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Politik
Ökologische Vorrangflächen –
Maßnahmen und Gewichtungsfaktoren
Greening
Jetzt gemeinsam
Wildlebensräume
planen!
Hecken für Vögel und Rebhühner, Brachflächen,
Feldränder oder Pufferstreifen für Reh, Hase und Fasan.
Planen Sie gemeinsam mit Ihren Jagdgenossen die
Umsetzung des Greenings in Ihren Revieren!
Merkmale/
Element
Gewichtungsfaktor
je ha
Brachflächen
1
Terrassen
1
Landschaftselemente:
Hecken/Gehölzstreifen
2
Einzeln stehender Baum
1,5
In Reihe stehende Bäume
2
In Gruppe stehende Bäume/Feldgehölze
1,5
Feldrand
1,5
Teiche
1,5
Gräben
2
Traditionelle Steinmauern
1
Pufferstreifen
Ab dem 1. Januar 2015 sind die Direktzahlungen der EU für
landwirtschaftliche Betriebe an Umweltauflagen, das so genannte Greening, gebunden. Schon jetzt ist es sinnvoll, die
Vorgaben bei den Anbauüberlegungen für das kommende
Jahr zu berücksichtigen. Gehen Sie aktiv auf Ihre Jagdgenossen zu und nutzen Sie die Greening-Maßnahmen zur
Gestaltung von Wildlebensräumen in Ihren Revieren!
Umbruchverbot für Dauergrünland
Auf Dauergrünland in Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebieten
gilt ab 2015 ein absolutes Umwandlungs- und Pflugverbot.
Für das übrige Dauergrünland gilt eine einzelbetriebliche
Genehmigungspflicht. Demnach ist eine Umwandlung von
Dauergrünland in eine andere Nutzung künftig fast nur noch
möglich, wenn dafür an anderer Stelle neues Dauergrünland
angelegt wird. Dadurch wird die Gesamtfläche des ökologisch wertvollen Dauergrünlandes stabilisiert.
Anbaudiversifizierung
Landwirtschaftliche Betriebe ab zehn Hektar Ackerfläche müssen bei bis zu 30 Hektar Ackerfläche mindestens
zwei Kulturen im Betrieb haben, ab 30 Hektar Ackerfläche
mindestens drei. Dies gilt vom 1. Juni bis 15. Juli. Über die
endgültige Liste der Kulturen wird derzeit noch unter den
Landwirtschaftsministern der Länder beraten. Zu erwarten
ist, dass zum Beispiel Mais, Winterkulturen, Weizen, Lupinen, Sommerkulturen, Hafer, Wicken, Roggen, Erdbeeren
oder auch Brache jeweils als Kultur gelten soll.
1,5
Agroforstflächen
1
Flächen mit Niederwald mit Kurzumtrieb
0,3
Aufforstungsflächen
1
Beihilfefähige Hektarstreifen an Waldrändern:
Ohne Erzeugung
1,5
Mit Erzeugung
0,3
Andere nicht aufgeführte, aber im Rahmen von GLÖZ 7 oder der Grundanforderungen an die Betriebsführung 2 oder
3 geschützte Landschaftselemente
1
Flächen mit Zwischenfrucht oder
Gründecke
0,3
Flächen mit stickstoffbindenden Pflanzen
0,3
Quelle: nach Delegierter Verordnung der EU Nr. 639/2014
schenfrüchten auf der Fläche weniger wert als eine Brache
oder etwa eine Hecke. Gemessen wird das über festgelegte
Gewichtungsfaktoren. Für den Landwirt heißt das, er muss
im Vergleich zu einem Hektar Brachfläche zum Beispiel
deutlich mehr Fläche mit Zwischenfrüchten anbauen, damit
die Fläche als ökologische Vorrangfläche anerkannt wird.
Denn der Gewichtungsfaktor für Zwischenfrüchte beträgt
nur 0,3, der für Brache dagegen 1,0. Für die ökologisch
besonders wertvollen Hecken gilt sogar ein Gewichtungsfaktor von 2,0.
Der Gewichtungsfaktor wird mit der Hektarzahl der angelegten ökologischen Maßnahme multipliziert.
Für einen Betrieb mit 30 Hektar Ackerfläche beispielsweise
gilt:
5 % ökologische Vorrangfläche:
1,5 ha
Ökologische Vorrangflächen
Anlage einer Brachfläche:
0,5 ha x Faktor 1:
Das heißt, Landwirte, die mehr als 15 Hektar Ackerfläche
bewirtschaften, müssen ab 2015 auf mindestens fünf Prozent ihrer Ackerfläche ökologische Maßnahmen umsetzen.
Dabei ist es nicht egal, welche Maßnahmen sie durchführen, denn die werden nach ihrer ökologischen Wirkung
unterschiedlich bewertet. So ist etwa der Anbau von Zwi-
Waldrandstreifen ohne Erzeugung: 0,5 ha x Faktor 1,5: 0,75 ha
6
10/2014
Summe:
0,5 ha
1,25 ha
Der Beispielbetrieb müsste demnach noch weitere 0,25
Hektar ökologische Flächen ausweisen, zum Beispiel über
die Anlage von Hecken, Gehölzstreifen oder Feldränder
A. Weimann
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