eine Kontaktaufnahme mit Montreux‐Vevey Tourisme: [email protected] sowie +41 848 84 84 50
Organisation Festival Images 2014 Direktor: Stefano Stoll Produktion und Verwaltung: Raphaël Biollay Programm: Stefano Stoll et Raphaël Biollay Produktion und Entwicklung: Tamara Jenny‐Devrient Kommunikation: Charlotte Terrapon Mediation und Entwicklung: Cécilia Bovet Empfang: Géraldine Jacot Gestaltung: Christiane Steiner ‐ Mary & Jo Studio Graphische Produktion, Farbe und Fotogravuren: Samuel Rouge Texte: Maxime Morisod Kommunikation und Production Assistenz: Clélia Pham Mediationsassistenten: Séverin Bondi, Annina Meyer Presseassistentin: Salomé Kiner Web: David Darx (Custom Design) et Pierre Dumont (Stimul) Fotografische Dokumentation: Céline Michel Presseattachée, Frankreich: Catherine Philippot Presseattaché, Deutsch: Marc Zendrini Technik: Marc Hulmann et Sigismond de Vajay Stiftungsrat Vevey ville d’images Präsident : Laurent Ballif Vizepräsident: Yves Moser Schatzmeister: Alain Siegrist Generalsekretär: Raphaël Biollay, Mitglieder : Sabine Carruzzo, Claude Cherbuin, René Ciocca, Luc Debraine, Françoise Lambert, Dominique Radrizzani, Etienne Rivier, Brigitte Romanens, Stefano Stoll, Jean‐Marc Yersin Festival Images Vevey, Schweiz Vernissage am 13. Septembre 2014 www.images.ch Deutschsprachige Pressesprecher Marc Zendrini Place de la Gare 3 1800 Vevey [email protected] Kontakt Charlotte Terrapon [email protected] +41 21 922 48 54 +41 79 354 47 98 51