Alte Kanti, quo vadis? - Alte Kantonsschule Aarau

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Alte Kanti, quo vadis? - Alte Kantonsschule Aarau
22
Semesterpublikation
Alte Kantonsschule Aarau
Alte Kanti,
quo vadis?
9.2015
EDITORIAL
Universität Bern
Ready for Boarding
Bachelorinformationstag
2. Dezember 2015 ab 9..00 Uhr
Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4, 3012 Bern
Persönliche Anmeldung bis zum 8. November 2015 unter www.in
nfotage.unibe.ch
en und
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Gutsche
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à 100 Fr n
nne
gewin
Liebe Leserin, lieber Leser
Es war einmal ein Kater, der im Jahr des Buchstabens Q geboren war. Seine Besitzerin staunte, denn das Junge schien
schneller und auch schlauer zu sein als all seine Geschwister.
So taufte sie das Tier mit dem weissen Fell, dessen Pfoten,
Schwanz und Maske blau-grau leuchteten, auf den Namen
‹Quo vadis?› – aus Interesse und Neugier (oder auch weil der
Sohn der Besitzerin damals eifrig Asterix-Hefte las). Und sie
liessen dem jungen Kater viel Zuneigung angedeihen, spielten ausgiebig mit ihm, streichelten und kraulten ihn, gaben
dem Kleinen vom besten Futter. Das Tier wurde kräftig, sein
Fell glänzte und es gewann die ersten internationalen Preise.
Die Frage, wohin sein Weg führen würde, hatte sich bald erledigt, und sowohl seine Bewunderer als auch die Neider
nannten ihn fortan ehrfürchtig ‹E.T.›
So sprachen also die einen vom ‹Edlen Tier› mit den grossen Augen, die andern schlicht vom ‹Ausserirdischen›. Beides
beflügelte den Kater noch mehr, und er zeugte viele, viele
Nachkommen, die noch heute die Menschen auf diesem Planeten beglücken.
Und die Moral von der Geschicht‘? Sie ist so leicht erkennbar, dass sie wohl nur noch ein Lehrer ausformulieren
muss: Wer die Wege nicht offenhält, die Mittel kürzt und
dabei glaubt, die Förderung bleibe qualitativ dieselbe und
auch der Erfolg würde sich weiterhin und wie von selbst einstellen, hat von der Natur der Bildung wenig Ahnung – und
vielleicht noch weniger von Zuneigung und Wertschätzung.
Markus Bundi, Redaktionsleitung
IMPRESSUM
HERAUSGEBERIN
Alte Kantonsschule Aarau
Bahnhofstrasse 91
5001 Aarau
Tel. 062 834 67 00
[email protected]
www.altekanti.ch
LEITUNG
Ulrich Salm, Prorektor
Markus Bundi, Leitung / Redaktion
Michael Bouvard, Gestaltung / Layout
Anja Nicol und Michael Bouvard, Inserate
DRUCK
Druckerei AG Suhr
Postweg 2
5034 Suhr
www.drucksuhr.ch
AUFLAGE
5’500 Exemplare
Erscheint zweimal jährlich
TITELBILD
‹Das Tier in mir›
Abschlussarbeit Ebig
Vanessa Baumann, G4I
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
1
INHALT
01
Editorial
// Markus Bundi
04
Was es mit den basalen Kompetenzen auf sich hat
// Leitartikel von Lara Dredge
07
Vorwärtskommen statt Aufwärtsstreben
// Eine Nachlese zum Kollegiumstag von Marianne Deppeler
sprachaufenthalte
weltweit
FRÜHBUCHERSPECIAL BIS
31.10.2015
BOA LINGUA ZÜRICH, TELEFON 044 211 12 32
WWW.BOALINGUA.CH/FRUEHBUCHER
SPRACHAUFENTHALT
2016 ZU PREISEN
VON 2015
09
DAS [ UN-] DING
// Kolumne von Benjamin Bieri
10
Am Gymnasium werden die Weichen neu gestellt
// Umfrage unter den Viertklässlern zum Stand der Dinge
13
Ein gut gewachsenes Ganzes
// Zur geplanten Standortverschiebung von WMS und IMS
14
119 Jahre an der Alten Kanti
// Eine Herleitung von Sebastian Grüninger
15
Ist Schule heutzutage nur noch eine Raumfrage?
// Überlegungen zu den Bevölkerungswachstumsprognosen von Lukas Meier
16
Die zentrale Lage und gute Erreichbarkeit sprechen für sich
//Argumentation von Pascal Vogt und Michael Haueter
17
BABYLON
// A Tale of Two Castles von Marielle Guignard
18
knips!
// Bildkolumne von Markus Meier
19
Was zusammengehört, soll zusammenbleiben
// Ein Aufruf von Silvia Pfisterer-Ott
22
Spitzensport inklusive Matura
// Ein Interview mit Prorektor Kurt Büchler zum zehnjährigen Bestehen des Sportgymnasiums
25
Ein Youngstar am Volleyballhimmel
// Porträt von Fabienne Berner über die Nationalspielerin Laura Künzler
26
Mit Köpfchen zu olympischen Weihen
// Prorektor Peter Hänsli erläutert die Bedeutung der Wissenschafts-Olympiaden
29
Auf den Spuren von Sherlock Holmes
// Porträt von Jenny von Arx über die junge Chemikerin Julia Fischer
30
‹Keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren!›
// Interview von Julia Baumann und Benjamin Bieri mit Albert Einstein
32
‹Treffpunkt Text› on Tour
// Andreas Neeser über eine Aktion zur Begabungsförderung im Bereich ‹literarisches Schreiben›
33
Rêverie
// Eine Erzählung von Maria Gagulic
34
Musikalisch durchs Leben
// Porträt von Fabienne Ramer über die Sängerin Julia Siegwart
35
BRENNPUNKT
// Michael Bouvard über die Sparpläne des Kantons im Bereich Mittelschulen
37
ELTERNBRIEF
// Karin Gugg über ‹Pendelnde Gedanken›
38
Herzlich willkommen!
// Neue Gesichter an der Alten Kanti
40
Bon voyage!
// … ab in die grosse weite Welt
LEITARTIKEL
Was es mit den basalen
Kompetenzen auf sich hat
oder Warum Lesen, Verstehen und Schreiben nicht nur
Sache der Deutschlehrer ist
Lara Dredge, Deutschlehrerin
Mit dem Bildungsziel für die Matura, dass ‹Schülerinnen und
Schuler […] zu jener personlichen
Reife [gelangen], die Voraussetzung
für ein Hochschulstudium ist und
die sie auf anspruchsvolle Aufgaben in der Gesellschaft vorbereitet›
(MAR, 1995, Artikel 51), stellt sich
eine doppelte Forderung für die Maturanden und Maturandinnen: Einerseits sollen sie den Herausforderungen, welche das Leben innerhalb und als Teil einer komplexen
Gesellschaft stellt, nicht nur gewachsen sein, sondern sie sollen in
ebendieser Gesellschaft anspruchsvolle Aufgaben übernehmen können. Andererseits – und darauf fussen die weiteren Ausführungen –
sollen sie die (fachliche) Reife erhalten, um den Anforderungen, welche ein Hochschulstudium an die
zukünftigen Studierenden stellt,
kompetent zu begegnen.
Fit für die Hochschule dank
basalen fachlichen Kompetenzen
Und hier setzt das Projekt der EDK
vom März 2012 an. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (kurz EDK)
möchte mit dem Erlangen der Matura den prüfungsfreien Hochschulzugang gesichert und deshalb
gewährleistet sehen, dass Maturan4
dInnen grundsätzlich jedes Studium erfolgreich aufnehmen können. Die EDK folgte dabei den Ergebnissen und Empfehlungen der
EVAMAR II-Studie (Eberle et. al.,
2008) und gab fünf Teilprojekte in
Auftrag. Ich werde in der Folge nur
auf Teilprojekt 1 eingehen, die Allgemeine Studierfähigkeit. Dieses
hat sich zum Ziel gesetzt, grundlegende fachliche Kompetenzen in
den Grundlagenfächern Erstsprache und Mathematik zu eruieren,
über welche Maturanden und Maturandinnen auf nicht kompensierbare Weise mindestens verfügen
müssen, um als studierfähig zu gelten.
Basale fachliche Studierfähigkeiten sind Fähigkeiten, die einen
soliden Grund, eine tragende Basis
legen, sodass erfolgreich darauf
aufgebaut werden kann. Selbstverständlich erhält dieses Fundament
nicht erst auf der Schwelle zur
Hochschule eine derartige Wichtigkeit. Auf jeder Schwelle wird geprüft und ist geprüft worden, ob die
Grundlagen sitzen und um Mängel
sichtbar zu machen. Dieses Fundament muss tragfähig sein vom ersten Lesenlernen an, damit gewinnbringend anspruchsvollere Aufgaben bewältigbar sind – wie auch
die Beherrschung des Einmaleins
unabdingbar ist für die Lösung
komplexer mathematischer Problemstellungen.
Diese basalen Kompetenzen sollen im Verlauf der gymnasialen
Ausbildung systematisch gefördert
und geprüft werden und nicht erst
anlässlich der Matur im Zentrum
stehen (auch weil an der Praxis der
Kompensierbarkeit ungenügender
Noten nicht gerüttelt werden soll).
MaturandInnen ‹können› also
durchaus mehr, als es die basalen
Kompetenzen verlangen, zumindest im einen oder anderen Fach.
Aber jede Maturandin, jeder Maturand muss mindestens über die basalen fachlichen Fähigkeiten in
Erstsprache und Mathematik verfügen (für andere Fächer wie Fremdsprachen oder Informatik gibt es
ganz offensichtlich ebensolche basalen fachlichen Fähigkeiten, die
stehen aber bislang nicht im
Fokus). Damit sollten sie gerüstet
sein für eine weitere berufliche
Ausbildung an der Hochschule.
Stellt sich also die Normfrage:
Wo setzen wir das Genügend an?
Wie hoch soll die Latte gesetzt werden? Walter Herzog, unter anderem emeritierter Ordinarius für Pädagogik an der Universität Bern,
äussert sich in seinem vielbeachteten Artikel ‹Bildungsstandards ante
portas› im Gymnasium Helveticum
kritisch gegenüber der Standardbewegung in den Schulen. Als ‹bildungspolitische Grosswetterlage›
bezeichnet er die Tendenz einer politischen Einflussnahme über Standardisierungsreformen (wie HarmoS und Lehrplan 21) und Bildungsmonitoring, wenn auch bislang erst in der öffentlichen Schule
der Fall. Eine solche Normierung
über lokale und regionale Grenzen
hinaus habe zum Ziel, über den
Output Einfluss zu nehmen und
somit eine steuernde Funktion auszuüben. Indem also die Politik verbindliche Bildungsstandards vorgebe, die konsequent überprüft
würden, wie es der alle vier Jahre
erscheinende Bildungsbericht
Schweiz für die öffentliche Schule
tut, könne über den Output regulierend Einfluss genommen werden
und bringe ‹im Schlepptau eine
weit weniger harmlose Umformung unserer öffentlichen Schule
mit sich› (Herzog, 2015, S. 9). Vom
Prinzip Bildung als Prinzip der Persönlichkeitsformung werde somit
übergegangen in eine Bildung, die
Wissen und Können meint, welche
Problemlösungsstrategien im Umgang mit konkreten Lebenssituationen erfolgreich anzuwenden wisse.
(Herzog, Walter, 2015, Bildungs-
standards ante portas?, in: Gymnasium Helveticum, 3/2015, S. 8;
http://www.vsg-sspes.ch/fileadmin/
files/GH/GH_03_2015.pdf). Umso
diffiziler stellt sich demzufolge die
Frage nach der Messlatte, an der
wir – gemäss Herzog – bloss selber
gemessen werden sollen?
Eine solche utilitaristische Tendenz
in der Bildungslandschaft nehme
ich ebenfalls wahr. Jedoch scheint
mir mit Blick auf den Kurzbericht,
der als Abschluss des Teilprojekts 1
gilt, das Eruierte für die Erstsprache (für die Mathematik kann ich
das nicht sagen) gleichfalls als wahr
und wichtig, sodass wir uns als
Deutschfachschaft den darin geäusserten Forderungen deswegen
gerne verpflichten, weil sie ein klares Zeichen setzen für mehr Verbindlichkeit in den fachlichen Fähigkeiten der Erstsprache und unmissverständlich eine interdisziplinäre Zusammenarbeit fordern von
(fast) allen gymnasialen Fächern:
Nur gemeinsam können wir ein
sprachliches Niveau erreichen, das
Maturandinnen und Maturandinnen auch weiterhin den prüfungsfreien Zugang zu Universitäten erlaubt. Aber werden wir konkreter:
Franz Eberle, Professor für
Gymnasialpädagogik an der Universität Zürich, der schon für die EVAsage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
5
Vorwärtskommen statt
Aufwärtsstreben
MAR-Studien verantwortlich zeichnete, hat mit seinem Team den
noch unveröffentlichten Kurzbericht, der sich zurzeit in der Vernehmlassungsphase befindet, im
Oktober 2014 der EDK zugestellt.
Die Erhebung der Daten (Teil A) erfolgte über alle Landesteile und Studienfächer. Dabei wurden einerseits zwei besonders erfolgreiche
Studierende aus je zwanzig Studiengängen nach dem ersten Hochschuljahr qualitativ danach befragt, welche Fähigkeiten sie für
unabdingbar hielten, um erfolgreich ein Studium in Angriff zu
nehmen; andererseits wurden Dozierende befragt, welche Voraussetzungen die Studenten gemäss ihrer
Einschätzung mitbringen müssen,
um den Aufgaben an ein Studium
gewachsen zu sein. Die Auswertung
und damit der Vorschlag, was als
fachliche Studierkompetenzen gelten soll (Teil B), überzeugt und lässt
mit Blick auf den Lehrplan Deutsch
der Alten Kanti gute Prognosen für
unsere MaturandInnen zu.
Insbesondere die rezeptiven Fähigkeiten wie das Verstehen fachlich anspruchsvoller Vorträge oder
Diskussionen, das Sich-Zurechtfinden in (wissenschaftlichen) Texten
sowie deren Verständnis sind gemäss Bericht im ersten Studienjahr
– und je nach Organisation des Studienfachs – zentral zu bewältigen.
Nicht in allen Studienfächern werden bereits im ersten Jahr produktive erstsprachliche Kompetenzen
gefordert. Indes in den philologischen Fächern, in Geschichte, den
Kommunikations- und Medienwissenschaften sowie im Studienfach
Architektur spielen Kompetenzen
6
wie Texte planen und strukturieren
können oder dieselben anzureichern verstehen mit Materialien
und Argumenten aus eigener Recherche, effiziente und systematische Verschriftlichung sowie inhaltliche und formale Überarbeitung eine wesentliche Rolle. Das
setzt selbstredend die Handhabung
von Grammatik und Orthographie
voraus. Ebenso gehört beispielsweise ein Wissen um die vielseitigen Wirkungsweisen unterschiedlicher Textsorten dazu.
Umsetzung der Forderungen
an der Alten Kanti
Basale fachliche Studierfähigkeiten
seien zwar für eine allgemeine Studierfähigkeit unabdingbar, aber
noch nicht hinreichend, betont
Eberle in seinem Bericht immer
wieder, und legt den Finger darauf,
dass über deren Sicherstellung die
Vorbereitung auf anspruchsvolle
Aufgaben in der Gesellschaft (vertiefte Gesellschaftsreife) ebenso ein
Hauptziel eines Gymnasiums bleiben muss! Zudem bilden die nichtbasalen Kompetenzen in Erstsprache und Mathematik weiterhin
wichtige Bereiche, ebenso wichtige
wie bisher.
Keine Panik also, weder der
Erstspracheunterricht noch die
Ausrichtung des Gymnasiums soll
komplett umgekrempelt werden.
Das Grundlagenfach Erstsprache,
also Deutsch an der Alten Kanti,
kann Wesentliches beitragen, um
die genannten Kompetenzen zu
fördern und zu festigen, zum Beispiel in Form einer für alle verbindlichen, nicht kompensierbaren Interpunktions- und Orthographie-
prüfung, oder indem verstärkt ein
Schwerpunkt auf die Arbeit mit
Sachtexten (Konzeption, Argumentationsstruktur o. ä.) gelegt wird.
Aber das allein reicht bei weitem
nicht aus. Diese Kompetenzen sind
nicht fachspezifisch, sondern elementar! Will man aus den Ergebnissen des Teils B ernsthaft Konsequenzen ziehen, müssen sowohl
auf schulorganisatorischer Ebene
als auch auf der Ebene der einzelnen gymnasialen Fächer Nägel eingeschlagen werden; mit didaktischen Konzepten wie Stützunterricht oder Halbklassenunterricht,
mit Verankerung der interdisziplinären Ausrichtung der basalen
fachlichen Kompetenzen in den
Lehrplänen weiterer gymnasialer
Fächer. Und dabei sind alle Fächer
in die Pflicht zu nehmen, zumindest fast alle. Sie spielen eine tragende Rolle bei der Sicherung der
erstsprachlichen Kompetenzen wie
auch bei der Vermittlung von Textverständniskompetenzen im Rahmen wissenschaftlicher Fachliteratur. Denkbar wären eine Textverständnisprüfungen (mündlich oder
schriftlich) auf der Basis fachwissenschaftlicher Texte sowie ein
deutlicher Akzent der Benotung
von Projekt- und Maturaarbeiten
hinsichtlich sprachlicher Kompetenzen. Hier müssen fachschaftsübergreifend neue Ansätze gefunden und verbindlich implementiert
werden. In der Zusammenarbeit,
scheint mir, liegt unsere Zukunft.
Eine Nachlese zum Kollegiumstag
Am 7. August 2015 respektive am letzten (und sehr
heissen) Tag in den Sommerferien fand an der Alten
Kanti eine Weiterbildung zum Thema ‹Perspektiven
für Mittelschullehrpersonen› statt. Nach einem anregenden einleitenden Referat von Dr. Prof. Silvio Herzog, Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwyz,
luden verschiedene modulartige Ateliers zur Reflexion und Diskussion des Themas ein. Zehn Tage nach
dem Anlass traf sich eine kleine Gruppe aus dem Kollegium, um die Reflexion weiterzuführen und um
eine Bilanz zu ziehen.
Es diskutierten: Katrin Brupbacher (Geschichtslehrerin),
Veronika Potykanowicz (Wirtschaftslehrerin), Stephan
Girod (Biologielehrer), Markus Zimmermann (Französischlehrer) sowie Marianne Deppeler (Französischlehrerin).
Marianne Deppeler: Weiterbildungen dienen vor allem
dazu, Denkanstösse zu
geben, eine Betrachtungsweise oder ein
Handeln zu verändern. Was nehmt
ihr aus unserer
letzten Weiterbil«Es ist viel schwieriger, eine reine
dung mit?
Vorwärtsbewegung attraktiv zu
finden als einen Aufstieg.»
Katrin Brupbacher: Mich erstaunt,
wie wenig das Thema
auf der Mittelschulebene
erforscht wurde. Vielleicht
lässt sich dies teilweise dadurch erklären, dass sich Mittelschullehrpersonen bis noch vor
einigen Jahren primär als Fachpersonen verstanden und
nur sekundär als Pädagogen. Allerdings ist es heute nicht
mehr so selbstverständlich wie früher, dass man im Lehrberuf eine Anstellung findet oder dass man an einer
Schule bleiben kann – wie auch das Damokles-Schwert
der Standortverschiebung WMS/IMS nach Zofingen bei
Markus Zimmermann
uns zeigt. Es werden einige
aus unserem Kollegium die
Schule verlassen müssen,
was verständlicherweise
Ängste und Unsicherheit auslösen kann. Gerade auch aus
diesem Blickwinkel betrachtet,
bekommt Weiterbildung (im engeren oder weiteren Sinn) ein ganz
neues Gewicht.
«Manchmal wäre ich auch
gerne Unternehmer und im
freien Markt tätig.»
Stephan Girod
Veronika Potykanowicz: Mir hat das Referat von Herrn
Herzog vor allem aufgezeigt, dass in der Thematik der
persönlichen Entwicklung das Mitarbeitergespräch ein
sehr wichtiges Instrument darstellt. Man wird angestossen, auf seinem Weg innezuhalten und weiterzuschauen.
Allerdings geht es bei unseren flachen Hierarchien weniger darum, im Hinblick auf einen Gewinn für die Firma
einen weiteren Karriereschritt einzufädeln, wie es in der
Privatwirtschaft üblich ist, als oft auf freiwilliger und
selbstbestimmter Ebene aktiv zu werden, um sich weiterzubringen.
Deppeler: Bei uns sind im Mitarbeitergespräch gewissermassen beide Ebenen vereint: Wir haben die Eigenverantwortung in Bezug auf das persönliche Weiterkommen, aber auch eine Verantwortung gegenüber der
Schule als Institution, die wiederum durch das Handeln
und Wirken jeder einzelnen Lehrperson vorangebracht
wird. In beiden Bereichen, im persönlichen Wachsen und
Weiterkommen sowie im Mittragen einer Schulinstitution, sehe ich das Mitarbeitergespräch als eine Motivationsquelle für eine Lehrperson. Sie kann darlegen, wo sie
steht, zurückschauen auf Erreichtes, sich weitere Ziele
setzen und erhält ein direktes Feedback.
Stephan Girod: Mir wurde durch die Weiterbildung
wieder einmal bewusst, wie viele Freiheiten in Bezug auf
Entwicklungsmöglichkeiten unser Beruf eigentlich lässt
– trotz oder gerade wegen der flachen Hierarchien. Ich
persönlich hatte nie das Gefühl, mich im Beruf zu wenig
entwickeln zu können. Ich hatte stets eigene Projekte
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
7
KOLUMNE
neben der Schule. Entsprechend sah ich den Lehrberuf
nie als eine Sackgasse, wie
man es mangels einer richti«Ein Beruf ist stets eine Art Gegen Karriereleiter empfinden
samtpaket, und in diesem Paket
könnte. Es ist in Bezug auf den
gibt es Vor- und Nachteile, die
Lehrberuf nötig, den Begriff
man abwägen muss.»
‹Karriere› neu zu definieren, und
zwar im Sinne einer Art SelbstverVeronika Potykanowicz
wirklichung in einem Fachbereich,
der uns sehr interessiert. Manchmal wäre
ich zwar auch gerne Unternehmer und im freien
Markt tätig. Aber ich komme immer wieder zum Schluss,
dass ich hier an der Schule glücklich und zufrieden bin.
Potykanowicz: Wir müssen uns klar werden, welche
Hauptziele wir uns im Beruf setzen. Ein Beruf ist stets
eine Art Gesamtpaket, und in diesem Paket gibt es Vorund Nachteile, die man abwägen muss. So gesehen ist es
unter Umständen nicht mehr so wichtig, dass die Privatwirtschaft ihre Angestellten im Sterne-Hotel übernachten
lässt, während ich mich in Klassenlagern mit der Jugi begnügen muss. Wir haben unseren Beruf schliesslich be-
reits im Wissen darum gewählt, was er bietet und dass
es beispielsweise wenig bis keine Aufstiegschancen gibt.
Desto wichtiger ist es für uns, kleinere Ziele zu wählen,
die uns glücklich machen.
Markus Zimmermann: Ich sehe den Lehrberuf als ein
stetiges Vorwärtskommen. Allerdings ist es viel schwieriger, eine reine Vorwärtsbewegung attraktiv zu finden
als einen Aufstieg. Man muss sich immer bewusst sein,
dass Vorwärtskommen den eigenen Ehrgeiz ebenso herausfordert. Abgesehen von diesem Bild des Vorwärtskommens spielt auch der zyklische Aspekt eine Rolle.
Ich mag den Zyklus von kommenden und gehenden Klassen. Auch das hat etwas Befriedigendes, nicht zuletzt weil
zyklische Bewegungen gewissermassen ganz allgemein
den Gang des Lebens abbilden.
Brupbacher: Das Zyklische kann natürlich im Gegenteil
auch als anstrengende Monotonie oder unbefriedigende
Routine empfunden werden, wenn man mit neuen Abteilungen stets wieder von vorne beginnen muss und die
Abteilungen die Schule dann verlassen, wenn sie sich in
unserem Fach ein gutes Schulabschlussniveau angeeignet
haben. In keinem anderen Beruf
hat dieses Phänomen des
Zyklischen einen vergleichbar zentralen
Stellenwert.
Deppeler: Wenn
man den Lehrbe«Heute ist es nicht mehr so
ruf wählt, muss
selbstverständlich wie früher,
man die genanndass man im Lehrberuf eine
ten Spezifizitäten
Anstellung findet oder dass
der Tätigkeit – die
man an einer Schule bleiben
flachen Hierarchien,
kann.»
das Vorwärts- statt AufKatrin Brupbacher
wärtsstrebende, das Zyklische – schätzen oder sogar
bewusst suchen. Dies ist meines Erachtens Voraussetzung dafür, dass man sich die Freude
am Beruf bewahren kann. Hier ist sicher auch die Verantwortung der Schule gefragt: Es braucht Möglichkeiten, persönliche Interessen entfalten zu können, damit
man sich seine Zufriedenheit bewahren kann. Ich sehe
hier beispielweise die Chance von fachlich ausgerichteten Sabbaticals, denn die Leidenschaft in unserem Fachbereich macht einen grossen Teil unseres Berufsglücks
und unserer persönlichen Zufriedenheit aus.
8
Zimmermann: Weiterbildungen brauchen natürlich
auch eigene Ressourcen, sei es im finanziellen oder zeitlichen Bereich. Gerade Lehrpersonen, die in Familienstrukturen eingebunden sind, haben diesbezüglich weniger
Freiheiten. Diesen
Aspekt darf man
nicht ausser Acht
«Es braucht Möglichkeiten,
lassen. Im Rückpersönliche Interessen
blick auf die letzentfalten zu können, damit
ten Jahre kann
man sich seine Zufriedenman auch feststelheit bewahren kann.»
len, dass die WeiterMarianne Deppeler
bildungsbereiche neu
gewichtet wurden. Die allgemeine Schulentwicklung
mit aktuell relevanten Themen hat
im Vergleich zum persönlichen Weiterkommen oder didaktischen Dazulernen ein stärkeres Gewicht erhalten
als früher, was aus der Sicht der Schulleitung sicher legitim ist. Die anderen Bereiche sollten aber nicht ins Hintertreffen geraten.
Das [UN-]DING
Die Agenda
Letzthin, noch vor den Ferien, stand zwanzig
Minuten zu früh am Bahnhof und beschloss,
den Buchladen aufzusuchen, in der Hoffnung,
die Zeit sinnvoll hinter mich zu bringen. Da
lag schon das kleine, rote Büchlein in meiner
Hand, und alle Tage der kommenden eineinhalb Jahre waren bereits darin enthalten.
Marke: ‹Moleskin›, zu Deutsch ‹Maulwurfshaut›. Preis: akzeptabel. Ich beschloss, mir
etwas Ordnung für die nächsten eineinhalb
Jahre zu gönnen, nach all den überraschenden Prüfungen, Whatsapp-Nachrichten mit
wütenden orangen Emojis, die ich aufgrund
verpasster Treffen erhalten hatte, und Terminen, die gleich dreifach verplant waren, ohne
dass ich es gemerkt hätte.
Vor zwei Wochen hat mein neues Leben
begonnen, nachdem ich die Ferien damit verbracht hatte, dem roten Büchlein mit Zitaten
aus Liedern und Büchern einen Sinn zu geben. Schon die erste montagmorgendliche
Notiz (‹S.198-202 lesen›) tat aufgrund ihrer
Brupbacher: Die Schulleitung müsste allenfalls noch
klarer kommunizieren, dass für Sabbaticals und individuelle Weiterbildungen Kredite zur Verfügung stehen,
und welche Bedingungen man erfüllen muss, um diese
in Anspruch nehmen zu können. Hier sind natürlich sehr
individuelle Lösungen gefragt: Manchmal reicht eine
Teilentlastung, damit man einer persönlichen Entwicklungsidee nachgehen kann, manchmal wünscht man
sich ein komplettes Schul-Timeout.
Belanglosigkeit weh, und dann kamen die
Prüfungen von Vektorgeometrie bis Ethik, die
Deadlines, die ich nun alle einhalten würde,
der Stress, der nun schon Monate vor dem
eigentlichen Ereignis eintrat. Während der
Lektionen lag das Büchlein auf dem Tisch,
so rot, dass ich es aufschlagen musste. Nach
drei Schultagen fand ich eine Sammlung von
Stickern darin, unter anderem einige mit der
Aufschrift ‹birthday›. Ich machte eine Tugend
Girod: Die Schulleitung zeigt sich sehr offen gegenüber
den Entwicklungsideen der Lehrpersonen; wir sollten
vielleicht vermehrt selbst daran denken, die bestehenden
Möglichkeiten auszuschöpfen.
Textfassung: Marianne Deppeler,
Fotos: Markus Suter
daraus und fragte meine Banknachbarn in
besonders unerträglichen Stunden nach ihrem Geburtsdatum und klebte dieses pflichtgemäss mit einem Sticker zu. Vergessene Geburtstage bleiben mir von nun an erspart.
Nein, die ‹Maulwurfshaut› hat mir nicht
die erhoffte Erleuchtung gebracht. Aber dank
ihr kann ich meine Gänge in der Dunkelheit
jetzt etwas einfacher graben.
Benjamin Bieri, G4L
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
9
Am Gymnasium werden
die Weichen neu gestellt
108 Viertklässlerinnen und Viertklässler des Gymnasiums
geben Auskunft über den Stand der Dinge an der Alten Kanti
Aarau – und auch darüber, was noch zu verbessern wäre
++ +
10
+-
-
--
Ich nehme die einzelnen Fächer wie isolierte Planeten wahr
… das liegt an mir
… das liegt an den Lehrpersonen
07 28 32 26 09
04 19 41 27 21
13 43 32 15 05
Ich nehme die Fächer wie ein Planetensystem wahr
… das liegt an mir
… das liegt an den Lehrpersonen
01
03
14
32 33 28 12
24 39 20 18
35 37 20 10
Die Prüfungen in den einzelnen Fächern sind fair
Eine faire Leistungsbeurteilung wäre mit weniger Prüfungen möglich
Der Leistungsdruck ist zu hoch
07
06
16
60 32 07 01
22 24 40 14
21 24 35 11
Die Projektwochen an der Alten Kanti schätze ich
Der Projektunterricht hat mir viel gebracht
Die Maturaarbeit halte ich für eine gute Erfindung
45
05
12
33 16 11 03
26 22 34 21
33 34 17 09
Der Unterricht berücksichtigt Gegenwart, Alltag und Wirklichkeit
Ich nehme viel Nützliches aus dem Unterricht mit
Der Unterricht ist Zeitverschwendung
13
04
05
36 41 15 03
49 36 16 03
17 21 57 08
Meine fachlichen Interessen haben sich in den Kanti-Jahren verändert
… das liegt an mir
… das liegt an den Lehrpersonen
… das liegt an andern Faktoren
19
25
19
12
41
44
51
22
19
19
21
31
21
08
05
16
09
12
14
20
Heute weiss ich mehr als zu Beginn der Kanti
… das liegt an mir
… das liegt an den Lehrpersonen
… das liegt an andern Faktoren
76
47
34
27
23
45
49
31
05
14
17
24
02
00
02
12
00
00
01
08
Heute denke ich differenzierter als zu Beginn der Kanti
… das liegt an mir
… das liegt an den Lehrpersonen
… das liegt an andern Faktoren
37
25
13
15
53
63
52
31
14
16
26
29
03
00
08
18
01
02
09
11
Bei Lehrpersonen schätze ich besonders ihr fachliches Wissen
Bei Lehrpersonen schätze ich besonders ihre didaktischen Fähigkeiten
Bei Lehrpersonen schätze ich besonders, was sie von Ihrer ‹Aussenwelt›
(Erfahrungen, Praxis, Leben) in den Unterricht einfliessen lassen
Bei Lehrpersonen schätze ich besonders ihre menschlichen Qualitäten
23 61 18 04 03
23 33 37 11 06
29 41 16 18 02
32 31 23 16 05
Lehrpersonen nehmen sich zu wenig Zeit für meine Anliegen
Lehrpersonen sind häufig im Stress oder genervt
Lehrpersonen arbeiten nicht gern
Ich fühle mich von Lehrpersonen nicht ernstgenommen
Lehrpersonen wirken auf mich desinteressiert, ‹abgelöscht›
02
03
02
00
00
Die Atmosphäre in und um die Alte Kanti passt mir
Die Infrastruktur an der Schule entspricht meinen Bedürfnissen
Ich fühle mich am richtigen Ort
34 46 19 07 02
24 52 20 08 02
40 42 18 03 04
Der Standort der Alten Kanti in Aarau ist ein guter Standort
Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, würde ich kein Gymnasium besuchen
Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, ich ginge nach Wohlen an die Kanti
Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, ich ginge nach Zofingen an die Kanti
Gäbe es in Aarau kein Gymnasium, ich ginge nach Baden an die Kanti
85
05
11
07
22
19
02
08
08
20
03
06
17
14
20
00
24
09
11
09
00
73
62
78
47
Verbesserungspotential an der Alten Kanti Aarau sehe ich:
im Bereich der Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern
beim Angebot der Freifächer
beim Angebot der Projektwochen
bei der Qualität des Lehrpersonals
in der Zusammensetzung des Stundenplans
bei der Reglementierung der Absenzen
in der Kommunikation (inkl. Schulnetz)
bei den Arbeitsräumen
bei den Aufenthaltsräumen
im Bereich Verpflegung auf dem Campus
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Statistik und Fairness
Wenn wir uns im Unterricht der politischen Philosophie annehmen, halte ich stets den Begriff der Fairness (wie er Ende des
20. Jahrhunderts von John Rawls eingeführt und seither mehrfach
modifiziert wurde) hoch. Das ist ohne Frage ein sehr schwieriges
Wort. Und als der Philosophie zugewandter Lehrer (und Mensch)
begegne ich sämtlichen Statistiken von vorneweg mit grösster
Skepsis. Um also keinen falschen Anschein zu erwecken, sage
ich gleich: Die Fragen habe ich formuliert. Die Fragebogen gingen
sodann an die Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Deutsch
mit der Bitte, sie mögen diese von Ihren Viertklässlern ausfüllen
lassen. Selbstverständlich hatte ich Hintergedanken, doch kommunizierte ich diese nicht, denn das hätte die Resultat (noch
mehr) verfälscht.
Was zurückkam, begeistert mich noch immer. Entweder hatte
ich die Fragen so clever gestellt, dass auch die Resultate herausschauten, die ich mir wünschte, oder dann – das wär’s
doch! – verhält sich die ‹Sache› tatsächlich objektiv und nüchtern
so, wie von mir erhofft. Es möge aber bitte jede und jeder selber
beurteilen, inwiefern die gestellten Fragen tendenziös sind oder
nicht. Wichtig erscheint mir zu vermerken: Da wurden Schülerinnen und Schüler direkt befragt! – Das hervorzuheben ist freilich
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++ trifft zu
+
trifft mehrheitlich zu
+- plus/minus
-
trifft eher nicht zu
-- trifft nicht zu
nur dann relevant, wenn man andere Fälle ins Feld führen könnte,
bei denen über die Befindlichkeiten, Einschätzungen und Wünsche
der Schülerinnen und Schüler geurteilt wird, ohne sie zu befragen.
Aus meiner Sicht gibt es nur eine Antwort, aus der sich
schwer Schlüsse ziehen lassen. Was den Bereich ‹Verpflegung
auf dem Campus› betrifft, wurden alle fünf Optionen mit 20 bis
24 Stimmen bedacht – diesbezüglich herrscht offensichtlich Unentschiedenheit. Mit der pädagogischen Brille richtet sich das
Augenmerk wohl besonders auf den Umstand, dass über die
Hälfte der Befragten angeben, dass sich ihre fachlichen Interessen
während der Zeit am Gymnasium verändert hätten (lediglich 9
geben an, dass keine Veränderung stattgefunden habe). Die Weichen werden also während der Kantizeit neu gestellt (und dies
hängt nicht zuletzt am Einfluss der Lehrpersonen). Eine fraglos
wichtige Zeit … vielleicht die wichtigste?
Selbstverständlich haben mich – mit Blick auf die fast schon
beschlossene Verlegung des Standorts der WMS (nach Zofingen)
und IMS (nach Baden) – die Antworten auf die Standortfragen
ebenso interessiert. Die Voten für den Standort Aarau sind doch
beeindruckend … Und dass die wenigsten Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten nach Zofingen zur Schule gehen wollten, falls es
den Standort Aarau nicht mehr gäbe (was realiter gar nicht zur
Debatte steht), ist – wie man es auch drehen und wenden mag –
ein Ergebnis. // Markus Bundi
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
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Ein gut gewachsenes Ganzes
Zur vom BKS geplanten Standortverschiebung
von WMS und IMS
Kurz vor den Sommerferien kommunizierte das Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons
Aargau (BKS) hinsichtlich der Sekundarstufe II sein
Standort- und Raumkonzept für die Zukunft. Darin
heisst es zum einen, dass die Wirtschafts- und Informatikmittelschulen (WMS und IMS) an den Mittelschulen verbleiben sollen, zum andern sieht das Konzept eine Standortverschiebung vor: Die WMS soll ab
2017/18 nicht mehr in Aarau, sondern in Zofingen geführt werden, die IMS soll Aarau ebenfalls verlassen,
allerdings Richtung Baden. Die Vernehmlassung läuft
bis Ende September.
Während der Entscheid, WMS und IMS an den Mittelschulen zu belassen, nicht nur im Kollegium der Alten
Kanti auf grösste Zustimmung traf, sorgt die geplante
Standortverschiebung für heisse Köpfe – und dies nicht
zuletzt aufgrund der Zahlen und Argumente, welche das
BKS der Standortverschiebung zugrundelegt. Wir glauben nämlich, dass dieser Umzug nicht nur der WMS und
IMS als Institution schadet, sondern auch die Zahlen künftiger Schülerinnen und Schülern der WMS markant sinken liesse. Es herrscht die Überzeugung, mit der geplanten Verlegung werde die WMS marginalisiert, wenn nicht
gar zerstört.
Selbstverständlich wär’s möglich, dass künftig alle
potenziellen WMS-Schülerinnen und -Schüler aus dem
Bezirk Lenzburg nach Zofingen führen, doch wir glauben
das nicht. Ebenso zweifeln wir daran, dass die Schülerinnen und Schüler aus und um Aarau in Zukunft in ähnlich
hoher Zahl an die WMS nach Zofingen pendeln würden.
Sie möchten vielmehr (wie die Lehrpersonen auch) wei-
terhin an die Alte Kanti. Dies aus zeitlichen oder monetären Gründen – oder schlicht aus Überzeugung. Denn
diese Schule ist über viele Jahrzehnte zu einem guten
Ganzen gewachsen. Die Platzprobleme sind denn auch
nicht ein Makel, sondern in erster Linie ein starkes Zeugnis für den Erfolg dieser Schule.
Nimmt man die Bevölkerungswachstumsprognosen
von Bund und Kanton ernst, führt kein Weg darum
herum, in Aarau neuen Schulraum zu schaffen. Das ist
keine neue Erkenntnis, denkt man nur an die teuren Zumietungen der letzten Jahre. Man gebe der Alten Kanti
wieder das Moser-Haus, finde womöglich gar Vereinbarungen mit dem Naturama! Lediglich den Horizont der
nächsten 15 Jahre ins Auge zu fassen, obwohl evident ist,
dass es auch danach an Schülerinnen und Schülern nicht
weniger wird, ist selbst durch die politische Brille betrachtet keine Lösung.
Anders gesagt: Die Alte Kanti ist ein Erfolgsmodell.
Statt ihre Zerstückelung voranzutreiben, gilt es vielmehr,
in diese Schule an idealer Lage zu investieren.
Das Glaubensbekenntnis zur Alten Kanti steht hier am
Anfang; in der Folge werden einige Lehrpersonen aus
dem Kollegium ihre Argumente für einen Verbleib von
WMS und IMS in Aarau vorbringen.
Markus Bundi, Redaktionsleitung
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
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Enge Verbindung von Handelsschule und Gymnasium
Nachdem in den 1920er Jahren die
ehemalige Gewerbeschule in die
‹Oberrealschule› mit Typus C-Matur
sowie in die nun neu ‹Handelsschule›
genannte Diplomabteilung geteilt
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Gibt es wirklich keine andere Lösung? Die Statistiken des
Kantons Aargau weisen einen signifikanten Bevölkerungszuwachs vor allem im Raum Baden und weniger
stark im Raum Aarau nach (Graphik 1).
Betrachtet man die Raumauslastung der betroffenen
Schulen (AKSA, KSBA, KSZO) würde die Alte Kanti leicht
entlastet und die Kantonsschule Zofingen (KSZO) würde
ganz klar besser ausgelastet. Die Situation der Kantonsschule Baden (KSBA) würde minimal verschärft werden
für den Moment durch die Übernahme der IMS von
Aarau. In Zukunft wird allerdings ein neues Problem auf
die KSBA zukommen, und zwar die Zunahme der allgemeinen Bevölkerungszahl, insbesondere die Zunahme
der 15–19- Jährigen. Mit Blick auf diese für die Mittelschulen relevante Gruppe sind das für das Jahr 2020 beziehungsweise 2040 folgende Zahlen:
Sebastian Grüninger, Geschichtslehrer
Region Aarau
Region Zofingen
Region Baden
2015
3‘956
3‘021
5‘394
2020
3‘777
2‘959
5‘504
2040
5‘152
3‘887
7‘037
Die Quote des Übertritts von der Sekundarstufe I in die
Sekundarstufe II ist umso höher, je urbaner ein Ballungszentrum ist. In Baden liegt sie derzeit bei 75%. Dies bedeutet, dass die Mittelschulstandorte in Aarau und Baden
sowieso zusätzlichen Platz benötigen.
Ein weiteres Gebäude an der KSBA in nicht absehbarer Zukunft kann wohl kaum als Entlastung betrachtet
werden. Die KSBA ist jetzt bereits mit 100% ausgelastet,
durch die Übernahme der IMS übersteigt dies eigentlich
die vorhandene Kapazität. (Graphik 2)
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Personen
200'000
Baden
175'000
150'000
125'000
Aarau
100'000
Dieser Prozess war von tiefgreifenden
Reformen geprägt, insbesondere die
Erweiterung durch Prak- tika, Fremdsprachaufenthalte und berufspraktische Projekte sowie den Ersatz des
Handelsdiploms durch ein kaufmännisches Fähigkeitszeugnis, inklusive
der Möglichkeit zur Erlangung der
Berufsmaturität im Rahmen eines
einjährigen Berufspraktikums. Die
Alte Kantonsschule Aarau hat diesen
Prozess unter Führung des langjährigen WMS-Schulleiters Ulrich Salm gemäss Vorgaben von Kanton und Bund
aktiv und erfolgreich mitgestaltet
und würde diesen gerne auch in Zukunft begleiten.
Quelle:
Staehelin, Heinrich, Die Alte Kantonsschule Aarau
(1802–2002), Aarau 2002.
*
5(67.3(84,)9(,01*23.4,)&*,&:(,&5(;*83(,<&!=>?&@&%?#?
Bremgarten
Zofingen
Lenzburg
75'000
Rheinfelden
Brugg
50'000
Muri
Kulm
Laufenburg
Zurzach
25'000
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Kontinuität und Know-how
für die Zukunft
Ist es möglich, den Standort der WMS an der Alten
* * *
Kanti Aarau zu erhalten? Gemäss Standort- und
Raumkonzept Sekundarstufe II ist vorgesehen, die
WMS von Aarau nach Zofingen zu verschieben, und
die IMS nach Baden. Politisches Ziel dabei ist vor
allem, in Zofingen die kritische Grösse von 500 Schülerinnen und Schülern zu erreichen.
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sich. Die Handelsdiplomschule (HDS)
wurde zur Wirtschaftsdiplomschule
(WDS) und schliesslich 2001 zur Wirtschaftsmittelschule (WMS) mit Berufsmaturität.
*
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wurde, schlug man Erstere 1958 dem
Gymnasium zu, während die Handelsschule eine dreijährige Ausbildung zum Handelsdiplom blieb. In
ihrer Ausrichtung sollte sie neu aber
auch auf wirtschaftswissenschaftliche Studien hinführen. Dass die
längst geforderte, 1964 eingeführte
Handelsmatur zuerst der Handelsschule, 1974 jedoch als Wirtschaftsabteilung dem Gymnasium zugeteilt
wurde, belegt einerseits die zögerliche Akzeptanz der Wirtschaftsrichtung als Maturitätstypus, andererseits aber auch die enge Verbindung
von Handelsschule und Gymnasium
an der Alten Kanti, welche nach der
Gründung der übrigen Aargauer Mittelschulen 1980 offiziell zur ‚Alten
Kantonsschule Aarau’ wurde. Insbesondere in schulübergreifenden Projektwochen und weiteren Zusatzangeboten, vor allem aber durch ein eigentliches Kompetenzzentrum rund
um die Wirtschaftsfächer profitierten die beiden Schultypen voneinander.
Im Zuge der Dezentralisierung
der Kantonsschule wurde 1964 in
Baden eine zweite Handelsdiplomschule eingeführt. Bedeutsam waren
indes die raschen Veränderungen der
kantonalen und eidgenössischen
Rahmenbedingungen für den Schultyp in den letzten Jahrzehnten: So
brachte der Ausbau der Fachhochschulen sowie der Zugang zur Berufsmaturität neue Orientierungslinien
für die Schule sowie Ausbildungsund Berufsmöglichkeiten für ihre Absolventinnen und Absolventen mit
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In den nächsten Jahren wird der Druck auf die
Ballungszentren im Aargau markant zunehmen
*
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
bestand die einzige Aargauer Kantonsschule aus zwei Abteilungen:
Dem ursprünglich primär humanistisch ausgerichteten Gymnasium,
stand die anfänglich auf industrielle
und gewerbliche Berufe hinführende, bis zur Jahrhundertwende zunehmend mathematisch-naturwissenschaftlich orientierte Gewerbeschule zur Seite. 1896, im Jahr der
Einweihung des neuen Kantonsschulgebäudes (heute Einstein-Haus),
wurde dieser eine Handelsabteilung
angegliedert. So etablierte sich erstmals ein wirtschaftlich ausgerichteter Zweig an der Kanti. Zu diesem
Schultyp waren von Anfang an junge
Frauen zugelassen – fünf Jahre später
zog das Gymnasium diesbezüglich
nach. Schliesslich wurde mit dieser
Erweiterung auch der Einfluss des
Bundes auf die Kantonsschule verstärkt, da die Handelsabteilung auf
ein Diplom bzw. Fähigkeitszeugnis
nach dessen Richtlinien hinführte.
Insgesamt trug der neue Schultyp
den Veränderungen von Wirtschaft
und Gesellschaft Rechnung und war
von Anfang an so erfolgreich, dass er
in den späten 1920er Jahren zeitweilig sogar die grösste Abteilung der
Kantonsschule bildete.
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Von der Handelsabteilung zur Wirtschaftsmittelschule
Ist Schule heutzutage nur noch
eine Raumfrage?
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119 Jahre an der Alten Kanti
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""""#$%&'($)*+,-.)/,+/-$"0123
-WZ+^*E$(FG73'(4*1#3*)6(%/(6C#(*?#RTC)#3'(4..%6%$.%$)
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Grafik 1 › Bevölkerungsentwicklung in den Bezirken, 1850 – 2040
Grafik 2 › Raumauslastung in Prozent an den Mittelschulen
per Schuljahr 2014/15
Eine weitere Zunahme der Studierenden wird durch neu
eintretende WMS-Schülerinnen und -Schüler in Baden
erfolgen, die verständlicherweise einen zentralen Wirtschaftsstandort wie Baden einem eher dezentralen Standort wie Zofingen vorziehen werden.
Lukas Meier, Wirtschaftslehrer
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
15
KOLUMNE
Die zentrale Lage und gute
Erreichbarkeit der WMS am Standort
Aarau sprechen für sich
BAb y L
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A Tale of Two Castles
Once upon a time there was a kingdom. The king and
his counsellors lived far above the people’s heads in an
Mit dem geplanten Standortwechsel nach Zofingen Zusätzlich müssen die Eltern tiefer in die Taschen greifen.
würde eine Verlagerung der erfolgreichen und belieb- Das Monatsabonnement des Verbundtarifs A-Welle verten WMS vom wirtschaftlichen, geografischen und teuert sich durch die zusätzlich zu lösenden Zonen durchpolitischen Zentrum an die Peripherie mit weitrei- schnittlich um 51 % von heute CHF 96.46 auf CHF 145.89,
chenden finanziellen und zeitlichen Folgen für die was im Schnitt pro Schuljahr und Schüler Mehrauslagen
Schülerschaft sowie deren Eltern erfolgen.
von zirka CHF 500.– bedeutet. Diese Mehrkosten für die
Eltern bleiben in der Vorlage des Regierungsrates unbeWas würde eine solche Verschiebung der Schule konkret rücksichtigt.
für die heutigen Schülerinnen und Schüler an unserer
Neben diesen ganz konkreten Auswirkungen für die
WMS bedeuten? Erhebungen auf der Basis der Wohn- Schülerschaft sprechen weitere Überlegungen für den
struktur der 224 Studierenden am WMS-Standort Aarau Standort Aarau. Vor über fünfzig Jahren wurde die Kander 1.–3. Klassen zeigen, welche zeitlichen und finanziel- tonsschule Zofingen geplant und um 1980 im Verbund
len Folgen mit dem Wechsel des Standorts Aarau nach mit der Höheren Pädagogischen Lehranstalt und der BeZofingen einhergehen würden (vgl. Abbildungen 1, 2 und rufsschule realisiert. Die Idee damals war die Stärkung
Tabelle 1).
der Randgebiete. Wie das Beispiel des Abzugs der HPL
Die Zahlen sprechen für sich. Offensichtlich ist die Zofingen zum Campus der FH Brugg zeigt, ist es längst
fast doppelt so lange Pendlerzeit und die dadurch ent- allen Beteiligten klar, dass es weitsichtiger ist, wenn eine
stehenden Mehrkosten für die Studierenden durch den Schule nahe zu ihrer Schülerschaft geht, nicht umgebeabsichtigten Standortwechsel. Bedenkt man, dass die kehrt. Das Experiment einer Schule in der Peripherie hat
WMS eine Tagesschule ist, ergibt sich hochgerechnet sich also nicht bewährt. Die Tabelle 1 zeigt die zusätzliche
eine zusätzliche Pendlerdauer – was einem Zeitverlust Pendlerdauer, die sich im Schnitt durch den Standortgleichkommt – über die ganze Schülerschaft von 800 wechsel ergibt. Für das Fricktal und Freiamt wäre der
Stunden pro Woche! Anders ausgedrückt erhöht sich die Standort Zofingen auf Grund der schlechten Erreichbarwöchentliche Pendlerdauer mit öffentlichen Verkehrs- keit gar ein regionalpolitischer Affront, da deren Pendmitteln pro Schülerin und Schüler im Schnitt von heute lerdauer nicht mehr zumutbar wäre.
3 h 47 min. auf 7 h 21 min. pro Woche!
Klassen
Standort
Pendlerdauer (Ein Weg) in Minuten
Pendlerkosten (Pro Monat) in Franken
WMS (1. Jahr)
Aarau
Zofingen
1'322
2'649
5'622
8'959
WMS (2. Jahr)
Aarau
Zofingen
1'553
2'903
7'180
9'962
WMS (3. Jahr)
Aarau
Zofingen
2'198
4'332
8'805
13'759
WMS (1. - 3. Jahr)
Aarau
Zofingen
5'073
9'884
21'607
32'680
Tabelle 1 › Vergleich der kumulierten Pendlerdauer und Pendlerkosten der heutigen 1. – 3. WMSKlassen vor und nach einem Wechsel des Standorts von Aarau nach Zofingen.
Gänzlich ausser Acht gelassen wird
in der Diskussion auch die Tatsache,
dass die ‹Swiss Olympic›-Sportschule
der WMS auch dank ihrer zentralen
Lage so beliebt ist. Was auf dem Papier interessant aussieht, stellt sich
in der Realität oft als sehr kostspielig
heraus. So könnte sich nach einem
möglichen Wechsel nach Zofingen,
verbunden mit der absehbaren
Schrumpfung der WMS und den
hohen
Restrukturierungkosten,
unter dem Strich sogar eine teurere
Lösung ergeben. Es kann nicht im
Sinne des Steuerzahlers sein, die
Schwächung einer bestens etablierten Schule zu unterstützen.
Pascal Vogt und Michael Haueter,
Geografielehrer
16
Abbildung 2 › kumulierte Pendlerkosten infolge Benutzung
der öffentlichen Verkehrsmittel pro Monat
sions occasionally left the humble subjects wondering.
In this kingdom there were six castles; lively places
of wisdom and education run by royal knights. Young
folk from all over the kingdom would venture out and
seek knowledge as squires in the six castles. Some
castles were less central and thus smaller than others.
In fact, one castle was particularly small and one night,
the king and his counsellors sat down and pondered
upon the wee number of visitors to that castle. Shouldn’t
there be more squires? They all agreed, five hundred
squires at least. Yes, that was a good and round number,
five hundred be it then. Pleased, they leaned back. But
where to get them from? They looked down at the map
board with the six little castle figurines. They pushed
them back and forth, yet to no avail. But then the biggest
castle broke in two as someone had been pushing it
too harshly. And there it was; the solution rose right before their very eyes: take the west wing that had broken
off the big castle and glue it to the small one. Easily
done. They all cheered happily.
When this vision was announced to the people, the
GRUNDLAGEN DER BERECHNUNGEN
1. Ohne Binnenpendler
Pendlerkosten und Pendlerdauer infolge Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel der Lernenden mit identischem Wohn- und Schulort bleiben
unberücksichtigt, da diese Binnenpendler vorwiegend mit dem Velo
oder zu Fuss unterwegs sind (Langsamverkehr).
2. Pendlerdauer Wegpendler:
Schnellste Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (laut Fahrplan
SBB, Stand 20.08.2015); werktags mit
Ankunft Schulstandort zwischen
07.30 - 08.30 Uhr; ein Weg.
Abbildung 1 › kumulierte Pendlerdauer mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln für den Hinweg
ivory tower. Though it wasn’t an evil reign, erratic deci-
3. Pendlerkosten Wegpendler:
Kosten Zonenabonnement A-Welle
(Basis Monatsabonnement «Junior»
für Jugendliche bis zum 25. Altersjahr).
little castle rejoiced. Why shouldn’t they? Hadn’t dark
rumours of closure been looming? Now salvation
seemed granted.
Yet what about the big castle? Horror-struck they
all stared at the royal charter. All the west wing squires
to be taken away?... What would happen to the knights
thus made redundant? Could all the knowledge and
competence of the west wing, a part of the big castle in
its own right, simply be shifted like a wooden figurine
on a map board? And what if these squires decided
against the lengthy journey to the little castle, hence
seeking wisdom elsewhere? Was the death of the west
wing as an institution even to be faced ultimately?
Thus, the big castle had to deliberate on what to do
next. Should they really just stand like a lamb to the
slaughter and accept the mutilation? Or shouldn’t they
rather stand up and fight for the knights, the squires,
the west wing as a whole?
How does the tale of the two castles end, you may ask?
May you, dear reader, choose your ending wisely.
Marielle Guignard, Englischlehrerin
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
17
BILDKOLUMNE
EIN AUFRUF
Was zusammengehört,
soll zusammenbleiben
knips!
Wenn das nur gut geht!
Ein Bild von Markus Meier,
Physiklehrer
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Spezia
ristorante & pizzeria
bahnhofstrasse 88 in aarau
Die Wirtschaftsmittelschule der Alten Kantonsschule Aarau soll
an die Kantonsschule Zofingen verlegt werden. Das kann doch
nicht sein! Mit einem Wechsel – meint man – die geforderte minimale Schülerzahl in Zofingen wieder zu erreichen. Selbstverständlich ist für Zofingen eine Lösung zu suchen. Aber nicht so!
Die Schülerzahl ist kein Heiligtum, dem alles andere unterzuordnen ist. Schülerzahlen sind Mittel und rein quantitative Anliegen. Zuerst muss das Ziel diskutiert werden!
Die Wirtschaftsausbildung ist eine Besonderheit der Alten
Kanti Aarau. Dahinter steht eine lange Tradition. Bei der Gründung der Kanti 1802 umfasste der Lehrplan eine Lateinklasse,
eine Klasse in französischer Sprache und ZWEI Klassen für Schüler ‹die zum Handelsstand bestimmt› waren (H. Staehelin, Die
Alte Kantonsschule Aarau 1802–2002). Nach einem Unterbruch
wurde 1895 eine besondere Handelsabteilung eingerichtet. 1896
konnten zum ersten Mal Mädchen an die Kanti aufgenommen
werden. Die ersten drei Kantischülerinnen besuchten das Handeli! Von da an entwickelten sich das Miteinander von Schülerinnen und Schülern, von Gymnasium und Wirtschaftsabteilung zum besonderen Wesen der Kanti. Die Präsenz dieser wirtschaftlichen Dimension ist ein Merkmal der Alten Kanti. Die
Integration bezog und bezieht sich auf Schülerinnen und Schüler, aber auch auf Lehrerinnen und Lehrer. Sie setzt sich im Kreis
der Ehemaligen fort, der ein wichtiger Pfeiler für die Kanti in
Gesellschaft und Öffentlichkeit ist. Ein Blick ins Namensverzeichnis des Ehemaligenvereins AULA beweist es: sehr viele ehemalige Handels- und Wirtschaftsmittelschüler sind dem Verein
beigetreten. Sie sind es, die ihre Kinder und Enkel vom Wert
der integrierten Gymnasial- und Handelsausbildung in Aarau
überzeugen. Diese Zusammengehörigkeit in einer Schule ist
ein ideeller Wert, der mehr zählt als Schülerzahlen.
Wieso kann ich mich nach so vielen Jahren noch an den ersten Schultag an der Kanti Aarau erinnern? Weil wir alle gemeinsam stolz darauf waren, als Handelsschüler auch Kantischüler
zu sein! Erhalten wir diese integrierte Gymnasial- und Handelsausbildung an der Alten Kanti Aarau für unsere Jungen.
Silvia Pfisterer-Ott,
Gründungspräsidentin AULA
Panoramaseite › Fotografie aus der Quartalsarbeit im
Bildnerischen Gestalten ‹die Box› von Rebecca Meier, G3A
JUBILÄUM
Abbildungen ›
Fabienne Bangerter, Fussballerin, Matura 2013 …
ist Nationalspielerin, spielte in der Deutschen
Bundesliga und ist derzeit beim FC Basel unter
Vertrag
Simon Waldburger, Mountainbike, Matura 2013 …
fährt heute an der Weltspitze mit.
Spitzensport
inklusive Matura
Silvan Widmer, Fussballer, Matura 2013 …
ist Nationalspieler und derzeit in Italien
bei Udinese Calcio unter Vertrag.
Das Sportgymnasium an der Alten Kanti
feiert sein zehnjähriges Bestehen
Ehemaliger Spitzen-Handballer, Sportlehrer und seit 2003 Prorektor an der Alten
Kantonsschule Aarau: Kurt Büchler ist in Sachen Sportgymnasium der Mann der
ersten Stunde. Massgeblich bei der Projektierung und der Umsetzung beteiligt,
zeichnet Büchler nun seit zehn Jahren verantwortlich für eine optimale Verbindung von Gymnasium und Spitzensport.
Kurt Büchler, das Sportgymnasium an der Alten Kanti feiert
sein zehnjähriges Bestehen. Was ging Ihnen durch den Kopf,
als Sie sich mit diesem Jubiläum erstmals bewusst befassten?
Prorektor Kurt Büchler: Schon zehn Jahre – und noch
kein bisschen müde …
mussten in jeder Hinsicht eingehalten werden. Und für
den Stundenplaner bedeutet die Erstellung des Spezialstundenplans für die Sportabteilungen auch heute noch
eine sehr schwierige Aufgabe. An der Alten Kanti selber
habe ich zum neuen Angebot für Leistungssportlerinnen
und Leistungssportler und damit auch bezüglich der speGratuliere! Und dennoch ist ja einiges passiert in den ver- ziellen Bedürfnisse der Sportlerinnen und Sportler von
gangenen Jahren. Was hat Sie zu Beginn überhaupt bewogen, Anfang an eine positive Stimmung erlebt. Das Sportgymein Grossprojekt wie das Sportgymnasium in Aarau in Angriff nasium ist ja nicht zuletzt auch Teil unseres Konzepts
zu nehmen?
der Begabtenförderung.
Büchler: Die Alte Kanti war schon immer sehr initiativ. Warum also nicht auch im Sport? – In diesem Zeit- Und wie steht es um die Lehrperraum entstanden rund um den Kanton Aargau Sportför- sonen? Da ist wohl einiges an
derschulen, auch an Gymnasien. Wir konnten doch nicht Flexibilität gefragt? Auch an
zusehen, wie die Aargauer Sporttalente in andere Kan- speziellem Know-how?
tone abwandern, um Leistungssport und Ausbildung
Büchler: Die Lehrpersounter einen Hut zu bringen. Also haben wir uns daran nen sind der wichtigste Teil
gemacht, ein Angebot in Aarau zu schaffen. Und das im Konzept. Spezielles KnowAKSA-Konzept hat offensichtlich überzeugt und vom De- how braucht es nicht und Leispartement BKS den Auftrag für die Umsetzung erhalten. tungssportler müssen sie erst
recht nicht sein. EntscheiEine leichte Übung aber war das nicht. Da waren einige Um- dend ist, dass die Lehrpersostellungen und Anpassungen vonnöten. Gewiss auch Über- nen die Situation der Sportzeugungsarbeit. Was waren damals die grössten Schwierig- schülerinnen und Sportschükeiten?
ler kennen und verstehen.
Büchler: Die grössten Herausforderungen stellten Dass sie so weit wie nötig und
sich zuerst auf der strukturellen Seite, vor allem die Um- möglich auf die Anliegen eingestaltung des 4-jährigen Bildungsgangs auf den 5-jähri- gehen. Dazu gehören Flexibigen Sportlerlehrgang. Anforderungen wie die Stunden- lität, weil Nachprüfungen
tafel, die Promotions- und Maturafächer und anderes zum Alltag in der Sportabtei22
lung gehören, oder die Bereitschaft zur Unterstützung
bei Stofflücken nach Abwesenheiten. Was die Sportlerinnen und Sportler immer wieder ansprechen, ist der
Wunsch, verstanden zu werden, wenn sie unter Zeitdruck
sind, grosse Belastungen haben und darum auch manchmal ihre Ressourcen einteilen müssen.
Seit 2007 ist das Sportgymnasium ‹Swiss Olympic Partner
School› – was bedeutet das?
Büchler: Swiss Olympic, als Dachorganisation des
Schweizer Sports, zertifiziert Schulen und Ausbildungsinstitutionen, welche für Sporttalente spezielle Bildungsmodelle führen. Das bedeutet aber, dass wir Kriterien erfüllen müssen, um das Label ‹Swiss Olympic Partner
School› tragen zu dürfen. Diese Kriterien sind zum Beispiel für den Leistungssport verträgliche Schulstrukturen, Zeitgefässe für Trainings, eine grosszügige Urlaubsregelung, aber auch personelle und pädagogische Faktoren wie Unterstützung, Nachführunterricht für Abwesende oder die Möglichkeit, Prüfungen zu verschieben.
Nicht zuletzt müssen wir regelmässig die sportliche Qualität unserer Sportlerinnen und Sportler ausweisen. Das
heisst, um ‹Swiss Olympic Partner School› zu sein und
zu bleiben, dürfen wir nur ausreichend qualifizierte
Sportlerinnen und Sportler in unseren Sportabteilungen
fördern.
Der Leistungsausweis ist ja beeindruckend: Von den bisherigen
Absolventinnen und Absolventen des Sportgymnasiums finden wir so manchen Namen in den Medien, und bislang hat
lediglich
Kurt Büchler,
ein Schüler
Prorektor … und noch
kein bisschen müde.
(von 96) die
Matura nicht bestanden. Man gewinnt
den Eindruck, dass wir es hier mit einem sehr seltenen Fall
zu tun haben: Man bekommt ‹de Foifer und s Weggli›. Täuscht
der Eindruck?
Büchler: Ich würde das eher als grosse Chance bezeichnen. Immerhin lässt sich in der Schweiz mit wenigen Ausnahmen nicht vom Sport leben. So verfolgen
auch die meisten Abgängerinnen und Abgänger des
Sportgymnasiums, auch wenn sie hohe sportliche Ziele
erreicht haben, eine weitere Ausbildung, zum Beispiel
ein Teilzeitstudium. Einige setzen aber auch für ein, zwei
Jahre voll auf Sport, um dann erst später in eine Ausbildung einzusteigen. Es freut uns natürlich, dass wir zahlreiche erfolgreiche und in der Sportwelt bekannte
Namen unter unseren Abgängerinnen und Abgängern
haben. So finden sich in einigen Nationalmannschaften
der Schweiz ehemalige AKSA-Schülerinnen und -Schüler.
Die Bilanz auf der schulischen Seite ist auch sehr erfreulich. Auch wenn die Sportlerinnen und Sportler zuweilen
taktieren und mit ihrem Einsatz ökonomisch umgehen
müssen, reihen sich regelmässig Sportschülerinnen und
Sportschüler an der Abschlussfeier unter die besten Absolventinnen und Absolventen ein. Im Abschlussjahrgang
2014/15 erzielte bekanntlich ein Sportschüler das beste
Maturazeugnis des ganzen Jahrgangs.
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
23
Abbildungen ›
Jonas Wittwer, Unihockey-Goalie, Matura 2012 … spielt
derzeit als Profi beim schwedischen Verein Karlstad IBF
in der stärksten Unihockey-Liga der Welt.
Wagen wir einen Blick in die Zukunft, auf die nächsten zehn
Jahre: Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial für das
Sportgymnasium an der Alten Kanti?
Büchler: Grundsätzlich dürfen wir ja sehr zufrieden
sein. Dass unser Konzept gut ist, hören wir von vielen
Seiten. Mit der personellen Ergänzung in der Leitung des
Sportgymnasiums (Simone Bachmann und Oliver Berger
als Sportkoordinatoren) habe ich nicht nur Entlastung
und Unterstützung erfahren, auch die Betreuung der
Sportlerinnen und Sportler sowie die Zusammenarbeit
mit den Sportpartnern (Sportvereine und Sportverbände)
haben viel an Qualität und Nachhaltigkeit gewonnen.
24
Laura Künzler, Volleyballerin … ist Stammspielerin in der Nationalliga A und Mitglied
der Schweizer Nationalmannschaft.
Weitere Verbesserungen? Im strukturellen Bereich ist
der Spielraum wohl ausgereizt. Im pädagogischen Bereich denke ich immer wieder an Optimierungen im Bereich ‹zeit – und ortsunabhängiges Lernen und Arbeiten›.
Schülerinnen und Schüler, die oft oder länger ortsabwesend sind, sollten bei der Erarbeitung von Unterrichtsstoff noch besseren Zugriff auf die entsprechenden Materialien haben und Aufträge von extern erledigen können. In einigen Fächern klappt das bereits recht gut, in
andern könnte das noch entwickelt werden.
Die Fragen stellte Markus Bundi
Ein Youngstar
am Volleyballhimmel
Sie ist die grosse Schweizer Nachwuchshoffnung im
Volleyball: Laura Künzler aus Neuenhof hat sich im
Alter von gerade einmal 18 Jahren als Stammspielerin
in der Nationalliga A und in der Schweizer Nationalmannschaft etabliert.
Laura ist ein Ausnahmetalent. Anders lässt sich ihr kometenhafter Aufstieg kaum erklären. Zu Beginn verlief
ihre Karriere nämlich eher unspektakulär. Im Primarschulalter schloss sie sich dem Volleyballverein ihres
Wohnortes Neuenhof an, wo sie zuerst bei den Juniorinnen, später dann bei den Damen in der 4. Liga spielte.
Dann wurde sie in die Kaderauswahl des Kantons Aargau
selektioniert. Von diesem Zeitpunkt an ging alles sehr
schnell. Sie wechselte von Neuenhof zu Kanti Baden in
die 1. Liga und stieg ein Jahr später mit dieser Mannschaft
in die Nationalliga B auf. Dank konstant starken Leistungen empfahl sie sich auch für die Juniorinnen-Nationalmannschaft und kam dort regelmässig zu Einsätzen. Ihr
Talent blieb den Topklubs der Nationalliga A nicht verborgen. Angebote kamen aus der ganzen Schweiz,
schlussendlich entschied sie sich für das familiäre Umfeld
bei Sm’Aesch Pfeffingen und gegen renommiertere Klubs
wie beispielsweise Volero Zürich.
Dieser Entscheid widerspiegelt den Charakter und
die Einstellung der jungen Frau. ‹Ich bin ein totaler Familienmensch und zog es daher vor, für einen Klub zu
spielen, der es mir ermöglicht, näher bei meiner Familie
zu sein›, sagt Laura. Trotz ihres Erfolges ist sie am Boden
geblieben, mit der Suche nach Gründen für ihren rasanten Aufstieg tut sie sich schwer. ‹Es ist halt einfach so passiert›, schmunzelt sie.
Ein weiterer Grund für ihren Wechsel nach Pfeffingen
war die Alte Kanti. Laura besucht das Sportgymnasium
im vierten Jahr und wollte auf keinen Fall die Schule
wechseln. Die Sportkanti ermöglicht ihr, die Doppelbelastung Profisport und Schule unter einen Hut zu bringen. Allerdings sieht sie die Schule nicht als Belastung,
sondern eher als Abwechslung zu den täglichen Trainings. Trotzdem bleibt neben der Schule und dem Sport
nur wenig Zeit für die Familie, ihren Freund oder sie
selbst. Hat sie einmal etwas Freizeit, verbringt sie diese
am liebsten in entspannter Atmosphäre, sei es beim Kochen eines eigenen Gerichtes oder beim Geniessen eines
guten Filmes.
Laura kennt auch die Schattenseiten des Sportlerlebens. Sie wohnt und trainiert in Basel, pendelt jeden Tag
zur Schule nach Aarau und sieht ihre Familie in Neuenhof
daher nur noch selten. ‹Das ist ab und zu schon hart›, erklärt sie.
Doch die Bereitschaft, für ihre grosse Leidenschaft
Opfer zu bringen, zahlt sich aus. Die letzte Saison bezeichnet sie als bisheriges Highlight ihrer noch jungen
Karriere. In ihrer ersten NLA-Saison wurde sie bereits
Topskorerin, das heisst, sie konnte für ihr Team am meisten Punkte erspielen. Als Belohnung wurde sie zum
‹Youngstar of the Year› gewählt. Die beste Juniorin der
NLA zu sein, macht sie besonders stolz. Zudem ist sie
mittlerweile Stammspielerin der Damen-Nationalmannschaft, mit welcher sie sich nächstes Jahr gerne für die
EM qualifizieren würde.
Die sympathische junge Frau will hoch hinaus. Mit
ihrer Grösse von 1.88 m hat sie dafür bereits gute Voraussetzungen. Sie weiss auch, wohin sie diese Voraussetzungen und ihr unglaubliches Talent noch führen sollen.
‹Nach der Kanti will ich voll auf die Karte Profisport setzen
und abwarten, was passiert.› Laura, die in Berkeley (USA)
geboren wurde, träumt von einer Karriere im Ausland,
über ein Engagement in Frankreich oder Italien würde
sie sich besonders freuen.
Nach ihrer Volleyballkarriere könnte sie sich die Ausübung des Traineramtes oder auch eine Tätigkeit abseits
des Sports als Kindergärtnerin vorstellen. Solange ihr
Körper mitmacht, ist aber sicher der Sport im Vordergrund. Vorerst aber gilt ihre ganze Aufmerksamkeit der
Vorbereitung auf die kommende Saison.
Fabienne Berner, G4L
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
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DIE SCHULLEITUNG HAT DAS WORT
Mit Köpfchen zu
olympischen Weihen
Peter Hänsli, Prorektor
Bereits kleine Kinder wissen, was
Olympische Spiele sind. Seit gut
zwei Jahren wissen mittlerweile
hoffentlich schon fast alle Schülerinnen und Schüler der Alten
Kanti, was Wissenschafts-Olympiaden sind! Wer aber sind sie, die brillanten Köpfe der AKSA, und welches sind ihre herausragenden Leistungen?
Wissenschafts-Olympiaden sind Wettbewerbe für Mittelschülerinnen und
Mittelschüler, die sich in den Fächern
Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Philosophie und Physik über
den Schulstoff hinaus interessieren.
Seit mehreren Jahren schon gibt es
nationale Wettkämpfe in diesen Disziplinen. Neuerdings ist auch das
Fach Geografie dazugekommen.
Genau wie im Sport bestreiten die
Schülerinnen und Schüler in ihrem
Lieblingsfach Vorausscheidungen.
Wenn sie gut abschneiden, können
sie sich für die Teilnahme an den nationalen Finals qualifizieren. An diesen gibt es Gold-, Silber- und Bronzemedaillen zu gewinnen. Die Ehrenplätze werden mit einem Diplom ausgezeichnet. Die besten 25 Teilnehmenden der nationalen Finals reisen
an die Internationalen WissenschaftsOlympiaden, die jedes Jahr für jede
Disziplin in einem anderen Land der
Welt stattfinden. Weltweit nehmen
je nach Fach Delegationen aus bis zu
über hundert Ländern der Welt teil.
Mit den Internationalen Olympiaden
soll der Austausch unter Jugendlichen
26
aus verschiedenen Ländern gefördert
werden. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird ermutigt, überdurchschnittliche Herausforderungen anzugehen und auch interdisziplinär zu
denken.
Schon seit rund zwanzig Jahren
haben immer wieder einzelne Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti
an den Wissenschafts-Olympiaden
teilgenommen. Einige wenige haben
sogar die Qualifikation für eine der
Internationalen Olympiaden geschafft. Vor einigen Jahren beschloss
die Schule, grössere Anstrengungen
zur Motivation der Schülerinnen und
Schüler zu unternehmen und unterstützt diese seither bei ihrer Vorbereitung aktiv. Seit dem Olympiadenjahr 2008/09 machten 278 Schülerinnen und Schüler der Alten Kanti an
einer der ersten Runden der Schweizer Wissenschafts-Olympiaden mit.
Angefangen mit fünf Personen im
Jahr 2008 stiegen die Zahlen massiv
an, auf genau 89 an der Zahl im Jahr
2011. Seither bewegt sich die Anzahl
der Teilnehmenden in diesem Rahmen.
Beeindruckende
Leistungsdichte
In den letzten sieben Jahren haben
sich 32 Schülerinnen und Schüler der
Alten Kanti für die nationalen Finals
einer der sieben Disziplinen der
Schweizer Wissenschafts-Olympiaden qualifiziert. Bemerkenswert ist
die Steigerung im Olympiadenjahr
2013/14. Damals haben 15 von 92
Erstrundenteilnehmenden die nationalen Finals erreicht und sieben Jugendliche haben gar die höchst anspruchsvolle Qualifikation an eine
der Internationalen WissenschaftsOlympiaden geschafft. Im vergangenen Jahr haben sich erneut neun Jugendliche für eine nationale und
deren drei für eine Internationale
Wissenschafts-Olympiade qualifiziert. Die Leistungsdichte an Internationalen Wissenschafts-Olympiaden
ist besonders beeindruckend. So wurden seit 2009 von 15 Teilnehmenden
insgesamt 13 Auszeichnungen gewonnen, davon elf Medaillen (vier Silber- und sieben Bronzemedaillen,
wovon deren fünf im vergangenen
Jahr!) und zwei Honourable Mentions.
Dank der hervorragenden Resultate insbesondere auf nationaler
Ebene im Olympiadenjahr 2013/14
wurde die Alte Kanti vom Verband
Schweizer Wissenschafts-Olympiaden mit dem begehrten Schulpreis
2014 ausgezeichnet. In der Laudatio
heisst es unter anderem: ‹Der Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden würdigt mit der Vergabe des
Schulpreises 2014 an die Alte Kantonsschule Aarau deren langjährige
und engagierte Förderung interessierter und begabter Schülerinnen und
Schüler in den Disziplinen Biologie,
Chemie, Informatik, Mathematik,
Physik und Philosophie sowie die ausgezeichnete institutionelle und pädagogische Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Schweizer Wissenschafts-Olympiaden.›
Die nebenstehende Tabelle lässt sich
sehen. Sie erfüllt die Schule mit Stolz
und Dankbarkeit. Gleichzeitig hofft
sie, die bisher erzielten Erfolge seien
auch ein grosser Ansporn für die jüngeren Schülerinnen und Schüler.
Jedes Jahr wieder gibt es viele und
neue Hoffnungsträger. Sie sind das
Potenzial einer Schule, die lebt!
Weitere Informationen zum Thema
unter www.olympiads.ch
Pascal Su (2010)
Sebastian Stengele (2014)
Rafael Winkler (2014)
Raphael Fischer (2014)
Alexander Eichenberger (2014)
Janik Grädel (2015)
Lukas Lüthy (2015)
Mattia Humbel (2015)
Linus Geiser (2015)
2009
2010
2013
2014
2014
2013
2014
2014
2013
2014
2014
2014
2015
2015
2015
Mathematik
Mathematik
Biologie
Biologie
Physik
Physik
Physik
Informatik
Biologie
Biologie
Chemie
Chemie
Chemie
Physik
Physik
Bremen
Astana
Bern
Bali
Astana
Kopenhagen
Astana
Taipeh
Bern
Bali
Hanoi
Hanoi
Baku
Mumbai
Mumbai
Deutschland
Kasachstan
Schweiz
Indonesien
Kasachstan
Dänemark
Kasachstan
Taiwan
Schweiz
Indonesien
Vietnam
Vietnam
Aserbaidschan
Indien
Indien
Honourable Mention
Bronze
Bronze
Silber
Bronze
Honourable Mention
Bronze
Silber
Bronze
Bronze
Bronze
Bronze
Bronze
Tabelle › Teilnahmen und Resultate an den Internationalen
Wissenschafts-Olympiaden seit 2009
[ Foto: Julia Baumann]
PORTRÄT
Auf den Spuren von
Sherlock Holmes
Wie bringe ich Maturaarbeit, Sport, Freunde und
Schule unter einen Hut? Diese Frage stellen sich zurzeit wohl die meisten Schülerinnen und Schüler der
Abschlussklassen der Alten Kantonsschule Aarau.
Julia Fischer stellt sich derweil eine ganz andere:
‹Schaffe ich es, mich dieses Jahr für die Internationale
Chemieolympiade zu qualifizieren?›
Doch woher kommt dieses aussergewöhnliche Interesse
an Chemie? Julia ist überzeugt, dass ihr dies von Zuhause
mitgegeben wurde: ‹Meine Mutter hat eine Lehre als Chemielaborantin gemacht, und mein Vater hat Chemie studiert.› Auch das Grundlagen- und Schwerpunktfach
haben ihr Interesse zusätzlich gesteigert, und die äusserst
positiven Erfahrungen an den bisherigen Olympiaden
motivieren sie zu einer dritten Teilnahme. ‹Die Lehrer in
Julia Fischer ist 17 Jahre alt, wohnt in Biberstein, spielt den Vorbereitungskursen sind sehr kompetent und köngerne Unihockey, reitet und hat das Ergänzungsfach Psy- nen die riesige Menge von Stoff gut vermitteln. Man kann
chologie und Pädagogik gewählt, nichts Aussergewöhn- ein viel tieferes Verständnis für die Thematik aufbauen
liches für eine Schülerin der AKSA. Doch schon bei der und die Menschen, die man trifft sind alle cool. AusserWahl des Schwerpunktfaches Biologie und Chemie zeigt dem kann die Teilnahme an der Olympiade zu Vorteilen
sich ihr ungewöhnliches Interesse für Naturwissenschaf- im Studium führen.›
ten, welches sie von der Masse abhebt. Daher überrascht
Auf die Frage nach ihrer Zukunft erzählt Julia moties auch nicht, dass sie die Spezialabteilung NAWIMAT viert von ihren Studienplänen: Sie möchte Kriminalistik
(Naturwissenschaften und Mathematik), mit zusätzlichen studieren. Einen ersten Einblick in das Aufklären von
Praktika im zweiten Jahr in den Bereichen Biologie, Che- Verbrechen verschafft sich die Schülerin schon mit ihrer
mie und Physik, besucht. Ausserdem ist Julia zurzeit mit Maturaarbeit. In einem Zweierteam versuchen sie die Erder Anmeldung und der Vorbereitung für ihre dritte Che- mittlungsschlüsse der Romanfigur Sherlock Holmes
mieolympiade beschäftigt.
nachzuvollziehen und überprüfen diese auf ihre naturBei der Chemieolympiade handelt es sich um eine wissenschaftliche Plausibilität.
Abfolge von theoretischen und praktischen Prüfungen
Auch ausserhalb der Schule ist Julia aktiv. Sie spielt
erst auf nationaler, später auf internationaler Ebene. Die zweimal pro Woche Unihockey, ein Sport, den sie sehr
Olympioniken müssen sich zuerst durch eine schriftliche ernst nimmt. Ausserdem reitet sie gerne. Allerdings muss
Prüfung qualifizieren, danach folgt ein Vorbereitungstag sie bei genau diesen Hobbies kleinere und grössere Abmit anschliessender Zentralprüfung. Im Frühjahr findet striche machen. ‹Ich habe das Glück, dass ich für die
eine Vorbereitungswoche, welche mit theoretischen und Schule nicht sehr viel lernen muss, aber reiten konnte
praktischen Prüfungen endet, statt. Können sich die Teil- ich in letzter Zeit kaum noch. Man muss halt auf etwas
nehmer an diesem Schweizer Finale auf den Rängen 1 verzichten.› Auch auf die Mittelschulmeisterschaft im
bis 4 klassieren, dürfen sie an die Internationale Chemie- Unihockey musste sie verzichten, denn das Vorbereiolympiade reisen. Im Jahr 2016 wird diese in Kazan, Russ- tungswochenende der Chemieolympiade hatte für sie
land, ausgetragen werden.
Vorrang. Trotz dieser Einschränkungen will Julia wieder
Im letzten Jahr schrammte Julia knapp am interna- an der Olympiade teilnehmen, denn Schule, Sport, Freitionalen Final vorbei, sie belegte zusammen mit Mattia zeit und diese zusätzliche Herausforderung müssen einHumbel den fünften Platz in der nationalen Qualifika- fach vereinbar sein. ‹Wenn die Motivation stimmt und
tion. Sie betrachtet ihr Resultat kritisch, ist aber dennoch man bereit ist, Zeit zu investieren, kann es jeder schafzufrieden: ‹Ich war von meiner guten Leistung im prak- fen!›, so ist die Schülerin überzeugt.
tischen Teil sehr überrascht. Aber klar, wenn ich zurückkönnte, würde ich etwas mehr lernen. Die internationale Jenny von Arx, G4L
Olympiade wäre schon cool gewesen …›
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
29
ihnen trauen, doch Persönlichkeiten werden nicht durch schöne
Reden von Lehrern geformt, sondern durch Arbeit und eigene
Leistung.
Ist es realistisch, die Lehrpersonen so sehr zu verändern?
Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius
Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt. Es geht
darum, das Spektrum auszuweiten. Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will. Und
wie immer gilt: Probleme kann man niemals mit derselben
Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
[ Foto: zVg]
Abbildung › Julia Baumann und Benjamin Bieri im Gespräch mit
Albert Einstein, dem berühmtesten Abgänger der Alten Kani Aarau.
‹Keine Maus der Welt würde eine
Mausefalle konstruieren!›
Der Abgabetermin für sämtliche Beiträge von sage &
schreibe war nur zwei Wochen entfernt, und selbst die
extravagantesten Floskeln hatten es nicht bewerkstelligt, eine Ehemalige oder einen Ehemaligen der
Alten Kanti für ein Interview zu gewinnen. Da räusperte sich ein weiser alter Bekannter, als wir die
Treppe des Hauptgebäudes hochstiegen und meinte,
Probleme könnten nicht mit derselben Denkweise
gelöst werden, durch die sie entstanden seien. Allzu
lange hatte er kein Interview mehr gegeben, so hielt
uns nichts mehr zurück …
Herr Einstein, Sie sind ein Mensch, der gerne anderen Leuten
die Zunge rausstreckt, war das als Schüler auch schon so?
Wissen Sie, das Lehren soll so sein, dass das Dargebotene
als wertvolles Geschenk und nicht als saure Pflicht empfunden
wird, und wenn ein Lehrer nicht zu dieser Devise steht,
ist es durchaus angebracht, ihm die Zunge rauszustrecken. So im Physik-Praktikum an der Alten Kantonsschule, da ging ich schlicht nicht hin, da es langweilig
war. Die Konsequenz war eine Zwei im Zeugnis, aber Sie
müssen mir Verständnis entgegenbringen. Denn Neugier
ist ein verletzliches Pflänzchen, das nicht nur Anregung, sondern
vor allem Freiheit braucht.
Sie sprechen von einer kindlichen Neugier …
Exakt. Aller Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung
ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Im Prinzip
ist einer, der sich nicht mehr wundern kann, seelisch bereits tot.
30
Sie kritisieren die Schule. Was ist denn Ihrer Meinung nach
Bildung, Herr Einstein?
Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man all das, was man
in der Schule gelernt hat, vergisst (fährt sich durch das zerzauste Haar).
Wozu gehen unsere Kinder denn überhaupt noch zur Schule?
Ist sie überflüssig?
Mit Sicherheit tun sie das nicht, um Weisheit zu erlangen. Diese ist nicht das Ergebnis der Schulbildung, sondern
des lebenslangen Versuchs, sie zu erwerben. Daher meine Überzeugung: Das Ziel der Schule sollte immer sein, harmonische
Persönlichkeiten und nicht Spezialisten zu entlassen.
Kann das in unserem aktuellen Bildungssystem erreicht werden?
Es könnte. Aber es wird in den seltensten Fällen als
Vision erkannt. Wissen Sie, jeder ist ein Genie! Aber wenn
Sie einen Fisch danach beurteilen, ob er auf einen Baum klettern
kann, wird er sein ganzes Leben lang glauben, dass er dumm ist.
Das ist das zentrale Problem in der heutigen Bildungslandschaft.
Also sollen wir den Lehrpersonen noch trauen?
Die meisten Lehrer vertrödeln die Zeit mit Fragen, und sie
fragen, um herauszubekommen, was der Schüler nicht weiss;
während die wahre Fragekunst sich darauf richtet, zu ermitteln,
was der andere weiss oder zu wissen fähig ist. Als Katalysatoren,
um einen Begriff aus der Wissenschaft zu verwenden,
als Helfer, die das Denken animieren, als das muss man
Sprechen Sie hier davon, dass sie massgeblich an der Entwicklung von Nuklearwaffen beteiligt waren?
Wissen Sie, ich bin Pazifist und hätte nie im Leben
gedacht, dass meine Wissenschaft so missbraucht werden
würde (seufzt). Aber sicherlich leistete sie einen entscheidenden Beitrag. Das ist das beste Beispiel für das Unglück
der Menschheit. Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine
Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren.
«Der Horizont vieler Menschen
ist wie ein Kreis mit Radius Null.
Was raten Sie denn einem armen Schüler, der gerade vor
einem gewaltigen Mathematikproblem steht?
Und das nennen sie dann
Mach Dir keine Sorgen wegen Deiner Schwierigkeiten mit
ihren Standpunkt.»
Mathematik; ich kann Dir versichern, dass meine noch grösser
sind, und je mehr man den Quanten nachjagt, desto besser verbergen sie sich. Also verkrampfe Dich nicht in mathematischen Problemen, sondern denke einfach. Und ohnehin,
die grössten Wissenschaftler sind immer auch Künstler. Wenn
Du also nicht mehr weiterweisst, eifere doch Goethe nach
und schreib ein Gedicht!
Wir haben die grosse Ehre, mit Ihnen als ehemaligem Schüler
der Alten Kantonsschule Aarau zu sprechen. Wie haben sie
die Kanti in Erinnerung?
Diese Schule hat durch ihren liberalen Geist und durch den
schlichten Ernst der auf keinerlei äusserliche Autorität sich stützenden Lehrer einen unvergesslichen Eindruck in mir hinterlassen.
Es wurde mir eindringlich bewusst, wie sehr die Erziehung zu
freiem Handeln und Selbstverantwortlichkeit jener Erziehung
überlegen ist die sich auf Drill, äusserliche Autorität und Ehrgeiz
stürzt.
Über Ihre Berühmtheit brauchen wir nicht zu sprechen – sie
haben Enormes entdeckt. War das absehbar?
Ich war, nun ja, ein mittelmässiger Schüler. Meine
Noten liessen zwar zu wünschen übrig, dem zu trotz war
ich stets aufgeweckten und neugierigen Geistes. Aber ich
kann Ihnen versichern, wenn ich die Folgen geahnt hätte,
wäre ich Uhrmacher geworden …
Albert Einstein
Haben Sie sich denn als Kantischüler Gedanken um Ihre weitere Zukunft gemacht?
Viel zu beschäftigt war ich in meiner Jugendzeit
(lacht)! Ich wollte mich nie um die Zukunft sorgen. Sie kommt
früh genug.
Wie hat sich Ihr späteres Leben, die damalige Zukunft, im
Vergleich zur Jugend schlussendlich geändert?
In der Jugend galten all meine Gedanken der Liebe, jetzt, im
reiferen Alter, gilt all meine Liebe den Gedanken. Aber jedes Alter
hat seine schönen Augenblicke.
Wir danken Herrn Einstein herzlich für das Gespräch. Seine
wortwörtlichen Zitate sind im Interview durch die kursive
Schrift gekennzeichnet.
Julia Baumann und Benjamin Bieri, G4L
QUELLEN
www.einsteinjahr.de, www.zeitblueten.com, www.poeteus.de, www.zitate.de,
www.natune.net, https://de.wikiquote, zitatezumnachdenken.com.
ERZÄHLUNG
[ Foto: Nadja Umbricht]
Rêverie
Abbildung › Maria Gagulic (G3E),
Knochenmann und Herr Lavende (nicht im Bild).
«Treffpunkt Text» on Tour
Nein, natürlich nicht. Und wäre die enthält, ist ihm nachzusehen. NatürAufnahme nicht aus der Mitte des lich. – Die Jungautorin blickt noch
Raumes gegen das Fenster gemacht einmal und abschliessend in die
worden, würde man das auch sehen. Runde. Dann steht sie auf, steckt den
Eine Frage der Perspektive. In Wahr- Herrn Lavande mitsamt seinem Klaheit ist Knochenmann nur einer von vier in die Tasche, verabschiedet sich
vielen. Und alle hören sie zu. Eine von Klasse und Lehrer – und geht. Ins
ganze Abteilung. So intensiv, dass sie nächste Zimmer. Zum nächsten Pudas Klappergerüst in der Ecke nicht blikum.
einmal bemerken. Die Jungautorin
5 Jungautorinnen, 1 Jungautor, 1
liest mit sicherer Stimme, der schrul- Knochenmann, 42 Kurzlesungen, 42
lige Herr Lavande sorgt sich um sein Abteilungen, 2 Tage – das sind die
erkältetes Klavier, träumt von einer Eckdaten von ‹Treffpunkt Text on
Liebsten mit Fahrrad, und nie hustet Tour› Ausgabe 2015. Eine abenteuerjemand. Ziemlich viel Leben im bio- liche, lebendige Lesereise als Kulturlogisch eingerichteten, von der nach- geschenk von Alte Kanti Kultur.
mittäglichen Spätsommersonne aufMöglich macht solche, den Schulgeheizten Schulzimmer. Dass Kno- alltag bereichernde Veranstaltungen
chenmann im Anschluss an die kurze die Begabungsförderung der AKSA
Lesung als Einziger nicht applaudiert beziehungsweise der Kurs für literaund sich auch während des vielstim- risches Schreiben: Als einzige Schule
migen, engagierten Publikumsge- im Kanton Aargau bietet die Alte Kansprächs eines Kommentars zum Text tonsschule jungen Schreibtalenten
die Möglichkeit, ihr eigenes Schreiben in individuellen Arbeitssitzungen mit einem Profi weiterzuentwickeln. Jeder Schüler, jede Schülerin
wird bei der literarischen Umsetzung
eigener Ideen unterstützt und begleitet. Und weil Schreiben ein einsames
Geschäft ist, gibt es für die ‹Treffpunkt Text›-Mitglieder regelmässige
Gruppenmeetings, die dem gegenseitigen Austausch über fertige oder im
Entstehen begriffene Texte dienen.
Ein Angebot, das sich an Schülerinnen und Schüler aller Abteilungen
richtet. Und das Eintrittsticket in
‹Treffpunkt Text› sichert man sich mit
einem richtig guten Text.
Andreas Neeser, Deutschlehrer
Die WMS an der Kantonsschule
ist ein Erfolgsmodell!
von Maria Gagulic
Die Wolken liegen tief über Montmartre, verziehen sich
zu langen Nebelschwaden. Der Regen flüstert in einer eigenen, einschläfernden Weise und die Tropfen sammeln
sich auf dem Regendach.
Tische werden zurechtgerückt, Stühle kratzen auf
dem Pflaster, werden nach innen geräumt.
Lavende hört gerne die Geräusche des benachbarten
Cafés. Das Klirren der Gläser in warmen Sommernächten,
das Ächzen, wenn das Regendach hervorgeholt wird. All
die Geräusche geben ihm Auskunft über die Tageszeit
und die Wetterlage in der Quartierstrasse.
Er bringt die letzten Blumen hinein, gibt den Ladenhütern Wasser und stellt sie in die Regale. Die Veilchen
neben die Margeriten, die Narzissen zu den Orchideen.
Je nachdem, welches Fenster offen steht, riecht es stärker
nach Rosen oder Lilien. Die Blätter der Blumen verschwimmen mit dem Muster der Tapete. Das Altgold ist
an einigen Stellen abgeblättert. Lavende ordnet die Blumen nach ihren Botschaften, stellt Geschichten zusammen, in jeder Ecke seines Ladens; Geschichten, die nicht
erzählt werden.
Er setzt sich hinter die Ladentheke und trinkt Tee,
blättert wahllos durch Bücher, die er aus den raumhohen
Regalen zieht. Er seufzt oder skizziert oder beides zusammen.
Wenig später mischt sich das Trommeln des Regens mit
dem Gemurmel der Cafébesucher nebenan. Ab und zu
steht er auf und setzt sich an das erkältete Klavier. Es
ächzt und hustet. Der Herbst hat es erobert. Der Herbst
hat seinen ganzen Laden erobert. Die Heizung schwitzt,
der Wind wispert in den Fugen, verirrte Blätter schlagen
gegen die Scheiben. Lavende spielt sich durch das Jahr.
Er spielt sich Schnee im Frühling, April, wenn es September ist. Die Musik sammelt sich in den Nischen und Ecken
des Ladens. Und sie klingt auch dann, wenn er gar nicht
spielt.
Draussen suchen sie Schutz unter dem Regendach,
bleiben stehen, gehen weiter.
Eine alte Frau mit Federboa tritt ein. Die Schminke
liegt schwer auf ihren Lidern, den Wangen und dem Dekolleté. Während sie durch den Laden stolziert, skizziert
er sie unter der Theke. Jeder ihrer dicken Finger trägt
einen noch dickeren Ring. Die faltige Haut wallt in Wellen. Sie verlässt den Laden ohne Abschiedsgruss.
Der nächste Kunde ist ein Mann mit grauen Augen,
die tief in den Höhlen liegen. Sie wandern nervös hin
und her, von Vase zu Vase. Die Augenbrauen sind nach
oben gekräuselt; sie erwecken den Eindruck von ständiger Bitterkeit.
Am Nachmittag wird der Regen stärker.
Die Stadt jenseits des Schaufensters entfernt sich und
wird stumm.
Lavende klappt den Klavierdeckel hoch und streicht
über das abgegriffene Elfenbein. Er spaziert durch Ba-
chetüden, bis er sich in Mendelssohns Lieder ohne Worte
verliert.
Ein aufdringliches Quietschen mischt sich in das Husten des Klaviers. Lavende runzelt die Stirn. Er unterbricht
sich und lehnt sich nach hinten. Eine junge Frau rennt
unter das Regendach, schiebt ein rostiges Fahrrad neben
sich her.
Sie lehnt sich an das Fenster, zuckt zusammen, als
sie die Kälte spürt. Sie dreht sich um, wischt über das beschlagene Schaufenster und späht gedankenlos ins Ladeninnere. Mit der einen Hand zeichnet sie Kreise auf
die Scheibe, mit der anderen folgt sie den Mustern, die
das Wasser auf das Fenster malt.
Das Licht aus dem Laden beleuchtet ihr Gesicht.
Er glaubt dunkle Augen zu erkennen. Dunkle Augen
und geschwungene Lippen. Sie bewegen sich. Die Stimme
der jungen Frau scheint im Hauch vor dem Mund sichtbar
zu werden. – Die Stimme wäre hell. Hell und klar. Wie
sein Klavier im Frühling und im Sommer.
Und würde sie den Laden betreten, mischte sich ihr
Gruss mit dem Klingeln der Türglocke.
Lavende spürt den kühlen Luftzug, der sie begleiten
würde. Der frische Atem des Regens vermischt sich mit
der blumigen Wärme des Ladens. Aus dem Hinterzimmer
riecht es nach Ölfarbe.
Sie hätte einen lebhaften Gang, hielte die Arme leicht
angewinkelt. Schöne Hände. Kurze Nägel, nicht lackiert.
Sie sieht sich interessiert um, riecht an den Blumen. Dann
fällt ihr Blick auf das Klavier.
«Ein Klavier in einem Blumenladen!»
«Ja. Es ist erkältet.»
«Erkältet?»
«Die Kälte macht ihm zu schaffen.»
Für einen Moment steht sie da, mit leicht geöffneten
Lippen und einem hellen Glanz in den Augen.
Sie setzt sich ans Klavier und beginnt Melodien zu
spielen, die sie den Vögeln abgehört hat.
«Manchmal spiele ich mir den Frühling!», lacht sie
und dreht sich nach Art eines impulsiven Kindes auf dem
Klavierstuhl herum.
Lavende würde sie zum Tee einladen, und während
er sie skizzierte, würde er mit ihr über Musik reden. Ihre
Unterhaltungen über Stravinsky und Bach, Suiten und
Opern würden sie die kalten Tage vergessen lassen.
Bei Liszt würde sie die Stirn runzeln, bei Chopin würden die Augen leuchten.
Im benachbarten Café zerbricht ein Teller. Lavende
hebt den Kopf und schaut hinaus. Draussen steht noch
immer die junge Frau, ein Sonnenstrahl bricht durch die
Wolken. Ihr Blick wandert ein letztes Mal über die Auslage.
Dann steigt sie auf das Fahrrad und fährt davon.
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
33
BRENNPUNKT
Zu den jüngsten Sparplänen des Kantons Aargau
Musikalisch durchs Leben
Alles fliesst – die Frage ist nur, wohin?
‹Man ist einfach in dem Flow – und
dann der Applaus.› Mit diesen Worten beschreibt Julia Siegwart, Gesangstalent der Alten Kanti, die
Emotionen, welche sie beim Singen erlebt. Nach monatelangem
Proben alles aus sich herauszuholen … Den Applaus empfindet Julia
als den schönsten Teil des Singens:
‹Denn in diesem Moment stimmt
alles.›
Mit dem Aufgaben- und Finanzplan
2016–2019 hat die Regierung ein
Sparpaket vorgelegt, welches den
Staatshaushalt um 100 Mio. Franken
entlasten soll. Je nach dem, durch
welche politische Brille man diese
‹Entlastungsmassnahmen› betrachtet, erscheint einem die Vorlage als
unabdingbare und richtige Reaktion
auf die zugespitzten ökonomischen
Rahmenbedingungen (Aufhebung
des Euromindestkurses, schwächeres
Wirtschaftswachstum und verminderte Steuereinnahmen) oder aber als
Folge einer falschen Steuerpolitik in
Kombination mit einer finanzpolitischen Kurzschlussreaktion ohne Notwendigkeit und einer (allzu) einseitigen Fokussierung auf die Ausgabenseite speziell im Bildungsbereich.
Der Kanton Aargau hat die tiefsten Pro-Kopf-Ausgaben der Schweiz.
Die Aargauer Bevölkerung hat im
Rahmen der Leistungsanalyse im
März dieses Jahres 15 Sparmassnahmen deutlich abgelehnt (unter anderem die Abschaffung des Berufswahljahres oder die Kostenbeteiligung im
Freifach Instrumentalunterricht im
Mittelschulbereich). Die Strassenkasse ist von den Sparbemühungen
ausgenommen, was im Hinblick auf
die maroden Staatsfinanzen nicht
nachvollziehbar ist.
Gegen die Sparabsichten im Bildungsbereich haben die Verbände im
Juni in Rekordzeit 7329 (!) Unterschriften gesammelt. Eine vom Kanton initiierte Arbeitszeiterhebung
förderte 2008 unzähligen Lehrerinnen- und Lehrerüberstunden zu Tage.
Die Lehrperson als Ferientechniker
ist ein Mythos und das Volk des Sparens an der Bildung überdrüssig.
Angefangen zu singen hat die heute
19-jährige, als sie zwölf Jahre alt war.
Damals, als sie langsam das Interesse
am Geigenspiel verloren hatte, entdeckte sie ihre Leidenschaft für klassischen Gesang. Gesangsstunden,
Proben für Auftritte und Anlässe,
aber auch das Schwerpunktfach
Musik gehören heute zu Julias Alltag.
Sie singt im Kantichor, im Vokalensemble, im Matura Musical und in
einer Operette mit. Und gelegentlich
wird sie für Hochzeiten, Beerdigungen oder ähnlichen Anlässe gebucht.
Ihr Engagement scheint sich zu lohnen. Seit Beginn des Schuljahres
2015/16 erhält Julia Unterstützung
vom Spitzenförderungsprogramm.
Dank dem Spitzenförderprogramm
kann sie wöchentlich zwei Stunden
Einzelunterricht und eineinhalb
Stunden Gehörbildung besuchen. Zusätzlich darf sie sich von fünf regulären Unterrichtslektionen dispensieren lassen. Durch das Konzept wird
sie intensiver gefördert und hat höhere Chancen, an einem Konservatorium oder an einer Musikhochschule
prüfungsfrei zu studieren.
Julia begann mit Singen und entwickelte mit der Zeit eine Begeisterung für die Symbiose von Gesang,
Tanz und Schauspiel. Momentan
wirkt sie an verschiedenen Projekten
mit. In der Theater Gesellschaft Beinwil am See hält sich Julia zurzeit oft
auf, denn eine neue Produktion wird
ab Januar dort aufgeführt werden. In
‹Eine Nacht in Venedig› spielt sie Costanzia, eine Nebenfigur in der Operette von Johann Strauss. ‹Um eine
Hauptrolle zu spielen, habe ich noch
zu wenig Erfahrung im schauspielerischen Bereich›, erklärt Julia im Gespräch, trotzdem gäben ihr die Regisseure die Chance mitzumachen, auch
wenn dies für sie vielleicht ein bisschen mehr Arbeit bedeute. Denn im
Gegensatz zu den Profis besuchte
Julia nie wirklich Schauspielunterricht und braucht manchmal ein oder
zwei Anweisungen mehr, bis sie es so
umsetzen kann, wie der Regisseur
sich das wünscht. Wie man sich richtig auf der Bühne verhält und wie
man zu spielen hat, lerne man in so
genannten ‹Stage Schools›, wie sich
zum Beispiel eine in Hamburg befindet, erzählt Julia weiter.
Nach der Kantonsschule ist eine
solche Stage School eine Option, aber
auch das Konservatorium schliesst
Julia nicht aus, weil sie danach selbst
Gesang unterrichten könnte. Eine
ganz andere Möglichkeit hingegen
wäre es, Physiotherapie zu studieren
und nebenbei in einer oder zwei Produktionen eine interessante Figur
darzustellen.
Fabienne Ramer, G4L
Wenige für alle?
Von den 34 Sparmillionen im Bildungsbereich betreffen 4 Mio. die
Mittelschulen direkt. Hinter den
harmlos anmutenden Abkürzungen
E16-320-7, E16-320-8 und E16-320-9
verbirgt sich einiges an Zündstoff: Die
Erhöhung der Pflichtpensen um eine
Lektion, die Einführung einer Kostenbeteiligung für das Freifach Instrumentalunterricht und eine massive
Reduktion der Sportlektionen in der
WMS/IMS.
Dem Anhörungsbericht ist zu
entnehmen, dass bei der Pflichtstundenerhöhung weder der Lohn noch
die Jahresarbeitszeit tangiert werden.
Durch die Erhöhung des Arbeitszeitanteils für das Berufsfeld ‹Unterricht
und Klasse› reduziere sich lediglich
der verfügbare Arbeitszeitanteil für
das Berufsfeld ‹Schülerinnen und
Schüler›. Folgende Leistungen können also in Zukunft (gemäss VALL
§36) grösstenteils nicht mehr erbracht werden: Beraten und Betreuen, Zusammenarbeit mit den Eltern
und Zusammenarbeit mit schülerinnen- und schülerbezogenen Fachpersonen. Elterngespräche werden also
für unnötig erklärt, Elternabende abgeschafft; ob eine Schülerin oder ein
Schüler ein Handicap hat oder eine
besondere Begabung – ist ab sofort irrelevant.
Bei der zweiten Massnahme, der
Einführung einer Kostenbeteiligung
im Freifach Instrumentalunterricht,
gilt es zu berücksichtigen, dass das
Volk die Kostenbeteiligung im Rahmen der Leistungsanalyse bereits einmal abgelehnt hat (allerdings abstimmungstechnisch ungeschickt in ein
Gesamtpaket integriert).
Die dritte Massnahme, die Reduktion
der Sportlektionen an der WMS/IMS,
zeigt die Hilflosigkeit der Sparanstrengungen sehr deutlich. Ohne
stichhaltige Argumente wird ein Fach
und damit eine Gruppe von Lehrpersonen überproportional stark getroffen. Durch die geplante Standortverschiebung der WMS nach Zofingen
und der IMS nach Baden verschärft
sich die Problematik im Bereich Sport
zusätzlich. Die WMS und die IMS dienen leider erneut als planerische Manövriermasse und werden nicht als
austarierte Bildungsgänge wahrgenommen. Oder wie fänden Sie es,
wenn man zwecks Mehreinnahmen
einige Quadratmeter der Aargauer
Überlandstrasse verpachten würde?
Andere Ressourcen?
Ob das Sparvolumen in der geplanten
Grössenordnung nötig ist, darüber
kann man geteilter Meinung sein.
Dass die Vorlage die Volksmeinung
teilweise ad absurdum führt und im
Bildungsbereich ein umfangreicher
Leistungsabbau zu verzeichnen sein
wird, ist dagegen nicht von der Hand
zu weisen. Der Bildungskanton Aargau verliert an Substanz. – Höchste
Zeit, dass wir nach anderen Ressourcen Ausschau halten und nach unseren Bodenschätzen graben …
CHF 155.10 betrüge der Pro-KopfSparbetrag. Ich wäre in Anbetracht
des geplanten Bildungsabbaus mit
einer Überweisung einverstanden,
und Sie?
Michael Bouvard, Lehrer für Bildnerisches
Gestalten und Co-Präsident des AMV
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
35
KOLUMNE
Elternbrief--------------------------Pendelnde Gedanken
Wir
unterstützen die
Alte Kanti Aarau
als Standort für
die WMS
Austauschjahr / Semester
Liebe Eltern
USA, Kanada, Australien, Neuseeland, England, Italien,
Frankreich, Spanien, Costa Rica, Argentinien, Südafrika
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Als Pendlerin werde ich regelmässig Zeugin von Gesprächen aus benachbarten Abteilen. Manchmal verfolge ich diese aus Neugierde,
ich gebe es zu. Allerdings gibt es auch Unterhaltungen, von denen ich
eigentlich nichts wissen will, die mich aber gleichwohl in Beschlag
nehmen, insbesondere abends auf der Heimreise, wenn ich mich
selbst keiner Sache mehr aktiv zuwenden mag. Kürzlich ist mir noch
während des Einsteigens ein Satz zu Ohren gekommen, den wir alle
schon vernommen haben: «D’Jugend wird immer schlimmer!» Wohlweislich ging ich weiter und suchte mir einen Platz im letzten Abteil
links. Die eben aufgeschnappte Aussage hallte allerdings immer
noch in meinem Kopf nach und liess meine Gedanken pendeln.
Schon vor ungefähr 3'000 Jahren waren abwertende Äusserungen
über das Verhalten Jugendlicher scheinbar ein Thema, denn aus dieser Zeit wurde eine babylonische Tontafel mit folgender Aufschrift
gefunden: «Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist
böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher,
und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten.»1
Ich frage mich, welche Ursachen solchen Äusserungen zugrunde
liegen. Sind es Gefühle der Angst, beispielsweise davor, der Jugend
nicht mehr gewachsen zu sein, oder gar des Neides auf die Unbeschwertheit in diesem jungen Alter, die im Gesagten mitschwingen?
Kann man Aussagen dieser Art auf die Probleme der Person, die sie
formuliert hat, zurückführen oder beinhalten sie einen ernst zu nehmenden und somit wahren Kern?
Das würde bedeuten, dass es schlecht um die Menschheit stünde,
denn jede neue Generation ist – unter Berücksichtigung der Aussage
«D’Jugend wird immer schlimmer!» – noch verdorbener als die vorhergehende. Wir befinden uns folglich in einer nicht zu bremsenden
Abwärtsspirale, sofern die Jugendlichen nicht rechtzeitig wieder aus
dieser ‚Übergangsmisere’ herauswachsen.
Es ist an der Zeit2, einen Blick ins Klassenzimmer zu werfen:
Auch wenn ich in meiner Lehrertätigkeit nur mit einer spezifischen
Gruppe junger Menschen zu tun habe, kann ich aus subjektiver Sicht
Entwarnung geben, denn diejenigen Jugendlichen, denen ich täglich
begegne, widerspiegeln das Klischee «Die heutige Jugend…» keineswegs. Mir gegenüber sitzen junge Menschen, denen ich vieles zutraue, sehr vieles. Gerade in Diskussionsrunden über gelesene Texte
geraten wir gelegentlich auf moralisch-ethisches Glatteis – und ich
kann Ihnen sagen, liebe Eltern, Ihre Töchter und Söhne sind geübte
Eiskunstläufer, denn sie finden mehrheitlich mit grosser Sicherheit
und Eleganz, manchmal gar eine Pirouette drehend, wieder aufs
Festland zurück.
1
Watzlawick, Paul / Weakland, John H. / Fisch, Richard (1974): Lösungen. Zur Theorie und Praxis
menschlichen Wandels. Bern/Stuttgart/Wien:
Huber. S. 53.
2
Eigentlich würde sich eine vertiefte Auseinandersetzung mit den soeben skizzierten Gedankengängen anbieten, dadurch würde aber der
quantitative Rahmen meines Briefes gesprengt.
Karin Gugg, Deutschlehrerin
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
37
Antoinette Weber
40
WOHNORT: Schlossrued
TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Sachbearbeiterin im Schulsekretariat
HERZLICH WILLKOMMEN !
NAME:
ALTER:
NAME: Katarina
Knazovicka
ALTER: 39 WOHNORT: Spiez
TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Gymnasiallehrerin Musik / Pianistin
Meine ‹Henkersmahlzeit›: Mutters
Zwetschgenknödel.
Meine ‹Henkersmahlzeit›:
Seespinnenbeine.
Der Wohnort meiner Träume:
Sanibel Island.
Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: schlecht interpretierte Musik.
Ich habe eine Passion für:
Motorrad fahren (Kawasaki Ninja).
Selina Jäckle
29
WOHNORTE: Chur und
Ennetbaden
NAME:
ALTER:
TÄTIGKEIT/BERUFUNG:
Geographielehrerin
Meine ‹Henkersmahlzeit›:
Schoggi-Fondue.
Ein Abendessen mit drei Personen meiner
Wahl verbringe ich mit:
Martha Argerich, Maria Callas,
Michelangelo Buonarroti.
Bevor ich ausraste ... kündige ich es an.
Da kann ich nicht widerstehen:
Nüsse, Käse, Rotwein.
Meine ‹Henkersmahlzeit›:
Rehrücken garniert.
Das schätzen meine Freunde an mir:
Meine Zuverlässigkeit.
Glück bedeutet für mich: Gesund und
in Frieden das Leben geniessen zu
können.
Glück bedeutet für mich: Gesundheit.
Ein Abendessen mit drei Personen meiner
Wahl verbringe ich mit:
Elyas M‘Barek, Alain Berset und
Sandra Bullock.
Drei Dinge, die ich verabscheue:
Drogen, Hass und Lügen.
Da kann ich nicht widerstehen:
Schokoloade.
Als Kind träumte ich davon …
wie ein Vogel fliegen zu können.
Als Kind träumte ich davon ...
einen Steinway zu haben.
Das schätzen meine Freunde an mir:
unternehmenslustig.
Mein Charakter in drei Worten: aktiv,
engagiert, Klobürstencharme.
Ich reise mit den ÖV, da ich der Meinung
bin, dass ... das ‹gäbig› und gemütlich
ist.
Drei Dinge die ich verabscheue:
Rollmops, Compiprobleme, lange
Autofahrten.
Das rechne ich jemandem hoch an:
Bescheidenheit.
Absolut kein Talent habe ich in ...
Musik.
ALTER: 28
Erfolg ist für mich: Hohe Lebensqualität zu erreichen und zu erhalten.
Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Meiner
Frau Anita, mit unseren Kindern
Reto und Tina.
Drei Dinge, die ich verabscheue:
Extremismus, Habgier und Boshaftigkeit.
Drei Dinge, die ich schätze: Ehrlichkeit,
Pünktlichkeit und Verlässlichkeit.
Absolut kein Talent habe ich …
im Musizieren und Tanzen.
Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Techno.
NAME: Sandra
TÄTIGKEIT/BERUFUNG:
Technischer Supporter /
Elektromechaniker
Der Wohnort meiner Träume liegt am
Meer.
Der Wohnort meiner Träume:
Alpöhis Maiensäss.
Ich habe eine Passion für:
Sport und Berge.
Pascal Auf der Maur
42
WOHNORT: Suhr AG
NAME:
ALTER:
Koch
WOHNORT: Olten
NAME:
ALTER:
Der Wohnort meiner Träume: Toskana.
TÄTIGKEIT/BERUFUNG:
Glück bedeutet für mich: Zeit mit
meiner Familie und meinen
Freunden verbringen.
Erfolg ist für mich: Meine Ziele zu
erreichen.
Meine ‹Henkersmahlzeit›:
Risotto mit Fleisch.
Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Heavy Metal.
Ich habe eine Passion für: Amerika.
Da kann ich nicht widerstehen:
Sven Epineys Schoggikuchen.
Mein Charakter in drei Worten:
humorvoll, ehrlich, perfektionistisch.
Als Kind träumte ich davon ...
Kapitänin auf Hoher See zu werden.
Drei Dinge, die ich verabscheue:
Spinnen, Brettspiele, Menschenmengen im ÖV.
Drei Dinge, die ich schätze: Sonne,
Dessert, Kleider.
Absolut kein Talent habe ich ... im Karten
lesen.
Da kann ich nicht widerstehen:
Maltesers.
Mein Charakter in drei Worten:
ehrlich, zufrieden und glücklich.
Ein Abendessen mit drei Personen meiner
Wahl verbringe ich mit: Freunden.
Ich reise mit den ÖV, da ich der Meinung
bin, dass… das ökologisch ist.
Mein Traum ist es …
einmal ein Jahr zu reisen.
Drei Dinge, die ich verabscheue:
schreiben, lesen, rennen.
Drei Dinge, die ich schätze:
Sport, Essen, Berge.
Absolut kein Talent habe ich …
am Computer.
Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Skrillex, Justin Bieber.
Ich habe eine Passion für: Fussball
Bademeister
Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Ländler.
TÄTIGKEIT/BERUFUNG: IT-Support KSB/AKSA
Als Kind träumte ich davon, Erfinder zu
werden und die Welt zu verbessern.
TÄTIGKEIT/BERUFUNG:
Der Wohnort meiner Träume: New York
City.
24
Meine ‹Henkersmahlzeit›:
Cozze alla marinara.
Yves Kaspar
38 WOHNORT: Zürich
Der Wohnort meiner Träume:
Kanada.
ALTER:
WOHNORT: Zofingen
Da kann ich nicht widerstehen:
Lindor Schokoladenkugeln.
Französischlehrerin
Meine ‹Henkersmahlzeit›:
Vorspeise: Maltesers / Hauptspeise:
Maltesers / Dessert: Schokokuchen.
NAME: Alessandro
Quaino
Melanie Gut
20
WOHNORT: Berikon
TÄTIGKEIT/BERUFUNG: Praktikantin
Sekretariat
NAME:
ALTER:
Meine ‹Henkersmahlzeit›:
Lasagne von meiner Mutter.
Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Zlatan
Ibrahimovic, Nelson Mandela und
Barrack Obama.
Drei Dinge, die ich verabscheue:
Schlechtes Essen, Fremdenhass,
Intoleranz.
Der Wohnort meiner Träume: Paris.
Musik, bei der ich das Volumen runterdrehe: Ländler.
Glück bedeutet für mich: Am Morgen
aufzustehen und sich auf den Tag zu
freuen.
Ein Abendessen mit drei Personen meiner Wahl verbringe ich mit: Meinen Eltern und meiner Schwester.
Der Fragebogen stammt von
Tim Rosenheck, G4L
Absolut kein Talent habe ich im ... Singen.
Da kann ich nicht widerstehen:
Schokolade
Als Kind träumte ich davon …
Coiffeuse zu werden.
sage & schreibe // Nr.22 // 9.2015
39
BON VOYAGE!
Im Schuljahr 2014/15 haben 297 Schülerinnen und Schüler
erfolgreich abgeschlossen (53 in der WMS/IMS mit
der Berufsmatur und / oder dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) und 244 Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten mit bestandener Matur).
Vielen Dank!
Herzliche Gratulation und viel Erfolg in der weiten Welt!
Gymnasium
Alexander Islay
Altner David
Amstutz Samuel
Antonijevic Andjelka
Arslan Sevde
Ashraf Nurah
Auderset Anne
Aydogdu Ahmet
Baatz Frederik
Bauer Tina
Baumann Vanessa
Baumberger Nadia
Benz Livia
Bertoldi Marina
Bertoli Lara
Beyerlein Jana
Bibic Vanessa
Bibic Larissa
Biedermann Nadine
Bischof Louis
Bisig Michael
Blattmann Olivia
Blülle Elia
Bohren Isabel
Böller Leonie
Bolliger Jana
Boner Gina
Bosnjak Katarina
Brand Fabienne
Briner Dominik
Brühlmeier Severin
Brunner Michael
Bucher Jonas
Bühler Samira
Bühler Ivana
Bürki Simeon
Carellis Melina
Charaf Shirin
Ciccone Fabio
Conzett Chiara
Dado Mariam
De Cet Laura
Decher Melanie
Del Rio Sarasola Jessica
Döbeli Andrin
Dogan Gamze
Durrer Saskia
Dürst Dominik
Eckert David
Eisenhuth Marc
Emmenegger Nora
Erdin Lucien
… an alle Firmen, die unseren WMS-Schülerinnen
und -Schülern in den letzten Jahren Praktika
ermöglicht haben
Fedeli Marius
Humbel Raffael
Näf Ramona
Un-arm Chutima
Holdt Carl
Felder Tobin
Hurni Micha
Nigg Jasmin
Vock Stefanie
Hug Celina
Feusi Marina
Hüsser Remo
Ort Roman
Vogel Michael
Hüsler Raphael
Fisch Benjamin
Ineichen Jasmin
Ott Eileen
Vögele Sebastian
Ismaili Rijad
Fischer Deborah
Jurcevic Robert
Otto Muriel
Vögele Leo
Jaeggi Annina
Fischler Alexandra
Kalai Samia
Paganessi Letizia
von Wyl Anna
Jankovic Suzana
Freiermuth Wanda
Kaufmann Josefin
Paramby Theres
Vu Duy Tan
Klenke Tobias
Frey Lukas
Kern Cyril
Philipp Sebastian
Wassmer Melanie
Korkmaz Burak
Frey Sarah
Kienberger Tobias
Plüss Jonas
Weber Daniel
Kovacs Krisztian
Fricker Anja
Kindler Yanick
Plüss Daniel
Wehrli Damian
Laviola Jil
Fuchs Martina
Kindlimann Patricia
Pushpamangalathu Bibin Wehrli Manuela
Lustenberger Tim
Furrer Kathrin
Kiyyan German
Rahn Barbara
Wehrli Fabienne
Mancino Alessandra
Galliker Silvan
Kläusler Oliver
Ramadani Jehona
Weinzierl Désirée
Medici Miriana
Geiger Fabienne
Knecht Jonathan
Reinhardt Ivan
Wenger Roxana
Mpliamplias Dyonisos
Geiser Linus
Koch Nathalie
Ricci Selina
Wicki Moritz
Nuredini Behram
Geissmann Fabian
Kogler Joel
Rietze Nils
Widmer Dominic
Or Yusuf
Geutjes Anita
Kretschmer Noemi
Riner Valeria
Widmer Jasmin
Raso David
Giampa Davide
Kuhn Christoph
Riva Benjamin
Wiemeyer Andreas
Rikli Tim
Gloor Sara
Kühne Daria
Roesch Alexandra
Wiklund Kim
Roth Andreas
Goldenberger Jeffrey
Kurt Annick
Roos Tamara
Wild Géraldine
Roth Dominic
Grädel Janik
Kuttikattu Jessica
Roth Melanie
Wissler Seline
Rüeger Sara
Greb Daria
Lazzeri Nicola
Roy Léonie
Woodtli Dominique
Rummel Pascal
Gros Katharina
Lee Nathanael
Ruile Bernadette
Wyss Isabelle
Sachers Florian
Gruchola Salome
Lehner Selina
Rütimann Delia
Yildirim Hasret
Schmid Lara
Gül Ilhami
Leuthardt Andrea
Sager Patrice
Yilmaz Ilknur
Steiner Chiara
Gygli Danielle
Liebi Noëmi
Salm Marc
Yogarajah Dilaksheka
Strebel Pascal
Häfliger Katrin
Lienhard Carlo
Sandmeier Salome
Yüzülmüs Derya
Trümpi Lukas
Hänsli Flavia
Lienhard Michelle
Sazpinar Nergis
Zemp Severin
Van Dijke Tim
Härdi Michael
Löffel Nicolas
Schirlo Anna
Zhou Ruixuan
Vogel Patrick
Hartmann Mirjam
Lustenberger Leon
Schmid Mathias
Zimmermann Nicole
Walser Patrick
Häseli Jamina
Luternauer Deborah
Schneider Timo
Zimmermann Salome
Warnke Corina
Hauller Jonathan
Lüthi Luca
Schulz Adriana
Zuber Josef
Wasser Marco
Hauri Selina
Lüthy Elian
Schwegler Noah
Zukaj Leonora
Zahner Robin
Hauri Vanessa
Lüthy Lukas
Siegrist Stephanie
Hediger Jana
Märki Simona
Sopa Rinor
Hediger Matthias
Marraffino Marilena
Souto Cortês Amilen
Heinzmann Simon
Marti Clelia
Spagnuolo Carlos
Bertschi Selina
Heizmann Dean
Marti Fiona
Stäuble Nicolas
Biblekaj Liridon
Heller Sandra
Martorelli Ylenia
Stefanides Martin
Blumer Michelle
Heri Laura
Mehmeti Besnik
Stierli Joana
Brenner Lukas
Hermann Sarah
Meier Carla
Stillhard Nicole
Corpina Luca
Hertig Nora
Merz Laura
Sting Sarah
Cosic Ana
Herzog Meret
Meyer Sophia
Studer Lena
Dubach Kevin
Heuscher Lukas
Michel Nadine
Sussmann Mattis
Emmenegger Joel
Hirt Lea
Moosheer Nathan
Suter Nina
Erdin Deniz
Hitz Bettina
Möri Simon
Suter Nicolas
Escher Oliver
Hochuli Julia
Morsten Sophia
Tanner Toni
Felder Katja
Hofer Jasmin
Moser Lara
Terkourafis Andria
Ferraro Jessica
Hofmann Gabriel
Müller Thierry
Thaler Marco
Fischer Roman
Hofmann Stefanie
Müller Jonas
Thomaser Marika
Häggi Norina
Hofstetter Fabienne
Müller Tina
Tobler Martina
Halter Tim
Hufschmid Janik
Müller Rahel
Tschudi Nicolas
Häuptli Tim
Humbel Mattia
Mvemba Joël
Ummel Seraina
Heinzmann Christian
WMS / IMS
Amrein Jason
Zeltner Peter
Zouaoui Khalil
1solution, Niederrohrdorf
AAR bus + bahn, Aarau
Aarefisch Schwimmschule, Aarau
Aargau Services Standortförderung, Aarau
Aargauische Gebäudeversicherung, Aarau
Aargauische Kantonalbank, Aarau
Aargauische Pensionskasse, Aarau
Aargauischer Fussballverband, Aarau
aarReha Klinik Schinznach, Schinznach Bad
ABB Schweiz AG, Baden
ABB Schweiz AG – ABB University, Baden
ACE Versicherungen (Schweiz) AG, Zürich
Advokaturbüro Härdi, Lenzburg
Advokaturbüro Michael Steiner, Bern
AF Consult Switerzland, Baden
ALESA AG, Seengen
Allemann Treuhand AG, Balsthal
Allianz Suisse, Generalagentur, Aarau
Almojob GmbH, Baden
Alpiq Management AG, Olten
Alstom AG, Birr
Alstom Schweiz AG, Baden
Alte Kantonsschule, Aarau
Alters-und Gesundheitszentrum, Dietikon
ALU Menziken Extrusion AG, Menziken
AMAG AG, Schinznach Bad
AMAG AG, Buchs ZH
Ammann Schweiz AG, Langenthal
Amnesty International, Schweizer Sektion, Bern
Amt für Wirtschaft und Arbeit, Solothurn
Antalis AG, Lupfig
Archimed medical communication AG, Zofingen
Arco Immobilien Management AG, Suhr
Arcomed AG Medical System, Regensdorf
Aricon Treuhand AG, Luzern
Art of Work Personalberatung AG, Dietikon
Art of Work Personalberatung AG, Baden
Arte Konferenzzentrum AG, Olten
Aschwanden Consulting GmbH, Mägenwil
Autech AG, Veltheim
Auto Schmid AG, Unterentfelden
AZ Medien, Aarau
B & S Treuhand AG, Aarau
Baker & McKenzie, Zürich
Ballon Müller AG, Herznach
Bank J. Safra Sarasin AG, Zürich
Basler Kantonalbank, Basel
Basler Versicherung AG, Basel
BDO Visura, Aarau
Becker, Gurini, Hanhart, Vogt Rechtsanwälte, Lenzburg
BERDAAG AG, Aarau
Berenbergbank AG, Zürich
Berner FH Technik und Informatik, Biel
Bertschi AG, Dürrenäsch
Bezirksamt, Aarau
Bezirksgericht, Aarau
Bezirksgericht Kulm, Unterkulm
Bezirksschule Frick, Frick
Biffar Studio, Oftringen
BIKU Languages AG, Aarau
binary AG, Binningen
BlueMouse GmbH, Baden
Boesner GmbH, Unterentfelden
Bosshard & Partner AG, Berikon
BR Bauhandel AG, Aarau
Braintrain AG, Aarau
Brugg Cables, Brugg
BSC Broker Service Center GmbH, Schöftlan
Bytes & More GmbH, Wettingen
c3 Car Competenc Center GmbH, Aarau
Caritas Luzern, Luzern
Caruso Architekten, Zürich
Cembra Money Bank, Zürich
Chemgineering Technology AG, Münchenstein
chkp Conrad Höchli Kink + Partner, Muri
Christen AG, Strengelbach
City Personal AG, Aarau
Competec Service AG, Mägenwil
Concordia Kranken- und Unfallversicherung AG, Luzern
CONFIDA Treuhand GmbH, Fischbach-Göslikon
Conspectus Treuhand GmbH, Gränichen
Coop Genossenschaft Trading, Lenzburg
Coop Patenschaft für Berggebiete, Basel
Coop Rechtsschutz, Aarau
Coperion K-Tron AG, Niederlenz
Cotra Autotransport AG, Lupfig
Credit Suisse, Gümligen
CSS Kranken-Versicherung, Luzern
Curaden International AG, Kriens
Current Technologies International GmbH, Mägenwil
DDPartners Asset Management, Zürich
Deka (Swiss) Privatbank, Zürich
Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Aarau
Departement BKS, Aarau
Departement Finanzen und Ressourcen, Aarau
Departement Gesundheit und Soziales, Aarau
Departement Volkswirtschaft und Inneres, Aarau
Der Teufelhof Basel AG, Basel
DEZA, Bern
dhg soccer GmbH, Schlieren
DHL Logistics (Schweiz) AG, Glattbrugg
Diartis AG, Lenzburg
Die Schweizerische Post, Olten
DKSH Switzerland Ltd., Zürich
Dobi-Inter AG, Suhr
dwt Treuhand- und Liegenschaftenverwalt., Mooslerau
e+h Services AG, Däniken SO
ECAP Aargau, Aarau
EF Education First, Zürich
Eidgenössische Zollverwaltung, Liestal
EDA, Bern
Eidgenössisches Finanzdepartement, Bern
ENSI, Brugg
Elcotherm AG, Aarburg
Emil Frey AG, Safenwil
ENAIP, Luzern
Engel & Völkers AG, Dietikon
Engel & Völkers AG, Aarau
Ernst & Cie AG, Holziken
Ernst Kneuss Geflügel AG, Mägenwil
Essemtec AG, Aesch
ETH Zürich, Zürich
ETH Zürich, Berufsbildung Lernende, Zürich
Europa 3000 AG, Oberentfelden
Execujet Europe AG, Zürich
F + M Konstantin AG, Oftringen
FHNW, Windisch
FHNW, Hochschule für Wirtschaft, Brugg
FHNW, Hochschule für Wirtschaft, Olten
Feldschlösschen Getränke AG, Rheinfelden
Ferronato AG, Ehrendingen
Festo AG, Dietikon
FH Schweiz, Zürich
FinITia, Bern
Finnova AG Bankware, Lenzburg
Flughafen Zürich AG, Zürich-Flughafen
Folien Fischer AG, Dottikon
Franke Küchentechnik AG, Aarburg
Franz Gysi AG, Suhr
Fretz Men AG, Fahrwangen
Fuchsgroup AG, Aarau
Gastro Social, Aarau
Gebrüder Hallwyler AG, Rothrist
Gemeinde Bözberg
Gemeinde Brittnau
Gemeinde Densbüren
Gemeinde Hausen, Hausen bei Brugg
Gemeinde Holziken
Gemeinde Küttigen
Gemeinde Lostorf
Gemeinde Menziken
Gemeinde Münchenstein, Bauverwaltung
Gemeinde Muri, Soziale Dienste
Gemeinde Niederrohrdorf
Gemeinde Oftringen
Gemeinde Rothrist
Gemeinde Sarmenstorf
Gemeinde Suhr
Gemeinde Vordemwald
Gemeinde Windisch
Gemeinde Zeihen
Gets MSS SA, Lausanne
Gewerbe-Treuhand AG, Willisau
GLZ-Geschäfts-und Logistikzentrum, Langenthal
GMP, Zofingen
Gmür + Co. AG, Emmen
Graf Stampli Jenni Architekten AG, Solothurn
GRAPH-TECH AG, Oftringen
Gribi Management AG, Basel
Gribi Theurillat Bewirtschaftung AG, Frick
Hans Hächler Verwaltungs AG, Wettingen
Hayloft-IT GmbH, Mellingen
Heinz Stampfli AG, Sarmenstorf
HEKS Linguadukt Aargau/Solothurn, Aarau
Mutterkuh Schweiz, Brugg
Neogard AG, Gontenschwil
Neue Aargauer Bank Aarau, Aarau
newcom Media GmbH, Gümligen
Niederer AG, Trimbach
Nokian Reifen AG, Dietlikon
Nordwand Group AG, Zürich
Notariat am Chreisel, Muri
Notariatsbüro M. Hofmann, Gränichen
Notariatsbüro Peter Meier, Schöftland
Notterkran AG, Boswil
Obergericht des Kantons Aargau, Aarau
Oel-Pool AG, Buchs
ONE AG, Windisch
Orgapack GmbH, Merenschwand
Ortsbürgergemeinde Aarau, Ortsbürgergutsverwaltung
PAS Media, Spreitenbach
Paul Mitchell Systems AG, Zürich
PCS AG, Gipf-Oberfrick
Perpress Medien AG, Bern
Pfiffner Messwandler AG, Hirschthal
Pflegeheim Sennhof AG, Vordemwald
PLL Progressive Language Learning AG, Baden
PMI.AG, Aarau
Power Force AG, Möriken
PricewaterhouseCoopers AG, Oerlikon
Pro Infirmis Aargau-Solothurn, Aarau
Profond Vorsorgeeinrichtung, Thalwil
Propack Technology AG, Niederlenz
ProtecData AG, Boswil
Protectas SA, Zürich
PSI Paul Scherrer Institut, Villigen-PSI
Psychiatrische Dienste Aargau AG, Brugg
Radio Kanal K, Aarau
Radio Medien AG, Radio Argovia, Aarau
Radisson blu Hotel, Luzern
Raiffeisenbank Kölliken-Entfelden, Kölliken
Raiffeisenbank Zofingen
Randstad (Schweiz) AG, Aarau
RE/MAX Riverside, Aarau
Realit Treuhand AG, Lenzburg
Reformierte Landeskirche Aargau, Aarau
Regionaler Sozialdienst Oberwynental, Menziken
Regionalwerke AG Baden
Reha Rheinfelden
Renzen & Partner AG, Aarau
REVE Immobilien AG, Lenzburg
Richnerstutz AG, Villmergen
Ringier AG, Zürich
Rivella AG, Rothrist
Riwisa AG, Hägglingen
Robatech AG, Muri
Robatech AG, Muri
Rockwell Automation AG, Aarau
Ruggaber Design AG, Zofingen
Salamon Automation AG, Hirschthal
Samuel Hahnemann Schule GmbH, Aarau
Saxer + Bohnenblust, Bremgarten AG
scanderra GmbH, Zürich
Schelling AG, Oensingen
Schindler Aufzüge AG, Oberentfelden
Schnitter Consulting, Muri
Schöpfer AG, Zürich
Schreiber Finanz, Winterthur
Schuhmacher Sport AG, Langenthal
Schützen Rheinfelden AG, Rheinfelden
Schweizer Rheinsaline AG, Pratteln
Schweizerische Bundesbahnen SBB, Olten
Schweizerische Bundesbahnen SBB, Informatik, Bern
Schweizerische Nationalbank, Zürich
Schweizerisches Rotes Kreuz, Aarau
Sebastian Müller AG, Rickenbach LU
Securitas AG, Zürich
Sertronics AG, Spreitenbach
Shanti Music, Schönenwerd
Siemens Schweiz AG, Zürich
Sika Informationssysteme AG, Urdorf
Sika Schweiz AG, Zürich
Sispace AG, Dulliken
SIX SAG AG, Olten
Skyguide, Wangen b. Dübendorf
Slidingme AG, Seon
SNB – Schweizerische Nationalbank, Zürich
Snowflake GmbH, Zürich
Softline Intra AG, Uster
Sorell Hotel Aarauerhof, Aarau
Sound & Light Pool GmbH, Basel
Soziale Dienste Muri
Soziale Dienste Zürich
Sozialregion Thal-Gäu, Härkingen
Spielbank Baden AG, Baden
Spilag AG, Laufen
Spital Menziken
Spital Zofingen
Sri Lankan Airlines, Zürich
St. Jakobshalle Basel
Stadt Aarau, Gemeindesteueramt
Stadt Baden, Kinder Jugend Familie
Stadtbibliothek Aarau
Stadttheater Olten AG
Stadtverwaltung Aarau
Stadtverwaltung Zofingen
Start People AG, Zürich
Statistisches Amt, Aarau
Stiftung Domino, Hausen
Stiftung für Behinderte, Lenzburg
Stiftung für Gesundheitsförderung, Zurzach
Stiftung Rötel, Zürich
Stirnimann AG, Olten
Stöckli Medical AG, Schenkon
StudCom GmbH, Pratteln
Suhner Abrasive Expert AG, Brugg
Suhner AG Bremgarten
Sutter Keller Druck, Oberentfelden
Suva Aarau
Swiss International Airlines Ltd., Zürich-Flughafen
Swiss Life Select AG, Zug
Swiss Re, Adliswil
Swiss Travels GmbH, Zofingen
Swiss Volley, Bern
Swissparts AG, Dottikon
TB-Safety GmbH, Frick
Tectron AG Finanzberatung, Mägenwil
Terre des hommes – Kinderhilfe, Zürich
Texpart Handels AG, Villmergen
Theater am Neumarkt AG, Zürich
THP Touristic & Hotel Projects Ltd., Luzern
Ticketino AG, Zürich
Top Support GmbH, Aarau
Trade Marketing M-Industry, Suhr
Transtec Computer AG, Rümlang
Triloga AG Versicherungsbroker, Olten
UB Service Liegenschaften, Aarau
UBS AG, Aarau
Umdasch Shopfitting AG, Oberentfelden
Unic AG, Zürich
Unifil AG, Niederlenz
Universal Print Trifunovic, Basel
Universität Bern, Dep. für klin. Veterinärmedizin, Bern
UTA Immobilien, Baden
UTA Treuhand AG, Lenzburg
Valencia Kommunikation AG, Basel
Valiant Bank AG, Bern
Vaudoise Assurances, Lausanne
Vebego Services AG, Dietikon
Verband Luzerner Schreiner, Rothenburg
Verein Adonia, Brittnau
Villiger Bau AG, Sins
VISCHER AG, Zürich
VRA AG, Buchs
V-Zug, Zug
Waldhotel National , Arosa
Wellness- & Spa-Hotel Ermitage, Schönried ob Gstaad
Welte Treuhand AG, Aarau
Wenpas Informatik, Pratteln
Wiederkehr Recycling AG, Waltenschwil
Winkler Multi Media Events AG, Wohlen
Wirtschaftsförderung Region Olten
WTL Werk- und Technologiezentrum Lintgebiet, Jona
Wülser Management GmbH, Zofingen
Xerox AG, Kloten
Young Entreprise Switzerland (YES), Zürich
ZEDEV AG, Lenzburg
Zehnder Group International AG, Gränichen
Zeka zentren körperbehinderte aargau, Aarau
ZFV-Unternehmungen, Zürich
ZHAW, Winterthur
Zubler AG, Aarau
Zuger Kantonalbank, Zug
Zulauf AG, Schinznach-Dorf
Zürcher Kantonalbank, Zürich
Zurich Insurance, Aarau
« Das Praktikum hat mir persönlich sehr viel gebracht.
Ich konnte sehr viel Neues lernen und konnte mich selbst
weiterentwickeln. Ich bin froh, konnte ich das Praktikum
bei der Hypothekarbank Lenzburg absolvieren.»
Thomas Légeret, Praktikum bei
Hypothekarbank Lenzburg
40
Helm AG, Suhr
Hempel Special Metals AG, Dübendorf
Herzberg, Asp
hilcona AG, Lupfig
Hilton Airport Hotel, Opfikon-Glattbrugg
Hirslanden Klinik Belair, Schaffhausen
HK Learning, Wettingen
Hochschule Luzern, Luzern
Hochschule Luzern, IT Services, Luzern
Höhere Fachschule Gesundheit und Soziales, Aarau
Holcim Group Support Ltd, Zürich
Hotel Aarauerhof, Aarau
Hotel Bären, Suhr
Hotel Euler, Basel
hp Hewelett-Packard (Schweiz) GmbH, Dübendorf
Hypothekarbank Lenzburg, Lenzburg
IBM Schweiz, Zürich
Implenia Management AG, Dietlikon
IMT International Mining & Trading AG, Rapperswil-Jona
Incore Bank AG, Zürich
Ineo die Kanzlei AG, Aarau
Intercard AG, Zürich
Intermundo, Bern
Interprodis Trust Ltd., Zürich
inter-punkt.ag, Suhr
Inventage AG, Zürich
Island Tours AG, Brugg
ISO Elektrodenfabrik AG, Menziken
ITERA, Aarau
Job 3000, Aarau
Johann Müller AG, Strengelbach
Johnson & Johnson, Zug
Joker Personal AG, Zürich
Jugendkulturhaus Flösserplatz, Aarau
Kanton Aargau, Staatskanzlei, Aarau
KBT Treuhand AG, Aarau
Kendris AG, Zürich
KKW Gösgen-Däniken
KKW Leibstadt
Klinik Barmelweid
Klinik Hirslanden Zürich
Klinik im Hasel, Gontenschwil
KMB Investment und Management, Aarau
KMU Unternehmensberatung, Schenkon
Knecht Holding AG, Windisch
Konkursamt Aargau, Brugg
KS Kaderschulen Zürich
Kultur- und Kongresszentrum Luzern
Kurt Weber AG, Menziken
KWC AG, Unterkulm
Lagerhäuser Aarau
Lägern AG, Wettingen
Legon AG, Gränichen
Leonie Studer AG, Däniken
Lerch Treuhand AG, Itingen
Lerncenter Dreispitz, Basel
Leuthard AG, Merenschwand
libs, Baden
Lichtensteinische Landesbank, Zürich
Litrag & Partner AG, Wohlen
login Berufsbildung, Olten
Lombard Odier Darier Hentsch & Cie, Zürich
Luginbühl Fahrzeug- und Werkstatttechnik, Möriken
Maison Bambou GmbH, Aarau
Makoli AG, Wettingen
Manor AG, Basel
Mario Marseglia AG, Zürich
Max Schindler AG, Gränichen
Media Saturn Management AG, Geroldswil
Medical Cluster, Bern
Meier + Jäggi AG, Zofingen
Microsoft Schweiz GmbH, Wallisellen
Microsys, Aarau
Miele AG, Spreitenbach
Migros-Verteilbetrieb, Neuendorf
Milian AG, Wohlen
Millennium Immobilien & Consulting GmbH, Wildegg
Mindshare AG, Zürich
Miteco AG, Zofingen
Möbel Hubacher AG, Rothrist
Möbel Pfister AG, Suhr
Monster Energy Switzerland, Brüttisellen
Montana Bausysteme AG, Villmergen
Mr Lens GmbH, Zug
MTC it AG, Baden
Mungo Befestigungstechnik AG, Olten
Muteco AG, Zofingen
NEUES SCHWEIZER DESIGN