Überregionaler Event in Dübendorf

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Überregionaler Event in Dübendorf
Events & Bildung
procure.ch – Beschaffungsmanagement 10/2014
Überregionaler Event in Dübendorf
«Informationsbeschaffung mit und ohne Mach 1»
Und plötzlich hiess es: «Bitte
Platz nehmen auf dem Co-Piloten-Sitz!» Es war ein echtes
Cockpit einer Boeing 737-200.
Nach einer kurzen Einführung
über die zahlreichen Instrumente, Anzeigen und Hebel
hiess es «Ready to fly».
Wir starteten in Spanien zu einem Rundflug über Palma. Der
Pilot gab die Richtung und die
Flughöhe bekannt, meine Aufgabe war, diese einzuhalten.
Mein Blick wanderte vom Höhenmeter zur Geschwindigkeitsanzeige, und ich sollte
dabei noch die Steigung bzw.
die Neigung auch nicht aus den
Augen verlieren.
Das Fliegen, auch schon nur
im Simulator, zeigte, wie anspruchsvoll die Handhabung
einer 50 Tonnen schweren Maschine ist.
Der Simulationsflug war für
mich sehr interessant und
spannend.
Eine Erfahrung, die ich Flugbegeisterten nur empfehlen kann.
Emmanuel Longo
Leiter Schulbedarf
Stadt Zürich
Die Geschäftsstelle organisiert in Zusammenarbeit mit den
procure.ch-Regionen möglichst einmal pro Jahr einen überregionalen Event. Für 2014 haben wir das Air Force Center
in Dübendorf ausgewählt. Weil die Erstauflage innert kürzester Zeit komplett ausgebucht war, gab es für Flugzeug­
begeisterte noch eine zweite Gelegenheit zu einem Besuch.
Am Anfang stand die Idee, unseren
Mitgliedern das Thema «Informationsbeschaffung» verbunden mit
Waldmeier, mit rund 3500 Stunden
auf der Ju-52 einer der erfahrensten Ju-Piloten der Welt. Waldmeier
etwas «Speziellem» näherzubringen. Mit Thomas Binz, procure.
ch-Dozent und Verantwortlicher
(im Nebenamt) für Simulation im
Air Force Center Dübendorf, konnte dies realisiert werden. Der erste Event fand am 17. Juni statt und
war innert weniger Stunden ausgebucht. Das Interesse war so gross,
dass wir uns für eine Wiederholung
entschieden haben. Auch diese
war erstaunlich schnell ausgebucht.
Jeweils 17 Passagiere hatten die
Möglichkeit, mit der legendären
«Tante Ju» (Ju-52) einen stündigen
Flug zu erleben. Pilotiert von Kurt
flog beispielsweise im Film «Stauffenberg» eine Woche lang mit Tom
Cruise und zwei der in Dübendorf
stationierten Ju-52.
Effiziente Marktforschung
Vor der Führung durch das Fliegermuseum hat Thomas Binz (Manager Supply Chain Management bei
Enics AG, dipl. Einkäufer) einleitend
das Thema Beschaffungsmarktforschung aus der Sicht des Einkäufers beleuchtet. Binz, widmet sich
in seiner Freizeit in einem Verbund
von aktiven und pensionierten Profipiloten dem Um- und Aufbau von
Flugzeugen zu Simulatoren. Mit
Impressionen vom Rundgang durch das FLIEGER-FLAB-MUSEUM im Air Force Center in Dübendorf.
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Einige Worte zur Mirage III und zur Schweizer Luftwaffe
Die Mirage war der Traum aller Piloten. 1965 bis 2003 war sie in der Schweizer
Luftwaffe in den Ausführungen Jäger Mirage III S und Aufklärer Mirage III RS in
der Fliegerstaffel 10 im Einsatz. Eine Mirage wiegt acht bis zehn Tonnen, je nach
Ausführung, und erreicht gute Mach 2, bei einem aus heutiger Sicht eher einfachen
Triebwerk. Es ist ein typischer Deltaflieger ohne Landehilfen und verfügt über eine
hohe Geschwindigkeit sowie einen hohen Anstellwinkel für die Landung.
Der organisierte Rundgang im FLIEGER FLAB MUSEUM ist ein wahres Highlight.
Das Museum fand 1972 seinen Anfang. In der sehr umfassenden Ausstellung in
zwei riesigen Hallen werden nebst der Entwicklung der Schweizer Luftwaffe seit
deren Beginn auch Exponate der Fliegerabwehr gezeigt. Hier ist die Geschichte der
Schweizer Militärfliegerei und Fliegerabwehr zum Greifen nah. Über 40 Flugzeuge
und Helikopter sind ausgestellt. Auf eindrückliche Weise erlebt man, wie schnell sich
die Technik vom hölzernen Doppeldecker bis zum Abfangjäger mit Schallgeschwindigkeit gewandelt hat. Die Besucher erhalten einen umfassenden Einblick in die
Pionierzeit während des 1. Weltkriegs. Weitere Stationen sind die 30er-Jahre, der
2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit, der Beginn des Düsenzeitalters, die Entwicklung der Düsenjäger und der «Rüstungsabbau» im Kalten Krieg.
illustrierten und animierten Folien
tionsbeschaffung hilft. Zentrales
kann er den Auftakt zur Informationsbeschaffung mit und ohne
Mach 1 starten, und darum ging es:
Informationsbeschaffung ist in einer modernen Supply Chain resp.
einem strategischen Sourcing eine
zentrale Führungsaufgabe und wie
im Militär entscheidungsvorbereitend. Basierend auf Informationen,
werden Aufträge gewonnen oder
auch verloren! Der normale Prozess der Informationsbeschaffung
manifestiert sich in der BMF (Beschaffungsmarktforschung) und
zeichnet sich durch einen Sechsphasenprozess aus, welcher dem
Sourcing Manager bei der Informa-
Thema neben dem Prozess der
Informationsbeschaffung ist auch
die Risikobeurteilung mittels der
verschiedenen Möglichkeiten einer
modernen Supply Chain, wie Lebenszyklus, Portfolio, SWOT oder
ABC/XYZ, es gibt viele Möglichkeiten auf der fachtechnischen Ebene, es ist wie beim Fliegen. In der
Realität gibt es auch im Sourcing
immer wieder Scherwinde ...
Beschaffung und Fliegerei
Anschliessend
dokumentierte
Silvio Roth zum Thema «Informationsbeschaffung mit Mach 1»,
wie er als aktiver Kampfpilot in
Simulatorflug unter professioneller Anleitung
der Schweizer Luftwaffe auf der
Mirage III RS/AMIR und im Rahmen seiner Missionen für die Informationsbeschaffung zuständig
war. Nebenbei war Roth auch als
Swissair/Swiss-Captain im zivilen
Leben als Berufspilot tätig. Heute
ist er als Pilot einer PC-7 sowie der
Ju-52 noch aktiv. Silvio Roth konnte vom Beginn der Informationsbeschaffung bis in die Moderne und
im Besonderen zur Mirage-III-RS/
AMIR-Ära das Publikum für dieses
fantastische Flugzeug und seine
Möglichkeiten in den Bann ziehen!
Eindrücklich schilderte er anhand
von Bildern wie auch Erlebnisberichten, wie es ist, alleine im Cockpit
eines Jets zu sitzen und mit Mach
0,90 und 50 Metern über Grund
Bildmaterial zu sammeln. Roth und
Binz sehen durchaus Parallelen
ihrer Fachgebiete: Es handelt sich
um Primärforschung und meist um
eine fallweise Analyse. Der Prozess
verläuft vom Start des Triebwerks
in der Kaverne bis zur Auswertung.
Roth betont, dass es sich um enorme Belastungen und aufgrund des
Auftrags meist um Einzelmissionen
handelt. Nur wenige wissen, wie
schwer es ist, diesen alleine standzuhalten!
Mirage III RS/AMIR in Aktion
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Gruppenbild vor dem Rundflug mit der Ju-52
Blick ins Cockpit eines Jets
Simulatorflug verlost
ehemaligen
der
schnell «airborne» und kann ganz
Zwischen Referaten und Rundgang
der ca. 60 Personen durch das
FLIEGER-FLAB-MUSEUM, wurden
unter den Gewinnern des Schätzwettbewerbs zwei Gruppen à je drei
Personen ausgelost, welche in den
Simulatoren fliegen konnten.
Eine Gruppe erlebte in einem original
B-737-200 der ehemaligen United
Airlines unter der kundigen Instruktion des Chefentwicklers Peter Krüsi
einen Flug auf dem Co-Piloten-Sitz.
Die andere Gruppe wurde von Roth
in die Mirage III DS (Doppelsitzer)
geführt, in der sie einen Flug durch
die Schweiz erlebten, geführt vom
Staffel 10, Oberstleutnant Suter. Suter, selbst einer der Piloten mit den
meisten Flugstunden auf der Mirage,
ist Chefpilot auf dem MIRSIM auf
dem Platz Dübendorf und gehört mit
in das Simulationsteam.
Je nach Wunsch flogen die Teilnehmer im Mirage am Doppelsteuer mit
Mach 1 bis Mach 2, mit und ohne
Axalp-Schiessen.
In der 737 standen ein Anflug auf
Hongkong Kaitak und ein Flug via
Zürich nach Sion zur Auswahl. Bei
einem Visual von rund 120° und
einer Bildlandschaft basierend auf
fotorealen Daten ist der Passagier
ins Fliegen eintauchen.
Bei beiden Simulatoren handelt es
sich um Originale: Während es bei
der Boeing das Cockpit ist, von der
RADOM-Nase bis zur Cockpit­türe,
ist es bei der Mirage gleich der ganze Jet J-2011 in einem Dom. Alle
Ins­
t­­
rumente und auch der Visual
wurden im Team der Simulatorenbetreiberin «Flight & Cockpit» und
«EME Ebmatingen» hier in der
Schweiz entwickelt. Es steht den
Nutzern alles im Original zur Verfügung. Der Anspruch in Dübendorf
besteht nicht darin, die einzigen
Simulationsfluganbieter zu sein.
Vielmehr sind sie seit rund 18 Jahren das Original und somit in der
Kommandanten
Anna Staubli, procure.ch, und Thomas Binz (2.v.r.) mit den Gewinnern
eines Mirage-Simulatorfluges, Jeroen de Keijzer und Jörg Sulser.
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Schweiz einzigartig.
Ein glücklicher Gewinner durfte
beim anschliessenden Apéro zudem einen Gutschein für einen kompletten Simulationsflug (60 Min.)
in einer Boeing 737-200 in Empfang
nehmen, dieser Simulationsflug
wurde von Thomas Binz persönlich
gesponsert.
T. Binz/R. Jaus
Infos unter: www.airforcecenter.ch