Ausgabe 03/07 als pdf herunterladen
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Zeitschrift des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte Homöopathie Medizin Wenn die Nerven durchgehen ... Praxis Homöopathische Behandlung der Multiplen Sklerose Arzneimittelbild Arnica Buchvorstellung Wie Herr Lebenskraft gerettet wurde Preisrätsel Bücher und DVDs zu gewinnen H e r b s t 2 0 07 G 58348 www.welt-der-homoeopathie.de Stempel: Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, www.homoeopathie-welt.de so gut wie jede Wissenslücke lässt sich schließen. Kurz mal bei Wikipedia im Internet vorbeigesehen, und man weiß bescheid. Wirklich? Wohl nicht immer. Die Diskussion um Manipulation und Unterdrückung von Meinung, vor allem zum Thema Alternativmedizin, schlägt in verschiedene Diskussionsforen hohe Wellen. Auf Seite 3 berichten wir über den Hintergrund dieser Vorwürfe und nennen Ihnen Webadressen zum Weiterlesen. Angekündigt war er schon im Juni, erschienen ist er nun Anfang September. Der neue DZVhÄ-Ratgeber „Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten homöopathischen Arzneien für Zuhause und unterwegs“ stellt fast 60 Arzneien und ihre jeweils umfangreichen Indikationsbereiche für die Selbstmedikation vor. Auf Seite 6 befindet sich ein Arzneimittelbild als Leseprobe. Doch die Homöopathie kann auch bei schwersten Krankheiten eingesetzt werden. Beispiel Multiple Sklerose: Dr. Christa von der Planitz hat 25 Jahre Erfahrung mit der homöopathischen Behandlung von MS mit Homöopathie. Im Interview auf Seite 9 erzählt sie von ihren Erfahrungen, auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen die Krankengeschichte einer jungen MS-Patientin vor. Inhalt Aktuell 3 • Ex-Vorstand von WIKIMEDIA Deutschland unter Manipulationsverdacht • Fakten für Verbraucher: Die Ausbildung der Therapeuten Medizin 4 Wenn die Nerven durchgehen ... Arzneimittelbild 6 Arnica (Bergwohlverleih) Marktplatz 7 Homöopathie-Stiftung, Jubiläum Arcana, Buchbesprechungen Interview 9 „Die Homöopathie braucht den Vergliech mit den schulmedizinischen Therapieergebnissen nicht zu scheuen.“ Praxis 10 Homöopathische Behandlung der multiplen Sklerose bei einer jugendlichen Patienten Buchvorstellung 12 Wie Herr Lebenskraft gerettet wurde (Teil 1) Unterhaltung 14 Preisrätsel – Bücher und DVDs zu gewinnen Rezept 15 Heinz Winklers Heilpflanzen-Rezept: Genießen mit Rucola Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und grüßen Sie ganz herzlich Christoph Trapp Impressum Herausgeber: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte • Redaktion (verantwortlich): Christoph Trapp • Mitarbeit an Ausgabe 3/2007 (6. Jahrg.): Gerhard Bleul, Christine Doppler, Caroline Geiser, Roxana Naumann • Postadresse: Am Hofgarten 5, 53113 Bonn, Tel.: 0228/24 25 332, Fax: 0228/24 25 331, E-Mail: [email protected] • Layout: setz it. Richert GmbH, Sankt Augustin, E-Mail: [email protected] • Druck: Druckhaus Köthen, Köthen • Fotonachweis: Archiv • Die Publikumszeitschrift Homöopathie erscheint vierteljährlich jeweils im März, Juni, September, Dezember. Der Verkaufspreis beträgt 1,00 Euro. • Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung, die in der Regel gerne gewährt wird. 2 Homöopathie • Herbst 2007 Aktuell Fakten für Verbraucher Homöopathie bei Wikipedia Die Expertin: Dr. med. Angelika Gutge-Wickert, Vorstandsmitglied des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) Ex-Vorstand von WIKIMEDIA Deutschland unter Manipulationsverdacht „Die Wikipedia ist ein Projekt zum Aufbau einer freien Enzyklopädie in mehr als 200 Sprachen. Jeder kann mit seinem Wissen beitragen. Seit Mai 2001 entstanden so über 600.000 Artikel in deutscher Sprache. Gute Autorinnen und Autoren sind stets willkommen“, heißt es auf der Startseite der beliebten Online-Enzyklopädie. Nun ist eine heftige Diskussion um die Neutralität von Wikipedia entbrannt. Im Mittelpunkt stehen die Informationen über die Homöopathie. Unter anderem heißt es; „Die zentralen Aussagen der Homöopathie über ihre allgemeinen Grundsätze (Potenzierung, Ähnlichkeit, Lebenskraft) sind unüberprüfbar und damit pseudowissenschaftlich.“ Oder: „Die von vielen Homöopathen angenommene selektive Steigerung erwünschter Wirkungen durch das Potenzierungsverfahren widerspricht naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Aus diesen und weiteren Gründen wird die Homöopathie häufig als Paramedizin oder Pseudowissenschaft bezeichnet. ... Der Ansatz der Homöopathie beruht somit auf einem Irrtum ...“ Kritiker werfen der am Paul-Ehrlich-Institut in Langen arbeitenden Molekularbiologin Nina Gerlach vor, für ihren ganz persönlichen Weltanschauungs- kampf ihre starke Position in der WikipediaCommunity missbraucht zu haben, und bisher zehn gegen sie gerichtete Beschwerden im Wikipedia-Vermittlungsausschuss durch enge Zusammenarbeit mit befreundeten Administratoren abgeblockt zu haben. Sie war bis Juli 2007 Mitglied des Vorstandes von WIKIMEDIA Deutschland e.V. Ihre Haltung gegenüber Komplementärmedizin: „... erst im Lauf der Zeit habe ich gelernt, wie die Homöopathieanhänger (und Anthroposophen) arbeiten, was ihre Methoden sind, was sie schon erreicht haben, und wie sehr sie die der Allgemeinheit schaden, um ihren Profit zu maximieren.“ Neben der Unterdrückung einer vielfältigen Meinung wird ihr vorgeworfen, Wikepedia-Regeln zu umgehen, um ihre Interesse durchzusetzen. Weitere Informationen zu diesem Thema: http://www.openpr.de/news/153137/ Wikipedia-im-Privateigentum-von-NinaGerlach.html http://de.wikipedia.org/w/index.php?title= Diskussion:Hom%C3%B6opathie&diff= 35171969&oldid=35162807 www.wikipedia.de www.psychophysik.com/h-blog/?p=84 Die Ausbildung der Therapeuten 1. Wie werde ich Homöopath? Hin und wieder fragen mich Patienten, die gute Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht haben, danach. Und da muss ich erst mal darauf hinweisen, dass nur Menschen, die nach unseren Gesetzen andere Menschen behandeln dürfen, Homöopathen werden können. Das gilt für die Berufsgruppe der Heilpraktiker und die der Ärzte. Diese Berufe sind also die Voraussetzung für eine homöopathische Ausbildung. Für beide Gruppen gibt es spezielle Ausbildungsgänge in Homöopathie. 2. Welche Ausbildung hat ein Arzt gemacht, wenn auf seinem Praxisschild steht: Arzt – Homöopathie? Ein Arzt darf auf seinem Praxisschild nur Facharzt- oder Zusatzbezeichnungen nennen, die die Ärztekammern vergeben im Gegensatz zu den Heilpraktikern, wo es keine geschützten Bezeichnungen gibt. Die Zusatzbezeichnung ist aber noch keine Gewähr für eine gründliche homöopathische Ausbildung. Die Ärztekammern haben nämlich die Weiterbildungszeiten verkürzt. In dieser kurzen Zeit bekommt der Arzt zwar einen Einblick in die Homöopathie und lernt, akute Krankheiten zu behandeln. Aber den schwierigen Umgang mit komplizierten chronischen Krankheiten können Kollegen in dieser kurzen Zeit nicht erlernen. 3. Immer mehr Ärzte haben in ihrer Praxis das Homöopathie-Diplom des DZVhÄ auf ihrem Schild oder Rezeptblock, was bedeutet das? Wenn alle Ärzte, die die Zusatzbezeichnung Homöopathie über die Ärztekammern erworben haben, sehr unterschiedliche Ausbildungszeiten haben, kann der Patient nicht unterschieden, wer eine gründliche oder wer eine Kurzausbildung genossen hat. Der DZVhÄ hat das Homöopathiediplom eingeführt, um einerseits den Kollegen die Möglichkeit zu einer gründlichen Homöopathieausbildung zu geben und andererseits dies zu kennzeichnen. Homöopathie • Herbst 2007 3 Medizin Aufregung vor der Verabredung, nervös vor dem Vorstellungsgespräch, Angst vor der Klausur oder Lampenfieber vor dem Wettkampf? Das kennt wohl jeder, das ist ganz menschlich und versetzt uns in eine gute Betriebsspannung. Problematisch wird es, wenn uns die Nerven durchgehen und nichts mehr funktioniert. Black out, Unsicherheit und starke körperliche Reaktionen sind die Folgen. Mit Hilfe der Homöopathie lassen sich flatternde Nerven oder übermäßiges Schwitzen in den Griff bekommen. Wenn die Nerven durchgehen... Übermäßiges Schwitzen Der menschliche Körper besitzt zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen in der Haut, die Tag und Nacht arbeiten. Das Schwitzen ist eine normale Funktion, um einer Überhitzung des Körpers vorzubeugen und um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Der verdunstende Schweiß sorgt für Kühlung und ist zunächst geruchlos. Für sehr starkes Schwitzen kommen verschiedene Ursachen in Frage, wie etwa eine Veranlagung oder Übergewicht, oder eben psychische Belastungen. Ein anderer Auslöser für starkes Schwitzen können aber auch Gifte sein, die der Körper über die Haut ausscheidet. Dies können Chemikalien aus der Arbeits- oder Wohnumgebung sein oder auch Schwermetalle. Bei dem Verdacht, dass das Schwitzen reinigen- den Charakter hat, sollte ein homöopathischer Arzt hinzugezogen werden, der die Entgiftung mit Hilfe des Labors bestätigen und mit homöopathischen Arzneimitteln unterstützen kann Natrium muraticum – Natriumsalz: Besonders geeignet für Menschen, die vor Aufregung, zum Beispiel bei einer Verabredung, einen trockenen Mund bekommen oder anfangen, stark zu schwitzen. Durchfall oder auch Harndrang sind andere typische Symptome. Menschen, die gut auf Natrium ansprechen, flüchten sich bei Problemen etwa gerne in den Schlaf. Allgemeine Tipps • Wer stark schwitzt, sollte auf Kaffee, Tee, alkoholische Getränke und auf scharf gewürzte Speisen verzichten. Gerhard Bleul, Patrick Kreisberger, Ulf Riker: Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, Bonn September 2007, 196 Seiten, 10,- Euro, ISBN 978-3-939749-03-5, 1,- Euro des Verkaufspreises wird der Homöopathie-Stiftung gespendet „Wir laden Sie ein zu einem Rundgang durch eine Auswahl wichtiger homöopathischer Arzneimittelbilder und helfen Ihnen, bei häufig vorkommenden Krankheitssituationen eine möglichst zielgenaue Arzneiauswahl zu treffen.“ Lese-Tipp 4 • Viel trinken, da die ausgeschwitzte Flüssigkeit und damit die Mineralstoffe ersetzt werden müssen. • Bei Übergewicht Abnehmen. • Weite Kleidungsstücke aus Naturfasern tragen. • Sport, Wechselduschen, Sauna sind gute Therapien, ebenso wie Entspannungsübungen. Aufregung und Ärger Aufregung oder Ärger lösen die verschiedensten körperlichen und psychischen Veränderungen aus, die uns in entscheidenden Situationen behindern können. Neben einer medikamentösen Therapie mit homöopathischen Arzneimitteln helfen auch Entspannungsübungen oder auch das Durchspielen einer bevorstehenden Situation mit Freunden. • Kalium phosphoricum – Kaliumphospat: Bei einem wichtigen Termin, zum Beispiel bei einem Vorstellungsgespräch oder einer Prüfung, kann es passieren, dass kein Wort hervorgebracht werden kann oder die passende Worte nicht gefunden werden. Das Herz schlägt so stark, dass die Halsschlagader deutlich zu sehen ist, Schwindel ist auch ein häufiges Symptom oder ein Summen im Ohr. Dieses Mittel passt zu nervenschwachen, ängstlichen Menschen. Die Beschwerden werden besser durch Ruhe und Wärme, morgens etwas Essen oder Anstrengung verschlechtern sie. Homöopathie • Herbst 2007 Medizin Lampenfieber und Angst Wettkämpfe, öffentliche Auftritte oder Prüfungen können Ängste auslösen, die die körperlichen oder geistigen Leistungen stark herabsetzen. Negative Erinnerungen oder Vorstellungen, Verkrampfungen und Hemmungen hindern den Schüler oder Sportler daran, geistig und körperlich dass zu zeigen, was er eigentlich kann. Die lang eingeprobte Rede ist plötzlich weg, ein vollkommener Blackout, der Super-Gau jedes öffentlichen Auftritts. • Aconitum – Blauer Eisenhut: Plötzliche Unruhe, Herzrasen, Angst. Der Kopf glüht, das Hirn ist wie leer. Frische Luft tut gut, geschlossene (Klassen)zimmer verschlechtern. • Argentum nitricum – Silbernitrat: Hektik, Panikattacken. Das psychische Gleichgewicht ist gestört. Unrealistische Vorahnungen machen sich breit. Alles wird angepackt, nichts wird fertig. Schon tagelang vor der Arbeit beginnt die Angst, Schlafstörungen sind die Folge, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen mit Durchfall. • Strophantus – Apocynaceae: Besonders am Tag der Prüfung, des Wettkampfes große Unruhe des Körpers und der Gedanken, Herzklopfen, Nervös, übermäßiges Lampenfieber. • Gelsemium – Wilder Jasmin: Dieses Mittel ist für die ganz große Angst: Versagensangst, inneres Zittern, Blackout, Verkrampfung und sehr starkes Lampenfieber. Es geht bis zum Aussetzen der geistigen und muskulären Koordination, ein Gefühl wie gelähmt macht sich breit. Einzig Ruhe bessert diese Symptome, Kälte verschlechtert sie. • Coffea – Kaffee: Eine Unruhe und Nervosität, als hätte man zu viel Kaffee getrunken. Der Zustand verschlechtert sich durch starke Gefühle, durch Lärm, Kälte, Gerüche und nachts. An diesem Mittel zeigt sich das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie sehr deutlich. www.tipp Im umfangreichsten deutschsprachigen Homöopathie-Portal finden Sie jede Menge Informationen und Tipps aus vielen Bereichen der Homöopathie und der Gesundheitspolitik. Zum Beispiel: Therapie • Homöopathie bei Kinderkrankheiten • Homöopathie für unterwegs Theorie • Wie funktioniert die Therapie in der Praxis • Und worauf muss bei der Selbstbehandlung geachtet werden Tipps • Diese Arzneien gehören in die Hausapotheke • Diese Krankenkassen übernehmen die Kosten Service • Arztsuche • Bücher bestellen • Termine • und vieles mehr ... www.welt-der-homoeopathie.de • Bryonia – Zaunrübe: Ärgerliche und gereizte Grundstimmung vermiesen den Tag, Kopfschmerzen verschlimmern den Zustand. Frische Luft tut gut, Wärme und Bewegung aber hingegen nicht. • Chamomilla – Kamille: Alles ist zu viel, Antworten fallen genervt aus, aufbrausend bei kleinster Gelegenheit und beruhigende Worten richten nicht viel aus. Abends und nachts ist der Zustand extremer, Kaffee und Anstrengung verschlechtern. • Colocynthis – Bittergurke: Wenn zu dem gereizten Zustand eine große Ungeduld hinzukommt, deutet dies auf dieses Mittel. Bewegung tut gar nicht gut, Wärme aber bessert. • Nux vomica – Brechnuss: Dauerstress führt zu einer ärgerlichen Grundstimmung, der kleinste Anlass kann eine Explosion auslösen. Abends bessert sich die Stimmung, Essen verschlechtert sie noch. Soldan 1/2 Seite Homöopathie • Herbst 2007 5 Arzneimittelbild Arnica Bergwohlverleih Substanz Leitsymptome Arnica montana, der Bergwohlverleih, gehört zur Familie der Korbblütler und wächst vor allem in den Alpen, im Erzgebirge und im Bayerischen Wald. Zur Herstellung des Arzneimittels wird der getrocknete Wurzelstock verwendet. Er ist in der Volksmedizin schon seit dem Mittelalter als Wundheilpflanze bekannt, daher stammen Beinamen wie Wundkraut, Fallkraut oder Stichkraut. • Starker Schmerz, Zerschlagenheitsgefühl, Wundheitsgefühl • Entzündung • Bluterguss • Folge von Überanstrengung • Abgeschlagenheit des Körpers, alle Glieder tun weh • Gefühl, das Bett sei zu hart • Patient meint, er wäre gesund, obwohl er krank ist (sagt, es gehe ihm gut, ihm fehle nichts). • Angst vor Annäherung, Berührung (durch Angst vor Schmerzen) • Hitze des Kopfes mit Kälte des Körpers. • Frösteln Einsatzbereich Arnica gilt als das Wundheilmittel schlechthin. Es wird bei stumpfen Gewebeverletzungen (durch Schlag oder Prellung), insbesondere mit Schwellung und Bluterguss, aber auch bei Zerrungen, Verstauchungen, Frakturen, Quetschungen, Kopfverletzungen und Gehirnerschütterung, und beim Verletzungsschock angewandt. Auch nach Operationen und zahnärztlichen Eingriffen, wenn es zu Nachblutung, Schwellung und Schmerzen kommt, ist es bewährt. Modalitäten Besser: Liegen Schlimmer: Kälte (aber Kühlung der verletzten Teile bringt Erleichterung), Bewegung, Berührung Wirkdauer: Kurz Vergleichbare Mittel Dieses Arzneimittelbild stammt aus dem neuen Buch: „Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs“, Gerhard Bleul, Patrick Kreisberger, Ulf Riker, Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, Bonn September 2007, 196 Seiten, 10 Euro*, ISBN 978-3-939749-03-5 *1,- Euro des Verkaufspreises wird der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ gespendet 6 Bei Verletzungen spielen generell pflanzliche Arzneimittel, insbesondere aber die Korbblütler (zum Beispiel Bellis perennis, Calendula, Chamomilla), eine große Rolle. Bellis perennis • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Kommt vor allem bei Verletzungen der Weichteile der Bauch- und Beckenorgane sowie von Drüsengewebe in Frage. Calendula • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Kommt vor allem bei nässenden, verschmutzten und eiternden Wunden (Schürf-, Riss-, Platz-, Schnittwunden) in Frage. Chamomilla • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Hat eine ausgeprägte Überempfindlichkeit gegen Schmerzen und eine große Reizbarkeit. Bryonia • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Verletzungen von Gelenken, Bändern, Sehnen, Muskeln. Stechende, brennende Schmerzen. Schlimmer durch (geringste) Bewegung. Durst auf große Mengen kalten Wassers. Hypericum • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Verletzungen von Nervengewebe. Unerträgliche schießende, stechende Schmerzen. Schmerz strahlt entlang des Nerven in die Periphere aus. Ledum • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Verletzungen von Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenken. Stichwunden, Insektenstiche, Bisse. Schlecht heilende, infizierte Wunden. Kälte der verletzten Stelle. Kälte bessert. Starker Juckreiz. Schmerz strahlt in die Tiefe des Gewebes. Rhus toxicodendron • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Verletzungen von Gelenken, Bändern, Sehnen, Muskeln. Stauchungen, Zerrungen. Schlimmer bei Ruhe (und Beginn der Bewegung), besser durch (fortgesetzte) Bewegung und Wärme. Ruta • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: (Schlag-)Verletzungen der Knochen und Knochenhaut. Staphisagria • Ähnlich Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel”. • Unterschied Unterschied: Stich- und Schnittverletzungen durch scharfe, schneidende Gegenstände, operative Eingriffe. Brennende, stechende, schneidende Schmerzen. Ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit. Homöopathie • Herbst 2007 Marktplatz COUPON Ja, ich bestelle... Bitte ankreuzen und einsenden an: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, Am Hofgarten 5, 53113 Bonn, Fax 0228 / 24 25 331 Neues Mitglied im Stiftungsvorstand Ganz am Anfang war er schon einmal dabei: Dr. med. Thomas Röhrig aus Meschede hat in den Jahren 2000 und 2001 als Ärztlicher Geschäftsführer des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) die Gründung der Homöopathie-Stiftung und des Europäischen Instituts für Homöopathie (InHom) am 19. April 2001 in Köthen (Anhalt) mit initiiert und vorbereitet. In diesem Sommer ist er in den Stiftungsvorstand berufen worden – als Nachfolger von Dr. med. Gisela Steinhoff, die die Arbeit der Stiftung viele Jahre lang entscheidend geprägt hat. Im Interview spricht Dr. Röhrig über seine neue Aufgabe. Erkennen Sie die Stiftung wieder, nach sechs Jahren? Ich freue mich, zu sehen, was aus der Stiftung geworden ist. In sechs Jahren sind 600.000 Euro Stiftungskapital angesammelt worden, das entspricht 100.000 Euro pro Jahr im Durchschnitt. Das finde ich sehr beachtlich. Und so soll es weiter gehen! Was ist Ihnen aus der Gründungszeit noch besonders stark in Erinnerung? Die Aufbruchsstimmung von damals. Die Weichen wurden gestellt für die nachhaltige Weiterentwicklung der Homöopathie in Deutschland. Der politische Weg ging dann zunächst über die Verträge zur Integriertenversorgung in die Kassenmedizin hinein. Nachdem diese etabliert sind, wünsche ich mir wieder mehr Aufmerksamkeit für die homöopathische Forschung. In welche Richtung möchten Sie die Geschicke der Stiftung lenken? Da die Homöopathie in Deutschland bisher nicht über ein Hochschulinstitut verfügt, will der DZVhÄ die entsprechenden Strukturen selbst aufbauen: Die Koordination der Forschung soll unter dem Dach des Europäischen Instituts für Homöopathie (InHom) erfolgen, das der DZVhÄ damals zeitgleich mit der Stiftung zu diesem Zweck gegründet hat. Für diese Arbeit braucht es Spenden und Zustiftungen. Die Stiftung hat in ihrer Satzung klare Aufgaben festgelegt. Wichtig scheint mir, die Aufmerksamkeit für diese großen Möglichkeiten in der Politik des DZVhÄ sowie unter den Mitgliedern und in der Öffentlichkeit zu vermehren und für die homöopathische Medizin der Zukunft zu begeistern. Zeitschrift Homöopathie Abonnement, 4 x Jahr für 5 Euro, Auslandsabo zzgl. Porto Förder-Abo, 4 x Jahr für 8 Euro, davon 3 Euro für die Homöopathie-Stiftung Wird das Abonnement nicht bis zum 30. September eines Jahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Homöopathische Haus- und Notfallapotheke Hrsg: DZVhÄ, Verlag Peter Irl, 2001, ISBN 3-933666-02-3, 128 Seiten, 8 Euro Exemplare: Und was erwarten Sie für die nächsten Jahre? Die Homöopathie wird die Allopathie zunehmend ergänzen. Die Nachfrage in der Bevölkerung führt schon jetzt zu einer stetigen Zunahme an homöopathischer medizinischer Behandlung. Das erfordert auch eine breitere Beschäftigung mit ihren Grundlagen und ihre koordinierte Weiterentwicklung. Viele Aufgaben für die Homöopathie-Stiftung! Homöopathie besser verstehen Christoph Trapp, Haug-Verlag, 2003, 156 Seiten, ISBN 3-8304-2096, 19,95 Euro Exemplare: Homöopathie – Leitfaden für Ihre erfolgreiche Behandlung Ulf Riker, Verlag des DZVhÄ, Bonn, Oktober 2006, ISBN 978-3-939749-00-4 96 Seiten, 9,00 Euro* Exemplare: Wickel, Tees & Globuli – Naturheilverfahren während der homöopathischen Behandlung Dr. med. Thomas Röhrig Steffen Rabe, Ulf Riker, Beate Vollmer, Verlag des DZVhÄ, Bonn, Dezember 2006, ISBN 978-3-939749-01-1, 124 Seiten, 9,00 Euro* Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ Springstraße 28, 06366 Köthen (Anhalt) Fon: 03496 - 30 38 15 [email protected], www.homoeopathie-stiftung.de Exemplare Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs Bankverbindung: Kreissparkasse Köthen, BLZ 800 536 22, Konto-Nr. 34 00 12 11 Gerhard Bleul, Patrick Kreisberger, Ulf Riker, Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, Bonn, September 2007, 196 Seiten, 10,00 Euro*, ISBN 978-3-939749-03-5 Exemplare Name/Vorname Straße/PLZ/Ort Datum, Unterschrift Homöopathie • Herbst 2007 7 Marktplatz Buchbesprechung Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs In der Ratgeberreihe Bücher aus der Praxis des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) ist nun der dritte Band erschienen. Die Autoren sind praktizierende homöopathische Ärzte, sie stellen knapp 60 Arzneimittel und das für die Selbstmedikation jeweilig umfangreiche Einsatzgebiet vor. „Wir laden Sie ein zu einem Rundgang durch eine Auswahl wichtiger homöopathischer Arzneimittelbilder und helfen Ihnen, bei häufig vorkommenden Krankheitssituationen eine möglichst zielgenaue Arzneiauswahl zu treffen“, heißt es im Vorwort. Die genaue Arzneiauswahl wird dadurch erleichtert, dass immer in Frage kommende ähnliche Mittel genannt werden, und hervorgehoben wird, in welchen Merkmalen sie sich untereineinender unterscheiden. Das Ziel der Autoren ist, den Leser in die Lage zu versetzen, die für eine Krankheitssituation in Frage kommenden Mittel genau so zu differenzieren, wie es homöopathische Ärztinnen und Ärzte auch bei schwereren und chronischen Krankheiten tun. Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs unterwegs, Gerhard Bleul, Patrick Kreisberger, Ulf Riker, Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, Bonn September 2007, 192 Seiten, 10,- Euro, ISBN 978-3939749-03-5, 1,- Euro des Verkaufspreises wird der Homöopathie-Stiftung gespendet Hörbuch 100 Fragen an die Homöopathie „100 Fragen an die Homöopathie“ heißt das Hörfachbuch, das jetzt im Elwin Staude Verlag erschienen ist. Auf fünf CDs erklärt der Gynäkologe und Geburtshelfer Friedrich Graf die homöopathische Behandlung in der Schwangerschaft, im Wochenbett, vom Neugeborenen und in der Stillzeit. In einem Interview mit der Hebamme Grit Kretschmar-Zimmer beantwortet der homöopathische Arzt Fragen zu „Anamnese“, „Repertorisation“ oder zur „Sorgfaltspflicht in der Homöopathie“. Ob zuhause oder unterwegs im Auto- das Hörfachbuch ist ein praktischer und unkomplizierter Ratgeber bei homöopathischen Fragen. Dr. Friedrich Graf ist praktischer Arzt, zu seinen Schwerpunkten gehört neben Gynäkologie und Schwangerschaft auch die Entwicklung des Kindes. Firmenjubiläum Arcana Arzneimittel-Herstellung feiert ihr 50jähriges Bestehen „Eine Lücke schließen“ wollte Dr. Willi Sewerin, als er im Oktober 1957 die Firma Arcana Arzneimittel gegründet hat. Die Klagen der Kollegen über das begrenzte Angebot von LM-Potenzen motivierten den Veterinärmediziner, das letzte Vermächtnis Samuel Hahnemanns zu bewahren und sich auf die Herstellung der LMPotenzen zu spezialisieren. Seit fünfzig Jahren steht nun der Name Arcana für handgefertigte homöopathische Arznei und gehört damit zu den ältesten Herstellerfirmen von flüssigen LMPotenzen. Mit der Herstellung von LM-Potenzen konzentrierte sich Willi Sewerin laut Hahnemann auf „die kräftigsten und zugleich mildest wirkenden“ Potenzen. Heute ist die Firma Arcana ein mittelgroßes Unternehmen mit Sitz in Gütersloh, das noch immer in Familienhand ist. Ursula Sewerin und Tochter Katrin Zink leiten inzwischen gemeinsam den Betrieb. Therapeuten, Auszubildende und interessierte Laien haben seit der Erweiterung im Jahr 1996 die Möglichkeit, die aufwendige Herstellung kennen zu lernen. Bei LM-Potenzen beträgt das Verhältnis von Arznei und Trägerstoff 1:50.000, LM steht für die römischen Ziffern L=50, M=1000. Im Vergleich zu den gängigen C- oder D-Potenzen haben die Hochpotenzen verschiedene Vortei- le: Neben einer guten Verträglichkeit zeichnen sie sich dadurch aus, dass selten ErstverschlimUnd wenn, dann deutmerungen auftreten. „Und lich schwächer und kürzer“, erklärt Herstellungsleiterin Katrin Zink die Vorzüge der hochpotenzierten Arzneien. Oft reicht eine kürzere Behandlungsdauer aus und beim Wechsel einer Arznei sind keine Wartezeiten erforderlich. Ferner eignen sich LM-Potenzen besonders zur Behandlung akuter Fälle, da eine stündliche Verabreichung der Arznei sowie eine zügige Steigerung der Potenzen möglich ist. „Es ist schade, dass die LM-Potenzen so wenig bekannt sind und auch in den Schulen wenig Erwähnung finden“, beklagt Apothekerin Zink den geringen Bekanntheitsgrad der hochwirksamen Potenzen. Heute stellt die Firma Arcana über 1.000 Einzelmittel her: Die Herstellung erfolgt genau nach Vorschriften des HAB. Rund zwanzig Mitarbeiter kümmern sich in Herstellung und Verwaltung darum, dass die strengen Vorschriften eingehalten werden. Von der ersten bis zur 120. LM-Potenz wird ausschließlich handverrieben und verschüttelt. Auf Wunsch fertigt das Arcana-Herstellungsteam auch bis zur 500. LM-Potenz. www.arcana.de 100 Fragen an die Homöopathie, Friederich P. Graf, 300 Minuten, 5 CDs, 1. Auflage 2007, Elwin Staude Verlag, 64,00 Euro, ISBN 978-3-87777-114-3 8 Homöopathie • Herbst 2007 Interview „Die Homöopathie braucht den Vergleich mit den schulmedizinischen Therapieergebnissen nicht zu scheuen.“ Interview mit Dr. med. Christa von der Planitz, Ärztin, Homöopathie, Bayreuth Warum machen so viele MS-Patienten Erfahrungen mit komplementären Heilmethoden? Trotz Verbesserung und Ausweitung der bei MS gebräuchlichen Immuntherapien ist der Erfolg dieser eingreifenden Maßnahmen umstritten. Lediglich ca. 1/3 der Patienten reagieren gut auf diese Behandlung. Meistens werden sie wegen der erheblichen Nebenwirkungen abgebrochen und MS-Patienten suchen deshalb nach wirksamen komplementären Heilweisen. Wie sieht für Sie die optimale homöopathische Therapie aus? Die optimale Therapie der MS erfordert eine ganz besonders sorgfältige Simile-Diagnose – sowohl bei der Behandlung des akuten Schubs als auch hinsichtlich der Fallstrategien, die bei chronischen Krankheiten anzuwenden sind. Außerdem ist fast immer eine Behandlung der begleitenden psychischen Störungen, des individuellen Stressmusters erforderlich. Weiterhin müssen vorausgehende Schäden, wie etwa durchgemachte Traumen oder individuelle Schubauslöser mit dem jeweils passenden, optimal auf alle auffälligen Reaktionen des erkrankten Menschen abgestimmten, homöopathischen Mittel behandelt werden. Können Sie heilen oder lindern Sie die Symptome in aller Regel? Es wäre eine Anmaßung im Hinblick auf die MS von einer Heilung zu sprechen. Als geheilt kann man einen Patienten mit einer Autoaggressionskrankheit erst nach langen symptomfreien Homöopathie • Herbst 2007 Zeiträumen von 10 bis 20 Jahren oder noch später betrachten. Sprechen wir also lieber von nachlassenden Krankheitssymptomen. Diese brauchen aber den Vergleich mit den schulmedizinischen Therapieergebnissen durchaus nicht zu scheuen. Selbst bei weniger günstigen Verläufen kann man viele unangenehme Symptome noch deutlich lindern. Bei welchen Beschwerden haben Sie die größten Erfolge? Die MS äußert sich sehr vielgestaltig. Relativ gut sprechen auf die Behandlung Gefühlsstörungen, mäßig bis mittelgradig ausgeprägte Lähmungen, Spastik, Schmerzzustände, Blasenstörungen und oft auch Mastdarmstörungen an. Weiterhin sind Infektanfälligkeit und seelische Traumen, die immer die Gefahr eines Schubs heraufbeschwören, in der Regel gut homöopathisch zu therapieren. Schwieriger wird es mit fortgeschrittenen Störungen der Gleichgewichtsregulation und der Bewegungskoordination, schwerer Spastik, schweren Schmerzzuständen und Störungen der unteren Hirnnerven in weit fortgeschrittenen Stadien. Welche Arzneimittel setzen Sie am häufigsten ein? Bei einer solch vielgestaltigen Krankheit, die zudem Menschen mit unterschiedlichsten konstitutionellen Voraussetzungen und seelischen Bedürfnissen befällt, muss man die ganze Bandbreite homöopathischer Arzneien nutzen. Zum Glück sind aber die sogenannten Polyreste (ho- möopathische Arzneimittel, die eine breite Wirkung haben und häufig indiziert sind) oft wirksam, zum Beispiel Natrium muriaticum, Sepia, Causticum, Phosphorus, Thuja, Alumina, Platin, Psorinum, Rhus toxicodendron, Staphisagra und einige andere. Wie ist der Forschungsstand im Bereich Homöopathie und MS? Bisher gibt es keine Forschungsergebnisse über die homöopathische Behandlung chronischer Krankheiten, auch nicht der MS. Solche Studien müssten über sehr lange Zeiträume laufen, ein besonders angepasstes Studiendesign aufweisen und neben den klinischen Verlaufskriterien auch die Lebensqualität der Patienten mit einbeziehen. Wie sind Sie zur Expertin in diesem Bereich geworden? In die Zeit meiner klinisch-neurologischen Tätigkeit fiel auch meine homöopathische Ausbildung, sodass ich bei dem damaligen Mangel an geeigneten schulmedizinischen Therapiemöglichkeiten der MS häufig Homöopathie einsetzte. Das war so ermutigend, dass ich mich als homöopathische Ärztin niederließ. Inzwischen habe ich über 25 Jahre eine Menge Erfahrungen mit MS–Patienten sammeln können. Trotzdem möchte ich mich noch nicht als Expertin für MS bezeichnen. Ich sehe mich eher als homöopathische Ärztin, die sich intensiv mit den verschiedenen Lösungswegen auseinander setzt, die uns die Homöopathie bei der Behandlung chronischer Krankheiten bietet. 9 Praxis Homöopathische der Multiplen Sklerose bei Dr. Christa von der Planitz Die 17-jährige Schülerin Amelie kommt im September 2003 mit der Diagnose MS in homöopathische Behandlung. Sie hatte ihren ersten Schub im Alter von 15 Jahren, einen zweiten im Sommer 2003. Eine auffällige Vorgeschichte hat sie nicht. Therapiert wurde sie bisher mit einer Hochdosis Cortison. Nun wird sie seit vier Jahren konstitutionell behandelt, wobei Stressphasen und kleine Schübe bzw. Symptomaktivierungen ohne jegliche schulmedizinische Therapie gut abgefangen werden können. Erst im letzten Behandlungsjahr kristallisiert sich das bisher wirksamste Mittel, nämlich Mezereum – Seidelbast – heraus. Es überzeugt nicht nur durch rasches Abklingen aller krankhafter Symptome, sondern auch durch das deutliche Auftreten der Hering’schen Regel, dies zeigte sich durch einen vorübergehenden Hautausschlag der Hände. Interessant ist, dass nicht die Symptome der Grundkrankheit, sondern ein „Nebenschauplatz“, nämlich die Menstruationsstörungen in Verbindung mit einzelnen dauerhaften Allgemeinsymptomen das Mittel klar indizierten – ein Beispiel dafür, dass chronische Krankheiten nur durch konsequente ganzheitliche Therapie auszuheilen sind. Geordneter Spontanbericht Amelie, sie ist die Älteste von vier Geschwistern, besucht eine Fachoberschule. Sie ist abgesehen von häufigen Mittelohrentzündungen während der Kindergartenzeit und Windpocken nur selten krank gewesen. Seit dem 10. Lebensjahr litt sie an „Nagelpilz“ der Großzehennägel. Die MS hat bisher keine anhaltenden Symptome hinterlassen. Allgemeinbefinden und Energie Ihre allgemeine Energie nimmt ganzjährig ab 14.00 Uhr deutlich ab. Nach dem Mittagessen ermüdet sie leicht, besonders wenn sie sich satt gegessen hat. Abends kommt die Energie zurück, müde wird sie erst spät, ihre Konzentration ist abends am besten. Sie treibt regelmäßig Sport, das tut ihr gut. Schlaf und Träume Oft schläft sie erst spät ein, kann nicht abschalten und versucht die Tagesprobleme zu lösen. Dann kommt sie morgens kaum aus dem Bett. Liegt beim Schlafen am liebsten links, so ist„von anderen Personen weggedreht“. Zeitliche und thermische Modalitäten Sie ist kälteempfindlich, hat ständig kalte Füße und oft kalte Hände, geht meistens mit Socken ins Bett. Nach einer halben Stunde in der Sonne bekommt sie Kopfschmerzen, besonders 10 bei gleichzeitiger Überhitzung und Hetze oder bei Aufenthalt in großen Menschenmengen. Extreme Hitze und Sonne sind grundsätzlich unangenehm, Sauna verträgt sie dagegen gut. Sie ist nachts gut zugedeckt, will es auch bei Sommertemperaturen eher warm haben. Schweiße? „Normal, eventuell einmal Schweiße im Schritt“. Nahrungsmodalitäten Verlangen Verlangen: Pasta, Gemüse und Salat, dunkles Brot, gut Gewürztes ohne Schärfe, Süßigkeiten, süßes Obst nach den Mahlzeiten. Salz: mäßig, gern säuerliche Speisen, Butter und Sahne, Käse und Milchprodukte. Wenig Fleisch. Abneigung Abneigung: bittere Nahrungsmittel, Fett am Fleisch, Wurst und Schinken. U ?? Knoblauch Durst: mittelgradig ausgeprägt. Sie hat schnell einmal Blähungen und ein Völlegefühl im Bauch, muss deshalb ab und zu den Hosenbund öffnen, vor allem wenn sie nur ein wenig zu viel isst. Gelegentlich Übelkeit beim Autofahren, vorwiegend auf sehr kurvigen Strecken. Gynäkologische Anamnese Menses: alle drei Wochen, jedes mal mit ziemlich starken Krämpfen im Unterleib bei mittlerer bis starker Blutung. Verlangen nach Wärmflasche und warmem Tee. Gelenkter Bericht, Psyche Sie erwähnt häufig: „Menschenmengen und Gehetze in der Stadt, Hektik und Verkehrslärm stressen mich sehr“. Hatte auf die MS-Diagnose verständlicherweise mit großer Niedergeschlagenheit reagiert, wollte sich danach nicht mit der Krankheit beschäftigen und reagierte sehr aufgebracht, sobald sie darauf angesprochen wurde. Trost? „Bringt nichts - eher Ablenkung und Aufmunterung.“ Ängste? „Eher wenig und wenn, dann abends, wenn ich nicht einschlafen kann“. Unbestimmte Angst „dass etwas passieren könnte“. Vor Vorträgen ist sie sehr aufgeregt. „Am meisten hat mich bisher der Krankenhausaufenthalt gestresst. Das hat mich völlig fertig gemacht, so eingesperrt zu sein und liegen zu müssen“. Sie ist eigentlich ein Familienmensch, empfindet ihre Geschwister aber als anstrengend. „Zu Hause ist es durch die jüngeren Geschwister immer so laut. Ständig wird gestritten und meine Mutter ist inzwischen sehr nervös. Da findet man einfach keine Ruhe. Alleinsein tut mir aber auch nicht gut.“ Ergänzende Anamnese der Eltern Amelie kann sich sehr gut durchsetzen, ist hartnäckig. Besondere Begabung für Kunst. Als klei- Homöopathie Homöopathie• •Sommer Herbst 2007 Praxis Behandlung einer jugendlichen Patienten nes Mädchen war sie ernst, immer schon sehr selbständig, verlässlich ohne Neigung zu Perfektionismus. Sie kann schlecht Blut oder Wunden anschauen und fiel einmal beim Ohrringe wechseln in Ohnmacht. Aussehen und Verhalten Amelie ist mittelgroß, blond, schlank, hat hübsche, ebenmäßige Gesichtzüge. Atrophische, wie ausgefranst aussehende Großzehennägel, besonders rechts. Impfanamnese Tuberkuloseimpfung während der Neugeborenenphase. Grundimmunisierung gegen Polio – Diphtherie – Tetanus (4 x) ab 1. Lebensjahr. Mumps – Masern – Röteln (2 x 1984/85). Polio – Diphtherie und Tetanus – Auffrischung: 1995. Verlauf der MS Behandlung Behandlungsbeginn im September 2003 Folgende Mittel werden in den Jahren 2003 bis 2004 nacheinander in ansteigenden LM–Potenzen (meistens beginnend mit der Stärke LM 6 und Wechsel auf die nächst höhere Stufe im Rhythmus der Menstruation) verordnet: Lycopodium, Sepia, Silicea. März 2005: Wegen eines minimalen Schubs (Stress während Auslandspraktikums, unterschwelliger Infekt, kurze Ohnmacht, Erschöpfung, sensible Störungen am linken Arm) ist eine Akutintervention mit Phosphor erforderlich. Die Kernspintomographie zeigt einen neuen kleinen bereits inaktiven Herd im Bereich des Halsmarks. Die Symptome klingen unter weiteren Phosphor-LM-Potenzgaben kontinuierlich ab. Gleichzeitig verstärkt sich ein akneartiger Hautausschlag an Gesicht und Rücken. Juli 2005: Aus miasmatischer Sicht wird wegen noch anhaltender Mensesstörungen, bisher unbeeinflusster Neigung zu kalten Füßen, der Homöopathie • Herbst 2007 anhaltenden Akne, einer ständigen unterschwelligen Unzufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation und großem Verlangen zu Reisen Tuberculinum (LM18, 19) verordnet. Danach wird Natrium muraticum in ansteigenden LM-Potenzen eingesetzt, mit guter Stabilisierung bis zum Spätherbst 2005 2005, wo es durch vermehrten Schulstress zu einer leichten Symptomaktivierung mit Gefühlsstörungen am rechten Oberarm und der rechten Schulter sowie einem Taubheitsgefühl am linken Unterarm (alte Symptome) kommt. Neurostatus ohne besondere Auffälligkeiten. Vollständiges Abklingen in vier bis sechs Wochen. Mai 2006: Seit Ende April - während des Abiturstresses – verstärkte Taubheitsgefühle der Beine, vermehrter Harndrang abends. Unter weiteren Gaben von Natrium muraticum rasches Abklingen der Symptome nach Beendigung der Prüfungen. Im Sommer 2006 beschwerdefrei und voll leistungsfähig, gute Energie trotz anstrengenden Ferienjobs in großer Hitze. Ein akuter Infekt erfordert Sepia C200. Dezember 2006: Während eines sehr anstrengenden Auslandsaufenthalts (spartanische Unterkunft, Wohnungswechsel, wenig Hilfe und Unterstützung) haben sich bei gleichzeitigem unterschwelligem Infekt nach und nach wieder leichte Doppelbilder eingestellt. Die erneute umfangreiche Fallaufnahme der neuen sowie alten, bisher nicht bewältigten Symptome ergibt: • Sorgen, Angst und hartnäckige Gedanken abends beim Einschlafen, • Große Abneigung gegen Berührung. Mattigkeit und großes Verlangen nach Ruhe nachmittags. • Immer wieder auftretende heftige Schmerzen während der Regel, wobei jetzt zum ersten mal klare Empfindungen („Schmerz reißend, als ob etwas aus der Gebärmutter herausgerissen würde“) angegeben werden können. Christa von der Planitz, Thomas Lorz: Homöopathie bei Multipler Sklerose Sklerose, Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 44,95 Euro, 428 Seiten, ISBN 978-3-437-57250-0, München, Juni 2007 • Dauernd kalte Füße, Verlangen nach Licht, Verschlimmerung aller Symptome im Winter. • Akne an der Stirn, Wachstumsstörungen der Nägel. Nach langer Repertorisation fällt die Entscheidung auf Mezereum C200 AL. Daraufhin rasche Rückbildung der Doppelbilder unter Manifestierung eines mäßigen Katarrhs, gute Energie – besonders auch nachmittags – ungestörte Einschlafphase, Erwärmung der Extremitäten und völlig beschwerdefreie Regel. Als neues Symptom tritt ein leichter trockener Hautausschlag an den Händen auf. Bis zum August 2007 fühlt sich die Patientin bei noch diskret bestehender Akne völlig stabil und voller Energie. Mezereum wurde bisher zwei Mal in der Stärke C200 und zwei Mal in der Stärke C1000 gegeben. Multiple Sklerose Bei Multipler Sklerose (MS) handelt es sich um eine chronisch entzündliche und degenerative autoimmune Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie ist neben der Epilepsie die zweithäufigste neurologische Erkrankung jüngerer Erwachsener. Charakteristisch ist die Entmarkung (Demyelinisation) bestimmter Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark. Die Veränderungen an den Nervenbahnen vermindern oder unterbrechen die Leitfähigkeit der Nerven und führen so zu Spastiken, Lähmungen oder Seh- und Gefühlsstörungen. Nach Angaben der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft ist MS die häufigste neuroimmunologische Erkrankung mit weltweit mehr als einer Millionen Erkrankten. In Deutschland leben rund 100.000 Betroffene, wobei Frauen mit 61 Prozent häufiger erkranken als Männer. 11 Buchvorstellung Teil 1 Dana Krieg: Wie Herr Lebenskraft gerettet wurde, 46 Seiten gebunden, mit Hörbuch-CD, 16,90 Euro, ISBN 978-3-933666-34-5, Verlag Peter Irl, Buchendorf 2007 Interview mit der Autorin Dana Krieg Warum haben Sie das Buch geschrieben? Nach unserem ersten Besuch bei einer Homöopathin überlegte ich, wie kann ich meinen Kindern erklären, was die Kügelchen in ihnen machen und warum sie während einer homöopathischen Behandlung z.B. keine Kaugummis mit Pfefferminze kauen dürfen. Auf Fortbildungen habe ich an den Büchertischen mitbekommen, dass Therapeuten ein Buch für Kinder suchen, in dem die Homöopathie auf einfache aber verständliche Weise näher gebracht wird. Verstehen Kinder Herrn Lebenskraft? Während ich die Geschichte schrieb, erzählte ich meinen Kindern immer von Herrn Lebenskraft. Das hat sich so verselbstständigt, dass z. B. meine Tochter auf dem WC sitzend ruft: „Mama, ich hab’ heute zu viele Süßigkeiten gegessen, aber Herr Lebenskraft hat meinen Bauch wieder sauber gemacht und schmeißt jetzt alles raus!“ Natürlich habe ich die Geschichten auch an anderen Kindern „getestet“. Nachdem ich einem 5-jährigen Nachbarskind die Geschichte vorgelesen hatte und ihre Mutter fragte, ob sie die Geschichte wiedergeben kann, erzählte das Kind die Geschichte in allen Einzelheiten wieder. Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie mit der Homöopathie gemacht? Ich interessiere mich schon seit meiner Ausbildung für Naturheilkunde und beschäftigte mich mit Phytotherapie, Aromatherapie und Ayurveda. Wirkliche Erfüllung fand ich, als ich die Homöopathie kennen lernte. Anfänglich beschäftigte ich mich mit Laienliteratur und verschiedenen Handbüchern, merkte aber, dass dies noch nicht der richtige Weg war. Auf einem Vortrag über Klassische Homöopathie lernte ich zum ersten mal etwas über Miasmen, Heilung und Unterdrückung, Heringsche Regeln und vielem mehr. Zusätzlich las ich „Die Reise einer Krankheit“ von Mohinder Singh Jus und es ging mir sozusagen „ein Licht auf“ und aus der Erfüllung wurde Berufung. Dana Krieg ist 34 Jahre alt, verheiratet und Mutter von 2 Kindern, einem Sohn im Alter von 10 Jahren und einer 5-jährigen Tochter. Als Altenpflegerin arbeitet sie in einem ambulanten Pflegedienst. Berufsbegleitend absolviert sie eine Ausbildung als Heilpraktikerin. 12 Homöopathie • Herbst 2007 Buchvorstellung Homöopathie • Herbst 2007 13 Unterhaltung Rätsel Unseren Sponsoren danken wir ganz herzlich für die zur Verfügung gestellten Preise und Ihnen wünschen wir viel Spaß beim Rätseln! 1 2 3 4 5 6 7 8 9 12 11 10 In der Sommerausgabe 2/2007 fragten wir nach dem Wort für den Fundus an Nahrungsoder Arzneimitteln, der zu Hause griffbereit sein sollte – die richtige Lösung lautete „Vorrat“. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. 13 14 15 16 18 19 17 20 21 Waagerecht 1 Gift- und Heilpflanze, die Samuel Hahnemann als das wichtigste homöopathische Mittel in der Psychiatrie bezeichnete (... album) 7 Pflanze aus wärmeren Gegenden, deren Extrakt zur Modedroge geworden ist 8 kurz für Reutlingen 10 Ärger und Wut 12 griechisch: betonte Silbe in einem Vers, Versfuß 14 fester Schlauch 15 verniedlichend für den Großvater 16 kurz für eine Selbsthilfegruppe von Suchtkranken 17 Fluss in Italien oder im Sitzen belastetes Körperteil 18 Teile der Minute, auf die es manchmal ankommt 14 Lösungswort Lösungswort: Die gelb markierten Felder ergeben in richtiger Reihenfolge den Namen eines Zeitgenossen Hahnemanns, nach dem das Heilen durch Handauflegen bezeichnet wurde (Vornamen: Johann Anton). Bitte notieren Sie das Lösungswort auf einer Postkarte und schicken Sie diese bis zum 22. Oktober 2007 an den Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), Am Hofgarten 5, 53113 Bonn. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Alle richtigen Einsendungen nehmen an der Verlosung teil. 21 sie werden laut, wenn es ein Rumoren oder 10 waagerecht gibt Senkrecht 1 unglückliche Stimmungslage 2 ägyptischer Sonnengott 3 Schrecken der Nacht 4 konservativer Politiker in England 5 konservativer Grüner in Deutschland 6 Aufgabe oder Vorhaben, für das man unterwegs ist 9 Weisheitslehre, „der Weg“ 11 flüssige Nahrungsmittel 13 Stofffarbe für Tropenkleidung 19 lateinisch: und, oder ein Außerirdischer 20 Kürzel für Webseiten aus Deutschland Zu gewinnen gibt es einen der folgenden Preise: 1. Preis: Das Buch „Homöopathie bei Multipler Sklerose. Ein gesamtmedizinisches Therapiekonzept mit neurologischem Repertorium“ von Dr. med. Christa von der Planitz und Dr. med. Thomas Lorz, Verlag Elsevier/Urban & Fischer, www. elsevier.de. Siehe Thema in diesem Heft, Seiten 9 bis 11 2. Preis: Das Buch „Die homöopathische Behandlung und Heilung von Krebs und metastasierter Tumore“ von Dr. med. Jens Wurster. In diesem Buch werden homöopathisch geheilte Krebsfälle ausführlich und praxisbezogen dokumentiert und die homöopathische Behandlung der Nebenwirkungen von Chemotherapien und Bestrahlungen erklärt. 3.-5. Preis: Je ein Buch „Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs“ von Gerhard Bleul, Dr. Patrick Kreisberger und Dr. Ulf Riker aus der neuen DZVhÄ-Ratgeberreihe „Bücher aus der Praxis“, www.welt-der-homoeopathie.de. 6.-7. Preis: Je eine Info-CD „Homöopathie – Grundlagen zur Selbsttherapie bei Kindern und Erwachsenen“ von Gerhard Strasser (Autor), Verlag „Care4You“, www.Care4You.info. 8.-10. Preis: Je ein Buch „Weisss e Kügelchen. Klassische Homöopathie – eine kurze Einführung“ (broschiert) von Karin Haschenburger und Friederike Stratmann, Vivanta Verlag 2002, www.vivanta-verlag.de. Informationen zur Geschichte der Homöopathie, zu Wesen und Wirkweise homöopathischer Arzneimittel und zum Ablauf einer homöopathischen Behandlung. Homöopathie • Herbst 2007 Rezept Buch-Tipp Heinz Winkler: Heilpflanzen für Genießer Highlights der natürlichen Gourmetküche Thorbecke Verlag, 2006, 24,90 Euro ISBN 3-7995-3528-4 Genießen mit Rucola Ein Rezept aus Heinz Winklers Buch „Heilpflanzen für Genießer“ Rucola (Eruca sativa) ist eine alte Kulturpflanze aus dem Mittelmeerraum. Schon die Römer schätzten die leicht bitteren Blätter wegen ihres herben Geschmacks und des hohen Ölgehalts der Samen. Im Mittelalter wurden sie als verdauungsförderndes und entwässerndes Mittel geschätzt. Heute wird Rucola weltweit angebaut, von den Mittelmeerländern über Afrika bis nach Lateinamerika. Er lässt sich auch gut im Gemüsebeet kultivieren. Im Süden von Mitteleuropa einschließlich der Mittelmeerländer bis nach Afghanistan sowie in Indien und Brasilien wird Rucola heute für die Medizin so- wie zur Speise- und Brennölgewinnung angebaut. Bekannt ist das Öl unter dem Namen „Jamba-Öl“. Die schwarzen Samenkügelchen des Rucola weisen einen hohen Gehalt an Senfölen auf und eignen sich daher als Gewürz. Sie sind genauso zu verwenden wie Senfkörner. Außerdem dient der Samen auch zur Ölgewinnung. Die Blätter werden vor allem roh als Salat verwendet. Etwas weniger bekannt ist er hingegen als Gemüse. Geerntet werden die jungen, etwa fünf Zentimeter langen Triebe, die angenehm nussig, von kräftig bis scharf und oft auch leicht bitter schmecken. Ausgewachsene Blätter werden zäh und schmecken unangenehm bitter. Die Wirkung auf Ihre Gesundheit Rucola enthält viele wertvolle Mineralstoffe und ist besonders reich an Vitamin C. Sein hoher Anteil an anorganischen Säuren dürfte für eine belebende und appetitsteigernde Wirkung verantwortlich sein. Die Bitterstoffe und Senföle steigern die Abwehrkräfte und wirken bakterienhemmend, entschlackend und entwässernd und verdauungsfördernd. In der Naturmedizin wird dem Rucola auch, bedingt durch den hohen Jodgehalt, eine positive Wirkung bei Schilddrüsenproblemen zugeschrieben. Rucola • • • • • wirkt appetitsteigernd belebt wirkt entwässernd und entschlackend stärkt das Immunsystem wirkt günstig auf die Schilddrüse Steinpilzcarpaccio mit Rucolasalat Zutaten für vier Personen: 8 große Steinpilze, 2 rote Chicorée, 200 g Ruccolasalat, 1 Frisée, 1 Bund Thymian, Kapuzinerkresseblüten, Olivenöl Rotweindressing: Rotweindressing:, 5 g Balsamico-Essig, 30 g Rotwein-Essig, 5 g Sherry-Essig, 90 g Olivenöl, 3 g Salz, 65 g Wasser, 3 g reduzierter Noilly Prat (französischer Wermut) Zubereitung: Die Steinpilze und den Salat gut putzen. Den Steinpilzen mit einem feuchten Tuch die Kuppe abwaschen und sie dann in gleich große Scheiben schneiden. Alle Zutaten für das Rotweindressing gut verrühren und den Salat mit dem Dressing marinieren und anrichten. Die Chicoréeblätter sternförmig auslegen. Frisée, Ruccola und Kapuzinerkresseblüten in der Mitte anrichten. Die Steinpilze um den Salat legen, mit Rotweindressing beträufeln und mit Thymian bestreuen. Ø Lederetuis für Homöopathie, Bachblüten und Schüssler-Salze Ø Original Hahnemann-Etuis aus rein pflanzlich gegerbtem Leder Wissenschaft und Forschung in der Homöopathie Die Förderung der Forschung gehört zu den zentralen Aufgaben der HomöopathieStiftung in Köthen: Grundlagen, Arzneimittelprüfungen, Falldokumentationen, Lehre und Fortbildung. Durch Ihren finanziellen Beitrag können Sie diese Arbeit wirkungsvoll unterstützen! Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ Springstraße 28, D-06366 Köthen (Anhalt) [email protected] www.homoeopathie-stiftung.de Spendenkonto: Kreissparkasse Köthen Konto-Nr. 34 00 12 11, BLZ 800 536 22 Homöopathie • Herbst 2007 Ø Homöopathie-Zubehör (E-Blocker-Taschen, Strahlenschutzbeutel, Caps, unarzneiliche Globuli, Mörser u.v.m.) Ø Ordnungs-Systeme aus Holz und Kunststoff d.de www.homoeopathie-versan Infos und Katalog erhalten Sie kostenlos bei: Homöopathie-Versand Gisela Holle Dr.-Carl-v.-Linde-Str. 21 81479 München Telefon 089-7 9117 17 Telefax 089-7 9117 71 holle@ homoeopathie-versand.de 15 In der Wirkung kräftig, mild, vollkommen In der Anwendung einfach, praktisch, gut Seit 50 Jahren als gebrauchsfertige Dilutionen im Handel – handverrieben und handverschüttelt. Über 1.000 Einzelmittel stehen ab der 1. LM bis 120. LM und höher zur Verfügung. ARCANA® ARCANA Arzneimittel-Herstellung Dr. Sewerin · Austernbrede 7–9 · 33330 Gütersloh Telefon 05241.93010 · Fax 05241 . 38603 · [email protected] · www.arcana.de Zeitschrift des Deutschen Zentralvereins h o m ö o p a t h i s c h e r Ä r z t e Homöopathie Medizin Wenn die Nerven durchgehen ... 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