Ei Ti ker ädche it Na e „Shiva“ Dies ist unsere Geschichte
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Ei Ti ker ädche it Na e „Shiva“ Dies ist unsere Geschichte
Ei Ti ker ädche it Na e „Shiva“ Dies ist unsere Geschichte Ich war so aufgeregt, als Frau Pierkes bei uns zu Hause anrief und mitteilte, dass Maggon ihr langersehntes Fohlen auf die Welt gebracht hatte. Noch nie war ich so schnell aus dem Bett gehüpft, gewaschen und angezogen. Ich ließ meiner Mutter kaum Zeit, sich selbst halbwegs tageslichttauglich zu gestalten. Maggon stand mit anderen Stuten auf der Weide. Shiva wurde im Kreise der kleinen Herde geboren. Ich war so verzückt, das kleine Mädchen zu sehen. Sie war braun, hatte elendig lange Beine, große, leuchtende Augen und einen Gesichtsausdruck, der mein Herz sofort zum Schmelzen brachte. Ich war so stolz auf meine Maggon. Sie hatte das ganz fabelhaft gemacht und ein wunderschönes Baby ausgetragen. Sehr bald merkte ich leider, dass ich ziemlich überfordert war mit einem Fohlen. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie man ein Pferdchen erzieht. Alles was ich bisher kannte, waren brave, fertig ausgebildete Pferde. Noch heute bin ich Pierkes so dankbar, dass sie mir immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Trotzdem war Shiva nicht so einfach und besaß auch ein wirklich dominantes Wesen. Ich entschied mich, sie zu verkaufen, denn ich hatte das Gefühl, es passte mit uns einfach nicht. Das Schicksal entschied aber anders. Shiva war gerade erst 8 Monate alt, als ich Maggon aufgrund eines tragischen Unfalls einschläfern lassen musste. Ich versprach meinem Seelenpferd, dass ich immer auf ihre Tochter aufpassen werde. Shiva blieb, und damit begann der Kampf um Liebe, Vertrauen und Leben. Ich kann wirklich behaupten, dass ich mit Shiva alles durchhabe, was man so durchhaben kann. Treten, steigen, beißen, sich losreißen, all das waren Dinge, mit denen wir uns tagtäglich bekriegt haben. Im Grunde war sie ein tolles Pferd, nur ich war einfach zu unwissend, ein so junges Pferd zu erziehen. I h ka gar i ht sage , ie oft ir gerate urde, sie s hla hte zu lasse . Viele sagte : „Gi sie eg, aus der ird i hts.“ U d ja, i h ha e it de Geda ken gespielt, sie sogar mehrfach inseriert, aber damals wolle sie einfach niemand haben. Wer will schon einen unkontrollierbaren Panzer im Stall??? So richtig anfreunden konnte ich mich aber damit auch nicht, sie nicht mehr mein Eigen nennen zu dürfen. Die Inserate verschwanden und ich biss mich weiterhin durch. Ich wollte, dass wir zusammen bleiben; ich wollte, dass wir irgendwie miteinander klar kamen; ich wollte, dass ich das erfüllen konnte, was ich ihrer Mama versprochen hatte. Shiva und ich kämpften – gegeneinander –, vier lange Jahre! Blut und Wasser habe ich geschwitzt, viele Verletzungen davon getragen und Tage gehabt, an denen ich vor Verzweiflung nur am Weinen war. Nicht nur, weil sie so schwierig war, nein, sondern auch, weil sie ständig irgendetwas hatte. Shiva nahm an Krankheiten und Katastrophen mit, was sie nur kriegen konnte. Doch irgendwann kam der Punkt, da hörten wir auf gegeneinander zu kämpfen, und kämpften nur noch zusammen gegen den Rest der Welt. Am 20.6.2015 bestreiten wir unseren Weg nun schon 14 Jahre lang. Heute ist sie mein zweites Seelenpferd, das ich so sehr liebe, dass es manchmal weh tut. Die Angst sie zu verlieren, ohne sie zu sein, nur der Gedanke daran bringt mich zum Weinen. Ich weiß, dass es eines Tages so sein wird – aber in meiner Fantasie wird sie mindestens 50 Jahre alt *grins*. Sie ist eine großartige Kämpferin: Lungenentzündungen, schlimme Phlegmone, Kolik-OP, Augenkrebs-OP, ihre frühe Arthrose, all diesen Dingen hat sie getrotzt und tut es noch, jeden Tag – und ich versuche den Kosten zu trotzen *seufz*. I h da ke Ra o a o Herze , dass sie „Ar a i – Tinker er i de Me s h u d Tier“ auf die Bei e gestellt hat. Dieser Verein hat mir schon so viel geholfen, immer dann, wenn ich dachte ich müsse Shiva jetzt aufgeben. Ich hoffe, dass ich eines Tages die Möglichkeit finde, etwas von all dem Guten zurückzugeben.