HORNBACH HOLDING Aktiengesellschaft

Transcription

HORNBACH HOLDING Aktiengesellschaft
HORNBACH HOLDING
Aktiengesellschaft
GESCHÄFTSBERICHT
2 0 0 2 / 2 0 0 3
I N H A LT
125 Jahre
Bauen statt Basteln.
1
Unternehmensprofil
2
An unsere Aktionäre
4
Die HORNBACH HOLDING-Aktie
6
Finanzterminkalender
7
Corporate Governance
Der Mann, der immer was zu tun hatte.
1877
1882
1887
1892
1897
1902
1912
1917
1922
1927
1932
1937
1942
1947
1952
1957
1962
1967
1972
1977
1982
1987
1990
1997
2002
1877 gründete Schieferdeckermeister Michael Hornbach in
Landau in der Pfalz einen Handwerksbetrieb. 23 Jahre später
erweiterte sein Sohn Wilhelm Hornbach (Abb.) den väterlichen
Betrieb durch eine Baumaterial-Handlung. Schon früh war also
klar: Bei Hornbach wird gebaut. Und nicht gebastelt.
Ein kleines Wirtschaftswunder.
Für den Wiederaufbau Deutschlands wurden auch Ziegelsteine
von Hornbach verwendet. Und weil die damit gebauten Häuser
ebenso Kläranlagen benötigten, errichtete Hornbach im Jahre
1954 in Bornheim hierfür eine große Produktionsstätte. Sauber,
oder?
68 war ein wildes Jahr. Wir eröffneten
den 1. Bau- und Gartenmarkt in Europa.
Ho-Ho-Hornbach! Während die Studenten auf die Straßen gingen, verwirklichte Otmar Hornbach, der Ur-Enkel von Michael
Hornbach, seine Vision von einem besseren Handwerkerleben.
Und eröffnete in Bornheim bei Landau den ersten kombinierten
Bau- und Gartenmarkt.
Eine echte Pionierleistung.
10
8000 m2 volle Auswahl, volle Freude!
der HORNBACH HOLDING AG
So was gab’s früher nicht:
1980 entstand in Karlsruhe der erste großflächige Bausupermarkt
- das Mekka für Handwerker, Heimwerker und Gartenfreunde.
Übrigens sind wir heute Branchenführer der über 10.000 m2
großen Megastores.
11
Neu bei Hornbach:
Börsenparkett.
Konzernstruktur und die Aktionäre
1987 wurde Hornbach Aktiengesellschaft.
Rund 1000 Mitarbeiter feierten Premiere an der Börse.
Konzernlagebericht
der HORNBACH HOLDING AG
Erster!
Wo es was zu renovieren gibt, sind wir immer gern dabei.
1991 eröffnete Hornbach als erstes Baumarktunternehmen in
den neuen Bundesländern einen Bau- und Gartenmarkt.
Hamburg
25
Handel und Immobilien
26
Die HORNBACH-Baumarkt-AG
28
Die HORNBACH Baustoff Union GmbH
30
Die Lafiora HORNBACH Florapark GmbH
32
Die HORNBACH Immobilien AG
35
Organe der Gesellschaft
36
Bericht des Aufsichtsrats
Amsterdam
Berlin
Man muß auch mal raus
aus Deutschland!
Köln
1996 expandierte Hornbach erstmals
ins benachbarte Ausland.
Österreich machte den Anfang.
Inzwischen gibt es auch in Luxemburg,
den Niederlanden, Tschechien und in der
Schweiz Hornbach-Märkte.
Insgesamt 100 in Europa.
Und es werden stetig mehr, neue Länder
kommen hinzu.
Frankfurt
Luxemburg
Prag
Nürnberg
Stuttgart
München
Wien
Innsbruck
Bern
Es gibt immer was zu tun.
Und das seit 125 Jahren.
Eine Familiengeschichte, wie sie kein anderes Unternehmen der Baumarktbranche von sich erzählen kann:
Fünf Generationen haben Hornbach zu dem gemacht, was es heute ist: Ein Tempel für Handwerker, Heimwerker und Gartenfreunde. Mit allem, was man zum Renovieren, Bauen und für den Garten braucht.
Und das zu Dauertiefpreisen.
Auf die nächsten 125 Jahre!
Konzernabschluss 2002/2003
Eine runde Sache: Die HORNBACH-Gruppe feierte
im vergangenen Geschäftsjahr ihr 125-jähriges
Firmenjubiläum. Der Konzern hat sich zu einem
der international renommiertesten
Handelsunternehmen im Markt für Bau-, Heimwerker- und Gartenprodukte entwickelt.
38
39
40
41
42
51
Gewinn- und Verlustrechnung
79
Bestätigungsvermerk
Bilanz
Kapitalflussrechnung
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Konzernanhang
Segmentberichterstattung
Bitte Seite umklappen …
A U S G E W Ä H LT E
K O N Z E R N - ,
F I N A N Z -
U N D
B E T R I E B S D AT E N
Beträge in Mio. €, wenn nicht anders angegeben
Veränderung
Geschäftsjahr
2002/2003 zum Vorjahr
Ertragsdaten
Nettoumsatz (NU)
davon im europäischen Ausland
Umsatzzuwachs in % vom NU
Ergebnis vor Steuern, a. o. Ergebnis und
Minderheitsanteilen
in % vom NU
Jahresüberschuss vor Minderheitsanteilen
in % vom NU
EBIT 1)
in % vom NU
EBITDA 2)
in % vom NU
Handelsspanne in % vom NU
Filialkosten in % vom NU
Voreröffnungskosten in % vom NU
Cash-Flow-Daten
Investitionen
Einzahlungen aus Desinvestitionen
Netto Investitionen
Brutto-Cash-Flow 3)
Brutto-Cash-Flow in % vom Nettoumsatz
Ertragspotenzial 4)
Ertragspotenzial in % vom Nettoumsatz
Netto-Cash-Flow 5)
Netto-Cash-Flow in % vom Nettoumsatz
Dividendenausschüttung
Bilanzdaten und Finanzkennzahlen
Bilanzsumme
Anlagevermögen
Warenbestände
Flüssige Mittel
Bilanzielles Eigenkapital 6)
Bilanzielles Eigenkapital 6) in % der
Bilanzsumme
Lagerumschlagshäufigkeit pro Jahr
Sonstige Daten
Mitarbeiter – Jahresdurchschnitt –
auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet
Netto-Zinsaufwand in % vom Nettoumsatz
Anzahl der Aktien
Durchschnittliches Ergebnis je Aktie in € 7)
1)
2)
3)
4)
Betriebsergebnis vor Zinsen
Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Zinsen
Ergebnis vor Steuern, a.o. Ergebnis und Minderheitsanteilen zzgl. Abschreibungen
Brutto-Cash-Flow zzgl. Voreröffnungskosten
IAS
2002/2003
2001/2002
2000/2001
14,5%
33,4%
1.709
424
14,5
1.493
317
10,4
1.352
266
12,5
– 23,8%
35
2,1
20
1,2
68
4,0
137
8,0
34,9
28,1
1,2
47
3,1
24
1,6
88
5,9
152
10,2
36,2
28,2
0,7
50
3,7
27
2,0
79
5,8
137
10,1
36,1
27,7
1,1
231
7
224
104
6,1
125
7,3
89
5,2
8,9
215
139
76
110
7,4
121
8,1
87
5,9
8,9
173
47
126
109
8,0
123
9,1
86
6,3
8,9
1.582
1.071
376
55
421
1.451
971
334
88
415
1.123
697
286
65
353
26,6
3,1
28,6
3,0
31,5
3,2
7.957
1,9
8.000.000
2,17
7.026
1,8
8.000.000
2,20
6.343
2,1
8.000.000
2,58
– 15,3%
– 22,9%
– 9,9%
7,0%
–5,4%
3,4%
1,7%
9,0%
10,3%
12,8%
–37,2%
13,3%
–1,4%
5) Jahresüberschuss vor Minderheitsanteilen zzgl. Abschreibungen
6) nach IAS ohne Minderheitsanteilen
7) vor GJ 2001/02 DVFA/SG-Ergebnis
HGB
1999/2000
1998/1999
1997/1998
1996/1997
1995/1996
1994/1995
1993/1994
1.202
213
14,9
1.046
140
8,9
961
68
15,1
835
29
12,2
744
–
13,9
653
–
21,8
535
–
23,7
48
4,0
21
1,7
74
6,1
132
11,0
36,5
27,7
1,3
48
4,6
38
3,6
67
6,4
121
11,6
37,4
27,9
1,3
67
7,0
39
4,1
88
9,1
140
14,6
38,0
26,7
1,2
41
5,0
16
1,9
57
6,9
115
13,8
38,0
28,5
1,9
53
7,1
24
3,2
63
8,5
108
14,5
37,6
27,0
1,6
60
9,1
27
4,1
64
9,7
107
16,4
38,3
26,3
1,6
55
10,2
25
4,7
59
11,1
89
16,7
37,6
24,3
1,5
175
20
155
107
8,9
122
10,2
79
6,6
8,9
172
162
10
102
9,7
116
11,1
92
8,8
8,8
161
9
152
120
12,4
131
13,6
92
9,5
8,8
152
130
133
87
99
11,9
115
13,8
74
8,8
8,8
97
13,1
109
14,6
68
9,2
8,8
103
15,8
114
17,4
70
10,7
8,8
84
15,8
93
17,3
55
10,3
8,0
1.072
663
264
97
336
911
584
208
96
326
874
521
178
34
300
706
474
149
61
273
661
388
123
135
268
563
304
107
138
255
442
215
79
136
238
31,3
3,2
35,8
3,4
34,3
3,7
38,6
3,9
40,5
4,1
45,3
4,4
53,7
4,6
5.589
2,1
8.000.000
2,26
4.926
1,8
8.000.000
2,00
4.529
2,2
8.000.000
2,95
3.899
1,9
8.000.000
2,13
3.356
1,4
8.000.000
2,73
2.835
0,7
800.000
33,92
2.285
0,9
800.000
32,16
U N T E R N E H M E N S P R O F I L
Unternehmensprofil
Die Fähigkeit, sich auf die Herausforderungen
des Handels mit Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf einzustellen und dabei immer wieder neue
Maßstäbe zu setzen, kennzeichnet die Unternehmensgruppe HORNBACH.
Gegründet 1877, waren inzwischen fünf
HORNBACH-Generationen in fast allen Bereichen
des Baugeschehens, im Bauhandwerk, als Hersteller
von vorgefertigten Bauteilen und erstmals im
Jahre 1900 durch eine „Baumaterialien-Handlung“
tätig.
Im Jahre 1968 eröffnete HORNBACH als
einer der Pioniere in Deutschland und Europa einen
ersten Baumarkt, der – einmalig in Europa – bereits
damals mit einem Gartencenter kombiniert war.
Diese Kombination hat sich heute zu einem europäischen Standard entwickelt.
In der 2. Hälfte der 80er Jahre, besonders
seit 1990, hat HORNBACH dem Markt mit seiner
Konzeption des großflächigen Bau-, Heimwerkerund Gartenmarkts eine neue Dimension eröffnet:
In großflächigen Märkten wird mit ca. 50.000 Artikeln in anspruchsvoller Qualität dem Heimwerker
heute ein breites Sortiment an Bau- und Gartenmarktartikeln zu dauerhaft niedrigen Preisen in
beeindruckender Präsentation angeboten. Fachlich
qualifizierte und serviceorientierte Mitarbeiter
stellen den Kunden in den Mittelpunkt. Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 werden unter der Verantwortung der Tochtergesellschaft HORNBACHBaumarkt-AG in Europa 102 Bau- und Gartenmärkte
sowie von der Lafiora HORNBACH Florapark GmbH
drei Gartencenter mit einer gesamten Verkaufsfläche von rund 1.028.000 qm betrieben. Die
Handelsaktivitäten werden durch die HORNBACH
Baustoff Union GmbH, welche auf dem Gebiet
des Baustoff- und Baufachhandels mit überwiegend gewerblichen Kunden tätig ist, abgerundet.
Die Entwicklung und Verwertung erstklassiger
Einzelhandelsimmobilien ist ein weiterer Geschäftszweig unter der Verantwortung der HORNBACH
HOLDING AG und ist zum Teil bei der HORNBACH
Immobilien AG angesiedelt.
Die konsequente Umsetzung der Konzeption,
der hohe Anspruch an die Qualität der Standorte,
der Märkte, des Sortiments und der Mitarbeiter
haben das dynamische Wachstum in den letzten
Jahren ermöglicht und sind die Basis für weitere
Expansion. HORNBACH ist unter den Betreibern
großflächiger Bau- und Gartenmärkte mit mehr als
8.000 qm Verkaufsfläche in Deutschland Markt-
führer. Gemessen am Gesamtumsatz gehört
HORNBACH mit einem Nettoumsatz in Höhe von
1.709 Mio. € im Geschäftsjahr 2002/2003 ebenfalls zur Spitzengruppe.
Nach dem erfolgreichen Markteintritt in
Österreich im August 1996 wurde die Expansion in
europäische Nachbarländer konsequent fortgesetzt.
Es folgten Markteröffnungen in den Niederlanden,
Luxemburg und Tschechien. In der Schweiz wurden
im Geschäftsjahr 2002/2003 die ersten beiden
HORNBACH Bau- und Gartenmärkte eröffnet. Der
Markteintritt in Schweden wird derzeit vorbereitet.
Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 betreibt
HORNBACH insgesamt 24 Bau- und Gartenmärkte
außerhalb Deutschlands.
Die HORNBACH HOLDING AG ist selbst
nicht operativ tätig, sondern verfügt über eine
Anzahl wichtiger Beteiligungsgesellschaften. Die
mit Abstand größte und wichtigste Beteiligungsgesellschaft ist die HORNBACH-Baumarkt-AG als
Betreiber großflächiger Baumärkte mit integriertem
Gartencenter im In- und Ausland. Die Aktien dieser
Gesellschaft sind zum Teilbereich des amtlichen
Handels mit weiteren Zulassungspflichten (Prime
Standard) der Deutschen Börse zugelassen und
sind im SDAX gelistet. Von den rund 15 Millionen
Stammaktien der Gesellschaft werden ca. 80% von
der HORNBACH HOLDING AG gehalten, während
ca. 14,5% im Besitz von freien Aktionären sind;
der britische Einzelhandelskonzern Kingfisher plc
hält zum Bilanzstichtag rund 5,5% der Anteile.
Die weiteren Handelsaktivitäten sind bei
der HORNBACH Baustoff Union GmbH und der
Lafiora HORNBACH Florapark GmbH angesiedelt.
Ein Großteil des umfangreichen Immobilienvermögens der HORNBACH-Gruppe ist im Besitz der
HORNBACH Immobilien AG, eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft, die zu 100% von der
HORNBACH HOLDING AG gehalten wird. Das
Grundkapital der HORNBACH HOLDING AG ist
zu gleichen Teilen in Stamm- und stimmrechtslose
Vorzugsaktien eingeteilt. Die vier Millionen Stück
Vorzugsaktien (ISIN DE0006083439) sind zu rund
83% im Besitz von freien Aktionären; rund 17%
der Vorzüge hält Kingfisher plc. Die Vorzugsaktien
werden ebenfalls innerhalb des Börsensegments
Prime Standard im SDAX fortlaufend notiert. Die
nicht börsennotierten vier Millionen Stammaktien
befinden sich zu 75% im Familienbesitz. Der strategische Partner Kingfisher hält 25% plus eine Aktie
am stimmberechtigten Grundkapital.
1
An unsere Aktionäre
Sehr geehrte Aktionäre,
das abgelaufene Geschäftsjahr 2002/2003 war
eines der schwierigsten in der Geschichte des
HORNBACH-Konzerns. Wichtige operative Ziele
– daran gibt es nichts zu rütteln – sind nicht erreicht
worden. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
waren schwieriger denn je. Obendrein torpedierten
eine Reihe negativer Sonderfaktoren die Umsatzund Ertragsentwicklung. Im Ergebnis ist das vorliegende Zahlenwerk, das im übrigen erstmals nach
den internationalen Rechnungslegungsstandards
IFRS erstellt wurde, bisweilen enttäuschend und
erklärungsbedürftig.
Das erste Mal seit Jahren sind wir, bezogen
auf ein ganzes Geschäftsjahr, vom vorgezeichneten
Weg der Kontinuität abgewichen. Zwar ist der
Netto-Umsatz der HORNBACH-Gruppe um 14,5%
auf mehr als 1,7 Mrd. € und damit wie prognostiziert gewachsen, doch ging dieses Wachstum zu
Lasten der Erträge. Statt eines stetigen Ertragswachstums stand am Ende ein herber Ertragsrückgang. Die Gewinnprognose, die über weite Strecken
des Jahres realistisch erschien, musste im vierten
Quartal nach unten korrigiert werden. Was waren
die Ursachen für diese unbefriedigende Performance im Berichtszeitraum?
Die Expansion im In- und Ausland erreichte
2002/2003 eine Rekordmarke in der 125-jährigen
Firmengeschichte von HORNBACH: Insgesamt
wurden elf großflächige Bau- und Gartenmärkte
eröffnet, allein acht von diesen Megastores außerhalb Deutschlands. Dieses Rekordwachstum hinterließ in der Gewinn- und Verlustrechnung deutliche Spuren.
Dazu kam das Absenken der Handelsspanne
im Teilkonzern HORNBACH-Baumarkt-AG. Der
erzielte Mehrumsatz reichte nicht aus, um die niedrigere Spanne voll auszugleichen.
Zusätzlich unter Druck gerieten die Erträge
im Konzern durch die Verluste der Tochtergesellschaften HORNBACH Baustoff Union GmbH und
Lafiora HORNBACH Florapark GmbH.
Und als ob es damit nicht genug wäre,
schwemmte die Hochwasserflut im August 2002
die letzte Hoffnung weg, die ursprünglich anvisierten Ertragsziele erreichen zu können. Die Schäden
von insgesamt 7,5 Mio. € und die Umsatzeinbußen
in den betroffenen Märkten haben uns finanziell
erheblich zugesetzt.
2
Albrecht Hornbach
Nimmt man alle Ursachen zusammen, so ist
das Geschäftsjahr 2002/2003 im wahrsten Sinne
des Wortes als „außergewöhnlich“ zu bezeichnen.
Es stellt sich die Frage, wie die zurückliegende
Entwicklung zu bewerten ist und welche Konsequenzen sich daraus für unser künftiges Handeln ergeben.
2002/2003 als Wendepunkt, an dem
HORNBACH seine Aktionäre auf einen Paradigmenwechsel einschwören muss? Sieht sich HORNBACH
gezwungen, sich von seinen ehernen Grundsätzen
– Wachstum in der Ertragsstärke, organisches
Wachstum anstatt Zusammenschlüsse, aber auch
Solidität und Berechenbarkeit – zu verabschieden?
Ich beantworte das mit einem klaren Nein!
Um dies zu begründen und die erhebliche Prognoseabweichung zu erklären, sind die eingangs
genannten Faktoren näher zu beleuchten:
Punkt 1: Kosten der Expansion
Die Kosten der Expansion im In- und Ausland fielen
höher aus als erwartet. Das hat in erster Linie mit
dem höheren Aufwand für den Markteintritt in
neue Länder zu tun. Im Geschäftsjahr 2002/2003
waren mit der Schweiz und Schweden gleich zwei
Länder in Vorbereitung, die im Vergleich zu unseren
bisherigen Erfahrungen in Europa bezüglich Sortimentsbildung und Einarbeitung der Mitarbeiter
A N
erheblich mehr an Voreröffnungskosten und Anlaufkosten für den Aufbau der Regional-Verwaltungen
abverlangten. Ohne eine solide Vorbereitung wäre
es uns jedoch nicht möglich, die erheblichen Potenziale auszuschöpfen, die in diesen vielversprechenden DIY-Märkten stecken. Das Beispiel Schweiz
belegt schon nach kürzester Zeit, mit welch durchschlagendem Erfolg der Export unseres Formats
in neue Länder möglich ist.
Punkt 2: Spannenentwicklung
Die Verbraucher in Deutschland, dem größten
DIY-Markt in Europa, waren im letzten halben
Jahrhundert wohl noch nie so preissensibel wie im
Jahr 2002. Sieht man von der unheilvollen Großwetterlage einmal ab, waren es wohl die EuroUmstellung und im Gefolge die unsägliche T€uroDebatte, die die Konsumenten in einem Ausmaß
verunsicherten, wie es im Vorhinein nicht vorstellbar schien. Diese Situation verlangte eine kompromisslose Preispolitik. Bewusst haben wir den Weg
eingeschlagen, dem Kunden garantiert den besten
Preis zu bieten und damit an die Marke HORNBACH
zu binden. Dieses Ziel fokussierten wir ohne Wenn
und Aber. Unsere Verkaufspreise in Deutschland
senkten wir im Geschäftsjahr um durchschnittlich
4%. Dieser eingeschlagene Weg brachte trotz
niedrigerer Handelsspanne bereits im zweiten und
dritten Quartal 2002/2003 Steigerungen des
Rohertrags. Aber der unerwartet schlechte Umsatzverlauf im vierten Quartal hat unsere Aufholjagd
jäh beendet. So haben wir es nicht geschafft, den
Lohn für unseren Aufwand noch im Berichtsjahr
einzusammeln. Um so zuversichtlicher sind wir, jetzt
im laufenden Jahr 2003/2004 die erforderlichen
Ertragssteigerungen zu realisieren.
Richten wir mit dem Gesagten den kritischen
Blick auf unser erklärtes Ziel: Ertragskraft als Basis
für weiteres Wachstum. Hat das Unternehmen
angesichts des Gewinnrückgangs noch die erforderliche Kraft für weiteres Wachstum, die Fähigkeit,
nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften?
Betrachten wir dazu unsere wichtigste Aktivität, die Bau- und Gartenmärkte, und hier zunächst
den schwierigen deutschen Markt. Wie war der
operative Erfolg auf vergleichbarer Fläche? Kennzeichnend ist hier, dass sich bei niedrigerer Handelsspanne nicht nur unsere Umsätze (+1,6%) besser
entwickelten als die vom BHB festgestellte Umsatzperformance der DIY-Branche (– 3,1%), sondern
U N S E R E
A K T I O N Ä R E
auch unser warenwirtschaftlicher Rohertrag (–1,9%)
sowie unser Filialergebnis (– 2,2%). Beide blieben
zudem relativ stabil, denn wir konnten den
negativen Spanneneffekt zu mehr als 80% durch
Mehrumsätze und Kosteneinsparungen wettmachen. Fazit: Selbst im hartumkämpften deutschen
Markt konnte die Ertragskraft, gemessen am
Filialergebnis der vergleichbaren Fläche, nahezu
konstant gehalten, unter Einbeziehung der internationalen Märkte sogar leicht gesteigert werden
(+1,6%).
Betrachten wir weiter das Ertragspotenzial,
d. h. den Brutto-Cash-Flow zuzüglich expansionsverursachter Kosten, welches eine zutreffende
Vergleichsbasis mit nicht wachsenden Unternehmen darstellt. Es enthält insbesondere die Voreröffnungskosten für neue Märkte und müsste im
Berichtsjahr konsequenterweise um die Markteintrittskosten für den Aufbau der Verwaltungen in
der Schweiz und in Schweden ergänzt werden.
Die so ermittelte Ertragsgröße ist im Teilkonzern
HORNBACH-Baumarkt-AG um 4,7 Mio. € bzw.
4% leicht gefallen, im Gesamtkonzern aber um
7,3 Mio. € bzw. 6% gestiegen.
Wie unsere Betrachtungen über die Ertragskraft unseres Unternehmens auch ausfallen, sie
können selbstverständlich nicht das unbefriedigende
Jahresergebnis auch nur um einen einzigen Cent
verbessern. Aber sie zeigen, dass die innere Kraft
unseres Unternehmens das Weiterverfolgen unserer
Ziele erlaubt. Wir müssen und werden den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen:
Die HORNBACH-Baumarkt-AG wird weiter
in Fläche und Marktanteile investieren. Das Ertragswachstum wird die Schlagzahl für die künftige
Expansion im In- und Ausland vorgeben.
Die Baustoff Union hat nach elementaren
strategischen Weichenstellungen die Voraussetzungen geschaffen, die Verluste signifikant zurückzuführen. Das neue Geschäftsjahr soll nach unserer
Prognose ein überproportionales Ertragswachstum
vorweisen und zumindest das Niveau des Jahres
2001/2002 wieder erreichen. Die Ergebnisse des
ersten Quartals zeigen, dass die Richtung stimmt.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die
sich motiviert und engagiert für die gesteckten
Ziele einsetzen, gilt abschließend mein besonderer
Dank. Sie sind die tragende Säule unseres Erfolgs.
Albrecht Hornbach
Vorsitzender des Vorstands
3
Die HORNBACH HOLDING-Aktie
Kursvergleich 1. März 2002 bis 28. Februar 2003
(indexiert: 28. 2. 2002)
110
100
90
80
70
60
50
40
März
2002
Apr
Mai
HORNBACH HOLDING AG
Jun
Jul
Aug
SDAX
Die internationalen Aktienmärkte waren im Börsenjahr 2002 von erheblichen Kursrückgängen auf
breiter Front und Verunsicherung auf der Anlegerseite geprägt. Die Titel deutscher Aktiengesellschaften hatten zum dritten Mal in Folge an Boden
verloren. Neben der schwachen konjunkturellen
Entwicklung, die zu teilweise signifikanten Gewinneinbrüchen bei vielen Unternehmen führte, belastete auch der drohende Irak-Krieg die Börse. Der
DAX fiel im Berichtszeitraum (1. 3. 2002 bis
28. 2. 2003) um mehr als 50%. Der MDAX gab
im gleichen Zeitraum um rund 36%, der SDAX um
32% nach. Die Aktie der HORNBACH HOLDING
AG (ISIN DE0006083439) konnte sich diesem
ungünstigen Marktumfeld nicht entziehen. Ihr Kurs
gab im Geschäftsjahr 2002/2003 um knapp 36%
nach.
Am Stichtag 28. Februar 2003 schloss die
Aktie der HORNBACH HOLDING AG im XetraHandel mit einem Kurs von 38,00 € (Vorjahr
4
Sep
MDAX
Okt
DAX
Nov
Dez
Jan
2003
Feb
Quelle: Bloomberg
59,00 €). Die Aktie markierte am 5. März 2002
mit 61,20 € ihr Jahreshoch. Im Verlauf der zweiten
Jahreshälfte gab die Notierung deutlich nach. Das
Jahrestief im vergangenen Geschäftsjahr wurde am
19. Februar 2003 mit 33,31 € ausgewiesen.
In dieser Entwicklung kommt auch die
abermals verschlechterte Einzelhandelskonjunktur
in Deutschland zum Ausdruck. Das Jahr 2002 war
eines der schwierigsten Jahre in der Nachkriegsgeschichte des deutschen Einzelhandels. Dies
belastete die Handelswerte zusätzlich. HORNBACH
gelang es zwar erneut, gegen den allgemeinen
Branchentrend den Umsatz auf alter Fläche zu verbessern und Marktanteile im Segment der Bauund Gartenmärkte hinzuzugewinnen. Der intensive
Preiswettbewerb ging jedoch im Geschäftsjahr
2002/2003 zu Lasten der Erträge. Überdies drückten die Kosten der forcierten Expansion, die Verluste
der Tochtergesellschaften HORNBACH Baustoff
Union GmbH und Lafiora HORNBACH Florapark
D I E
GmbH sowie die außerordentlichen Belastungen der
Hochwasserflut im August 2002 die Gewinnsituation
des Unternehmens. Von der Geschäftsentwicklung
des Konzerns gingen damit kaum positive Impulse
für die Aktienperformance aus.
Im Rahmen unserer Investor-RelationsArbeit haben wir insbesondere die Zielgruppen der
privaten und institutionellen Anleger sowie Finanzmedien zeitnah über die Geschäftsentwicklung
der HORNBACH HOLDING AG informiert. Quartalsberichte, Geschäftsberichte, Pressemitteilungen
und weitere Finanzinformationen in Deutsch und
Englisch wurden darüber hinaus auch über das
Internet veröffentlicht (www.hornbach-holding.com).
In der Hauptversammlung, in der Bilanzpressekonferenz, in DVFA-Analystenkonferenzen
sowie bei Investorengesprächen im In- und Ausland
haben wir den Dialog genutzt, um die Geschäftsentwicklung von HORNBACH im abgelaufenen
Jahr, aber auch die weiteren Wachstumsperspektiven des Konzerns in einem schwierigen Branchenumfeld zu erörtern.
Die allgemein dramatischen Kursrückgänge
an der Börse sowie die internationale Banken- und
Investmentkrise haben dazu geführt, dass viele
Arbeitsplätze in den Aktienresearch-Abteilungen
der Kreditinstitute abgebaut wurden. Die kontinuierliche Analyse von Aktiengesellschaften, die
nicht im DAX geführt sind, wurde daher seit 2002
H O R N B A C H
H O L D I N G - A K T I E
stark zurückgefahren. Dies ging leider auch zu
Lasten der Coverage von HORNBACH.
Unser Ziel ist, im Wege einer intensiven
Kommunikation mit dem Kapitalmarkt, das Interesse der Anleger an HORNBACH und die Zahl
der Unternehmensstudien wieder zu steigern.
Der Beginn des laufenden Geschäftsjahres stimmt
zuversichtlich, dass HORNBACH das unbefriedigende Jahr 2002/2003 rasch hinter sich lassen
und zu alter Ertragsstärke zurückfinden kann. Die
Kennzahlen der HORNBACH HOLDING-Aktie (IAS)
Nennwert der Aktie
Dividende (Vorzugsaktie)
IFRS-Ergebnis je Aktie (Vorzugsaktie)
Ausschüttungssumme
Eigenkapital je Aktie*
Börsenwert*
Börsenkurs (Xetra)*
Höchster Börsenkurs
Niedrigster Börsenkurs
Ausgegebene Aktien**
Kurs-Gewinn-Verhältnis*
*
€
€
€
T€
€
T€
€
€
€
Stück
2001/2002
2002/2003
3,00
1,14
2,23
8.880
51,85
472.000
59,00
63,00
49,00
8.000.000
26,5
3,00
1,14
2,20
8.880
52,68
304.000
38,00
61,20
33,31
8.000.000
17,3
zum Ende des Geschäftsjahres, jeweils Ultimo Februar
** bezogen auf Vorzugsaktien und Stammaktien
5
HORNBACH-Gruppe ist klar fokussiert auf den
Gesamtmarkt für Bau-, Heimwerker- und Gartenprodukte. Herausragend ist das europaweit erfolgreiche und organische Wachstum mit großflächigen Bau- und Gartenmärkten. Die Aktie der
HORNBACH HOLDING AG ist eine solide Langfristanlage mit hohem Substanzwert.
Intermezzo im MDAX
Die Aktie der HORNBACH HOLDING AG rückte
am 3. Oktober 2002 wegen einer außerplanmäßigen Änderung in der Indexzusammensetzung
für die Stinnes AG in den MDAX auf. Dies führte
zu einer größeren Beachtung am Kapitalmarkt und
im Schnitt höheren Börsenumsätzen. Im Zuge
der neuen Zusammensetzung der Aktienindizes ist
die HORNBACH HOLDING AG jedoch seit dem
24. März 2003 wieder im SDAX gelistet. Sowohl die
Marktkapitalisierung als auch die Börsenumsätze
erfüllten die Rankingkriterien nicht, um in dem von
70 auf 50 Werte verkleinerten MDAX geführt zu
bleiben.
Mit Blick auf die neue Indexsystematik der
Deutschen Börse hatte die HORNBACH HOLDING
AG die Zulassung zum Prime Standard (Teilbereich
des amtlichen Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten) zum 1. Januar 2003 erhalten. Die
Zugehörigkeit zum Prime Standard setzt unter
anderem die Erfüllung hoher Transparenzstandards
voraus.
Das Grundkapital der HORNBACH HOLDING
AG in Höhe von 24 Mio. € ist zu gleichen Teilen
in Stamm- und stimmrechtslose Vorzugsaktien eingeteilt. Auf jede Stückaktie entfällt ein anteiliger
Betrag von 3 €. Die 4 Millionen Stück Vorzugsaktien
sind zu mehr als 80% im Besitz von freien Aktionären. Der britische Handelskonzern Kingfisher plc,
mit dem HORNBACH Ende 2001 eine strategische
Allianz eingegangen ist, hat im September 2002
17,4% der Vorzugsaktien erworben und damit sein
Vertrauen in das von Experten oftmals als „best in
class“ bezeichnete Handelskonzept der HORNBACHGruppe unterstrichen. Die nicht börsennotierten
4 Millionen Stück Stammaktien sind im Besitz der
Familien Hornbach (75% minus eine Aktie) und
Kingfisher plc (25% plus eine Aktie).
Finanzterminkalender
Finanzterminkalender 2003
6
25. Juni 2003
Bilanzpressekonferenz
Zwischenbericht zum 31. Mai 2003
29. August 2003
Hauptversammlung in Frankfurt am Main
Congress Center Messe Frankfurt (11.00 Uhr)
25. September 2003
Zwischenbericht zum 31. August 2003
DVFA-Analystenkonferenz
19. Dezember 2003
Zwischenbericht zum 30. November 2003
C O R P O R AT E
G O V E R N A N C E
Corporate Governance
Gemeinsamer Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat
der HORNBACH HOLDING AG zu Corporate Governance
Die von der Bundesregierung berufene Regierungskommission Deutscher Corporate Governance
Kodex hat am 26. Februar 2002 den Deutschen
Corporate Governance Kodex (DCGK) vorgelegt.
Der Kodex umfasst wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher
börsennotierter Gesellschaften und enthält international und national anerkannte Standards guter
und verantwortungsvoller Unternehmensführung.
Seit dem 25. Juli 2002 ist darüber hinaus das
Transparenz- und Publizitätsgesetz (TransPuG) in
Kraft getreten. In diesem Zusammenhang wurde
auch § 161 in das Aktiengesetz eingefügt, wonach
Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten
Gesellschaft einmal jährlich zu erklären haben, ob
den Empfehlungen des Kodex entsprochen wird
bzw. welche Empfehlungen nicht angewendet werden. Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH
HOLDING AG haben in ihrer Sitzung am 27. November 2002 die Erklärung zu den „Empfehlungen
der Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex“ gemäß § 161 AktG abgegeben
und den Aktionären auf der Internet-Homepage
der Gesellschaft zugänglich gemacht. Die vollständige Erklärung finden Sie auf der Seite 9 dieses
Berichts. Wir entsprechen bei der HORNBACH
HOLDING AG im Wesentlichen den Empfehlungen
des Kodex mit wenigen Ausnahmen.
Der Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der HORNBACH HOLDING AG
besteht aus sechs Mitgliedern. Bei Abstimmung im
Aufsichtsrat hat bei Stimmengleichheit der Vorsitzende des Aufsichtsrats die ausschlaggebende
Stimme. Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung und begleitet den Vorstand beratend.
Er bestellt die Mitglieder des Vorstands, beruft sie
ab und ist zuständig für den Abschluss, die Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge mit
den Mitgliedern des Vorstands. Maßnahmen des
Vorstands, die die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens grundlegend beeinflussen,
bedürfen der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrats. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat enthält hierzu einen Katalog mit zustimmungspflichtigen Geschäften oder Maßnahmen. Der Kreis
der zustimmungsbedürftigen Geschäfte kann durch
Beschluss des Aufsichtsrats jederzeit erweitert oder
eingeschränkt werden.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind allein
auf die Wahrung des Unternehmensinteresses
verpflichtet. Sie sind weder an Aufträge noch an
Weisungen gebunden. Sie dürfen bei ihren Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen
noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen
zustehen, für sich nutzen. Die Aufsichtsratsmitglieder sollen Interessenkonflikte, insbesondere solche,
die aufgrund einer Beratung oder Organfunktion
bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern entstehen könnten, dem
Vorsitzenden des Aufsichtsrats gegenüber offenlegen. Wesentliche und nicht nur vorübergehende
Interessenkonflikte in der Person eines Mitglieds
des Aufsichtsrats sollen zur Beendigung des Mandats
führen. Berater und sonstige Dienstleistungs- und
Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der
Gesellschaft bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat wurde am 27. November 2002 verabschiedet.
Der neu gewählte Aufsichtsrat hat in seiner konstituierenden Sitzung am 24. April 2002 die Bildung
der folgenden Ausschüsse beschlossen:
– Vermittlungsausschuss
– Personalausschuss
– Finanz- und Prüfungsausschuss
(Audit Committee)
Die Besetzung der Ausschüsse ist auf
Seite 35 des Berichts wiedergegeben.
Der Vorstand
Der Vorstand der HORNBACH HOLDING AG
besteht zur Zeit aus vier Mitgliedern und hat einen
Vorsitzenden sowie einen Stellvertretenden Vorsitzenden. Der Vorstand der HORNBACH HOLDING
AG hat sich eine Geschäftsordnung gegeben.
Er führt die Geschäfte der Gesellschaft in gemeinschaftlicher Verantwortung aller seiner Mitglieder.
Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das
Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der
Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des
Risikomanagements. Er legt dem Aufsichtsrat außerdem in der Regel in der letzten Sitzung eines
Geschäftsjahres die Investitions-, Finanz- und Ertragsplanung für den Konzern für das kommende
Geschäftsjahr sowie die Mittelfristplanung (5 Jahre)
vor. Über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie die Leitung
7
des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung
sind, unterrichtet der Vorsitzende des Vorstands den
Aufsichtsratsvorsitzenden unverzüglich. Geschäfte
und Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, werden dem Aufsichtsrat
rechtzeitig vorgelegt. Die Vorstandsmitglieder sind
verpflichtet, Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat
gegenüber unverzüglich offenzulegen und die
anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren. Nebentätigkeiten, insbesondere Aufsichtsratsmandate außerhalb des Konzerns, dürfen Vorstandsmitglieder nur mit Zustimmung des
Vorsitzenden des Aufsichtsrats übernehmen.
Die Hauptversammlung
Die Aktionäre der HORNBACH HOLDING AG
nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr.
Sie werden regelmäßig mit einem Finanzkalender,
der im Geschäftsbericht, in den Quartalsberichten
sowie auf der Homepage der Gesellschaft veröffentlicht wird, über wesentliche Termine unterrichtet.
Den Vorsitz der Hauptversammlung führt grundsätzlich der Vorsitzende des Aufsichtsrats.
Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Die Rechnungslegung des HORNBACH HOLDING
AG Konzerns erfolgt seit dem Geschäftsjahr
2002/2003 nach den Internationalen Accounting
Standards (IAS). Der Abschluss der HORNBACH
HOLDING AG wird nach dem Deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) erstellt. Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgt gemäß den gesetzlichen Bestimmungen durch die Hauptversammlung. Der Finanzund Prüfungsausschuss bereitet den Vorschlag
des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur
Wahl des Abschlussprüfers vor.
8
Transparenz
Die Aktionäre, sämtliche Teilnehmer am Kapitalmarkt, Finanzanalysten, Aktionärsvereinigungen
und Medien werden regelmäßig und aktuell über
die Lage sowie über wesentliche geschäftliche Veränderungen des Unternehmens informiert. Kommunikationsmedium ist hierbei hauptsächlich das
Internet.
Die Berichterstattung über die Lage und die
Ergebnisse der HORNBACH HOLDING AG erfolgt
durch
– Quartalsberichte
– Geschäftsbericht
– Bilanzpressekonferenz
– Telefonkonferenzen
– sowie Veranstaltungen mit Finanzanalysten im
In- und Ausland
Die Termine der regelmäßigen Finanzberichterstattungen sind im Finanzkalender, der im Internet unter www.hornbach-holding.com zu finden ist,
zusammengefasst. Neben dieser regelmäßigen
Berichterstattung werden nicht öffentlich bekannte
Tatsachen, die bei der HORNBACH HOLDING AG
eingetreten sind und die geeignet sind, den Börsenkurs der HORNBACH HOLDING AG-Aktie erheblich
zu beeinflussen, im Rahmen von Ad-hoc-Mitteilungen bekanntgemacht. Die Mitglieder des Vorstands
und des Aufsichtsrats der HORNBACH HOLDING
AG sollen den Erwerb oder die Veräußerung von
Aktien der HORNBACH HOLDING AG nach Maßgabe von § 15a WpHG und Ziffer 6.6 des Deutschen
Corporate Governance Kodex offenlegen. Bis zum
28. Februar 2003 sind der HORNBACH HOLDING
AG die auf Seiten 75 und 76 des Berichts offengelegten Meldungen zugegangen.
C O R P O R AT E
G O V E R N A N C E
Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH HOLDING AG
gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat der HORNBACH
HOLDING Aktiengesellschaft erklären hiermit
jeweils gemäß § 161 AktG i. V. m. § 15 EG AktG,
dass den Empfehlungen der Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex grundsätzlich entsprochen wird; nicht angewendet
werden jedoch aus den angegebenen Erwägungen
die nachfolgenden Empfehlungen:
– Ziffer 5.4.1 DCGK:
Der Kodex verlangt unter Abschnitt 5.4.1 die Festlegung einer Altergrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Von dieser Empfehlung weichen wir ab. Mit
der Wahl der langjährigen ehemaligen Vorstände
Albert und Otmar Hornbach in den Aufsichtsrat ist
es uns gelungen, große Erfahrung und Kompetenz
zum Wohle des Unternehmens zu sichern. Hierauf
möchten wir nicht verzichten.
– Ziffer 7.1.2 DCGK:
Der Kodex verlangt unter Abschnitt 7.1.2, dass
der Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach
Geschäftsjahresende, die Zwischenberichte binnen
45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums öffentlich zugänglich sein sollen. Von der Empfehlung, den
Konzernabschluss binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende zu veröffentlichen, müssen wir in Bezug
auf den Abschluss zum 28. Februar 2003 abweichen. Aufgrund der parallel stattfindenden Ablösung
des derzeitigen Finanzsystems durch SAP sowie
den damit einhergehenden organisatorischen Änderungen ist das Ziel, den Konzernabschluss innerhalb
von 90 Tagen, d. h. bis 31. Mai 2003, zu veröffentlichen, nicht zu erreichen. Wir beabsichtigen
jedoch nach erfolgreicher Einführung von SAP und
einhergehenden organisatorischen Änderungen,
dieses Ziel mit dem Abschluss 28. Februar 2004 zu
erreichen. Die Veröffentlichung von Quartalsberichten binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums ist hingegen bereits heute gewährleistet.
Neustadt an der Weinstraße,
den 27. November 2002
HORNBACH HOLDING Aktiengesellschaft
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
9
Premiere in der Schweiz: Im Juli 2003
eröffnete der HORNBACH Bau- und
Gartenmarkt in Littau bei Luzern.
Konzernstruktur und die Aktionäre
der HORNBACH HOLDING AG
Stand: 28. Februar 2003
Kingfisher plc
Vorzugsaktien 1
ISIN DE0006083439
Freie Aktionäre
Vorzugsaktien 1
ISIN DE0006083439
8,7%
Familien Hornbach
Stammaktien 2
ISIN DE0006083405
41,3%
Kingfisher plc
Stammaktien 2
ISIN DE0006083405
37,5%
minus 1 Aktie
12,5%
plus 1 Aktie
HORNBACH HOLDING AG
Neustadt an der Weinstraße
(421 Mio. €) 4
100%
80%1
HORNBACHBaumarkt-AG 3
Bornheim
(350 Mio. €) 4
14,5%
Freie Aktionäre
Stammaktien 1
ISIN DE0006084403
HORNBACH
Immobilien AG 3
Neustadt/W.
(98 Mio. €) 4
Lafiora HORNBACH
Florapark GmbH
Neustadt/W.
(1 Mio. €) 4
100%
HORNBACH
Baustoff Union GmbH 3
Neustadt/W.
(9 Mio. €) 4
5,5%
Kingfisher plc
Stammaktien 1
ISIN DE0006084403
– Das Grundkapital der HORNBACH HOLDING AG beträgt 24.000.000 Euro und ist eingeteilt in
4.000.000 Stück Stammaktien (im Besitz der Familien Hornbach und der Kingfisher plc) und
4.000.000 Stück Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, die an der Deutschen Börse notiert werden.
– Das Grundkapital der HORNBACH-Baumarkt-AG in Höhe von 45.034.500 Euro ist eingeteilt in
15.011.500 Stück Stammaktien, die an der Deutschen Börse notiert werden. Die HORNBACH
HOLDING AG hält im Anlagevermögen 12.000.000 Stück Stammaktien der HORNBACH-Baumarkt-AG als Beteiligungsbesitz.
– Zzgl. weiterer direkter und indirekter Beteiligungsgesellschaften gemäß vollständiger Übersicht im
Anhang ab Seite 46.
1
2
10
100%
börsennotiert
nicht börsennotiert
3
4
zuzüglich weiterer Tochtergesellschaften im In- und Ausland
bilanzielles Eigenkapital des jeweiligen Konzernkreises zum
Bilanzstichtag 28. Februar 2003
K O N Z E R N L A G E B E R I C H T
Konzernlagebericht
Damoklesschwert über der Weltwirtschaft
Die moderate Erholung der Weltwirtschaft von der
vorangegangenen globalen Konjunkturabkühlung
im Jahr 2001 hat sich im Herbst 2002 spürbar
verlangsamt. In der Gruppe der größten Industrieländer ist sie sogar ins Stocken geraten. An diesem
Konjunkturbild hat sich nach der Jahreswende
2002/2003 wenig geändert. Belastet wurde die
Weltkonjunktur im Herbst vor allem durch die steigende Kriegsgefahr im Mittleren Osten, die zusammen mit den Unruhen in Venezuela zu einem
beträchtlichen Anstieg der Ölpreise geführt hatte.
Hinzu kamen die Nachwirkungen der massiven
Kurseinbrüche an den internationalen Aktienmärkten. Die Stimmung der Verbraucher, Unternehmen
und Investoren, vor allem in den USA, aber auch
in Westeuropa, verschlechterte sich zusehends.
Außerdem waren insbesondere auf Grund
der hohen Risikoprämien die Fremdfinanzierungskonditionen für die Unternehmen in den Industrieländern weniger günstig, als es das allgemein niedrige Zinsniveau anzeigt. All diese Faktoren haben
letztlich ihre Wurzeln in einem ausgeprägten Mangel
an Vertrauen und Zuversicht. Die für das Jahr 2003
erhofften Wachstumskräfte werden dadurch erheblich geschwächt. Die Geschäftserwartungen der
Unternehmen haben sich zwar in einigen Industrieländern zuletzt wieder etwas aufgehellt, das
Vertrauen der Konsumenten tendiert jedoch weiter
nach unten. Die wachsende Unsicherheit an den
Finanzmärkten über die möglichen wirtschaftlichen
Folgen eines Krieges im Irak hat die Aktienkurse
im Frühjahr 2003 weltweit zusätzlich belastet und
die Talfahrt weiter beschleunigt. Die möglichen
wirtschaftlichen Folgen des Krieges im Irak auf die
Weltwirtschaft lassen sich noch nicht hinreichend
abschätzen. Vieles deutet darauf hin, dass die
Konjunkturflaute länger anhält als erwartet. Zum
Abschluss des Geschäftsjahres lagen der Dow
Jones um 26%, der Euro-STOXX um 42% und der
Deutsche Aktienindex DAX sogar um 54% unter
ihren Höchstständen im März 2002.
Deutschland tritt auf der Stelle
Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit über zwei
Jahren in einer Phase der Quasi-Stagnation. Ein
Grund dafür war zweifellos die weltweite Wachstumsabschwächung, zumal Deutschland besonders
intensiv in die internationale Arbeitsteilung eingebettet ist. Doch dürfte die gegenwärtige Wirtschaftsflaute nicht allein durch zyklische – und
damit rasch umkehrbare – Faktoren zu erklären sein.
Mehr und mehr treten hausgemachte Ursachen in
den Vordergrund, wie die fehlende Flexibilität
am Arbeitsmarkt, die hohe Steuer- und Abgabenbelastung oder Fehlanreize in den sozialen Sicherungssystemen. Auch die Unsicherheiten über den
wirtschaftspolitischen Kurs haben die Grundstimmung in der größten europäischen Volkswirtschaft
belastet.
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat das Bruttoinlandsprodukt in der
Bundesrepublik im Jahresdurchschnitt 2002 saisonund kalenderbereinigt lediglich um 0,2% zugenommen. Das war nach einem Rückgang im Jahr
1993 (minus 1,1%) das zweitschwächste wirtschaftliche Wachstum seit der Wiedervereinigung
Deutschlands. Damit ist Deutschland wieder
Schlusslicht im Euro-Raum. Die Wachstumsprognosen für 2002 zur Jahreswende 2001/2002 lagen
zwischen 0,6% und 1,2%. Der untere Erwartungshorizont wurde also deutlich unterschritten.
Nach wie vor wird in Deutschland die gesamtwirtschaftliche Entwicklung durch die ausgeprägte
Investitionsschwäche gebremst. Die realen Ausrüstungsinvestitionen verloren 8,4%. Der Rückgang
der Bauinvestitionen um real 5,9%, nach einem
fast gleich hohen Minus im Jahr 2001, dokumentiert, dass auch aus der Baubranche keine Wachstumsimpulse kamen. Unverändert schlecht sieht die
Lage im privaten Wohnungsbau aus.
Die Investitionen im Wohnungsbau als
weiterhin wichtigster Motor für die Baukonjunktur
nahmen 2002 im Vergleich zu 2001 um real 5,9%
ab. Der Rückgang der Baufertigstellungen seit
1997 hat sich fortgesetzt. In 2002 wurden mit
289.600 11,2% weniger Wohnungen fertiggestellt
als ein Jahr zuvor. Besonders ausgeprägt war
der Rückgang bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.
Blickt man auf das Potenzial der künftigen
Bautätigkeit, kann keine Entwarnung gegeben werden. Laut Statistischem Bundesamt sind die Baugenehmigungen in Deutschland im Jahr 2002 um
5,8% auf rund 274.000 zurückgegangen, wobei
das Minus in Ostdeutschland doppelt so hoch
ist wie in den alten Bundesländern und insbesondere der Bau von Mehrfamilienhäusern und Nichtwohngebäuden eingebrochen ist. Der Dezember
2002 konnte den Abwärtstrend im Wohnungsbau
jedoch offenbar stoppen. Er verzeichnete einen
plötzlichen Auftragsschub beim Bauhauptgewerbe
11
von gut 16%. Dabei standen Ein- und Zweifamilienhäuser im Vordergrund. Daraus lässt sich ableiten,
dass es den Bauherren wohl überwiegend darum
ging, sich noch vor den angekündigten Änderungen
der Eigenheimzulage das Hausprojekt unter Dach
und Fach zu bringen. Der kurzfristigen Belebung
der Nachfrage könnte also später eine erneute Abschwächung folgen. Schätzungen gehen davon
aus, dass der Wohnungsbau 2003 nochmals
3 bis 6% schrumpfen könnte. Es wächst aber die
Zuversicht in der deutschen Bauwirtschaft, dass es
vielleicht ab dem Jahr 2004 wieder aufwärts
gehen könnte.
Zum geringen Wirtschaftswachstum 2002
hat ferner die Kaufzurückhaltung der privaten
Haushalte beigetragen. Erstmals seit 1990 sind die
privaten Konsumausgaben im Vergleich zum
Vorjahr real geschrumpft, und zwar um 0,5%. Die
Sparquote erhöhte sich von 10,1% im Jahr 2001
auf 10,3%.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit, der im
Sommer 2002 auf Grund einer Reihe von Sondereinflüssen nahezu zum Stillstand gekommen war,
hat sich in den letzten Monaten wieder fortgesetzt. Lag die Arbeitslosenquote im Oktober 2002
noch bei 9,4%, schnellte sie Ende Februar 2003
auf 11,3% hoch. Im Februar 2002 waren rund
410.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet;
die Quote lag bei 10,4%. Wie in den Vorjahren
liegt die Arbeitslosenquote Ende Februar 2003 in
Westdeutschland mit 9,0% erheblich niedriger als
in Ostdeutschland (19,9%).
Wesentlich hierzu beigetragen haben das
Baugewerbe und die Industrie. Aber auch im Dienstleistungssektor ist die Beschäftigung im Vergleich
zum Vorjahr kaum mehr gewachsen. Insbesondere
im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr
wurde die Entwicklung zunehmend ungünstiger.
Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich in den ersten
Monaten dieses Jahres weiter verschlechtert.
Unter diesen Vorzeichen blieben die Verbraucher bei ihren Konsumausgaben sehr zurückhaltend. Wie die Umfragen der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK), Nürnberg, zeigen, verschlechterte sich die Stimmungslage zum Jahresende 2002 drastisch. Sowohl die Einkommensperspektiven, die sich im Sommer nach Abschluss
der Lohnrunde vorübergehend gebessert hatten,
wie auch die Konjunkturerwartungen, blieben weit
im negativen Bereich. Die Anschaffungsneigung,
die schon zuvor sehr niedrig gewesen war, ver-
12
schlechterte sich nochmals. Die Käufe beim Einzelhandel sind infolgedessen spürbar eingeschränkt
worden. Auch der Dezember mit dem traditionellen
Weihnachtsgeschäft bewirkte keine Wende zum
Besseren.
Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) bezeichnete 2002 als das schlechteste Jahr der Nachkriegsgeschichte. Der HDEPanel errechnete ein Umsatzminus von nominal
3,5% bzw. real 3,8%. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, das im Gegensatz zum HDE
auch die Apotheken und den Brennstoffhandel
dem Einzelhandel zurechnet, setzten die deutschen
Einzelhändler im Kalenderjahr 2002 nominal 2,0%
bzw. real 2,3% weniger um als im Vorjahreszeitraum. Intensiv und hart wie selten zuvor wurde der
Wettbewerb um den Kunden über den Preis ausgefochten. Dies hinterließ in der Ertragsentwicklung
der Einzelhandelsunternehmen tiefe Spuren und
erhöhte allenthalben den Druck, Kostenreduktionen,
Standortschließungen oder Rationalisierungsprogramme voranzutreiben.
Eine grundlegende Besserung im deutschen
Einzelhandel scheint nicht in Sicht. Ursache für die
Umsatzeinbrüche ist das anhaltende Stimmungstief der Verbraucher. Darin spiegeln sich die schwache Konjunktur und die steigende Arbeitslosigkeit
wider. Aber auch der Frust in der Bevölkerung über
die Abgaben- und Steuererhöhungen zum Jahresbeginn 2003 kommt darin zum Ausdruck. Die
Sorge um die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes
und die Angst vor Einkommensverlusten halten
viele Konsumenten von größeren Anschaffungen
ab. In diesem Licht überrascht es nicht, dass der
Non-Food-Handel deutlich an Umsatz verloren hat.
Einzig der immer mehr zu Discountern verlagerte
Lebensmittelhandel und der insbesondere vom
Internet gestützte Versandhandel konnten sich aus
dem Abwärtstrend lösen.
Do-it-yourself-Branche im Negativtrend
Den schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der allgemeinen Konsumflaute konnte
sich auch die Branche der Bau- und Heimwerkermärkte in Deutschland nicht entziehen. Im vierten
Jahr in Folge sind die Umsätze im Bereich Do-ityourself (DIY) auf zum Vorjahr vergleichbarer
Verkaufsfläche – das heißt ohne Berücksichtigung
von Neueröffnungen – gesunken. Der Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e. V. (BHB) meldete für das Kalender-
K O N Z E R N L A G E B E R I C H T
Nettoumsatz
HORNBACH HOLDING AG
Konzern
(in Mio. €)
jahr 2002 ein Umsatzminus auf alter Fläche von
3,1% nach einem Minus von 3,5% im Jahr zuvor.
Das Wachstum der Verkaufsflächen setzte sich
fort, wenngleich mit geringerer Dynamik als im
Vorjahr. Nach Angaben des BHB nahmen die
Verkaufsflächen aller Bau- und Gartenfachmärkte
von 14,3 Mio. qm um 2,4% auf 14,65 Mio. qm zu.
Dennoch reichte die weitere Expansion nicht aus,
um den Gesamtumsatz der Branche in Deutschland
zu erhöhen. Der Umsatz der zuletzt 3.110 Bauund Gartenmärkte mit mindestens 1.000 qm Verkaufsfläche sank um 0,6% auf 16,76 Mrd. €.
Rechnet man zu den Bau- und Gartenmärkten im
engeren Sinne noch die Baumärkte mit Flächen
unter 1.000 qm hinzu, hat sich der für die Marktanteilsbetrachtung relevante Markt aller Bau- und
Gartenmärkte in Deutschland von 21,32 Mrd. €
im Vorjahr auf 21,03 Mrd. € (minus 1,4%) im
Jahr 2002 verkleinert.
■ HGB ■ IFRS
1900
HORNBACH-Gruppe steigert Umsatz
um 14,5%
Der HORNBACH HOLDING AG gelang es im
zurückliegenden Geschäftsjahr erneut, ihre Position
im Wettbewerb gegen den rückläufigen Branchentrend zu verbessern. Der Konzernumsatz (ohne
Umsatzsteuer) stieg im Berichtsjahr 2002/2003 im
Vorjahresvergleich von 1.493 Mio. € um 14,5%
auf 1.709 Mio. €.
1800
1700
1600
1500
1400
1300
1200
1100
1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
98 99 00 01 02
99 00 01 02 03
Bau- und Gartenmärkte
Mehr als 95% des Konzernumsatzes wurden vom
Teilkonzern HORNBACH-Baumarkt-AG erwirtschaftet. Der Marktführer im Segment der großflächigen Bau- und Gartenmärkte erzielte Umsätze in
Höhe von 1.628 Mio. € (inklusive konzerninterner
Umsätze).
Innerhalb des DIY-Teilkonzerns entfielen rund
74% der Umsätze auf die inländischen Bau- und
Gartenmärkte der HORNBACH-Baumarkt-AG. Die
Nettoumsätze erhöhten sich um 7,3% auf 1.204
Mio. € (Vorjahr 1.122 Mio. €). Dies belegt weiterhin die relative Stärke von HORNBACH im Vergleich zu den Wettbewerbern in Deutschland, dem
schwierigsten europäischen Markt für Bau-, Heimwerker- und Gartenprodukte. Zum 28. Februar
2003 belief sich die Verkaufsfläche aller 78 deutschen Filialen auf mehr als 746.000 qm; die durchschnittliche Filialgröße im Inland betrug damit
9.566 qm.
Die zum Bilanzstichtag bestehenden
24 HORNBACH Bau- und Gartenmärkte außerhalb
Deutschlands in den Niederlanden, Luxemburg,
Österreich, der Tschechischen Republik und der
Schweiz erzielten einen Nettoumsatz in Höhe von
424 Mio. € (Vorjahr 317 Mio. €). Durch den um
mehr als ein Drittel gestiegenen Umsatz der internationalen Märkte hat sich deren Anteil am Konzernumsatz im Berichtsjahr auf 26% erhöht (Vorjahr 21%).
Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 2002/2003 hat der Konzern die Schwelle
von 100 Bau- und Gartenmärkten überschritten.
Die Zahl der Filialen erhöhte sich von 91 auf 102.
Bei einer Gesamtverkaufsfläche von 1.014.685 qm
beträgt die durchschnittliche Verkaufsfläche je
Filiale nunmehr 9.948 qm (Vorjahr 9.752 qm).
HORNBACH konnte im Berichtszeitraum
seinen Wachstumskurs auch auf alter Fläche fortsetzen. Die Umsatzerlöse ohne Berücksichtigung
von Neueröffnungen verbesserten sich um 1,5%
(Vorjahr 1,4%). Dabei hatte der Geschäftsverlauf
über die zwölf Monate einige Rückschläge zu
verkraften. Nach einem sehr vielversprechenden
Start in die Frühjahrssaison lagen die Umsätze auf
bestehender Fläche im Mai und Juni 2002 unter
dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend dafür war die
unerwartet starke Konsumzurückhaltung der
deutschen Konsumenten, die teilweise zu hohen
zweistelligen Umsatzeinbrüchen in der DIY-Branche
führte. HORNBACH schnitt zwar erheblich besser
ab als der Gesamtmarkt, konnte sich jedoch dem
allgemeinen Trend nicht entziehen. Starke Umsatzgewinne in den Sommermonaten sorgten dafür,
dass HORNBACH die Umsätze auf alter Fläche
nach den ersten neun Monaten der Berichtsperiode
konzernweit um 2,0% im Vergleich zum Vorjahr
steigern konnte.
Das vierte Quartal (1. 12. 2002 bis 28. 2. 2003)
stand ganz im Zeichen der sich zuspitzenden Irakkrise und zunehmenden Verunsicherung der Verbraucher. Zudem wirkte sich der Dauerfrost in den
Monaten Januar und Februar negativ auf die
Nachfrage aus. Der Konzernumsatz auf alter Fläche
verharrte im Schlussquartal auf dem seinerzeit
unbefriedigenden Vorjahresniveau (viertes Quartal:
minus 0,1%). Die insgesamt positive Umsatzentwicklung im Berichtsjahr ist angesichts der schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen im
EU-Wirtschaftsraum als Erfolg zu werten. Dies gilt
um so mehr, als HORNBACH Bau- und Garten-
13
märkte in Dresden sowie Ansfelden bei Linz (Österreich) vom Jahrhunderthochwasser im August
2002 überflutet worden waren und für mehrere
Wochen geschlossen bleiben mussten.
Flächenbereinigte Deutschland-Umsätze
mit Plus in allen Quartalen
Mit Blick auf die einzelnen Länder gab es deutlich
mehr Licht als Schatten. Das für das gesamte
Geschäftsjahr erzielte Umsatzplus auf bestehender
Verkaufsfläche in Höhe von 1,5% wurde zum
einen durch die sehr erfreuliche Performance der
HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in den
Niederlanden, Tschechien und Luxemburg erreicht.
Zum anderen verzeichnete Deutschland – im
Gegensatz zum Geschäftsjahr 2001/2002 – in allen
Quartalen Umsatzzuwächse auf bestehender Fläche
und lag hier zum Bilanzstichtag mit 1,8% über
dem Wert des Vorjahreszeitraums. Damit entwickelte
sich die HORNBACH-Baumarkt-AG signifikant
gegen den negativen Branchentrend und festigte
ihre Stellung im größten DIY-Markt Europas. Im
Ergebnis konnte sie ihren Marktanteil im Segment
der Bau- und Heimwerkermärkte in Deutschland
von 6,0% auf 6,7% erhöhen.
Baustoffhandel und Gartenfachcenter
Der Teilkonzern HORNBACH Baustoff Union GmbH
hat im Geschäftsjahr 2002/2003 sein Standortnetz im Südwesten Deutschlands weiter verdichtet
und die regionale Marktposition nachhaltig verbessert. Der Umsatz (netto) belief sich auf 67,9 Mio. €
(Vorjahr 43,7 Mio. €). Dank des externen Wachstums kletterten die Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um mehr als 55%. Expansionsbereinigt stieg
der Nettoumsatz um 2,0%. Aufgrund der schwächeren Nachfrage im Bausektor war die Umsatzentwicklung insgesamt aber nicht befriedigend,
wenngleich besser als im Branchentrend.
Die Lafiora HORNBACH Florapark GmbH
betrieb zum Bilanzstichtag drei allein stehende
Gartenfachmärkte mit einer Verkaufsfläche von insgesamt 13.530 qm. Der Umsatz stieg netto um
17,5% auf 13,9 Mio. € (Vorjahr 11,8 Mio. €).
Während auf alter Fläche höhere Wachstumsraten
erzielt wurden als in den kombinierten Bau- und
Gartenmärkten im Konzern, konnte der im Oktober
2001 eröffnete Lafiora-Markt in Germersheim
seine Ziele nicht erreichen.
14
Investitionen in Marktanteile
zu Lasten der Erträge
Im HORNBACH HOLDING AG Konzern werden
die Teilkonzerne HORNBACH-Baumarkt-AG,
HORNBACH Baustoff Union GmbH und
HORNBACH Immobilien AG sowie die Lafiora
HORNBACH Florapark GmbH konsolidiert.
Die Erträge entwickelten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/2003 unbefriedigend
und blieben hinter den Vorjahreswerten zurück.
In diesem erstmals nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernjahresabschluss wird das Konzernergebnis vor
Steuern, außerordentlichen Positionen und Minderheitsanteilen mit 35,4 Mio. € um 24% unter dem
Vorjahr (46,5 Mio. €) ausgewiesen. Für die Ergebnisverschlechterung waren im Wesentlichen die
Entwicklung der Handelsspanne, stark gestiegene
Voreröffnungskosten, Anlaufkosten für den Markteintritt in neue Länder (Schweiz, Schweden) sowie Verluste der Tochtergesellschaften HORNBACH
Baustoff Union GmbH und Lafiora HORNBACH
Florapark GmbH verantwortlich.
Der warenwirtschaftliche Rohertrag in
Prozent zum Nettoumsatz (Handelsspanne) verringerte sich im HORNBACH-Konzern von 36,2%
auf 34,9%. Ausschlaggebend war vor allem das
Absenken der Handelsspanne im Teilkonzern
HORNBACH-Baumarkt-AG im Zuge des preisaggressiveren Marktauftritts.
Das Ziel, dem Kunden den besten Preis und
jederzeitige Verfügbarkeit der Ware zu gewährleisten, wurde im Geschäftsjahr 2002/2003 stärker
denn je fokussiert. Es wurde nachhaltig in die
Stärkung der Wettbewerbsposition, in das Branding und den Ausbau der Marktanteile investiert.
Dies hat jedoch in der Ertragsentwicklung im
Berichtszeitraum tiefe Spuren hinterlassen. Wie
sich im Gesamtjahr und besonders im enttäuschenden Schlussquartal zeigte, sind wegen der unveränderten Kaufzurückhaltung der Verbraucher in
Deutschland und Österreich erwartete Mehrumsätze ausgeblieben, die notwendig gewesen wären,
um die niedrigere Handelsspanne im Konzern über
höhere Volumina auszugleichen. Dies führte dazu,
dass die Ertragskraft im HORNBACH-Konzern,
bedingt durch die schwierigen Wettbewerbsbedingungen im Handel mit Bau-, Heimwerker- und
Gartenprodukten, zurückgegangen ist und nicht im
Korridor der Vorjahre gehalten werden konnte.
K O N Z E R N L A G E B E R I C H T
Exzellente Verkehrsanbindung ist ein „Muss“:
der HORNBACH Bauund Gartenmarkt in
Schwetzingen.
Es wurde darauf verzichtet, zugunsten der
kurzfristigen Gewinnmaximierung, die Expansion
zu drosseln und die Qualität des Geschäftsmodells
zu vernachlässigen. Dies ginge zu Lasten von
Umsatz und Marktanteil und wäre der Beginn einer
zukünftigen Ertragserosion. Stattdessen blieb das
Unternehmen auch 2002/2003 seiner Wachstumsstrategie treu: die internationale Expansion fortzusetzen, die Kundenorientierung zu erhöhen, die
Ertragskraft langfristig zu stärken.
Ein weiterer Grund für das verschlechterte
Ergebnis waren die gegenüber Vorjahr stark angewachsenen Voreröffnungskosten. Nach neun
Markteröffnungen im Geschäftsjahr 2001/2002
unter dem Dach der HORNBACH-Baumarkt-AG
wurden im Berichtsjahr elf neue DIY-Megastores
eingeweiht. Erstmals in der Konzerngeschichte wurden mehr Märkte im Ausland eröffnet. Es waren
dies die Standorte Krems, Hohenems und St. Pölten
in Österreich; Wateringen und Groningen in den
Niederlanden; Littau und Etoy in der Schweiz sowie der zweite HORNBACH-Megastore in Prag.
In Deutschland wurden Bau- und Gartenmärkte in
Mönchengladbach, Bremen und Wiesbaden eröffnet. Auf Ebene der Lafiora HORNBACH Florapark
GmbH wurde die Wiedereröffnung eines Gartencenters mit dem neuen Lafiora-Fachmarktkonzept
in Ludwigshafen im April 2003 vorbereitet. Die
höhere Anzahl der Markteröffnungen sowie die verstärkte Expansion in Länder mit überdurchschnittlich hohen Preisniveaus (Schweiz und Schweden)
führte dazu, dass sich die Voreröffnungskosten auf
20,6 Mio. € (Vorjahr 10,6 Mio. €) fast verdoppelten. In dieser Kostenkategorie werden die Kosten
erfasst, die vor Eröffnung eines neuen Marktes
entstehen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen
um Personalaufwand sowie um allgemeine Betriebskosten. Die Voreröffnungskosten betrugen
1,2% vom Nettoumsatz (Vorjahr 0,7%).
Die Kosten der Filialen der HORNBACHGruppe stiegen im Geschäftsjahr 2002/2003 unterproportional zum Umsatzplus und belaufen sich
auf 480 Mio. € (Vorjahr 420 Mio. €). In Prozent
zum Nettoumsatz verringerten sich die Filialkosten
von 28,2% auf 28,1%.
Die Verwaltungskosten im Konzern stiegen
im Geschäftsjahr 2002/2003 ebenfalls unterproportional zum Umsatzanstieg. Die Kostenquote (in
Prozent vom Nettoumsatz) reduzierte sich von 4,4%
auf 4,3%. In den Verwaltungskosten sind sowohl
operative als auch projektbezogene Kosten enthalten. Die projektbezogenen Verwaltungskosten
haben eindeutig investiven Charakter und stiegen
ebenso wie die operativen Verwaltungskosten
(z. B. Einkauf) überproportional zum Umsatzzuwachs. Darunter fallen bedeutende Aufwendungen
in Bezug auf Informationstechnologie, Führungskräftetraining und Mitarbeiter-TV. Demgegenüber
konnte in Bezug auf die echten Verwaltungskosten
für rein administrative Tätigkeiten eine deutliche
Kostendegression erreicht werden, obwohl die
ergebnisbelastenden Anlaufverluste durch den Aufbau der Verwaltung in der Schweiz und in Schweden darin bereits enthalten sind. Den landesbedingt
hohen Verwaltungskosten in der Schweiz standen
erst geringe zeitanteilige Umsätze der neu eröffneten Märkte gegenüber. Zur Vorbereitung des
Markteintritts in Schweden wurden die personellen
und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen
und eine eigene Verwaltung in Göteborg aufgebaut. Operativ tätig wird die Gesellschaft erst Ende
2003.
Negativ auf die Ertragsentwicklung wirkten
sich die Verluste der Tochtergesellschaften
HORNBACH Baustoff Union GmbH und Lafiora
HORNBACH Florapark GmbH aus.
Die HORNBACH Baustoff Union GmbH hat
im Geschäftsjahr 2002/2003 ihren Expansionskurs
fortgesetzt und durch Akquisition weitere mittelständische Baustoff- und Baufachhandelsunternehmen in ihr Standortnetz in Rheinland-Pfalz und
im Saarland integriert. Die Zahl der Niederlassungen
15
hat sich zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 von
neun auf 17 fast verdoppelt.
Den Kosten der Expansion stand eine insgesamt unbefriedigende Umsatzentwicklung
gegenüber. Ganz wesentlich war der Geschäftsverlauf 2002/2003 durch die für die Baubranche
desolaten Monate Dezember 2002 bis Februar
2003 geprägt. Das nach den ersten neun Monaten
positive operative Filialergebnis wurde somit durch
die Umsatzentwicklung im Schlussquartal zunichte
gemacht und drehte bis zum Bilanzstichtag ins
Minus. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das
negative Filialergebnis der zum Vorjahr vergleichbaren Niederlassungen (Basisstandorte) deutlich
verringert werden konnte. Erschwerend hinzu
kamen negative Effekte aus der erstmaligen Einbeziehung von erworbenen, noch verlusthaltigen
Baustoffniederlassungen in der umsatzschwächsten Phase des Geschäftsjahres.
Das Ergebnis vor Steuern der HORNBACH
Baustoff Union GmbH vergrößerte sich unterm
Strich im Vergleich zum Vorjahr von minus
4,0 Mio. € auf minus 8,2 Mio. €. Eine deutliche
Trendwende ist im laufenden Geschäftsjahr
2003/2004 geplant.
Die Ertragsentwicklung der Lafiora
HORNBACH Florapark GmbH verlief in etwa auf
Vorjahresniveau. Zwar verzeichneten die etablierten
Gartenmärkte in Neunkirchen und Kassel erfreuliche Umsatzzuwächse, doch entwickelte sich der
Testmarkt für das neue Lafiora-Konzept am Standort Germersheim deutlich schlechter als erwartet.
Der Anlaufverlust aus dem Vorjahr in Höhe von
1,1 Mio. € konnte dadurch nicht verringert werden und beträgt für die abgelaufene Wirtschaftsperiode 2002/2003 ebenfalls 1,1 Mio. €.
Der Teilkonzern HORNBACH Immobilien AG,
in der die Entwicklung von erstklassigen Einzelhandelsimmobilien für die operativen Tochtergesellschaften im Konzern konzentriert ist, konnte das
Ertragsniveau des Vorjahres nahezu halten. Das
Ergebnis vor Steuern und a. o. Ergebnis wird mit
23,7 Mio. € ausgewiesen (Vorjahr 22,5 Mio. €).
Die oben genannten Ergebnisbelastungen
konnten zum Teil durch Erträge aus Sale & RentBack-Transaktionen in Höhe von 14,5 Mio. €
(Vorjahr 11,7 Mio €) ausgeglichen werden. Im
Geschäftsjahr 2002/2003 wurden im Konzern der
HORNBACH HOLDING AG insgesamt vier Bauund Gartenmärkte verkauft und langfristig zurückgemietet.
16
Millionenschaden durch Hochwasser
Die HORNBACH HOLDING AG hatte im Geschäftsjahr 2002/2003 erneut erhebliche außerordentliche Ergebnisbelastungen zu verkraften. So hatte
im Berichtsjahr die Hochwasserkatastrophe Mitte
August 2002 in Teilen Deutschlands und Österreichs
Schäden an Gebäuden, der Ware und der Betriebsund Geschäftsausstattung in Höhe von insgesamt
7,5 Mio. € vor Steuern verursacht. Da HORNBACH
vor einigen Jahren nach Abwägung von Kosten und
Risiken auf eine Versicherung gegen so genannte
Elementarschäden, und hierzu gehören Hochwasserschäden, verzichtet hatte, mussten die entstandenen Kosten vollständig selbst getragen werden.
Betroffen waren vorrangig der HORNBACH Bauund Gartenmarkt in Ansfelden bei Linz in Oberösterreich sowie ein Markt in Dresden (Washingtonstraße). Das Wasser stand bis zu eineinhalb Meter
hoch in den Märkten. Kunden und Mitarbeiter
wurden rechtzeitig evakuiert, so dass niemand verletzt wurde. Dank des unermüdlichen Einsatzes der
Mitarbeiter und Hilfskräfte bereits vor dem Wassereinbruch konnte der Flutschaden in den betroffenen Regionen begrenzt werden. Die Aufräumarbeiten in Ansfelden und Dresden dauerten neun
bzw. fünf Wochen, bis die Märkte wieder vollständig verkaufsbereit waren. Allerdings konnten
innerhalb weniger Tage Zeltabverkäufe organisiert
und Teilbereiche der Märkte wieder geöffnet
werden. Kleinere Hochwasserschäden, die schnell
behoben werden konnten, wurden auch in einigen
anderen Märkten festgestellt.
Zur Unterstützung der Flutopfer in den
Überschwemmungsgebieten wurde für eine Dauer
von vier Monaten ein Sondernachlass von 15%
gewährt. Überdies boten die HORNBACH-Filialen
der betroffenen Regionen Sonderöffnungszeiten
für die Vorsorge treffende Bevölkerung und groß
angelegte Sandsackaktionen, bei denen hunderttausende von Sandsäcken beschafft und zum
Selbstkostenpreis abgegeben wurden.
Neben den eigenen Märkten wurden auch
viele HORNBACH-Mitarbeiter mit ihren Familien
Opfer der Hochwasserkatastrophe und hatten
große wirtschaftliche Verluste zu beklagen. Zu ihrer
Unterstützung wurde der Hilfsfonds „HORNBACHStiftung für Menschen in Not“ aufgelegt und mit
einem Kapital von mehr als einer Million Euro ausgestattet. Die HORNBACH-Gruppe und die Familien Hornbach brachten jeweils 400.000 € ein.
Weitere Mittel wurden im Rahmen einer Spenden-
K O N Z E R N L A G E B E R I C H T
Ergebnis vor Steuern
und a. o. Ergebnis
(in Mio. €)
■ HGB ■ IFRS
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
98 99 00 01 02
99 00 01 02 03
Betriebsergebnis vor
Zinsen und
Abschreibungen (EBITDA)
(in Mio. €)
■ HGB ■ IFRS
160
150
140
130
120
110
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
98 99 00 01 02
99 00 01 02 03
aktion von HORNBACH-Mitarbeitern im In- und
Ausland aufgebracht. Angesichts der extremen Lage
in der Region Ober- und Niederösterreich stiftete
die HORNBACH Baumarkt GmbH Österreich
100.000 €. Auch der britische Handelskonzern
Kingfisher plc, mit der die HORNBACH-Gruppe
eine partnerschaftliche Allianz eingegangen ist,
unterstützte die Hilfsaktionen mit 100.000 €.
Unterm Strich sank das Konzernergebnis vor
Steuern, a. o. Ergebnis und Minderheitsanteilen um
24% auf 35,4 Mio. € (Vorjahr 46,5 Mio. €). Die
Umsatzrendite vor Steuern ermäßigte sich dadurch
von 3,1% auf 2,1%. Der Jahresüberschuss ohne
Gewinnanteile anderer Gesellschafter verringerte
sich im HORNBACH HOLDING AG Konzern von
23,6 Mio. € um 15% auf 20,0 Mio. €. Die Umsatzrendite nach Steuern verringerte sich von 1,6%
auf 1,2%.
Das IFRS-Ergebnis je Aktie hat sich im
Konzern nur geringfügig von 2,17 € auf 2,14 € je
Stammaktie, bzw. von 2,23 € auf 2,20 € je Vorzugsaktie reduziert. Grund dafür ist der im Geschäftsjahr 2002/2003 erheblich zurückgegangene
Fremdanteil Dritter, der im Wesentlichen aus den
Ergebnisanteilen der Baumarktaktien in Fremdbesitz (rund 20% des Grundkapitals der HORNBACHBaumarkt-AG) besteht. Der Jahresüberschuss der
HORNBACH-Baumarkt-AG – und damit einhergehend auch ihr Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis – war im Vergleich zum Vorjahr um rund 55%
zurückgegangenen. Demgegenüber ist der Ergebnisbeitrag der übrigen Gesellschaften im HOLDINGKonzern im Vorjahresvergleich gestiegen
Der Brutto-Cash-Flow, d. h. das Konzernergebnis vor Steuern, außerordentlichen Posten
und Minderheitsgesellschaftern zuzüglich Abschreibungen, sank im Konzern auf 104 Mio. € (Vorjahr 110 Mio. €). Die für die Bewertung durch den
Kapitalmarkt wichtige Kennziffer EBITDA wird mit
rund 137 Mio. € ebenfalls unter Vorjahresniveau
(152 Mio. €) ausgewiesen. Das Ergebnis vor Zinsen
und Steuern (EBIT) gab um 23% auf 68 Mio. €
(Vorjahr 88 Mio. €) nach.
Filialen in Deutschland gut behauptet
Die unter dem Dach der HORNBACH-BaumarktAG betriebenen 78 inländischen Filialen haben
sich im Geschäftsjahr 2002/2003 im sehr schwierigen Branchenumfeld gut behauptet und Marktanteile hinzugewonnen. Im zusehends durch den
Preiskampf verschärften Wettbewerb hat sich
HORNBACH insbesondere bei der Zielgruppe der
Projektkunden als Preisführer mit höchster Kompetenz in Sortiment und Service etabliert und die
Kundenzahl erhöhen können. Bei Nettoumsätzen
von 1.204 Mio. € (Vorjahr 1.122 Mio. €) verzeichneten die inländischen Filialen insgesamt eine
signifikant geringere Ertragsabschwächung als der
HORNBACH-Baumarkt-AG Konzern. Im Gegensatz
zu den meisten Mitbewerbern wird HORNBACH
auch weiterhin in Deutschland expandieren und
sein Filialnetz in den großen Ballungszentren
engmaschiger knüpfen.
HORNBACH International
HORNBACH war im Berichtszeitraum außerhalb
der deutschen Landesgrenzen in fünf weiteren
europäischen Ländern mit 24 großflächigen Bauund Gartenmärkten vertreten. Mit acht Neueröffnungen im europäischen Ausland gingen noch nie
zuvor in der Firmengeschichte so viele HORNBACHFilialen in einem Geschäftsjahr an den Start wie
2002/2003. Premiere feierten die ersten Schweizer
HORNBACH-Märkte. Der Markteintritt in Schweden wird derzeit mit Nachdruck vorbereitet; der
erste Markt wird im Spätjahr 2003 in Göteborg
seine Pforten für die Kunden öffnen. Weitere Länder sollen für die Expansion erschlossen werden.
Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 wurden HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in Österreich (10), in den Niederlanden (7), in der Tschechischen Republik (4), in der Schweiz (2) und in
Luxemburg (1) mit einer gesamten Verkaufsfläche
von rund 269.000 qm betrieben, was einer Durchschnittsfläche von rund 11.200 qm je Markt
entspricht.
Die im Jahre 1996 begonnene Expansion ins
europäische Ausland streut das unternehmerische
Risiko, indem länderspezifische Markt- und Konjunkturbewegungen im Zeitlauf besser ausgeglichen
werden können, und sie bietet Wachstumschancen
in neuen, noch wenig gesättigten Ländermärkten.
Im Geschäftsjahr 2002/2003 gab es wichtige
Weichenstellungen für die Wettbewerbsfähigkeit
der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte außerhalb Deutschlands.
HORNBACH International erzielte im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/2003 bei Nettoumsätzen in Höhe von 423,5 Mio. € (Vorjahr
317,4 Mio. €) nach Abzug aller Verwaltungskosten ein Ergebnis vor Steuern und außerordentlichen Positionen in Höhe von 1,9 Mio. € (Vorjahr
17
Konzern-Bilanzstruktur HORNBACH HOLDING AG
in Millionen €
Aktiva
1.451
1.582
1.582
1.451
Flüssige
Mittel
88/55
Passiva
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
481/351
Vorräte, Forderungen
und sonstige
Vermögensgegenstände
375/427
Langfristige
Verbindlichkeiten
608/615
Anteile anderer
Gesellschafter
71/70
Langfristiges
Vermögen
988/1.100
Eigenkapital
422/415
28.2.2002
28.2.2003
28.2.2003
28.2.2002
13,8 Mio. €). Darin kommt das erheblich höhere
Wachstumstempo außerhalb Deutschlands zum
Ausdruck: Hier haben sich die Voreröffnungskosten
gegenüber 2001/2002 mehr als verdreifacht.
Hinzu kamen Ergebniseinbußen in Österreich sowie
die Kosten für den bevorstehenden Markteintritt in
Schweden, die die signifikanten Ergebnisverbesserungen in Luxemburg und Tschechien überkompensierten.
Die HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in
Österreich haben im Geschäftsjahr 2002/2003 die
zunehmend schwierigeren Wettbewerbsbedingungen zu spüren bekommen. Es zeichnete sich ein
ähnlich zurückhaltendes Verbraucherverhalten ab,
wie es in Deutschland schon seit Jahren zu beobachten ist. Überdies hat sich der Verdrängungswettbewerb im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter
verschärft. Das sehr hohe Umsatz- und Ertragsniveau des Vorjahres konnte vor diesem Hintergrund
nicht mehr gehalten werden. Lieferten die österreichischen Filialen im Geschäftsjahr 2001/2002
noch signifikante Ergebnisbeiträge zum Konzernergebnis, so verbuchten sie im Geschäftsjahr
2002/2003 einen Verlust. Allerdings wurde mit der
Verdopplung der Standorte innerhalb von zwei
18
Jahren die Voraussetzung geschaffen, den Druck
auf die Wettbewerber zu erhöhen und die Ertragssituation in Österreich künftig wieder zu verbessern. Neue HORNBACH-Filialen wurden in Krems,
Hohenems und St. Pölten eröffnet. Die Zahl der
Standorte erhöhte sich zum Bilanzstichtag von
sieben auf zehn, die Verkaufsfläche stieg um 44%
auf nunmehr 117.000 qm – ein sprunghaftes
Wachstum, das für die Organisation in Österreich
eine große Herausforderung darstellt. Ziel war und
ist es, den Marktanteil möglichst zügig zu erhöhen
und die Flächendeckung mit den HORNBACHtypischen Megastores zu optimieren. Im Juni 2003
wird in Leoben ein weiterer Markt eröffnet.
In den niederländischen HORNBACH Bauund Gartenmärkten war eine im Vorjahresvergleich
abgeschwächte Ergebnisentwicklung festzustellen.
Grund dafür waren höhere Kosten für die zügige
Expansion und überproportional zum Umsatz gestiegene Filialkosten. Im Geschäftsjahr 2002/2003
wurden zwei weitere großflächige HORNBACH
Bau- und Gartenmärkte eröffnet. Zum Bilanzstichtag besteht das HORNBACH-Filialnetz in den
Niederlanden aus sieben Märkten mit einer Verkaufsfläche von mehr als 70.000 qm. Die bereits
bestehenden HORNBACH Bau- und Gartenmärkte
in Zaandam (Amsterdam), Tilburg und Kerkrade
zeigten mit die höchsten Umsatzzuwachsraten im
Konzern. Mit der Eröffnung von voraussichtlich
zwei DIY-Megastores im Geschäftsjahr 2003/2004
wird der Expansionskurs fortgesetzt.
Eine überaus positive Entwicklung zeigten die
drei bestehenden HORNBACH Bau- und Gartenmärkte in Tschechien. Der Umsatz auf alter Fläche
nahm signifikant zu. Die Erwartungen für das
Geschäftsergebnis des Jahres 2002/2003 wurden
deutlich übertroffen. Vielversprechend war der
Start des im Dezember 2002 eröffneten Marktes in
Prag-Repy, dem zweiten HORNBACH-Standort in
der tschechischen Hauptstadt. Dies war konzernweit gleichzeitig die 100. Eröffnung eines kombinierten HORNBACH Bau- und Gartenmarktes.
Insgesamt verfügt HORNBACH nunmehr über vier
Standorte in der Tschechischen Republik mit einer
Verkaufsfläche von 46.600 qm.
Wie in den Vorjahren hat der HORNBACH
Bau- und Gartenmarkt in Luxemburg einmal mehr
sowohl die hohen Umsatz- als auch die Ertragserwartungen erfüllen können. Die bereits in den
Vorjahren guten Ergebnisbeiträge konnten nochmals gesteigert werden.
K O N Z E R N L A G E B E R I C H T
Als großer Erfolg ist der Markteintritt in
die – aus Sicht des Einzelhandels – besonders anspruchsvolle Schweiz zu bezeichnen. Die Märkte in
Littau bei Luzern und Etoy bei Lausanne wiesen
eine von Beginn an sehr vielversprechende Umsatzentwicklung auf. Es wird damit gerechnet, dass
der Break-even schneller als erwartet erreicht
werden kann.
Investitionen in Märkte und Infrastruktur
Im Geschäftsjahr 2002/2003 wurden im Konzern
der HORNBACH HOLDING AG insgesamt
231 Mio. € (Vorjahr 215 Mio. €) überwiegend in
Grundstücke, Gebäude sowie in Betriebs- und
Geschäftsausstattung investiert. Die Mittel für die
zahlungswirksamen Investitionen (205,7 Mio €)
wurden hauptsächlich aus dem frei verfügbaren
Cash-Flow, durch langfristige Hypothekendarlehen
für Grundstücke und Gebäude sowie aus Immobilienverkäufen bei langfristiger Zurückmietung
gewonnen. Ferner waren zwecks Zwischenfinanzierung von Vorratsimmobilien zum Bilanzstichtag
zusätzlich kurzfristige Finanzkredite in Höhe von
rund 149 Mio. € aufgenommen worden. In den
kommenden zwei Jahren werden nach Eröffnung
der betreffenden Standorte die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch langfristige Hypothekendarlehen bzw. im Wege der Sale & Rent-Back-Transaktionen abgelöst. Für neue Immobilien einschließlich geleisteter Anzahlungen und Anlagen im Bau
wurden rund 70% der Investitionssumme ausgegeben.
Rund 30% wurden für Ersatz und Erweiterung der Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie
Immaterielle Vermögensgegenstände (vorwiegend
EDV-Software) aufgebracht. Ein zentrales Thema
dabei ist der Einstieg in die zukunftsweisende Harmonisierung der IT-Systeme unter SAP. Erhebliche
Investitionen flossen in die Hardwareaufrüstung,
Softwarelizenzen und Beratung. Die Einführungsphase von SAP Finance wurde im Geschäftsjahr
2002/2003 gestartet; ab dem Geschäftsjahr
2004/2005 soll das SAP-Modul in den Echtbetrieb
gehen. Daneben wurde im Berichtszeitraum ein
Vorprojekt für die Ablösung des bisherigen Warenwirtschaftssystems durch SAP Retail initiiert.
Die bedeutendsten Investitionsprojekte
betrafen die im Geschäftsjahr 2002/2003 eröffneten DIY-Megastores in Mönchengladbach, Bremen
und Wiesbaden, Krems, Hohenems, St. Pölten
sowie Wateringen, Groningen, Prag, Littau und
Etoy. Die in Österreich fertiggestellten und eröffneten Märkte in Krems, Hohenems, St. Pölten und
der Bau- und Gartenmarkt in Leoben, der im Juni
2003 eröffnet wird, wurden an Immobiliengesellschaften veräußert und langfristig zurückgemietet
(Sale & Rent-Back). Aus den Transaktionen wurden
Buchgewinne von 14,5 Mio. € steuerfrei vereinnahmt. Die Sale & Rent-Back-Transaktionen
dienten wie in der Vergangenheit der steuerfreien
Mittelfreisetzung zur Finanzierung des weiteren
Wachstums. Die Nutzungsrechte wurden langfristig
gesichert. Überdies sind Vormiet- und Vorkaufsrechte vereinbart.
Bilanzsumme steigt auf 1,6 Mrd. €
Das Eigenkapital im Konzern wird zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 nach Abzug der Anteile
anderer Gesellschafter mit 421 Mio. € (Vorjahr
415 Mio. €) ausgewiesen. Bei einer im Vergleich
zum Vorjahr um 131 Mio. € auf 1.582 Mio. €
gestiegenen Bilanzsumme ging die Eigenkapitalquote von 28,6% auf 26,6% zurück. Inklusive der
Fremdanteile beläuft sich das Eigenkapital auf
493 Mio. € (Vorjahr 485 Mio. €) bei einer Quote
von 31,1% (Vorjahr 33,4%).
Das Anlagevermögen ist im Wesentlichen
bedingt durch gestiegene Investitionen in Grundstücke und Gebäude von 971 Mio. € auf
1.071 Mio. € und damit auf rund 68% (Vorjahr
67%) der Bilanzsumme gestiegen. Darin spiegelt
sich auch die im letzten Geschäftsjahr forcierte
Expansion des Konzerns wider. Die Investitionen in
Höhe von rund 231 Mio. € (Vorjahr 215 Mio. €)
wurden im Wesentlichen durch den frei verfügbaren Cash-Flow sowie die Aufnahme von Hypothekendarlehen und kurzfristigen Finanzkrediten
zur Zwischenfinanzierung von Standorten während
der Bauphase finanziert.
Das kurzfristige Vermögen ist von
463 Mio. € um 4,0% auf 481 Mio. € zum
Bilanzstichtag gestiegen. Dabei stand der expansionsbedingten Erhöhung der Warenbestände
(plus 43 Mio. €) sowie den gegenüber dem Vorjahr
gestiegenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen (plus 8 Mio. €) eine Rückführung der liquiden Mittel (minus 33 Mio. €)
gegenüber.
Die Verbindlichkeiten inklusive Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag rund 1.089 Mio. €
gegenüber 966 Mio. € im Vorjahr. Dieser Anstieg
ist in erster Linie bedingt durch die Erhöhung der
19
kurzfristigen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten von 109 Mio. € auf 210 Mio. €. Die
kurzfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich insgesamt auf 481 Mio. € (Vorjahr 349 Mio. €). Die
langfristigen Verbindlichkeiten reduzierten sich von
617 Mio. € im Vorjahr auf 608 Mio. € zum
Bilanzstichtag. In dieser Position enthalten sind
passive latente Steuern, die mit 85 Mio. € (Vorjahr
91 Mio. €) ausgewiesen werden. Einen weitergehenden Einblick in die Finanzierungstätigkeit gibt
die Kapitalflussrechnung im Anhang dieses Berichtes (Vgl. S. 40).
Die sonstigen finanzielle Verpflichtungen
sind hauptsächlich auf Grund der Anmietung von
7 neuen Bau- und Gartenmärkten von 555,1 Mio €
im Vorjahr auf 631,7 Mio € gestiegen.
Risikomanagement
Seit Mai 1998 sind Vorstände von börsennotierten
Aktiengesellschaften unter anderem zur Einrichtung
eines Risikomanagementsystems gesetzlich verpflichtet (§ 91 Abs. 2 AktG). Der Abschlussprüfer
von börsennotierten Aktiengesellschaften hat zu
beurteilen, ob das System in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen. Der Vorstand der HORNBACH
HOLDING AG hat sich schon immer zu einer
risikobewussten Unternehmensführung bekannt,
bei der die Sicherung des Fortbestands des Gesamtunternehmens höchste Priorität hat. Zur Klarstellung wurden für alle Mitarbeiter im Konzern
verbindliche risikopolitische Grundsätze verabschiedet.
Die Erzielung wirtschaftlicher Erfolge ist
notwendigerweise mit Risiken verbunden. Jedoch
darf keine Handlung oder Entscheidung ein existenzielles Risiko nach sich ziehen. Unternehmerische
Risiken müssen durch eine angemessene Verzinsung auf das eingesetzte Kapital prämiert werden.
Der Erfolg der Filialen im Einzelhandel wird durch
die Kennziffer CFROA, d. h. Cash-Flow im Verhältnis zum zugewiesenen Kapital, beurteilt. Hier
wird eine kontinuierliche Verbesserung angestrebt.
Nicht vermeidbare Risiken müssen – soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll – versichert werden.
Restrisiken müssen mit dem Instrumentarium des
Risikomanagements gesteuert werden. Hierzu wird
im Laufe des Geschäftsjahres 2003/2004 erstmals
eine Risikomatrix erstellt, in der alle wesentlichen
wirtschaftlichen Risiken mit ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit sowie ihrer möglichen finanziellen
Auswirkung dargestellt werden.
20
Darüber hinaus existieren innerhalb der
HORNBACH HOLDING AG und deren Tochtergesellschaften eine Vielzahl von Instrumenten der
Risikofrüherkennung und der Risikoüberwachung.
Das Konzernrechnungswesen ist hoch entwickelt
und ermöglicht ein detailliertes und sehr zeitnahes
Berichtswesen. Konsolidierte Bilanzen und Gewinnund Verlustrechnungen werden zeitnah monatlich
erstellt und den Entscheidungsträgern vorgelegt.
Das Berichtswesen wird ergänzt durch aussagefähige Kennziffern sowie Abweichungsanalysen
und Erläuterungen durch das Controlling.
Die jährlich durchgeführte mittelfristige
Unternehmens- und Finanzplanung ermöglicht ein
frühzeitiges Erkennen von Ergebnis- und Liquiditätsrisiken. Sie ist Ausgangsbasis für die operative
Jahresplanung. Die operative Planung wird sehr
sorgfältig und detailliert bis auf Filialebene erstellt
und dient der Erfolgsmessung in allen Unternehmensbereichen.
Monat für Monat werden detaillierte Abweichungsanalysen zum Jahresplan und zum Vorjahr erstellt. Bedeutende Investitionsentscheidungen
werden auf der Basis von dynamischen Investitionsrechnungen und Sensitivitätsanalysen getroffen. Investitionen, die neue Standorte betreffen,
werden auf der Grundlage von detaillierten Marktforschungsanalysen vorbereitet. Der Vorstand hat
Zielvorgaben für die Projektverzinsung nach der
internen Zinsfußmethode vorgegeben, die mindestens erreicht werden sollen. Die zwölf Monate in
die Zukunft schauende detaillierte Finanzplanung
wird monatlich fortgeschrieben. Der Vorstand
kommt in der Regel einmal in der Woche zusammen. Bedeutende Investitions- und Finanzierungsentscheidungen werden im Expansions- bzw. im
Finanzausschuss vorbereitet. Der Vorstand wird
regelmäßig über den Projektfortschritt der bedeutendsten Investitionsprojekte im IT-Bereich unterrichtet. Durch die interne Revisionsabteilung
werden regelmäßige Prüfungen in den Filialen im
In- und Ausland durchgeführt und dem Vorstand
Bericht erstattet.
Fast 1.400 neue Arbeitsplätze
bei HORNBACH
Das Konzernwachstum ist auch an der Beschäftigtenzahl ablesbar. Zum Bilanzstichtag 28. Februar
2003 standen 9.519 (Vorjahr 8.173) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem aktiven festen Arbeitsverhältnis mit einem Unternehmen im Konzern-
K O N Z E R N L A G E B E R I C H T
Beeindruckende Warenpräsenz und jederzeitige
Verfügbarkeit der Artikel
sind Markenzeichen
von HORNBACH.
Mitarbeiterentwicklung
(Jahresdurchschnitt auf Vollzeitbeschäftigte umgerechnet)
8.000
7.500
7.000
6.500
6.000
5.500
5.000
4.500
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
98 99 00 01 02
99 00 01 02 03
Aufgebaut wurde im Berichtszeitraum
überdies eine betriebliche Altersversorgung, die
den deutschen Beschäftigten im Konzern der
HORNBACH HOLDING AG (mit Ausnahme der
HORNBACH Baustoff Union GmbH) über eine
Pensionskasse attraktive Möglichkeiten für die
Altersversorgung bietet, die durch freiwillige
Arbeitgeberbeiträge über den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen hinaus ergänzt werden.
kreis der HORNBACH HOLDING AG bzw. einem
ihrer Tochterunternehmen. Das waren 1.346 bzw.
16,5% mehr als zum Geschäftsjahresende Februar
2002. Die Anzahl der Beschäftigten stieg in
Deutschland von 6.196 auf 6.567 und im Ausland
von 1.977 auf 2.952. Im Jahresdurchschnitt und
auf Vollzeit umgerechnet wurden im gesamten
HORNBACH HOLDING AG Konzern 7.957 (Vorjahr 7.026) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt. Der durchschnittliche Jahresnettoumsatz je Beschäftigten (auf Vollzeit umgerechnet) ist
von 212 T€ auf 214 T€ leicht gestiegen. Die
Ausbildung hat für HORNBACH traditionell einen
hohen Stellenwert. Dies spiegelt sich in zwölf
möglichen Ausbildungsberufen und einer jährlich
steigenden Zahl von Ausbildungsplätzen wider.
So wurde im Berichtsjahr im Schnitt 546 (Vorjahr
525) jungen Menschen ein Ausbildungsplatz zur
Verfügung gestellt. Den größten Anteil bilden
hierbei die 338 Auszubildenden, die sich zu Kaufleuten im Einzelhandel qualifizieren wollen. Die
Förderungen und das Training der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter wurden wie in den Vorjahren
konsequent vorangetrieben und durch den Einsatz
audiovisueller Medien noch verfeinert.
Im Geschäftsjahr 2002/2003 wurde für
fast alle Regionen im Konzern der HORNBACHBaumarkt-AG ein Prämienmodell für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen eingeführt. Damit ist neben den bereits bestehenden
zusätzlichen Vergütungsmodellen für das operative
Management und Merchandising ein weiteres wichtiges Anreizsystem für die Beteiligung am Unternehmenserfolg geschaffen worden.
Dividende auf Vorjahresniveau
In ihrer Ausschüttungspolitik setzt die HORNBACH
HOLDING AG traditionell auf Kontinuität. Seit
dem Geschäftsjahr 1994/1995 ist die Dividende
stabil geblieben, in erfolgreichen wie auch in weniger erfolgreichen Jahren. Von dieser Kontinuität
soll auch angesichts der Ertragsentwicklung im
abgelaufenen Wirtschaftsjahr nicht abgerückt werden. Daher schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor,
eine Divididende auf Vorjahresniveau von 1,14 €
je Vorzugsaktie bzw. 1,08 € je Stammaktie auszuschütten.
Wichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Ereignisse, die für die Beurteilung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der HORNBACH HOLDING
AG sowie des HORNBACH HOLDING AG Konzerns wesentlich wären, sind nach Schluss des
Geschäftsjahres nicht eingetreten.
Chancen und Risiken der künftigen
Entwicklung und Ausblick
Das neue Geschäftsjahr 2003/2004 hat unter
schlechten Vorzeichen begonnen. Nach monatelangem Tauziehen um eine friedliche Lösung am
Golf eskalierte der Irakkonflikt im März 2003 in
einer militärischen Auseinandersetzung. Weltweit
ist das Vertrauen von Investoren und Konsumenten
einer harten Belastungsprobe ausgesetzt worden.
Die Auswirkungen des Irakkriegs auf die Weltwirtschaft waren zum Abschluss dieses Berichts
noch nicht abzusehen. Dementsprechend ergeben
sich Prognoseunsicherheiten für das Jahr 2003.
Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum im
Euro-Raum im laufenden Jahr haben sich vor
diesem Hintergrund gegenüber früheren Erwartungen verschlechtert.
21
Imposante Silhouette:
HORNBACH Bau- und
Gartenmarkt in Prag-Repy,
der zweite Standort in
der tschechischen
Metropole und zugleich
die 100. DIY-Filiale im
Konzern.
22
Das Konsumklima in Deutschland hat in
den Anfangsmonaten des Jahres 2003 offensichtlich keine Wende zum Besseren genommen,
auch wenn die amtliche Statistik für Januar und
Februar eine Stabilisierung beim Einzelhandelsumsatz verzeichnet. Dies bezieht sich aber nicht
auf den Non-Food-Einzelhandel. Im Trend rechnet
der Handel in Deutschland für 2003 erneut mit
einem Umsatzrückgang. Insbesondere bezüglich
der Anschaffung langlebiger Gebrauchsgüter und
Investitionen in Wohnung, Haus und Garten ist
Zurückhaltung festzustellen. Die Bauwirtschaft
rechnet erst wieder frühestens ab 2004 mit einer
Erholung.
In der Branche der Bau- und Gartenmärkte
in Deutschland setzten sich Anfang 2003 die Minuszeichen der Vormonate fort. Der DIY-Umsatz in
Deutschland wird nach Einschätzung des Branchenverbandes BHB auch im laufenden Kalenderjahr
2003 flächenbereinigt erneut sinken. Erwartet wird
ein Minus von 2% (2002: minus 3,1%). Damit
würde sich der Abwärtstrend im fünften Jahr
in Folge fortsetzen.
Der Wettbewerb in Deutschland wird sich
weiter intensivieren, der Verdrängungswettbewerb
nimmt zu. Der private Verbrauch wird sich, wenn
überhaupt, nur leicht erhöhen. Das Vertrauen der
Konsumenten in die Zukunft ist derzeit nicht
gefestigt. Die Branche der Bau- und Heimwerkermärkte ist in Deutschland durch eine hohe Wettbewerbsintensität geprägt. Der Verbraucher hat die
Wahl unter einer Vielzahl von Bau- und Garten-
märkten in unterschiedlicher Größe, aber mit ähnlichen Sortimenten. Neben Standort, Größe, Sortimentsbreite und -tiefe ist der Preis zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Der
begonnene Konzentrationsprozess wird sich in
Deutschland und auf europäischer Ebene verstärken. Nicht überlebensfähige Konzepte werden
vom Markt verschwinden.
Trotz der harten Wettbewerbsbedingungen
wird HORNBACH die Expansion konsequent fortsetzen. Die Marktposition in Deutschland soll
nachhaltig ausgebaut werden. Im zügigen Ausbau
zu einem der führenden europäischen Baumarktunternehmen liegen Chancen und Risiken. Einerseits
sind hohe Investitionen erforderlich und zeitweise
müssen auch Anlaufverluste verkraftet werden.
Mit Blick auf die verschärften Kreditvergaberichtlinien der Banken (Basel II) können eine Einengung
des Finanzierungsspielraums, aber auch Zinserhöhungen im Wege von Ratingmaßnahmen nicht
ausgeschlossen werden. Andererseits versprechen
die neuen Standorte hohe Umsatzzuwächse und
festigen die Marktposition. Bereits heute nimmt
HORNBACH in Bezug auf Kompetenz und Konzept
einen Spitzenplatz unter den europäischen Baumarktketten ein.
Insgesamt liegen keine bestandsgefährdenden sowie entwicklungsbeeinträchtigenden Risiken
zum Bilanzstichtag vor.
Wie schon in den zurückliegenden Jahren
will sich der Teilkonzern HORNBACH-Baumarkt-AG
auch im Geschäftsjahr 2003/2004 vom allgemeinen Branchentrend abkoppeln. Erneut sind Umsatzzuwächse auf bestehender Verkaufsfläche geplant.
Dabei wird angenommen, dass sowohl in der
Region Nord (einschließlich der neuen Bundesländer) als auch im Süden Deutschlands ein Plus auf
alter Fläche erzielt wird. In den Filialen der
HORNBACH International wird im Schnitt mit
einem höheren Umsatzwachstum auf alter Fläche
als in Deutschland gerechnet.
Im Geschäftsjahr 2003/2004 ist die Eröffnung
von neun HORNBACH Bau- und Gartenmärkten
geplant, davon bis zu fünf in Deutschland. Bis zur
Veröffentlichung dieses Berichts werden neue Standorte in Nieuwegein (Niederlande), Schwetzingen
sowie Leoben (Österreich) in Betrieb sein. Überdies
wurde im April 2003 das vierte Lafiora-Gartencenter eröffnet. Nach dem Aufbau einer lokalen
Organisation soll im Spätjahr 2003 der erste
HORNBACH Bau- und Gartenmarkt in Schweden
K O N Z E R N L A G E B E R I C H T
in der zweitgrößten Metropole des Landes,
Göteborg, Premiere feiern. Die durchschnittliche
Verkaufsfläche im Konzern wird im laufenden
Geschäftsjahr die Schwelle von 10.000 qm je Filiale
überspringen. HORNBACH untermauert damit
eindrucksvoll seine Marktführerschaft im Segment
der großflächigen DIY-Megastores in Deutschland
und Europa.
Die HORNBACH Baustoff Union GmbH
hat im April 2003 durch die Akquisition zweier
mittelständischer Baustoffhandlungen die Anzahl
ihrer Niederlassungen auf 19 Standorte erhöht.
Damit ist die Expansionsphase der HORNBACH
Baustoff Union GmbH vorerst abgeschlossen. Nachdem das Ergebnis der HORNBACH Baustoff Union
GmbH im Geschäftsjahr 2002/2003 durch die
ausgeprägt schwache Baukonjunktur gekennzeichnet war, sollen sich im laufenden Jahr 2003/2004
vor allem interne Maßnahmen sowie Synergien aus
den Akquisitionen der vergangenen Jahre positiv
auf die Ertragslage im Bereich Baustoffhandel und
Baufachhandel auswirken. Konzentrationen der
Einkaufsaktivitäten, Spannenverbesserungen, optimierte Kundenbetreuung und die Zusammenlegung
von Verwaltungsaufgaben sollen dazu beitragen,
dass der Jahresfehlbetrag signifikant reduziert wird.
Die HORNBACH Immobilien AG wird im
Rahmen der geplanten Expansion des HORNBACHKonzerns im In- und Ausland sowohl selbst als
auch durch Tochtergesellschaften einen wesentli-
chen Beitrag zur Immobilienentwicklung übernehmen.
Die Ertragslage der Lafiora HORNBACH
Florapark GmbH soll sich im laufenden Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich
verbessern. Hierzu beitragen soll zum einen die
Neueröffnung des Gartenfachmarktes Ludwigshafen (April 2003) auf dem Gelände eines bis 1997
betriebenen HORNBACH Gartencenters. Zum
anderen stimmt der positive Umsatztrend des zunächst schwach gestarteten Marktes in Germersheim optimistisch.
Bedingt durch die im Vergleich zum Jahr
2002/2003 geringere Anzahl an Neueröffnungen
werden die Investitionen in die Infrastruktur mit
178 Mio. € unter Vorjahr liegen (231 Mio. €).
Wie in der Vergangenheit soll das geplante Investitionsvolumen durch Verwendung des frei verfügbaren operativen Cash-Flows, langfristige
Immobiliendarlehen sowie durch Mittelfreisetzung
aus Sale & Rent-Back-Transaktionen finanziert
werden.
Insgesamt soll der Nettoumsatz im
HORNBACH-Konzern einschließlich Neueröffnungen deutlich um einen zweistelligen Prozentbetrag
auf mehr als 2,0 Mrd. € wachsen. Die Voreröffnungskosten sowie die Kosten für den Betrieb der
Filialen und für Verwaltungstätigkeiten sollen nur
unterproportional zum Umsatz steigen.
Der HORNBACH Bau- und
Gartenmarkt in Wateringen.
Im laufenden Geschäftsjahr 2003/2004 wird die
Zahl der Standorte in den
Niederlanden voraussichtlich auf neun steigen.
23
Das gesamte für HORNBACH Bau- und Gartenmärkte relevante Kaufkraftpotenzial
in Deutschland
2004*
2003*
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
Bau- und
Heimwerkermärkte
Gartencenter
in Mrd. €
Baustoffe für
Reparatur und
Umbau
in Mrd. €
in Mrd. €
36,00
35,60
36,40
36,00
35,28
34,26
33,19
32,37
31,91
30,48
28,74
in Mrd. €
12,20
12,00
11,80
11,46
11,20
11,00
10,79
10,69
10,49
9,92
9,26
4,70
4,70
4,70
4,71
4,66
4,66
4,71
4,71
4,61
4,30
4,04
52,90
52,30
52,90
52,17
51,14
49,92
48,69
47,77
47,01
44,70
42,04
* Prognosen
Das Konzernergebnis vor Steuern und
außerordentlichen Positionen soll überproportional
zum Umsatzanstieg wachsen und wieder über
dem Niveau des Geschäftsjahres 2001/2002
(46,5 Mio. €) liegen. Mit dazu beitragen sollen
operative Effizienzverbesserungen – auch durch
Synergien und den Austausch von Best-Practice
zwischen der HORNBACH-Gruppe und dem britischen Kingfisher-Konzern – aber auch unterproportional zum Umsatz steigende Voreröffnungs-,
Filial- und Verwaltungskosten.
24
Gesamt
Quelle: GMA (1994–1997); icon (1998–2004)
Dieser Geschäftsbericht enthält in die
Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen
und Schätzungen des Vorstands von HORNBACH
beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser prognostizierten Aussagen realistisch
sind, kann die Gesellschaft nicht dafür garantieren,
dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die
tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den
vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den
Faktoren, die solche Abweichungen verursachen
können, gehören Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, insbesondere im
Konsumverhalten und im Wettbewerbsumfeld
in den für HORNBACH relevanten Handelsmärkten. Ferner zählen dazu die mangelnde Akzeptanz
neuer Vertriebsformate und neuer Sortimente
sowie Änderungen der Unternehmensstrategie.
Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen
durch HORNBACH ist weder geplant, noch übernimmt HORNBACH die Verpflichtung dazu.
H A N D E L
U N D
I M M O B I L I E N
Handel und Immobilien
Unter dem Dach der HORNBACH HOLDING AG sind sämtliche Handelsaktivitäten des Konzerns
sowie die Immobilien- und Standortentwicklung für alle operativen Tochtergesellschaften angesiedelt.
Hauptstandbein sind die seit 1968 betriebenen Bau- und Gartenmärkte der HORNBACH-Baumarkt-AG.
Daneben betreibt die HORNBACH-Gruppe Gartenfachcenter sowie den professionellen Baustoffund Baufachhandel. Alle Vertriebskonzepte konzentrieren sich auf den Gesamtmarkt für den Handel mit
Bau-, Garten- und Heimwerkerprodukten. HORNBACH ist es im vergangenen Geschäftsjahr trotz
schwieriger Rahmenbedingungen erneut gelungen, Marktanteile hinzu zu gewinnen.
Klassischer
Baustoffhandel
Sonstige DIY
DIY/Bau- und
Gartenmärkte
Gesamtmarkt
für Bau-,
HeimwerkerGesamtmarkt
und
Gartenprodukte
für Bau-,
Heimwerkerund
Gartenprodukte
Marktvolumen in
Deutschland
ca. 100 Mrd. €
Baufachhandel
GartenFachmärkte
25
Der HORNBACH Bau- und
Gartenmarkt Hohenems
ist der elfte Standort des
Unternehmens in
Österreich und zugleich
der größte in der Alpenrepublik.
26
Die HORNBACH-Baumarkt-Aktiengesellschaft
Im Vertrauen auf die Stärken des MegastoreKonzepts hat HORNBACH seinen langfristig angelegten Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2002/2003
fortgesetzt, auch wenn die weiter verschärften
Wettbewerbsbedingungen Anlass genug dafür gewesen wären, kurzfristig von dieser Marschroute
abzubiegen. Wirtschaftliche Stagnation, mangelnde
Zuversicht der Verbraucher, steigende Arbeitslosigkeit und der politische Reformstau in Deutschland
setzten auch der Branche der Bau- und Gartenmärkte schwer zu. Im vierten Jahr in Folge gingen
in Deutschland die DIY-Umsätze auf alter Fläche
zurück. Nach BHB-Angaben betrug das Minus im
Kalenderjahr 2002 3,1% (Vorjahr minus 3,5%).
Demgegenüber legte HORNBACH – vermutlich als
einzige Ausnahme unter den Top 8 der deutschen
DIY-Einzelhändler – auf der bestehenden Fläche im
gleichen Zeitraum 1,2% zu (Vorjahr minus 0,2%).
Im Geschäftsjahr 2002/2003 hat sich in
Deutschland und in zunehmenden Maße auch in
Österreich die Marktbereinigung der kleinen Schritte
fortgesetzt. Einige der Mitbewerber haben unrentable Filialen geschlossen und Investitionen für
Neueröffnungen in Deutschland gedrosselt oder
sogar bis auf Weiteres auf Eis gelegt. HORNBACH
dagegen hat auch im Inland weitere Märkte in
Betrieb genommen und bereitet den weiteren Ausbau bzw. die Verdichtung des Filialnetzes in den
großen Ballungszentren vor.
Der Verdrängungswettbewerb wurde im
Jahr 2002 stärker denn je über den Preis ausgetragen. Umsatzeinbußen und Verluste veranlassten
große Handelskonzerne, ihre DIY-Sparte neu zu
strukturieren. Kingfisher plc, Europas größter Baumarktbetreiber, hatte im Januar 2003 bekanntgegeben, die deutschen Standorte seiner französi-
H A N D E L
schen Baumarkttochter Castorama bis August
dieses Jahres zu schließen.
Der deutsche Bau- und Heimwerkermarkt
präsentiert sich bis auf Weiteres als stark fragmentierter Sektor mit einer Vielzahl von Baumarktbetreibern, für die es jedoch durch den forcierten
Preiswettbewerb immer schwieriger wird, sich am
Markt auf Dauer zu behaupten. Die qualitative Auslese hat längst begonnen. Nicht überlebensfähige
Konzepte werden vom Markt verschwinden. Mehr
als die Hälfte des Marktvolumens in Deutschland
entfällt auf die Top 6 der Branche. HORNBACH
konnte im zurückliegenden Geschäftsjahr seinen
Marktanteil von 6% um mehr als ein Zehntel auf
6,7% ausbauen und steht kurz davor, drittgrößter
DIY-Wettbewerber in Deutschland, Europas größtem DIY-Markt, zu werden. Dafür wurden im
Geschäftsjahr 2002/2003 wichtige Weichen gestellt
und erhebliche Investitionen in Marktanteile,
Branding und optimierte Betriebsabläufe getätigt.
Dies ging jedoch kurzfristig zu Lasten der Ertragsentwicklung. Im Trend steigende Umsätze und
Kundenzahlen, insbesondere auch auf alter Verkaufsfläche, zeigen jedoch, dass der Weg für eine
Rückkehr zu alter Ertragsstärke und für eine Verbesserung der Flächenproduktivität bereitet ist.
Exzellent gelegene Bau- und Gartenmärkte,
die Konzentration auf Projektkunden, ständige
Verfügbarkeit eines kompetent zusammengestellten Sortiments, hohe Beratungsqualität und das
zu besonders günstigen Preisen: das ist das Konzept,
mit dem die HORNBACH-Megastores gegenüber
dem Wettbewerb entscheidende Punkte bei den
Kunden sammeln.
Mit diesem Konzept gelang es den
HORNBACH Bau- und Gartenmärkten im Geschäftsjahr 2002/2003 erneut, ihre Position im Wettbewerb gegen den rückläufigen Branchentrend
zu verbessern. Der Umsatz im Teilkonzern (ohne
Umsatzsteuer) stieg im Berichtsjahr im Vorjahresvergleich von 1.439 Mio. € um 13,1% auf
1.628 Mio. €. Rund drei Viertel davon wurden in
Deutschland erwirtschaftet. Der Auslandsanteil am
Umsatz stieg binnen Jahresfrist von 22% auf
nunmehr 26%, Tendenz weiter steigend.
U N D
I M M O B I L I E N
Das abgelaufene Geschäftsjahr hatte für das
Unternehmen eine besondere Bedeutung. Noch
nie wurden in einem Jahr so viele DIY-Märkte und
– ein Novum – mehr Märkte außerhalb Deutschlands eröffnet. Zudem gab es zwei runde Jubiläen
zu feiern: Im 125. Jahr der Firmengeschichte öffnete der 100. Bau- und Gartenmarkt seine Pforten.
Am Ende des Geschäftsjahres zählte HORNBACH
102 Filialen (Vorjahr 91). 78 Märkte werden in
Deutschland betrieben. Die HORNBACH Bau- und
Gartenmärkte im europäischen Ausland verteilen
sich auf die Länder Österreich (10), Niederlande (7),
Tschechien (4), Luxemburg (1) und Schweiz (2).
Bei einer Gesamtverkaufsfläche von
1.014.685 qm belief sich die durchschnittliche Verkaufsfläche je Markt auf nunmehr 9.948 qm (Vorjahr 9.752 qm). Die Grenze von 10.000 qm wird im
laufenden Geschäftsjahr überschritten werden.
Damit dokumentiert HORNBACH seine Spitzenstellung im Segment der großflächigen Bau- und
Gartenmärkte in Europa.
Die HORNBACH-Baumarkt-AG, mit einem
Umsatzanteil von mehr als 95% mit Abstand
größte operative Tochtergesellschaft innerhalb der
HORNBACH-Gruppe, wird trotz der schwierigen
Wettbewerbsbedingungen die Expansion im Inund Ausland konsequent fortsetzen. Parallel zur
Erschließung neuer Regionen wird die Marktposition in den bestehenden Ländern nachhaltig
ausgebaut.
Im nächsten Jahr sind bis zu neun Neueröffnungen geplant, davon bis zu vier im Ausland.
Nach dem sehr vielversprechenden Markteintritt
in die Schweiz, wo die weitere Expansion vorangetrieben wird, richtet sich das Augenmerk im laufenden Jahr vor allem auf Schweden. Hier wird
planmäßig im Spätjahr 2003 am Standort Göteborg
ein Megastore eröffnen, der auf die ganz besonderen Bedürfnisse der Schweden zugeschnitten sein
und gleichzeitig seine unverkennbar HORNBACHtypischen Stärken in den skandinavische DIY-Markt
einbringen wird.
Weitere Informationen zur Geschäftsentwicklung der HORNBACH-Baumarkt-AG im
Berichtszeitraum 2002/2003 sind im ausführlichen
Geschäftsbericht der Tochtergesellschaft zu lesen.
27
Die HORNBACH Baustoff Union GmbH
UNION Bauzentrum
HORNBACH Germersheim
nach der attraktiven
Neugestaltung im Mai 2003.
28
Die HORNBACH Baustoff Union GmbH (HBU) hat
im Geschäftsjahr 2002/2003 durch Erwerb weiterer
regional tätiger Baustoffhandelsniederlassungen und
Beteiligungen das Filialnetz im Bereich Pfalz und
Saarland systematisch ausgebaut. Zum 28. Februar
2003 gehören insgesamt 17 Niederlassungen zum
Teilkonzern. Im Mai 2003 konnte die geplante
regionale Expansion durch eine Mehrheitsbeteiligung an zwei weiteren Unternehmen im Saarland
abgeschlossen werden. Damit hat sich die Anzahl
der Niederlassungen auf 19 erhöht.
Durch das schnelle externe Wachstum hat
die HBU ihren Außenumsatz von knapp 13 Mio. €
im Geschäftsjahr 1999/2000 auf rund 68 Mio. €
zum Ende des Berichtszeitraums erhöht. Das im Teilkonzern gebündelte Absatzvolumen wird erstmals
zum Ende des laufenden Jahres 2003/2004 ausgewiesen und voraussichtlich mehr als 120 Mio. €
betragen.
Die HBU hat in der Vergangenheit konsequent in ihre Marktposition investiert. Dank der
raschen Expansion ist die HBU als Fachhandel mit
lokaler und regionaler Ausstrahlung in ihrem Ver-
triebsgebiet Pfalz/Saar nunmehr flächendeckend
aufgestellt. Sie ergänzt damit die eher auf die
großen Ballungsräume konzentrierten Einzelhandelsaktivitäten der HORNBACH Bau- und Gartenmärkte sowie der Lafiora-Gartenfachmärkte.
Im Jahr 2002/2003 spitzte sich die Strukturkrise in der Bauwirtschaft auch in der Region
Pfalz/Saar weiter zu und belastete die Geschäftsentwicklung des Teilkonzerns. Die Anzahl der
Baufertigstellungen (nur Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser) in den von der HBU bearbeiteten
Stadt- und Landkreisen ist von 1999 bis 2002 um
rund 38% geschrumpft. Der umbaute Raum ging
um 31% zurück. Dabei beschleunigte sich der
Rückgang im Jahr 2002 deutlich stärker als in der
Vorjahresprognose erwartet.
Lagen die Volumen und Ergebnisse im ersten
Quartal des Jahres noch deutlich über Vorjahr, so
hat sich dies in den beiden Folgequartalen relativiert. Im vierten Quartal mit den Wintermonaten
Dezember bis Februar war der Einbruch im Umsatz
und Ertrag dramatisch. In den zum Vorjahr vergleichbaren Standorten, auf die im Berichtszeitraum
H A N D E L
rund 60% des Umsatzes entfielen, blieb somit für
das Gesamtjahr gerade noch ein Umsatzplus von
2%. Die Verluste der Fachhandelssparte konnten
infolgedessen nicht in dem Maße abgebaut werden, wie es notwendig gewesen wäre, um die für
den Ausbau der Organisationsstrukturen notwendigen Mittel sowie den akquisitionsbedingt steigenden Finanzbedarf zu kompensieren.
Die Ertragsentwicklung wurde darüber hinaus durch die Expansion belastet. Einerseits hatte
die unterjährige Einbeziehung von Betrieben in
das Konzernrechnungswesen eine Übergewichtung
der beiden letzten, konjunkturell und witterungsbedingt schwierigen Quartalsergebnisse zur Folge.
Andererseits kann die Integration neuer Betriebe
erst mit zeitlicher Verzögerung zu verbesserten Kostenstrukturen führen. Vor dem Hintergrund eines
insgesamt rückläufigen Marktes im Baustoffhandel
und Baufachhandel mit hohem Margendruck musste
die HBU im Geschäftsjahr 2002/2003 unterm
Strich einen Verlustanstieg auf minus 8,2 Mio €
(IAS; Vorjahr minus 4,0 Mio. €) hinnehmen.
Das laufende Geschäftsjahr 2003/2004 mit
dem erstmaligen Ausweis des gesamten erreichten
Potenzials der Sparte soll trotz einer nochmals
negativen Marktprognose eine nachhaltige Trendwende bringen. Dazu werden die konsequente
Fachbereichsorientierung und der weitere Roll-Out
von getesteten Konzepten, unterstützt von zentral
geführten Vertriebseinheiten, beitragen.
Der Fachbereich Dach/Holz/Fassade entwickelt sich sehr positiv und steuert dazu bei, die
Rückgänge im Rohbau zu kompensieren. Der Fachbereich Putz wird im laufenden Jahr bereits einen
Außenumsatz von deutlich über 20 Mio. € in der
Gruppe repräsentieren. Damit ist die HORNBACH
Baustoff Union Marktführer in der Region Pfalz/Saar.
Erweitert um den vielversprechenden Trockenbau
und Farbenkonzepte wird dieser Fachbereich konzeptionell weiter erfolgreich expandieren.
U N D
I M M O B I L I E N
Neue Vertriebskonzepte wie
im Fachbereich Dach/Holz/Fassade
haben das Spektrum des klassischen
Baustoffhandels der HORNBACH
Baustoff Union nachhaltig erweitert.
29
Grün liegt im Trend, immer
mehr Haushalte haben
einen eigenen Garten. Auf
diese Zielgruppe haben
sich die Lafiora Gartenfachcenter spezialisiert.
30
Die Lafiora HORNBACH Florapark GmbH
Der Markt für Gartenprodukte gilt nach wie vor als
einer der Wachstumsträger im Einzelhandel, auch
wenn die Branche im Jahr 2002 als Ganzes eine
Verschnaufpause eingelegt hat. Nach dem Branchenreport „Garten“ (2002) der BBE-Unternehmensberatung, Köln, ist das Marktvolumen für Gartenbedarf seit 2001 insgesamt leicht rückläufig und
lag zuletzt bei rund 11 Mrd. € in Deutschland.
Doch gab es innerhalb der stagnierenden Gesamtbranche Marktanteilsverschiebungen. Während
laut BBE die Warengruppe Garten/Camping/
Freizeit im Kalenderjahr 2002 zu den eindeutigen
Wachstumsträgern im Sortiment der DIY-Märkte
zählte (plus 2,7% gegenüber Vorjahr), gelten
neben den Super- und Verbrauchermärkten die
Fachhändler für Eisenwaren, Samen und Zooartikel
sowie der Garten- und Landschaftsbau als Verlierer.
Die Lafiora HORNBACH Florapark GmbH
als Betreiberin von Gartenfachcentern hat sich in
diesem Umfeld im Berichtszeitraum im Ergebnis gut
behaupten können und Marktanteile hinzugewonnen. Der Nettoumsatz erhöhte sich um 17,6% auf
13,9 Mio. € (Vorjahr 11,8 Mio. €). Auf bestehender Verkaufsfläche verbesserte sich der Umsatz
um 4,6% gegen den negativen Branchentrend.
Dabei hat die Dauerfrostperiode im Januar und
Februar 2003 die erfreuliche Umsatzentwicklung auf
alter Fläche in den ersten drei Quartalen zum Ende
des Geschäftsjahres stark beeinträchtigt.
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I M M O B I L I E N
Der im Oktober 2001 eröffnete Lafiora-Markt
in Germersheim konnte die Umsatz- und Ertragserwartungen im Geschäftsjahr 2002/2003 nicht
erfüllen. Die Gesellschaft testet hier ein Vertriebsund Erlebniskonzept, das im Vergleich zu der mit
einem Baumarkt kombinierten Gartenabteilung auf
ein tieferes und breiteres Sortiment rund um die
Themen Garten, Heimtiere, Aquaristik, Dekoration,
Bastelbedarf, Geschenkartikel und Bilder setzt. Die
Umstellung der bestehenden Gartencenter in
Neunkirchen und Kassel auf das Lafiora-Konzept
wurde abgeschlossen; das Hauptaugenmerk richtet
sich nun auf die Optimierungsphase. Lafiora
forciert den eigenständigen Marktauftritt, der sich
vor allem auf die Qualität und Frische des Sortiments und hohe Fachkompetenz in der Kundenberatung konzentriert.
Zuversichtlich stimmen Expertenschätzungen,
wonach der Gartenmarkt in Deutschland sich
besser entwickeln dürfte als die Gesamtkonjunktur.
So gehen die Industrievereinigung Gartenbedarf
und die BBE für die laufende Saison von einer Markterholung aus. Nach der Umfrage Freizeitmonitor ist
die Zahl der Haushalte, die sich in ihrer Freizeit mit
Gartenarbeit beschäftigen, von 31% im Jahr 1999
auf 43% im Jahr 2002 gestiegen. Derzeit leben
nach Angaben der IVG in Deutschland rund 40 Mio.
Menschen in rund 19,5 Mio. Gartenhaushalten.
Bis 2010 erwartet der Verband eine Steigerung auf
21,6 Mio. Haushalte mit einem Garten.
Von diesem positiven Branchenumfeld will
die Lafiora HORNBACH Florapark GmbH im
Geschäftsjahr 2003/2004 weiter profitieren und
die Ertragslage gegenüber dem Vorjahr deutlich
verbessern. Der Nettoumsatz soll gegenüber
2002/2003 um rund 30% wachsen. Hierzu beitragen soll zum einen die Neueröffnung des
Gartenfachmarktes Ludwigshafen, der im April
2003 auf dem Gelände eines bis 1997 betriebenen
HORNBACH Gartencenters seine Pforten öffnete.
Der Start in die neue Gartensaison verlief vielversprechend. Zum anderen gibt der positive Umsatztrend des zunächst schwach gestarteten
Marktes in Germersheim Anlass für Optimismus.
31
Der HORNBACH Bau- und
Gartenmarkt in Ludwigsfelde/Berlin ist einer
von 33 Standorten im
Besitz der HORNBACH
Immobilien AG.
Baumaßnahmen im
nordrhein-westfälischen
Datteln. Hier geht im
August 2003 ein weiterer
HORNBACH Bau- und
Gartenmarkt „ans Netz“.
32
Die HORNBACH Immobilien AG
Die geschäftlichen Aktivitäten des HORNBACHKonzerns können grundsätzlich in zwei Segmente
unterteilt werden: Das Handelsgeschäft sowie das
Immobiliengeschäft. Die Handelsaktivitäten sind
primär in den Teilkonzernen HORNBACH-Baumarkt-AG und HORNBACH Baustoff Union GmbH
sowie in der Lafiora HORNBACH Florapark GmbH
angesiedelt. Der HORNBACH-Konzern verfügt
darüber hinaus über einen erheblichen Immobilienbesitz. Hierbei handelt es sich überwiegend um
Einzelhandelsimmobilien, die primär von den operativen Einheiten im Konzern genutzt werden. Die
Immobilien befinden sich nahezu ausschließlich im
Eigentum der HORNBACH-Baumarkt-AG sowie
der HORNBACH Immobilien AG und deren Tochtergesellschaften. Die Aktivitäten auf dem Immobiliensektor sind aus der strategischen Entscheidung
heraus entstanden, dass die Mehrzahl der Standorte, an denen Einzelhandel betrieben wird, im
Eigentum des Konzerns stehen sollten. Vor diesem
Hintergrund wurde im Laufe der Jahre ein Team
erstklassiger Spezialisten auf dem Gebiet der
Immobilienentwicklung aufgebaut. Von der Grundstückssuche über die Bearbeitung der komplexen
Genehmigungsverfahren bis hin zur Bauplanung
sowie Vergabe und Überwachung der Baudurchführung werden alle Anforderungen der Immobilienentwicklung national und international kompetent abgedeckt. Dieses über die Jahre gewonnene
Know-how ist zu einem entscheidenden strategischen Wettbewerbsvorteil des HORNBACHKonzerns geworden. Im Zuge der Optimierung
der Aufbauorganisation wurden die Kräfte im
Immobilienbereich mit Beginn des Geschäftsjahres
2002/2003 in der HORNBACH HOLDING AG
konzentriert. Die HORNBACH HOLDING AG ist
damit zum zentralen Dienstleister für alle Immobilienaktivitäten im HORNBACH-Konzern geworden.
Als Teil der Finanzierung des zügigen Ausbaus des
Filialnetzes von Bau- und Gartenmärkten wurde
bereits vor einigen Jahren begonnen, Mittel durch
Sale & Rent-Back-Transaktionen freizusetzen.
Die so gewonnenen liquiden Mittel sind zu einer
bedeutenden Quelle der weiteren Wachstumsfinanzierung im HORNBACH-Konzern geworden.
In diesem Sinn wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/2003 im Gesamtkonzern vier HORNBACH
Bau- und Gartenmärkte an verschiedene Immobiliengesellschaften veräußert. Die Nutzung als Bauund Gartenmärkte wurde durch langfristige Mietverträge sichergestellt. Auch unter Berücksichtigung
der jährlich wiederkehrenden Sale & Rent-BackTransaktion gilt nach wie vor die übergeordnete
Strategie, die Mehrzahl der für betriebliche Zwecke
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genutzten Immobilien, gemessen an der Verkaufsfläche, im Eigentum zu halten. So stehen zum
Bilanzstichtag 28. Februar 2003 rund 63% der insgesamt im Einzelhandel genutzten Verkaufsflächen
(1.028.000 qm) im Eigentum eines Konzernunternehmens. Die restlichen 37% der Verkaufsflächen
sind entweder von Dritten gemietet (29%) oder
von Dritten mit Rückkaufrecht geleast (5%). In
Einzelfällen (3%) wurde das Grundstück gemietet
(Erbpacht).
Die Anteile der im Eigentum befindlichen
Verkaufsflächen (63%) verteilen sich auf den Teilkonzern HORNBACH-Baumarkt-AG (36%) sowie
die HORNBACH Immobilien AG (27%). Die Immobilienaktivitäten haben sich hierbei in den letzten
Jahren zunehmend auf die HORNBACH Immobilien AG verlagert. Dies zeigt sich auch in den
Investitionen für Grundstücke und Gebäude, die
im Gesamtkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr
2002/2003 rund 160 Mio. € bzw. 69% der Gesamtinvestitionen (231 Mio. €) betragen haben.
Hiervon entfallen weniger als die Hälfte (76 Mio. €)
auf den operativen Teilkonzern HORNBACHBaumarkt-AG.
Zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 hatte
die HORNBACH Immobilien AG 29 Bau- und
Gartenmärkte mit einer Verkaufsfläche von rund
282.000 qm langfristig an die HORNBACHBaumarkt-AG sowie 2 Gartencenter mit rund
7.500 qm Verkaufsfläche an die Lafiora HORNBACH
Florapark GmbH vermietet. Weiterhin verfügt die
HORNBACH Immobilien AG über 2 Baufachmärkte
(ca. 8.000 qm), die an die HORNBACH Baustoff
Union GmbH langfristig vermietet sind. Zwischen der
HORNBACH Immobilien AG und der HORNBACH
HOLDING AG besteht ein Ergebnisabführungs- und
Beherrschungsvertrag. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002/2003 wurde ein Betrag in Höhe von
30 Mio. € abgeführt. Im Teilkonzern HORNBACHBaumarkt-AG wurden zum Bilanzstichtag
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28. Februar 2003 insgesamt 102 Bau- und Gartenmärkte im In- und Ausland betrieben. Hiervon
stehen 35 Objekte mit einer Verkaufsfläche von
rund 371.000 qm im Eigentum der HORNBACHBaumarkt-AG bzw. einer ihrer Tochtergesellschaften.
Im Eigentum der HORNBACH Immobilien
AG stehen zum 28. Februar 2003 die folgenden
Standorte:
Standorte
Dortmund
Ludwigshafen
Ludwigsfelde bei Berlin
Bornheim
Dresden
Velten bei Berlin
Berlin-Bohnsdorf
Leipzig
Wolfsburg
Hannover-Linden
Hannover
Straubing
Hannover-Garbsen
Wilhelmshaven
Frankfurt
Pforzheim
Pirmasens
Worms
Darmstadt
Karlsruhe
Neu-Ulm
Kaiserslautern
Nürnberg
Rottweil
Sinsheim
Mannheim-Käfertal
Heidelberg
Wiesbaden
Mosbach
Union Bauzentrum Germersheim
Union Bauzentrum Bornheim
Lafiora Gartenmarkt Germersheim
Lafiora Gartenmarkt Neunkirchen
Verkaufsfläche
qm
14.102
12.627
12.579
12.265
12.187
11.831
11.657
11.512
11.512
11.068
11.030
10.860
10.618
10.590
10.401
10.378
9.827
9.234
8.082
7.727
7.567
7.442
6.307
5.831
4.063
3.999
3.954
3.920
3.351
4.158
3.886
4.367
3.330
282.262
33
Die HORNBACH Immobilien AG bereitet
derzeit Baumaßnahmen vor bzw. führt diese bereits
an folgenden Standorten aus:
Eröffnung im Geschäftsjahr 2003/2004
Standorte
Geplante Verkaufsfläche
qm
Datteln (D)
Göteborg (S)
Berlin-Tempelhof (D)
Berlin-Weißensee (D)
12.421
14.144
12.210
10.852
49.627
Bei den Baumaßnahmen und Bauvorbereitungen handelt es sich um Immobilien, die für die
Nutzung durch die HORNBACH-Baumarkt-AG
bzw. ihrer Tochtergesellschaften vorgesehen sind.
In Neustadt an der Weinstraße hat die HORNBACH
Immobilien AG ein Verwaltungsgebäude an die
HORNBACH HOLDING AG und verschiedene
Mit Spannung erwartet wird
2003 der Markteintritt von
HORNBACH in Schweden.
Unser Bild zeigt die Bauphase
in Göteborg, wo mit einer
Verkaufsfläche von rund
14.000 qm einer der größten
Märkte des Unternehmens
entsteht.
34
Tochtergesellschaften vermietet. In Bornheim bei
Landau ist ein Fachmarktzentrum mit über 4.700 qm
Verkaufsfläche an renommierte Einzelhandelsketten
vermietet. Weiterhin verfügt die HORNBACH
Immobilien AG wie auch die HORNBACH-Baumarkt-AG über eine Anzahl von Optionen zum
Erwerb von weiteren Grundstücksflächen an erstklassigen Standorten im In- und Ausland. Grundstücke
im In- und Ausland, die ebenfalls zur Nutzung
als Einzelhandelsstandorte vorgesehen sind, befinden sich im Eigentum der HORNBACH Immobilien
AG sowie der HORNBACH-Baumarkt-AG.
Hohe stille Reserven im Immobilienvermögen
Sowohl die HORNBACH Immobilien AG als auch
der Teilkonzern HORNBACH-Baumarkt-AG verfügen über hohe stille Reserven in ihren Immobilien.
Die bereits fertiggestellten und vermieteten
Objekte der HORNBACH Immobilien AG werden
zum 28. Februar 2003* mit einem Buchwert von
rund 230 Mio. € ausgewiesen. Bei einem durchschnittlichen Multiplikator von 13 auf Basis der
vereinbarten Mieten sowie einem Altersabschlag
von 0,6% p. a. bezogen auf die Anschaffungskosten, ergibt sich ein rechnerischer Ertragswert in
Höhe von 415 Mio. € zum Bilanzstichtag. Nach
Abzug des Buchwerts der betreffenden Immobilien
(230 Mio. €) errechnen sich auf diese Weise stille
Reserven in Höhe von 185 Mio. €.
Der Teilkonzern HORNBACH-Baumarkt-AG
verfügt zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 über
Immobilien im In- und Ausland, die als Bau- und
Gartenmärkte für eigene Zwecke genutzt werden,
mit einem Buchwert* von rund 382 Mio. €. Auf der
Grundlage von innerbetrieblich verrechneten
marktgerechten Mieten und einem Multiplikator
von 13 (Inland) bzw. 12 (Ausland) sowie einem
Altersabschlag von 0,6% p. a. bezogen auf die
Anschaffungskosten, errechnet sich für diese
Immobilien ein Ertragswert von rund 506 Mio. €.
Nach Abzug der Buchwerte ergeben sich rechnerische stille Reserven in Höhe von rund 124 Mio. €.
Zusammenfassend gilt die Schlussfolgerung,
dass auf dieser Berechnungsbasis (IFRS) die in den
betrieblich genutzten Immobilien enthaltenen
stillen Reserven im Gesamtkonzern auf rund
309 Mio. € geschätzt werden können.
* nach IFRS
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D E R
G E S E L L S C H A F T
Organe der Gesellschaft
Aufsichtsrat und Vorstand
Aufsichtsrat
Vorstand
Gerhard Wolf
Vorsitzender
Diplom-Kaufmann, Worms
Die Vorstandsmitglieder der
HORNBACH HOLDING AG
und ihre Zuständigkeitsbereiche:
Dr. Wolfgang Rupf
Stellvertretender Vorsitzender
Geschäftsführer der AKV Altkönig
Verwaltungs GmbH, Königstein
Albrecht Hornbach
Diplom-Bauingenieur
Vorsitzender
Bau- und Gartenmärkte, Revision, Bauwesen,
Öffentlichkeitsarbeit/PR
Albert Hornbach
Geschäftsführer der HORNBACH
Familientreuhand GmbH,
Annweiler am Trifels
Otmar Hornbach
Geschäftsführer der HORNBACH
Familientreuhand GmbH,
Annweiler am Trifels
Francis Mackay
Chairman der Kingfisher plc, London
Helen Weir
Group Finance Director der Kingfisher plc,
London
Eduard Zimmerle
Kaufmann
Stellvertretender Vorsitzender
Expansion, Immobilien
Roland Pelka
Diplom-Kaufmann
Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, Controlling,
Investor Relations, Recht
Bernd Weisenburger
Diplom-Betriebswirt
Baufachhandel
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Finanz- und Prüfungsausschuss
(Audit Committee)
Gerhard Wolf
Dr. Wolfgang Rupf
Otmar Hornbach
Helen Weir
Personalausschuss
Gerhard Wolf
Dr. Wolfgang Rupf
Otmar Hornbach
Vermittlungsausschuss
Gerhard Wolf
Dr. Wolfgang Rupf
Otmar Hornbach
35
Bericht des Aufsichtsrats
Gerhard Wolf
Während des Geschäftsjahres 2002/2003 hat der
Aufsichtsrat die ihm nach dem Gesetz und der
Satzung der Gesellschaft obliegenden Aufgaben
wahrgenommen und die Geschäftsführung des
Vorstands überwacht, beratend begleitet und sich
regelmäßig über den Gang der Geschäfte und
die Lage der Gesellschaft informiert. Dabei hat er
sich mit der strategischen Entwicklung und der
Geschäftspolitik des Unternehmens ausführlich
befasst und mit dem Vorstand beraten. Aufgrund
seines Ausscheidens aus dem britischen Einzelhandelskonzern Kingfisher plc legte Sir Geoffrey
Mulcahy am 26. November 2002 sein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung nieder. Als neues
Mitglied des Aufsichtsrats wurde Herr Francis
Mackay, Chairman of the Board der Kingfisher plc,
vorgeschlagen. Diesem Antrag wurde mit Wirkung
vom 4. Februar 2003 vom Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein stattgegeben.
In den vier turnusmäßigen Sitzungen hat
sich der Aufsichtsrat anhand mündlicher und schriftlicher Berichte des Vorstands ausführlich mit der
wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, dem
Geschäftsverlauf, der Geschäftspolitik, der Investitions- und Finanzpolitik sowie der Chancen- und
Risikolage und dem Risikomanagement befasst und
darüber mit dem Vorstand beraten. Der Vorstand
36
berichtete darüber hinaus regelmäßig schriftlich
und mündlich über die Situation der Gesellschaft
sowie über die Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat auch
außerhalb der Sitzungen regelmäßigen Kontakt mit
dem Vorstandsvorsitzenden zu wichtigen strategischen Fragen sowie zu Themen des Risikomanagements erörtert. Vermittlungs- und Personalausschuss kamen zu keiner Sitzung zusammen.
Der Konzernabschluss der HORNBACH
HOLDING AG zum 28. Februar 2003 wurde erstmals nach den International Accounting Standards (IAS) erstellt. Im Vorfeld und in der Bilanzaufsichtsratssitzung hat sich der Aufsichtsrat mit den
International Accounting Standards (IAS) befasst.
Er hat sich über die wesentlichen Unterschiede zum
bisherigen Rechnungslegungssystem und deren
Auswirkungen informieren lassen. Vorstand und
Aufsichtsrat haben eingehend das Thema Corporate Governance, also das Handeln nach den
Prinzipien guter Unternehmensführung, behandelt.
Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen den Kodex.
Der neue Handlungsrahmen sowie die Überlegungen und Empfehlungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex wurden analysiert. Im Rahmen
einer Geschäftsordnung hat der Aufsichtsrat Informations- und Zustimmungspflichten des Vorstands
festgelegt. Aufsichtsrat und Vorstand haben die
Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben.
Hiernach wird den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance
Kodex grundsätzlich entsprochen. Nicht angewendet werden lediglich aus den in der Entsprechenserklärung angegebenen Erwägungen die folgenden
Sollempfehlungen: Die Festlegung einer Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder sowie die Festlegung, dass der Konzernabschluss binnen 90 Tagen
nach Geschäftsjahresende öffentlich zugänglich
sein sollte.
Der Jahresabschluss und Konzernabschluss der
HORNBACH HOLDING AG zum 28. Februar 2003
sowie der Lagebericht und Konzernlagebericht
sind durch den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer, die KPMG Deutsche TreuhandGesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, geprüft und
mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen worden. Ferner hat der Abschlussprüfer
das bei der HORNBACH HOLDING AG bestehende
Risikofrüherkennungssystem geprüft. Diese Prüfung ergab, dass das System seine Aufgaben erfüllt.
B E R I C H T
Die KPMG wurde vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats im Namen des gesamten Aufsichtsrats entsprechend dem Votum der Hauptversammlung schriftlich mit der Abschlussprüfung beauftragt. Die
Abschlüsse, die Lageberichte sowie die Prüfungsberichte der Abschlussprüfer lagen dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur Prüfung vor. Der Finanz- und
Prüfungsausschuss hat sich ausführlich mit dem
Jahresabschluss befasst. Auch der Aufsichtsrat
hat in der anschließenden Sitzung diese Vorlagen
geprüft und mit dem Vorstand beraten. Die Abschlussprüfer nahmen sowohl an der Sitzung des
Finanz- und Prüfungsausschusses als auch an
der Bilanzaufsichtsratssitzung teil und berichteten
über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und
beantworteten Fragen. Der Aufsichtsrat erklärt
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A U F S I C H T S R AT S
sich mit dem Ergebnis der Abschlussprüfung, das
keine Beanstandungen enthält, einverstanden.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand zum
Geschäftsjahr 2002/2003 aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss der HORNBACH
HOLDING AG geprüft und gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag
des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns
an.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und
allen Mitarbeitern im In- und Ausland für ihren Einsatz und die erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen
Geschäftsjahr seinen Dank und seine Anerkennung
aus.
Bornheim, im Juni 2003
Der Aufsichtsrat
Gerhard Wolf
Vorsitzender
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Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. März 2002 bis 28. Februar 2003
Umsatzerlöse
Anhang
2002/2003
T€
2001/2002
T€
(1)
1.708.929
1.492.548
69
–242
Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
(2)
Materialaufwand
(3)
Rohergebnis
853
29.689
1.745.002
1.522.848
1.117.541
958.644
627.461
564.204
274.467
235.938
Personalaufwand
(4)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
(5)
68.827
63.729
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(6)
216.439
176.653
67.728
87.884
–32.289
–41.365
Betriebliches Ergebnis (EBIT)
Finanzergebnis
(7)
Konzernergebnis vor Steuern, a. o. Ergebnis
und Gewinnanteilen anderer Gesellschafter
35.439
46.519
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
(8)
7.819
20.483
Sonstige Steuern
(9)
2.881
2.390
24.739
23.646
–4.701
0
20.038
23.646
–2.675
–6.080
Konzernergebnis nach Steuern, vor a. o. Ergebnis
und Gewinnanteilen anderer Gesellschafter
Außerordentliches Ergebnis
(nach Ertragsteuern in Höhe von 2.835 T€)
(10)
Konzernjahresüberschuss vor Gewinnanteilen
anderer Gesellschafter
Gewinnanteile anderer Gesellschafter
38
794
35.210
Konzernjahresüberschuss
(11)
17.363
17.566
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €)
(11)
2,14
2,17
Unverwässertes Ergebnis je Vorzugsaktie (in €)
(11)
2,20
2,23
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Bilanz zum 28. Februar 2003
AKTIVA
Erläuterungen
siehe Anhang
28. 2. 2003
T€
28. 2. 2002
T€
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
(13)
16.371
16.631
Sachanlagen
(14)
1.052.345
948.856
Finanzanlagen
(15)
2.217
5.059
Sonstige Vermögensgegenstände
(16)
2.830
250
Latente Steueransprüche
(17)
26.639
17.470
1.100.402
988.266
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte
(18)
376.361
333.540
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
(19)
49.959
41.583
Flüssige Mittel
(20)
55.162
87.871
481.482
462.994
1.581.884
1.451.260
28. 2. 2003
T€
28. 2. 2002
T€
PASSIVA
Erläuterungen
siehe Anhang
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
(21)
24.000
24.000
Kapitalrücklage
(22)
130.373
130.373
Gewinnrücklagen
(23)
249.740
242.871
Konzernjahresüberschuss
(24)
17.363
17.566
421.476
414.810
71.148
70.271
Anteile anderer Gesellschafter
Langfristige Verbindlichkeiten
Finanzschulden
(25)
521.116
521.973
Latente Steuern
(17)
84.932
90.958
Übrige Verbindlichkeiten
(26)
1.938
2.077
607.986
615.008
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzschulden
(25)
209.865
108.762
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
und übrige Verbindlichkeiten
(27)
214.644
198.269
Steuerrückstellungen
(28)
22.612
16.070
Sonstige Rückstellungen
(28)
34.153
28.070
481.274
351.171
1.581.884
1.451.260
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Kapitalflussrechnung
Konzernergebnis nach Steuern, vor a.o. Ergebnis
und Gewinnanteilen anderer Gesellschafter
2002/2003
T€
2001/2002
T€
24.739
23.646
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
68.827
77.872
Veränderung der Rückstellungen
15.472
2.991
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagen
–12.048
–9.851
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Aktiva
–41.169
–43.068
4.983
24.005
–13.124
–364
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Passiva
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge
Ein-/Auszahlungen aus außerordentlichen Posten
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Auszahlungen für Erwerb von Beteiligungen und
sonstigen Geschäftseinheiten
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen an Gesellschafter
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten
Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten
Veränderung der kurzfristigen Finanzkredite
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelbestandes
Finanzmittelbestand 1. März
Finanzmittelbestand 28. Februar
–1.196
0
46.484
75.231
6.918
139.290
–199.428
–182.321
–2.689
–3.276
–683
–6.233
–2.918
–16.762
–198.800
–69.302
–11.500
–11.478
30.928
40.066
–46.651
–36.792
146.839
25.053
119.616
16.849
–32.700
22.778
–9
140
87.871
64.953
55.162
87.871
In den Finanzmittelbestand einbezogen werden Geldbestände und Bankguthaben und andere kurzfristige
Geldanlagen.
Die zum 31. 8. 2002 und 30. 12. 2002 bei der HORNBACH International GmbH und HORNBACH Immobilien AG vorgenommenen Sale & Rent-Back-Transaktionen sind in den Einzahlungen aus Anlageabgängen
und in den Veränderungen der sonstigen Aktiva nicht enthalten, da die Kaufpreiszahlungen (T€ 11.949)
noch nicht erfolgt waren. Die Einzahlungen aus Anlageabgängen des Vorjahres enthalten T€ 44.594 aus
Sale & Rent-Back-Transaktionen des Geschäftsjahres 2000/2001.
Die Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen sind gemindert um nicht zahlungswirksame Transaktionen in Höhe von T€ 10.980.
Der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit wurde durch Steuerzahlungen um T€ 21.728
(Vj. T€ 16.448) und durch Zinszahlungen um T€ 39.204 (Vj. T€ 36.706) gemindert sowie durch
erhaltene Zinsen um T€ 1.692 (Vj. T€ 2.535) erhöht.
Der Posten sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge enthält im Wesentlichen latente
Steuern.
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H O L D I N G
A G
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Geschäftsjahr 2001/2002
T€
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Stand zum 1. 3. 2001
130.373
24.000
Kumulierte
Hedging- WährungsReserve umrechnung
0
182
Sonstige
Gewinnrücklagen
227.208
JahresSumme
überschuss Eigenkapital
23.5941)
405.357
–8.880
–8.880
Dividendenausschüttungen
Währungsanpassungen
767
Einstellung in Rücklagen
767
14.714
Jahresüberschuss
Stand zum 28. 2. 2002
24.000
130.373
Effekt aus der erstmaligen
Anwendung IAS 39,
netto nach Steuern
korrigierter Stand
zum 1. 3. 2002
1)
0
949
241.922
–14.714
0
17.566
17.566
17.566
414.810
67
24.000
130.373
67
67
949
241.922
17.566
414.877
Der Konzernjahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2000/2001 wurde nach handelsrechtlichen Grundsätzen (HGB) ermittelt.
Geschäftsjahr 2002/2003
T€
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Stand zum 1. 3. 2002
130.373
24.000
Kumulierte
Hedging- WährungsReserve umrechnung
67
949
Sonstige
Gewinnrücklagen
241.922
Dividendenausschüttungen
Währungsanpassungen
17.566
414.877
–8.880
–8.880
–177
Bewertung derivative
Finanzinstrumente,
netto nach Steuern
–177
–1.707
–1.707
Einstellung in Rücklagen
8.686
–8.686
17.363
17.363
250.608
17.363
421.476
Jahresüberschuss
Stand zum 28. 2. 2003
JahresSumme
überschuss Eigenkapital
24.000
130.373
–1.640
772
0
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2 0 0 2 / 2 0 0 3
KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2002/2003
Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses
Grundlagen der Rechnungslegung
Die HORNBACH HOLDING Aktiengesellschaft nutzt als börsennotiertes Mutterunternehmen erstmals
die Möglichkeit des § 292a HGB, einen befreienden Konzernabschluss nach international anerkannten
Rechnungslegungsgrundsätzen aufzustellen. Die Gesellschaft hat sich für die International Financial Reporting Standards (IFRS) – vormals International Accounting Standards (IAS) – entschieden.
Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist am 27.11.2002 von der HORNBACH HOLDING AG und der HORNBACH-Baumarkt-AG abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht worden.
In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Bilanz sind einzelne Posten zur Verbesserung der Klarheit zusammengefasst. Nach IAS 1 (Presentation of Financial Statements) wird beim Ausweis in der Bilanz
zwischen lang- und kurzfristigem Fremdkapital unterschieden. Als kurzfristig werden Verbindlichkeiten
und Rückstellungen angesehen, wenn sie innerhalb eines Jahres fällig sind. Erlöse wie z.B. Mieteinnahmen, Zinserträge oder Dividenden werden entsprechend abgegrenzt.
In Übereinstimmung mit international üblichen Konzernabschlüssen beginnt die Berichterstattung mit der
Gewinn- und Verlustrechnung.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwandt worden,
die sich auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der Erträge
und Aufwendungen ausgewirkt haben. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen
auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Bilanzierung und Bewertung
von Rückstellungen sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen. Die tatsächlichen Werte
können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden
zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt.
Erläuterung der wesentlichen Abweichungen zum deutschen Bilanzrecht
gemäß § 292 a HGB
Gegenüber den bisher angewandten handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bestehen folgende wesentliche Unterschiede:
■ Die planmäßigen Abschreibungen von Gegenständen des Sachanlagevermögens wurden von der degressiven auf die lineare Abschreibungsmethode umgestellt.
■ Die nur steuerrechtlich zulässigen Abschreibungen und gebildeten Sonderposten waren rückwirkend zu
eliminieren bzw. aufzulösen.
■ Fremdkapitalkosten (Bauzeitzinsen), die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von Grundstücken und Gebäuden („qualifizierte Vermögenswerte“) zugeordnet werden können, wurden gemäß
IAS 23 (Borrowing Costs) als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.
■ Die im Rahmen von Sale & Lease-Back-Transaktionen zurückgemieteten Gegenstände des Sachanlagevermögens sind zu aktivieren und die daraus resultierenden Verbindlichkeiten zu passivieren, sofern das
wirtschaftliche Eigentum an den Vermögenswerten nach den Zuordnungskriterien gemäß IAS 17 (Leases) den Unternehmen des HORNACH HOLDING AG Konzerns zuzurechnen ist. Die im Rahmen dieser
Transaktionen erzielten Veräußerungsgewinne sind im Falle der Qualifizierung als „Finanzierungsleasing“ abzugrenzen und über die Laufzeit des Leasingvertrages ertragswirksam aufzulösen.
■ In den Konsolidierungskreis wurden drei Leasingobjektgesellschaften einbezogen, die gemäß „Standing
Interpretations Committee“ (SIC) Interpretation 12 als so genannte „Special Purpose Entities“ (SPE) anzusehen sind. Die Beteiligungen werden von der HORNBACH Immobilien AG als einer von drei Kommanditisten gehalten.
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■ Die Bildung latenter Steuern erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode (IAS 12), d.h.
auf temporäre Unterschiede zwischen steuerrechtlichen Wertansätzen und IAS-Bilanzwertansätzen sowie auf ggf. vorhandene und verwertbare steuerliche Verlustvorträge werden latente Steuern abgegrenzt. Für aktive latente Steuern besteht Ansatzpflicht. Aktive latente Steuern aus abzugsfähigen temporären Unterschieden und steuerlichen Verlustvorträgen, die zu versteuernde temporäre Unterschiede
übersteigen, werden nur in dem Maße ausgewiesen, in dem mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass das jeweilige Unternehmen ausreichend steuerpflichtiges Einkommen zur
Realisierung des entsprechenden Nutzens erzielen wird.
■ Nach den IAS dürfen Rückstellungen nur für Verpflichtungen gebildet werden, die gegenüber Dritten
bestehen (IAS 37). So genannte Aufwandsrückstellungen sind nicht zulässig.
■ Auch dem IAS Konzernabschluss liegt das Anschaffungskostenprinzip zugrunde, mit der Ausnahme,
dass derivative Finanzinstrumente und andere kurzfristige Wertpapieranlagen, die mit Veräußerungsabsicht gehalten werden, zum Marktwert bilanziert werden.
Es werden alle zum 28. Februar 2003 bzw. 2002 gültigen International Financial Reporting Standards und
Interpretationen des Standing Interpretations Committee („SIC“) angewandt.
Seit dem 1. März 2002 wurden folgende neue Standards angewendet:
– IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement
– IAS 40 Investment Property
Die Anwendung der neuen Standards hat weder einen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des HORNBACH HOLDING AG Konzerns im Geschäftsjahr 2002/2003
noch auf die Vergleichbarkeit der Konzernabschlüsse für die Jahre 2001/2002 und 2002/2003.
Übergang auf IAS
Die erstmalige Anwendung der Vorschriften des IASC erfolgt gemäß SIC-8 (First-Time Application of IAS
as the Primary Basis of Accounting). Danach sind die für die erstmalige Anwendung der IAS erforderlichen
Anpassungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden rückwirkend so vorzunehmen, als ob schon
immer nach IAS bilanziert worden wäre (retrospektive Anwendung). Durch den Übergang auf IAS veränderte sich das Eigenkapital zum 28. Februar 2003 und zum 28. Februar 2002 gegenüber dem nach den
handelsrechtlichen Vorschriften ermittelten Eigenkapital wie folgt:
Eigenkapital nach HGB (inkl. Fremdanteile)
Aktivierung sonstiger immaterieller Vermögenswerte
28. Februar
2003
Mio. €
28. Februar
2002
Mio. €
356
366
3
3
174
173
24
19
2
2
Umstellung Bewertung Sachanlagevermögen
Steuerliche Sonderabschreibungen sowie die Änderungen
der Nutzungsdauer und Abschreibungsmethode
Aktivierung von Bauzeitzinsen
Umgliederung der aktivierten Abbruchkosten von
Gebäude auf Grundstücke
Unterschiede in der Vorratsbewertung
Veränderung aufgrund der Konsolidierung von Zweckgesellschaften
Finanzierungsleasing
8
6
–20
–20
–3
–3
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28. Februar
2003
Mio. €
28. Februar
2002
Mio. €
Eliminierung Sonderposten mit Rücklageanteil
6
5
Bewertung von Rückstellungen
–
–1
Bewertung derivativer Finanzinstrumente
Latente Steuern
Ausweis eigener Anteile im Eigenkapital
–4
–
–52
–64
–1
–1
Anteile anderer Gesellschafter
–71
–70
Eigenkapital nach IAS
422
415
Das Geschäftsjahr der HORNBACH HOLDING AG und damit des Konzerns umfasst den Zeitraum vom
1. März eines jeden Jahres bis zum letzten Tag des Februar des Folgejahres.
Konsolidierungsgrundsätze
Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Wertansätze, die auf steuerlichen Vorschriften beruhen,
werden nicht in den Konzernabschluss übernommen. Die Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten
der Beteiligung mit dem anteilig neu bewerteten Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs des Tochterunternehmens. Verbleibende Unterschiedsbeträge werden nach Zuordnung von stillen Reserven und stillen
Lasten als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und – entsprechend ihrem wirtschaftlichen Nutzen – linear
ergebniswirksam abgeschrieben.
Zwischenergebnisse im Anlagevermögen und in den Vorräten werden ergebniswirksam eliminiert. Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften
werden gegenseitig aufgerechnet.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der HORNBACH HOLDING AG 24 inländische (i. Vj. 16) und 37 ausländische (i. Vj. 36) Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.
Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen 11 (i. Vj. 19) sind auch zusammengefasst für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung. Die
Anteile an diesen nicht konsolidierten Unternehmen sind in der Konzern-Bilanz grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.
Bei den konsolidierten Beteiligungsgesellschaften stehen der HORNBACH HOLDING AG als Alleingesellschafter der HORNBACH Immobilien AG, der HORNBACH Baustoff Union GmbH und der Lafiora
HORNBACH Florapark GmbH direkt oder indirekt 100 % der Stimmrechte und als Mehrheitsgesellschafter
der HORNBACH-Baumarkt-AG direkt oder indirekt 80 % der Stimmrechte zu.
In den Konsolidierungskreis einbezogen wurden ebenfalls die Beteiligungen der HORNBACH Immobilien
AG als einer von drei Kommanditisten an drei Zweckgesellschaften, die gemäß „Standing Interpretations
Committee“ (SIC) Interpretation 12 als so genannte „Special Purpose Entities“ (SPE) anzusehen sind. Der
Kapitalanteil der HORNBACH Immobilien AG an diesen Gesellschaften beträgt 90 %, ihr Stimmrechtsanteil
19 %.
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Die Tochtergesellschaft HORNBACH-Baumarkt-AG erstellt mit ihren Beteiligungsgesellschaften einen
eigenen Konzernabschluss. Die dort konsolidierten Unternehmen werden in den Konzernabschluss der
HORNBACH HOLDING AG einbezogen. Der Konzernabschluss der HORNBACH HOLDING AG wird beim
Amtsgericht Ludwigshafen offengelegt.
Der Konsolidierungskreis änderte sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2001/2002 durch die erstmalige
Einbeziehung der HS Immobilien Sigma GmbH (seit 31. 8. 2002), HT Immobilien Theta GmbH
(seit 31. 8. 2002), BM Immobilien Alpha GmbH (seit 31. 8. 2002), BM Immobilien Beta GmbH
(seit 31. 8. 2002), BM Immobilien Gamma GmbH (seit 31. 8. 2002), BM Immobilien Zeta GmbH
(seit 31. 8. 2002), Ruhland-Kallenborn & Co. mbH (seit 1. 7. 2002), Ruhland-Kallenborn Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH (seit 1. 7. 2002), HIAG Immobilien Beta GmbH (seit 31. 1. 2003), HIAG Immobilien Zeta GmbH (seit 31. 8. 2002), HIAG Immobilien Jota GmbH (seit 31. 8. 2002), HIAG Fastigheter i
Norrköping AB (seit 31. 8. 2002), HORNBACH Immobilien H.K. s.r.o. (seit 30. 11. 2002), HORNBACH
Immobilien SK-BW s.r.o. (seit 30. 11. 2002) sowie die Reiterer Immobilien GmbH (seit 30. 11. 2002).
Bei den erstmals konsolidierten Gesellschaften handelt es sich um Immobiliengesellschaften, die von der
HORNBACH-Baumarkt-AG oder deren Tochtergesellschaft HORNBACH International GmbH sowie der
HORNBACH Immobilien AG gegründet wurden. Weiterhin wurden 4 Gesellschaften im Baustoffsektor,
davon 2 im Rahmen von Asset Deals erworben. Insgesamt ergaben sich für Beteiligungserwerbe einschließlich der Asset Deals Anschaffungskosten von 3,0 Mio. € (i. Vj. 16,8 Mio. €). Die Gesellschaften
trugen insgesamt ein negatives Ergebnis von T€ 1.391 bei.
Die Zugänge des Geschäftsjahres 2001/2002 betrafen die ausländischen Gesellschaften HORNBACH Real
Estate Nieuwerkerk B.V. (seit 1. 5. 2001), HORNBACH Real Estate Geleen B.V. (seit 18. 6. 2001),
HORNBACH Real Estate Nederland B.V. (seit 18. 6. 2001), HC Immobilien Chi GmbH (seit 30. 11. 2001),
HR Immobilien Rho GmbH (seit 31. 5. 2001), HORNBACH Byggmarknad AB (seit 28. 2. 2002), HIAG
Fastigheter i Malmö AB (seit 28. 2. 2002), HIAG Fastigheter i Göteborg AB (seit 28. 2. 2002), HIAG Fastigheter i Helsingborg AB (seit 28. 2. 2002), HY Immobilien Ypsilon GmbH (seit 31. 5. 2001), HN Immobilien
Ny GmbH (seit 31. 5. 2001), HX Immobilien Xi GmbH (seit 31. 5. 2001), HM Immobilien My GmbH (seit
22. 8. 2001), HV Immobilien Hohenems GmbH (seit 22. 8. 2001), HBM Immobilien Kamp GmbH (seit
31. 7. 2001) sowie die HJ Immobilien Jota GmbH (seit 31. 7. 2001).
Aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden sind im Geschäftsjahr 2002/2003 die Gesellschaften HT Immobilien Theta GmbH (seit 30. 12. 2002), HP Immobilien Psi GmbH (seit 30. 12. 2002), HJ Immobilien Jota
GmbH (seit 31. 8. 2002), HBM Immobilien Kamp GmbH (seit 31. 8. 2002), HV Immobilien Hohenems
GmbH (seit 30. 12. 2002). Die Gesellschaften trugen noch mit T€ 209 zum Konzernergebnis bei.
Die Union Bauzentrum HORNBACH GmbH Germersheim wurde rückwirkend zum 1. März 2002 auf die
Union Bauzentrum HORNBACH GmbH Bornheim verschmolzen.
Die Abgänge des Geschäftsjahres 2001/2002 betrafen die SK Immobilien Epsilon GmbH sowie die HT Immobilien Tau GmbH. Die Gesellschaften sind zum 31. Dezember 2001 aus dem Konzernkreis ausgeschieden.
Die Zusammensetzung und Entwicklung des Konsolidierungskreises stellt sich wie folgt dar:
2002/2003
2001/2002
1. März
53
39
Erstkonsolidierte Unternehmen
15
16
Veräußerte/verschmolzene Unternehmen
–6
–2
28. Februar
62
53
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Die Konsolidierungskreisveränderungen des Geschäftsjahres führen bei zusammengefasster Betrachtung zu
folgenden Veränderungen bei den einzelnen Vermögensgegenständen und Schulden:
T€
Zugänge
2002/2003
Abgänge
2002/2003
Zugänge
2001/2002
Abgänge
2001/2002
Sachanlagen
12.217
50.552
35.892
36.911
Sonstiges Vermögen
13.056
1.602
4.506
610
Langfristige Verbindlichkeiten
6.757
0
1.299
0
Kurzfristige Verbindlichkeiten
12.284
52.154
26.623
37.521
Eigenkapital 1)
T€
Anteil am
Kapital
in %
281.417
80,2
HORNBACH Immobilien Aktiengesellschaft, Neustadt/Weinstraße
55.656
100
HORNBACH Baustoff Union GmbH, Neustadt/Weinstraße
10.156
100
1.024
100
decorama HORNBACH Fliesentechnik GmbH, Bornheim
150
100
HORNBACH Mietservice GmbH, Bornheim
500
100
Union Bauzentrum HORNBACH GmbH, Bornheim
1.410
100
Union Bauzentrum Becker GmbH, Annweiler am Trifels
2.727
51
–16
70,7
Wesentliche Beteiligungen
Name und Sitz der Gesellschaft
Direkte Beteiligungen
HORNBACH-Baumarkt-Aktiengesellschaft, Bornheim
Lafiora HORNBACH Florapark GmbH, Neustadt/Weinstraße
Indirekte Beteiligungen
Ruhland-Kallenborn & Co. mbH, Ensdorf
Ruhland-Kallenborn Grundstücks-Verwaltungsgesellschaft mbH, Ensdorf
–418
70,7
HORNBACH International GmbH, Bornheim
25.584
80,2
HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., Prag, Tschechien
13.412
80,2
HORNBACH Baumarkt GmbH,
Wiener Neudorf (bisher: Brunn am Gebirge), Österreich
27.971
80,2
509
80,2
EZ Immobilien Beta GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
SM Immobilien Delta GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
–118
80,2
–4
80,2
HK Immobilien Kappa GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
–124
80,2
HL Immobilien Lambda GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
–102
80,2
HO Immobilien Omega GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
–63
80,2
HORNBACH Baumarkt Luxemburg S.à.r.l., Bertrange, Luxemburg
6.794
80,2
HORNBACH HOLDING B.V., Amsterdam, Niederlande
9.484
80,2
HORNBACH Real Estate Zaandam B.V., Zaandam, Niederlande
994
80,2
HORNBACH Real Estate Kerkrade B.V., Kerkrade, Niederlande
606
80,2
HORNBACH Real Estate Tilburg B.V., Tilburg, Niederlande
542
80,2
–305
80,2
–10.617
80,2
SZ Immobilien Zeta GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
HORNBACH Real Estate Groningen B.V., Groningen, Niederlande
HORNBACH Bouwmarkt (Nederland) B.V.,
Driebergen – Rijsenburg, Niederlande
1)
46
HORNBACH Real Estate Wateringen B.V., Wateringen, Niederlande
–301
80,2
HORNBACH Real Estate Alblasserdam B.V., Alblasserdam, Niederlande
–392
80,2
Das Eigenkapital stellt das landesrechtliche Eigenkapital dar.
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Name und Sitz der Gesellschaft
HORNBACH Real Estate Nieuwegein B.V., Nieuwegein, Niederlande
HORNBACH Real Estate Nieuwerkerk B.V., Nieuwerkerk, Niederlande
–928
80,2
2.610
80,2
745
80,2
HORNBACH Baumarkt (Schweiz) AG, Oberkirch, Schweiz
–560
80,2
HR Immobilien Rho GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
HC Immobilien Chi GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
HORNBACH Byggmarknad AB, Göteborg, Schweden
8
80,2
–86
80,2
12
80,2
–374
80,2
AWV Agentur für Werbung und Verkaufsförderung GmbH, Bornheim
103
80,2
Ollesch & Fitzner GmbH, Bornheim
554
80,2
BM Immobilien Alpha GmbH, Bornheim
–472
80,2
BM Immobilien Beta GmbH, Bornheim
–197
80,2
1
80,2
–416
80,2
–97
100
BM Immobilien Gamma GmbH, Bornheim
BM Immobilien Zeta GmbH, Bornheim
HIAG Immobilien Alpha GmbH, Bornheim
HIAG Immobilien Beta GmbH, Bornheim
–185
100
HIAG Immobilien Zeta GmbH, Bornheim
469
100
HIAG Immobilien Jota GmbH, Bornheim
–344
100
HORNBACH Real Estate Nederland B.V., Amsterdam, Niederlande
–285
100
HY Immobilien Ypsilon GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
–532
100
HN Immobilien NY GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
HX Immobilien Xi GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
HM Immobilien My GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
Sulfat GmbH & Co. Objekt Bamberg KG, Pöcking 2
Sulfat GmbH & Co. Objekt Düren KG, Pöcking 2
–92
100
–166
100
–4
100
–380
90
–4.582
90
–354
90
HIAG Fastigheter i Malmö AB, Göteborg, Schweden
284
100
HIAG Fastigheter i Göteborg AB, Göteborg, Schweden
500
100
HIAG Fastigheter i Helsingborg AB, Göteborg, Schweden
152
100
HIAG Fastigheter i Norrköping AB, Göteborg, Schweden
419
100
Sulfat GmbH & Co. Objekt Saarbrücken KG, Pöcking 2
HORNBACH Immobilien H.K. s.r.o., Prag, Tschechien
HORNBACH Immobilien SK–BW s.r.o., Bratislava, Slowakei
Reiterer Immobilien GmbH, Wien, Österreich
2)
T€
Anteil am
Kapital
in %
HORNBACH Real Estate Geleen B.V., Geleen, Niederlande
HS Immobilien Sigma GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
1)
Eigenkapital 1)
–8
100
–490
100
–1
100
Das Eigenkapital stellt das landesrechtliche Eigenkapital dar.
19 % der Stimmrechte
Eine Gesamtaufstellung des Anteilsbesitzes gemäß § 285 Nr. 11 und § 313 Abs. 2 und Abs. 3 HGB wird
beim Handelsregister am Amtsgericht in Ludwigshafen hinterlegt.
Zwischen der HORNBACH HOLDING AG und der HORNBACH Immobilien AG sowie zwischen der
HORNBACH HOLDING AG und der HORNBACH Baustoff Union GmbH bestehen Beherrschungs- und
Gewinnabführungsverträge, die ab dem Geschäftsjahr 2000/2001 wirken. Die HORNBACH Baustoff Union
GmbH ihrerseits hat Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge mit der decorama HORNBACH
Fliesentechnik GmbH, der HORNBACH Mietservice GmbH, der Union Bauzentrum HORNBACH (Bornheim) GmbH und der Union Bauzentrum Becker GmbH, die ebenfalls ab dem Geschäftsjahr 2000/2001
wirken. Die ausgewiesenen Ergebnisse verstehen sich nach Ergebnisabführung bzw. -übernahme.
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Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, die angegebenen Beträge sind auf tausend gerundet.
Transaktionen in fremder Währung werden mit dem Transaktionskurs umgerechnet. Sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung wurden mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet,
unabhängig davon, ob sie kursgesichert sind oder nicht. Die sich hieraus ergebenden Kursgewinne und
-verluste sind grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Devisentermingeschäfte werden
zu ihren jeweiligen Zeitwerten (Fair value) angesetzt.
Die Jahresabschlüsse ausländischer Konzerngesellschaften werden gemäß IAS 21 nach dem Konzept der
funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Das ist bei allen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung,
da unsere ausländischen Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer
Hinsicht selbstständig betreiben. Dementsprechend werden das Anlagevermögen, die übrigen Vermögensgegenstände sowie die Schulden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.
Aufwendungen und Erträge werden zu Durchschnittskursen umgerechnet. Wechselkursdifferenzen aus der
Umrechnung von Jahresabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen werden erfolgsneutral behandelt
und unter den Gewinnrücklagen gesondert ausgewiesen.
Die wichtigsten Devisenkurse, die angewandt wurden, sind:
Land
Stichtagskurs
28. 2. 2003
28. 2. 2002
Durchschnittskurs
2002/2003
2001/2002
CZK Tschechien
31,7460
31,6290
30,75019
33,50454
SEK Schweden
9,1408
9,0654
9,15176
9,38119
CHF Schweiz
1,4628
1,4749
1,46490
1,50103
SKK Slowakei
41,8410
–
42,60159
–
Bilanzierung und Bewertung
Geschäfts- oder Firmenwerte sowie sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Akquisition von Tochtergesellschaften werden zu Anschaffungskosten als Differenz der Anschaffungskosten der Beteiligung und dem anteiligen Nettovermögen der
Tochter zu Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt, abzüglich planmäßiger, und falls erforderlich, außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte eines ausländischen Unternehmens
sowie die Anpassung an die Zeitwerte werden mit Währungskursen zum Erwerbszeitpunkt umgerechnet.
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter linearer Abschreibungen angesetzt.
Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Berücksichtigung nachfolgender wirtschaftlicher Nutzungsdauern ermittelt:
Nutzungsdauer
Geschäfts- oder Firmenwerte
Software und Lizenzen
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
48
Jahre
15
3–4
3–13
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Sachanlagen
Das Sachanlagevermögen einschließlich der Immobilien, die zu Vermietungszwecken gehalten werden, ist
zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um kumulierte Abschreibungen bilanziert. Die
planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor, und liegt
der erzielbare Betrag (Recoverable Amount) unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Sachanlagen außerplanmäßig abgeschrieben. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren
vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Den planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern zu Grunde:
Nutzungsdauer
Jahre
Gebäude und Außenanlagen (einschließlich vermieteter Objekte)
15–33
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3–15
Finanzierungskosten, die im Rahmen der Immobilienentwicklung aufgewendet werden („Bauzeitzinsen“)
und direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von Grundstücken und Gebäuden („qualifizierte
Vermögenswerte“) zugeordnet werden können, werden gemäß IAS 23 (Borrowing Costs) als Bestandteil
der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert.
Gemietete Sachanlagen, die wirtschaftlich als Anlagenkäufe mit langfristiger Finanzierung anzusehen sind
(Finanzierungsleasing), werden in Übereinstimmung mit IAS 17 (Leases) zu Marktwerten bilanziert, soweit
die Barwerte der Leasingzahlungen nicht niedriger sind. Die Abschreibung erfolgt planmäßig über die
wirtschaftliche Nutzungsdauer oder über die kürzere Laufzeit des Leasingvertrages mit der Abschreibungsmethode, die auch für vergleichbare erworbene bzw. hergestellte Vermögenswerte Anwendung findet.
Die aus den zukünftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen sind als Verbindlichkeit
passiviert.
Finanzanlagen
Die Finanzanlagen werden gemäß IAS 39 wie folgt unterteilt: zu Handelszwecken gehaltener Bestand,
bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzanlagen und zur Veräußerung verfügbare Anlagen. Es werden nur
zur Veräußerung verfügbare Anlagen gehalten. Ankäufe und Verkäufe von Wertpapieren werden zum
Handelstag erfasst.
Die Finanzanlagen werden zunächst zu Anschaffungskosten erfasst und in der Folge zu Marktwerten angesetzt soweit ein Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügbar ist oder der Marktwert anders verlässlich
bestimmt werden kann.
Vorräte
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Tageswerten angesetzt. Die Anschaffungskosten der Warenbestände werden aufgrund von gewogenen Durchschnittspreisen
ermittelt. Die Herstellungskosten der unfertigen Leistungen im Baustoff- und Fliesenbereich umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten.
Der Grundsatz der verlustfreien Bewertung wird berücksichtigt. Als Nettoveräußerungswert werden dabei
die voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten
angesetzt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren
Barwerten bilanziert. Bei diesen Posten wird allen erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen, auf
Erfahrungswerte gestützten, Kreditrisiko durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen.
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Flüssige Mittel
Flüssige Mittel beinhalten Barmittel und kurzfristige Anlagen mit Fälligkeiten von weniger als drei Monaten.
Leasingverträge
Bei Leasingverträgen, bei denen im Wesentlichen deren Nutzen und alle Risiken im Zusammenhang mit
einem Vermögensgegenstand auf die Gesellschaft übergehen, wird der jeweilige Vermögensgegenstand
abzüglich kumulierter Abschreibungen aktiviert. Zudem wird eine entsprechende Verbindlichkeit in Höhe
des Marktwertes des Vermögensgegenstandes beziehungsweise des niedrigeren Barwertes der Mindestleasingzahlungen passiviert.
Wertminderungen von Vermögenswerten
Für alle Vermögensgegenstände außer Vorräten, aktiven latenten Steuern und Vermögensgegenständen,
die zu Marktwerten angesetzt werden, wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft, ob sich aufgrund von
Tatsachen oder Umständen Anhaltspunkte für eine Wertminderung ergeben haben. Liegt der erzielbare
Wert unter dem Buchwert, wird eine außerplanmäßige Abschreibung in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst. Eine Zuschreibung erfolgt, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr
gegeben sind.
Rückstellungen
Rückstellungen werden für ungewisse Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet, wenn diese Verpflichtungen wahrscheinlich zu einer zukünftigen Vermögensbelastung führen werden. Sie werden unter
Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und
nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der Effekt
wesentlich ist, mit ihrem laufzeitadäquat abgezinsten Barwert angesetzt. Rückstellungen für drohende
Verluste werden berücksichtigt, wenn die vertraglichen Verpflichtungen bei fremdgemieteten Märkten
höher sind als der erwartete wirtschaftliche Nutzen.
Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten (Bankdarlehen, Anleihen) werden in Höhe des Darlehensbetrages abzüglich
Transaktionskosten erfasst und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Andere
Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Umsatzerlöse
Umsätze aus dem Verkauf von Waren werden im Zeitpunkt des Eigentumsübergangs erfasst.
Mieteinnahmen
Mieteinnahmen werden linear über die Mietdauer vereinnahmt.
Öffentliche Zuwendungen
Öffentliche Beihilfen, die für angefallene Aufwendungen und zum Zwecke der Unterstützung gewährt
wurden, sind als außerordentlicher Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Aufwendungen
Mietaufwendungen werden linear über die Laufzeit des Mietvertrages als Aufwand erfasst.
Zinsaufwendungen und Zinserträge werden entsprechend dem Zeitablauf der Darlehensgewährung
erfasst.
Der Steueraufwand beinhaltet laufende und latente Steuern soweit diese nicht auf Sachverhalte entfallen,
die direkt im Eigenkapital verrechnet werden.
50
S E G M E N T B E R I C H T E R S T AT T U N G
Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern folgt gemäß IAS 12 (überarbeitet 2000) der bilanzorientierten Verbindlichkeiten-Methode auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen
Steuersatzes. Für die erwarteten steuerlichen Vorteile aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen werden
aktive latente Steuern angesetzt. Aktive latente Steuern aus abzugsfähigen temporären Unterschieden und
steuerlichen Verlustvorträgen, die zu versteuernde temporäre Unterschiede übersteigen, werden nur in
dem Maße ausgewiesen, in dem mit hinreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass
das jeweilige Unternehmen ausreichend steuerpflichtiges Einkommen erzielen wird. Die Verlustvorträge
betreffen dabei im Wesentlichen Unternehmen, die sich in der Aufbauphase befinden.
Für die bestehenden Aktienoptionspläne werden keine Aufwendungen für den Unterschiedsbetrag
zwischen dem Ausübungspreis und dem Marktwert der Aktien bzw. dem inneren Wert der gewährten
Aktienoptionen berücksichtigt, solange die Optionen nicht ausgeübt werden.
Segmentberichterstattung
Werte 2002/2003 in Mio. €
(2001/2002 in Mio. €)
Segmenterlöse
– Verkaufserlöse mit externen Dritten
– Interne Mieterlöse
– Mieterlöse mit externen Dritten
Segmentergebnis
Einzelhandel
Immobilien
Sonstiges
HORNBACH
und HOLDING AG
Konsolidierung
Konzern
1.704,8
103,8
–99,7
1.708,9
(1.489,9)
(97,4)
(–94,8)
(1.492,5)
1.704,8
0,0
0,0
1.704,8
(1.489,9)
(0,0)
(0,0)
(1.489,9)
0,0
99,7
–99,7
0,0
(0,0)
(94,8)
(–94,8)
(0,0)
0,0
4,1
0,0
4,1
(0,0)
(2,6)
(0,0)
(2,6)
17,2
62,0
–11,5
67,7
(35,9)
(59,8)
(-7,8)
(87,9)
– darin enthalten
Abschreibungen
Segmentvermögen
Investitionen
Segmentschulden
38,4
23,4
7,0
68,8
(35,6)
(21,5)
(6,6)
(63,7)
607,1
920,4
54,4
1.581,9
(545,7)
(861,6)
(44,0)
(1.451,3)
60,3
160,5
9,8
230,6
(40,8)
(162,5)
(12,2)
(215,5)
298,6
703,6
87,1
1.089,3
(223,8)
(658,0)
(84,4)
(966,2)
Abgrenzungen nach geographischen Regionen
Das Segment Übriges Europa umfasst die Länder Tschechien, Österreich, Niederlande, Luxemburg,
Schweiz und Schweden.
Segmentumsätze werden der geographischen Region zugewiesen, in der die Umsätze realisiert werden.
Das Segmentvermögen wird der Region zugewiesen, in der es belegen ist. Investitionen betreffen das den
Segmenten zugeordnete Anlagevermögen.
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Werte 2002/2003 in Mio. €
(2001/2002 in Mio. €)
Bundesrepublik
Deutschland
Segmenterlöse
– Verkaufserlöse mit externen Dritten
– Verkaufserlöse verbundene Unternehmen
– Interne Mieterlöse
– Mieterlöse mit externen Dritten
Segmentvermögen
Investitionen
Übriges
Europa
Sonstiges
und
Konsolidierung
HORNBACH
HOLDING AG
Konzern
1.309,1
423,5
–23,7
1.708,9
(1.195,0)
(317,4)
(–19,9)
(1.492,5)
1.282,2
422,6
0,0
1.704,8
(1.173,6)
(316,3)
(0,0)
(1.489,9)
22,2
0,0
–22,2
0,0
(18,4)
(0,0)
(–18,4)
(0,0)
1,5
0,0
–1,5
0,0
(1,5)
(0,0)
(–1,5)
(0,0)
3,2
(1,5)
0,9
(1,1)
0,0
(0,0)
4,1
(2,6)
1.281,7
385,4
–85,2
1.581,9
(1.238,3)
(321,9)
(–108,9)
(1.451,3)
102,3
128,3
0,0
230,6
(98,9)
(116,6)
(0,0)
(215,5)
Die Segmentberichterstattung erfolgt in Übereinstimmung mit den Bilanzansatz- und Bewertungsmethoden des Konzernabschlusses. Bei den Umsatzerlösen mit externen Dritten handelt es sich um Nettoumsätze. Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten entsprechen denen unter fremden Dritten.
Segmentabgrenzung
Die Einteilung der Geschäftsfelder (Segmente) entspricht dem innerbetrieblichen Berichtswesen, das von
Vorstand und Management des HORNBACH HOLDING AG Konzerns zur Steuerung des Unternehmens
genutzt wird. Die Primärberichterstattung erfolgt nach Geschäftsfeldern. Bei der Segmentberichterstattung wird nach den Regionen Deutschland und Übriges Europa unterschieden. Das Segment „Einzelhandel“ umfasst die im HORNBACH HOLDING AG Konzern zusammengefassten großflächigen Bau- und
Gartenmärkte, die Gartenfachcenter sowie den Baustoffhandel. Das Segment „Immobilien“ umfasst die
von Gesellschaften des HORNBACH-Baumarkt-AG Konzerns sowie der HORNBACH Immobilien AG gehaltenen Einzelhandelsimmobilien, die konzernintern zu marktüblichen Konditionen an die jeweiligen Bauund Gartenmärkte vermietet sind bzw. weiterverrechnet werden. Unter dem Segment „Sonstiges und
Konsolidierung“ sind die nicht den Segmenten zugeordneten Posten der Verwaltungen sowie Konsolidierungspositionen zusammengefasst.
Segmentergebnis
Das Segmentergebnis ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie außerordentlichen Posten. Die
Steuern beinhalten neben den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag auch die sonstigen Steuern.
Segmentvermögen und -schulden
Die Vermögens- und Schuldposten der Konzernbilanz wurden den einzelnen Segmenten soweit möglich
direkt zugeordnet. Verbleibende Vermögens- und Schuldpositionen wurden sachgerecht zugeordnet. Dabei wurden in den Einzelsegmenten die Schulden der Konzernbilanz um die aufgenommenen Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen erhöht und verursachungsgerecht auf die einzelnen Segmente
verteilt. Die sich daraus ergebenden Korrekturen werden in der Position „Sonstiges und Konsolidierung“
eliminiert.
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Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
(1) Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse beinhalten im Wesentlichen die Erlöse aus dem Segment Einzelhandel. Weiterhin sind in
den Umsatzerlösen Erträge aus der Vermietung von Immobilien in Höhe von T€ 4.140 (i. Vj. T€ 2.679)
ausgewiesen.
Die Umsatzerlöse des Konzerns sind – unterteilt nach Geschäftsbereichen und Regionen – im Rahmen der
Segmentberichterstattung auf Seite 51 ff. dargestellt.
(2) Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
2002/2003
T€
2001/2002
T€
11.691
10.457
Sonstige betriebliche Erträge aus operativer Tätigkeit
Erträge aus Werbekostenzuschüssen
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
1.125
946
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen
des übrigen Anlagevermögens
538
299
Erträge aus Kursdifferenzen
151
0
7.217
6.263
20.722
17.965
14.488
11.724
35.210
29.689
Übrige Erträge
Sonstige betriebliche Erträge aus nicht operativer Tätigkeit
Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen konzerninterner
Immobiliengesellschaften sowie aus der Veräußerung von
Bau- und Gartenmärkten
Die übrigen Erträge betreffen im Wesentlichen Erstattungen von Lieferanten, Personalzuschüssen,
Schadensersatzleistungen sowie Kostenzuschüssen von Lieferanten.
Die nicht operativen Erträge im Geschäftsjahr 2002/2003 betreffen Erträge aus der Veräußerung von
vier (i. Vj. 2) Immobilienbeteiligungen. Im Vorjahr wurde zusätzlich die Veräußerung von drei Bau- und
Gartenmärkten im nicht operativen Ergebnis ausgewiesen. Die Immobilien der Grundstücksgesellschaften
sowie die Bau- und Gartenmärkte wurden anschließend im Rahmen eines Operating Lease langfristig
zurückgemietet. Nach Ablauf der unkündbaren Grundmietzeit besteht eine Mietverlängerungs- und
Kaufoption.
(3) Materialaufwand
Aufwendungen für Hilfsstoffe und bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
2002/2003
T€
2001/2002
T€
1.108.685
949.875
8.856
8.769
1.117.541
958.644
53
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(4) Personalaufwand
2002/2003
T€
2001/2002
T€
228.102
194.560
46.365
41.378
274.467
235.938
2002/2003
2001/2002
8.715
7.560
433
327
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben
Der durchschnittliche Personalstand stellt sich wie folgt dar:
Angestellte
Lohnempfänger
Auszubildende
davon Teilzeitmitarbeiter
484
459
9.632
8.346
1.726
1.481
Nach geographischen Gesichtspunkten gegliedert waren im Geschäftsjahr 2002/2003 von dem durchschnittlichen Personalstand von 9.632 Mitarbeitern (Vj. 8.346) im Inland 6.868 Mitarbeiter (Vj. 6.439)
und im europäischen Ausland 2.764 Mitarbeiter (Vj. 1.907) beschäftigt.
(5) Abschreibungen
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände:
2002/2003
T€
2001/2002
T€
534
316
66.669
63.413
1.624
0
68.827
63.729
Planmäßige Abschreibungen von Firmenwerten
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen
Abschreibungen
Im außerordentlichen Aufwand ausgewiesene Abschreibungen
161
0
68.988
63.729
Die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen im Geschäftsjahr 2002/2003 auf Grundstücke, Gebäude
und Außenanlagen, auf Anlagen im Bau sowie auf Betriebs- und Geschäftsausstattung. Zudem wird auf
Anmerkung Nr. 14 verwiesen.
(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
2002/2003
T€
2001/2002
T€
Raumkosten
70.705
54.862
Vertriebs- und Werbeaufwendungen
69.528
63.470
Verwaltungsaufwendungen
43.920
35.027
Übrige betriebliche Aufwendungen
32.286
23.294
216.439
176.653
Die übrigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen sonstige Personalkosten, Abschreibungen auf Forderungen, Verluste aus Anlageabgängen, Wartung und Instandhaltung sowie Kraftfahrzeugkosten.
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Für fremdvermietete Objekte sind Aufwendungen in Höhe von T€ 5.048 (i. Vj. T€ 4.264) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen berücksichtigt.
(7) Finanzergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Erträge aus der fair value Bewertung
von derivativen Finanzinstrumenten
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Aufwendungen aus der fair value Bewertung
von derivativen Finanzinstrumenten
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Zinsaufwand (netto)
2002/2003
T€
2001/2002
T€
1.519
2.586
664
0
34.035
29.807
437
0
0
14.144
-32.289
-41.365
Aufgrund von IAS 17 (Leases) werden Finance-Lease-Verträge unter den Sachanlagen und der in den
Leasingraten enthaltene Zinsanteil in Höhe von T€ 376 (i. Vj. T€ 419) unter den Zinsen und ähnlichen
Aufwendungen ausgewiesen. Nicht im Zinsergebnis ausgewiesen sind Zinsen, die im Rahmen der Immobilienentwicklung zur Finanzierung der Bauphase aufgewendet wurden. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr
auf T€ 7.312 (i. Vj. T€ 7.079) und sind als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten der betreffenden Sachanlagen aktiviert. Bei der Bestimmung der aktivierbaren Fremdkapitalkosten wurde in den
Fällen, in denen Fremdmittel direkt zur Finanzierung der Investition aufgenommen wurden, der jeweilige
Fremdfinanzierungssatz (3,2 % bis 8,75 %) zugrunde gelegt. In allen anderen Fällen wurde der durchschnittliche Finanzierungskostensatz von 6 % verwendet.
(8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.
Die deutschen Gesellschaften des HORNBACH HOLDING AG Konzerns unterliegen einer durchschnittlichen Gewerbeertragsteuer von ca. 16 % des Gewerbeertrags, die bei der Ermittlung der Körperschaftsteuer abzugsfähig ist. Der Körperschaftsteuersatz für Gewinne beträgt 25 % zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag. Alle inländischen latenten Steuerpositionen werden mit einem durchschnittlichen Steuersatz von
38,3 % bewertet. Die Berechnung ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen Ländern
gültigen Gesetzen und Verordnungen. Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften
variieren von 20 % bis 35 %.
Im September 2002 wurde das Flutopfersolidaritätsgesetz verkündet, aufgrund dessen sich der Körperschaftsteuersatz einmalig für das Geschäftsjahr 2002/2003 von 25 % auf 26,5 % erhöht.
Der tatsächliche Ertragsteueraufwand von T€ 7.819 (i. Vj. T€ 20.483) ist um T€ 4.651 (i. Vj. T€ 3.582)
niedriger als der erwartete Steueraufwand von T€ 12.470 (i. Vj. T€ 16.901), der sich bei Anwendung
des durchschnittlichen Steuersatzes in Höhe von 38,3 % auf das Vorsteuerergebnis des Konzerns ergeben
würde.
Bisher nicht genutzte Verlustvorträge bestanden in Höhe von T€ 48.655 (i. Vj. T€ 26.682).
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Zusammensetzung des Steueraufwands:
2002/2003
T€
2001/2002
T€
16.681
17.209
Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Deutschland
Übrige Länder
1.427
3.638
18.108
20.847
–6.696
1.579
–6.428
–1.943
–13.124
–364
Latente Steuern
Aus der Veränderung temporärer Differenzen
Aus Verlustvorträgen
Im außerordentlichen Ergebnis ausgewiesener Steuerertrag
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2.835
–
7.819
20.483
Latente Steuern in Höhe von T€ 1.170 (i. Vj. T€ 0) wurden dem Eigenkapital gutgeschrieben.
Vom erwarteten zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand ist wie folgt überzuleiten:
2002/2003
2001/2002
T€
%
T€
%
12.470
100,0
16.901
100,0
996
8,0
–151
–0,9
Steuerfreie Erträge
–5.484
–44,0
–1.878
–11,1
Steuerminderungen aufgrund
von Ausschüttungen
–1.916
–15,4
–1.916
–11,3
39,1
Erwarteter Ertragsteueraufwand
Steuersatzunterschiede
Steuermehrungen aufgrund steuerlich
nicht abzugsfähiger Aufwendungen
2.691
21,6
6.623
Periodenfremde laufende
und latente Steuern
–664
–5,3
1.179
7,0
Sonstige Steuereffekte
–274
–2,2
–275
–1,6
7.819
62,7
20.483
121,2
Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
Effektiver Steuersatz in %
24,0
46,4
(9) Sonstige Steuern
Die sonstigen Steuern in Höhe von T€ 2.881 (i. Vj. T€ 2.390) betreffen im Wesentlichen Grundsteuer,
österreichische Kommunalsteuern und Kraftfahrzeugsteuer.
(10) Außerordentliches Ergebnis
Das außerordentliche Ergebnis beinhaltet den Aufwandssaldo für die entstandenen Schäden aus der Hochwasserkatastrophe des Jahres 2002. Die Aufwendungen enthalten im Wesentlichen die Abschreibungen
beschädigter Warenbestände, Aufwendungen für Entsorgung und Reinigung, die Wiederherstellungsverpflichtung eines gemieteten Bau- und Gartenmarktes sowie die Abgangsverluste von anderen Anlagen,
Betriebs- und Geschäftsausstattung und die laufenden Betriebskosten während der Zeit der hochwasserbedingten Marktschließung. Die Erträge wurden aus dem Abverkauf beschädigter Waren sowie aus staatlichen Zuschüssen und Zuschüssen von Lieferanten erzielt.
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Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliche Erträge
Außerordentliches Ergebnis vor Steuern
2002/2003
T€
2001/2002
T€
10.725
0
3.189
0
–7.536
0
Steuereffekt auf das außerordentliche Ergebnis
2.835
0
Außerordentliches Ergebnis nach Steuern
–4.701
0
Im außerordentlichen Ertrag sind Beihilfen der öffentlichen Hand in Höhe von T€ 892 (i. Vj. 0) erfasst.
Bedingungen und andere Erfolgsunsicherheiten im Zusammenhang mit den gewährten Beihilfen bestehen
nicht.
(11) Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird gemäß IAS 33 (Earnings per Share) als Quotient aus dem den
Aktionären der HORNBACH HOLDING AG zustehenden Konzern-Jahresüberschuss und der gewichteten
durchschnittlichen Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt.
Ergebnis je Aktie
in €
Konzernergebnis
Mehrdividende auf Vorzugsaktien
Um Mehrdividendenansprüche bereinigtes Konzernergebnis
2002/2003
2001/2002
17.362.515,59
17.566.041,94
240.000,00
240.000,00
17.122.515,59 17.326.041,94
Anzahl der ausgegebenen Stück Stammaktien
4.000.000
Anzahl der ausgegebenen Stück Vorzugsaktien
4.000.000
4.000.000
4.000.000
8.000.000
8.000.000
Ergebnis je Aktie in €
2,14
2,17
Mehrdividendenanspruch je Vorzugsaktie in €
0,06
0,06
Ergebnis je Vorzugsaktie in €
2,20
2,23
Aufgrund der Aktienoptionspläne (Erläuterung 33) sind potenziell verwässernde Aktien entstanden, diese
haben jedoch keinen Einfluss auf das Ergebnis je Aktie, da die Ausübungshürden nicht erreicht sind.
(12) Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Im Zusammenhang mit der Aufstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2002/2003 wurde
die Eröffnungsbilanz zum 1. März 2001 sowie der Konzernabschluss zum 28. Februar 2002, die den im
Geschäftsjahr 2002/2003 veröffentlichten Quartalsabschlüssen zu Grunde lagen, geändert. Die Änderungen betreffen die Höhe des ausgewiesenen Sachanlagevermögens, der sonstigen Forderungen, der Steuerrückstellungen, der passiven latenten Steuern sowie des Eigenkapitals. Angepasst wurden die Höhe der
aufgedeckten stillen Reserven und angesetzten latenten Steuern im Rahmen der Erstkonsolidierung einer
Tochtergesellschaft infolge der durch eine Verschmelzung geänderten Steuerbilanzwerte. Weiterhin wurde
der im Jahr 2000 überarbeitete IAS 12 (Income Taxes) freiwillig bereits für die Eröffnungsbilanz per
1. März 2001 angewandt. Gemäß IAS 12.52 A und IAS 12.52 B sind Körperschaftsteuerminderungsansprüche aus der Ausschüttung von Gewinnen erst mit der Erfassung der Verpflichtung zur Dividendenausschüttung zu berücksichtigen. Die Anpassungen stellen sich für die Bilanz per 28. Februar 2002 wie folgt
dar:
57
E R L Ä U T E R U N G E N
Z U R
K O N Z E R N - B I L A N Z
T€
Sachanlagevermögen
2.121
Sonstige Forderungen
–840
Steuerrückstellungen
1.077
Passive latente Steuern
2.121
Eigenkapital
–1.917
Die sich hieraus ergebenden Änderungen sind in den Vergleichszahlen des Vorjahres berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr 2002/2003 wurde IAS 39 (revised 2000) Financial Instruments: Recognition and
Measurement und IAS 40 Investment Property erstmals angewandt. Die erstmalige Anwendung von
IAS 39 führte dazu, dass sämtliche zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere sowie Derivate als Vermögensgegenstände und Schulden zum Marktwert angesetzt werden. Hierbei wurde das Eigenkapital
(Gewinnrücklage und Hedging Reserve) zum 1. März 2002 angepasst. Die Vergleichszahlen des Vorjahres
wurden nicht angepasst.
Durch die erstmalige Anwendung von IAS 40 haben sich die Bilanzwerte nicht geändert, da von der Möglichkeit der Bewertung zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten Gebrauch gemacht wurde.
Erläuterungen zur Konzern-Bilanz
(13) Immaterielle Vermögensgegenstände
Die immateriellen Vermögensgegenstände entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:
(in T€)
Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
und Werte sowie
Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
Geschäftsoder
Firmenwerte
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
33.743
5.525
850
40.118
–1
0
0
–1
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Stand 1. 3. 2002
Währungsumrechnung
Veränderung des Konsolidierungskreises
19
2.227
0
2.246
Zugänge
1.984
53
652
2.689
Abgänge
290
0
346
636
Umbuchungen
353
0
-320
33
35.808
7.805
836
44.449
22.761
410
316
23.487
–3
0
0
–3
Zugänge
4.636
534
0
5.170
Abgänge
260
0
316
576
27.134
944
0
28.078
Buchwert 28. 2. 2003
8.674
6.861
836
16.371
Buchwert 28. 2. 2002
10.982
5.115
534
16.631
Stand 28.2.2003
Abschreibungen
Stand 1. 3. 2002
Währungsumrechnung
Stand 28.2.2003
58
E R L Ä U T E R U N G E N
Z U R
K O N Z E R N - B I L A N Z
Die Zugänge bei den Firmenwerten im Geschäftsjahr 2002/2003 ergaben sich aus der erstmaligen Konsolidierung der Ruhland-Kallenborn & Co. mbH sowie nachträglichen Anschaffungskosten der Beteiligung
HORNBACH Real Estate Nieuwerkerk B.V.
Wesentliche Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen liegen wie im Vorjahr nicht vor.
(14) Sachanlagevermögen
Die Sachanlagen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
(in T€)
Grundstücke, Fremdvermietete
Andere
Geleistete
grundstücksgleiche Immobilien und
Anlagen, Anzahlungen
Rechte und Bauten
Vorratsgrund- Betriebs- und und Anlagen
einschließlich der
stücke
Geschäftsim Bau
Bauten auf fremden
gemäß IAS 40
ausstattung
Grundstücken
(Investment
Property)
Gesamt
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Stand 1. 3. 2002
865.924
49.421
306.761
46.019
1.268.125
Währungsumrechnung
–81
0
–34
49
–66
Veränderungen des
Konsolidierungskreises
–29.896
410
1.446
–10.628
–38.668
Zugänge
108.581
6.700
54.773
41.600
211.654
Abgänge
2.076
589
18.503
1.326
22.494
33.548
–2
1.354
–34.933
–33
976.000
55.940
345.797
128.208
1.212
189.849
0
319.269
–31
0
–91
0
–122
Umbuchungen
Stand 28. 2. 2003
40.781 1.418.518
Abschreibungen
Stand 1. 3. 2002
Währungsumrechnung
Veränderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
–505
172
0
0
–333
20.769
2.062
40.724
263
63.818
16.459
279
0
16.180
0
–640
0
640
0
0
Stand 28. 2. 2003
147.522
3.446
214.942
263
366.173
Buchwert 28. 2. 2003
828.478
52.494
130.855
737.716
48.209
116.912
Umbuchungen
Buchwert 28. 2. 2002
40.518 1.052.345
46.019
948.856
Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T€ 1.624 auf Grundstücke
(T€ 906), Gebäude und Außenanlagen (T€ 455) sowie auf Anlagen im Bau (T€ 263) im Segment Immobilien vorgenommen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen resultieren zum einen aus der Bewertung
von Grundstücken, deren Buchwert den Nettoveräußerungspreis überstieg. Der Nettoveräußerungspreis
wurde von unabhängigen Gutachtern auf Basis von Ertragswerten ermittelt. Zum anderen wurden für ein
nicht weiter entwickeltes Investitionsprojekt die bereits aktivierten Entwicklungskosten außerplanmäßig
auf den Nettoveräußerungspreis abgeschrieben. Bezüglich der aktivierten Finanzierungskosten wird auf
Anmerkung Nr. 7 verwiesen.
Das Grundvermögen wird überwiegend von der HORNBACH Immobilien AG, der HORNBACH-BaumarktAG und ausländischen, eigens dafür gegründeten, Immobiliengesellschaften gehalten.
59
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Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sind für den inländischen Konzernteilbereich überwiegend bei der HORNBACH-Baumarkt-AG, der Union Bauzentrum HORNBACH GmbH, der Union Bauzentrum Becker GmbH und für den ausländischen Konzernteilbereich bei der HORNBACH Baumarkt GmbH,
der HORNBACH Baumarkt Luxemburg S.à.r.l., der HORNBACH Baumarkt CS spol s.r.o., der HORNBACH
Bouwmarkt (Nederland) B.V. und der HORNBACH Baumarkt (Schweiz) AG bilanziert.
Fremdvermietete Immobilien und noch nicht für eine bestimmte Nutzung vorgesehene Vorratsgrundstücke
betreffen Einzelhandelsimmobilien an verschiedenen Standorten in Deutschland. Die Mietverträge haben
eine Grundmietzeit von 1 bis 15 Jahren und beinhalten teilweise Verlängerungsoptionen für den Mieter.
Die fremdvermieteten Immobilien sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger
linearer Abschreibungen angesetzt. Als Nutzungsdauer wurden 33 Jahre angesetzt. Der Marktwert der
fremdvermieteten Immobilien einschließlich der Vorratsgrundstücke beträgt ca. T€ 73.936. Die Marktwerte wurden in den überwiegenden Fällen von unabhängigen Gutachtern ermittelt. Die Wertermittlung
erfolgte auf Basis der Ertragswerte der einzelnen Liegenschaften auf dem offenen Markt zum Stichtag
1. Februar 2003.
Anlagegegenstände, die dem Konzern im Rahmen eines Finanzierungsleasings zur Verfügung stehen, sind
in den bilanzierten Sachanlagen mit T€ 4.409 (i. Vj. T€ 5.098) enthalten; sie betreffen angemietete Gebäude. Finanzierungs-Leasingverträge werden in der Regel über eine Grundmietzeit zwischen 10 und 20
Jahren abgeschlossen. Nach Ablauf der Grundmietzeit besteht die Option, den Vertrag mindestens einmal
für 5 Jahre zu verlängern. Die Leasinggegenstände dienen den Leasingverpflichtungen als Sicherheit.
Neben den Finanzierungs-Leasingverträgen bestehen im HORNBACH HOLDING AG Konzern Miet- und
Leasingverträge für Baumarkt-Immobilien, die nach ihrem wirtschaftlichen Inhalt als Operating-Leasingverträge zu qualifizieren sind, womit der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zuzurechnen ist. Die
Leasingverträge haben eine unkündbare Grundmietzeit von 15 bis 20 Jahren und in der Regel eine Mietverlängerungs- oder Kaufoption.
Als Mietaufwand aus Operating-Leasingverträgen wurden im Geschäftsjahr 2002/2003 T€ 36.059 und im
Geschäftsjahr 2001/2002 T€ 26.161 erfasst.
Die Immobilien dienen zur Besicherung von Bankdarlehen mit einem Betrag von T€ 644.729 (i. Vj.
T€ 628.372).
60
E R L Ä U T E R U N G E N
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(15) Finanzanlagen
Die Finanzanlagen entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:
(in T€)
Anteile
an
verbundenen
Unternehmen
Ausleihungen an
verbundene
Unternehmen
Beteiligungen
Ausleihungen
an Unternehmen, mit
denen ein
Beteiligungsverhältnis
besteht
Wertpapiere
des
Anlagevermögens
Anzah- Gesamt
lungen
auf
Finanzanlagen
582
0
16.683
1.794
144
0
19.203
–3.473
94
21
0
0
0
–3.358
Anschaffungskosten
Stand 1. 3. 2002
Veränderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
5
0
0
77
601
683
Abgänge
52
94
21
0
0
0
167
4.287
0
–4.287
0
0
0
0
1.349
0
12.396
1.794
221
601
16.361
Umbuchungen
Stand 28. 2. 2003
Abschreibungen
Stand 1. 3. 2002
0
0
12.350
1.794
0
0
14.144
Stand 28. 2. 2003
0
0
12.350
1.794
0
0
14.144
1.349
0
46
0
221
601
2.217
582
0
4.333
0
144
0
5.059
Buchwert 28. 2. 2003
Buchwert 28. 2. 2002
Die nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen sind auf Seite 75 des Anhangs angegeben.
Die Wertpapiere des Anlagevermögens betreffen die aus gesetzlichen Gründen zu haltenden Wertpapiere zur Deckung von Personalrückstellungen in Österreich.
Die Anzahlungen auf Finanzanlagen wurden für den Erwerb einer Immobilienbeteiligung geleistet.
Von den Finanzanlagen wurden T€ 221 zu Marktwerten angesetzt. Alle anderen Finanzanlagen wurden
zu Anschaffungskosten angesetzt, da verlässliche Marktwerte nicht ermittelt werden konnten.
Die Umbuchungen der Beteiligungen betreffen im Vorjahr erworbene Anteile eines nunmehr konsolidierungspflichtigen Tochterunternehmens.
(16) Sonstige langfristige Vermögensgegenstände
Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen Kautionen in Höhe von T€ 2.830 (i. Vj. T€ 250), die
zur Sicherung möglicher nachträglicher Kaufpreisminderungsansprüche des Erwerbers geleistet wurden.
Die Kautionen haben eine Laufzeit von maximal 17 Jahren.
61
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(17) Latente Steuern
Die latenten Steuern ergeben sich aus folgenden Sachverhalten:
28. 2. 2003
aktivisch
passivisch
T€
T€
Immaterielle Vermögenswerte und
Sachanlagen
28. 2. 2002
aktivisch
passivisch
T€
T€
9.585
78.484
10.052
84.885
Vorräte
–
2.598
–
2.176
Kurzfristiges Vermögen
–
234
–
–
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Steuerfreie Rücklagen
Verlustvorträge
Konzern-Bilanz
648
66
583
106
1.507
1.599
–
1.840
–
1.951
–
1.951
14.899
–
6.835
–
26.639
84.932
17.470
90.958
In einigen Ländern, in denen der Konzern tätig ist, gewähren die Steuergesetze Steuerfreiheit auf bestimmte Gewinne, soweit diese nicht an die Gesellschafter ausgeschüttet werden. Die steuerfreien
Gewinne betragen zum Bilanzstichtag T€ 684, welche bei Ausschüttung zu Steuerverpflichtungen in Höhe
von T€ 293 führen würden.
(18) Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
Fertige Erzeugnisse und Waren
Geleistete Anzahlungen
Vorräte (brutto)
Abzüglich Wertberichtigungen
Vorräte (netto)
28. 2. 2003
T€
28. 2. 2002
T€
2.090
1.607
463
540
408.300
366.731
0
161
410.853
369.039
34.492
35.499
376.361
333.540
(19) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
28. 2. 2003
T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
10.603
7.509
Rechnungsabgrenzungsposten
3.852
2.725
Forderungen aus Beteiligungsveräußerung
5.813
0
Forderungen aus Warengutschriften u. Ä.
4.333
5.204
Steuererstattungsansprüche
5.863
9.147
Forderungen gegen Kreditkartengesellschaften
2.795
2.058
Übrige Vermögenswerte
62
28. 2. 2002
T€
16.700
14.940
49.959
41.583
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Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in Höhe von T€ 2.124 (i. Vj. T€ 1.154)
Wertberichtigungen vorgenommen.
Für die ausgewiesenen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte bestehen – wie im Vorjahr – keine
wesentlichen Eigentums- oder Verfügungsbeschränkungen.
Die Restforderung aus der Veräußerung der Anteile an einer österreichischen Immobiliengesellschaft in
Höhe T€ 5.813 war am Bilanzstichtag noch nicht fällig.
Der Rechnungsabgrenzungsposten betrifft im Wesentlichen geleistete Vorauszahlungen für die Wartung
von Hard- und Software sowie gezahlte Versicherungsprämien.
(20) Flüssige Mittel
Guthaben bei Kreditinstituten
Schecks und Kassenbestand
Gesamt
28. 2. 2003
T€
28. 2. 2002
T€
47.726
79.414
7.436
8.457
55.162
87.871
EIGENKAPITAL
Die Entwicklung des Eigenkapitals des HORNBACH HOLDING AG Konzerns ist für das Geschäftsjahr
2001/2002 und das Geschäftjahr 2002/2003 im Eigenkapitalspiegel dargestellt.
(21) Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital beträgt € 24.000.000,00. Auf jede Stückaktie entfällt ein anteiliger Betrag von
€ 3,00; es ergibt sich folgende Einteilung:
€
4.000.000 Stück-Stammaktien
12.000.000,00
4.000.000 Stück-Vorzugsaktien, stimmrechtslos
12.000.000,00
24.000.000,00
Jede Stammaktie gewährt eine Stimme. Die Vorzugsaktien ohne Stimmrecht erhalten aus dem jährlichen
Bilanzgewinn eine Vorzugsdividende in Höhe von 4 % ihres Anteils am Grundkapital. Reicht der Bilanzgewinn eines oder mehrerer Geschäftsjahre nicht zur Vorwegausschüttung von mindestens 4 % auf die Vorzugsaktien aus, so ist der Rückstand ohne Zinsen aus dem Bilanzgewinn der folgenden Geschäftsjahre in
der Weise nachzuzahlen, dass die älteren Rückstände vor den jüngeren zu tilgen und die aus dem Gewinn
eines Geschäftsjahres für diese zu zahlenden Vorzugsbeiträge erst nach Tilgung sämtlicher Rückstände zu
leisten sind. Das Nachzahlungsrecht ist Bestandteil des Gewinnanteils desjenigen Geschäftsjahres, aus dessen Bilanzgewinn die Nachzahlung auf die Vorzugsaktien gewährt wird.
Nach Nachzahlung etwaiger Rückstände von Gewinnanteilen auf die Vorzugsaktien aus Vorjahren und
Ausschüttung der Vorzugsdividende erfolgt aus dem verbleibenden Bilanzgewinn zunächst die Zahlung eines Gewinnanteils auf die Stammaktien von bis zu 4 % ihres Anteils am Grundkapital. Nach Ausschüttung
eines Gewinnanteils von 4 % auf die Stammaktien nehmen Vorzugs- und Stammaktien im Verhältnis ihrer
Anteile am Grundkapital an einer weiteren Gewinnausschüttung in der Weise teil, dass die Vorzugsaktien
über die auf die Stammaktien entfallende Dividende hinaus eine Mehrdividende von 2 % erhalten.
63
E R L Ä U T E R U N G E N
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K O N Z E R N - B I L A N Z
Wird der Vorzugsbetrag in einem Jahr nicht oder nicht vollständig gezahlt und der Rückstand im nächsten
Jahr nicht neben dem vollen Vorzug dieses Jahres nachgezahlt, so haben die Vorzugsaktionäre das Stimmrecht, bis die Rückstände nachgezahlt sind.
Die HORNBACH HOLDING AG veröffentlichte am 20. April 2002 in der Börsen-Zeitung folgende Mitteilung gemäß § 41 Abs. 3 WpHG: Kingfisher plc, London/Großbritannien, hat uns gemäß § 41 Abs. 2 S. 1
WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der HORNBACH HOLDING AG am 1. April 2002 25 %
plus eine Aktie (1.000.001 Stück Stammaktien) beträgt. Dabei handelt es sich ausschließlich um eigene
Stimmrechte.
Die HORNBACH HOLDING AG veröffentlichte am 16. August 2002 in der Börsen-Zeitung folgende Mitteilung gemäß § 25 Abs. 1 WpHG: Herr Otmar Hornbach, Annweiler, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der HORNBACH HOLDING AG, Neustadt an der Weinstraße,
am 6. August 2002 die Schwelle von 25 % unterschritten hat und ihm nun keine Stammaktien mehr an
dieser Gesellschaft zustehen.
Herr Albert Hornbach, Bornheim/Pfalz, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der HORNBACH HOLDING AG, Neustadt an der Weinstraße, am 6. August 2002 die
Schwelle von 25 % unterschritten hat und nun rund 10,74 % (429.763 Stück Stammaktien) beträgt. Dabei
handelt es sich ausschließlich um eigene Stimmrechte. Die HORNBACH Familientreuhand GmbH, Annweiler am Trifels, hat uns gemäß §§ 21 Abs. 1 und 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der HORNBACH HOLDING AG, Neustadt an der Weinstraße, am 6. August 2002 die Schwelle von
5 % überschritten hat und nun 75 % minus eine Aktie (2.999.999 Stück Stammaktien) beträgt. Davon
sind ihr rund 22,62 % (904.763 Stück Stammaktien) der Stimmrechte nach § 22 Abs. 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
(22) Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage betrifft:
Mio. €
Aufgeld aus der Kapitalerhöhung 1987/1988
bei der HORNBACH HOLDING AG
30,6
Entnahme 1999/2000 zur Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
–3,5
Aufgeld aus der Kapitalerhöhung 1993/1994 bei der
HORNBACH-Baumarkt-AG
128,9
Anteile anderer Gesellschafter
–25,9
Aufgeld aus gewandelten Wandelschuldverschreibungen
bei der HORNBACH-Baumarkt-AG
Mio. €
27,1
103,0
0,3
130,4
23) Gewinnrücklagen
Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich um die „gesetzliche Rücklage“ und um „andere Gewinnrücklagen“.
In den Gewinnrücklagen sind Unterschiede aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 772
(i. Vj. T€ 949) enthalten.
(24) Ausschüttungsfähige Gewinne und Dividenden
Die ausschüttungsfähigen Beträge beziehen sich auf den Bilanzgewinn der HORNBACH HOLDING AG,
der gemäß deutschem Handelsrecht ermittelt wird.
64
E R L Ä U T E R U N G E N
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Der Vorstand und der Aufsichtsrat der HORNBACH HOLDING AG schlagen der Hauptversammlung vor,
den zum 28. Februar 2003 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 14.255.790,39 wie folgt zu verwenden:
€
4.320.000,00
Dividende von € 1,08 für 4.000.000 Stammaktien
Dividende von € 1,14 für 4.000.000 Vorzugsaktien
4.560.000,00
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
5.350.000,00
Vortrag auf neue Rechnung
25.790,39
14.255.790,39
Würde eine Dividende in Höhe von T€ 8.880 im Anschluss an das Moratorium (derzeit dreijährige Aussetzungsfrist für das Geltendmachen von Körperschaftsteuerguthaben aufgrund von Ausschüttungen) gezahlt, würde sich eine Körperschaftsteuerminderung von T€ 1.916 ergeben.
(25) Finanzschulden
Die Finanzschulden setzen sich wie folgt zusammen:
Geschäftsjahr 2002/2003
(in T€)
Kurzfristig
bis 1 Jahr
Restlaufzeiten
Langfristig
1–5 Jahre über 5 Jahre
Anleihen
davon konvertibel
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasingverträgen
Wechselverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus
derivativen Finanzinstrumenten
Geschäftsjahr 2001/2002
(in T€)
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasingverträgen
Wechselverbindlichkeiten
197
197
(197)
(197)
192.347
261.395
255.025
708.767
695
2.302
2.197
5.194
12.714
–
–
12.714
4.109
–
–
4.109
209.865
263.697
257.419
730.981
Restlaufzeiten
Langfristig
1–5 Jahre über 5 Jahre
28. 2. 2002
Gesamt
Kurzfristig
bis 1 Jahr
Anleihen
davon konvertibel
28. 2. 2003
Gesamt
202
202
–
–
(202)
(202)
106.204
250.607
265.970
622.781
5.844
650
2.847
2.347
1.908
–
–
1.908
108.762
253.454
268.519
630.735
Als Sicherheiten zu Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind T€ 644.729 (i. Vj. T€ 628.372)
Grundpfandrechte bestellt worden.
Im HORNBACH HOLDING AG Konzern bestanden zum 28. Februar 2003 offene Kreditlinien in Höhe von
58,2 Mio. €. Weiterhin stehen dem HORNBACH HOLDING AG Konzern offene Kreditlinien für Akkreditive in Höhe von 6,0 Mio. USD zur Verfügung.
65
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Neben den zu üblichen Marktkonditionen bestehenden Kontokorrentverbindlichkeiten bestehen mittelund langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Diese sind überwiegend festverzinslich und
setzen sich wie folgt zusammen:
Geschäftsjahr 2002/2003
Währung
Zinsvereinbarung in %
(einschließlich
Swap)
Laufzeitende
Valuta
28. 2. 2003
T€
Darlehen
Euro
4,8 bis 5,85
2006 bis 2023
2.492
Hypothekendarlehen
Euro
3,53 bis 7,72
2004 bis 2017
488.911
CZK
6,25 bis 7,98
2010 bis 2015
30.466
521.869
Geschäftsjahr 2001/2002
Währung
Hypothekendarlehen
Zinsvereinbarung in %
(einschließlich
Swap)
Laufzeitende
Valuta
28. 2. 2002
T€
496.140
Euro
3,73 bis 7,72
2002 bis 2016
CZK
6,25 bis 7,98
2010 bis 2015
34.276
530.416
Die variabel verzinslichen geswapten Hypothekendarlehen sind mit dem 3-Monats-EUR-Libor, dem
6-Monats-EUR-Libor sowie dem 6-Monats-Euribor verzinslich. Die Marge der Swaps beträgt 0,30 bis 0,75
(i. Vj. 0,30 bis 0,59) Basispunkte.
Überleitung der zukünftigen Leasingzahlungen zu den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen:
Geschäftsjahr 2002/2003
(in T€)
Gesamt
bis 1 Jahr
Restlaufzeiten
über 1
bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Summe der zukünftig zu
leistenden Leasingzahlungen
7.185
1.025
3.139
3.021
Zinsanteil
1.991
330
837
824
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasingverträgen
5.194
695
2.302
2.197
7.185
1.025
3.139
3.021
(26) Übrige langfristige Verbindlichkeiten
Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten betreffen den passiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe
von T€ 1.938 (i. Vj. T€ 2.077) für im Rahmen von Finanzierungsleasing erzielte Veräußerungsgewinne.
Der so entstandene Rechnungsabgrenzungsposten wird über die Restlaufzeit des Mietverhältnisses von
15 Jahren ergebniswirksam vereinnahmt.
(27) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten
28. 2. 2003
T€
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Übrige Verbindlichkeiten
66
28. 2. 2002
T€
3.132
3.370
164.001
148.967
47.511
45.932
214.644
198.269
E R L Ä U T E R U N G E N
Z U R
K O N Z E R N - B I L A N Z
Sämtliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen Verbindlichkeiten haben
wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im üblichen Umfang durch Eigentumsvorbehalt
gesichert.
Die Verbindlichkeiten aus Steuern enthalten die Beträge, für die Konzerngesellschaften Steuerschuldner
sind. Als Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit sind insbesondere die noch abzuführenden
Beiträge an Sozialversicherungen enthalten. Die übrigen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten für noch ausstehende Rechnungen sowie Verbindlichkeiten aus der Entgeltabrechnung mit
den Mitarbeitern.
(28) Steuer- und sonstige Rückstellungen
Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2002/2003:
Rückstellungsart
(in T€)
Steuerrückstellungen
Anfangs- Konsolidie- Verbrauch Auflösung Zuführung Endbestand
bestand rungskreis28. 2. 2003
1. 3. 2002 änderungen
16.070
0
3.925
1.311
11.778
22.612
21.072
0
6.998
–1
18.499
136
22.039
24.476
4.520
989
8.189
28.070
9.677
–1
23.019
1.125
30.228
34.153
44.140
–1
26.944
2.436
42.006
56.765
Sonstige Rückstellungen
Personalkosten
Übrige
Gesamt
Steuerrückstellungen
Die Steuerrückstellungen enthalten Vorsorgen für laufende Ertragsteuern, Steuern aus einer im Geschäftsjahr 2002/2003 laufenden, noch nicht abgeschlossenen steuerlichen Außenprüfung sowie für sonstige
Steuern. Laufende Ertragsteuerrückstellungen werden – vorausgesetzt, sie bestehen in demselben Steuerhoheitsgebiet und sind hinsichtlich Art und Fristigkeit gleichartig – mit entsprechenden Steuererstattungsansprüchen saldiert. Die Steuerrückstellungen für laufende Ertragsteuern betreffen im Wesentlichen Körperschaftsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag) und Gewerbesteuer der HORNBACH HOLDING AG
sowie der HORNBACH-Baumarkt-AG.
Hinsichtlich der unter einem gesonderten Posten passivierten latenten Steuern, wird auf die Ausführungen
unter Textziffer 17 verwiesen.
Potenzielle Steuernachforderungen aus der laufenden Betriebsprüfung in Höhe von T€ 7.761 wurden
nicht zurückgestellt, da die Gesellschaft gegebenenfalls den Klageweg beschreitet.
Sonstige Rückstellungen
Die Rückstellungen für Personalkosten betreffen im Wesentlichen Resturlaubsansprüche, Überstunden,
Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Abschlussvergütung, Schwerbehindertenausgleichsabgabe sowie Altersvorsorgebeiträge.
Die übrigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Gas, Wasser, Strom, Jahresabschlusskosten,
Prozesskosten, Versicherungskosten sowie Gewährleistungen.
Die Rückstellungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.
67
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2 0 0 2 / 2 0 0 3
(29) Haftungsverhältnisse
Die HORNBACH HOLDING AG hat zugunsten verbundener Unternehmen Bürgschaften über T€ 0 (i. Vj.
T€ 511) abgegeben. Weiterhin wurde gegenüber einem Kreditinstitut eine bis Ende 2003 befristete Patronatserklärung (i. Vj. 4) abgegeben, bei der die Höhe einer möglichen Inanspruchnahme nicht quantifiziert
werden kann.
(30) Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Geschäftsjahr 2002/2003
(in Mio. €)
bis 1 Jahr
Restlaufzeiten
über 1 bis
5 Jahre
über
5 Jahre
28. 2. 2003
Gesamt
Bestellobligen für Investitionen
27,1
0
0
27,1
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-,
Erbbaurechts- und Leasingverträgen
35,4
183,8
384,9
604,1
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
0,5
0
0
0,5
63,0
183,8
384,9
631,7
Geschäftsjahr 2001/2002
(in Mio. €)
Bestellobligen für Investitionen
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-,
Erbbaurechts- und Leasingverträgen
bis 1 Jahr
34,2
Restlaufzeiten
über 1 bis
5 Jahre
0
über
5 Jahre
0
28. 2. 2002
Gesamt
34,2
41,2
141,5
338,2
520,9
75,4
141,5
338,2
555,1
Weiterhin besteht aus einem Leasingvertrag für einen österreichischen Bau- und Gartenmarkt mit einer
Verkaufsfläche von ca. 11.825 qm ein gegenseitiges Andienungsrecht.
Bei den Verpflichtungen aus Miet-, Pacht-, Erbbaurechts- und Leasingverträgen handelt es sich ausschließlich um solche Mietverträge, bei denen die Unternehmen des HORNBACH HOLDING AG Konzerns nach
den IFRS-Vorschriften nicht der wirtschaftliche Eigentümer der gemieteten Vermögensgegenstände sind
(Operating Lease). Mietverträge bestehen im Wesentlichen für Baumärkte im In- und Ausland. Die Laufzeit der Mietverträge beträgt zwischen 15 und 20 Jahren, mit anschließenden Mietverlängerungsoptionen.
Es bestehen Mietanpassungsklauseln.
Die zukünftigen Erlöse aus Miet- und Pachtverträgen stellen sich wie folgt dar:
Geschäftsjahr 2002/2003
(in T€)
Kurzfristig
bis 1 Jahr
Restlaufzeiten
Langfristig
1–5 Jahre über 5 Jahre
28. 2. 2003
Gesamt
Mieterträge
Fremde Dritte
68
2.775
7.966
9.289
20.030
2.775
7.966
9.289
20.030
K O N Z E R N A N H A N G
Geschäftsjahr 2001/2002
(in T€)
Kurzfristig
bis 1 Jahr
Restlaufzeiten
Langfristig
1–5 Jahre über 5 Jahre
2 0 0 2 / 2 0 0 3
28. 2. 2002
Gesamt
Mieterträge
Fremde Dritte
2.243
7.209
7.567
17.019
2.243
7.209
7.567
17.019
Die Mieterträge resultieren aus vermieteten Einzelhandelsimmobilien. Die Mietverträge haben überwiegend eine unbestimmte Laufzeit.
(31) Rechtsstreitigkeiten
Die HORNBACH HOLDING AG geht nicht davon aus, dass sie oder eine ihrer Konzern-Gesellschaften an
laufenden oder absehbaren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt sind, die einen erheblichen Einfluss
auf die wirtschaftliche Lage haben könnten. Daneben sind für eventuelle finanzielle Belastungen aus anderen Gerichts- oder Schiedsverfahren bei der jeweiligen Konzern-Gesellschaft in angemessener Höhe
Rückstellungen gebildet worden bzw. werden entsprechend ausreichende Versicherungsleistungen erwartet. Derartige Belastungen werden daher voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle
Lage haben.
(32) Finanzinstrumente
Finanzinstrumente sind auf Verträgen basierende wirtschaftliche Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungsmittel beinhalten. Gemäß IAS 32 (Financial Instruments: Disclosure and Presentation) gehören hierzu
einerseits originäre Finanzinstrumente wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder auch Finanzforderungen und Finanzverbindlichkeiten. Andererseits gehören hierzu auch die
derivativen Finanzinstrumente wie Optionen, Termingeschäfte sowie Zins- und Währungsswaps.
ORIGINÄRE FINANZINSTRUMENTE
Der Bestand an originären Finanzinstrumenten ist aus der Bilanz ersichtlich. Finanzinstrumente der Aktivseite werden – gemäß IAS 39 (Financial Instruments: Recognition and Measurement) – zu Anschaffungskosten oder zu Marktwerten bilanziert. Finanzinstrumente, die Verbindlichkeiten darstellen, werden zu
ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen
und Beteiligungen gelten zwar auch als „zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“; eine
Bewertung erfolgte jedoch grundsätzlich zu Anschaffungskosten, da für diese Gesellschaften kein aktiver
Markt existiert und die jeweiligen Zeitwerte nicht mit vertretbarem Aufwand verlässlich ermittelbar sind.
Soweit Hinweise auf niedrigere beizulegende Zeitwerte bestehen, werden diese angesetzt.
DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE
Zur Absicherung von Wechselkurs- und Zinsrisiken werden derivative Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte, Zinsbegrenzungsvereinbarungen (Caps) und Zinsswaps eingesetzt. Derivative Finanzinstrumente werden zunächst zu Anschaffungskosten und in der Folge zu Marktwerten angesetzt. Gemäß
den bestehenden Risiko-Grundsätzen werden keine derivativen Finanzinstrumente zu Handelszwecken
gehalten.
Die Marktwerte von Devisentermingeschäften (einschließlich der eingebetteten Devisentermingeschäfte)
und Fremdwährungsoptionen werden auf Basis der Marktbedingungen zum Bilanzstichtag ermittelt. Der
Marktwert von Zinsswaps zum Bilanzstichtag wird von den Finanzinstituten ermittelt, bei denen diese abgeschlossen waren.
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Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die zum Bilanzstichtag bestehenden derivativen Finanzinstrumente mit ihren Nominalwerten. Dabei wurden die Werte gegenläufiger Transaktionen, wie Devisenterminkäufe bzw. -verkäufe saldiert dargestellt. In der Zeile Nominalwerte werden Nominalwertsummen ohne Aufrechnung gegenläufiger Transaktionen ausgewiesen.
Derivative
Finanzinstrumente
Zinsbegrenzungsvereinbarungen
Devisentermingeschäfte
Zinsswaps
Summe
11.362
14.034
68.377
93.773
4
362
–4.109
–3.743
Nominalwert in T€
Marktwert in T€ (vor latenten Steuern)
Die Gewinne und Verluste aus der Bewertung zum Marktwert werden – außer wenn die restriktiven Voraussetzungen für die Anerkennung eines bilanziell zulässigen Sicherungsgeschäfts (Hedge Accounting)
vorliegen – sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.
BILANZIERUNG VON HEDGEGESCHÄFTEN
Hedgegeschäfte dienen der Absicherung von Zins- und Währungsrisiken, die mit einem Grundgeschäft verbunden sind. Im Wesentlichen wird das Risiko variabler Zinszahlungen durch Swaps, die variable Zinszahlung in Festzinszahlung umstellen, gesichert. Das Währungsrisiko künftiger Transaktionen, wie z. B. der
Kauf von Waren in Fernost in US-Dollar, wird durch Devisentermingeschäfte gesichert. Es werden im
Wesentlichen Währungsrisiken für zukünftige Transaktionen, die innerhalb eines Jahres erwartet werden,
gesichert. Die Marktwerte von Cashflow Hedgegeschäften werden in der Bilanz als Vermögensgegenstände oder Verbindlichkeiten ausgewiesen und als Gegenposition in den Gewinnrücklagen unter Berücksichtigung latenter Steuern bis zur Realisierung des Zahlungsstroms erfolgsneutral erfasst.
RISIKEN DER FINANZINSTRUMENTE
Währungsrisiko
Währungsrisiken, d. h. potenzielle Wertminderungen eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen
des Wechselkurses, bestehen insbesondere dort, wo Forderungen oder Verbindlichkeiten in einer anderen
als der lokalen Währung der Gesellschaft bestehen bzw. bei planmäßigem Geschäftsverlauf entstehen
werden.
Die Gesellschaft ist Währungsrisiken ausgesetzt. Diese Risiken resultieren aus den Warenkäufen in Fernost
in US-Dollar, dem Verkäufe im Wesentlichen in europäischen Währungen gegenüberstehen.
Die Gesellschaft verwendet Devisentermingeschäfte für das Management von Währungsrisiken. Die Risiken aus der operativen Geschäftstätigkeit werden systematisch erfasst und analysiert. Über den Umfang
der Absicherung wird regelmäßig entschieden.
Der Marktwert der Devisentermingeschäfte, die der Sicherung von zukünftigen Transaktionen dienen, beträgt zum 28. Februar 2003 T€ 362 (28. Februar 2002 T€ –181) und ist mit T€ 499 unter den sonstigen
Vermögensgegenständen sowie mit T€ 137 unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Zinsrisiko
Zum Jahresende finanzierte sich der Konzern hauptsächlich durch langfristige festverzinsliche EUR-Darlehen in Höhe von T€ 491.403 (i. Vj. T€ 496.140) und langfristige CZK-Darlehen in Höhe von T€ 30.466
(i. Vj. T€ 34.276). Die variabel verzinslichen EUR-Darlehen wurden hinsichtlich ihrer Zinsstruktur durch
den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten modifiziert. Zum Geschäftsjahresende 2003 bestand im
Konzern ein Volumen an Zinsswaps in Höhe von T€ 68.377, mit dem eine Transformation von variabler in
feste Zinsbindung erreicht wurde. Der Marktwert der Zinsswaps betrug zum 28. Februar 2003 T€ –4.109
(nach latenter Steuer T€ –3.385) und zum 1. März 2002 T€ –485 (nach latenter Steuer T€ –300) und ist
unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Laufzeiten der Zinsswaps sind mit den Laufzeiten
der Darlehen abgestimmt.
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Die Marktwerte der Zinsswaps zur Absicherung der künftigen Zinszahlungen zu Beginn des Geschäftsjahres in Höhe von T€ 107 (nach latenter Steuer T€ 66) sowie deren Veränderung im Geschäftsjahr in
Höhe von T€ –3.186 (nach latenter Steuer T€ –2.029) wurden im Eigenkapital erfasst. Marktwertänderungen eines Zinsswaps, welcher nicht die Voraussetzungen zum Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt,
wurden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung mit T€ –437 (nach latenter Steuer T€ –371) erfasst.
Kreditrisiko
Kreditrisiko ist das Risiko, dass eine Vertragspartei ihre bei Abschluss eines Finanzinstruments vertraglich
zugesagten Verpflichtungen ganz oder teilweise nicht erfüllt. Das Kreditrisiko des Konzerns ist insofern
eng begrenzt, als Finanzanlagen und derivative Finanzinstrumente möglichst nur mit Vertragsparteien erstklassiger Bonität getätigt werden. Weiterhin werden Geschäfte mit einzelnen Vertragspartnern jeweils auf
ein Limit begrenzt. Das maximale Kreditrisiko entspricht den Buchwerten der finanziellen Aktiva.
(33) Aktienoptionspläne
AKTIENOPTIONSPLAN 1997 DER HORNBACH-BAUMARKT-AG
Die HORNBACH-Baumarkt-AG hat im Geschäftsjahr 1997/1998 im Rahmen eines Aktienoptionsplans für
Mitarbeiter Wandelanleihen mit folgenden (damals in Deutscher Mark bezifferten) Konditionen ausgegeben:
Laufzeit:
Verzinsung:
10 Jahre (1. Juli 1997 bis 30. Juni 2007)
5,6% p.a.
Die Wandelanleihen berechtigen ihre Inhaber zum Erwerb von Aktien der HORNBACH-Baumarkt-AG im
Verhältnis 1:1 (DM 2.500,00 Wandelanleihe in 500 Aktien im Nennbetrag von je DM 5,00) unter Zuzahlung von DM 52,40 (€ 26,79) je Aktie; d.h. der Wandlungspreis beträgt DM 57,40 (€ 29,35).
Ausübungshürde:
Verfügungsbeschränkung:
Wandlungszeitpunkt:
Kassakurs der Aktie muss am Tag vor der Ausübung mindestens
20 % über dem Wandlungspreis (Basispreis) liegen, d. h. DM 68,88
(€ 35,22) betragen.
Die Wandelanleihe und das sich daraus ergebende Recht sind an die
Person des Zeichnungsberechtigten gebunden und daher nicht übertragbar, belastbar oder verpfändbar.
Zur Ausübung des Umtauschrechts sind zwei feste Ausübungszeiträume von jeweils 3 Wochen für jedes Kalenderjahr vorgesehen.
Diese beginnen am dritten Bankarbeitstag nach der ordentlichen
Hauptversammlung bzw. am dritten Bankarbeitstag nach der Veröffentlichung des Neun-Monats-Berichts (Mitte Dezember eines
jeden Jahres).
Berechtigte des Aktienoptionsplans konnten entweder nom. DM 2.500, DM 5.000 oder DM 7.500 der
Wandelanleihe zeichnen.
Daneben bestehen folgende Wandlungsbedingungen:
Späteste Ausübung:
Haltedauer der Aktien:
Erlöschen des Wandlungsrechts:
14 Tage vor Laufzeitende
keine
bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses, drei Jahre nach Eintritt in
den Ruhestand, drei Jahre nach Ableben des Berechtigten. Mit
Erlöschen des Wandlungsrechts wird die Wandelanleihe zur Rückzahlung fällig.
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Aus den im Rahmen eines Aktienoptionsplans für Mitarbeiter im Geschäftsjahr 1997/1998 ausgegebenen
Wandelanleihen können noch Bezugsrechte auf bis zu 77.000 Stückaktien hergeleitet werden.
Im Geschäftsjahr 2002/2003 wurden keine Anleihen in Stückaktien gewandelt; an ausgeschiedene Mitarbeiter wurden T€ 5 zurückbezahlt.
AKTIENOPTIONSPLAN 1999 DER HORNBACH-BAUMARKT-AG
Die Hauptversammlung der HORNBACH-Baumarkt-AG vom 26. August 1999 hat einen Aktienoptionsplan mit folgenden Eckpunkten beschlossen:
Bezugsberechtigte:
Während der Laufzeit des Aktienoptionsplans von vier Jahren werden maximal 1.500.000 Bezugsrechte
ausgegeben. Davon können maximal entfallen auf:
Gruppe
Gruppe
Gruppe
Gruppe
1:
2:
3:
4:
Mitglieder des Vorstands der HORNBACH-Baumarkt-AG
Mitglieder von Führungsebenen unterhalb des Vorstands
Mitglieder der Geschäftsführung in- und ausländischer Töchter
Mitglieder von Führungsebenen unterhalb der Geschäftsführung
in- und ausländischer Töchter
Stück
128.000
1.100.000
52.000
220.000
1.500.000
Tranchen, Erwerbszeiträume:
Während der Laufzeit werden vier jährliche Tranchen ausgegeben, dies erfolgt innerhalb von zwei Monaten nach Bekanntgabe der Ergebnisse der Gesellschaft für jeweils das dritte Quartal des Geschäftsjahres.
Ausgabetag der Tranchen ist dabei jeweils der Tag der entsprechenden Beschlussfassung über die Ausgabe
durch Vorstand bzw. Aufsichtsrat.
Wartezeit, Ausübungszeitraum:
Die Wartezeit beträgt zwei Jahre ab jeweiliger Tranchenausgabe. Nach Ablauf von zwei Jahren können
höchstens 20 % und danach jährlich bis zum Ablauf von sechs Jahren weitere 20 % (jeweils maximal) ausgeübt werden. Das Ende des Ausübungszeitraums liegt sieben Jahre nach Ausgabe der letzten Tranche.
Bezugspreis:
Der Bezugspreis ergibt sich aus dem durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie im Präsenzhandel der Frankfurter Wertpapierbörse während der dem Ausgabetag des Bezugsrechts vorangehenden zehn Handelstage.
Ausübungshürde, Ausübungsfenster:
Zur Ausübung der Bezugsrechte bedarf es innerhalb eines Zeitraums von sechs Wochen vor der Ausübung
des Erreichens der Ausübungshürde, die bei einem Aktienkurs im Präsenzhandel, der den Bezugspreis um
mindestens 30 % übersteigt, liegt.
Weiterhin dürfen Bezugsrechte nur innerhalb des Monats nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse
oder vorläufiger Umsatz- und Ergebniszahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres ausgeübt werden („Ausübungsfenster“), wobei Einschränkungen aus allgemeinen Rechtsvorschriften, insbesondere des Wertpapierhandelsgesetzes, zu beachten sind.
Nichtübertragbarkeit, Anstellungsverhältnis:
Die Bezugsrechte sind nicht übertragbar und nicht durch Dritte ausübbar, jedoch an Ehefrau, Ehemann
oder Kinder des Bezugsberechtigten vererbbar. Zur Ausübung der Bezugsrechte bedarf es im Ausübungszeitpunkt grundsätzlich eines ungekündigten Anstellungsverhältnisses; im Jahr nach Kündigung oder Aufhebung des Anstellungsverhältnisses kann die Gestattung der Ausübung vorgesehen werden.
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Im Geschäftsjahr 2002/2003 wurden an 461 Bezugsberechtigte folgende Bezugsrechte ausgegeben:
an
an
an
an
Mitglieder
Mitglieder
Mitglieder
Mitglieder
der
der
der
der
Gruppe
Gruppe
Gruppe
Gruppe
1
2
3
4
Stück
22.500
267.400
12.000
0
301.900
Unter Berücksichtigung ausgeschiedener Bezugsberechtigter ergibt sich folgender Gesamtbestand
bisher ausgegebener Bezugsrechte:
an
an
an
an
Mitglieder
Mitglieder
Mitglieder
Mitglieder
der
der
der
der
Gruppe
Gruppe
Gruppe
Gruppe
1
2
3
4
Stück
85.500
853.800
40.000
183.800
1.163.100
Für die im Geschäftsjahr ausgegebenen Optionen ergibt sich ein rechnerischer Wert in Höhe von € 3,89
pro Aktienoption. Die Wertberechnung basiert auf Rechenmodellen zur Ermittlung von Optionspreisen für
frei handelbare europäische Optionen (OTC-Optionen). In der Optionspreisermittlung ist ein angemessener Abschlag für die Ausübungshürde und das Ausübungsfenster berücksichtigt.
AKTIENOPTIONSPLAN DER HORNBACH HOLDING AG
Zwecks Vermeidung von Nachteilen für ehemalige Führungskräfte der HORNBACH-Baumarkt-AG, die aus
übergeordneten unternehmensstrategischen Gründen nunmehr Aufgaben bei der HORNBACH HOLDING
AG und deren Tochtergesellschaften der HORNBACH HOLDING AG übernommen haben, hat der Vorstand der HORNBACH HOLDING AG am 8. Juni 2001 einen Aktienoptionsplan beschlossen. Dieser lehnt
sich an den Aktienoptionsplan 1999 der HORNBACH-Baumarkt-AG an, insbesondere werden Optionsrechte an deren Aktie eingeräumt. Er wird gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt durch einen
Aktienoptionsplan auf den Erwerb von Aktien der HORNBACH HOLDING AG ersetzt und weist folgende
Eckpunkte auf:
Bezugsberechtigte:
Während der Laufzeit des Aktienoptionsplans von vier Jahren werden maximal 54.800 Bezugsrechte ausgegeben. Davon können maximal entfallen auf:
Gruppe 1: Mitglieder des Vorstands der HORNBACH HOLDING AG
Gruppe 2: Führungskräfte der HORNBACH HOLDING AG sowie
deren Tochtergesellschaften
Stück
18.000
36.800
54.800
Im Geschäftsjahr 2002/2003 ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr Veränderungen in der Bezeichnung
der Gruppe 2, bedingt durch organisatorische und personelle Umstrukturierungen, in der HORNBACH
HOLDING AG sowie deren operativen Tochtergesellschaften.
Tranchen, Erwerbszeiträume:
Während der Laufzeit werden vier jährliche Tranchen ausgegeben. Die Optionsrechte für die ersten beiden
Tranchen wurden rückwirkend auf den 21. Januar 2000 und den 15. Januar 2001 eingeräumt, die Ausgabe der 3. Tranche erfolgte im Januar 2002 und der vierten Tranche im Januar 2003.
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2 0 0 2 / 2 0 0 3
Wartezeit, Ausübungszeitraum:
Die Wartezeit beträgt zwei Jahre ab jeweiliger Tranchenausgabe. Nach Ablauf von zwei Jahren können
höchstens 20 % und danach jährlich bis zum Ablauf von sechs Jahren weitere 20 % (jeweils maximal) ausgeübt werden. Das Ende des Ausübungszeitraums liegt sieben Jahre nach Ausgabe der letzten Tranche.
Bezugspreis:
Der Bezugspreis ergibt sich aus dem durchschnittlichen Schlusskurs der HORNBACH-Baumarkt-AG Aktie
im Präsenzhandel der Frankfurter Wertpapierbörse während der dem Ausgabetag des Bezugsrechts vorangehenden zehn Handelstage.
Ausübungshürde, Ausübungsfenster:
Zur Ausübung der Bezugsrechte bedarf es innerhalb eines Zeitraums von sechs Wochen vor der Ausübung
des Erreichens der Ausübungshürde, die bei einem Aktienkurs der HORNBACH-Baumarkt-AG Aktie im
Präsenzhandel, der den Bezugspreis um mindestens 30 % übersteigt, liegt.
Weiterhin dürfen Bezugsrechte nur innerhalb des Monats nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse
oder vorläufiger Umsatz- und Ergebniszahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres der HORNBACH-Baumarkt-AG ausgeübt werden („Ausübungsfenster“), wobei Einschränkungen aus allgemeinen Rechtsvorschriften, insbesondere des Wertpapierhandelsgesetzes, zu beachten sind.
Nichtübertragbarkeit, Anstellungsverhältnis:
Die Bezugsrechte sind nicht übertragbar und nicht durch Dritte ausübbar, jedoch an Ehefrau, Ehemann
oder Kinder des Bezugsberechtigten vererbbar. Zur Ausübung der Bezugsrechte bedarf es im Ausübungszeitpunkt grundsätzlich eines ungekündigten Anstellungsverhältnisses; im Jahr nach Kündigung oder Aufhebung des Anstellungsverhältnisses kann die Gestattung der Ausübung vorgesehen werden.
Die zur Deckung der eingeräumten Optionsrechte benötigten Aktien der HORNBACH-Baumarkt-AG sollen – soweit erforderlich – über die ING BHF-Bank AG an der Börse erworben und in einem bei der Bank
geführten Depot der HORNBACH HOLDING AG verwahrt werden.
Soweit Mitglieder des Vorstands der HORNBACH HOLDING AG betroffen sind, wurden die Bedingungen
des Aktienoptionsplans in separatem Beschluss vom 18. Juni 2001 vom Aufsichtsrat – Personalausschuss –
festgelegt.
Im Geschäftsjahr 2002/2003 wurden an 14 Bezugsberechtigte folgende Bezugsrechte ausgegeben:
an Mitglieder der Gruppe 1
an Mitglieder der Gruppe 2
Stück
9.000
12.000
21.000
Der Gesamtbestand bisher ausgegebener Bezugsrechte ergibt sich damit wie folgt:
an Mitglieder der Gruppe 1
an Mitglieder der Gruppe 2
74
Stück
18.000
30.400
48.400
K O N Z E R N A N H A N G
2 0 0 2 / 2 0 0 3
(34) Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Die 11 nicht konsolidierten Tochtergesellschaften sind in der Mehrzahl Immobilienvorratsgesellschaften, die
im Wesentlichen noch keine aktive operative Tätigkeit aufgenommen haben und daher keine Lieferungen
oder Leistungen für Unternehmen des HORNBACH HOLDING AG Konzerns erbringen bzw. empfangen.
Verbundene Unternehmen sind:
HORNBACH Familientreuhand GmbH, Annweiler am Trifels
Tochtergesellschaften und Enkelgesellschaften
Etablissements Camille Holtz et Cie S.A., Phalsbourg, Frankreich
HO Immobilien Omikron GmbH, Wiener Neudorf, Österreich
HB Immobilien- und Beteiligungsverwaltung AG, Brunn am Gebirge, Österreich
HORNBACH Baumarkt SK spol s.r.o., Bratislava, Slowakei
BM Immobilien Delta GmbH, Bornheim
BM Immobilien Kappa GmbH, Bornheim
BM Immobilien Lambda GmbH, Bornheim
BM Immobilien Sigma GmbH, Bornheim
BM Immobilien Tau GmbH, Bornheim
HIAG Immobilien Gamma GmbH, Bornheim
HIAG Immobilien Delta GmbH, Bornheim
Die Aufsichtsräte und ehemals langjährigen Vorstandsmitglieder Herr Albert Hornbach und Herr Otmar
Hornbach stellen ihre große Erfahrung auch weiterhin der Gesellschaft im Rahmen eines Beratervertrages
zur Verfügung. Die Beratungsleistung wird mit einem symbolischen Betrag in Höhe von jeweils einem Euro
pro Monat vergütet.
(35) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Der Konzernabschluss wird vom Aufsichtsrat am 18. Juni 2003 zur Veröffentlichung freigegeben.
(36) Aufsichtsrat und Vorstand
Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2002/2003 die Herren
Albrecht Hornbach, Diplom-Bauingenieur
Vorsitzender
Eduard Zimmerle, Kaufmann
Stellvertretender Vorsitzender
Roland Pelka, Diplom-Kaufmann
Bernd Weisenburger, Diplom-Betriebswirt
Für das Geschäftsjahr 2002/2003 betrugen die Gesamtbezüge des Vorstands der HORNBACH HOLDING
AG für die Wahrnehmung seiner Aufgaben für den Konzern T€ 1.449 (Vj. T€ 1.223). Davon entfallen
T€ 848 (Vj. T€ 749) auf die feste Vergütung sowie T€ 601 (Vj. T€ 474) auf erfolgsbezogene Komponenten. Außerdem wurden den Mitgliedern des Vorstands im Rahmen des Aktienoptionsplans der HORNBACH HOLDING AG insgesamt 9.000 Stück Optionsrechte auf Aktien der HORNBACH-Baumarkt-AG eingeräumt. Die Mitglieder des Vorstands besitzen neben Stammaktien zusammen 4.380 Stück der börsennotierten Vorzugsaktien der HORNBACH HOLDING AG zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 (Vj. 4.000).
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Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2002/2003 die Damen und Herren:
Gerhard Wolf
Diplom-Kaufmann
Vorsitzender
Dr. Wolfgang Rupf
Geschäftsführer der AKV Altkönig
Verwaltungs GmbH, Königstein
Stellv. Vorsitzender
Reinhard Eyring
Rechtsanwalt
(bis 24. 4. 2002)
Dr. Claus Gastroph
Notar
(bis 24. 4. 2002)
Albert Wilhelm Hornbach
Geschäftsführer der HORNBACH
Familientreuhand GmbH
(ab 25. 4. 2002)
Otmar Hornbach
Geschäftsführer der HORNBACH
Familientreuhand GmbH
(ab 25. 4. 2002)
Francis Mackay
Chairman der Kingfisher plc, London (GB)
(ab 4. 2. 2003)
Sir Geoffrey Mulcahy
Chief Executive der Kingfisher plc, London (GB)
(25. 4. 2002 bis 26. 11. 2002)
Dr. Alexander Schmidt
Diplom-Ingenieur
Geschäftsführer der IPG Automotive Engineering
Software + Consulting GmbH
(bis 24. 4. 2002)
Dr. Susanne Wulfsberg
Tierärztin
(bis 24. 4. 2002)
Helen Weir
Group Finance Director der Kingfisher plc,
London (GB)
(ab 25. 4. 2002)
Die Bezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2002/2003 belaufen sich auf T€ 165 (Vj. T€ 124).
Dabei entfallen T€ 89 (Vj. T€ 56) auf die feste Vergütung und T€ 76 (Vj. T€ 68) auf erfolgsbezogene
Komponenten. Die Mitglieder des Aufsichtsrats besitzen 62.650 Aktien der HORNBACH HOLDING AG
zum Bilanzstichtag 28. Februar 2003 (Vj. 150).
Aufgrund der Beteiligung des britischen Handelskonzerns Kingfisher plc, London, an der HORNBACH
HOLDING AG fand am 24. 4. 2002 eine außerordentliche Hauptversammlung statt, in der die Mitglieder
des Aufsichtsrats neu gewählt wurden. Die bisher gewählten Aufsichtsräte hatten ihre Ämter zuvor mit
Ablauf dieser Versammlung niedergelegt.
Bei der Neuwahl ergab sich folgendes Ergebnis: Als Mitglieder des Kontrollgremiums wurden gewählt –
wie bisher – die Herren Dr. Wolfgang Rupf, Gerhard Wolf und – neu – die Herren Albert Wilhelm Horn-
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bach, Geschäftsführer der HORNBACH Familientreuhand GmbH, Annweiler, Otmar Hornbach, Geschäftsführer der HORNBACH Familientreuhand GmbH, Annweiler, Sir Geoffrey Mulcahy, Chief Executive der
Kingfisher plc, London (GB) und Frau Helen Weir, Group Finance Director der Kingfisher plc, London (GB).
In der anschließenden konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats wurde Gerhard Wolf zum Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertretender Vorsitzender wurde Dr. Wolfgang Rupf gewählt.
Die neu gewählten Mitglieder sind entsprechend den Satzungsbestimmungen für den Rest der Amtsdauer
der ausscheidenden Mitglieder gewählt, also bis zur Hauptversammlung, die über die Entlastung für das
Geschäftsjahr 2002/2003 beschließt.
Am 26. November 2002 legte Sir Geoffrey Mulcahy aufgrund seines Ausscheidens aus dem britischen Einzelhandelskonzern Kingfisher plc sein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung nieder. Als Ersatz für
Herrn Mulcahy wurde als neues Mitglied des Aufsichtsrats Herr Francis Mackay, Chairman of the Board of
Kingfisher plc, vorgeschlagen. Diesem Antrag wurde mit Wirkung vom 4. Februar 2003 vom Amtsgericht
Ludwigshafen am Rhein stattgegeben.
Mandate in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien
(Angaben gemäß § 285 Ziffer 10 HGB)
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten
b) Mitgliedschaft in vergleichbaren Kontrollgremien
Mitglieder des Aufsichtsrats der
HORNBACH HOLDING AG
Mitglieder des Vorstands der
HORNBACH HOLDING AG
Gerhard Wolf
a) HORNBACH-Baumarkt-AG (Vorsitzender)*
K+S Aktiengesellschaft (Vorsitzender)
Kali und Salz GmbH (Vorsitzender)
Stinnes AG
Albrecht Hornbach
a) HORNBACH-Baumarkt-AG*
Dr. Wolfgang Rupf
a) HORNBACH-Baumarkt-AG (stellv. Vorsitzender)*
b) BAUHOLDING STRABAG AG (stellv. Vorsitzender)
PEIKER acustic GmbH & Co. KG
PEB Capital B.V., NL-Utrecht*
Albert Wilhelm Hornbach
a) HORNBACH-Baumarkt-AG*
HORNBACH Immobilien AG (stellv. Vorsitzender)*
Otmar Hornbach
a) HORNBACH Immobilien AG (Vorsitzender)*
HORNBACH-Baumarkt-AG*
Francis Mackay
b) Compass Group plc (Vorsitzender/Chairman)*
Kingfisher plc (Vorsitzender/Chairman)*
* nicht relevant für die Ermittlung der Höchstzahl der Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 Nr. 1 AktG.
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Helen Weir
b) BUT SA*
Alcedo Finance Limited*
B&Q (Guernsey) Limited*
Castorama France SA*
Dubois Materiaux SA*
e-Kingfisher Limited*
Electric Finance Limited*
Espace Jardin SA (Amiland)*
Etablissements Darty Et Fils SA*
Euro Dépot SA*
Financiere Kingfisher SA*
Halcyon Electrics Limited*
Halcyon Finance Limited*
Halcyon S.A.R.L.*
Halcyon Sourcing Limited*
KESA Electricals Limited*
Kingfisher Finance Ireland*
Kingfisher France SA*
Kingfisher Gift Vouchers Limited*
Kingfisher Group Limited*
Kingfisher International France Limited*
Kingfisher International Holdings Limited*
Kingfisher Investments Ireland*
Kingfisher Nominees Limited*
Lorlan SA*
Martin Pecheur S.A.R.L.*
Milecove Limited*
Zeus Land Investements Limited*
City of London Investments Ltd*
The City of London European Trust Ltd*
The City of London Finance Company*
The City of London Investment Trust plc*
* nicht relevant für die Ermittlung der Höchstzahl der Aufsichtsratsmandate gemäß § 100 Abs. 2 Nr. 1 AktG.
Bornheim, den 17. Juni 2003
HORNBACH HOLDING Aktiengesellschaft
Der Vorstand
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Albrecht Hornbach
Eduard Zimmerle
Roland Pelka
Bernd Weisenburger
Bestätigungsvermerk
Wir haben den von der HORNBACH HOLDING
Aktiengesellschaft, Neustadt/Weinstraße, aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und
Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. März 2002
bis 28. Februar 2003 geprüft. Aufstellung und
Inhalt des Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) liegen in
der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von
uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über
den Konzernabschluss abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung
nach den deutschen Prüfungsvorschriften unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt
werden kann, ob der Konzernabschluss frei von
wesentlichen Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie
die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben
beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und
der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen
Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Nach unserer Überzeugung vermittelt
der Konzernabschluss in Übereinstimmung mit
den International Financial Reporting Standards ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
HORNBACH HOLDING AG Konzerns sowie der
Zahlungsströme des Geschäftsjahres.
Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom
Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. März 2002
bis 28. Februar 2003 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen
geführt.
Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung
von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken
der künftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und
der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom
1. März 2002 bis 28. Februar 2003 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von
der Aufstellung eines Konzernabschlusses und
Konzernlageberichts nach deutschem Recht
erfüllen.
Frankfurt am Main, den 18. Juni 2003
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zehnder
Wirtschaftsprüfer
Laubach
Wirtschaftsprüfer
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HORNBACH HOLDING Aktiengesellschaft
Le Quartier Hornbach 19
67433 Neustadt a. d. Weinstraße
Telefon (0 63 21) 6 78-0
Telefax (0 63 21) 6 78-93 90
Internet http://www.hornbach-holding.com
E-Mail [email protected]
Investor Relations
Telefon (0 63 48) 60 23 20
E-Mail [email protected]