Livetracking beim DHV

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Livetracking beim DHV
Fliegend schneller Fortschritt
Livetracking beim DHV
DER VERBAND STELLT DIE SERVER
VON SASCHA BURKHARDT
Seit wir in GLEITSCHIRM 9/2005 erstmals „Pilotentracking“ vorgestellt
und getestet haben, ist dieses „Echtzeit-OLC“ ein heißes Thema in der
Gleitschirm-Szene geworden. Das Prinzip: Ein ans GPS gekoppeltes Handy
übermittelt regelmäßig die Position des Freizeitpiloten an einen Webserver. So
können die Daheimgebliebenen im Internet nachschauen und in Echtzeit ziemlich genau wissen, wo ihr „persönlicher Starpilot“ gerade unterwegs ist.
Leider noch nicht in allen Regionen so detailliert: Auf dem Webserver des DHV werden die Pilotenpositionen in Satellitenkarten von Google-Maps eingezeichnet.
Auf Wunsch können auch Dorf- und Straßennamen angezeigt werden. Gut zu sehen: die Satellitenkarte ist aus Daten verschiedener Jahreszeiten zusammengesetzt.
Übrigens: der Schlußpunkt des Tracks (rote Nadel) wird um Mitternacht am letzten empfangenen Positionspunkt gesetzt.
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gleitschirm-magazin.com
Fluginstrumente Livetracking
Einsamer Flug am Abend: wenn jetzt was passiert, wissen Bekannte oder Familienmitglieder wenigstens ungefähr, wo sich der Pilot „herumtreibt“
Für
die Mitnahme eines solchen
Bordspions gibt es mindestens zwei triftige Gründe:
Der „Rest der Welt“ weiß jederzeit, wo sich
der einsame Streckenflugpilot gerade ungefähr befindet – und kann bei ausbleibenden
Lebenszeichen gezielte Suchaktionen auslösen.
Zum anderen ist der „Fun-Faktor“ nicht
zu unterschätzen – Fliegerfreunde, die im
Büro „hocken“ müssen, können wenigstens
virtuell am Streckenflug teilhaben und den
freihabenden Glückspilz auf einer Karte mitverfolgen.
Für unseren ausführlichen Bericht in
GLEITSCHIRM 9/2005, den Sie nun auf
unsere Homepage www.gleitschirm-magazin.com kostenlos lesen können, hatten wir
mehrere Trackinglösungen getestet. Darunter befanden sich recht günstige Mög-
Ein Microtracker: GPS und SMS-Handy in
einem
lichkeiten wie beispielsweise eine simple
Kombination aus einem Bluetooth-GPS (ab
ca. 100,– Euro), einem Nokia-Handy mit
Symbian-Betriebssystem und einer preisgünstigen Software für das Mobiltelefon.
Mit einer solchen Kombination kann der
Pilot zum Beispiel ganz automatisch alle
zehn Minuten eine SMS mit seiner aktuellen
Position und Höhe an eine beliebige andere
Telefonnummer verschicken lassen. Das
größere Problem war aber: Wer empfängt
diese Positionsmeldungen und wertet sie
aus?
Die einfachste Lösung wäre, das Handy
eines Bekannten oder Familienmitgliedes
regelmäßig mit Positionsmeldungen zu
bombardieren. Solche nüchternen Meldungen sind aber nicht besonders spannend zu
lesen und verstopfen eventuell sogar den
SMS-Speicher des Empfängers.
Sinnvoller sind also Serverlösungen,
bei denen die SMS an einen speziellen
Dienstanbieter gehen, der die Positionsmeldungen gleich nach Eingang automatisch
auswertet, in eine Karte einzeichnet und
diese ins Internet stellt, wo sie von allen
befugten Personen jederzeit abgerufen werden können. Solche Dienstanbieter sind
normalerweise aber eher auf die Verfolgung
von Güterpaletten eingestellt und zudem
recht kostspielig.
DHV spielt Big Brother
Genau da springt jetzt der DHV ein: Gemeinsam mit der österreichischen Firma HGS
von Harald Gergits, die schon das gesamte
Live-Tracking der X-Alps 2005 durchgeführt
hat, stellt der deutsche Freiflugverband jetzt
die Serverlösung für alle Piloten, selbst für
Nichtmitglieder aus anderen Ländern. Die
Webseite befindet sich den ganzen Sommer über im Betatest-Stadium.
Für die Anmeldung beim System braucht
der Pilot nur einen Nutzernamen angeben
sowie die Telefonnummer des Trackgerätes
oder des Handys, das die Positionsmeldungen übermitteln wird. Der Bordspion muß
dann so konfiguriert werden, daß er die
Mitteilungen an das Handy schickt, das bei
HGS an den Server angeschlossen ist. Zur
Zeit handelt es sich dabei um eine österreichische Mobilfunknummer.
Aktuelle Bordspione
Die Liste der Geräte oder Softwarelösungen, mit denen der Pilot seine Position
übermitteln kann, wird ständig länger. Das
HGS-Team kann auch jederzeit neue Geräte aufnehmen – sie müssen nur wissen, in
welchem Format die Position im SMS verpackt ist. Ein Microtracker beispielsweise,
der mit dem Piloten in der Luft unterwegs
ist, schickt in wählbaren Abständen eine
solche SMS, die mit etwas Mühe und Hingleitschirm-magazin.com
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Beliebige Computer im Internet
Beliebiges Handy
N 40.357
E 3.256
GPS-Satellit
GSM-Netz
Internet
GPS-Empfänger
Handy
DHV-Webserver
Live-Tracking am Beispiel der Kombination aus aus Competino und Handy: das im Competino eingebaute GPS berechnet die Pilotenposition dank der
Satellitenaussendungen. Es gibt die Positionsdaten an ein Handy weiter und weist es an, diese als SMS an eine im voraus festgelegte Nummer zu schicken.
Das kann ein beliebiges Handy sein, oder aber der Webserver des DHV, der die Position in eine Karte einzeichnet und im Internet veröffentlicht.
tergrundwissen auch ein Mensch entziffern
kann: „$Sascha,45,GSM:20801,BTS:2906
F250,Respond,Now,At position of-$GPRM
C,143312,A,4231.9733,N,00207.6583,W,0
.41,79.21,220905,,*30”. Bei HGS wird aus
dieser Nachricht automatisch alles Wichtige
herausgefiltert und in den Piloten-Track auf
dem Server eingefügt. Das geschieht mit
jeder neu eintreffenden Nachricht genauso,
und der Server hängt den neuen Punkt
an den Track an. So schreibt er sämtliche
Positionsmeldungen des ganzen Tages mit
– und setzt um Mitternacht einen Schluß-
punkt an der letzten übermittelten Position
des Tages. Der Flug des Piloten wurde
also „live“ mit aufgezeichnet. Statt per SMS
übertragen einige Tracker auch per GPRS,
also einer konstanten Datenverbindung, der
Livetracking-Server ist auch darauf vorbereitet. Diese Art der Positionsübermittlung
kann für die Telefonrechnung des Piloten
günstiger sein.
Schon während der Aufzeichnung können
Freunde oder Familienmitglieder des Piloten
die aktuellsten Positionspunkte im Internet
abrufen. Auf der Webseite des Trackservers
des DHV gelangen sie nach Eingabe von
Nutzername und Paßwort in das „Flugbuch“
des Piloten und können den aktiven Track
auswählen und anzeigen lassen. Besonders praktisch: HGS stützt ihr Webportal
auf die Google-Earth und Google-MapTechnologie, die Pilotenpositionen können
wahlweise in Satellitenkarten, Straßenkarten
oder Mischkarten aus beidem angezeigt
werden. Je nach Auflösung der jeweiligen
Karte, die Google zur Verfügung stellt, sieht
man sogar einzelne Häuser, die der Pilot
überflogen hat.
Drei Möglichkeiten zum Livetracking
Competino und Handy: Die „Intelligenz“ und das
Programm zum SMS-Versand befindet sich im
GPS- Vario. Das Telefon braucht nur ein BluetoothHandy zu sein, das als Modem ansprechbar ist und
SMS versenden kann. Preis: Umbau am Competino
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125,- Euro
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Der Microtracker kann alles „ganz alleine“:
Das integrierte GPS stellt die Position fest. Das
ebenfalls integrierte GSM-Telefon verschickt die
Position per SMS, leider ohne Höhenangabe. Alle
Konfigurations-Einstellungen werden ebenfalls per
SMS an den Microtracker übertragen. Preis: knapp
600,- Euro bei www.touratech.de
Eine preisgünstige Lösung, wenn der Pilot bereits
ein Handy mit Symbian-6er-Software besitzt. Eine
GPS-Bluetoothmaus (ab 100,- Euro) übermittelt die
Position an die Software (ab 20,- Euro) auf dem
Handy. Das Telefon schickt daraufhin eine SMS an
ein beliebiges Handy - oder den DHV-Server.
Fluginstrumente Livetracking
Nicht vergessen:
alle Instrumente
vor unfreiwilligem „Abwurf“
schützen
Gleich in den OLC
Es wäre natürlich naheliegend, die vom
Piloten übermittelten „Echtzeit-Flugspuren“
gleich in den OLC-Server für die Tageswertung zu überführen. Das wäre dann
wirklich „OLC live“. Und genau das steht
bei den Betreibern auch auf der Wunschliste. Allerdings ist dieses Projekt erst in der
Planungsphase und könnte frühestens in
einem Jahr Realität werden.
Grenzen
Die in GLEITSCHIRM 9/2005 aufgezeigten Grenzen dieser Technologien bleiben
bestehen. Niemand kann garantieren, daß
der Pilot jederzeit ein ausreichend gutes
Telefonnetz hat. Im Prinzip haben aber alle
bisherigen Versuche gezeigt, daß die Funklöcher in europäischen Fluggebieten immer
kleiner werden. Ein anderes Problem: Die
kleine Batterie des Microtrackers beispielsweise hält maximal nur acht Sunden. So
unglaublich gut diese neuen Technologien
funktionieren, und so beeindruckend das
Ergebnis auch sein mag: Alleine auf den
Bordspion sollte sich niemand verlassen!
Handy goes GPS
In GLEITSCHIRM
9/2005 haben wir
bereits das Programm GPSXC
(www.gpsxc.com)
vorgestellt.
Die Software AFTrack
ist ebenfalls sehr
umfangreich: Ein
Handy wie beispielsweise ein Nokia 6600
oder 6680 wird damit
zu einem farbigen
Kartenplotter, sobald
ihm eine BluetoothGPS-Maus die aktuellen Positionsdaten
mitteilt. Alle denkbaren Bildschirme
eines hochwertigen
GPS-Empfängers
sind abrufbar. Auch
Wegpunktnavigationen sind möglich.
Eingescannte Karten
können ebenfalls
angezeigt werden.
Ganz besonderes
„Bonbon“ bei
AFTrack: Die Trackaufzeichnung im
GPS-Handy selber
ist neuerdings
OLC-tauglich und
sogar mit einem
fälschungssicheren
Schlüssel versehen
(G-Record). Im Idealfall ist der Flug also
zweimal aufgezeichnet. Zum einen im
Speicher des Handys, zum anderen auf
dem Livetrackingserver, der den ganzen
Tag über „brav“ mitgeschrieben hat.
Handfeste Spione
Um seine Position erfolgreich an den Trackserver des DHV zu übertragen, braucht der
Pilot mehrere Elemente:
➢ Ein GPS zur Feststellung der Position. Das kann beispielsweise eine Bluetooth-Maus
sein, oder aber das integrierte GPS im Competino oder im XC-Trainer.
➢ Ein Handy, das die vom GPS empfangenen Daten als SMS oder Datensatz verschickt.
➢ Ein Programm, das dem Handy sagt, genau das zu tun
In einem „Microtracker“ beispielsweise sind alle drei Elemente vereint. Das Competino von
Bräuniger dagegen enthält GPS und Software, es kann also auch ein relativ „dummes“
Handy zum SMS-Verschicken bringen, wenn dies per Bluetooth angeschlossen ist und
eine Datenverbindung akzeptiert. Wer dagegen eine relativ „dumme“ Bluetooth-GPSMaus einsetzt, muß ein intelligenteres Handy einsetzen und ihm ein Programm wie Aftrack
(Shareware, 22 Euro, www.afischer-online.de/sos/AFTrack/aftrack_de.html) oder GPSXC
(Shareware, 20 Euro, www.gpsxc.com) aufspielen. Die Liste dafür geeigneter Smartphones mit Symbian 6er–Betriebssystem finden Sie im Internet: www.s60.com/devices. Die
komplette Liste aller funktionierenden Trackinglösungen finden Sie auf der Tracking-Seite
des DHV: www.live-tracking.com
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