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Der Bedarf an einer Holokaust-Ausstellung wurde in erster Linie von den Überlebenden
und deren Nachfolgern betont. Im Jahre 1957 ist der Ausschuss der Verfolgten des
Nationalsozialismus/Nazismus (Nacizmus Üldözötteinek Bizottsaga) zustande gekommen,
der neben dem Museum für die Geschichte der Arbeiterbewegung (Munkasmozgalom-
törteneti Muzeum) und dem Gegenwartsgeschichtlichen Museum mit dem Sammeln von
Materialien über den Holocaust begann. Seit den 1980er Jahren ist der Internationale
Auschwitz Ausschuss (Nemzetközi Auschwitz Bizottsag) tätig, der die Dokumentation und
Aufbewahrung der Materialien als seine wichtigste Aufgabe betrachtet.
Nach dem Muster des Internationalen Auschwitz Ausschusses wurde 1990 die Ungarische
Auschwitz Stiftung – Holocaust Dokumentationszentrum (Magyar Auschwitz Alapitvany –
Dokumentacios Központ) gegründet, die sich 12 Jahre lang als Privatstiftung betätigte.
Für den Aufbau des Museums hat am meisten diese Stiftung gekämpft. Erwähnenswerte
Fortschritte sind aber erst zwischen 1998 und 2002 geschehen, während der
Regierungsperiode der von Viktor Orban geführten Partei, FIDESZ. Der damalige
Staatssekretär des Kultusministeriums, Zsolt Vissy hat schon 1998 verkündigt, dass sich
die Regierung für den Aufbau eines Holocaust Memorial Center in Budapest beschlossen
hat.
Im Dezember 1999 kündigten der Leiter des Ministerpräsidentenamts Istvan Stumpf und
der Minister für das Nationalkulturelle Erbe Jozsef Hamori in einer Presseerklärung an,
dass eine öffentliche Stiftung für die Förderung des Museums gegründet werden muss.
Am 19. März 2002 fasste die Regierung den Beschluss, nach dem die von Tibor Vamos
geführte Ungarische Auschwitz Stiftung (Magyar Auschwitz Alapitvany) zu einer
öffentlichen Stiftung wird.
Der Pressesprecher der Regierung hat schon in dieser Presseerklärung verkündigt, dass
das Museum in der Pava Strasse aufgebaut wird. Schon im Jahre 2000 hat die Regierung
mit der jüdischen Gemeinde vereinbart, dass die Synagoge in der Pava Strasse mit
staatlicher Förderung rekonstruiert wird. Neben dem Aufbauen des Museums war also
auch die Rekonstruktion der Synagoge auf die Tagesordnung gesetzt. 1999 wurde der
Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Am 28. November 2000 wurden die Ergebnisse
verkündigt. Den ersten Preis hat das Istvan Manyi Architektenstudio gewonnen. (Weitere
Informationen über den Wettbewerb befinden sich auf der offiziellen Homepage der
Stiftung: www.hdke.hu)
In der Jury haben sich in erster Linie die jüdische Glaubensgemeinschaft, die Ungarische
Auschwitz Stiftung (das spätere Holocaust Memorial Center), das Ministerium für das
Nationalkulturelle Erbe, der Architektenverband (Epitömüveszek Szövetsege) und die
Architektenkammer vertreten.
Im Jahre 1990 ist also die Ungarische Auschwitz Stiftung gegründet worden, die bis zum
Jahre 2002 als Privatstiftung tätig war.
Für ihre Anfangstätigkeit haben Banken, Firmen und Privatpersonen 2,8 Mio. Forint
gespendet, Räume wurden von dem Verbund Ungarischer Widerstehenden und
Antifaschisten bzw. von dem Ausschuss der Verfolgten des Nazismus zur Verfügung
gestellt.
Die Stiftung wird von dem Mitglied der Ungarischen Wissenschaftsakademie, Tibor Vamos
geführt, Gabor Verö ist der wissenschaftliche Leiter des Holocaust Memorial Centers und
der Geschichtsforscher ist Szabolcs Szita.
Am 19. März 2002 fasste die Regierung den Beschluss, nach dem sich die Ungarische
Auschwitz Stiftung öffentliche Stiftung umgestaltet. Als Aufgabe betrachtet die Stiftung die
Aufbewahrung der Erinnerung der aus rassischen, religiösen oder politischen Gründen
vernichteten ungarischen Staatsbürger und das Sammeln der sich auf den Holocaust
bezogenen Dokumentation.
Das Kuratorium der Stiftung hat 15 Mitglieder, unter ihnen den Vertreter der Jerusalemer
Yad Vashem Behörde, des Washingtoner Holocaust Memorial Museums und der
Regierung der Französischen Republik, die zum Aufbau und Tätigkeit des
Dokumentationszentrums mit 500.000. Dollar beigetragen hat.
Im Herbst 1999 hat der Regierungssprecher in einer Presseerklärung veröffentlicht, dass
nach dem Plan mit einer finanziellen Unterstützung von 350 Mio. Forint zu rechnen ist. In
Verbindung mit dem Beschluss am 19. März 2002 wurde festgestellt, dass die Regierung
von der 1,5 Milliarden Investition 900 Mio. Forint übernimmt.
Im Herbst 2002 hat Tamas Acs, der stellvertretender Staatssekretär des für die
Investitionen verantwortlichen Ministeriums veröffentlicht, dass die Regierung 1,7 Milliard
Forint für den Aufbau bereitstelle, aber diese Summe beinhalte die inneren
Architekturarbeiten bzw. die Kosten für die Museumsgestaltung nicht. Daneben gehört es
zum Aufgabenbereich der Stiftung, internationale Unterstützer zu suchen. Ein solcher war
z. B. Frankreich, das den Aufbau und die Arbeit des Museums mit 500.000. Dollar
unterstützt hat.