„Die blutige Spur zum Kanch“

Transcription

„Die blutige Spur zum Kanch“
„Die blutige Spur zum Kantsch“
oder
23 Tage Schweiß für ein Frühstück unter 8000ern
geschrieben von Peter Auerswald
korrigiert und ergänzt von Imbke Meyer-Kussmann
Mitwirkende
Imbke Meyer-Kussmann,
Elke Nietzold,
Harald Stumpe,
Matthias Busch,
Dirk Lenz,
Robert Heinrich,
H.-Peter Auerswald,
Uwe Erkelenz,
Paderborn
Annaberg-Buchholz
Weimar
Berlin
Reitzenhain a. d. Lorelei
Berlin
Zwönitz
Chemnitz
Weiterführende Literatur: Benedikter, Thomas, „Krieg im Himalaya“
Ein großer Dank an unsere Trekkingmannschaft:
Sirda Ngawa Sherpa (Arun), Daoa , Cycil , Ram Kuma Tamang, Rasindre, Reeli our Cook und
alle anderen Mitglieder des treks
Copyright © 2004
Bebilderte Ausgabe
Tagebuch des Treks
Do., 2.
Spätabends mail von Harald: Qatar Airlines fliegt nicht, da ein Brandanschlag auf das Büro in
KTM verübt wurde! Æ umbuchen auf Thai Airways in der Nacht.!
Fr., 3. Sept.
5.00 Uhr aufstehen in Brünlos, Abfahrt Zug in GC 6.30 Uhr (P Auto in LRA) nach Frankfurt
(anstatt München). Alle treffen sich im Zug in Weimar. Ankunft Frankfurt/M. 13.00 Uhr.
Abflug nach Bangkok (!!) 15.05. Flugzeit 11 Std. Ankunft Bangkok um 5.30 OZ.
Sa., 4.Sept.
Weiterflug nach Kathmandu um 10.30 Uhr OZ. Flugzeit 3,5 Std. Ankunft in KTM 12.45 OZ auf
1336 Höhenmetern.
Wir werden von Raj mit dem Kleinbus abgeholt u. im
Hotel „Manaslu“ untergebracht.
Bei der Fahrt durch die Stadt sehen wir Militärposten auf
allen Kreuzungen u. Patroullien. Es gibt moderne
Hochhäuser aber überwiegend kleine Hütten die eng
aneinander geklatscht sind und bitteres Elend. Schmale
Gassen durch die sich der Verkehr hupend quält.
Kleine Häuser, vorwiegend aus unverputzten Ziegeln,
eng aneinander gebaut (ohne „Grenzabstand“ errichtet).
Das Leben spielt sich auf der Straße und vor den Häusern ab.
Am späten Nachmittag machen wir noch eine Stadtbesichtigung in Thamel, einem „TouristenViertel“ mit endlos vielen Händlern, aber 20.00 Uhr zur Ausgangssperre müssen wir leider
wieder im Hotel sein!
Dort erwartet uns ein üppiges Abendessen auf Nepalesische Art mit Daal Baht, dem
nepalesischen Nationalgericht u. ausgiebigen Getränken, vor allem der hochprozentige (70%)
Reisschnaps - Raksi - ist erwähnenswert. Er wird in kleinen Tonschalen serviert, wobei der nette
Oberkellner die größte Freude daran hatte ihn in hohem Bogen aus einer Karaffe in unsere
niedrigen Schälchen zu zielen und nicht immer zu treffen.
So., 5. Sept.
6.45 Uhr Frühstück im Hotel. 7.30 Uhr Abfahrt zur Stadtführung mit „Money“. Fahrt durch die
Stadt, eng, hupender Verkehr, Elend, schäbige Gebäude, auch breitere Hauptstrasse mit wilder
Elektroverkabelung.
Zur Bouddhanath-Stupa: Besichtigung u. Rundgang
auf dieser. Es lassen
sich trotz der
alterwürdigen Pracht
nur schwer Fotomotive
finden da sie sich
inmitten eng anein
ander gereihter Häuser
mit ihren Wassertanks
auf dem Dach befindet.
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Money erklärt Imbke, die für ihn dolmetscht auch die umliegenden Tempel u. wie der Dalai
Lama zu seiner spanischen Frau kam, die den Nachfolger gebar.
In einer Seitengasse folgt die Besichtigung einer goldenen Buddha-Statue in einem Tempel mit
niedrigen „Kirchenbänken“, Ein Mönch putzt den Tempel und bereitet mit Seidenschals die
„Messe“ vor.
Weiter zum Pashupatinath,
einer Verbrennungsstätte am
Bagmati-Fluß, der in den
Ganges mündet.
Dieser Ort ist eine wichtige
hinduistische Pilgerstätte für den
indischen Subkontinent und er
gehört zum UNESCOWeltkulturerbe.
Weiterfahrt nach Patan, auch eine ehemalige Königsstätte im Kathmandutal (Bhaktapur ist die
älteste Königstadt im Kathmandutal: der damalige König hatte drei Söhne unter denen er sein
Reich aufteilte in Kathmandu, Patan un d Bhaktapur).
Besichtigung der Vishnu-Tempel, Shiva-Tempel, Krishna-Tempel am Durbar Square.
Und Besichtigung von Bhuddas. goldenem Tempel.
Im Hinduismus ist die 7. Inkarnation Buddha, deshalb existieren die
beiden Glaubensrichtungen so tolerant nebeneinander.
Im Königspalast, im hinteren Garten an einem schattigen Plätzchen
gönnen wir uns eine Verschnaufpause mit Mineralwasser.
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Beim Versuch Geld zu tauschen sind wir gescheitert, da Samstag ab 12.00 Uhr die Banken
geschlossen sind. Am Bankomat Versuch mit zunächst 200,- € Æ20.000,-Rps geklappt,
Höchstsumme war nicht bekannt. Æ Raj muß auf sein Geld warten und bekommt die VISA-Card
als Pfand.
Wegen der Ausgangssperre mussten wir leider bis 14.00 Uhr zurück ins Hotel, wo ausgiebig
relaxt, gewellnesst, im pool geplanscht, Gin Tonic getrunken wurde... So blieb vorher nur kurze
Zeit für einen Besuch im Internetcafe, zum Postkarten holen und ein erstes feeling mit der Stadt
aufzunehmen.
18.00 Uhr Lagebesprechung mit Raj: Er erklärt uns dass die Träger schon eine Woche unterwegs
sind!? Wir können uns das alles gar nicht vorstellen: 25 Träger mit je 30 kg Gepäck, das sind
750 kg Ausrüstung die wegen uns acht Touristen nötig sind! Und die Fahrt nach Suketar soll
zwei Tage dauern, wo doch in der Landkarte eine tadellose Straße eingezeichnet ist. Was für eine
Straße muss das sein?
Gepäck sortieren in Seesack und Tagesrucksack. Unser Führer Arun wird uns vorgestellt.
19.30 Uhr Stadtrundgang mit anschließender Restaurant Suche, Abendessen beim Chinesen
„China Town“ auf einer wunderschönen Dachterrasse. Zurück im Hotel erwarten uns im Garten
reichlich Bier u. Reis-Liqueur mit süßem Kellner (lt. Imbke) u. scharfer Osteuropäerin im
Wickelrock am Nachbartisch.
Mo., 6. Sept.
5.00 Uhr Frühstück!! 5.45 Uhr zum Flughafen. 6.45 Uhr Abflug mit Buddha-Air
(19 Personen einsitzig) nach Biratnagar auf 190 Hm. Dort
noch wärmer und feuchter als in KTM. Umstieg in einen
Bus (lt. Raj) = Jeep Landrover in strapaziertem
technischen. Zustand (z. B. Umdrehung Lenkradspiel!),
den wir im 1. Moment für unseren Gepäck-Transporter
halten.
Abfahrt Richtung Taplejung. Zunächst auf Asphalt-Straße
bis mittags. Dann Schotter-Piste. Bei der Fahrt durch die endlosen Berge und v. a. Täler können
wir die verschiedenen ethnischen Besonderheiten deutlich in den Gesichtern erkennen. Wir
fahren an riesigen Reis- u. Teeplantagen vorbei, die terrassenartig an die endlosen Berghänge
gebaut sind.
Es gibt praktisch keine Plateaus, nur Berghänge und Täler und am Ende des Tales ist immer eine
Brücke.
Noch 2 Std. bis Phidim. Erster Kulturschock!! Die Menschen leben erdverbunden u. sind mit der
täglichen Nahrungsversorgung und mit der Altersvorsorge durch Kinderreichtum beschäftigt,
sonst nichts.
Wir übernachten in einer Floh-Bude mit einer Art Schweinestall-Eingang (Tür 2-flüglig
übereinander). „Toilette“ neben Kuhstall, und am Zusammenfluss der beiden Kloakenrinnsale
beginnt der Gemüsegarten incl. Bananenstaude. Sobald die Früchte reif sind werden sie nach
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vorne ins Haus geholt u. verzehrt – bei Epidemien tödlich! Ich habe mich zum ersten Mal in
meinem Leben vor einer Schlafstelle geekelt!
Aber es gab Moskitonetze u. zum Glück hatte der Wirt Tuborg-Bier, Tongba ( Hirsebier),
Reiswein, 4 Söhne, 2 Töchter, 1 Bademeister u. 1 Hotelmanagerin und... mit uns den großen
Reibach gemacht (2.000,- Rp. für Getränke). Wir durften in der „guten Stube“ lecker Daal essen
u. trinken umrahmt von der ganzen Familie u. fühlten uns wie die Tiere im Zoo.
Di., 7. Sept.
Bei Tagesanbruch um 5.00 Uhr schälen wir uns angewidert aus dem Quartier und weil das
Stehklo dermassen vollgeschissen ist werden einige von uns beim Pillern im Gemüsebeet von
der Hausherrin überrascht , die ziemlich sauer dabei aussieht. Schnell stellen wir unser Gepäck
ans Auto. Der Fahrer schläft noch darin. 6.00 Uhr fahren wir los, doch wir kommen nicht weit.
Zunächst eine Stunde bis am Auto ein Gummidämpfer
von der Hinterachsaufhängung gerissen ist. Ein
Reparaturversuch mit einem Keilriemen als Ersatz
nimmt zwei Stunden in Anspruch, während der wir
( Imbke und Peter) die Kinder der
Umgebung bespaßt haben mit „tata
( Kindersprache für good bye)+ hallo“ und
Photos schießen. Danach erleben wie erste
Kontakte mit Blutegeln: Harald blutet am
Fuß aus drei Quellen, es wird noch
gründlich gereinigt und auf Sauberkeit
geachtet. Dass sich dies mal ändern würde,
konnten wir uns zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen!
10.30 Uhr Weiterfahrt, die nur 1 km dauert bis die Keilriemenlösung wieder defekt ist, dann
tastet sich unser Auto weidwund in den nächsten Ort Subhang
Dort verweilen wir länger, lernen den Dorfältesten kennen (Foto
gemacht und zugesagt es zuzuschicken), Goldschmiede,Schneider u.
Ziegenschlächter u. fertigen nebenbei aus einem alten Autoreifen einen
Gummidämpfer für die
Hinterachsführung. Der
Fahrer und der Guide Arun
haben leider wenig
polytechnische Kenntnisse, so
dass wir unsere Meinung über
die Anfertigung des Teiles oft
streitbar durchsetzen müssen
Wir beobachten die
Handwerker bei ihrer Arbeit. Schneider beim nähen an
ebenerdig stehenden Singer-Nähmaschinen mit Handantrieb, Goldschmiede in winzig kleinen
Werkstätten beim Schmuck-Treiben u. Ketten fädeln. Jemand hockt neben der
Goldschmiedewerkstatt und facht mit einem Hand-Kurbel betriebenen Gebläse (ähnlich Mofa)
ein Schmiedefeuer an, das sich in einem Blechkasten befindet. Über der glühenden Steinkohle
schmilzt er in einer schäbigen Schale Gold!
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In jeder Hütte gibt es eine Küchenecke aus aufgeschichteten Ziegeln
mit stabilem Eisengitter darüber u. großem Kochtopf. Geheizt wird mit
Tropenholzstämmen, die allmählich in die Glut geschoben werden.
Aus jeder Hütte qualmt es aus den Dachbalken hervor.
Am Ortseingang ist die Straße als ca. 1,5 m tiefe Rinne in den
Kulturboden eingefahren. In der Seitenwand der eingefahrenen Straße
knetet jemand mit nackten Beinen in einem Loch braunen LehmSchlamm, der zum Aufsetzen der Trockenmauern beim Hausbau
benötigt wird.
Mit leeren Händen halten die
Kinder ihre Fäustchen vor
das Gesicht und äffen unser
Fotografieren nach und
lachen uns aus.
Der Ort vermittelt uns den Eindruck eines
mittelalterlichen Freilichtmuseums.
Doch am Wegesrand sind bereits die Lichtmaste gesetzt
(gemuffte Rohrsegmente ohne Verschraubungen,
ähnlich einem Easten-Zeltgestänge) die hier draußen im
Busch einfach zusammengesteckt werden. In 1 – 2
Jahren wird die Leitung gezogen sein. Dann gibt es in
diesen Orten Ostnepals einen technologischen Schub in
der Zivilisation. Der Goldschmied wird sein Feuer nicht
mehr mit der Handkurbel anfachen, sondern mit einem
Motorgebläse, es wird in jeder Hütte Licht brennen u.
den Tagesablauf nicht mehr vom Sonnenauf- u. Untergang abhängig machen.
Und dies wird auch ein familiäres Problem verschärfen: Seit jeher funktioniert die
Altersversorgung über die Anschaffung vieler Kinder. Bereits jetzt gibt es hier schon einen
Trend, dass die Kinder jedoch in die Stadt abwandern um Arbeit zu haben. Für die Alten sind sie
somit als Pflegeperson nicht mehr da. Eine Pflege-/Rentenversicherung gibt es jedoch für die
Alten auch nicht!?
Wir hatten das Glück, Ostnepal noch in seiner Ursprünglichkeit zu erleben.
Mittags gab es Nudelsuppe, dazu wurden wir in die „Gaststube“ gelockt (mit drei
„Fernsehsesseln“), weil draußen der Ziegenbock abgemurkst wurde. Deshalb mussten wir nach
dem Essen durch eine riesige Blutlache steigen.
13.00 Weiterfahrt in guter Hoffnung. Bei dem schlechten Weg (fast alles im 1. Gang, ca. 90 km)
müssen wir oft aussteigen, schieben, Feder einrasten – und Plätze tauschen: die hinteren 4
schlagen am häufigsten an das Dach, die vordersten „in der ersten Reihe“ mit tollem Ausblick
sitzen (aber Knüppel zwischen den Beinen). Der Fahrer ist fix und fertig von der anstrengenden
Lenkerei ( Umdrehung Lenkradspiel!) u. stellt in Aussicht, dass wir wieder unterwegs
übernachten. Wir wollen nicht wieder in eine solche Floh-Bude, ein Aufschrei in der Gruppe und
ein Beknien von Arun, heute Taplejung zu erreichen.
Nun überschlagen sich die Ereignisse: wir stecken noch mal fest/ unsere Scheinwerfer erhellen
die Szenerie eines Dorffestes/ das Militär hindert uns am Weiterfahren wegen Dunkelheit und
Maoisten-Gefahr/ es reißt im dusteren der Gasbowdenzug/ das Militär stoppt uns an der
Straßensperre direkt vor der Einfahrt nach Taplejung – schließlich erreichen wir unser Ziel 19.30
Uhr: GUEST-HOUSE Taplejung.
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Duschen! Abendbrot, Bier im Speisesaal. 23.00 Uhr schlafen. Im
Nebenraum und im 6-Bettzimmer brennen die ganze Nacht
Weihrauchstäbchen, die Atmung und Gemüt belasten. (Rauch zieht
durch dünne Bretterwände des Nachbarzimmers). Erst am Morgen
wird uns klar, dass damit Mücken fern gehalten werden...und zwar
erfolgreich!!
Mi., 8. Sept.
Heute können wir ausschlafen bis 8.00 Uhr. 8.30 Uhr Frühstück. Peter hatte heute Nacht seinen
ersten Blutegel, Fußzehen blutig, aber nichts gemerkt u. nichts zu sehen. Es ist Nebel (100%
Luftfeuchte) u. regnet in Schauern bei ca. 24°C.
9.30 Uhr endlich beginnt der Trek, begleitet vom 1000fachen Zikaden-Geschrei steigen wir auf
von Taplejung (1800 m) nach Suketar (2400 m), Hotel „Mountain View & Lodge“, wo sich der
Militärflugplatz befindet. Zu unserem Entsetzen ist
der Trek nach 2,5 Std. hier schon wieder beendet, da
die restlichen Träger und die Verpflegung angeblich
noch nicht da sind. Weitere (tatsächliche) Gründe
bemerken wir am Nachmittag, nachdem wir
ausgiebig zu Mittag gespeist haben: Es ist Monsun
von 14.00 – 16.00 Æ abmatten. Dann gibt es
Afternoon-Tea. Um 17.00 Uhr wollen wir endlich
noch was tun und den Flughafen erkunden. Es ist
aber bereits wieder 100% Nebel, die Sonne schon
wieder weg und Fotografieren unmöglich. Beim Rundgang werden wir von der Dunkelheit
überrascht und eilen auf gleichem Weg ins Dorf zurück. Wir kommen rechtzeitig zum sehr
wohlschmeckenden Abendessen 19.00 – 20.00 Uhr . Danach stellen wir entsetzt fest, dass wir in
unserem Schuhprofil jede Menge Blutegel mitgebracht haben, die nun von den Beinen abgelesen
werden müssen.
Damit wird uns klar, dass weder Trekking noch Bergsteigen die großen Probleme sind, sondern
das „Gewächshausklima“ in 2400 m Höhe, die unsäglichen hygienischen Missstände, mit denen
auch wir auskommen müssen u. Blutegel – ungewohnt, aber ungefährlich.
Die Kinder haben „angeborene“ Rotznasen, die Älteren Spucken unaufhörlich umher (wo sie
gehen und stehen) um ihre Nase zu reinigen. Viele tragen ihren Schmuck in der Nase, viele
husten rachitisch, sie gelten als Dauerausscheider von Krankheits-Erregern.
Heute Nacht stören uns die Rauchschwaden die vom schwelenden Küchenofen durch unsere
Schlafräume ziehen nicht mehr so stark, weil wir wissen, dass sie zum Fernhalten der MückenTichaten nötig ist.
Oben am Militärflughafen glimmen ein paar 200W-Birnen gelblich in die Nacht hinaus. Die
Spannung ist sicher zu niedrig. Die Glühbirnen ragen schutzlos in die Luft, als Reflektoren
dienen Reste von Wellblech. Die Posten rufen sich die ganze Nacht kurze Kommandos von ihren
niedrigen Wachtürmen zu. Sie können einander nicht sehen bei dem dichten Nebel. Jetzt
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verstehen wir auch warum zwischen der zweireihigen Stacheldrahtumzäunung abgeschlagene
Flaschen mit dem Hals in der Erde und angespitzte Holzpflöcke – einem Minenfeld gleich –
angeordnet sind.
Strecke: 4-5 km, Anstieg ca. 600 hm,
Durchschnittsgeschwindigkeit 3 kmh
Do., 9. Sept.
5.30 Uhr aufstehen, 6.15 Uhr Frühstück, 7.30 Uhr Abmarsch im Nebel aber nach dem Regen.
Heute sind wir voller Tatendrang – der Trek beginnt!!
In 3 Std. ca. 220 m Aufstieg bis zum Pass (2630 m) wo Aussicht auf den Kanch bestanden
hätte, aber bei dem Nebel nicht möglich ist. Abstieg 327 m nach Lali Kharka (Teehaus,
Zeltplatz). Es ging die ganze Zeit durch urwaldartiges Gelände mit feuchten Wegen, üppigem
feuchtem Grün u. den dazugehörigen Geräuschen von Papagei, Zirpen,…. Hin und wieder
müssen wir uns Blutegel vom Körper lesen!
Unterwegs begegnen wir einem ungewöhnlichen Tross: Auf einer Trage wird ein kranker alter
Mann durch den Urwald transportiert. Wahrscheinlich zum nächstgelegenen Ort Taplejung, wo
die Möglichkeit besteht einen Arzt zu treffen. Die vier ältesten Söhne halten die Trage, sie
werden von der gesamten Familie begleitet (Schwestern, Mütter und Frauen u. Kinder).
Versorgen sie die Träger auf ihrem beschwerlichen Weg?
Wir halten den Stopp in Lali Kharka für eine Trinkpause u. sind bei Tee gespannt wann es weiter
geht. 12.30 Uhr gibt es Mittag und wir erfahren, dass
wir hier übernachten, weil Arun für heute die Zelte
hierher bestellt hat. Wir sind erbost u. diskutieren mit
ihm, weil wir schon zwei Tage Verzug nach unserem
Zeitplan haben und hier am Start schon unsere beiden
Ruhetage aufgebraucht sind. Es erweist sich als
mühsam, Asiaten über Wochentag und Datum und die
Zwänge eines konkreten Rückflugtermins
aufzuklären. Daoa, ein älterer Guide entwirft
schließlich zusammen mit Arun den Aufholplan, den
auch die Träger durchhalten können.
Alsbald setzt der Monsun ein, der heute bis 16.30 Uhr anhält.
Wir verbringen die Zeit mit lesen, Karten spielen und einem
Vortrag über die aktuelle politische Lage (Harald) unter dem
Vordach der Lodge, hinter einer als Schutz gegen den Regen
aufgehängten Plane. Diese Umsicht und Fürsorge der Sherpas
ist unglaublich! Während des ergiebigen Regens werden die
Blutegel (Litschi) ungemein aktiv u. wir sind ständig mit dem
Ablesen unserer Beine und Blutstillen beschäftigt. Bald sehen
unsere Fesseln aus wie die der Einheimischen. Da dies kein Ende
nimmt, bricht die Litschi-Phobie aus. Jede abstehende Fussel,
jeder Reißverschluss-Zipper, jeder Schatten einer Hosenfalte
scheint ein Litschi zu sein.
Nach der teatime bringen uns die Hausbewohner einen Jungen,
der sich vor fünf Tagen vier Finger abgehauen hat. Sein Verband
ist triefig, als Stütze dient ein Stück Pappe. Arun fragt im Auftrag vorsichtig an, ob wir einen
Verband hätten. Im Nu sind mehrere Mullbinden parat u. Sepso-Spray. Dr. Harald übernimmt
den medizinischen Part unter den Augen der ganzen Familie und wird vergöttert. Der Junge friert
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und hat etwas Temperatur. Wir müssen den Eltern erklären, dass der Junge eine Jacke anziehen
muss, auch wenn noch kein Winter ist.
Dann kommen die Träger mit den Zelten, die im Regen aufgebaut werden. Nun sind alle 25
Träger vollständig. Den ganzen Nachmittag werden wir von Blutegeln geplagt, was wir bei
Dauerregen und Kühle allmählich nicht mehr lustig finden. Die Temperatur sinkt von 22° auf
16°C.
17.00 Uhr lichtet sich der Nebel und wir können endlich die Landschaft sehen, in der wir
unterwegs sind. – Es ist halt die falsche Jahreszeit! Mit Einbruch der Dunkelheit gegen 18.00
Uhr gibt es Abendessen unter dem Lodge-Vordach. 20.00 Uhr gehen wir heute erstmals ins Zelt
zum schlafen. Es regnet wieder. Vor dem Einschlafen müssen Zelt, Hosenbeine u. Schuhe
gründlich nach Litschis abgesucht werden.
Strecke: ca. 7 km, Anstieg ca. 220 hm,
Abstieg 327 hm in drei Stunden, Durchschnittsgeschwindigkeit 3 kmh
Fr., 10. Sept.
Ein wunderschöner Sonnenaufgang entschädigt uns für alle Widrigkeiten der letzten Tage! Alle
Zelte sind nach Osten ausgerichtet, wir blicken ins Morgenrot über den hohen, grünen Bergen.
Weiter nördlich sind erstmals sogar die weißen 8000er zu sehen! Leider hat Imbke die Nacht mit
einem Litschi im Schlafsack verbracht! Schienbein, Hosenbein, Schlafsack... alles
blutig...iiiihhhh!!
Goodmorning-Tea und washing-water werden uns heute morgen ( wecken 5.30 Uhr) ans Zelt
gebracht, damit wir nicht durch den Sumpf zur Lodge waten müssen. 6.00 Uhr ist Frühstück,
vorher sind die Transportbehältnisse für die Porter bereit zustellen. 7.00 Uhr ist für uns
Abmarsch.
Wir gehen einen Saumpfad an Reis- u. Hirsefeldern, vorbei hinunter zum Phawa Khola. Die
Porter eilen in Gruppen an uns vorbei mit ihren 30 kg-Körben. Wir kommen durch den Ort
Simon, wo die Häuser in Ordnung u. hübsch geschmückt sind. Rast nach der Hängebrücke. Im
Aufstieg Lunch unter einem mächtigen schattigen Baum
nahe der Schule von Kunjuri, umringt von allen
Schulkindern. Weiter aufwärts 3 Wasserfälle. Im größten
duschen wir nach der Ankunft in Khare Bhanjyang.(ca.
13.30 – 14.30 Uhr), anschließend ist großer Waschtag am
Dorfbrunnen. Das Dorf besteht aus zehn Hütten, wovon fünf
älter und mit Gras gedeckt sind und die jüngeren fünf bereits
ein Dach aus Wellblech haben.
Der Monsun setzt heute erst 17.00 zögerlich ein, als ob er
gewusst hätte, dass wir heute eine lange Tour vorhatten. Imbke u. Elke bekommen von den
Dorfmädchen Blumen-Blüten geschenkt.
Beim Abendbrot zerspringt die Gas-Lampe weil Regentropfen auf sie fielen. Wir sitzen im
Dunkeln u. helfen den Sherpas mit unseren Stirnlampen. Sie fuchteln mit dem neuen
Leuchtstrumpf u. neuen Glaszylinder u. montieren ihn falsch zusammen. Die tech./physikal.
Zusammenhänge des high-tech-Gerätes sind ihnen unbekannt. Nach kurzer Betriebszeit
zerspringt auch der neue Glaszylinder. Da Arun uns offerierte, dass es jetzt 14 Tage keine
Möglichkeit zum Bier holen gibt, wollen wir unsere Fusel-Reste von Lali Kharka austrinken.
Wir sitzen mit unseren Stirnlampen im Esszelt u. klönen. 4 Sherpas stehen dienstbereit im
Nieselregen um uns evtl. Wünsche zu erfüllen. 20.00 Uhr gehen wir schlafen. Kurz nach dem
Einschlafen schreit Elke hoch, als hätte sie den Nepal-Tiger im Zelt. Es ist schon gruselig, wenn
man vom Pieks eines Blutegels aus dem Schlaf gerissen wird und dann in ein feuchtes kühles
Etwas greift! Den Burschen muss ich etwa 8 cm lang ziehen, ehe er die Bisswunde hinter Elkes
rechten Achselhöhle loslässt. Aus einem 2 mm Loch sickert nun Blut, die Unterwäsche ist
versaut, das Rinnsal lässt sich nur mit einem Pflaster stillen.
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Strecke: 10 km, Anstieg 860 m, Laufzeit 4,50 Std.,2 Std. Pause,
Durchschnittsgeschwindigkeit 2,6 kmh
Sa., 11 Sept.
6.58 Uhr bekommt Robert von zwei Dorfschönheiten (5-6 Jahre alt) eine orangene Blüte
geschenkt! Leider ist der Stil plus Kelch zu dick um sie in sein Tagebuch zu pressen, was er in
jeder freien Minute füllt. Vorsichtig trennt er drei Blütenblätter ab und steckt sie zwischen die
Seiten seines Buches.
Bereits am frühen Morgen können wir beobachten, wie die Sonne das Wasser an den
Berghängen zum Verdunsten bringt und explosionsartig die Wolkenbildung einsetzt. Dieses
Schauspiel hält von ca. 7.00 bis 10.00 Uhr an, dann ist die Luft vollkommen mit Wasserdampf
gesättigt. Bis 12.00 Uhr hält das Gewächshausklima an, bis es sich unter der Nebeldecke etwas
abkühlt und am Nachmittag zu regnen beginnt.
Nachdem unser „ Boss“ Arun endlich seine
Geschäfte im Dorf erledigt hat, erwartet uns eine
abwechslungsreiche Strecke mit vielen Auf- u.
Abstiegen, dazu Überquerungen von drei Flüssen,
wovon zwei von herrlichen Wasserfällen gespeist
werden. Ein Wasserfall ragt schier endlos in den
Himmel (ca. 100 m). Ein weiterer Höhepunkt war
die Überqerung des 3. Flusses in einer dusteren,
glitschigen Schlucht, auf zwei Baumstämmen
zwischen denen ein Bambusrohr lag. Nur
paarweise durften wir dieses Konstrukt betreten,
was wir mit schweißnassen Händen und in fiebriger Erregung bewältigten.
10.30 Uhr gab es in praller Sonne bei 31°C Lunch auf dem
Bergplateau FunFun (1820 m) mit herrlichem Rundumblick.
Weiter ging es über besonders schmale Wege, über die Dämme
der Reisfelder und auf schmalen Steinmauern balancierend.
Das letzte Stück der Tour – einen langen steilen Weg über den
Kamm (1910 m) – legen wir im Nachmittags-Monsun zurück. Ich
rutsche auf einem Stein aus u. schlage mir dem linken Unterarm
auf. Bei dem Rege ist kein Verarzten möglich. Dr. Harald rät
dazu, die Wunde ausbluten zu lassen. Bei Ankunft in Phumbhe
Dande (1800 m) ist der ganze Arm blutig, es sieht viel schlimmer
aus als es ist und erregt Aufsehen bei den Einheimischen. Dr.
Harald tackert das Loch mit Tape-Band. Alle Dorfbewohner sind
im Zentrum versammelt. Das besteht aus zwei
gegenüberstehenden Langhäusern und dem Dorfbrunnen. Über
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dem „Laden“ ist am Laubengang für alle sichtbar eine Wohnzímmer-Uhr angebracht
(Taiwanischer Schnick-Schnack in schwarz und gold).
Die Dorfbewohner haben die Genesung meines blutigen Armes und die weiße Mullkompresse
bemerkt. Sogleich bringen sie Dr. Harald eine Frau mit Hautekzem an der Hüfte. Zwar haben wir
eine Auswahl an Salben dabei wie Hydrodexan,……., aber das Problem besteht darin, dass
solche Ekzeme über längere Zeit zu behandeln sind. Sie bräuchte einen einheimischen
Mediziner. Dazu müsste sie vier Tagesmärsche bis Suketar/Tabljung gehen und dort auf die
Ambulanz warten, die einmal die Woche durchkommt. Da sie aber wahrscheinlich keinerlei
Geld hat, um sich Lebensmittel, Lodge-Übernachtungen und eine Woche Taplejung leisten zu
können, ist medizinische Hilfe für diese Frau praktisch unmöglich.
Heute setzt der Monsun ca. 19.00 Uhr ein u. dauert bis 2.00 Uhr nachts, das halten die Zelte
nicht aus und weichen durch.
Wir sitzen im Küchenzelt, durch welches ebenfalls Wasser rinnt. Beim Aufstieg heute
Nachmittag auf den Pass hat sich die Gesteinsart geändert von Sandboden auf Granit mit
Sandstein. Das sind nicht mehr die idealen Lebensgrundlagen, weshalb die Litschis hier nur noch
1 – 1,5 cm lang sind. Dafür setzen sie sich in die Zwischenräume der Zehen, ohne entdeckt zu
werden; erst wenn Blut sickert. Bei Raksi im Küchenzelt lassen wir unserer Fantasie freien Lauf
u. philosophieren von einem Science-Fiction-Film über Riesen-Litschis, die beinstark sind und
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ein 3 m hohes
schlagen können. Sie würden den Menschen den Kopf im Ganzen
„ablutschen“.
21.30 Uhr rafft uns der Raksi dahin.
Strecke: 10,2 km, Anstieg 510 hm,
Laufzeit 3,40 Std., Pause 2,51 Std.,
Geschw. 2,8 kmh
So., 12. Sept.
Heute früh 6.15 Uhr gute Sicht auf einen 8000er, einige
Tagestouren weit entfernt (Foto).
Es hat sich nun eingebürgert, dass wir den „good morning
tea“ und die Waschschüsseln immer ans Zelt bekommen
(nicht nur wie in Lali Kharka des Schlammes wegen), das
ist eine nette Geste, für uns sehr bequem und wird zum
morgendlichen Ritual.
Überhaupt reisen wir mit unsäglichem Luxus und
brauchen uns um nichts zu kümmern; Essen ist immer
fertig, es wird abgewaschen, die Zelte sind immer
aufgebaut. Langsam freunden wir uns mit den Portern
und Sherpas an und kennen einige Namen.
Von Phumbhe Danda steigen wir 7.15 Uhr hinab ins
Kabeli-Khola u. gehen über eine neue Metallbrücke,
unter der sich noch die alte Holzbrücke befindet, aber
nicht mehr benutzbar ist. Im Aufstieg am Gegenufer
Aufenthalt an einem Check-Post, wo wir uns wieder alle
registrieren lassen müssen. Hier kaufe ich dieses
Schulbuch für 25 Rp. Neben dem Laden hängt ein Plakat
mit Darstellung von hygienischen Grundregeln und der
Toilettenbenutzung. Es ist für Analphabeten gestaltet und nimmt zur Wissensvermittlung die
Götter zu Hilfe.
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Dann erreichen wir das Limbu-Dorf Mamankhe über eine Super-„Neubau“-Straße (gesetztes
Backlager mit gleichmäßiger Breite). Das Dorf ist gepflegt, die Häuser mit ihren Blumenkästen
erinnern an den Schwarzwald-Stil, nur kleiner. Die Dorfbewohner sitzen im Zentrum zwischen
zwei Langhäusern, durch das wir Spalier laufen. Es ist das schönste und auch größte Dorf das
wir bisher sahen, ca. 20 Häuser. Wir können einen Bauern beobachten, der mit Ochsengespann
u. mittelalterlichem Einschar-Pflug (Eisendorn) den Boden aufreißt. Wir fühlen uns wie in einem
großen Freilichtmuseum, wo einmal am Tag Vorführung ist.
Nach 4 Tagen Marsch durch den Busch entdecken wir heute den ersten Wegweiser zum Kanch.
Weiter geht es auf dieser Neubaustraße bis zum Nationalpark-Gate. „KCAP“ =
Kanchenjunga
Conservation
Area
Projekt.
Danach erreichen wir noch mal eine moderne
Metallbrücke. Hinter einem Höhenzug dann eine
traditionelle Himalaja-Brücke. Eine schwindelerregende
schwankende Konstruktion aus Stahlseilen und einem
Brett längs. Ca. 30 m lang u. ca. 15 m über dem Fluß. Sie
macht einen verfallenen Eindruck, als ob schon 10 Jahre
keiner drüber gegangen ist. Matthias ist der mutigste u.
geht als erster. Zögernd u. vorsichtig folge wir einzeln.
Die Bretter knarren u. sind teilweise nur noch zur Hälfte
vorhanden. Stolz erreichen alle das andere Ufer. Es
folgen noch zwei kurze Stahlbeton-Brücken, bei denen
auch das Geländer aus Beton gegossen wurde. Die
Fußpunkte desselben sind bereits gebrochen und hängen
nur noch an der Eisenarmierung. Die andere trägt noch
die Schalung. Beim Fertigstellen der Oberfläche
überraschte wohl der Monsun. Wir steigen tiefer ab zum
Kabeli-Kohla u. gehen durch Urwald und KardamonPlantagen. Hier machen die Zikaden ohrenbetäubenden
Krach in rhythmischem Gleichklang und übertönen noch
das Tosen des Kabeli-Kohla! Nach einer Holzbrücke geht
es wieder bergauf nach Yamphudin. Ebenfalls ein größeres einigermaßen gepflegtes Dorf. Nach
Ankunft großes Baden im Kabeli-Kohla in reißender Strömung.
Auf meiner Tonne sitzend wechselt Harald Peter die Kompresse am Unterarm. Sogleich wird
ihm ein kleiner Dorfjunge gebracht, der am Handgelenk infizierte Litschi-Wunden hat.
Hier gibt es eine Gemeindeschwesternstation, welche das schönste und akkurateste Gebäude im
Ort ist und sogar Fensterscheiben hat. Weiß getünchter Stuck-Putz u. braune Fensterrahmen u. –
balken. Das Gebäude gehört zusammen mit unserem 8-eckigen Speisepavillon und der Brücke
von Yamphudin zu einem WWF-Projekt der UNESCO. Leider steht der 2-stöckige T-Bau
völlig leer
An diesem Nachmittag befällt Peter Diarrhöe, weil er das Brunnenwasser in Phumbhe Dande
nicht behandelt hat. Er hat Brechdurchfall und kann nichts zu Abend essen. Ein Cocktail aus
Whiskey, Imodium, Perentol u. Absinth (letzterer aus der Bar von Matthias &Imbke) hilft ihm
über die Nacht.
Strecke: 10,6 km, Anstieg 820 hm,
Laufzeit ca. 4,0 Std., 3,11 Std. Pause
Geschw. 2,7 kmh
13
Mo., 13. Sept.
Aufstehen in Yamphudin. Frühstück im 8-eckigen Pavillon. Peter bekommt nur Haferschleim
(Poridge) runter und hat im Rücken u. Oberschenkel Grippe-Symptome von der Diarrhöe.
Es geht los über die Brücke von Yamphudin, über glitschigen Tonboden u. bei tropischer. Hitze
an der Biegung des Kabeli-Khola vorbei an der Papier-„Fabrik“ von Nepal. Tausende aus
Seidelbast geschöpfte
Blätter Papier hängen
zum Trocknen auf
Leinen.
Peter ist so geschafft
von der Schiteritis,
dass er an diesem
steilen Anstieg seinen
Rucksack einem
Träger übergeben
muss. Urplötzlich
endet der Weg an
einem riesigen
Erdrutsch, den wir
schon von
Yamphudin aus sahen. In waghalsiger Aktion wird dieser gequert. Nachdem wir 600 Hm in 3
Std. (!) hinter uns haben gibt es eine Pause am Hang. WIE werden die Träger blos mit ihren 30
kg-Körben diesen Anstieg überwinden?
Nachdem wir schließlich von 1700 m auf 2500 m aufgestiegen sind, geht es wieder 200 Hm
hinunter zum Omje-Kohla. Das eigentliche Tagesziel (lt. Plan) Chitre wird heute nicht mehr
erreicht.
Aruns Träger sind fertig u. in Chitre gibt es lt. Arun kein Wasser und das Gelände ist hängig, so
dass wir unsere Zelte bei den drei verwahrlosten – aber bewohnten - Hütten von Omje auf 2300
m aufschlagen. Das Tal ist unwirtlich, man hat keine Aussicht; ringsum ragen saftig grüne Berge
steil auf. Der Omje tost besonders laut. Unser Zeltplatz ist sehr feucht, wir kämpfen mit den
Litschis.
Strecke: 5,5 km, Anstieg 686 hm, Laufzeit
2,39 Std., Pause 1,24 Std.
Geschw. 2kmh
Di., 14. Sept.
13°C. Am Morgen beobachten wir, wie Arun an den „Chef“ von Omje 500,- Rp
Zeltplatzgebühren für unseren Tross bezahlt.
Heute geht es 7.00 Uhr gleich steil bergauf, von 2300 m auf 3300 m. Wir kommen vorbei an
Chitre ( eine Hütte, ein Cowboy). Zelten wäre an diesem Steilhang nicht möglich gewesen.
Arun hat wieder mal richtig entschieden. Während leckerer Schoko-Pause genießen wir
rückblickend die Aussicht auf Yamphudin 2, das Sherpadorf. Unsere Sherpas genossen das
Zuammensein u. die Schokolade mit uns Vieren, der Genießergruppe, die „bestary, bestary“
gegangen waren (Imbke, Harald ,Dirk u. Peter), mit Arun, Ram, Cycil + Reely(our cook).
Der Weg führt uns weiter über eine abgebrannte Bergkuppe. Es stehen 10 m hohe bemooste
Baumstümpfe mit deutlichen Brandspuren gespenstisch herum. Zwischendurch wuchert frisches
Grün. Nach dem Gespenster-Wald erreichen wir den Lunch-Platz gegen 11.00 Uhr.
Hier sehen wir zum einzigen Mal während der ganzen Tour einen Pilger, der vermutlich zum
heiligen Ort, den Chörten von Oktang, zieht; in Mönchskleidung in rot/gelben Gewändern, mit
Sandalen und prallem Rucksack
14
Allmählich verdecken Nebelschwaden die Sonne, es wird frisch bei 20°C auf 3300 m. Zum
ersten und einzigen Mal wiederholt sich das Lunch-Angebot.
Um 12.00 Uhr weiter steiler Aufstieg zum Pass ?? durch Rhododendren-Wald, immer an der
Abbruchkante eines Erdrutsches entlang.
Nach dem Pass geht es von 3500 m wieder hinab auf 2900 m ins Simbua-Khola. Eine
Holzbrücke führt uns über den reißenden Simbua zu unserem Zeltplatz Toronden, den wir 15.30
Uhr erreichen.
Es war heute eine schöne lange Tour für uns. Für die
Träger war es hart, die letzten erreichen mit Einbruch der
Dunkelheit das Camp.
Der Zeltplatz in Toronden ist mit Trockenmauern
terrassenartig angelegt. Er ist so sumpfig, dass das
Toilettenzelt nur über eine der Mauern balancierend
erreichbar ist – deshalb wird es auch wenig benutzt.
Während wir unsere Zelte einräumen, werden die Yaks
noch mal über unseren Zeltplatz getrieben.
Im Hauptgebäude (Steinhaus) ist genug Platz für die Küchen-Crew, einen Shop, den Wohnraum
und den Schlafraum der Eigentümer. Die zwei Dorfschönheiten sitzen vor dem Shop, unter der
Ladentheke sitzt die Frau und wechselt das eingenommene Geld. Es gibt frisches Rindfleisch zu
kaufen, in Leinentücher gewickelt u. R6-Batterien. Elke kauft mit zwei Stück den Ladenbestand
komplett auf. Nachschub kommt eine Std. später (woher ?), ist aber teurer!
Es hat die ganze Nacht geregnet. Dinner gibt es im Hühnerstall.
Strecke: 8,6 km, Aufstieg 1362 hm,
Laufzeit ca. 4,0 Std., Pause 4,0 Std., Geschw. 2,2 kmh
Mi., 15. Sept.
13°C. Von Toronden, auf 2900 m geht es heute hinauf nach Tseram auf 3900 m.
Immer am reißenden Simbua Khola entlang. Zu Beginn im düsteren feuchten Wald an den YakMelkplätzen vorbei. Die „Senner“ haben bei der Kälte klamme Hände u. melken lediglich mit 2
Fingern in das schlanke Holzfass. Vorbei am Chörten Devi Thang, immer durch den feuchten
tropfenden Wald. Der Waldbestand wechselt zunehmend auf Nadelwald (Hemloktannen, ca. 40
m hoch). Ramsey ( Imbkes „bodyguard“) pflückt anfangs nur für Imbke aber später auch für unsdas gemeine Volk- rote Walderdbeeren; er ist sehr eifrig, immer mit der Nase am Boden.
Darüber hinaus probieren wir blaue Beeren am Wegesrand, die schmecken nach Medizin,
vielleicht ist es Kampfer?!.
Peter versucht heute von der „be stary“ – Gruppe zur Gruppe derjenigen, die täglich auf der
Flucht zu sein scheinen aufzuschließen. Immer wenn er sie bis auf 50 m ein hat, ziehen sie weiter
(keine Bergkameradschaft mehr!). Somit absolviert er heute ein „einsames Rennen“ mit
persönlicher Security (Rasindre).
Es geht immer am Hochufer des ausgespülten Flusses entlang. Schon frühzeitig scheint die
Sonne, nur in unser Tal gelangt sie spät, als sich das Tal oben öffnet. Bald beginnt es zu regnen,
man geht am besten mit cap. An den Hütten Andi
Phedi gibt es bei strömendem Regen Lunch. Die
gesamte Decke der Hütte hängt voller YakKäsestangen., an Schnüre gefädelt. Danach geht es im
Regen weiter bergauf. Das Tal weitet sich immer
mehr. Bei ca. 3600 m sind die einstmals stolzen
Hemlock-Tannen nur noch 8 m hoch u. über u. über
dick bemoost und im Moos wuchern Farne. Sie
dienen somit beinahe nur noch als Wirts-Pflanzen.
Wir kommen 14.00 bei den Hütten von Tseram an
15
(„Hotel“). Es gibt ein Schaufenster mit Cola u. Bier. Es regnet
immer noch, wir dürfen im zugigen rauchigen „Hotel“ sitzen.
Der Zeltplatz ist wieder Sumpf, Sumpf, Sumpf. Die Yaks
muhen mit solcher Lautstärke, als ob sie im Zelt stünden. Wir
trinken in der Kälte (8°C) kaltes Bier. Im Küchenzelt gibt es
Diskussion um den nächsten Tag. Arun will von hier nach
Oktang und zurück, weil ein Lager voraus eine 150-köpfige
indische Mounteneer-Crew lagert (indische Armee) und zu
wenig Platz für seine 25 Träger wäre in Ramze.
Wir einigen uns auf eine Minimal-Träger-Variante für den
nächsten Tag.
Arun benötigt noch mal dringend den Doktor: Zwischen zwei
Trägern (zum Glück nicht unsere) gab es einen Kampf
(angeblich. um einen Schlafplatz), wobei einer mit einem
Messer ernstlich verletzt wurde. Riesige klaffende
Schnittwunde im Oberarm- u. Schulterbereich bis auf die
Muskulatur. Zwischen Daumen u. Zeigefinger Sehnen durchtrennt u. Schnitt an der Schläfe.
Harald. kann nur bedingt helfen, da wir kein kein Naht-Material dabei haben.
Es regnet die ganze Nacht intensiv.
„Es war der Tag des Regens“.
Strecke: 8,5 km, Aufstieg 889 hm, Laufzeit 3,20 Std., Pause 4,0 Std.
Geschw. 2,4 kmh
Do., 16. Sept.
Heute ist Aufstieg von Tseram 3900 m nach Ramze auf 4400 m.
Es geht zunächst steil bergauf, vorbei an einer Yak-Sommerweide, d. h. eine Frau sitzt unter
einer blauen Plane u. betreibt auf grünen Zweigen ein Feuer um Käse-Stangen zu trocknen.
Der Weg wird sehr steinig u. mühsam zu laufen. Die Vegetation geht jetzt zurück auf kleine
Büsche. Nebelschwaden geben kurz den Blick frei auf schneebekrümelte Berge. Beim
durchklettern eines Bachlaufes verstaucht sich Peter das rechte Fußgelenk! Welch ein Leichtsinn
hier oben, wo keine Hilfe möglich ist. Alles wegen eines zu großen Schrittes an einer Felsstufe.
Der Sherpa Rasindre routiert an seinem Fußgelenk herum das er brüllt. Wahrscheinlich will er
was einrenken. Von Anatomie versteht er sicher nichts. Langsam humpelt Peter weiter, mit der
Gruppe 1, die nun langsamer laufen muss.
Wir erreichen eine Hochebene mit vielen Flussläufen, die alle auf Steinen balancierend
durchschritten werden müssen. Schließlich
gibt es an der Moräne des YalungGletschers einen langen idyllischen See,
das Wasser fließt hier ganz langsam. Am
Ende der Hochebene hinter der Moräne ist
das Camp von Ramze mit dem Steinhaus
für die Küche. Die Träger gehen sofort
wieder zurück nach Tseram, um morgen
früh wieder hier hoch zu kommen u. alles
zurück zu transportieren, nur die
Küchenmannschaft u. Guides bleiben hier.
Die indischen Bergsteiger mit den vielen
gelben „Mountain 24“ – Zelten u. den
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großen Gemeinschaftszelten u. 100 Kanistern Kerosin u. Satelliten-Anlage nehmen das größte
Areal der Hochfläche ein. Ab 15.00 Uhr faucht der Wind Nebel-Gischt über den Pass, man kann
sich nur noch im Zelt aufhalten. Dr. Harald untersucht Peters Sprunggelenk. Gegen 17.00 Uhr
steigt Peter auch mal humpelnd auf die Moräne und blickt in den Yalung-Gletscher. Die
Bergsteiger der Gruppe 1 verkünden beim Abendbrot ihren Plan für die morgige Besteigung des
Ramze-Peak (5200 m). Imbke und Peter werden wohl nicht dabei sein, obwohl Peter seinen
Rucksack schon gepackt hat (Prinzip Hoffnung). Zu sehr schmerzt sein Fuß, er kann nur
humpeln. Imbkes Höhen-Kopfschmerzen ( ein Gefühl als würden Steinplatten den Kopf
zusammendrücken) sind so nervig, dass sie eigene Pläne für den nächsten Tag überlegt.
Von Ramze bis Oktang soll es in 1 Std. zu schaffen sein. Von 4600 m auf 5200 m = 600 Hm
werden dann 4 Std. gerechnet, 2 Std. wieder runter, 1 Std. bis Ramze u. 2 Std. bis Tseram, d. h.
in 10 Std. soll die Aktion zu schaffen sein!!?
Strecke: 7,33 km, Aufstieg 486 hm,
Laufzeit 3,17 Std., Pause 1.31 Std.,
Geschw. 2,2 kmh
Fr., 17. Sept.
Heute soll es von der Hochebene von Ramze nach Oktang, dem Wallfahrtsort der Hindus gehen,
mit Tschörten vor den 7000ern.
7.30 Uhr ist endlich Start für Gruppe 1, Peter humpelt hinterher. Nach 1 ¼ Std. stehen wir auf
der Moräne des Yalung-Gletschers, vor der Kulisse der 7000er. Bis zum Chörten ist es noch ½
Std. Das Wetter geht gerade noch zum fotografieren, der Nebel reißt ab und zu auf.
Nun gibt es um 9.15 Uhr eine Diskussion mit Cycil und Ram um
das Weitergehen. Die hardliner Uwe, Elke, Matthias und Robert
sind empört, sie wollen den Ramze-Peak besteigen, doch wo ist er?
Die beiden Bergführer wissen es auch nicht, für sie ist lt.
Anweisung von Arun am Chörten Umkehrpunkt, basta. Wir gehen
suchenden Blickes noch ein Stück weiter Richtung Oktang auf der
Moräne, bis es so steinig wird, dass kein Weiterkommen ist. Peter
kehrt schon etwas früher mit Cycil um, sein Fuß ist ihm wichtiger,
als der Blick in einen Seitengletscher. Harald u. Dirk sind
mittlerweile auch eingetroffen, das GPS sagt, dass hier noch nicht
Oktang ist. Die indischen Träger, die dabei sind ihr Lager
umzusetzen, berichten, dass es von hier noch 3 Std. bis Oktang
sind, von dort geht es wohl zum Ramze!
Währenddessen wandern Imbke, Arun und Reely gemütlich zurück
nach Tseram. Nach einem fürsorglichen Blick am Morgen auf Imbke hatte Arun spontan einen
Ferientag für sie, sich selbst und Reely ausgerufen, den die drei mit einer genussvollen
Wanderung mit Landschaft begucken, vielen Pausen und wie immer anregenden Gesprächen
gefüllt haben. Zwischendurch kehrten sie bei einer Frau ein, die gerade dabei war Milch zu
Butter zu verarbeiten (ein wirklich museales Erlebnis!). Es gab frische Milch und steinharten
Yak-Käse, den die drei bis zum Erreichen des Lagers nicht aufgegessen hatten, weil er
stundenlang im Mund weich gelutscht werden muss.
Zurück zur Gruppe 1: Um sie herum wird der Nebel nun dicht, von den Bergen ist nichts mehr
zu sehen, eine Ramze-Besteigung wäre jetzt auch aus diesem Grund völlig sinnlos, was von den
hardlinern noch nicht zugegeben wird.
10.30 Uhr geht es wieder abwärts. Nach einer Stunde erreichen wir Ramze, unser Lager ist
abgebaut und auf dem Weg nach Tseram.
Bergab lässt es sich mit Peters Fuß schlecht laufen, er macht viel mit dem linken Bein, welches
ihm auch bald weh tut.
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Nässender Nebel zieht auf, man weiß nicht genau, was man auf 4400 m bei 8°C anziehen soll,
bald ist alles benutzt u. nass. Der Abstieg nach Tseram ist lang, niemand kann sich mehr an die
gesamte Wegstrecke erinnern. Der Abstieg geht in die Beine u. Kniescheiben!
14.30 Uhr sind wir auf unserer sumpfigen Wiese von Tseram wieder angelangt, es regnet, die
Gemüter sind am Boden. Elke liegt schluchzend im Zelt.
Bald gibt es Kaffee, Tee, Milch, Kekse im Esszelt u. ein Bier vom „Hotel“.
Strecke: 3,5 km (Hinweg vom Lager
Richtung Oktang), Aufstieg 203 hm, Laufzeit 1,40 Std., Pause 0,30 min.
Sa., 18. Sept.
Heute geht es vom Camp Tseram, 3900 m aus dem Simbua Khola über den Pass Migrin La 4700
m ins Ghunsa Khola, 4100 m.
Bei feuchtem nasskaltem Wetter ist 7.15 Uhr Start. Am frühen Morgen sahen wir vom Camp aus
noch mal die Eisriesen am Ende des Simbua Khola, denen wir gestern ganz nahen waren.
Wir steigen sofort den steilen Hang Richtung Migrin La auf 4700 m hinauf. Die Träger können
einem heute leid tun! Sie kommen mit ihren 30 kg–Körben u. Badelatschen nur wenig schneller
voran als wir Touris in high-tech-Klamotten mit 7 kg-Rucksack. Hinabblickend zum Camp
lichtet sich der Nebel allmählich (gestern ist im Land das Ende des Monsuns gefeiert worden).
Das Wetter ist heute
anders als sonst, die
Natur explodiert nicht
mehr am frühen
morgen, der Nebel zieht
als Hochnebel
allmählich dahin. Auf
halber Höhe zum Pass
eröffnen sich
sensationelle Blicke auf
die Eisriesen um
Rotang (6679 m)
oberhalb des YalungGletschers! Die
Bergrücken u.
Eisterrassen glänzen in
der Sonne! Geniale
Fotomotive. Wir kommen an den beiden Bergseen Pokhari auf 4460 m vorbei.
Der weitere Aufstieg wird wie so oft zum Wettlauf zwischen uns Touris. Imbke muss sich heute
beweisen, dass sie auch in Gruppe 1 mithalten kann, während Harald und Dirk für sich
entdecken, dass man mit langsamem aber kontinuierlichem Gehen ohne Pausen wahrscheinlich
schneller ist, als mit „kurzen Sprints“ und Pause machen. Sie kreieren dieses Experiment für sich
und gehen fortan unaufhörlich bis Selele durch, leben nur von der Fettverbrennung und sind ¼
Std. vor uns da.
Am Chörten auf dem Migrin La treffen sich Elke!, Peter, Matthias und Imbke von der be stary
group. Von hier aus sollten Everest + Makalu zu sehen sein. Wir stehen zwar im Moment im
Nebel, aber spüren, dass die Sonne gegen den Nebel kämpft. Falls sie gewinnt, hätten wir einen
Ausblick, der den weiter geeilten von Gruppe 1 versagt bliebe. Nach einigen Erinnerungsfotos
unter Gebetsfähnchen steht fest: die Sonne hat verloren!
Wir ziehen weiter und erfreuen uns an der seltenen Flora. Der dicke Nebel erschwert das
Fotografieren der Pflanzen. Lunch ist heute erst 11.30 Uhr auf einem Bergsporn von dem man
eine fantastische Aussicht haben könnte.
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Stattdessen verhagelt uns ein kräftiger Hagelschauer das Essen, wir können das Mahl nur
reinschieben um schnellstmöglich in unsere Regenklamotten zu kommen. – das Ende des
Monsuns bedeutet eben auch Beginn des Winters!
Nach wenigen Höhenmetern erreichen wir auch schon den mittleren Pass Sinion La auf 4600 m,
den wir wegen des Hagels mit samt seinem
schönen Tschörten ohne Fotopause eilig
passieren. Im Regen gehen wir weiter u.
erreichen nach 1,5 Std. den Tama La (Selele
Pass) auf 4500 m, der hier mit einem
modernen Schild als Migrin La bezeichnet ist!
(wir sind eben in Asien). Von hier geht es
noch ½ Std. bergab zum idyllisch gelegenen
Platz von Mudebug/Selele, den wir 14.30 Uhr
trocken erreichen. Als die Zelte stehen, holt
uns eine Stunde später der Regen wieder ein.
Strecke: 10,0 km, Aufstieg 720 hm,
Laufzeit 5,34 Std., Pause 2,0 Std.
Geschw. 1,8 kmh
So., 19. Sept.
Heute steigen wir die restl. Strecke von Selele 4100 m nach Ghunsa hinunter 3300 m. Tee +
Waschschüssel wie immer 5.30 am Zelt. Es ist frisch bei 7°C.
Einige Übermütige waschen sich dennoch im Gletscherbach und frieren bis zum Abmarsch. 6.30
– 7.00 Uhr Frühstück wie immer mit ‚gutem’ Porridge. Das Küchensteinhaus ist fast 100 m vom
Ess-Zelt entfernt u. Daoa, der Essens- Zeremonienmeister muss mit dem Urwald-Telefon (lautes
Rufen) schon einige Minuten vorher den nächsten Gang bestellen, damit das Frühstück
reibungslos und zügig abläuft wie immer. Es gibt Eier in allen möglichen Variationen,
Teigtaschen oder Mehlfladen (schmecken wie Bierdeckel lt. Matthias und Imbke) tea, milk oder
hot water.
Als alle in den feuchten Sachen vom Vortag zum
Aufbruch gerüstet sind, bricht unvermittelt die Sonne
durch den Nebel u. Alle breiten ihre nassen Sachen noch
mal aus.
Arun sitzt auf dem Feldherrenhügel und verschiebt den
Start um eine Stunde. Dabei wird er von allen
fotografiert, was er sichtlich genießt.
Als uns der Nebel wieder übermannt, ziehen wir los.
Wir überschreiten noch einen kleinen Pass, bevor wir in
Nebellücken aus der Vogelperspektive die „Hauptstadt“
des Ghunsa Khola erspähen können. Es ist der größte
Ort im Tal und besteht aus ca. 20 traditionellen
Holzhäusern jeweils von Feld umgeben. Im Rahmen des
WWF im KCAP sind 1997 einige moderne Gebäude
hinzugekommen, z. B. eine 3-Seit-Schule, eine
Naturschutzstation (mit Funkgerät) u. zwei TrekkerStationen.
Der Weg nach Ghunsa zieht sich vom Pass aber noch
lange hin. Um 11.30 Uhr erreichen wir ein mondänes
Camp mit HOT SHOWER und sind happy. Der Boden
19
ist trocken, in diesem Tal scheint es längere Zeit
nicht (so intensiv) geregnet zu haben.
Es gibt lunch, die Sonne scheint schön warm, wir
sind alle happy und unternehmen Ausflüge in die
Umgebung von Ghunsa (Chörten, wasserbetriebene
Gebetsmühle, Kloster, alte u. neue Brücke).
Wir feilschen um den Bierpreis und Schnaps am
Shop und schreiben am Tisch fleißig weiter in
unserem Tagebuch.
12 Träger verlassen uns morgen, weshalb Arun
diplomatisch auf etwas Tipp aufmerksam gemacht hat bei Imbke, seiner selbst ernannten
Gruppensprecherin, er dachte dabei an 1000 Rps pro Träger.
Nach dem Abendessen ist deshalb am Rundtisch
im Speiseraum großes Palaver, weil es einen
Unterschied zu den Trägern geben soll, die bis
zum Schluss bleiben, sind uns 1000 Rps zu viel.
Wir einigen uns auf 500 Rps/Tr. x 12 = 6000 Rp.
von 8 Touristen Æ ca. 750 Rp/Touri.
Als der geschäftliche Teil mit Arun abgewickelt
ist, macht er uns darauf aufmerksam, dass im
Nachbarhaus – dem Kulturhaus von Ghunsa heute ein Folklore-Fest ist, angeblich zum 300.
Jahrestag von Ghunsa. Wir können hinkommen
wenn wir wollen, man kann etwas bezahlen, muss aber nicht?!?
Schließlich werden wir 20.00 Uhr von der Tochter des Shop-Besitzers abgeholt.
Elke, Uwe + Robert spielen weiter Romme´ u. kommen später nach. Sie verpassen den besten
Teil des Abends.
Das Kulturhaus ist ein zweistöckiges Holzgebäude. In der 2. Etage befindet sich ein größerer
Raum von ca. 5 x 6 m, der vom Feuer der Küchenecke pechschwarz gefärbt ist. Über Eck sitzen
an 2 Seiten die Männer auf den Schlafplätzen. Eine weitere Seite ist uns Touristen vorbehalten.
Es schließt sich eine Küchenecke an, in der die Dorfschönheiten in ihren bunten, sauberen
Seidengewändern am Fußboden sitzen.
Als wir den Raum betreten, lodert in der Küchenecke eine ca. 1 m hohe Flamme um einen
Kochtopf, die auch den Raum etwas erhellt. In schwarzen Brettregalen lagert blitzblankes Aluu. Edelstahlgeschirr.
Bevor die Veranstaltung beginnt, werden auf der Männer-Seite zwei Energiesparlampen
eingeschaltet, die je von einer großen Autobatterie gespeisst werden. Die Männer scheinen schon
länger dem Tongba zugesprochen zu haben, uns wird eine Tasse warmer Raksi serviert. Es
beginnt der Frauen-Chor zu singen, der sich den Takt mit weichen Babuschen durch schlürfen u.
aufstampfen selber macht. Sie singen drei Stücke, die für uns alle gleich klingen. Anschließend
hält der Bürgermeister ein Loblied auf die Touristen und eine Rede zur Bedeutung der vor uns
liegenden Reisschüssel und des darauf befindlichen Geldes. Er unterstreicht seine Worte durch
schlagen eines Tamburins. Danach legt er bedeutungsvoll 1000 Rp auf den Reisteller – uns
schwant schlimmes. Als die Musikdarbietungen weiter gehen und wir geldmäßig nicht reagieren,
legt Arun bedeutungsvoll 500 Rp in den Teller. Nun müssen wir wohl oder übel. Es wandern 3 x
500 Rp von uns auf den Teller, was aus der Küchenecke jeweils mit stürmischem Applaus
quittiert wird. Danach werden wir auf die Tanzfläche gebeten.Wir: Imbke, Harald, Dirk und
Peter schwingen unter Jubelrufen der sherpas die Hüften, worauf diese kurze Zeit später auch die
Tanzfläche stürmen und wir gemeinsam abhotten bis das Fest vom Bürgermeister offiziell für
beendet erklärt, wir dürfen (müssen leider schon) gehen.
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In unseren Zelten auf dem Nachbargrundstück ist zu hören, dass das Fest inoffiziell noch bis
2.00 Uhr verlängert wurde!
Strecke: 7,0 km, Aufstieg 160 hm,
Laufzeit 2,42 Std., Pause 1,0 Std.
Geschw. 2,6 kmh
Mo., 20. Sept.
Heute gehen wir von Ghunsa, 3300 m hinauf (nördlich) nach Kambachen auf 4100 m.
Immer am Ghunsa Khola entlang.
Durch herrlichen Mischwald, dann durch
Rhododendron-Wald – wie mag das im
Frühjahr hier aussehen wenn alles blüht?!
Lunchplatz mit blauer Plane über der Küche.
Immer entlang an zahlreichen Wasserfällen,
über grosse Steine, Felsen, ausgetrocknete
Flussläufe...
Danach am linken Moränenhang entlang bis
wir am Nachmittag Kambachen erreichen.
Kambachen ist ein wunderschön gelegener Ort, der einen sauberen, aufgeräumten Eindruck
macht. Er liegt am Zusammenfluss eines
Seitenbaches mit dem Ghunsa-river auf einem
Plateau seitlich des Ghunsa Khola. Daoa hat
auf dem Hinweg erzählt, dass bei schönem
Wetter hier unmittelbar der Khumbhakana
7710 m (vormals Jannu) als Hausberg zu
sehen ist (er war schon dreimal hier), wir sind
gespannt ob sich der Nebel noch mal lichtet.
Die Grundstücke sind mit Steinmauern
eingefriedet. Soweit nördlich hätte ich ein
solch ordentliches Dorf nicht mehr erwartet,
weil das Baumaterial Holz hier knapp ist.
Aber Steinhäuser sehen auch toll aus!
Wir erleben einen Yak-Abtrieb mit bunt geschmückten Tieren, wie sie durch den reißenden
Bach ziehen und dabei ihre Jungen vor der Strömung
schützen. Wir trinken Bier bei jungen Leuten, neben
deren Haus unsere Zelte stehen, werden dort
freundlich empfangen und bewirtet. Sie haben ein
kleines Baby und einen zweieinhalbjährigen Sohn,
welches im Mittelpunkt der Hauswirtschaft steht,
auch der Großvater ist mit eingebunden.
Abends ist wieder Diskussion um die Organisation
des morgigen Tages bzw. der nächsten Tage zwischen
„der Genießer – Gruppe bestary“ und den hardlinern,
letztere möchten in Pang Pema übernachten.
Schließlich hat Dirk die entscheidende Idee und
Matthias muss diese Arun vermitteln: Alle gehen bis Lhonak, die hardliner ziehen mit zwei
Trägern u. zwei Guides sofort weiter bis P.P. Am nächsten Tag nur zurück bis Lhonak. Am
übernächsten Tag geht die ganze Gruppe zurück über Kambachen bis Ghunsa.
Strecke: 10,6 km, Aufstieg 926 hm, Laufzeit 4,13 Std., Pause 1,36 Std.
Geschw. 2,5 kmh
21
Di., 21. Sept.
Heute steigen wir von Kambachen 4100 m hinauf nach Lhonak auf 4600 m und die hardliner
werden weitergehen in das Basislager vom Kanchenjunga Pang Pema.
Wir brechen 7.15 Uhr auf, es ist saukalt am Talboden, da die Sonne noch nicht herein scheint,
dafür gibt es tolle Fotomotive mit dem Khumbhakarna (Jannu) 7710 m.
Es geht sofort eine Moräne hinauf, nach einer Weile kommen wir in die Sonne u. können die
Jacken ausziehen. Peter gehe heute bei den hardlinern mit (5er Gruppe) und kann konditionell
ganz gut mithalten, nur mit seinem Fußgelenk muss er höllisch aufpassen.
Es geht immer am Abhang der Moräne entlang und somit immer über mehr oder weniger große
Steine. Wir alle gehen sehr konzentriert und Peter besonders um seinen rechten Fuß nicht zu
verletzen.
Bald sehen wir den letzten Wasserfall, den letzten
Baum (prächtiges ausgewachsenes Exemplar,
freistehend vor der Moräne), das letzte Yak,…
9.45 Uhr erreichen wir den Lunch-Platz. Wir
liegen in der
Sonne und
beobachten
wie der Nebel
ab und zu den
Blick auf die
7000er
freigibt.
Ein beeindruckendes Schauspiel. Hier müssen die hardliner ihre Rucksäcke umpacken und die
notwendigen Sachen für Pang Pema selber tragen. 11.45 Uhr, nach dem Lunch, wird es für die
hardliner Zeit loszuziehen. Mit zwei guides u. zwei portern geht es los, 13.15 Uhr erreichen wir
Lhonak. Für die übrigen Porter ist hier heute Schluss, sie haben Ruhetag! Der junge Vater (mit
den blauschwarzen Fußnägeln u. ..? was sonst noch alles!) ist mit hierher gegangen, weil er den
Schlüssel vom Küchengebäude verwaltet, außerdem hat er Bier mit hoch geschleppt, was wir
eher zufällig von Daoa erfahren, (nachdem er freudestrahlend fragt „ Peter, Imbke ,Harald do
you like a beer?“ Auch Daoa kennt schon seine Pappenheimer!!, das Ganze geschieht aber erst
am nächsten Tag)
Während der Ereignisse der hardliner verleben Harald, Dirk , Imbke und Arun ihren schönsten
Tag des treks...meditatives Wandern, viel Zeit und Ruhe um Landschaften auf sich wirken zu
lassen, Photos zu machen, Gespräche zu führen, gleichen Humor und das Zusammensein mit uns
vieren zu geniessen...auf der Tour, am Nachmittag und beim leckersten dinner des gesamten
treks...
Die hardliner ziehen 13.45 Uhr weiter in das Haupttal hinein, es gibt noch einen Chörten am
Ende von Lhonak, dann geht es Schlag auf Schlag mit den 7- u. 8000ern. Der Peak Nepal mit
7900 m liegt am längsten im Blickfeld. Elke schleppt seit dem Haarewaschen im Gletscherbach
von Selele eine Erkältung mit sich herum, die sich ja immer auf die Leistungsfähigkeit auswirkt..
Dennoch geht sie ungebrochen hinter dem Guide Daoa u. powert sich völlig aus. In einem
Moränenhang, zwischen großen Steinen wird ihr plötzlich schwindelig, sie stürzt u. legt
taumelnd den Rucksack ab. Zum Glück ist sie nicht mit dem Kopf aufgeschlagen sondern mit
dem Hintern, den nun ein großer blauer Fleck ziert.
Nun gehen wir alle langsamer weiter, teilen unsere Kräfte ein, da es noch ein
langer Weg bis Pang Pema ist. Die 7- u. 8000er säumen den Weg, das Lichtspiel von Sonne u.
Nebel verleitet zu so manchem Fotomotiv – deshalb sind wir hier! 17.15 Uhr erreichen wir
endlich das Basislager. Von Lhonak bis Pang Pema = 8,2 km Æ 3,15 Std., ein schwieriger Weg
über Gesteinsbrocken der Moräne.
22
Elke kriecht sofort in den Schlafsack, sie
ist völlig fertig. Das Essen bringe ich ihr
Gang für Gang ans Bett. 20.30 ist
Nachtruhe für alle, auch im Steinhaus
wurde es ungemütlich..
Die Nacht wird eiskalt. Immer mehr
warme Sachen ziehen wir über u. kriechen
wieder in den Schlafsack. -6°C ist zwar
nicht allzu viel, aber die Höhe tut ihr
übriges!
Uwe macht noch eine Nachtaufnahme von
Sternen über den Twins mit 25 Sec.
Belichtungszeit.
Strecke: 10,0 km, Aufstieg 720 hm, Laufzeit 3,40 Std., Pause 2,0 Std.
Geschw. 2,4 kmh
Mi., 22. Sept.
Heute wachen wir zwischen 8000ern auf! Die Nacht war eiskalt, die Zelte
u. Pflanzen um uns herum sind gefroren von -6°C Nachttemperatur.
5.45 rufen die Fotografen: rauskommen!
En unbeschreibliches Panorama von 8000er Eisriesen umringt uns bei
blauem Himmel, die ersten Berggipfel werden von der Sonne angeschienen.
Von links nach rechts sehen wir:
Von links nach rechts sehen wir:
Die Fotoapperate werden geholt u. ein Film nach dem anderen durchgejagt.
Schließlich kommt die Sonne auf unsere Wiese herum u. es ist Zeit für ein Gruppenfoto auf der
bereiften Wiese.
23
Um 7.00 ist Frühstück in prallem Sonnenschein u. blauem Himmel
im Freien!
Die Beleuchtung der Eisriesen wechselt ständig u. animiert zu
immer neuen Fotos. 8.00 brechen wir auf zum alten Basislager, von
wo man am besten den Yalung-Gletscher mit dem Kantch
zusammen auf´s
Foto bringt. Von
9.00 – 10.00
genießen wir das
Bergpanorama in
gleißender Sonne u.
erkennen warum
das alte BC aufgegeben wurde: der
Gletscherstrom reißt ständig Erdmassen aus der
Moränenwand mit sich fort. Dadurch hat sich
die Hälfte der Wiese abgesenkt wie bei einem
Erdbeben. Vor 3 Jahren wurden die Steinhäuser am neuen BC
errichtet. Als wir 11.00 Uhr im „neuen Basecamp“ Pang Pema
zurück sind, sind auch Dirk u. Harald eingetroffen. Zusammen
haben wir Lunch aus dry foot. Dann brechen wir wieder mit den
schweren Rucksäcken nach Lhonak auf.
Es war einer der schönsten Trekking Tage, der die Mühen des
gestrigen Mammut-Rittes von Kambachen bis Pang Pema gelohnt
hat!!
eine Strecke von Pangpema nach Lhonak:
8,1 km gelaufen, Aufstieg 429 hm, Laufzeit 3,14 Std., Pausen
3,25 Std.,
Geschw. 2,5 kmh
Do., 23. Sept.
Die Nacht war frisch, aber längst nicht so kalt wie in Pang Pema, ca. 0°C.
Heute haben wir wieder einen langen Ritt vor uns, von Lhonak über Kambachen bis Ghunsa.
Nach dem Ende des Monsuns ist das Wetter jetzt schön u. stabil, am Nachmittag gibt es
höchstens feuchten Nebel aber keinen Regen mehr.
Wir gehen 7.00 Uhr los u. sind bereits kurz nach 10.00 Uhr wieder in Kambachen, dem schönen,
aufgeräumten Ort am weitesten nördlich unserer Tour, am Fuße des Khumbhakarna. Wir liegen
in der Sonne auf der Wiese u. genießen das Panorama des Eisriesen. Da heute Sonnenschein
herrscht, werden alle Nebel-Fotos vom Hinweg noch mal gemacht!
Nach dem Lunch geht es um 12.45 weiter nach Ghunsa, wo die Ersten um 15.15 eintreffen. Wir
lassen das Gepäck fallen u. genießen zunächst ein Bier vom Shop. Dann ist allgemeines Duschen
angesagt u. Kaffeetrinken (eine Runde Cappu von Peter). Worauf sich bis zum späten Abend
Bier u. Whiskey abwechseln, es folgt eine kulturelle Etappe im Speiseraum, danach sitzen wir
vor´m Shop u. trinken ihn leer. Die Teppich-Geschäfte wollen aber in der Nacht nicht recht in
Gang kommen, so torkeln wir zu unseren Zelten.
Rückweg Lhonak – Ghunsa (vom 20./21.09.)
24
Fr., 24. Sept.
Heute ist Ruhetag in Ghunsa!
Es wird später aufgestanden, danach folgt bei allen
große Wäsche. Heute ist das Wetter leider nicht so
sonnig, so dass wir jedem Sonnenstrahl unserer
Wäsche hinterher tragen.
Alle sind so müßig und lahm, dass von der
Euphorie des gestrigen Abends – Marsch zum Pass
u. Reparatur der Gebetsmühle – am Vormittag
überhaupt nichts übrig geblieben ist. Keins von
beiden wird. Gegen Mittag versuchen wir noch mal
das Teppich- Geschäft anzukurbeln. Einer soll
4000 Rps kosten. Wir versuchen es bei 3 Stück mit
Rabatt. Bei 10500 zu 8000 gerät das Geschäft bis zum Abend ins Stocken.
Nach dem Lunch gelingt es Peter wenigstens eine Schar Gebetsmühlen – Reparateure
(Harald, Dirk & Imbke) um sich zu scharen, die mit Eispickel, Messern u. Fotoapparat bewaffnet
und voller Tatendrang losziehen.
Da die Wassermühle denkbar simpel konstruiert ist, fällt auch die Reparatur so aus. Ein Stück
Holz unter den Schlegel zu klemmen reicht bereits aus. Jedoch muss die Mühle dreimal
angehalten werden, bis das passende Stück Holz an der richtigen Stelle untergeklemmt ist. Dazu
muss Peter jedes Mal das Wasser mit Steinen umleiten, derweil wir anderen Maulaffen feilhalten
(wie auf deutschen Baustellen: einer arbeitet und drei schauen zu)
Nach der Reparatur sind alle stolz, dass das Glöckchen wieder hell erklingt.
Auf dem Rückweg gehen wir shoppen im Trekking Hotel und
lassen uns alle Teppiche vorführen. Den Laden verlassen wir mit
allerlei Krims-Krams wie kleinen Bhudda-Statuen, einem hand
gemalten Kamasutra-Büchlein, einem tollen meeresfarbenen
Wollschal...etc.
Während Uwe, Elke & Imbke sich beim Karten spielen
gegenseitig abzocken, Matthias im Zelt Karten schreibt, Robert
wie immer sein persönliches Tagebuch füllt, unsere Jungs in ihren
Zelten Karten spielen, die Küchenmannschaft unser dinner
vorbereitet, der shopmaster sich heimlich mit dollarzeichen in den
Augen von seinen Teppichen verabschiedet stöbern Dirk, Harald
und Peter noch im verlassenen Kloster, entdecken beim Anheben
der Falltür das mit farbiger Seide reich geschmückte Zimmer in
der zweiten Etage, und setzen die beiden Getreide-Mühlen am
Fluss in Gang.
Vor dem Abendessen wird das Teppich-Geschäft zwischen Harald, Peter, Imbke & dem
shopmaster wieder angestachelt. Es geht zäh von 10.500 auf 10.300 u. 10.150 Rps. Demonstrativ
ziehen wir ab, da wir aus Prinzip nicht über 10.000 Rps. gehen wollen (von ursprünglich 9.000
Rps. sind wir bei dem hartnäckigen Verkäufer abgekommen).
Nach drei Minuten kommt der Ladenbesitzer ins Esszimmer u. gibt sein o. k. zu 10.000,- Rp.
Das gibt noch eine Runde Bier!
Ruhetag in Ghunsa mit Teppich kaufen und doof in die Gegend gucken und das Leben
einfach geniessen......
25
Sa., 25. Sept.
Heute brechen wir auf und lassen Ghunsa (3360 m ) endgültig hinter uns, um nach Amjilessa
(2400 m ) abzusteigen. 7.15 Uhr ist Abmarsch.
Gleich nach der Brücke von Ghunsa biegen die drei von Gruppe 1 nochmals zur Gompa ab, um
in die zweite Etage zu schauen (was Peter mit Harald und Dirk bereits gestern tat).
Matthias und Peter nutzen die Gelegenheit,
um mit Daoa zur nahe gelegenen Stupa zu
gehen. Sie ist innen mit kunstvollen Gemälden
verziert, die unter anderem vier
Buddhagottheiten darstellen, deren Namen
uns Daoa im Handumdrehen nennt. Er selbst
sei Buddhist, während die anderen Sherpas
Hindus od. Brahmanen seien. Im Nu ist eine
halbe Stunde weg und wir eilen den anderen
auf schmalem Pfad talwärts bis zum Ghunsariver hinterher. An einem Wasserrinnsal über den Weg treffen wir einen alten Mann, der einen
leeren gelben Sack zusammengefaltet in den Händen hält. Daoa unterhält sich kurz mit ihm. Er
ist ein „Händler“, der irgendwo seine Ware verkauft hat u. heimwärts zieht. Er schließt sich uns
dreien an. Dann kommt uns ein Mann mit zwei beladenen Yaks entgegen. Kurz darauf treffen
wir zwei alte Leute mit einer Kiepe auf dem Rücken, in der jeweils ein Huhn eingeschlossen ist.
Daoa erklärt uns, dass diese „fliegenden Händler“ von Amjilassi bis
Kambachen ziehen. Jeden Tag einen Ort weiter. Dabei legt das Huhn ein Ei,
welches dann für 8 (!!)Rps verkauft wird. Sofern der Preis stimmt, wird auch
das ganze Huhn verkauft.
Das heißt, eine Woche hoch nach Norden Æ 6 x 8 Rps = 48 Rps und eine
Woche zurück macht ca. 96 Rps.in 2 Wochen. – ein Bier kostet 180 Rps.!!
Wenige Minuten später treffen wir auf die be stary group.
Dann beginnt einer der landschaftlich schönsten Wegstrecken der Tour:
mystisch, märchenhaft, ein Weg für die Seele.
Kurz vor Phaley begegnet uns noch mal eine bunte beladene YakKarawane. In Phaly stehen die Leute am Wegesrand und bieten uns
Teppiche feil, die sie über einen Zaun gehangen präsentieren. Das Geschäft
vom gestrigen Abend muss sich wie ein Lauffeuer im Tal herumgesprochen
haben! Der alte Mann mit dem gelben Sack verschwindet plötzlich in einem Garten / Haus.
Alsbald kommt sein Sohn mit Teppichen zum Zaun geeilt. Wir lehnen dankend ab und ziehen
weiter.
Die Wiesen werden sumpfig, das Litschi-Land hat uns wieder! Dirk ist der erste Betroffene.
Gegen 12.00 Uhr in leichtem Sprühregen erreichen wir den Lunch-Platz in Gyabla. Wir sehen
eine Teppichweberin mit ihrem Handwebrahmen bei der
mühsamen Arbeit. Für eine Stunde wird es noch mal sonnig
warm und wir ruhen uns aus. Gegen 13.00 Uhr ziehen wir
weiter im tosenden Ghunsa-Khola. Der Weg geht immer auf u.
ab auf glitschigen Steinen (200 m Aufstieg / 1200 m Abstieg,
16 km). Dann ziehen wir eine Stunde durch Urwald –
wildromantisch, mystisch, bezaubernd – die grüne Hölle.
Dicht bestanden mit Bambus, Rhododendren, Farnen,
Flechten, Moosen, bunten Blumen und immer wieder
Wasserfälle. Dann entdeckt Dirk im Laub eine
Gottesanbeterin / Stabheuschrecke!!
26
Es geht weiter durch den dunklen, feuchten Urwald.
14.45 Uhr erreichen wir den Platz Thangyam, wo die Tour überraschend zu Ende ist.
Arun achtet auch, neben seiner Fürsorge uns gegenüber darauf, dass seine Träger nicht überlastet
werden. Aber der Zeitplan bis Suketar stimmt!
Eine nahe gelegene, verwegene Holzbrücken-Konstruktion animiert nach dem Kaffeetrinken zu
einem Ausflug mit Fotosession auf selbiger ( Peter & Matthias sind ganz mutig auf die Brücke
geklettert und von Imbke fotografiert) und romantischem Blumenstrauss pflücken
( zum dinner gab es zum ersten und einzigen Mal einen Blumenstrauss auf unserem Esstisch,
von Imbke gepflückt ,die noch ganz im Zauber des mystischen Wandertages gefangen war...).
Unsere Zelte stehen in einer Linie vom Küchengebäude bis zum Toiletten-Zelt auf einem
Terrassen-Plateau, oberhalb eines Maisfeldes und unterhalb eines Hühnerstalles.
Strecke: 15,8 km, Aufstieg 222hm, Abstieg ca,1000hm, Laufzeit 5,01 Std., Pausen 2,0 Std.,
Geschw. 3,1 kmh
So., 26. Sept.
Heute geht es von Thangyam (2600 m), vorbei an Amjilessa nach Sekathum auf 1600 m.
Es geht immer oberhalb des tosenden Ghunsa-Khola entlang durch
die grüne Hölle. Der Vormittag ist die reinste VogelstimmenWanderung. So viele verschiede Stimmen haben wir bisher noch
nicht gehört oder noch nicht bemerkt.
Das Klima ist heute belastend, extrem feucht u. ca. 28°C. Im
Vergleich zu gestern gehen wir heute 700 m hoch u. 1400 m runter
u. 12 km, aber wir schwitzen aus allen Poren. Es gibt wieder viele
Wasserfälle, die Anstiege u. Abstiege sind steiler als gestern. Wir
gehen 2 mal feuchte glitschige Steintreppen hoch, die in der grünen
dunklen Hölle an einen Harry-Potter-Film erinnern. Lunch gibt es
um 11.45 Uhr bei den Hütten von Ghaiyabari.
Zum ersten Mal seit drei Wochen treffen wir zwei andere Touris mit
ihrem sechsköpfigen trek. Es sind zwei Italiener, die von ihrer
Begegnung mit Maoisten berichten u. 30,-€ pro Nase !! bezahlt haben, aus Furcht vor Verlust
ihrer zahlreichen high-tech-Geräte.
Am Nachmittag geht es noch mal steil hoch und runter. Über eine wacklige ältere HolzHängebrücke. Daoa zeigt uns viele Gewürze. Wir kommen vorbei an der Hütte von
Jogim :eine Familie bestehend aus Mann, Frau & Tochter, die völlig autark mit Hühnern und
vielen wild wachsenden Früchte-Pflanzen lebt.
Um 15.15 Uhr erreichen wir das Küchen-Gebäude von Sekathum. Unsere Zelte sind noch nicht
da. Elke (die heute hinter Harald lief!!!) u. Peter nutzen die Zeit um nahe der Hängebrücke zu
baden, da wir durch u. durch geschwitzt sind. Die Anderen geniessen derweil Kaffe, Tee und
Kekse auf unserer üblichen blauen Essens-Plane...
Im Lager von Sekathum treffen wir auch ein saarländisches Ehepaar, welches berichtet, dass
im nächsten Dorf in jedem Fenster eine rote Maoisten-Fahne hängt.
Strecke: 12,0 km, Aufstieg 700 hm, Abstieg 1.400 hm, Laufzeit 4,23 Std., Pausen 3,30 Std.
Geschw. 2,7 kmh
Mo., 27. Sept.
Nach einer lauten Nacht in Sekathum sehr dicht am tosenden Ghunsa-river geht es um 7.30 Uhr
auf zur nächsten Tagesetappe nach Chhiruwa.
Gleich hinter dem Camp überqueren wir den Fluss über eine alte Hängebrücke mit Brettbelag.
Während wir eine Anhöhe überwinden, können wir nicht sehen, wie „unser“ Ghunsa-Fluß in den
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Tamur mündet. Wir überqueren nach dem Shimbua Khola, der ebenfalls in den Tamur mündet,
auf einer ebenso alten Brücke (ein Hirte treibt zwei weiße Ziegen darüber), dann geht es den
Rest des Tages am Tamur Khola entlang. Der Fluss tost noch etwas lauter als der Ghunsa, wird
aber trotzdem zeitweise vom Zikaden-Geschrei übertönt! Der Weg führt uns weiter durch
Kardamon-Plantagen und ab und zu hinauf zu schönen Aussichtspunkten. In der Nähe von
Tapethok gibt es die größte Hängebrücke, die wir bisher sahen. An ihren Pfeilern zu beiden
Seiten des Flusses weht die rote Mao-Fahne mit weißem Stern und weißer Sichel.
Den ganzen Tag haben wir angespannt auf die Begegnung mit Maoisten gewartet, aber es ist
nichts passiert.
Nach der Brücke gibt es Lunch von 11.30 – 12.15 Uhr .
Kurz nach 13.00 Uhr erreichen wir bereits das
wunderschön zwischen Bergen gelegene Camp
Chiruwa auf einer Ebene zwischen Reisfeldern
gelegen.
Ein völlig entspannter Nachmittag folgt: mit
Körperpflege betreiben, Reiseführer lesen, einfach nur
sitzen und in die Gegend gucken, Jungs aus dem Dorf
beim Fussball spielen mit einem selbst gebauten Ball
aus Papier zuzusehen, unsrer sherpas betrachten u.
warten auf Kaffee und dinner. Nach dem Kaffee gehen Peter,Daoa und Matthias ins
nahegelegene Dorf Chiruwa (hinter dem Felsen).
Mit Vergnügen stellen sie fest, dass fast alle Porter in vier der sieben Häuser verteilt sitzen. Daoa
führt uns der Reihe nach in „die“ vier Häuser ein, wo es entweder Maisbier oder Raksi zu trinken
gibt. Alle Porter und Sherpas habe bereits glasige Augen u. feixen.
Der Ort ist zwischen Fels und Fluss gequetscht und deshalb sehr schmal. Die Häuser stehen sich
unmittelbar gegenüber und sind nur durch die schmale Straße voneinander getrennt. Den
Verhältnissen entsprechend sind die Häuser aber sauber u. liebevoll verschiedenfarbig bemalt.
Der Fußboden auf den Terrassen ist lehmbraun beschichtet, die Sockel sind etwas rötlicher
abgesetzt. Die Hauswände sind weiß getüncht.
In der Ortsmitte befindet sich der KCAP-Checkpost. Mehrere Fahnenstangen mit roten MaoWimpeln u. ein rotes Banner mit weißer Inschrift an einer „Scheune“ wirken befremdlich wie in
sozialistischen Zeiten. Der Ort ist fest in maoistischer Hand.
Im „Raksi-Haus“ herrscht Sauberkeit den Verhältnissen u. Möglichkeiten entsprechend. Die
Hausfrau hat unablässig zu tun, im Haushalt u. uns Gäste zu bedienen, aber sie lässt keine Hektik
aufkommen. Als Küchenofen gibt es einen gemauerten Ofen, mit Lehm verputzt u. sogar
Ofenrohr ins Freie! Der Raum befindet sich an der Rückseite vom Checkpost-Büro.
Strecke: 11,0 km, Aufstieg 223 hm, Laufzeit 3,15 Std.
Geschw. 3,4 kmh
Di., 28. Sept.
Der Tag beginnt hektisch. Alle sind gespannt u. nervös wegen der heute zu erwartenden
Begegnung mit den Maoisten u. der Gebührenhöhe. Einige halten den Chef vom Checkpost
bereits für den Gebühreneintreiber.
Die Sherpa drängen bereits um 7.00 Uhr zum eiligen Abmarch. Über die Dämme der Reisfelder
gelangen wir ins Dorf Chiruwa. Die meisten Bewohner sind bereits wach, einige unserer Porter
sitzen im Chekpost-büro. Wider Erwarten geht es ohne Hindernis durch das schmale Dorf mit
der roten Losung, danach steigt der Weg stetig an. – Wo werden wir den Maoisten begegnen?
Weiter geht es auf schönem Höhenweg mit Blick und Aussicht auf den Tamur. Nach einer
schönen Pause in der uns Peter mit Schwarzbrot verwöhnt hat, erreicht uns ( Arun, Cycil, Harald,
Dirk & Imbke) gegen 9.00 Uhr plötzlich ein gut gekleideter Büro-Typ mit silberner Brille und
hechelnd, der als erstes zur Erkennung sein rotes Maoistentuch aus der Tasche zieht, sich damit
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den Schweiß abwischt und danach ständig seinen Quittungsblock und einen Kuli zückt und
dabei pausenlos redet. Arun und Imbke übernehmen die Verhandlungen, derweil sie den Rest der
Gruppe weiter marschieren lassen, um besser verhandeln zu können. Allmählich dringt das
Gerücht vor bis zur Gruppe, dass er 5000,- Rp pro Person haben will!
Harald, Dirk & Imbke lassen sich nicht beeindrucken, sie ziehen einfach weiter und lassen Arun,
Cycil und den Mao Mann, unseren Gruppen-Vorteil nutzend, einfach dort sitzen.
Nachdem die drei uns wieder eingeholt hatten verhandelt Imbke gemeinsam mit Arun den MaoMann geschickt auf 500,- Rp, damit scheint er einverstanden , er will das Geld jedoch sofort,
doch Imbke will ihm das Geld nicht sofort geben, sie sagt „ no money without walking“, da Uwe
und Robert wie immer schon weit voraus sind, sie das Geld nicht für alle auslegen will und sie
dem Mao Mann eine Lektion erteilen will...was sie zu einem späteren Zeitpunkt noch bereuen
soll! Bis zum Lunch-Platz kurz vor Linkhim muss er also noch 2 Std. mitgehen! Beim Lunch
angekommen wird flugs Geld eingesammelt – 500,- Rp pro Nase - . Doch plötzlich hat der Mao
sein Gedächtnis verloren bzw.rächt sich an der Europäerin (Imbke) die ihn gezwungen hat zwei
Stunden mit zu marschieren, und will doch 1200,- Rp pro Person haben. Demonstrativ nehmen
wir Arun das Geldbündel wieder ab und teilen es an die Spender wieder aus – 500,- Rp oder gar
nichts heißt das.
Arun verhandelt erstaunlich zurückhaltend, uns wird auch bald klar warum: er ist Guide und will
wieder mal durch dieses Gebiet ziehen, da kann er es nicht mit den Maoisten verscherzen. Er
verhandelt trotzdem lange u. redet viel u. schnell. Der Mao lacht gelangweilt und überlegen,
obwohl er allein ist, fühlt er sich sehr sicher in diesem Teil des Tamur Khola.
Durch einen perfiden Trick nimmt Imbke noch mal Einfluss auf den Gesprächsverlauf: Sie
macht dem Mao klar, dass er einen Teil des Geldes bekommt, welcher eigentlich den „boys“
(Porter + Guides) zugedacht ist. Nun kann sich Arun aussuchen, wie groß sein Anteil bleiben
soll.
Dann kommt das Zeichen, dass er einverstanden ist, aber es gibt nur eine Quittung für alle, nicht
individuell (die wollten wir doch alle als Souvenir!). Das Geld wird wieder eingesammelt. Der
Maoist verneigt sich vor uns, dankt und geht. Danach genießen wir unseren Lunch in der Sonne
und fühlen Nähe und Verbundenheit mit unserer crew.
Wenig später beginnt leider schon die Diskussion um das
nächste Geldproblem: den tip für die restlichen Porter u.
Sherpas. Wir haben mit 21 Personen gerechnet, doch lt. Arun
sind es 26 mit dem Küchenpersonal.
Am Nachmittag geht es über zwei lange schwankende und
sehr defekte Hängebrücken, dann weicht uns noch ein
Monsunschauer ein.
Es geht stetig u. recht steil bergauf, bis wir endlich 15.30 Uhr
die große Schule Phurumbuk erreichen. Der Regen hat
nachgelassen, es ist schwülwarm. Zeit zum notdürftigen
waschen in einem Wassergraben.
Vor dem dinner wird in einem komplizierten Verfahren der
tip ermittelt und innerhalb unserer Gruppe je nach
Einkommen in Rps. u. € aufgeteilt.
Strecke: 13,4 km., Aufstieg 950 hm, Laufzeit 5,0 Std., Pausen 3,35 Std.
Geschw. 2,7 kmh
Mi., 29. Sept.
Von Phurumbuk (große Schule), 1800 m nach Suketar, 2400 m.
Es hat die ganze Nacht stark geregnet (letzte Zeltnacht). Letztes mal „tea´s ready“, „washing
water“ u. “soup´s ready”.
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7.30 Uhr Abmarsch, es hat aufgehört zu regnen. Die Strecke geht immer bergauf, wir versuchen
die letzte 3,5 Std. der Tour zu genießen aber der Wehmut scheint zu überwiegen. Eine letzte Rast
an einem größeren Chörten mit Mani-Stein-Mauer außerhalb des Urwaldes auf einer hängigen
Wiese. Dann geht es weiter bergauf, wir können die ersten Posten des Flughafens von Suketar
erkennen. Die Tour ist definitiv zu Ende!
In unserem vertrauten „Hotel“ Moutain View richten wir
uns voreilig ein, obwohl wir noch nicht sicher sind, wie
es morgen weiter geht – Flugzeug oder doch Bus.
Dann liegen wir nach dem Mittag und einem Bier träge
in der heißen Sonne am Rande der STOL-Piste (short
take off & landing), und trocknen dabei auch noch ein
paar Sachen.
Einige kontrollieren auch die Gras-Landebahn mit dem
Hügel am Ende auf Tauglichkeit, dann steht für uns
(Laien) fest: bei dem Bomben-Wetter und der trockenen
Piste wird morgen das Flugzeug landen und wir werden
noch zwei schöne Tage in KTM haben! Doch das Sagen hat unser guide Arun, der wartet auf
einen Anruf von Raj aus KTM um 15.00 Uhr.
14.30 Uhr erfolgt der erste Anruf: es ist alles ungewiss, die Fluggesellschaft hat sich noch nicht
geäußert ob sie morgen fliegt. Dann Kaffeetrinken u. zweiter Anruf: die Fluggesellschaft hat den
morgigen Flug definitiv gecancelt!! Raj hat für uns einen Bus gechartert, der uns die nächsten
zwei Tage nach Biratnagar bringen soll! Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt! Es hätte ein
geniales stilvolles Ende der Tour sein können: Rückflug, dann shoppen! Stattdessen asiatische
Tristes: zwei sinnlose Tage in einen Rumpel-Bus gepfercht, übermüdet, steif, träge, zum
Nichtstun verurteilt!
Es wird festgelegt, dass 16.30 Uhr Abendessen ist, dann Abstieg nach Taplejung ins TibetGuest-House, dort übernachten, und am nächsten Tag früh um 5 Uhr mit dem Bus loszufahren.
Sofort bricht Hektik los, obwohl wir 1 Std. Zeit zum packen haben.
Um 17.00 Uhr, nach dem Abendessen, nimmt jeder seinen Tagesrucksack wieder auf und der
gesamte Tross samt Porter zieht los. Um 18.00 Uhr wird es dunkel, deshalb wollen wir soviel der
Strecke wie möglich im Hellen zurücklegen. Also rennen wir mit den Portern in ihren
Badelatschen und 30 kg um die Wette. Genau nach einer Stunde haben wir den steinigen,
holprigen Weg bergab zurückgelegt, und trinken stolz und zufrieden auf der Umfriedungsmauer
unser mitgebrachtes Bier, nachdem die Porter mit Beifall unsere frühe Ankunft am Guest house
quittiert haben.
Zu allem Überdruss übergibt jetzt, bei Dunkelheit und in einem Moment, wo alle Porter mit
Zimmer-Suche u. Einräumen beschäftigt sind, Dirk an Arun allein den mühsam gesammelten tip,
ohne noch mal Dank an alle sagen zu können. Es ist eben z. Zt. etwas unübersichtlich wie es
weiter geht, wann die letzten Porter uns verlassen und wir leider alle nicht wissen, Abschied und
Dank zu zelebrieren!
Der Abend vergeht mit einräumen in Mehr“bett“zimmern, duschen u. einem entspannten
Rückschau-Bier unter´m Pavillon mit Imbke, Harald, Dirk & Peter, die in ihrem
Abschiedsschmerz bereits die nächste Tour – Region Dolpo oder Mustang- planen
Peter lässt sich von Daoa Tel.-Nr. u. e-mail geben u. verabredet sich in zwei Jahren (was ihm zu
lang ist...Nepalesische Zeitrechnung)
Do., 30. Sept.
5.00 Uhr ist wecken im Tibet-Guest-House. Die Porter haben im Speiseraum auf dem Fußboden
geschlafen, mit dem Kopf an der Wand hoch u. Pudelmützen auf. Sie machen sofort den
Fernseher an, um Musik-Videos zu sehen.
30
Dann gibt es sogar volles Frühstück, obwohl Arun gestern Abend um Verständnis geworben
hatte, dass es unter diesen Umständen nur Biskuit und Tee geben könnte.
Aber draußen schüttet es was das Zeug hält, das verschafft uns Zeit zum Frühstücken. Wer weiß
ob der Bus durchkommt bei dem Wetter u. bei dem Weg! Jetzt glauben wir zu wissen, warum
der Flug gecancelt wurde. Wir kennen uns eben doch nicht aus in Asien – weder mit dem Wetter
noch mit der Mentalität.
Um 6.15 Uhr tut sich endlich etwas: bei strömendem Regen fährt unten gegenüber der Tischlerei
ein Bus vor. Einschließlich der Porter müssen 30 Leute mit dem ganzen Gepäck rein. Uns ist
unklar, wie ein normaler Linien-Bus bei dem Weg, wo auf dem Hinweg der Rover schon
unsägliche Mühe hatte, durchkommen will?!
Es geht mit Vehemenz los, der Fahrer spielt übermütig mit Gaspedal, dass der Motor stoßweise
aufdröhnt, dann fährt er ab.
Die erste Panne gibt es nach 100 m, wo der Schlammweg auf die Asphaltstraße einmündet
und es abrupt bergauf geht.
Die Scheibenwischer arbeiten nicht und bei dem Platzregen kann er kaum etwas erkennen. Sein
Assistent steht zwar während der gesamten Fahrt auf dem Trittbrett u. gibt dem Fahrer durch
rhythmisches Schlagen auf die Außenwand des Busses Zeichen, ob der Weg frei, der Abstand
zum Fels oder zum Abgrund groß genug ist, aber hier bei dem Platzregen verliert auch er die
Übersicht.
Beim Einbiegen auf den schmalen Anstieg, der Marktgasse von Taplejung-Bazar bohrt sich das
Dach eines Hauses in die vorletzte Seitenscheibe des Busses. Sie zerspringt knallend u. Wasser
läuft herein, da auch die Dachrinne des Busses verbogen wurde u. nun an der Stelle einen
Trichter bildet. Der dort sitzende Porter hat sich zum Glück nicht verletzt, er nimmt seine Hand
ans Dach u. leitet das Wasser geduldig wieder nach draußen. Dann gibt es einen Ruck, der Bus
gewinnt gegen das Dach u. weiter geht die Fahrt. Nach 50 m ist wieder Schluss. Ein defekter
Traktor mit Anhänger steht im strömenden Regen vor uns und muss erst repariert werden, bevor
er rückwärts den Berg hochfahren und uns Platz machen kann. Dabei bemerken wir, dass der
Bus völlig überladen ist und die Steigung von Taplejung-Bazar nur mit Mühe und Not hinauf
kommt. – Wie soll diese Fahrt weiter gehen, wenn erst die schlammigen Wege im Urwald
kommen?!
Sie geht langsam weiter, langsamer als mit dem Jeep. Aber der Fahrer stellt sich als ruhig u.
routiniert heraus, der zusammen mit seinem Klopf-Gehilfen ein eingespieltes Team bildet. Er
braucht sich nie umzudrehen, auch um die Radwechsel kümmert er sich nicht, dafür sind
insgesamt 3 Gehilfen an Bord.
Der Bus passt besser in die eingefahrene WegSpur als der Jeep vor 4 Wochen. Teilweise
kommen wir sogar schneller voran als damals
der Jeep. Wir wünschen uns, dass der Fahrer
weiter fährt als bis Phidim, damit wir nicht
wieder in der Flohbude beim „Bademeister“
übernachten müssen.
Im Bus sitzt es sich viel bequemer als im Jeep.
Als der Weg besser wird, wechselt die
Besatzung ein Rad, vermutlich um das Profil zu
schonen. Wir naschen Süssigkeiten am Shop.
Ein glatter Slic wird aufgezogen, der im
Durchmesser kleiner ist. Ob das gut geht?
Zwillingsräder auf der Hinterachse haben ihren Sinn. Da jeder Reifen nur soundsoviel t tragen
kann. Jetzt ruht rechts das ganze Gewicht auf einem Reifen.
In einer Schlammkuhle bleibt der Bus dann plötzlich in der Mittagsglut auf den Achsen sitzen u.
steht (in der Nähe tuckert ein Oldi von Einzylinder-Holzvergaser-Motor bei einer Tischlerei).
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Es müssen Steine vor den Vorderrädern mit Brechstange aus dem Boden geholt werden, an den
Hinterrädern sind welche unterzubauen. Nach ¾ Std. geht es schließlich mit vereinten Kräften
aus der Kuhle heraus.
Nachdem die Anhöhe genommen ist, gibt es gegen 11.00 Uhr in sengender Hitze an einem
„Wirtshaus“ Mittag. „Dahl“ ist der große Renner zum Abschied, das wird es ja nun auf Jahre
nicht mehr im Original geben.
Bei Einbruch der Dunkelheit hinter Phidim sichert der Fahrer zu, noch bis ca. 20.00 Uhr fahren
zu wollen. Kaum gesagt, bleibt unser Bus an einer schlammigen Steigung stecken. Mehrere
Anläufe u. Drifts bringen das Fahrzeug nur näher an den Abgrund, nicht um die Kurve.
Alle steigen aus und gehen im Halbdunkel ein Stück bergauf weiter. Die Porter buddeln mit
bloßen Händen trockenes Erdreich neben der Straße ab u. streuen es unter die Reifen. Ein schier
aussichtsloses Unterfangen bei dem Schlamm. Wir warten und warten ca. 200 m weiter oben. Es
kommen Fahrzeuge bergab entgegen. Dann plötzlich ein Knall u. Scheppern in „unserer“
Kurve?? - gab es einen Zusammenstoß?
Dann endlich schiebt sich unser Bus den Berg hoch. Die Sherpas nehmen uns sofort zur Seite
und führen uns einen steilen schmalen Pfad bergauf, da hier angeblich keine Stelle zum
Einsteigen ist.
Nun stehen wir hier oben in völliger Dunkelheit im Busch. Neben uns die breite
Schlammstraße, über uns die Sterne u. ab u. zu ein Fahrzeug. Manche erkundigen sich nach
unserer Situation. Die Stirnlampen u. Jacken haben wir vorhin im Bus gelassen – wie falsch im
Busch. Nach langem Warten u. frieren geht Arun mit drei Begleitern talwärts los, um den Bus zu
suchen. Nach ¼ Std. kommen sie wieder bergauf gelaufen: „bus is comig“. Arun verteilt an
jeden von uns eine Packung biscuits ( wo hat er die her??) die wir hungrig verschlingen! Jenes
überlastete Rad hinten rechts war geplatzt u. musste gewechselt werden!! Weiter geht die Fahrt
in die Nacht hinein. Es ist längst nach 20.00 Uhr! Wir möchten gerne bis an den Beginn der
Asphalt-Straße gebracht werden, um ein Ende der Fahrt vor Augen zu haben. Der Fahrer ist
gutmütig und ruhig, gegen 22.00 Uhr gibt es Beifall auf den vorderen 2 x 6 Sitzen: der Asphalt
auf der Passhöhe bei 2400 m ist erreicht!!
Um 22.40 Uhr steht eine „Flohbude“ am Wegesrand, in der wir alle auf engstem Raum
Unterschlupf finden. Nachdem es eine scharfe Nudelsuppe für uns od. Dahl für die Porter gab
(„no beer“), sinken wir um 24.00 Uhr in die Lager. Der Fußboden schwingt bedenklich in dem
Holzhaus; für solche Lasten sind Konstruktionen aus Kanthölzern von 6 x 6 (was?) Querschnitt
nicht geeignet!
Fr., 1. Okt.
Um 5.00 Uhr ist wecken in der Flohbude von Phrumbu. Nichts wie packen u. weg!
6.30 Uhr rollt der Bus, ca. 9.00 Uhr gibt es in Phikah in einer Bretterbude von Garküche
Frühstück, wobei uns vor allem eine Art Spritzringe munden und leckerer Nepali Tee .
Es ist sonnig und auf der Asphaltstraße kommen wir gut voran. Gestern und heute herrscht irrer
Verkehr, gemessen an der Herfahrt (da war Feiertag). Immer wieder kommt es zu waghalsigen
Ausweichmanövern nahe dem Abgrund. Noch einmal müssen wir ins Tal hinunter über den
dritten und letzten Fluss, bevor es wieder bergauf geht und uns wieder die Teeplantagen grüßen.
Bei einer Pinkelpause haben Peter und Imbke spontan die Idee, im Teefeld noch mal
Gruppenfotos zu machen, was zu großer Heiterkeit führt.
Nach erfolgreichem Photoshooting geht es hinunter in die große Ebene auf ca. 200 Hm, wo die
Orte immer größer und „mondäner“ werden, je mehr wir uns Biratnagar nähern.
Der Fahrer versucht noch in 2 Hinterhofwerkstätten ein Ersatzrad zu bekomme, doch vergebens.
Der Bus wird wieder auf die Straße bugsiert u. weiter geht´s.
In einem Vorort verlassen uns die Porter u. Sherpas. Der Bus wird fast völlig entladen, mit
Wehmut trennen sich ca. 20 Leute von uns, mit denen wir immerhin 3 Wochen intensiv
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zusammen waren u uns anfreundeten. Andererseits war es ihr Job, sie haben Geld verdient, wir
waren die Geldgeber. Mit samt ihrem Gepäck fahren sie mit einem Bus weiter bis KTM.
Imbke, Harald, Dirk und Peter steigen aus dem Bus aus und verabschieden sich von unserer
crew, der Rest bleibt stumpf im Bus sitzen!
Gegen 13.30 Uhr erreichen wir den „Airport“ von Biratnagar.
Eine gute Zeit – finden wir -, denn ab 15.00 Uhr soll eine Maschine für uns bereit stehen.
Telefonieren mit Raj, betteln um Mittagessen in der Cantine (eigenmächtig extra Keksration),
der Flug verschiebt sich auf 15.30 – auch noch o. k.
Die Fete im „Manaslu“ wird schon gedanklich ausgeschmückt (mit der Stadt wird es ja nun
nichts mehr) – Raj muss unseres Erachtens Einen ausgeben wegen einiger Unzulänglichkeiten
auf der Tour.
Der Flug verschiebt sich jetzt auf 17.30 Uhr!! Wieder Cola u. Kekse auf Kosten des Flughafens.
Imbkes betteln um Bier statt Cola wird vom Flughafenmanager strikt abgelehnt- natürlich aus
Kostengründen! Dann hat der Flug noch mal 10 Minuten Verspätung!?? Unsere Tickets sind
angeblich nicht da!? Was passiert wenn es dunkel ist, fliegen sie dann gar nicht mehr, weil es ja
Sichtflug ist??
Schließlich starten wir um 18.30 Uhr im Dunklen mit Yeti-Airlines, 27 Sitze, dreireihig und
landen um 19.15 Uhr in KTM. Mit dem Bus werden wir am Flughafen abgeholt und sind 20.00
Uhr im Hotel, wo uns Raj freudestrahlend und erleichtert in Empfang nimmt. Für 20.30 Uhr lädt
er uns zum Abendessen in unserem Hotel ein (nichts mit Yak-Steak in der Altstadt). Leider
können wir nicht im Freien dinieren, weil dort die Zahnärzte von KTM eine Gartenparty haben
(das scheint weltweit das gleiche zu sein!).
Heute reißt es uns alsbald ins Bett, morgen früh wollen die meisten den Vormittag nutzen, um in
der Altstadt noch schnell Souvenirs zu besorgen.
Zum Schluss bekommt Imbke vom Oberkellner eine Literflasche leckeren Raksi und die
obligatorischen Tonschälchen geschenkt!!
Sa., 2. Okt.
Nach dem Frühstück, bei dem uns Arun und Reely mit Glückstüchern verabschiedet hatten,
eilen alle in die Stadt zum Souvenirkauf, Rasieren lassen, Nepali-Musik-CDs kaufen, Tee trinken
und endlich ohne Berührungsängste frei eintauchen in diese wunderbare Stadt...die wir gerne
länger genossen hätten!!! Matthias fährt sogar nach Baktapur! Peter lässt sich von Raj zur Bank
fahren und an spezielle fotopoints, dann zieht er allein durch die Altstadt zwecks shoppen. In
Zeitnot geraten lässt er sich für 100 Rp (1 €) mit der Rikscha zum Hotel zurück fahren...womit
für ihn ein Traum in Erfüllung ging!
Um 11.30 Uhr trudeln die letzten im Hotel ein, so dass wir 11.40 Uhr zum Flughafen starten
können.
13.40 Uhr soll unser Flieger nach Bangkok gehen, wegen unglaublicher
Sicherheitsvorkehrungen mit dreimaliger Körpervisitation hat er eine Stunde. Verspätung, so
dass sich die geplante Stadtrundfahrt in Bangkok nicht mehr zu lohnen scheint.
Nach 3,5 Std. Flug mit Thai Air haben wir von 19.00 Uhr bis 23.40 Uhr Aufenthalt in Bangkok,
den wir mit gemütlichem Bummeln durch die Glitzerwelt des duty free und leckerem
Biertrinkens in einer lounge verbringen, in der wir dabei auch erste Kontakte zur Heimat per
sms aufnehmen.
So., 3. Okt.
24.00 Uhr Rückflug von Bangkok nach Frankfurt/Main.“...don’t get drunk, Sir!“
Nach 11 Std. in der Luft landen wir 7.00 Uhr in Frankfurt. Erste Verabschiedungen auf dem
Bahnhof in F./M., die nächste in Weimar. 11.30 Uhr Ankunft in Halle, 14.00 Uhr sind wir
wieder in GC und 15.00 Uhr in Brünlos.
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Hier endet unsere Tour. Sie ist das Ende einer für uns unvergesslichen Reise in eine andere
Welt, sie bedeutet für jeden von uns ein unvergessliches nie zuvor empfundenes Lebensgefühl
voller Entspanntheit, Gelassenheit und dem Gefühl inneren Friedens...
Einfach unbeschreiblich and unforgettable.
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