So funktioniert Wireless LAN
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So funktioniert Wireless LAN
KR@TZ ITK Informationen 15.10.2004 So funktioniert Wireless LAN (Wireless Local Area Network, kurz W-LAN) In einer Wireless-LAN-Karte wird der digitale Datenstrom codiert und in Funkwellen umgewandelt. Der Computer muss sich an einem Zugangspunkt anmelden. Es kann aber auch ein direkter Austausch zwischen zwei Rechnern stattfinden. Wireless LAN bezeichnet ein "drahtloses" lokales FunknetzNetzwerk, wobei meistens ein Standard der IEEE 802.11-Familie gemeint ist. Das Kürzel "Wi-Fi" (Wireless Fidelity) wird in diesem Zusammenhang oft genannt. Verschiedene große Hersteller haben sich zusammengeschlossen und testen ihre Geräte auf Interoperabilität. Geräte, die diesen Test bestehen, bekommen das Wi-Fi-Siegel. Topologie Netze mit W-LAN nach IEEE 802.11 arbeiten meistens im Infrastruktur-Modus, bei der eine oder mehrere Basisstationen (Wireless Access Points) die Kommunikation zwischen den Clients organisieren. Der Datentransport läuft immer über die Basisstation(en). Seltener werden heute Netze im betrieben, bei dem die Clients direkt miteinander kommunizieren. Datensicherheit Teil des W-LAN-Standards IEEE 802.11 ist Wired Equivalent Privacy (WEP), ein Sicherheitsstandard, der FHSS, DSSS und den RC4-Algorithmus enthält. Die enthaltene Verschlüsselung mit nur 40 Bit reicht jedoch längst nicht aus. Durch das Sammeln von Schlüsselpaaren sind Known-Plaintext-Attacken möglich. Jeder Nutzer des Netzwerkes kann den gesamten Verkehr zudem mitlesen. Die Kombination von RC4 und CRC wird als mathematisch unsicher betrachtet. Aus diesen Gründen haben sich technische Ergänzungen entwickelt, etwa WEPplus mit 128 BitVerschlüsselung, Fast Packet Keying, Extensible Authentication Protocol, Kerberos oder High Security Solution, die alle mehr oder weniger gut das Sicherheitsproblem von WLAN verkleinern. Auch der Einsatz von Zugangsschutzsystemen (firewalls) ist gerade bei W-LAN unabdinglich. Der Nachfolger des WEP ist der WPA-Standard (Wi-Fi Protected Access). Er bietet eine erhöhte Sicherheit und gilt zur Zeit als nicht zu entschlüsseln, solange man bei der Einrichtung keine trivialen Passwörter verwendet (Brute Force Attacke). Die Weiterentwicklung WPA2 und der neue Sicherheitsstandard 802.11i sollen die Missbrauchsmöglichkeiten weiter erschweren. Eine alternative Herangehensweise besteht darin die Verschlüsselung komplett auf IP-Ebene zu verlagern. Hierbei wird der Datenverkehr beispielsweise durch die Verwendung von IPsec oder auch durch einen VPN-Tunnel (EDV) geschützt. Besonders in freien Funknetzen werden so die Inkompatibilitäten verschiedener Hardware umgangen, eine zentrale Benutzerverwaltung vermieden und der offene Charakter des Netzes gewahrt. Beim so genannten WarWalking werden mit einem WLAN-fähigen Notebook oder PDA offene W-LANNetze gesucht. Diese werden dann mit Kreide markiert (WarChalking). Das Ziel ist hierbei entweder, Sicherheitslücken aufzudecken und dem Betreiber zu melden, oder aber einen kostenlosen Internetzugang zu erhalten oder gar Daten auszuspähen oder zu manipulieren. Fährt man bei der Suche eines W-LAN-Netzes mit einem Auto, so spricht man von WarDriving. Seite 1 KR@TZ ITK Informationen 15.10.2004 Gesundheit Die von W-LAN-Geräten genutzten Funkfrequenzen liegen um 2,4 GHz, im Mikrowellenbereich. Die gleiche Wellenlänge wird von Mikrowellenherden, Mobilfunk und Radar genutzt. Es herrscht allgemein Unsicherheit darüber, ob die Strahlungsleistungen, die von Mobilfunk- oder W-LAN-Geräten ausgehen, schädliche Auswirkungen auf Organismen haben - sprich gefährlich sind. Bei den Leistungen innerhalb einer Mikrowelle oder in der Nähe militärischer Radaranlagen sind schädliche Auswirkungen unbestritten. Im Unterschied zu GSM senden W-LAN-Geräte jedoch mit einer deutlich niedrigeren Sendeleistung (0,1 Watt statt 1-10 Watt) und mittels Frequenzspreizung mit einer höheren Bandbreite. Die Energie pro Frequenzband ist also deutlich niedriger und teilweise kaum vom Hintergrundrauschen zu unterscheiden. Reichweite und Antennen Die Antennen handelsüblicher 802.11 Endgeräte lassen 30 bis 100 Meter Reichweite erwarten. Bessere W-LAN-Hardware sollte den Anschluss einer externen Antenne erlauben. Mit externen Rundstrahlantennen lassen sich bei Sichtkontakt 100 bis 300 Meter überbrücken. Leichtbauwände mindern die Reichweite sind aber einzeln kein Hindernis; dagegen werden Stahl und Beton nicht durchdrungen, können im Outdoor-Bereich aber experimentell als Reflektorwand dienen, um Funklöcher ?auszuspiegeln?. Bäume, insbesondere dicht belaubte, sind ebenfalls Hindernisse für WLAN-Verbindungen. WLAN nach 802.11b oder 802.11g funkt im 2,4-GHz-Band (Wellenlänge von ca. 13 cm). Damit werden alle Gegenstände, ab einer Dicke von 13 cm, zu echten Wellenbrechern. Je stärker die elektrische Leitfähigkeit des Materials, desto stärker der Effekt. Außerdem können leitende Gegenstände in der Nähe von Antennen deren Richtcharakteristik stark beeinflussen. (WLAN nach 802.11a funkt im 5-GHzBand, was theoretisch höhere Datenraten erlaubt. Dieser Frequenzbereich ist in Deutschland nicht lizenzfrei nutzbar, was den Preis der Geräte erhöht. 802.11a hat sich auch international nicht gegen 802.11b oder g durchgesetzt.) Mit speziellen Richtfunkantennen lassen sich bei Sichtkontakt mehrere km überbrücken. (Hier werden teilweise irrsinnige Rekorde mit Verbindungen über mehrere hundert Kilometer ohne aktiven Verstärker - abgesehen von den Antennen - erzielt. Allerdings funktioniert das nur zwischen hohen Bergen; auf dem Meer endet nach etwa 30 km durch die Erdkrümmung der Sichtkontakt.) Antennen bringen einen Sende- wie Empfangs-Gewinn (Antennengewinn, in dBi), indem sie elektromagnetische Wellen bündeln. Rechtlich darf die Sende- und die Empfangsleistung aller Komponenten zusammengenommen in Deutschland 20 dBm nicht übersteigen. Deshalb benötigt man zum Selbstbau/-montage einer WLAN-Antenne eine Amateurfunklizenz und Messgeräte oder einen freundlich gesinnten Funkamateur. Berechnet wird die Gesamtleistung (in dBm) eines W-LAN-Gerätes aus: Leistung Sender/Empfänger (Tx/Rx) Gewinn Verstärker - Dämpfung Kabel - Dämpfung Stecker - Dämpfung Blitzschutz Gewinn Antenne ----------------= Sende- beziehungsweise Empfangsgesamtleistung Seite 2 KR@TZ ITK Informationen 15.10.2004 Aus Sicht auf die Gesundheit und die der Nachbarn empfiehlt sich beim Bau eigener Antennen oder deren Montage Vorsicht walten zu lassen. Gesellschaftliches In bestehenden Netzwerken sind die Endverbraucher um große Provider versammelt über die der Datenverkehr relativ zentral abgewickelt wird, was die großen Provider in eine mächtige Position bei der Kontrolle des Datenverkehrs erhebt. Der Benutzer tritt hier relativ konsumorientiert am Rande der Netzwerke auf. Eine neue Perspektive bieten hier Freie Funknetze: Hardware für Funknetze ist mittlerweile halbwegs günstig und das Medium eines Funknetzes, die elektromagnetische Welle, ist kostenlos (zumindest im lizenzfreien 2,4-GHz-Band). Durch Wegfall der Kosten einer teuren kabelgebundenen Infrastruktur können Bürgerschaften mit dieser Technik öffentliche Netze errichten. Bildlich wird gerne das Entstehen einer Datenwolke im Äther als frei verfügbares Allgemeingut über einer Gemeinde, geschildert. Ihr volles Potential entwickelt diese Idee durch Protokolle für Mesh-Netzwerke (MANET). Hotspots sind (öffentliche) Plätze mit drahtlosem Zugang ins Internet. UMTS: Universal Mobile Telecommunications System. Der neue Mobilfunkstandard mit 2 Mb/s. GPRS: General Packet Radio System - schnellerer Datenverkehr per Handy. Die Standards Für Wireless LANs (Funknetzwerke) gibt es unterschiedliche kryptische Standardbezeichnungen des "Institute of Electrical and Electronics Engineers" (IEEE). IEEE 802.11 ohne Buchstabenzusatz ist der Urstandard von 1997. Er konnte 2 Megabit pro Sekunde (MB/s) übertragen. IEEE 802.11b ist der derzeit am meisten verbreitete Standard (fast alle Hotspots). Er schafft bis zu 11 MB/s und sendet auf der Frequenz 2,4 GHz. IEEE 802.11g ist voll kompatibel zu "b", schafft jedoch 54 MB/s. IEEE 802.11a und h schaffen ebenfalls 54 MB/s, senden allerdings auf 5 GHz. IEEE 802.11e ist ein Standard für den weltweiten Einsatz der gleichen W-LAN-Karte. Hierbei teilt der Zugangspunkt der Karte mit, wie sie senden darf. Schnelleres Centrino Chiphersteller Intel hat einen neuen Notebookchip für seine Centrino Notebooktechnologie vorgestellt: Mit dem PRO/Wireless 2200BG sollen Centrino-Notebooks für Verbindungen nach den Standards 802.11b sowie dem schnellen 802.11g ausgestattet werden. Der Chip kann per Software auf künftige Sicherheitsstandards erweitert werden. Seite 3