Grundwissen Latein 10. Jahrgangsstufe Autoren (Leben und Werk
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Grundwissen Latein 10. Jahrgangsstufe Autoren (Leben und Werk
Grundwissen Latein 10. Jahrgangsstufe Autoren (Leben und Werk): 1. Cicero: Cicero - Plinius - Ovid Leben: Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr. – 43 v. Chr.) Lehrjahre in Rom (Recht, Rhetorik, Philosophie) Arbeit als Anwalt, erste Erfolge, Bildungsreise nach Griechenland politische Laufbahn (cursus honorum - homo novus – suo anno): 75 Quästor, 70 Prozess gegen Verres, 69 Ädil, 66 Prätor, 63 Konsul (Niederschlagung der catilinarischen Verschwörung) Exil und Rückkehr nach Rom (57), Statthalter in Kilikien (51), Kampf im Bürgerkrieg auf Seiten des Pompeius (49/48), Begnadigung durch Caesar (47), Kampf gegen Antonius (44/43), Ermordung Werke: 1. Reden: Orationes in Verrem, in Catilinam, Orationes Philippicae 2. Rhetorische Werke: De oratore (orator perfectus), Brutus (Geschichte der röm. Beredsamkeit) Orator (Stilfragen) 3. Philosophische Werke: Staatsphilosophie (de re publica, de legibus) Ethik (de finibus, de officiis, Tusculanae disputations) Theologie (de natura deorum) 4. Briefe: ad familiares, ad Quintum fratrem, ad Atticum 2. Plinius: Leben: C. Plinius Caecilius Secundus (61/62 n. Chr. – 115 n. Chr.) früher Tod des Vaters, Adoption durch seinen Onkel Plinius d. Ältere, Erziehung (u.a bei dem Redelehrer Quintilian), 79 Zeitzeuge des Vesuvausbruchs (Tod des Onkels). Karriere im Staatsdienst (100: Konsul), 111 Statthalter unter Kaiser Trajan in Bithynien Werke: Epistulae: u.a. Buch VI, 16; VI, 20 der Vesuvausbruch, Buch X: Briefwechsel mit Kaiser Trajan über die Behandlung der Christen 3. Ovid: Leben: Publius Ovidius Naso (43 v.Chr. – 18 n. Chr.) geboren im Ritterstand; frühe Begeisterung für die Dichtkunst; Abbruch der politischen Laufbahn, Erfolge als Dichter; 8 n. Chr. Verbannung (relegatio) nach Tomis (Constanza) durch Kaiser Augustus: wahrscheinliche Gründe: zu freizügige Liebeslyrik und Verwicklung in einen Sittenskandal am Kaiserhof („carmen et error“); Tod im Exil Werke: Amores (Liebeselegien) Heroides (fingierte Liebesbriefe berühmter Frauen der Antike) Ars amatoria (Liebeskunst) Remedia amoris (Heilmittel gegen die Liebe) Metamorphosen (250 Verwandlungssagen, die episodisch aneinandergereiht sind) Themen: 1. Kommunikation in der Antike (1.1 Briefliteratur/1.2 Rhetorik) 2. Mythos 3. Philosophie 1.1 Briefliteratur Kenntnis politischer und gesellschaftlicher Konflikte in der ausgehenden Republik (Cicero) und Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. (Plinius) Überblick über die römische Briefliteratur: Geschichte des Briefes – Schreibmaterial – Beförderung – Postwesen Überblick über Briefarten und deren Hauptvertreter: persönlicher Brief (Cicero/Plinius) Kunstbrief /philosophischer Brief (Seneca) amtlicher Brief (Plinius) poetischer Brief (Ovid) 1.2 Rhetorik Geschichte der Rhetorik in Griechenland (Sophisten/Klassik/Demosthenes) Geschichte der Rhetorik in Rom (laudationes funebres/Cato/Cicero „orator perfectus „/ declamationes, Quintilian “Institutio oratoria“ Grundbegriffe antiker Rhetorik: Gattungen der Reden (genera causarum): genus iudiciale (Gerichtsrede) genus deliberativum (politische Entscheidungsrede) genus demonstrativum (Gelegenheitsrede) Aufgaben/Arbeitsgänge des Redners officia oratoris: inventio (Auffinden der Gesichtspunkte) dispositio (Stoffgliederung) elocutio (sprachliche Darstellung) memoria (Auswendiglernen) actio (Vortrag) Gliederung der Rede (partes orationis): exordium, prooemium (Einleitung) narratio (Schilderung des Sachverhaltes) propositio (partitio, divisio) (Formulierung des Themas) argumentatio (Beweisführung) conclusio (peroratio) (Redeschluß) Stilarten (genera elocutionis): genus tenue/subtile (schlichter Stil) genus medium (mittlerer Stil) genus grande/sublime (erhabener Stil) 2. Mythos Kenntnis wichtiger Mythen und mythologischer Gestalten z.B. Weltentstehung – Weltzeitalter, Daphne, Pyramus und Thisbe, Niobe Lykische Bauern, Daedalus und Icarus, Philemon und Baucis Orpheus und Eurydike Rezeption literarischer Stoffe und Motive bis in die Gegenwart (Malerei etc.) Kenntnis der literarischen Gattungen Epos, Lehrgedicht, elegische Dichtung Kenntnis wichtiger metrischer Begriffe/Metren/Versmaße: Hexameter, Pentameter, Daktylus, Spondeus, Zäsuren, Diärese Positionslänge, Muta-cum-Liquida-Regel, Hiat, Elision, Aphärese Sprachliche Besonderheiten der Dichtung: Lautlehre, Formenlehre, Syntax, Wortwahl Kenntnis rhetorischer/poetischer Stilmittel Alliteration, Anapher, Epiphora, Asyndeton, Polysyndeton, Chiasmus, Parallelismus, Hyperbaton, Hendiadyoin, Klimax, Trikolon, Oxymoron, Antithese, u.a. 3. Philosophie Leben und Wirken bedeutender antiker Philosophen Vorsokratiker beschäftigten sich hauptsächlich mit der Natur, sie stellten die Frage nach dem Urgrund der Welt; „vom Mythos zum Logos“): Thales – Pythagoras – Heraklit – Demokrit u.a. Sokrates Begründer der Ethik, er stellt den Menschen in den Mittelpunkt seiner Überlegungen: Sokratischer Dialog: Maieutik Platon: Akademie Aristoteles: Peripatos Zentrale philosophische Richtungen der Antike: Stoa und Epikureismus Merkmale der Stoa - Das die Welt formende Prinzip ist der logos, der den Kosmos, die Welt, die Seele durchflutet, der Mensch hat also Anteil an der göttlichen Vernunft - Höchstes Ziel: die Glückseligkeit (eudaimonia, vita beata) - zu erreichen durch : Einsatz für die Gemeinschaft/Staat (vita activa) Leben in Übereinstimmung mit der Natur (secundum naturam vivere) - Wichtigster ethischer Wert :Virtus (Tugend), diese kann verwirklicht werden durch Apathia ( Freisein von Affekten, die die Seelenruhe stören) Ataraxia (Unerschütterlichkeit) Fatalismus (Schicksalsergebenheit) Merkmale des Epikureismus - materialistisches Weltbild: durch zufälliges Aufeinandertreffen von Atomen entstehen alle Dinge, diese lösen sich wieder in Einzelatome auf; - Höchstes Ziel: „Lust“ (hedone, voluptas), - zu erreichen durch maßvollen Genuss (carpe diem!) und durch ein Leben im Verborgenen (lathe biosas; vita contemplativa), also keine politische Betätigung Vermeidung von Schmerz und innerer Unruhe (Ataraxia) - Kein Eingreifen der Götter ins Weltgeschehen; diese leben in Intermundien (Zwischenwelten), ohne sich um die Menschen zu kümmern keine Furcht vor den Göttern