StrategieCEE de Q413
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StrategieCEE de Q413
Strategie Österreich & CEE 4. Quartal 2013 CEE von EM-Turbulenzen verschont Indikatoren deuten auf Wirtschaftswachstum FX etwas stärker, LCY-Renditen seitwärts Corporate Eurobonds weniger attraktiv bewertet Liquidität und Saisonalität für Aktien positiv www.raiffeisenresearch.at 1 Inhalt Strategie Österreich & CEE Thema: Wenig Auswirkung der Emerging Market-Turbulenzen auf CEE 3 Prognosen CEE inkl. Österreich 4 Anlagestrategie CEE inkl. Österreich 10 Österreich 12 CE: 14 SEE: CIS: Polen Ungarn 16 Tschechische Republik 18 Slowakei 20 Slowenien 21 Kroatien 22 Rumänien 24 Bulgarien 26 Serbien 27 Bosnien und Herzegowina 28 Albanien 29 Kosovo 30 Belarus 31 Russland 32 Ukraine 34 Türkei 36 Sovereign Eurobonds 38 Corporate Eurobonds 40 Aktienmärkte 42 Spezialthema: Neuregelung des polnischen Pensionssystems 48 Sektoren 49 Aktien – Top-Empfehlungen 54 Aktien – Einzelwertübersicht 59 Indexgewichtung im Vergleich 63 Technische Analyse 64 Quantitative Analyse 66 Impressum und Abkürzungen 67 Erklärung: e ... Schätzung f ... Prognose p ... vorläufige Ergebnisse n.v. ... nicht verfügbar Abkürzungsverzeichnis Länder und Währungen ALL Albanischer Lek BAM Bosnische Mark BGN Bulgarischer Lev BYR Weißrussischer Rubel CZK Tschechische Krone EKK Estnische Krone HUF Ungarischer Forint HRK Kroatische Kuna LTL Litauischer Litas LVL Lettischer Lat PLN Polnischer Zloty RON Rumänischer Leu RSD Serbischer Dinar RUB Russischer Rubel SIT Slowenischer Tolar SKK Slowakische Krone TRY Türkische Lira UAH Ukrainische Hryvnia 2 6 Spezialthema: Fürs erste bleibt CEE von den EM-Marktturbulenzen verschont Volkswirtschaftliche Abkürzungen %-Änd. Prozentveränderung (nicht in Prozentpunkten) BIP Bruttoinlandsprodukt BP Basispunkte durchschn. durchschnittlich H/B Handelsbilanz FDI Ausländische Direktinvestitionen FX Fremdwährung L/B Leistungsbilanz LW Lokale Währung LStK Lohn-Stückkosten NPL notleidende Kredite p.a. im Jahresvergleich p.m. im Monatsvergleich p.q. im Quartalsvergleich PP Prozentpunkte PPI Produzentenpreisindex VPI Verbraucherpreisindex Aktienindizes BELEX15 BET BUX CROBEX10 PX RTSI SASX-10 WIG 20 Serbischer Aktienindex Rumänischer Aktienindex Ungarischer Aktienindex Kroatischer Aktienindex Tschechischer Aktienindex Russischer Aktienindex Bosnischer Aktienindex Polnischer Aktienindex Aktienkennzahlen DR Dividendenrendite GW Gewinnwachstum KGV Kurs-Gewinn Verhältnis LGW langfr. Gewinnwachstum EA IR Empfehlung ausgesetzt in Revision Länder Eurozone (EWU) Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Zypern CE Mitteleuropäische Länder - Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien SEE Südosteuropäische Länder - Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Rumänien, Serbien CIS Europäische GUS (Gemeinschaft unabhängiger Staaten) Länder - Russland, Ukraine, Belarus CEE Mittel- und Osteuropa (CE + SEE + CIS) 4. Quartal 2013 Thema Wenig Auswirkung der Emerging Market-Turbulenzen auf CEE Ausverkauf in Teilen Asiens und Lateinamerikas ohne spillover-Effekte Stimmungsverbesserung bei Unternehmen auch in wichtigen CEE-Ländern, Konjunkturerholung setzt ein Zinstief im Wesentlichen erreicht, Renditeanstieg folgt den westlichen Trends Nach dem enttäuschenden Jahresbeginn hat sich die Konjunktureinschätzung in den Folgemonaten verbessert. Nur bei Russland und Ukraine sind die Frühjahrszahlen noch recht bescheiden ausgefallen. Da über den Sommer die Anzeichen auf Aufschwung ausgeblieben sind, haben wir unsere Russland-Schätzung 2014 auf plus 2 Prozent zurückgenommen. Sonst haben wir nur bei der Türkei die Aussichten 2014 etwas abgesenkt, alle anderen BIP-Prognosen sehen wir durch die programmgemäße Stimmungsaufhellung in Europa und den CEE-Staaten gut abgesichert. In Österreich erfordert unsere 2013-BIP-Prognose eine deutliche Beschleunigung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte. In 2014 könnte mit 1,5 Prozent wieder Potenzialwachstum dank Nettoexporte und anziehender Investitionen erreicht werden. Insgesamt werden sich die Wachstumsdifferenzen 2014 zwischen den Regionen in CEE deutlich reduzieren. Dieser Trend sollte auch im BIP-Trend 2015 charakteristisch sein. Verantwortlich dafür ist die optimistische Prognose für Deutschland, das für viele offene CEE-Volkswirtschaften den Impuls für steigende Netto-Exporte offerieren sollte. Die Binnennachfrage dürfte erst zeitverzögert anspringen, weshalb die Leistungsbilanzen keine nennenswerte Änderung erfahren. Inflationsseitig ist überwiegend der Tiefpunkt der Teuerung durchschritten. Ab dem zweiten Halbjahr ist generell mit leicht steigenden Preisen zu rechnen, die den Schnitt 2014 erhöhen. Auswirkung auf Geldpolitik und Währungen Ungeachtet der Kapitalabzüge in Emerging Markets hat sich der Zinssenkungstrend fortgesetzt. Doch sowohl inländische Preisentwicklung, Währungsschwächen als auch die US-Notenbankpolitik setzen einen unteren Riegel bei den meisten CEE-Zinsambitionen. Bei Ungarn und Rumänien versuchen die Zentralbanken jedoch noch ihren autonomen Spielraum auszunützen. Dies kann jedoch auch temporär zu Währungsschwäche führen. Insgesamt aber sehen wir die nächsten 3-6 Monate bei den meisten CEE-Währungen im Zeichen von leichten Aufwertungstendenzen gegenüber dem EUR. Nach seiner Abschwächung sollte sich auch der Rubel zum USD temporär stabilisieren. Mittelfristig sehen wir jedoch bei RUB die Abwertungstendenzen überwiegen. Auswirkung auf Renten- und Aktienmärkte Die Renditeanstiege in den meisten CEE-Ländern war im Vergleich zu den übrigen Emerging Markets mit plus 50 bis 100 BP bei 10-jährigen Laufzeiten spürbar geringer, weil das fundamentale Umfeld (Kapital/Leistungsbilanz) vorteilhafter war. Nur bei Ukraine und Türkei haben sich die Kapitalabflüsse stark negativ durchgeschlagen. Von den globalen Rahmenbedingungen (US-tapering) ist keine Entspannung zu erwarten, weshalb sich die langfristigen Renditen bis ins erste Quartal auf dem erhöhten Niveau bewegen werden. Auf die nächsten 3-6 Monate sind wir folglich für Lokalwährungsanleihen positiv eingestellt. Erst im weiteren Jahresverlauf 2014 ist als Parallelbewegung mit den etablierten Rentenmärkten eine Fortsetzung höherer Renditen wahrscheinlich. Die äußerst attraktiven Bewertungen und die bislang zurückgebliebene Kursentwicklung machen uns für einen versöhnlichen Jahresausklang zuversichtlich. Die Aufhellung der Konjunktur sollte sich aber besonders deutlich in der ersten Jahreshälfte 2014 mit weiter steigenden Aktienindizes bemerkbar machen. Peter Brezinschek 4. Quartal 2013 PMI in CE zeigen Aufwärtstrend 56 52 48 44 Okt.12 Jän.13 Tschechien Russland Apr.13 Jul.13 Polen Österreich Quelle: Markit, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Empfehlungen1 - Aktienmärkte Indizes MICEX, BUX, WIG20, PX, MICEX, BET, CROBEX10 Kauf Sektoren Übergewichten Grundstoffe, Öl & Gas Untergewichten Telekommunikation Aktien KGHM PLN 123,802 Kursziel: PLN 150 Krka EUR 50,002 Kursziel: EUR 62,00 OMV EUR 36,302 Kursziel: EUR 42,40 Oesterreichische Post EUR 32,622 Kursziel: EUR 37,00 PhosAgro USD 9,822 Kursziel: USD 18,20 Kauf Empfehlungen1 – Anleihenmärkte LW Anleihen Kauf PLN 3-j. Staatsanleihen TRY Staatsanleihen (spekulativ) Eurobonds Kauf Türkei 6,875% 03/2036 USD Serbien 6,75% 11/2024 USD Corporate bonds Kauf Vnesheconombank 5,375% fällig 2017 Gazprom 4,95% fällig 2022 1 Horizont: Ende 4. Quartal 2013; 2 Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 17. September 2013 Quelle: Raiffeisen RESEARCH 3 Prognosen Reales BIP (% p.a.) Länder Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien CE Kroatien Bulgarien Rumänien Serbien Bosnien u. H. Albanien Kosovo SEE Russland Ukraine Belarus CIS CEE Türkei Österreich Deutschland Eurozone Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 2012 1,9 -1,7 -1,2 2,0 -2,3 0,6 -2,0 0,8 0,7 -1,7 -1,1 1,6 3,0 0,0 3,4 0,2 1,5 3,1 2,1 2,2 0,9 0,9 -0,6 2013e 1,2 0,5 -1,0 0,9 -2,0 0,5 -0,5 0,5 2,5 1,5 0,5 2,0 3,0 1,5 2,0 1,0 2,0 1,9 1,5 3,5 0,5 0,5 -0,3 2014f Konsensus 2,5 2,6 1,5 1,4 1,9 1,8 2,0 2,1 0,0 0,0 2,1 2,1 1,0 0,8 2,0 1,8 2,0 2,5 2,0 2,4 1,5 1,9 3,0 2,8 3,0 n.v. 1,9 2,1 2,0 2,6 1,5 2,1 2,0 2,8 2,0 2,6 2,0 2,4 3,5 3,9 1,5 1,5 1,8 1,7 1,5 0,9 2015f Konsensus 3,0 3,4 1,5 2,1 2,4 2,6 3,0 3,1 1,5 1,1 2,6 2,9 1,5 1,9 3,5 2,8 2,5 3,1 3,0 n.v. 3,5 n.v. 3,5 n.v. 4,0 n.v. 2,7 2,2 2,5 3,1 2,5 3,2 3,0 n.v. 2,5 3,0 2,6 2,9 5,0 4,9 2,3 1,9 2,5 1,9 2,0 1,4 Leistungsbilanz (% des BIP) 2012 2013e 2014f -3,5 -2,6 -4,0 1,9 2,6 2,8 -2,5 -1,0 -0,8 2,3 3,1 3,0 3,2 3,6 3,2 -1,7 -0,7 -1,5 0,0 -0,7 -0,9 -0,7 1,0 0,5 -3,8 -1,0 -2,0 -10,5 -5,9 -7,7 -9,7 -8,6 -9,8 -8,8 -9,1 -9,2 -20,4 -20,9 -18,9 -4,3 -2,3 -3,1 3,7 2,8 2,0 -8,5 -6,6 -6,5 -2,9 -10,0 -3,5 2,6 1,7 1,2 0,8 0,7 0,0 -6,1 -6,7 -6,6 1,8 2,2 2,2 7,0 7,0 7,0 1,3 1,8 1,9 2015f -4,0 2,5 -0,5 3,1 2,1 -1,6 -0,6 -0,8 -2,5 -8,6 -10,2 -9,2 -18,4 -3,6 1,1 -5,9 -6,0 0,3 -0,6 -6,0 1,7 6,5 1,5 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2015f 2,5 3,0 2,2 2,7 2,0 2,5 2,9 3,5 3,0 5,5 2,5 3,0 2,5 3,3 5,4 7,5 20,0 6,0 4,8 6,0 2,3 2,0 1,8 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Länder Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien CE Kroatien Bulgarien Rumänien Serbien Bosnien u. H. Albanien Kosovo SEE Russland Ukraine Belarus CIS CEE Türkei Österreich Deutschland Eurozone Länder Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien CE Kroatien Bulgarien Rumänien Serbien Bosnien u. H. Albanien Kosovo SEE Russland Ukraine Belarus CIS CEE Türkei Österreich Deutschland Eurozone 2012 2013e 2014f -3,9 -4,1 -3,8 -1,9 -2,9 -2,9 -4,4 -2,9 -2,9 -4,3 -3,1 -2,9 -4,0 -8,0 -3,5 -3,8 -3,8 -3,4 -4,1 -4,5 -3,6 -0,5 -2,1 -1,8 -2,9 -2,8 -2,5 -5,7 -5,0 -4,5 -2,0 -1,5 -1,0 -3,4 -3,4 -3,4 -2,7 -3,5 -2,5 -3,0 -3,2 -2,7 0,4 -0,5 -0,2 -5,5 -4,0 -5,0 0,5 0,0 0,0 0,0 -0,8 -0,6 -1,3 -1,8 -1,5 -2,4 -2,2 -2,5 -2,5 -2,9 -2,0 0,2 -0,2 0,0 -3,7 -2,9 -2,8 2015f -3,4 -2,9 -2,9 -2,6 -3,0 -3,1 -3,2 -1,3 -2,3 -4,0 -1,0 -3,4 -2,0 -2,5 -0,6 -3,5 0,0 -0,8 -1,6 -2,2 -1,0 0,5 -2,3 2012 2013e 2014f 55,6 57,1 57,6 79,2 78,7 77,2 45,9 48,4 49,6 52,2 54,7 56,9 54,0 65,0 67,0 56,3 58,3 58,9 53,7 61,8 65,4 18,3 17,8 19,4 37,8 38,5 38,9 59,7 59,3 59,9 39,7 41,5 39,6 61,5 62,6 62,0 18,0 20,0 22,0 40,6 42,2 43,2 10,5 11,0 11,5 36,8 37,5 39,0 31,5 31,3 32,6 13,1 13,6 14,2 27,4 28,4 29,0 36,8 35,0 33,0 74,1 75,2 75,3 81,9 81,1 78,6 90,6 93,5 94,0 2015f 57,2 77,1 50,6 56,5 68,0 58,9 67,0 16,1 38,9 58,5 38,5 62,0 22,0 42,8 12,5 40,0 33,4 15,2 29,6 32,0 73,7 76,0 93,0 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Wechselkurs EUR/LCY (Durchschn.) Bonitätseinstufungen* Länder 2012 2013e 2014f 2015f Polen 72,4 73,1 70,9 69,0 Ungarn 126,8 119,2 110,3 99,5 Tschechien 50,7 51,5 50,5 49,9 Slowakei 71,2 72,8 75,4 76,6 Slowenien 111,9 114,3 112,9 110,4 CE 76,9 76,8 74,2 71,6 Kroatien 102,3 103,1 99,8 97,0 Bulgarien 94,8 91,4 89,2 82,3 Rumänien 75,2 70,9 69,6 68,0 Serbien 85,9 81,2 79,5 75,9 Bosnien u. H. 63,1 62,7 62,0 60,3 Albanien 24,7 24,5 26,8 27,6 Kosovo 17,2 17,3 16,5 15,6 SEE 80,1 76,9 75,3 72,6 Russland 30,9 33,7 34,0 34,0 Ukraine 76,3 77,3 76,5 79,1 Belarus 52,0 51,9 52,5 52,9 CIS 34,8 37,6 37,8 38,0 CEE 50,5 51,9 51,2 50,5 Türkei 45,2 46,3 49,5 46,3 Österreich n.v. n.v. n.v. n.v. Deutschland n.v. n.v. n.v. n.v. Eurozone n.v. n.v. n.v. n.v. Länder Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien Länder Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien S&P ABB AAA A- Moody's A2 Ba1 A1 A2 Ba1 Fitch ABB+ A+ A+ BBB+ Kroatien Bulgarien Rumänien Serbien Bosnien u. H. Albanien Kosovo BB+ BBB BB+ BBB B+ k.R. Ba1 Baa2 Baa3 B1 B3 B1 k.R. BB+ BBBBBBBBk.R. k.R. k.R. Russland Ukraine Belarus BBB B B- Baa1 Caa1 B3 BBB B k.R. Türkei Österreich Deutschland BB+ AA+ AAA Baa3 Aaa Aaa BBBAAA AAA Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4 2012 2013e 2014f 3,7 1,2 2,0 5,7 2,0 2,5 3,3 1,5 1,2 3,6 1,6 1,7 2,6 2,0 2,0 3,8 1,4 1,9 3,4 2,5 2,7 3,0 2,0 3,4 3,3 4,2 2,2 7,8 9,5 9,0 2,1 1,0 2,5 2,0 2,5 2,8 2,5 2,4 1,5 3,7 3,9 3,2 5,1 6,7 5,5 0,6 -0,2 5,0 59,2 19,0 21,5 6,3 6,5 5,9 5,4 4,9 4,6 9,0 6,0 6,7 2,6 1,9 2,1 2,1 1,5 1,5 2,5 1,5 1,6 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, Consensus Economics, Raiffeisen RESEARCH Länder Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien CE Kroatien Bulgarien Rumänien Serbien Bosnien u. H. Albanien Kosovo SEE Russland Ukraine Belarus CIS CEE Türkei Österreich Deutschland Eurozone Länder Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien CE Kroatien Bulgarien Rumänien Serbien Bosnien u. H. Albanien Kosovo SEE Russland Ukraine Belarus CIS CEE Türkei Österreich Deutschland Eurozone 2012 2013e 2014f 2015f 4,19 4,17 4,04 3,93 289,2 297,5 303,8 300,0 25,1 25,7 25,1 24,6 Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Kroatien 7,52 Bulgarien 1,96 Rumänien 4,46 Serbien 113,0 Bosnien u. H. 1,96 Albanien 139,0 Kosovo Euro Russland Ukraine Belarus Türkei Österreich Deutschland USA 7,55 1,96 4,43 113,2 1,96 139,7 Euro 7,50 1,96 4,48 113,8 1,96 138,3 Euro 7,50 1,96 4,45 114,4 1,96 138,0 Euro 40,0 42,0 43,0 44,1 10,39 10,67 10,92 11,96 10700 12100 14300 16100 2,31 Euro Euro Euro 2,58 Euro Euro Euro 2,73 Euro Euro Euro Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2,60 Euro Euro Euro * für langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten k.R. = kein Rating Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 Prognosen Wechselkursprognosen 1 Leitzinssatzprognosen Länder vs EUR Polen Ungarn Tschechien Kroatien Rumänien Serbien Albanien 17.Sep Dez.13 Mär.14 Sep.14 vs USD Russland Ukraine Belarus Türkei 17.Sep1 Dez.13 Mär.14 Sep.14 32,2 33,0 32,5 33,3 8,19 8,20 8,20 8,40 9030 9800 10300 11400 2,00 1,95 2,00 2,05 4,22 297,20 25,74 7,61 4,48 114,81 140,45 EUR/USD 4,15 300,0 25,5 7,60 4,50 115,0 140,0 1,34 1,30 4,10 305,0 25,4 7,57 4,45 113,0 139,5 1,31 3M Geldmarktzinssatz-Prognosen 1 Länder 17.Sep Dez.13 Mär.14 Sep.14 Polen 2,50 2,50 2,50 2,75 3,50 3,20 3,20 Ungarn 3,802 Tschechien 0,05 0,05 0,05 0,05 Rumänien 4,50 3,75 3,50 3,50 Russland 5,50 5,25 5,25 5,25 Türkei 4,50 4,50 5,00 5,50 4,05 305,0 24,9 7,52 4,50 114,0 139,0 Eurozone USA 0,50 0,25 0,50 0,25 0,50 0,25 Länder Polen Ungarn Tschechien Kroatien Rumänien Russland Türkei 0,50 0,25 17.Sep1 Dez.13 Mär.14 Sep.14 2,50 2,73 2,75 3,10 3,75 3,80 3,50 3,70 0,13 0,20 0,20 0,20 1,37 2,00 2,45 3,30 3,19 3,00 2,90 2,95 6,78 7,10 6,95 7,20 7,94 7,40 7,70 7,70 Eurozone USA 1 17:00 (MEZ) 2 20 BP Zinssenkung auf 3,60 % am 23. 09 2013 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 0,22 0,25 0,25 0,30 0,30 0,30 0,50 0,30 * 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1,28 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 2-j. Anleihenrendite-Prognosen Länder Polen Ungarn Tschechien Kroatien Rumänien Russland Türkei Österreich Deutschland USA 5-j. Anleihenrendite-Prognosen 17.Sep1 Dez.13 Mär.14 Sep.14 3,01 3,23 3,38 3,63 4,14 4,45 4,90 5,00 0,21 0,30 0,40 0,80 3,15 3,50 3,50 3,70 4,43 3,95 3,85 3,90 6,20 6,20 6,00 6,00 8,63 8,80 9,30 9,00 0,25 0,21 0,37 0,35 0,30 0,50 0,45 0,40 0,50 Länder Polen Ungarn Tschechien Kroatien Rumänien Russland Türkei 0,85 0,80 1,00 Österreich Deutschland USA 10-j. Anleihenrendite-Prognosen 17.Sep1 Dez.13 Mär.14 Sep.14 3,80 3,87 3,96 4,15 5,33 5,90 6,20 6,20 1,28 1,50 1,70 2,10 4,46 4,40 4,50 4,60 4,70 4,45 4,40 4,40 6,60 6,60 6,30 6,40 8,77 8,90 9,40 9,20 1,01 0,97 1,61 1,20 1,10 1,80 1,40 1,30 1,90 Länder Polen Ungarn Tschechien Kroatien Rumänien Russland Türkei 2,00 1,90 2,30 17.Sep1 Dez.13 Mär.14 Sep.14 4,42 4,55 4,60 4,78 5,89 6,50 6,80 6,80 2,26 2,60 2,80 3,20 4,88 5,50 5,60 5,60 5,05 5,00 5,00 5,20 7,40 7,20 7,00 7,15 9,33 9,20 9,70 9,90 Österreich Deutschland USA 2,34 1,96 2,85 2,45 2,10 3,00 2,65 2,30 3,10 1 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 Erwartete Renditeänderung Renditestruktur Wechselkursveränderung* 3,10 2,80 3,30 17:00 (MEZ); Staatsanleihen in lokaler Währung Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 300 PLN 250 200 CZK 150 RUB 100 RON 50 HUF 11,6% 2,6% 11,9% 16,8% 3,5% 12,0% 5,9% 7,6% 12,2 13,2 9,9 13,4 5,6 7,5 10,6 10,6 11,0 12,8 8,9 11,5 5,4 6,7 10,0 9,9 1 Tschechien (PX): exkl. Orco Property Quelle: Thomson Reuters, IBES, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 USA Deutschland Rumänien Tschechien Indexschätzungen 17.Sep1 Dez.13 Mär.14 Sep.14 ATX WIG 20 BUX PX MICEX BET CROBEX10 BIST Nat. 100 1 2.499 2.630 2.365 2.470 18.629 19.800 978 1.030 1.473 1.550 5.825 6.300 1.029 1.080 74.783 79.000 4 2.750 2.720 2.570 2.520 20.500 20.000 1.070 1.070 1.620 1.600 6.800 6.700 1.130 1.130 86.000 85.000 23:59 (MEZ) in Lokalwährung Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% Dez.13 Mär.14 BIST Nat. 100 24,0% -22,5% -5,3% -10,9% -1,3% 20,3% 25,6% 1,1% 2 BET 14f 0 MICEX 13e -2 PX 14f -4 BUX ATX WIG 20 BUX PX1 MICEX BET CROBEX10 BIST Nat. 100 13e -6 Erwartete Aktienindexperformance Aktienindexprognosen Gewinnwachs- Kurs/Gewinntum Verhältnis -8 *18. September 2013 verglichen zu 1. Juli 2013, Lokale Währung vs. EUR (%); Quelle: Bloomberg ATX Aktienmarktkennzahlen Spread zwischen 3M und 10-j. Laufzeit in BP Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH USD TRY WIG 20 BP-Änderung der Rendite der Staatsanleihe in 3 Monaten Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Ungarn Polen USA Deutschland Rumänien Tschechien Ungarn Polen 0 CROBEX10 70 60 50 40 30 20 10 0 -10 Quelle: Raiffeisen RESEARCH 5 Anlagestrategie – Rückblick Leichte Erholung über den Sommer Portfolio konnte sich in Q3 2013 gut behaupten Polnischer und rumänischer Aktienmarkt vergleichsweise positiv Höhen und Tiefen bei Lokalwährungsanleihen Summe voriges Quartal1 RBI-Portfolio (in EUR) Benchmark (in EUR) RBI-Outperformance (in EUR) davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen Regionale Aktiengewichtung Gew. EB vs. LW-Anleihen Ländergew. bei LW-Anleihen Ländergew. bei EB EUR Ländergew. bei EB USD Gemeinsame Effekte / Duration 5,69% 5,69% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 0,00% 1 20. Juni 2013 - 17. September 2013 EB...Eurobonds Quelle: Raiffeisen RESEARCH Periode 1: 20.06.2013 – 30.07.2013 RBI-Portfolio (in EUR) Benchmark (in EUR) RBI-Outperformance (in EUR) davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen 3,06% 3,04% 0,02% 0,00% Regionale Aktiengewichtung -0,01% Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% Ländergew. bei LW-Anleihen 0,03% Ländergew. bei EB EUR 0,00% Ländergew. bei EB USD 0,00% Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% EB...Eurobonds Quelle: Raiffeisen RESEARCH Periode 2: 30.07.2013 – 27.08.2013 RBI-Portfolio (in EUR) Benchmark (in EUR) RBI-Outperformance (in EUR) davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen -0,69% -0,75% 0,06% 0,00% Regionale Aktiengewichtung 0,07% Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% Ländergew. bei LW-Anleihen -0,01% Ländergew. bei EB EUR 0,00% Ländergew. bei EB USD 0,00% Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% EB...Eurobonds Quelle: Raiffeisen RESEARCH Nach schwierigen Marktverhältnissen im ersten Halbjahr war auch das dritte Quartal herausfordernd. Dieses konnten wir mit einer Seitwärtsbewegung relativ zur Benchmark durchtauchen, was unsere neutrale Gewichtung von Aktien zu Anleihen für die gesamte Periode widerspiegelt. Die leichte Underperformance des ersten Halbjahres von 7 Basispunkten (BP) konnte trotz Schwerpunktsetzungen innerhalb des Aktienportfolios nicht verbessert werden und blieb gleich. Aktienseitig wurden Rumänien über das ganze Quartal hinweg und Polen nur in den ersten zwei Veranlagungsperioden übergewichtet. Dies resultierte in einer Seitwärtsbewegung relativ zur Benchmark am Ende der drei Perioden. Finanziert wurden diese Positionen unter anderem mit einer Untergewichtung von Russland, wobei der konjunkturbedingt eingesetzte Verkaufsdruck für die zweite Periode zu einer Verstärkung der Untergewichtung motivierte, was eine Outperformance von rund 2 BP einbrachte. In der dritten Periode wurde hingegen eine Underperformance von knapp 3 BP verzeichnet, da der kurzfristige Ölpreisanstieg (Syrien) den russischen Markt stützte. Tschechien wurde in der ersten Veranlagungsperiode untergewichtet, was eine Outperformance von knapp 1 BP einbrachte. Innerhalb des Segments der Lokalwährungsanleihen resultierte eine Übergewichtung von Russland in der ersten Veranlagungsperiode in einer Seitwärtsbewegung, während eine Übergewichtung von Rumänien in den Folgeperioden zu einer leichten Underperformance von 1 BP führte. Auch eine Finanzierung der Wetten mit ungarischen Anleihen führte in diesem Zeitraum zu einer leichten Underperformance. Wie schon erfolgreich im Vorquartal, wurde über alle Perioden hinweg an einer Finanzierung mit niedrig rentierenden tschechischen Anleihen festgehalten, was insgesamt eine Outperformance von knapp 3 BP brachte. Ebenfalls über die Gesamtperiode hinweg wurden polnische Anleihen – mitunter auf Grund der festeren Währung – übergewichtet, womit eine leichte Outperformance von rund 1 BP erzielt wurde. Stefan Theußl Performance 2013 102 0,3 100 0,2 98 0,1 96 0,0 94 -0,1 92 -0,2 Periode 3: 27.08.2013 – 17.09.2013 RBI-Portfolio (in EUR) Benchmark (in EUR) RBI-Outperformance (in EUR) davon: Gewichtung Aktien vs. Anleihen 3,33% 3,40% -0,08% 0,00% Regionale Aktiengewichtung -0,06% Gew. EB vs. LW-Anleihen 0,00% Ländergew. bei LW-Anleihen -0,02% Ländergew. bei EB EUR 0,00% Ländergew. bei EB USD 0,00% Gemeinsame Effekte/Duration 0,00% EB...Eurobonds Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 6 90 Jän.13 in Prozentpunkten -0,3 Feb.13 Mär.13 Apr.13 Mai.13 RBI-Portfolio Jun.13 Jul.13 Aug.13 Sep.13 Outperformance (r. Skala) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 Anlagestrategie – Gesamtportfolio Zuversicht folgt Hoffnung Konjunkturaufhellung in der Eurozone stärkt Märkte in CEE Spielraum für weitere Zinssenkungen wird enger Gutes Umfeld für Aktien Das konjunkturelle Bild in CEE hellt sich langsam wieder auf und aus der Hoffnung folgt Zuversicht mancher Länder auf eine Rückkehr zu höheren Wachstumsraten. Die prognostizierte Erholung der Eurozone sollte zudem eine Expansion der Aktienmärkte in CEE begünstigen. Allen voran werden die Aktienmärkte der EU-Länder Rumänien und Polen die leichten Wachstumsimpulse aus der Eurozone nutzen können. Die Einstiegsniveaus sind im CEE Raum generell sehr attraktiv und daher das Renditepotenzial hoch. Zu beachten ist jedoch, dass einerseits die Konjunkturerholung in der Eurozone, sowie andererseits die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten (insbesondere Öl) die dominanten Themen bleiben werden. Weiters ist noch auf politische Unsicherheiten in einzelnen Regionen hinzuweisen (Tschechien, Ungarn), welche zu dem einen oder anderen Dämpfer führen können. Die Volatilität wird also ebenfalls hoch bleiben. Währungsseitig werden im gesamten CEE Raum mittelfristig keine großen Bewegungen zu sehen sein. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen steigen leicht an bzw. stagnieren auf interessantem Niveau. Jedoch wird der Spielraum für weitere Zinssenkung enger und somit werden größere Kursgewinne bei Anleihen unwahrscheinlicher. Das durchaus attraktive Renditepotenzial der Aktienmärkte in CEE wird daher wieder vermehrt Investoren anlocken können. Getrübt wird die Stimmung zwar durch die hohe Volatilität in diesen Märkten, aber bei einer nachhaltigen Erholung der etablierten Märkte sehen wir mittelfristig Aktien performanceseitig wieder vor Anleihen. Daher empfehlen wir eine Übergewichtung im Aktiensegment von 5 PP. Innerhalb des Anleihenportfolios bleiben wir im derzeitigen Umfeld auf „neutral“ zwischen Lokalwährungsanleihen zu Eurobondanleihen. Risiko-Ertrags-Vergleich (%) 16 Historische Perf. 3 Monate in % Euro CTX RTSSTOXX Index 50 BET 10 CEE Dow WIG Jones 20 12 8 4 0 CROBE X -4 HTX -8 10 15 20 25 Historische Volatilität 1 Jahr in % In Lokalwährung Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Gewichtung Portfolio CEE Q4 2013 EB USD: 4,5% [-0,5 pp] EB EUR: 4,5% [-0,5 pp] LW-Anleihen: 36% [-4 pp] Aktien: 55% [+5 pp] Stefan Theußl LW…Lokalwährung [-] , [+]= Über-/Untergewichtung relativ zur Benchmark [0] = keine Veränderung Quelle: Raiffeisen RESEARCH Historische Volatilität & Performance (%) Aktien1 Volatilität Renten Performance Volatilität EUR LW EUR LW Tschechien 19,2 18,5 -13,7 -11,6 5,0 3,6 -3,2 Ungarn 28,7 25,9 -3,1 -0,8 9,6 4,9 3,4 5,9 Polen 23,8 21,4 -8,2 -5,3 9,8 4,9 -3,2 -0,1 Rumänien 14,0 13,3 13,0 13,8 4,5 0,8 2,2 2,9 Russland 19,2 17,5 -2,4 3,2 8,5 4,0 -3,3 3,2 Türkei 38,6 30,4 -15,9 -4,3 19,0 9,9 -15,7 -4,1 9,8 9,2 -5,3 -4,5 3,6 3,6 1,7 1,7 12,7 - -4,9 - 6,2 - -2,2 - Kroatien CEE EUR Performance Länder LW EUR LW -0,8 1 MSCI indices Volatilität in EUR; 3-Monatsvolatilität annualisiert; Performance seit Jahresanfang LW…lokale Währung Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 7 Anlagestrategie – Anleihen Gute Ertragsaussichten bei mäßigem Risiko Gefahr von starkem Kursrückgang vorerst gebannt Weitere Zinsschritte in Rumänien absehbar Ertragspotenzial tschechischer Anleihen eher gering Die angekündigten Schritte der US-Notenbank, das Anleihekaufprogramm auslaufen zu lassen, haben zu starken Kursrückgängen bei sogenannten „Sicheren Häfen“ wie deutschen und US-Staatsanleihen geführt. Auch die Märkte in CEE konnten sich dieser Abwärtsdynamik nicht entziehen, jedoch gehen wir von einem Ende dieser Überreaktion aus, schließlich sollten die geldpolitischen Maßnahmen der FED bereits eingepreist sein, weshalb wir eben mit einer relativen Eindämmung des Abwärtsrisikos rechnen. In Tschechien spräche zwar die niedere Inflationsrate für eine weitere Zinssenkung, jedoch erscheint dieser Schritt vor dem Hintergrund sich verbessernder Wirtschaftsindikatoren als eher unwahrscheinlich. Zudem dürften tschechische Renditen aufgrund ihres starken Gleichlaufs zu deutschen Renditen diesen in ihrem mittelfristigen Aufwärtstrend folgen. Rumänische Anleihen konnten ihre Kursniveaus in den letzten Wochen etwas besser verteidigen, was besonders auf den laufenden Zinssenkungszyklus zurückzuführen ist. In Rumänien erwarten wir daher auf mittlere Sicht eine weitere Reduktion des Zinssatzes um 50 BP, dies wiederum sollte dem Anleihenmarkt zu Kurssteigerungen verhelfen. In Polen werden weitere Zinssenkungsschritte ausbleiben, jedoch sehen wir die relativ hohen Renditen polnischer Anleihen als eine gute Veranlagungsmöglichkeit. Daher gewichten wir Polen und Rumänien anleiheseitig mit jeweils +1,5 % und finanzieren dies mit einer entsprechenden Untergewichtung tschechischer Anleihen. Andere attraktive Carry-Wetten werden aufgrund der zuletzt großen Schwankungsbreite von Emerging Markets-Wechselkursen nicht eingegangen. Somit entspricht die Gewichtung der restlichen Positionen der Benchmark. Portfolio-Gewichtungen: Anleihen1 Portfolio Benchmark Abweichung EB USD 10,0% 10,0% 0,0% EB EUR 10,0% 10,0% 0,0% LW 80,0% 80,0% 0,0% Tschechien 17,0% 20,0% -3,0% Ungarn 20,0% 20,0% 0,0% Polen 46,5% 45,0% 1,5% Rumänien 6,5% 5,0% 1,5% Russland 5,0% 5,0% 0,0% Türkei 5,0% 5,0% 0,0% Kroatien 0,0% 0,0% 0,0% 1 Anteil in Prozentpunkten Quelle: Raiffeisen RESEARCH Historische relative Performance1 4% 2% 0% -2% -4% -6% -8% EUR Kroatien Türkei Russland Rumänien Polen Ungarn Tschechien -10% Lokale Währung 1 in Prozentpuntkten, seit Jahresbeginn, Lokalwährungsanleihen gegenüber Portfolio-Anleihebenchmark Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Stefan Memmer Erwartete Rentenperformance (%) 3M Länder EUR 6M LW EUR 9M LW EUR 12M LW EUR LW Tschechien -0,8 -1,7 -1,6 -2,9 -2,4 -4,8 -1,8 -4,9 Ungarn -3,5 -2,6 -6,2 -3,7 -0,4 0,5 -3,0 -0,5 Polen 1,7 0,1 3,6 0,7 6,7 1,2 5,6 1,4 Rumänien 2,6 3,1 5,0 4,3 4,2 4,7 4,6 5,1 Russland 6,4 6,2 11,3 10,0 9,6 9,0 13,4 12,4 Türkei 9,1 3,4 3,3 1,3 -0,3 1,0 6,3 4,3 Kroatien 1,5 1,3 2,3 1,8 5,0 3,2 5,8 4,6 Nicht annualisiert; 10-j. US-Staatsanleihen; LW…lokale Währung Quelle: Raiffeisen RESEARCH 8 4. Quartal 2013 Anlagestrategie – Aktien Performanceimpulse durch Konjunkturaufhellung CEE Aktienmärkte mit Aufholpotenzial Rückläufiger Ölpreis belastet russische Aktien Rumänische Titel: Umfeld spricht für zusätzliche Outperformance Portfolio-Gewichtungen: Aktien Portfolio Benchmark Tschechien 15,0% 15,0% 0,0% Ungarn 12,0% 12,0% 0,0% Abweichung Polen 25,0% 25,0% 0,0% Russland 38,0% 40,0% -2,0% Kroatien 3,0% 3,0% 0,0% Rumänien 7,0% 5,0% 2,0% Quelle: Raiffeisen RESEARCH Historische relative Performance1 5% 0% -5% -10% -15% Ungarn Kroatien Rumänien EUR Polen -20% Tschechien Die osteuropäischen Indizes konnten trotz der Unsicherheiten hinsichtlich der geldpolitischen Schritte seitens der FED ihre Stände halten und teilweise sogar die US-Börse outperformen. Dies spricht einerseits für eine schrittweise Loslösung dieser Region von den internationalen Einflussfaktoren, andererseits profitiert sie auch von der Konjunkturverbesserung in der Eurozone. Der russische Leitindex zeigt aufgrund seiner hohen Gewichtung von Gas- und Erdölunternehmen einen hohen Gleichlauf mit dem Ölpreis. Da vorerst eine militärische Intervention des Westens im Syrienkonflikt ausbleibt, erwarten wir einen Rückgang des Ölpreises und somit auch mittelfristig eine schwache Performance russischer Titel. Zudem weist der russische Markt im Rückblick auf die letzten Jahre ein eher schlechtes Risiko-/Ertragsverhältnis auf. Hingegen sollte eine weitere Zinssenkung seitens der rumänischen Notenbank den Unternehmen den notwendigen Auftrieb verleihen, die seit Jahresbeginn sehr gut gelaufene Performance weiter auszubauen. Dementsprechend gehen wir in Rumänien von einer Steigerung des realen Wachstums als auch der Unternehmensgewinne aus. Somit gewichten wir den rumänischen Markt mit +2 % und finanzieren dies mit einer Untergewichtung Russlands mit -2 %. Obwohl auch der ungarische Aktienmarkt aufgrund der geldpolitischen Schritte positive Impulse erhalten sollte, sehen wir hier vor allem das politische Risiko als negativen Einflussfaktor. Daher gehen wir trotz der relativ günstigen Bewertungen ungarischer Aktien hier keine Gewichtung ein. Die restlichen Regionen bleiben gegenüber der Benchmark gleich gewichtet. Russland Lokale Währung 1 in Prozentpuntkten, seit Jahresbeginn, zum MSCI CEE, seit 3 Monaten Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Stefan Memmer Erwartete Aktienperformance (%) 3M Länder EUR 6M LW EUR 9M LW EUR 12M LW EUR LW Polen 7,0 5,3 11,8 8,7 9,9 10,8 7,0 Ungarn 4,2 5,2 7,2 10,0 9,8 12,7 8,2 6,6 7,4 Tschechien 6,3 5,3 10,8 9,4 12,5 12,5 9,6 9,4 Russland 5,4 5,2 11,2 10,0 12,2 12,0 8,8 8,6 Rumänien 9,4 9,9 17,5 16,7 17,9 18,5 17,5 16,7 Kroatien 5,1 5,0 10,4 9,8 11,9 11,8 10,4 9,8 Nicht annualisiert, LW…lokale Währung Quelle: Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 9 Spezialthema Fürs erste bleibt CEE von den EM-Marktturbulenzen verschont Trotz schlechterer Schuldenkennzahlen CEE nicht im Mittelpunkt der jüngsten EM-Verkaufswelle CEE ist bereits durch eine Wirtschaftskrise und eine lange Anpassungsphase gegangen Investoren nahmen gegenüber CEE in den letzten Jahren eine vorsichtige Haltung ein Outperformance von CEE zu globalen EMs wird die nächsten 6-12 Monate möglicherweise nicht andauern FX Performance zum EUR* 0 -5 -10 -15 -20 CZK UAH PLN HUF BYR RON TRY RUB BRL ZAR INR -25 *seit Mai 2013 (%)*, maximale Abwertung im Zeitraum zwischen 1. Mai und 17. September 2013 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Auslandsverschuldung (% des BIP) 150 100 50 Unternehmensintern Geschäftsbanken Regierung IN BR RU ZA TR PL CZ RO UA HU 0 Andere Sektoren Zentralbank Quelle: JEDH, IWF WEO, Raiffeisen RESEARCH CDS Markt, Spread in bp* 350 300 250 200 150 100 50 Sep.12 Dez.12 Mär.13 Jun.13 Sep.13 CEE Auswahl * TR BR RU ZA * 5-Jahres CDS, CEE Auswahl - einfacher durchschnittlicher CDS Spread von PL, HU, CZ, SK, SI, BG, HR, RO, RS Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 10 Zwar haben die Währungen und die Anleihen in den Emerging Markets (EM) zuletzt wieder eine gewisse Stabilität zurückgewonnen, doch waren die letzten Monate einigermaßen holprig. Bernankes Andeutungen einer Rückführung des Anleihekaufprogramms der Fed gegen Ende Mai lösten in den EM-Märkten einige Beben aus. Seit Mai verloren Währungen wie die Indonesische Rupie, der Brasilianische Real, der Südafrikanische Rand und die Türkische Lira 10-15 % ihres Werts gegenüber dem Euro. Die Region CEE befand sich nicht im Zentrum dieser Entwicklungen. Selbst CEE-Länder mit wackeligen Fundamentaldaten, wie etwa Ungarn, waren nicht stark betroffen. Demgegenüber kamen Emerging Asia und LatAm-Länder stärker unter die Räder. Zunächst erscheint die CEE-Outperformance überraschend. Einige Kenndaten (z. B. externe Schulden oder externer Refinanzierungsbedarf) sind in CEE schlechter als in anderen EMs. Die Staatsschulden sind in den meisten CEE-Ländern ebenfalls höher als in vielen anderen EMs. Überdies ist die Präsenz ausländischer Investoren in den CEE-Anleihemärkten vergleichsweise hoch, und zwar bis zu rund 40 % (ungewichteter Durchschnitt), verglichen mit durchschnittlich 25 % in ausgewählten nichteuropäischen EM-Ländern. Unter diesen Umständen sollte eine Verhaltensänderung ausländischer Investoren größere Auswirkungen auf CEE haben. Diesmal gab es jedoch genug gute Gründe dafür, dass CEE die letzten EM-Turbulenzen im Windschatten überstand. Erstens sind zahlreiche CEE-Länder bereits durch eine Wirtschaftskrise und eine längere Anpassungsperiode in den Jahren nach dem Lehman-Schock in 2008 gegangen. Die Investoren erachteten damals die riesigen externen Ungleichgewichte, etwa die Leistungsbilanzdefizite, als nicht nachhaltig und verließen die betreffenden Länder. Während der tiefen Rezessionen justierten die CEE-Länder ihre Leistungsbilanzen, die allgemein deutlich tiefer sind als vor fünf Jahren, und konsolidierten ihre öffentlichen Haushalte. Dem gegenüber leiden andere EMs unter Anzeichen von Reformmüdigkeit und in den letzten Jahren ansteigenden Leistungsbilanzdefiziten. Auch nachdem der Druck auf CEE nachgelassen hatte, blieben die Investoren in den letzten Jahren bezüglich CEE zurückhaltend. Dies lässt sich an den Kapitalströmen in die Region ablesen, die zuletzt im Vergleich zu den globalen EM eher bescheiden waren. Beispielsweise sind die volatilen grenzüberschreitenden Forderungen von Banken gegenüber EMs (einschließlich CEE) zwischen 2008 und Q1 2013 um 30 % gestiegen, während die Exponierung der Banken an CEE (ausg. Russland) sogar etwas zurückging. Die größten Cross-border-Exposure-Booms gab es in den Regionen Asien/Pazifik und Latam (Anstieg von 80 % in Asien/Pazifik). Schließlich hat sich die Faustregel, dass die nächste größere regionale EM-Krise nicht in der Region der letzten Krise stattfindet, erneut als zutreffend erwiesen. Die aktuelle Performance lässt vermuten, dass CEE in den letzten Jahren weniger hochspekulative Fed-induzierte Zuflüsse bekommen hat, dafür mehr Diversifizierungsströme, also Zuflüsse von europäischen oder globalen Investoren, die ihre Portfolios von der Eurozonen-Peripherie weg diversifizierten (und die in einigen Fällen noch immer auf der Suche nach EU/OECDMitgliedsstaaten in Europa waren, nunmehr aber in CEE). 4. Quartal 2013 Spezialthema Hohe Kapitalflüsse in globale EMs (ausg. CEE) und laxe Finanzierungsbedingungen unterstützten auch die kräftige Expansion des Finanzsektors in einigen EM-Ländern. Dies lässt sich an starken Anstiegen der Kredit/BIP-Verhältnisse in den globalen EMs in den letzten 3-4 Jahren ablesen. Angesichts des überbordenden Bankenbooms in CEE in der Vorkrisenperiode (also vor 2008) und der überschießenden Expansion in einigen CEE-Ländern, kann es nicht überraschen, dass in den letzten 3-4 Jahren in CEE alles andere als ein übermäßiger Kreditboom stattfand. Mit Blick auf die drei wichtigsten regionalen CEE-Bankenmärkte (Russland, Polen, Rumänien) lag die finanzielle Vertiefung in den letzten Jahren (2009-2012) deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt, während die aktuelle finanzielle Vertiefung in anderen EM-Ländern und den BRICS (ausg. Russland) klar über dem langfristigen Trend lag. Es versteht sich von selbst, dass die Kreditbooms in EMs auch erhebliche Leistungsbilanzdefizite in aktuellen Hotspots befeuert haben, etwa in der Türkei oder in Brasilien. Zudem ist das regionale (europäische) Wirtschaftsumfeld jetzt für CEE günstiger. In 2008-2009 wurde CEE wegen der starken Integration in ein rezessionsbelastetes Westeuropa sowie aufgrund des Misstrauens in das Eurozonen-Krisenmanagement gedrückt. Inzwischen haben die Eurozonen-Zerfallsbefürchtungen nachgelassen und die starke deutsche Wirtschaft stützen die CEE-Volkswirtschaften mit ihren Produktions- und Handelsverbindungen in die Kernländer des Euroraums. Dem gegenüber müssen sich viele EM-Länder in LatAm oder Asien an das Auslaufen einer Rally bei den Rohstoffpreisen (beispielsweise Brasilien – aber auch Russland) und die allmähliche Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums gewöhnen. Zudem lernen die globalen EMs gerade die Lektion, dass nach einem zehnjährigen Boom die zukünftigen Wachstumsraten wahrscheinlich niedriger ausfallen werden. Dieser Lerneffekt ist für die meisten CEE-Volkswirtschaften nach deren rasantem Aufholprozess 2000 bis 2008 bereits gut eingepreist. Erklärungen über Länderergebnisse sind Verallgemeinerungen, und in der Regel bestehen signifikante Unterschiede zwischen den Länder-Fundamentaldaten. Unter den europäischen EMs können die Ukraine und die Türkei angesichts ihrer (noch) erhöhten Leistungsbilanzdefizite herausgegriffen werden. Die Ukrainer müssen erneut fürchten, dass ihre Währungsbindung abreißt und es zu einem Abwertungsschock wie in 2008 kommt, wenn das Land außerstande ist, die Auslandsschulden zu verlängern. Die jüngste Outperformance von CEE gegenüber globalen EMAnlagen hält möglicherweise die nächsten 6-12 Monate nicht an. In den letzten Wochen haben wir eine erste Korrektur der Kapitalflüsse gesehen, ausgelöst von den laxen globalen Geldpolitiken. Eine weitere Abflussrunde könnte einige der exponierteren CEE-Volkswirtschaften treffen (Ukraine, Ungarn oder Weißrussland), da die kommenden Jahre von einer De-facto-Umkehrung der globalen expansiven Geldpolitik und einem globalen Renditen-Aufwärtstrend gekennzeichnet sein werden. Diese Tendenzen werden für eine deutlichere Länderdifferenzierung unter den EM-Ländern sorgen und für die schwächeren EMs höchstwahrscheinlich eine Herausforderung darstellen. Zudem könnte eine nachhaltige Stabilisierung in der Eurozone den Druck auf die CEE-Märkte erhöhen. Wenn die hartnäckigen Zweifel der Investoren über Italien und Spanien – beide mit beträchtlichen Schuldmärkten – weiter abnehmen, werden diese Märkte im Vergleich zu einigen kleinen CEERentenmärkten, die derzeit sehr eng gepreiste Renditeniveaus aufweisen, attraktiv erscheinen. So könnten moderate Bewegungen in großen westeuropäischen Rentenmärkten im weiteren große Ausschläge in kleineren CEE-Rentenmärkten und Währungsmärkten auslösen (wie wir es in den letzten Wochen in den globalen EM-Märkten erlebt haben, ausgelöst durch Änderungen im US-Markt). Gunter Deuber, Andreas Schwabe, CFA 4. Quartal 2013 Veränderung Forderungen* Asien & Pazifik LatAm & Karibik Globale EM Russland Afrika & mit. Osten CEE Entwickelte Märkte -20% 20% 60% 100% * grenzüberschreitend, 2008 bis Q1 2013 Quelle: BIS, Raiffeisen RESEARCH Bankenwachstumsdivergenz** 5 4 3 2 1 0 EM BRICS (ex. RU) CEE-3* jährl. Veränderung Kredit-zu-BIP-Verhältnis (langfristiger Trend, pp) jährl. Veränderung Kredit-zu-BIP-Verhältnis (2009-2012, pp) *CEE-3: Polen, Russland, Rumänien ** Länderdurchschnitte nicht BIP gewichtet Quelle: Weltbank, nationale Quellen, RESEARCH Raiffeisen Leistungsbilanzdefizite (% des BIP) 12 8 4 0 -4 -8 -12 UA TR ZA IN RO PL BR CZ HU RU CN 2008 2013 Quelle: IWF WEO 11 Österreich Binnennachfrage bremst Konjunkturentwicklung Verhaltene Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr Binnennachfrage als Belastungsfaktor Frühindikatoren zuletzt spürbar verbessert Importrückgang lässt Handelsbilanzdefizit dahinschmelzen Konjunkturbelebung signalisiert 65 130 60 120 55 110 50 100 45 90 40 80 35 70 30 Jän.03 60 Jän.06 Jän.09 Jän.12 PMI Verarbeitendes Gewerbe Wirtschaftsvertrauen (EU-Kommission)* *rechte Skala Quelle: Thomson Reuters, Markit Raiffeisen RESEARCH Arbeitsmarkt: (noch) keine Trendwende 310 45 270 35 230 25 15 190 Feb.02 Okt.04 Jun.07 Feb.10 Okt.12 Registrierte Arbeitslose* (Tsd., AMS) Offene Stellen* (Tsd., AMS, r. Skala) *saisonbereinigt Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Die österreichische Volkswirtschaft ist im ersten Quartal 2013 mit 0,1 % p.q. zwar nur geringfügig gewachsen, konnte sich damit aber immer noch besser schlagen als die Eurozone und auch Deutschland. Im zweiten Dreimonatszeitraum setzte im Gegensatz zu vielen EUR-Ländern jedoch keine Beschleunigung der Konjunkturdynamik ein (Q2: +0,1 % p.q.). Damit tritt die österreichische Volkswirtschaft bereits seit Q3 2012 auf der Stelle. Trotz der mäßigen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte lassen die jüngsten Veröffentlichungen wichtiger Frühindikatoren auf eine Belebung der konjunkturellen Aktivität in den kommenden Quartalen schließen. So machte das Wirtschaftsvertrauen im August einen regelrechten Sprung nach oben; der von der EU-Kommission ermittelte Indikator stieg im August um 3,9 Punkte auf einen Stand von 96,3 an und bewegt sich damit wieder auf den langfristigen Durchschnitt (100 Punkte) zu. Noch dynamischer zeigte sich zuletzt der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe. Dieser konnte mit einem Anstieg im August von 2,9 Punkten nicht nur den höchsten Stand seit Februar 2012 verzeichnen, sondern auch deutlich über die wichtige 50-Punkte-Marke klettern. Die konjunkturellen Vorzeichen haben sich folglich zuletzt aufgehellt. Für das Gesamtjahr 2013 erwarten wir weiterhin einen Anstieg des realen BIP in Höhe von 0,5 %. Die unterstellte Belebung der Konjunkturdynamik, die ihren Höhepunkt im Winterhalbjahr 2014/2015 erreichen sollte, spiegelt sich in erwarteten BIPWachstumsraten von 1,5 % bzw. 2,3 % für 2014 und 2015 wider. Im Industriesektor hat sich die Stimmung zuletzt wieder etwas verbessert (Industrievertrauen ermittelt von der EU-Kommission), befindet sich aber nach wie vor unter dem langfristigen Durchschnitt. Die Stimmungsverbesserung ist dabei zu einem großen Teil von der Auftragseingangskomponente getragen. Auch beim Anstieg des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe spielt Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2012 2013e 2014f Reales BIP (% p.a.) 0,9 0,5 1,5 2015f 2,3 Privater Konsum (% p.a.) 0,5 -0,2 0,8 1,8 Bruttoanlageinvestitionen (% p.a.) 1,6 -2,6 2,1 3,9 Nominelle Exporte (% p.a.) 3,8 3,7 7,1 8,8 Nominelle Importe (% p.a.) 2,3 1,7 6,6 9,2 Handelsbilanz (Güter und Dienstleistungen, EUR Mrd.) 9,9 13,6 15,2 15,8 Leistungsbilanz (EUR Mrd.) 5,5 6,9 7,1 5,7 Konsol. Budgetsaldo (EUR Mrd.)* -7,7 -9,0 -6,5 -3,3 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP)* -2,5 -2,9 -2,0 -1,0 Arbeitslosenquote (EU Def.) 4,4 5,0 4,8 4,4 Verbraucherpreise (% p.a.) 2,6 1,9 2,1 2,3 Reallöhne (% p.a.) 0,7 0,6 0,1 0,4 3,0 2,5 1,4 1,9 Lohnstückkosten (% p.a.) * Gesamtstaat: Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger Quelle: Statistik Austria, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 12 4. Quartal 2013 Österreich der Auftragseingang neben der Produktion eine entscheidende Rolle. Letztere Teilkomponente notierte im August zudem so hoch wie seit Mai 2011 nicht mehr. Trotz der zuletzt schwachen Entwicklung der Industrieproduktion ist daher mit einem Anziehen der Industriekonjunktur in den kommenden Quartalen zu rechnen, was auch die schwache Investitionstätigkeit beleben sollte. Ungeachtet einer nach wie vor stabilen Beschäftigungsentwicklung hat der private Konsum die Konjunkturdynamik in den vergangenen Quartalen leicht gebremst, wenn auch mit abnehmender Intensität. Da im weiteren Jahresverlauf das Beschäftigungsniveau stagnieren dürfte, ist von nur minimalen Zuwächsen des privaten Konsums auszugehen. Aufgrund des nachlaufenden Charakters des Arbeitsmarktes sollte sich die erwartete Konjunkturbelebung erst Anfang 2014 bei der Beschäftigung bemerkbar machen und dem privaten Konsum Auftrieb verleihen. Auf die Konsumlaune drücken (trotz in Summe leicht verbessertem Konsumentenvertrauen) dürfte überdies der in den nächsten Monaten erwartete fortgesetzte Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der anhaltende Rückgang offener Stellen deutet nicht auf eine unmittelbar bevorstehende Trendwende hin. Auch in den kommenden Quartalen wird sich der Außenhandel voraussichtlich als Stütze der Konjunkturentwicklung erweisen und die größten Wachstumsbeiträge beisteuern. Erst im Laufe des Jahres 2014 sollte die inländische Nachfrage den Außenhandel als Wachstumstreiber ablösen. Denn während die Exporte von einem Anziehen der EUR-Konjunktur profitieren dürften, sollten sich die Einfuhren zunächst weniger dynamisch entwickeln und erst im weiteren Prognoseverlauf von einem Anziehen der Binnenkonjunktur profitieren. Das aufgrund rückläufiger Importe (Güter) bei gleichzeitig nahezu konstanten Exporten deutlich zurückgegangene Handelsbilanzdefizit lässt auf ein im Gesamtjahr 2013 merklich verringertes Handelsbilanzdefizit schließen. Zusammen mit einer weiteren Verbesserung der Dienstleistungsbilanz ist dies der Haupttreiber hinter der unterstellten Ausweitung des Leistungsbilanzüberschusses (% BIP). Die jährliche Veränderungsrate (%) der Verbraucherpreise sollte in den kommenden Monaten weiter zurückgehen und im Jahresschnitt 1,9 % betragen. Für 2014 und 2015 ist dagegen – nicht zuletzt aufgrund der unterstellten konjunkturellen Belebung – von etwas höheren Inflationsraten auszugehen. Matthias Reith BIP: nach Wirtschaftsbereichen Veränderung (% p.a., real) 2012 2013e 2014f Land- und Forstwirtschaft -8,0 -0,5 0,0 2015f 0,0 Bergbau, Warenherstellung 1,1 0,5 2,5 4,0 Energie-/Wasserversorgung 9,7 7,0 2,0 4,0 Bauwesen 0,8 1,0 1,5 2,5 Handel -1,7 -0,5 1,0 2,0 Verkehr -1,0 -0,5 1,0 2,5 Beherbergungs- u. Gastststätten 1,6 -2,0 1,0 1,5 Information u. Kommunikation -1,5 -1,0 1,0 2,0 Kreditwesen u. Versicherung 2,7 1,5 1,0 1,5 Realitätenwesen 1,7 1,0 2,0 2,5 Sonstige wirt. Dienstl. 0,8 -0,5 2,5 3,0 Öffentlicher Dienst -0,2 0,2 -0,1 -0,1 Gesundheit, Sozialwesen 2,0 1,3 1,5 1,5 Sonstige Dienstleistungen 1,1 1,3 0,8 1,5 Bruttoinlandsprodukt 0,9 0,5 1,5 2,3 Quelle: Statistik Austria, Raiffeisen RESEARCH BIP: Verwendung Veränderung (% p.a., real) 2012 2013e 2014f 2015f Privater Konsum 0,5 -0,2 0,8 1,8 Öffentlicher Konsum 0,2 0,9 0,6 0,5 Bruttoanlageinvestitionen 1,6 -2,6 2,1 3,9 Ausrüstungen 2,1 -6,0 3,0 4,5 Bauten 2,5 0,5 1,3 3,3 Exporte im weiteren Sinne 1,2 1,8 4,9 6,4 Importe im weiteren Sinne -0,3 -0,2 4,4 6,7 Bruttoinlandsprodukt 0,9 0,5 1,5 2,3 Quelle: Statistik Austria, Raiffeisen RESEARCH Beiträge* zum Wachstum des realen BIP (p.q.) 0,6 0,4 0,2 0,0 -0,2 Prognose -0,4 -0,6 Q4 11 Q1 12 Q2 12 Q3 12 Q4 12 Q1 13 Konsum (Privat) Bruttoanlageinvestitionen Außenbeitrag Q2 13 Q3 13 Q4 13 Q1 14 Q2 14 Konsum (Staat) Lager Reales BIP *in Prozentpunkten Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 13 Polen Achtung…fertig… los: Aufschwung! Wirtschaft fasst tritt, gestützt von Außenhandel, Fiskalpolitik und soliden Bankensektor Rasche Zinserhöhungen in 2014 unwahrscheinlich, auch wenn die Inflation zunimmt Geringe PLN-Aufwertung bei steigendem Volatilitätsrisiko, Abwärtsrisiken begrenzt Erholung und Geldpolitik werden die Renditen nach Q4 2013 auf Aufwärtspfad senden Reales BIP (% p.a.) 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 Prognose Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung -10 60 -8 57 -6 Prognose 54 2015f 2014f 2013e 45 2012 48 0 2011 -2 2010 51 2009 -4 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsausblick Laut neuesten Daten setzt sich die Erholung der polnischen Wirtschaft fort, nachdem das BIP-Wachstum in Q2 bei 0,8 % p.a. stand. Die wichtigste Wachstumsstütze war erneut der Außenhandel. Die Struktur des Wirtschaftswachstums war insofern überraschend, als die Investitionen um 3,8 % p.a. zurückgingen. Dies lässt sich auf einen kalten April und den Basiseffekt im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf die EURO 2012 zurückführen. Der Privatkonsum ist wieder auf Wachstumskurs (0,2 % p.a.) und signalisiert damit eine Verbesserung des Konsumentenvertrauens sowie des Arbeitsmarkts. Eine weitere Überraschung bildete der scharfe 3,9-%-Anstieg (p.a.) des Staatsverbrauchs, woraus auf eine Zurückstufung der fiskalischen Konsolidierung geschlossen werden kann. Dieser Trend wird sich im Lichte der geplanten Pensionsreform (vergleiche auch Sonderbericht auf Seite 48) fortsetzen. In den kommenden Quartalen könnte daher die Dynamik der Staatsausgaben hoch bleiben, begleitet von einer Erholung des privaten Konsums und der Investitionen. Der aktuelle Aufwärtstrend in der Wirtschaft wird von einigen Hochfrequenzindikatoren bestätigt. Der Industrieabsatz ist im Juli um 6,3 % p.a. gestiegen und hat damit sein bestes Ergebnis seit Januar 2012 erzielt, und der August-PMI hat auf 52,6 Punkte angezogen. Gleichzeitig hat sich die Arbeitslosenrate stabilisiert, und die Lohndynamik scheint einen Aufwärtstrend eingeschlagen zu haben. Die VPI-Inflation hat sich im Juli auf 1,1 % p.a. beschleunigt, verglichen mit 0,2 % p.a. im Juni, wofür hauptsächlich eine Anhebung geregelter Preise der Müllentsorgung verantwortlich ist. Nach den letzten Entwicklungen müssen die VPI-Prognosen in den kommenden Monaten angehoben werden, so dass wir für Dezember einen Wert von 1,9 % p.a. erwarten. Die Zinsen werden indessen bis Mitte 2014 unverändert bei 2,5 % bleiben, zumal das MPC erneut betont hat, der nachfragegetriebene Inflationsdruck bleibe sehr gering und das Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 311,1 354,7 370,4 381,6 389,6 422,9 458,1 Reales BIP (% p.a.) 1,7 3,9 4,5 1,9 1,2 2,5 3,0 Industrieproduktion (% p.a.) -4,5 9,0 7,5 0,8 3,0 4,2 8,1 11,0 12,1 12,4 12,8 14,0 13,1 12,7 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 4,4 3,3 5,0 3,4 2,8 3,3 5,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 3,4 2,1 7,6 3,3 -1,0 2,5 2,5 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 3,5 2,6 4,3 3,7 1,2 2,0 2,5 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 3,5 3,1 4,6 2,4 1,9 2,2 2,5 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -7,4 -7,9 -5,0 -3,9 -4,1 -3,8 -3,4 50,9 54,8 56,4 55,6 57,1 57,6 57,2 -3,9 -5,1 -4,9 -3,5 -2,6 -4,0 -4,0 55,2 70,0 75,7 82,6 87,0 91,0 94,0 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 62,5 66,9 67,0 72,4 73,1 70,9 69,0 EUR/PLN (Jahresdurchschnitt) 4,33 3,99 4,12 4,19 4,17 4,04 3,93 USD/PLN (Jahresdurchschnitt) 3,10 3,01 2,96 3,26 3,18 3,11 3,02 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Arbeitslosenquote (Durchschn., %) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 14 4. Quartal 2013 Polen Wirtschaftswachstum liege noch unter Potenzial. Alles in allem entwickelt sich die polnische Wirtschaft derzeit so wie von uns vor einigen Monaten angenommen, d.h. als strukturell gesunde Volkswirtschaft mit einem gesunden Bankensektor, die für positive Überraschungen gut ist. Ein nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung könnte auch zur Popularität der im Augenblick äußerst unbeliebten (liberalen) Regierung beitragen. Wechselkursentwicklung Finanzmarktausblick In den letzten Monaten waren die polnischen Anleihen- und Währungsmärkte durch wechselnde Erwartungen hinsichtlich der QE3-Rücknahme durch die Fed gekennzeichnet. Die mittelfristig bevorstehenden Änderungen der Fed-Politik scheinen zum Großteil bereits eingepreist zu sein, was unserer Meinung nach einen geringeren Einfluss derselben in der Zukunft erwarten lässt. Dennoch haben die jüngsten Bewegungen auf dem polnischen Staatsanleihenmarkt für einen Anstieg der Renditen gesorgt. Dieser Trend wird sich in den kommenden Quartalen wahrscheinlich fortsetzen, lediglich Q4 2013 könnte mit relativ stabilen Renditen eine Ausnahme bilden. Am wichtigsten ist, dass die europäische Wirtschaft Fahrt aufnimmt, was zu einem Anstieg der Bund-Renditen führen würde. Die erwartete Verbesserung des Risikoappetits und der inländischen Wirtschaft könnten auch Kapitalverlagerungen von polnischen Anleihen in den Aktienmarkt anstoßen. Für die weitere Entwicklung erwarten wir ein allmähliches Abnehmen der in letzter Zeit hohen Korrelation zwischen PLN und Staatspapieren. Der Wirtschaftsaufschwung und der Ausblick auf steigende Leitzinsen in H2 2014 (deutlich vor der EZB) könnten sich für PLN als positiv erweisen und den Abwärtsdruck in Zeiten hoher Risikoaversion begrenzen. Wir gehen folglich von einer moderaten Aufwertung des EUR/PLN-Kurses in die Gegend rund um 4,0 in 2014 aus. Indessen könnten in den kommenden Monaten einige Risikofaktoren (beispielsweise die Politik der Fed, potentielle Kommunikationsfehler oder politische Risiken in Europa) nach wie vor ein Umschlagen des Marktsentiments auslösen und damit die polnische Währung einer erhöhten Volatilität bzw. EUR/PLN-Steigerungen über die Marke 4,2 hinaus aussetzen. Was die inländischen Faktoren betrifft, kommen die Hauptrisiken für den Ausblick auf den polnischen Markt noch immer von Änderungen der Fiskalpolitik nach der jüngsten Regierungsentscheidung, den ersten Schuldenquoten-Schwellwert von 50 % und Änderungen am Pensionssystem auszusetzen, was Investoren und Ratingagenturen Anlass zur Sorge über die mittelfristige Haushaltskonsolidierung und die Zuverlässigkeit des robust erscheinenden fiskalpolitischen Rahmens gibt. Pawe³ Radwañski , Dorota Strauch 4,1 Zinsprognosen 2,50 3 Monate 2 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Prognose 4,3 4,2 4,0 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 EUR/PLN (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wechselkursprognosen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ PLN 4,22 Kons. USD/ PLN 3,16 Kons. 4,15 4,10 4,00 4,05 4,17 4,13 4,10 4,08 3,19 3,13 3,10 3,16 3,26 3,24 3,22 3,21 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH PLN Renditekurve (%) 4,9 4,6 4,3 4,0 3,7 3,4 3,1 2,8 2,5 2,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Renditen per Sep.13 Renditekurve Sep.13 Renditekurve Jun.13 Prognose für Dez.13 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 17. Sep1 Sep.14 2,50 2,50 2,50 2,75 2-j. Anleihe2 2,50 2,50 2,50 2,63 Kons. 2,41 2,63 2,63 2,64 2,88 5-j. Anleihe2 2,50 2,73 2,75 2,80 3,10 10-j. Anleihe2 2,67 2,71 2,75 2,88 Kons. Konsensus 1 Monat2 4,4 Renditeprognosen 17. Sep1 Leitzinssatz 4,5 Konsensus 3,01 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 3,23 3,38 3,50 3,63 3,11 3,23 3,36 3,46 3,80 3,87 3,96 4,05 4,15 4,42 4,55 4,60 4,68 4,78 4,33 4,42 4,48 4,63 1 6 Monate2 2,53 2,75 2,90 3,00 3,35 12 Monate2 2,57 2,90 3,05 3,40 2,80 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 15 Ungarn Wahlbedingte fiskalische Lockerung steht bevor Wirtschaft kehrt auf einen Pfad des langsamen, ungleichmäßigen Wachstums zurück Verlängertes KMU-Kreditprogramm der Zentralbank soll Privatinvestitionen ankurbeln Wahlzuckerl könnten den Staatshaushalt in Bedrängnis bringen Langsames Wachstum des BIP – wir rechnen mit 1,5 % Wachstum 2014 Reales BIP (% p.a.) 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 12 8 4 0 -4 -8 -12 -16 -20 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 Prognose Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a., r. Skala) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Öffentl. und externe Verschuldung 150 Prognose 100 50 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 0 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsindikatoren und Prognosen Nominelles BIP (Mrd. EUR) Reales BIP (% p.a.) Wirtschaftsausblick Das BIP hat in H1 2013 ins Positive gedreht, doch nach dem erfreulichen 0,6-%-Anstieg in Q1 fiel das Quartalswachstum in Q2 mit nur 0,1 % äußerst mickrig aus. Die Wirtschaft profitiert von den neuen Autoproduktionsanlagen und relativ guten landwirtschaftlichen Erträgen sowie von öffentlichen Investitionen. Die letztere Komponente sorgte nicht nur für ein positives Investitionsergebnis in Q2, sondern beendete auch die siebenjährige Periode der Misere und eines anhaltenden Niedergangs in der Bauindustrie. Der Privatkonsum hat in Q2 ebenfalls zugelegt, wenn auch noch sehr langsam. Das Wirtschaftswachstum bleibt äußerst niedrig und ist alles andere als gleichmäßig über die Wirtschaftssektoren verteilt. Das Kredit-für-Wachstum-Programm der Zentralbank ist eine begrüßenswerte Initiative, um den KMU ihre Refinanzierungslast zu erleichtern (HUF 750 Mrd. / EUR 2,5 Mrd. an günstigen Finanzierungen von der Zentralbank über die Geschäftsbanken verteilt). Inzwischen wurde das Programm noch verlängert: bis Dezember 2014 stehen für die KMU-Finanzierung zusätzliche HUF 3000 Mrd. (EUR 6,7 Mrd.) zur Verfügung. Bei voller Ausschöpfung erreicht das Programm einen Umfang von nahezu 10 % des BIP und sollte sich als wirkungsvolles Instrument zur Wiederbelebung der Investitionsaktivitäten im KMU-Sektor erweisen. Angesichts der in Q2 2014 bevorstehenden Wahlen hat sich die Prioritätenliste der Regierung geändert: die Aufmerksamkeit hat sich von einem niedrigen Budgetdefizit zur Verteilung von Wahlzuckerln verlagert. Einige dieser Geschenke münden unmittelbar in eine Ausweitung des Budgetdefizits (Gehaltssteigerungen in der öffentlichen Gesundheitsversorgung und im Bildungsbereich), während andere den Unternehmenssektor belasten (Senkung der Versorgerpreise). Ein weiteres heißes Thema für den Herbst stellt das neue Programm zur Milderung der Belastungen durch problematische Fremdwährungskredite dar. Es scheint sich dabei um einen hochpolitischen Problemkreis zu handeln, für den noch keine sichere „Lösung“ absehbar ist. 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 91,5 96,7 101,3 96,9 97,3 99,7 105,5 -6,8 1,3 1,6 -1,7 0,5 1,5 1,5 -17,8 10,6 5,4 -1,7 1,0 3,0 3,5 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 9,8 11,1 11,0 10,9 10,6 9,9 9,5 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 3,8 5,5 6,2 5,7 5,5 5,5 4,5 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 4,9 4,5 4,3 4,3 1,5 3,5 3,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 4,2 4,9 3,9 5,7 2,0 2,5 3,0 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 5,6 4,7 4,1 5,0 1,9 3,0 3,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -4,6 -4,3 4,3 -1,9 -2,9 -2,9 -2,9 79,8 81,4 80,6 79,2 78,7 77,2 77,1 -0,2 1,1 0,8 1,9 2,6 2,8 2,5 30,0 33,7 37,8 33,9 30,0 28,0 28,0 Industrieproduktion (% p.a.) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 150,1 143,0 132,5 126,8 119,2 110,3 99,5 EUR/HUF (Jahresdurchschnitt) 280,10 275,50 279,32 289,20 297,50 303,75 300,00 USD/HUF (Jahresdurchschnitt) 200,91 207,69 200,69 224,95 227,10 233,65 230,77 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 16 4. Quartal 2013 Ungarn Für 2014 ist mit einer steigenden Nachfrage des öffentlichen Sektors zu rechnen. Die Nachfrage von Seiten der Privathaushalte ist nach wie vor schwach, wird sich in den kommenden Quartalen jedoch langsam und schrittweise beleben. Wir erwarten uns für nächstes Jahr ein BIP-Wachstum um die 1,5 %. Wechselkursentwicklung 310 300 Finanzmarktausblick In Q3 hielt sich EUR/HUF bemerkenswert stabil in einem einigermaßen engen Handelsband zwischen 290 und 305, ungeachtet der weltweiten Diskussionen über das allmähliche Ende der lockeren Geldpolitik durch die Fed, die in zahlreichen EM-Ländern die Devisenkurse unter Druck setzten, und ungeachtet des von politischen Themen erzeugten internen Drucks. Dieses Szenario einer Seitwärtsbewegung bei EUR/HUF wird unserer Meinung nach in Q4 2013 bestehen bleiben, auch wenn erwähnt werden muss, dass der Forint eine anfällige Währung mit beträchtlichen Risiken bleibt. Aus innenpolitischer Betrachtung heraus werden der von der Regierung verfolgte Plan zur Konvertierung der FX-Hypothekenkredite sowie der Zinssenkungszyklus die Hauptrollen spielen. Für den HUF positiv schlägt zu Buche, dass wir für H2 2013 eine weitergehende Verbesserung der wirtschaftlichen Situation – wenn auch in geringem Tempo – erwarten. Die Renditenbewegungen waren in Q3 deutlich ausgeprägter als die Entwicklungen der Währung. Im Zehnjahressegment bewegten sich die Renditen in Q3 zwischen 5,65 % und 6,74 %. Im 4. Quartal wird die Zinskurve wahrscheinlich noch steiler, zumal der Geldpolitische Rat die Zinsen weiter senken wird. Angesichts des günstigen Inflationsumfelds sowie des stabilen Forints gehen wir von einer Fortsetzung des Zinssenkungszyklus bis ins 1. Quartal 2014 aus. Verglichen mit den zügigen Zinssenkungen in den letzten Monaten (seit August 2012) werden die kommenden Zinsschritte indessen wohl moderater ausfallen. Die Zentralbanker kündigten in ihrer Juli-Sitzung bereits an, man werde kleinere Schritte setzen. Trotzdem ging es im August und September um jeweils 20 BP bergab, höchstwahrscheinlich weil die Geldpolitiker das freundliche Marktumfeld nützen wollten. Die Renditen am langen Ende dürften im 2. Quartal auf dem aktuellen Niveau rund um 6,5 % bleiben, auch wenn die kurzfristige Volatilität mit einer Schwankung zwischen 5-7 % hoch bleiben dürfte. Für die kommenden Quartale prognostizieren wir einen anhaltenden Anstieg der Renditen im Einklang mit den Entwicklungen in der Eurozone, möglicherweise unterbrochen durch größere Ausschläge während der unsicheren Vorwahlphase. Trotz des vorhergesagten Anstiegs der Renditen für 2014 wird sich unserer Meinung nach der Geldpolitische Rat so lange wie möglich gegen Zinsanhebungen wehren. Zoltan Török, Wolfgang Ernst Zinsprognosen 3 Monate 2 Dez.13 Mär.14 Jun.14 280 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 EUR/HUF (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wechselkursprognosen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ 297,20 300,0 305,0 300,0 305,0 HUF Kons. 298,0 295,0 293,0 290,0 USD/ 222,47 230,8 232,8 232,6 238,3 HUF Kons. 233,0 231,0 230,0 228,0 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH HUF Renditekurve (%) 7,0 6,5 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Renditen per Sep.13 Renditekurve Sep.13 Renditekurve Jun.13 Prognose für Dez.13 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 17. Sep1 Sep.14 3,50 3,20 3,20 3,20 2-j. Anleihe2 3,50 3,63 3,63 3,75 Kons. 3,80 3,60 3,30 3,30 3,30 5-j. Anleihe2 3,75 3,80 3,50 3,60 3,70 10-j. Anleihe2 3,68 3,76 3,91 3,88 Kons. 3,803 Konsensus 1 Monat2 290 Renditeprognosen 17. Sep1 Leitzinssatz Prognose 320 Konsensus 4,14 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 4,45 4,90 4,70 5,00 n.v. n.v. n.v. n.v. 5,33 5,90 6,20 6,00 6,20 5,89 6,50 6,80 6,50 6,80 6,03 6,03 6,10 6,23 1 6 Monate2 3,75 3,90 3,83 3,83 4,03 12 Monate2 3,68 4,10 4,50 4,30 4,70 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) 3 20 BP Zinssenkung auf 3,60 % am 23.09.2013 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 17 Tschechische Republik Zyklische Wende für die Wirtschaft Q2-BIP-Daten besiegelten das Ende der längsten Rezession in der tschechischen Geschichte Fiskalische Zwangsjacke für das Budget, bis die neue Regierung an der Macht ist Uneinigkeit in der CNB über Intervention, die eine CZK-Aufwertung behindern würde Für Renditen wird Bewegung im Einklang mit Deutschen Bund erwartet, Spread nahe 50 BP Reales BIP (% p.a.) 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -5 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 Prognose 12 8 4 0 -4 -8 -12 -16 -20 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a., r. Skala) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung -12 60 -10 Prognose -8 50 40 2015f 2014f 2013e 0 2012 10 0 2011 20 -2 2010 30 -4 2009 -6 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsausblick Das tschechische BIP ist in Q2 um 0,6 % p.q. gewachsen, nach einem markanten Einbruch von 1,3 % p.q. in Q1. Damit geht die längste (6 Quartale dauernde) Rezession in der Geschichte der Tschechischen Republik zu Ende. Zudem ist unser Szenario eines zyklischen Aufschwungs der tschechischen Wirtschaft in Entfaltung begriffen. Die Expansion wird in erster Linie durch die externe Nachfrage getrieben. Die Monatsindikatoren (insbesondere PMI und Auftragseingänge in der Industrie) legen nahe, dass die Erholung auch in den kommenden Quartalen anhalten wird. Allerdings mussten wir angesichts der Abwärtskorrektur in Q1 unsere BIP-Prognose für 2013 auf -1 % herabsetzen. Dies ändert indessen nichts am Gesamtbild. Für 2014 sagen wir eine Fortsetzung des Aufschwungs mit etwas höherer Geschwindigkeit als derzeit voraus; entsprechend sollte das BIP um 1,9 % wachsen. Die Erholung wird wahrscheinlich von Anlageninvestitionen, dem Konsum und einem positiven Beitrag der Nettoexporte getragen werden. Ein Risiko für unsere Prognose ist in der restriktiven Haushaltspolitik Anfang 2014 zu sehen. Mit der Realisierung des Potenzialwachstums rechnen wir für Ende 2015 oder Anfang 2016. Im Juni 2013 löste die Mitte-Rechts-Regierung das Parlament auf. Am 7. August verlor die vom Ökonomen Jiri Rusnok geführte Interimsregierung eine Vertrauensabstimmung. Neuwahlen sind für 25.-26. Oktober 2013 angesetzt, nur wenige Monate vor dem regulären Wahltermin im Mai/Juni 2014. Möglicherweise kommt aber gar keine Mehrheitsregierung zustande. Die politische Szene ist stark fragmentiert und von Turbulenzen gekennzeichnet. Die letzten Meinungsumfragen stellen zurzeit einen Sieg der Sozialdemokraten in Aussicht, gefolgt von den Kommunisten. Die Mitte-Links-Sozialdemokraten fordern ab 2015 höhere Direktsteuern (Unternehmenssteuern von 20-21 % anstelle der geltenden 19 %, selektive Steuern für Finanz-, Energie- und Telekommunikationsunterneh- Wirtschaftsindikatoren und Prognosen Nominelles BIP (Mrd. EUR) Reales BIP (% p.a.) 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 142,4 150,0 155,6 152,6 149,6 157,8 166,9 -4,4 2,3 1,8 -1,2 -1,0 1,9 2,4 -13,4 10,1 6,9 -1,2 -0,5 3,7 4,9 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 6,2 7,0 6,7 6,8 7,6 7,4 7,3 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 3,5 3,8 3,4 3,5 3,6 3,5 3,6 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) -3,1 1,2 5,6 2,1 0,8 1,8 2,1 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 1,0 1,5 1,9 3,3 1,5 1,2 2,2 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 1,0 2,3 2,4 2,4 1,5 1,7 2,2 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -5,8 -4,8 -3,3 -4,4 -2,9 -2,9 -2,9 34,2 37,9 41,1 45,9 48,4 49,6 50,6 -2,4 -3,9 -2,9 -2,5 -1,0 -0,8 -0,5 28,9 31,8 31,1 34,0 35,0 36,0 37,0 Industrieproduktion (% p.a.) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 43,5 47,6 49,0 50,7 51,5 50,5 49,9 EUR/CZK (Jahresdurchschnitt) 26,40 25,28 24,59 25,10 25,70 25,05 24,60 USD/CZK (Jahresdurchschnitt) 18,94 19,06 17,67 19,52 19,62 19,27 18,92 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 18 4. Quartal 2013 Tschechische Republik men in Höhe von 25-30 % und eine 30 % Einkommenssteuer für Bestverdiener). Sie versprechen eine Anhebung der Grundsteuer (eine der niedrigsten der EU27). Insgesamt könnte die Steuerlast auf ein historisches Hoch steigen, sollte dabei aber nicht über den EU-Durchschnitt hinaus gehen. Wenn die neue Regierung nicht sehr bald nach den Wahlen gebildet wird, wird die Tschechische Republik wahrscheinlich Anfang 2014 ein Budgetdefizit-StoppProgramm durchziehen. Dann wäre die tschechische Wirtschaft einige Monate lang in einer fiskalischen Zwangsjacke im Stil des Jahres 2013 gefangen. Allerdings wird erwartet, dass das reguläre Staatsbudget, das im Lauf des Jahres 2014 verabschiedet würde, die allfällige restriktive Haltung zu Beginn des Jahres ausgleicht. Wechselkursentwicklung 26,4 26,0 25,6 Prognose 25,2 24,8 24,4 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 EUR/CZK (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Finanzmarktausblick Im letzten Quartal hat die Tschechische Krone nur marginal aufgewertet. Der EUR/CZK-Tiefpunkt lag bei 25,60. Der Wirtschaftsaufschwung hat die Zentralbanker von einem Teil des Drucks befreit. Da wir einen anhaltenden Wirtschaftsaufschwung und sogar eine positive Überraschung bei der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone vorhersagen, könnte die Tschechische Krone erneut zur Aufwertung neigen. Anderseits sind die aktuelle Inflationsrate von 1,3 % und die geldpolitische Inflation (ohne Änderung der indirekten Steuern) von 0,5 % sehr tief. Anfang des Jahres 2014 wird die VPI-Inflation wahrscheinlich geringfügig unter der Untergrenze des Toleranzbandes der Tschechischen Nationalbank liegen. Die CNB wird wahrscheinlich ihr aktuelles Wording beibehalten und die Möglichkeit von FX-Interventionen wiederholt zum Ausdruck bringen. Was die Interventionen betrifft, ist die CNB in sich gespalten. Wenn nur noch ein weiteres der sieben CNB-Board Mitglieder für ein Einschreiten entscheidet, wird dieses stattfinden. Obwohl wir nicht von einer CNB-Intervention ausgehen, müssen wir feststellen, dass die CNB einem derartigen Versuch sehr nahe steht. Damit werden weitere namhafte CZK-Aufwertungen in naher Zukunft behindert. Im Einklang mit den Deutschen Bund sind auch die Kurse der tschechischen Staatsanleihen gesunken. Wir glauben, dass die inländischen Finanzierungsbedingungen in den kommenden Quartalen günstig bleiben werden, die Renditen jedoch von globalen Problemen noch höher getrieben werden könnten. Die oben skizzierte politische Situation stellt ebenfalls ein potentielles Risiko für die Kurse tschechischer Staatsanleihen dar. Zu Zinsanhebungen wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so bald kommen. Wir sagen eine erste Anhebung des Reposatzes bis Ende 2014 voraus. Außerdem glauben wir, dass der Spread der Renditen für zehnjährige Staatsanleihen gegenüber Deutschen Bund in den kommenden Quartalen rund um die 50 BP bleiben wird. Michal Brozka, Vaclav France Zinsprognosen 0,05 3 Monate 2 Dez.13 Mär.14 Jun.14 25,74 25,50 25,40 25,10 24,90 Kons. 25,90 25,70 25,50 25,20 USD/ CZK 19,27 19,62 19,39 19,46 19,45 Kons. 20,30 20,20 20,10 19,80 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH CZK Renditekurve (%) 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Renditen per Sep.13 Renditekurve Sep.13 Renditekurve Jun.13 Prognose für Dez.13 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 17. Sep1 Sep.14 0,05 0,05 0,05 0,05 2-j. Anleihe2 0,05 0,08 0,13 0,18 Kons. 0,05 0,05 0,05 0,05 0,05 5-j. Anleihe2 0,13 0,20 0,20 0,20 0,20 10-j. Anleihe2 Konsensus 1 Monat2 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ CZK Renditeprognosen 17. Sep1 Leitzinssatz Wechselkursprognosen Kons. 6 Monate2 0,19 0,30 0,33 0,33 0,33 12 Monate2 0,35 0,50 0,60 0,60 0,60 0,21 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 0,30 0,40 0,60 0,80 0,52 0,58 0,66 0,79 1,28 1,50 1,70 2,00 2,10 2,26 2,60 2,80 3,10 3,20 2,36 2,52 2,59 2,73 1 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 19 Slowakei Wiederbelebter Privatkonsum Exporte verlieren an Fahrt, bleiben aber wichtiger Wachstumstreiber Verhaltene Inflation stützt Privatkonsum in 2013, aber Lohnzuwächse wie in H1 wird es nicht wieder geben Fiskalische Konsolidierung in den kommenden Jahren gelockert Möglicherweise geringer Aufwärtsdruck auf Renditen Reales BIP (% p.a.) 6 Prognose 4 15 10 2015f 2014f -15 2013e -10 -6 2012 -5 -4 2011 0 -2 2010 5 0 2009 2 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a., r. Skala) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung -8 60 45 -6 Prognose -4 30 2015f 2014f 2013e 2012 0 2011 0 2010 15 2009 -2 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Nach dreieinhalb Jahren Rückgang oder Stagnation erzielten die Privateinkommen in Q2 ein positives Wachstum (+1,5 % p.a.). Die gewichtigste Unterstützung bezieht die Wirtschaft allerdings nach wie vor vom Außenhandel, auch wenn dessen Zuwächse inzwischen weniger üppig ausfallen. Die Investitionsaktivitäten sind in Q2 im roten Bereich geblieben (-6,4 % p.a.). So wie von uns erwartet, hat der Staatskonsum im Jahresvergleich aufgrund des Drucks zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen stagniert. Trotz der ungünstigen Beschäftigungsentwicklung (minus 0,2 % in Q2) ließen die Einzelhandelsumsätze im Juli ein wenig Hoffnung in puncto Binnenverbrauch aufkeimen. Auch die Entwicklung der Preise sollte für den Privatverbrauch förderlich sein, sollte doch die Jahresinflation in 2013 bei rund 1,6 % liegen. Anderseits wird sich das in H1 2013 verbuchte Wachstum der Löhne und Gehälter nicht fortsetzen lassen, weshalb der Privatkonsum in H2 2013 auch mit ein wenig Gegenwind zu rechnen haben wird. Die Regierung möchte das Budgetdefizit in 2013 auf 2,9 % des BIP reduzieren, doch die neuesten Schätzungen (August 2013) liegen bei 3,04 % des BIP – eine kleine Korrektur, die den Investoren kein Kopfzerbrechen bereiten sollte. Indessen wurden weitere geplante Defizitkürzungen in 2014-2016 verschoben. Die Regierung möchte das Defizit 2014 auf Kosten einer höheren Staatsverschuldung nur noch bei 2,9 % des BIP halten und dann im Jahr 2015 auf 2,6 % des BIP senken (die früheren Defizitziele lagen bei 2,3 % des BIP in 2014 bzw. 1,7 % in 2015). Die Defizitsenkung sollte in erster Linie mit Verwaltungsreformen und einer verbesserten Steuereintreibung finanziert werden. Diese Einsparungen werden sich allerdings möglicherweise nicht wie geplant umsetzen lassen, und auch das weniger ehrgeizige Defizitziel für 2014 erscheint fraglich. Wir wiederholen, dass eine weniger ambitionierte fiskalische Konsolidierung die slowakischen Anleiherenditen leicht unter Druck setzen könnten, zumal einige andere Länder der Euro-“Kernzone“ (etwa Deutschland, Finnland und möglicherweise Österreich) diesbezüglich raschere Fortschritte erzielen. Gunter Deuber, Juraj Valachy Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 63,1 65,9 69,1 71,5 73,0 75,6 79,4 -4,9 4,4 3,2 2,0 0,9 2,0 3,0 Industrieproduktion (% p.a.) -15,5 8,1 5,3 8,1 2,7 3,5 5,0 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 12,1 14,4 13,4 13,9 14,2 13,7 13,3 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Reales BIP (% p.a.) Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 2,6 5,4 3,6 4,0 3,6 3,5 4,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) -2,5 -2,8 2,6 3,9 -0,1 2,0 3,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 1,6 1,0 3,9 3,6 1,6 1,7 2,7 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 0,5 1,3 4,4 3,2 1,5 1,8 2,7 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -8,0 -7,7 -5,1 -4,3 -3,1 -2,9 -2,6 35,4 41,0 43,3 52,2 54,7 56,9 56,5 -2,6 -3,7 -2,0 2,3 3,1 3,0 3,1 72,3 74,5 76,3 71,2 72,8 75,4 76,6 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) EUR/SKK (Jahresdurchschnitt) 30,13 Euro-Einführung bei EUR/SKK 30,126* * Euro-Einführung am 1. Jänner 2009 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 20 4. Quartal 2013 Slowenien Verzögerungen beim Bad Bank Transfer Q2 BIP besser als erwartet, doch in der Wirtschaft herrscht weiterhin Flaute Budgetdefizitziel von 3 % in 2014 erscheint überaus optimistisch Warten auf Zustimmung der Europäischen Kommission zur Übertragung auf die Bad Bank Angesichts der Notwendigkeit aggressiver Haushaltskonsolidierung könnte sich die politische Lage verschlechtern Reales BIP (% p.a.) 4 Prognose 2 10 5 2015f -20 2014f -15 -8 2013e -10 -6 2012 -5 -4 2011 0 -2 2010 0 2009 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a., r. Skala) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Öffentl. und externe Verschuldung 120 Prognose 100 80 60 40 20 2015f 2014f 2013e 2012 2011 0 2010 Nach den sehr enttäuschenden Q1-BIP-Daten hat das 2. Quartal mit einem Ergebnis von -1,7 % p.a. ein wenig zum Positiven überrascht. Trotz allem bleibt Slowenien in einer tiefen Rezession, und im Jahr 2013 ist mit einer BIP-Schrumpfung um 2 % zu rechnen. Einige kleinere Anzeichen einer von den Exporten kommenden Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2013 sind auszumachen, wenngleich der private und öffentliche Verbrauch schwach bleiben werden. Aufgrund der geplanten Kapitalspritzen für den großteils staatlichen Bankensektor könnte sich das Budgetdefizit 2013 auf 8 % des BIP ausweiten. Für 2014 und 2015 wird als Zielmarke 3 % des BIP angepeilt, doch glauben wir nicht an ein Erreichen des 3 %-Defizits vor dem Jahr 2015. Die Übertragung notleidender Kredite aus dem Bankensektor in eine Bad Bank wurde auf Verlangen der europäischen Kommission verschoben, die vor der Genehmigung der Transfers einen Stresstest abwarten will. Diese Verschiebung hat bereits beträchtliche Zweifel an der Fähigkeit Sloweniens ausgelöst, die Situation ohne externe Hilfe seitens der EU in den Griff zu bekommen. Die slowenische Regierung wollte mit den Übertragungen im Oktober beginnen, mittlerweile spricht der Finanzminister allerdings von Ende November. Mit der Verzögerung steigt der Druck von Seiten der EU externe Hilfe anzunehmen. Indessen hat sich die Zentralbank entschlossen, die Factor Banka und die Probanka in einem kontrollierten Liquidationsprozess abzuwickeln und damit einen ersten Schritt zur Restrukturierung des Bankensektors zu unternehmen.Wir glauben noch immer daran, dass Slowenien ohne externe Finanzhilfe zurechtkommen kann. Die kommenden Monate könnten außerdem eine Verschlechterung der politischen Lage bringen. Die Gerüchte über Spannungen in der Koalition nehmen zu, lassen sich doch die Defizitziele für 2014 und 2015 nicht ohne entsprechende Einsparungsmaßnahmen verwirklichen. Dies bringt für die kommenden Monate zusätzliche Risiken mit sich. Wolfgang Ernst Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 35,6 35,6 36,2 36,3 36,3 37,2 38,5 -7,8 1,2 0,6 -2,3 -2,0 0,0 1,5 -17,3 7,1 1,3 -1,2 -1,5 0,5 2,0 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 5,9 7,3 8,2 8,9 10,5 9,5 9,0 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 4,6 3,6 2,7 3,7 3,5 3,0 3,5 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) -1,3 2,1 4,4 0,8 0,8 1,5 2,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 0,9 1,8 1,8 2,6 2,0 2,0 2,0 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 1,8 1,9 2,0 2,7 2,0 2,0 2,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -6,2 -5,9 -6,4 -4,0 -8,0 -3,5 -3,0 68,0 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 35,0 38,6 46,9 54,0 65,0 67,0 Leistungsbilanz (% des BIP) -0,6 -0,1 0,4 3,2 3,6 3,2 2,1 Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) 0,7 0,8 0,8 0,7 0,7 0,7 0,7 113,2 114,3 111,0 111,9 114,3 112,9 110,4 1,39 1,33 1,39 1,29 1,31 1,30 1,30 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) EUR/USD (Jahresdurchschnitt) * Euro-Einführung am 1. Jänner 2007 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 21 Kroatien Kommen die Investitionsaktivitäten endlich in die Gänge? Wirtschaftswachstum in H2, aber 2013 im negativen Bereich Defizitüberschreitungsverfahren als Weg zur fiskalischen Konsolidierung Ausgeprägter Abwertungsdruck auf HRK Eurobonds im Einklang mit Kernmarkt-Renditensteigerungen Reales BIP (% p.a.) 4 2 0 -2 -4 Prognose -6 -8 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 -10 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Leistungsbilanz und FDI -6 6 -5 Prognose 5 2015f 2014f 0 2013e 1 0 2012 2 -1 2011 3 -2 2010 4 -3 2009 -4 Leistungsbilanz (% des BIP) Ausl. Direktinv. (netto, % des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsausblick Nach einem Rückgang in H1 wird von Q3 dank guter Ergebnisse aus dem Tourismus ein gewisses BIP-Wachstum p.a. erwartet. Die ersten Daten für Q3 verweisen auf eine leichte Zunahme des Einzelhandels, doch auch auf anhaltend negative Entwicklungen in der Industrieproduktion. Die Industrie leidet unter der Umstrukturierung in Schlüsselsektoren wie dem Schiffsbau, der chemischen Industrie sowie der Herstellung von Koks- und raffinierten Erdölprodukten. Die schwache Industrieleistung drückt zusätzlich die Warenexporte nach unten. Diese leiden auch unter dem Verlust der Vorzugsposition in den CEFTA-Märkten nach dem EU-Beitritt. Allerdings tragen die Exporte von Dienstleistung dazu bei, die nachteiligen Auswirkungen der schwachen Güterexporte abzufedern. Nach siebzehn aufeinanderfolgenden Quartalen im negativen Bereich waren die Investitionen in Q2 dank erhöhter Staatsausgaben schließlich positiv, während sich die privaten Investitionen in den meisten Fällen nicht erholen konnten. Anderseits gibt es einige Anzeichen dafür, dass der Investitionszyklus im Privatsektor bereits begonnen hat und bis Ende des Jahres in Schwung kommen sollte. So haben beispielsweise die Importe von Investitionsgütern und Industrieausrüstungen in H1 signifikant zugelegt. Im nächsten Jahr sollte das BIP-Wachstum nun auch von den Investitionen angetrieben werden. Importe unter dem Vorkrisenniveau und höhere Einnahmen aus dem Tourismus könnten das Leistungsbilanzdefizit 2013 nahe bei null halten, und eine weitere Verschlechterung sollte in 2014 begrenzt ausfallen. Die größten Anpassungen werden im nächsten Jahr bei den Staatsfinanzen erwartet. Bisher betraf die Haushaltskonsolidierung nur die Einnahmenseite (erhöhte Umsatzsteuer, verbesserte Steuereintreibung). Dies hatte einen positiven Einmaleffekt auf das Budget, doch die Einnahmen sind Jan-August 2013 wieder geschrumpft. Deshalb hat das Budgetdefizit in H1 das geplante Defizit für das Gesamtjahr bereits übertroffen, das an die 4,5 % des BIP erreichen dürfte. Angesichts der Staatsverschul- Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 44,8 44,4 44,4 43,9 44,6 46,6 49,0 Reales BIP (% p.a.) -6,9 -2,3 0,0 -2,0 -0,5 1,0 1,5 Industrieproduktion (% p.a.) -9,2 -1,4 -1,2 -5,5 -1,5 2,0 3,5 14,9 17,4 18,0 19,1 19,8 19,5 19,0 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Arbeitslosenquote (Durchschn., %) Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 0,8 0,0 1,3 1,9 -1,0 0,0 2,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) -0,4 4,3 6,4 7,0 1,5 2,8 3,1 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 2,4 1,1 2,3 3,4 2,5 2,7 2,9 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 1,9 1,8 2,1 4,7 1,9 2,4 2,5 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -4,1 -4,9 -5,0 -4,1 -4,5 -3,6 -3,2 35,8 42,2 46,7 53,7 61,8 65,4 67,0 -5,1 -1,0 -0,9 0,0 -0,7 -0,9 -0,6 10,4 10,7 11,2 11,2 11,3 11,5 11,8 97,0 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 101,0 104,6 103,0 102,3 103,1 99,8 EUR/HRK (Jahresdurchschnitt) 7,34 7,29 7,43 7,52 7,55 7,50 7,50 USD/HRK (Jahresdurchschnitt) 5,26 5,49 5,34 5,85 5,76 5,77 5,77 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 22 4. Quartal 2013 Kroatien dung (ohne Haftungen) bei rund 60 % bis Ende des Jahres wird Kroatien im Jahr 2014 höchstwahrscheinlich in ein Defizitüberschreitungsverfahren eintreten, das schließlich zu einer Konsolidierung auf der Ausgabenseite führen müsste. Wechselkursentwicklung Finanzmarktausblick Obwohl EUR/HRK einigermaßen stabil bleibt, erzeugen die geringeren Zuflüsse an Devisen und die Tilgung von Fremdwährungsschulden in allen nationalen Sektoren ausgenommen dem staatlichen Bereich einen konstanten Abwertungsdruck auf die Währung. Aus diesem Grund war nach den erhöhten Devisenzuflüssen aus dem Tourismus selbst der saisonübliche Aufwertungsdruck auf HRK weniger ausgeprägt. Gegen Ende Q3 machte sich ein zunehmender Abwertungsdruck auf HRK bemerkbar, so dass EUR/HRK sich der Marke 7,60 annäherte. Bis zum Ende des Jahres dürfte EUR/HRK aufgrund geringerer Zuflüsse an Auslandskapital, strengerer regulatorischer Anforderungen (bezüglich der Bankrückstellungen für NLPs) und der üblichen Nachfragesteigerung für EUR unter Druck bleiben. Das über den Erwartungen der Regierung liegende Budgetdefizit unterstreicht die Notwendigkeit für die Regierung, in die Kapitalmärkte zu gehen und im einheimischen und/oder internationalen Markt eine Emission zu platzieren. Während eine EUR-gebundene inländische Emission die HRK vom Abwertungsdruck entlasten könnte, hätte das Anzapfen der ausländischen Märkte kurzfristig einen neutralen Effekt, da die Konvertierung von Devisen wahrscheinlich über die CNB erfolgen würde, oder könnte sogar eine milde HRK-Schwächung aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach EUR (Eurobond-Käufe auf dem Sekundärmarkt) von institutionellen Investoren bewirken. Anderseits könnten mögliche Zuflüsse an ausländischem Kapital im Zuge von Investitionen und/oder Privatisierungen eine vorübergehende Kräftigung der HRK bewerten. Was die Anleihenmärkte betrifft, haben die höheren Renditen in den Kernmärkten auch die Steigerung der Renditen auf kroatische Eurobonds und in geringerem Ausmaß lokaler Papiere beeinflusst. Auf dem einheimischen Anleihenmarkt sind die Handelsvolumina ziemlich gering, vor allem im HRK-Segment, und die Nachfrage ist recht stark, wodurch eine deutlichere Reaktion des einheimischen Marktes auf die Steigerung der Eurobond-Renditen verhindert wird. Im Falle einer substanzielleren Steigerung der Eurobond-Renditen erwarten wir jedoch eine markantere Reaktion auch auf dem Inlandsmarkt. Die jüngste Renditensteigerung löst größere Unsicherheit hinsichtlich erwarteter Anleihenemissionen aus. Eine Eurobond-Emission würde angesichts der begrenzten Liquidität auf dem Inlandsmarkt (obwohl dessen Niveau stabil bei rund HRK 4 Mrd. liegt) mehr Sinn ergeben, doch die herrschende Dynamik ist alles andere als ideal. Zrinka Zivkovic-Matijevic 7,55 Zinsprognosen 6,25 3 Monate 2 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Prognose 7,50 7,45 7,40 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 EUR/HRK (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wechselkursprognose 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ HRK 7,61 Kons. USD/ HRK 5,70 Kons. 7,60 7,57 7,48 7,52 7,56 7,55 7,55 7,52 5,85 5,78 5,80 5,88 5,90 5,92 5,93 5,91 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH HRK Renditekurve (%) 6 5 4 3 2 1 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Renditen per Sep.13 Renditekurve Sep.13 Renditekurve Jun.13 Prognose für Dez.13 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 17. Sep1 Sep.14 6,00 6,00 6,00 6,00 2-j. Anleihe2 6,00 6,00 6,00 6,00 Kons. 0,63 1,30 1,45 2,20 2,80 5-j. Anleihe2 1,37 2,00 2,45 3,00 3,30 10-j. Anleihe2 Konsensus 1 Monat2 7,60 Renditeprognosen 17. Sep1 Leitzinssatz 7,65 Kons. 6 Monate2 1,79 2,70 2,80 3,45 3,50 12 Monate2 2,25 3,10 3,40 3,90 4,20 3,15 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 3,50 3,50 3,60 3,70 n.v. n.v. n.v. n.v. 4,46 4,40 4,50 4,50 4,60 4,88 5,50 5,60 5,60 5,60 n.v. n.v. n.v. n.v. 1 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 23 Rumänien Landwirtschaft lässt Konjunkturerholung kräftiger aussehen Gute Performance bei Industrie und Exporten, hauptsächlich dank Automobilsektor Für den Rest des Jahres bescheidene Erholung der nach wie vor gedrückten Inlandsnachfrage erwartet Entschiedene Haltung der Zentralbank zugunsten Niedrigzinsumfeld, im Einklang mit anderen CEE-Zentralbanken Globale Portfolio-Umschichtungen größter Risikofaktor, wobei kürzeres Ende der Zinsstrukturkurve besser geschützt Reales BIP (% p.a.) 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 Prognose Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Bugdetsaldo und Leistungsbilanz -10 -8 Prognose -6 -4 -2 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsindikatoren und Prognosen Wirtschaftsausblick Industrie und Nettoexporte blieben die wesentlichen Treiber des BIP-Wachstums in Q2 (+0,5 % p.a.), während die Inlandsnachfrage kaum Veränderung zeigte. Die etwas rückläufige Investitionsaktivität wurde durch einen leichten Konsumanstieg wettgemacht. Der Rückgang der Importe ergab in Q2 eine nahezu ausgeglichene Handelsbilanz und (zum ersten Mal seit 1990) einen Leistungsbilanzüberschuss. Wie schon in Q1 war auch in Q2 der Rückgang der Importe ausschlaggebend für das BIP-Wachstum. Allerdings bedeutet die schwache Dynamik des realen BIP unter Herausrechnung der Landwirtschaft, dass Q2 das schlechteste Quartal seit Ende 2011 war. Wir erwarten für H2 eine moderate Konjunkturbeschleunigung dank einer anziehenden Auslandsnachfrage, einem weniger restriktiven geldpolitischen Umfeld und der verbesserten Abrufung von EU-Mitteln. Das reale BIP ohne Landwirtschaft dürfte in Q3 um 0,3 % p. q. zulegen, während die außergewöhnliche Leistung des landwirtschaftlichen Sektors die BIP-Dynamik in Q3 und Q4 vorübergehend beflügeln sollte. Das Jahreswachstum des realen BIP sollte daher in Q3 auf 3,5 % - 4,0 % anziehen, was das BIP-Wachstum auf 2,5 % p. a. hieven sollte, wobei eventuell noch mehr zu erwarten ist. Allerdings beschönigt dieser relativ hohe nominale Wert die Nachhaltigkeit der laufenden Wirtschaftserholung, zumal er von temporären Faktoren wie der landwirtschaftlichen Performance, beschönigt wird. Die Regierung konnte das Budgetdefizit zwischen Januar und Juli zwar niedrig halten (1,0 % des BIP auf Cash-Basis), doch mussten die Investitionsausgaben für 2013 zurückgefahren werden. Der neue (für Oktober vorgesehene) StandBy-Vertrag mit dem IWF und die Haushaltskontrolle durch die EU werden die Regierungskoalition weiterhin abhalten, größere Zusatzausgaben zu beschlie2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 118,3 124,4 131,4 131,8 141,1 148,0 158,8 Reales BIP (% p.a.) -6,6 -1,1 2,2 0,7 2,5 2,0 2,5 Industrieproduktion (% p.a.) -5,5 5,5 7,5 2,4 6,2 3,5 4,0 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 6,9 7,3 7,4 7,0 7,3 7,2 7,1 10,0 8,3 6,7 5,3 4,3 5,0 5,5 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 2,5 4,4 7,1 5,4 3,2 3,7 4,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 5,6 6,1 5,8 3,3 4,2 2,2 3,0 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 4,7 8,0 3,1 5,0 2,3 3,0 3,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -9,0 -6,8 -5,6 -2,9 -2,8 -2,5 -2,3 23,6 30,5 34,7 37,8 38,5 38,9 38,9 -4,2 -4,4 -4,5 -3,8 -1,0 -2,0 -2,5 Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) 28,3 32,4 33,2 31,2 31,5 30,0 31,0 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 68,7 74,3 75,2 75,2 70,9 69,6 68,0 EUR/RON (Jahresdurchschnitt) 4,24 4,21 4,24 4,46 4,43 4,48 4,45 USD/RON (Jahresdurchschnitt) 3,04 3,17 3,04 3,47 3,38 3,45 3,42 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Bruttoindustrielöhne (% p.a.) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 24 4. Quartal 2013 Rumänien ßen. Auch wenn die aktuellen Zielvorgaben wohl knapp verfehlt werden, wird das Haushaltsdefizit in diesem Jahr wahrscheinlich unter 3 % des BIP bleiben. Wechselkursentwicklung 4,6 Finanzmarktausblick Wie erwartet, hat sich der Desinflationsprozess über die Sommermonate beschleunigt und die jährliche Konsumentenpreisinflation gedrückt (von 5,4 % p.a. im Juni auf 3,7 % p.a. im August). Günstige angebotsseitige Entwicklungen (Entspannung bei Nahrungsmittelpreisen, Mehrwertsteuersenkung für Brotprodukte) und statistische Basiseffekte dürften einen Rückgang der Inflation auf etwa 2,3 % p.a. im September, vorübergehend sogar auf unter 2,0 % p.a. in Q1/2014, ermöglichen. Vor allem aber hält die schwache Konsumnachfrage den Preisdruck in Grenzen, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Inflationserwartungen. In diesem Umfeld besteht ein Handlungsspielraum für die Rumänische Zentralbank (BNR), in Q4/2013 und in Q1/2014 die Lockerung der Geldpolitik fortzusetzen (Senkung des Leitzinssatzes und der RON-Mindestreservesätze). Der Zinssenkungszyklus kann nunmehr bis 3,5 % laufen, vorausgesetzt, dass in den nächsten Monaten keine in- oder ausländischen Risiken unsere Erwartungen durchkreuzen. Angesichts unserer früheren 4,0-%-Prognose würde dies eine großzügigere Lockerung der monetären Zügel bedeuten. Vor diesem Hintergrund sollten die Geldmarktsätze fallen, mit entsprechend günstigen Auswirkungen auf das kurze Ende der Zinskurve (2 bis 5 Jahre), während jedoch der schrittweise Ausstieg der Fed aus ihrer lockeren Geldpolitik die Entwicklungen für langfristige Renditen (7 bis 10 Jahre) beeinträchtigen sollte. Für die kommenden Monate gehen wir daher von einer Versteilung der Zinskurve aus, wobei im Anschluss mit einer stabilen Entwicklung zu rechnen ist. Prognose 4,5 4,4 4,3 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 EUR/RON (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wechselkursprognosen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ RON 4,48 Kons. USD/ RON 3,35 Kons. 4,50 4,45 4,50 4,50 4,42 4,40 4,40 4,40 3,46 3,40 3,49 3,52 3,45 3,44 3,46 3,46 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH RON Renditekurve (%) 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 3,0 2,5 Die größten Risiken für das skizzierte Basisszenario sind ein Anstieg der Risikoaversion gegenüber den Emerging Markets im allgemeinen, aber auch potenzielle Turbulenzen an der innenpolitischen Front. Wegen der erhöhten Staatspapier-Bestände ausländischer Investoren reagieren die Kurse für RON-T-Bonds und auch der Wechselkurs mittlerweile empfindlicher auf plötzliche Veränderungen des globalen Sentiments als noch vor einem Jahr. Auch im Falle sich ungünstig entwickelnder Marktbedingungen sollten sich Portfolio-Abflüsse aus Rumänien in Grenzen halten, da nur wenige Staatspapiere abreifen. Unser Hauptszenario sieht schließlich vor, dass die USL-Alianz die kommenden Quartale überleben wird. Allerdings müssen die Entwicklungen in der Politik sorgfältig im Auge behalten werden, insbesondere mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen 2014. . 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Renditen per Sep.13 Renditekurve Sep.13 Renditekurve Jun.13 Prognose für Dez.13 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Nicolae Covrig Zinsprognosen Renditeprognosen 17. Sep1 Leitzinssatz 4,50 3 Monate 2 Mär.14 Jun.14 17. Sep1 Sep.14 3,75 3,50 3,50 3,50 2-j. Anleihe2 4,13 4,13 4,13 4,13 Kons. 3,00 2,85 2,70 2,80 2,85 5-j. Anleihe2 3,19 3,00 2,90 2,90 2,95 10-j. Anleihe2 Konsensus 1 Monat2 Dez.13 Kons. 6 Monate2 3,33 2,80 2,75 2,75 2,95 12 Monate2 3,37 2,95 2,95 3,05 3,10 4,43 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 3,95 3,85 3,90 3,90 n.v. n.v. n.v. n.v. 4,70 4,45 4,40 4,40 4,40 5,05 5,00 5,00 5,10 5,20 n.v. n.v. n.v. n.v. 1 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 25 Bulgarien Politische Unsicherheiten behindern Wirtschaftswachstum Wirtschaftsabschwung in Q2, weitgehend in Entsprechung zu Erwartungen Exporte zeigen in H1 starke Dynamik und sollten BIP-Wachstum in 2014 stützen Schwache Inlandsnachfrage in 2013, für nächstes Jahr moderate Erholung angesagt Politische Spannungen und Straßenproteste haben zugenommen, Neuwahlen wahrscheinlich Reales BIP (% p.a.) 4 10 2 5 0 0 -2 -5 -4 Prognose -6 -8 -10 -15 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 -20 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a., r. Skala) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung -6 Prognose -5 20 19 2015f 2014f 14 2013e 15 0 2012 16 -1 2011 17 -2 2010 18 -3 2009 -4 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsindikatoren und Prognosen In Q2 2013 drehte das reale BIP zum ersten Mal seit Q1 2010 ins Negative und schrumpfte um 0,2 % p.a. Die politische Unsicherheit veranlasste die Firmen und die Privathaushalte zur Zurückhaltung. In H1 sind die Investitionen um 13 % p.a. markant geschrumpft, und eine ähnliche Entwicklung wird bis Ende dieses Jahres erwartet. Jedenfalls entsprachen die H1-Daten im Großen und Ganzen unseren Erwartungen, und wir bleiben bei unserer Prognose eines BIP-Wachstums von 0,5 % für 2013. Indessen wird nunmehr ein etwas geringeres Wachstum für das Jahr 2014 vorausgesagt: unsere Prognose wurde auf 2,0 % zurückgenommen, da die Proteste gegen die neue Regierung unter sozialdemokratischer Führung in den letzten Monaten angehalten haben und die Wahrscheinlichkeit vorgezogener Neuwahlen gestiegen ist. Der erwartete Aufschwung in der Eurozone sollte sich auf das BIP-Wachstum 2014 über Exporte und finanzielle Zuflüsse positiv auswirken. Eine geringfügige Erholung der Investitionen von 3,5 % 2014 wird vor dem Hintergrund steigender Exporterlöse und eines positiven Beitrags aus dem Staatsbudget vorausgesagt. Die Exportdynamik lag in H1 über den Erwartungen und hat trotz nach wie vor schwächelnder externer Wirtschaftsbedingungen um 8 % p.a. expandiert. 2013 und 2014 ist von Exportzuwächsen um 4,9 % bzw. 5,8 % auszugehen, angetrieben von einer beschleunigten EUWirtschaftserholung. Hauptsächlich aufgrund zurückgehender Investitionen blieb das Importwachstum in H1 bescheiden, und für das Gesamtjahr wird für die Importe ein Wachstum um 2,2 % prognostiziert. Neben den anschwellenden Zuflüssen aus Fremdwährungstransfers und den anziehenden Exporten von Dienstleistungen wird diese Dynamik eine Verbesserung der Leistungsbilanz mit einem positiven Ergebnis von bis zu 1 % des BIP in 2013-2014 ermöglichen. Was die Staatsfinanzen betrifft, hat das Parlament im August eine Revision des Budgets 2013 verabschiedet, woraus eine Ausweitung des Jahresdefizits um BGN 500 Mio. resultiert. Hristiana Vidinova 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 34,9 36,1 38,5 39,7 40,5 42,0 44,5 -5,5 0,4 1,8 0,8 0,5 2,0 3,5 -18,3 2,0 5,8 -0,4 -2,0 4,0 5,0 6,8 10,2 11,2 12,3 12,5 12,0 11,6 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 9,7 10,5 6,6 9,7 4,9 5,1 6,3 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) -6,2 8,5 9,5 4,4 0,2 5,5 4,4 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 2,8 2,4 4,2 3,0 2,0 3,4 3,5 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 0,6 4,5 2,8 4,2 1,5 3,2 3,4 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -0,9 -4,0 -2,1 -0,5 -2,1 -1,8 -1,3 14,6 16,2 16,3 18,3 17,8 19,4 16,1 -8,9 -1,5 0,3 -0,7 1,0 0,5 -0,8 12,9 13,0 13,3 15,6 15,4 18,2 18,9 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Arbeitslosenquote (Durchschn., %) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 108,3 102,7 94,1 94,8 91,4 89,2 82,3 EUR/BGN (Jahresdurchschnitt) 1,96 1,96 1,96 1,96 1,96 1,96 1,96 USD/BGN (Jahresdurchschnitt) 1,40 1,47 1,41 1,52 1,49 1,50 1,50 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 26 4. Quartal 2013 Serbien Neue Regierung am Zug Neu gebildete Regierung bereitet Strukturreformen und Reformen des öffentlichen Sektors vor IWF-Verhandlungen, Eurobond-Platzierung und Telekom-Privatisierung stehen auf der Agenda Trotz fallender Inflation wegen fiskalischer Risiken keine geldpolitische Lockerung Exportvolumina dank FIAT-Exporten auf Höchststand Reales BIP (% p.a.) 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -5 10 7 4 1 -2 -5 -8 -11 -14 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 Prognose 2009 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a., r. Skala) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 64 56 48 40 32 24 16 8 0 2015f 2014f 2013e 2012 2011 Prognose 2010 Auch wenn die Exportvolumina ein Fünfjahreshoch erreichten, ist der Aufschwung doch auf einige wenige Industriezweige beschränkt (Auto, Chemie, Öl), während andere Sektoren darben. Wir erwarten uns, dass sich dies ab 2014 dank der erfreulichen FDI-Zuflüsse in 2013 und einiger anderer Deals, beispielsweise mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, ändern wird (IT-Investitionen über USD 4 Mrd., Produktion von Ersatzteilen für die Liftfahrtindustrie für Boeing und Airbus, Ankauf von acht landwirtschaftlichen Unternehmen, die VAE Royal Holding plant die Eröffnung einer Bank, usw.). All dies wird in 2013 ein BIP-Wachstum von 1,5 % p.a. erzeugen. Wir rechnen für 2013 mit einem Rückgang der Leistungsbilanzlücke (5,9 %) dank guter Exporte und Überweisungen aus dem Ausland, die eine weiter gehende EUR/RSD-Abschwächung verhindern. Trotz der abnehmenden Inflation (Juli 2013: 2,0 % seit Jahresbeginn) wird sich die Zentralbank im Hinblick auf die anhaltend hohen Fiskalrisiken, die Entwicklungen im geopolitischen Umfeld und die EUR/RSD-Volatilitäten mit Leitzinssenkungen eher zurückhalten. Die Serbische Fortschrittspartei (SNS) und die Sozialistische Partei Serbiens (SPS) haben sich entschieden, ohne die Partei der Vereinten Regionen (URS) zu regieren. Eine Neuheit stellt auch die Nominierung von SNS-Experten (zum Unterschied von Parteivertretern) in drei wichtigen Bereichen (Finanzen, Wirtschaft und Landwirtschaft) dar. Der neue Finanzminister hat sich folgende Ziele gesetzt: Stimulierung der Beschäftigung durch Senkung der Lohnsteuer, Einsparungen unnötiger Ausgaben und eine Reform des Pensionssystems. Die zweite Revision des Budgetgesetzes 2013 steht bevor (mit einer potenziellen Anhebung des Budgetdefizits auf RSD 200 Mrd. im Vergleich zu den geplanten RSD 178 Mrd.), dazu die Verabschiedung des Budgetgesetzes 2014, das eine Senkung des Budgetdefizits auf annähernd 4 % des BIP vorsieht. Verhandlungen über ein neues IWF-Abkommen dürften Anfang 2014 geführt werden. Ljiljana Grubic Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 29,0 28,0 31,5 29,9 33,7 37,1 40,2 -3,5 1,0 1,6 -1,7 1,5 2,0 3,0 Industrieproduktion (% p.a.) -12,6 2,5 2,1 -2,9 2,0 2,5 6,5 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 16,1 19,2 23,0 26,0 26,0 24,5 23,0 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 5,0 10,0 5,0 1,5 1,5 4,0 5,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 5,6 12,7 14,2 8,5 7,0 6,0 6,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 8,2 6,3 11,3 7,8 9,5 9,0 5,5 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 6,6 10,3 7,0 12,2 6,5 6,0 5,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -4,3 -4,8 -4,5 -5,7 -5,0 -4,5 -4,0 34,1 43,2 45,8 59,7 59,3 59,9 58,5 -7,2 -7,4 -9,1 -10,5 -5,9 -7,7 -8,6 10,6 10,0 12,1 10,9 12,5 12,5 12,3 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Reales BIP (% p.a.) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 77,7 84,9 76,7 85,9 81,2 79,5 75,9 EUR/RSD (Jahresdurchschnitt) 93,94 102,95 101,97 113,04 113,22 113,80 114,40 USD/RSD (Jahresdurchschnitt) 67,38 77,61 73,26 87,92 86,43 87,54 88,00 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 27 Bosnien und Herzegowina Hoffnungsschimmer vorhanden Wirtschaftswachstum mit einem gewissen Aufwärtspotential zum Jahresende Trotz politischer Krise: IWF-Bedingungen werden erfüllt Stärkere Wirtschaftserholung 2014 erwartet Investitionszyklen in den Sektoren Energie und Infrastruktur Reales BIP (% p.a.) 6 4 2 0 -2 Prognose -4 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 -6 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Leistungsbilanz und FDI -12 Prognose -10 8,0 6,5 2015f 2014f -1,0 2013e 0,5 0 2012 2,0 -2 2011 3,5 -4 2010 5,0 -6 2009 -8 Leistungsbilanz (% des BIP) Ausl. Direktinv. (netto, % des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Unsere Einschätzung für Bosnien und Herzegowina blieb aufgrund der verfügbaren Daten für das 3. Quartal, die auf verbesserte Ergebnisse der exportorientierten Sektoren verweisen, unverändert. Das positive Moment bei den Exporten und der Industrieproduktion ist in den ersten sieben Monaten des Jahres 2013 erhalten geblieben und erbrachte respektable Wachstumsraten von 6,9 % p.a. bzw. 8,5 % p.a.. Wir rechnen für die Exporte und die Industrieproduktion jedoch nach wie vor mit einer Abwärtskorrektur in Q3 und Q4. Gleichzeitig sind keine Anzeichen einer Verbesserung im darniederliegenden Arbeitsmarkt auszumachen; ähnliches gilt für die verfügbaren Einkommen und die Einzelhandelsumsätze, weshalb wir beim Privatkonsum einen Rückgang von real 0,5 % erwarten. Zudem zeigen die politischen Führer keine Neigung, sich an die Bewältigung der politischen Krise zu machen, und somit ist eine blockierende Pattsituation bis zu den nächsten allgemeinen Wahlen (Oktober 2014) höchst wahrscheinlich. Trotz dieser Festgefahrenheit ist den Politikern die Erfüllung der IWF-Bedingungen aus dem Stand-by-Abkommen ein unbedingtes Anliegen. Unsere Prognose eines negativen Jahresergebnisses beim Staatskonsum ist folglich bei -0,3 % p.a. unverändert geblieben. Die Bruttokapitalbildung wird mit einer geschätzten Rate von real -2 % p.a. ebenfalls das zweite Jahr in Folge im negativen Bereich bleiben. Die einzige Kategorie mit einem positiven Wachstum in 2013 wird der Export von Waren und Dienstleistungen sein, doch möchten wir die Daten für Q3 bezüglich einer allfälligen Aufwärtskorrektur unserer Prognose noch abwarten. Für 2014 erwarten wir uns aufgrund des beginnenden Investitionszyklus‘ am Elektrizitätssektor durch das Versorgungsunternehmen Elektroprivreda BiH und infolge der Weiterführung von Infrastrukturprojekten (Corridor VC) ein deutlich kräftigeres Wirtschaftswachstum. Die wichtigsten Treiber für das Wirtschaftswachstum sollten die Bruttokapitalbildung (+12 % p.a.) sowie die Exporte sein. Ivona Zametica Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 12,4 12,7 13,1 13,2 13,4 13,9 14,8 Reales BIP (% p.a.) -2,8 0,7 1,0 -1,1 0,5 1,5 3,5 Industrieproduktion (% p.a.) -3,3 1,6 5,6 -5,2 2,5 4,0 6,0 24,1 27,2 27,6 28,0 28,0 27,5 26,5 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Arbeitslosenquote (Durchschn., %) Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 9,2 2,4 6,8 2,2 0,1 3,5 4,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) -3,2 0,9 3,7 1,9 -1,0 2,3 2,4 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) -0,4 2,1 3,7 2,1 1,0 2,5 2,5 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 0,0 3,1 3,1 1,8 1,5 2,1 2,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -4,4 -2,5 -1,3 -2,0 -1,5 -1,0 -1,0 35,1 38,3 38,9 39,7 41,5 39,6 38,5 -6,6 -5,5 -9,5 -9,7 -8,6 -9,8 -10,2 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) 3,2 3,3 3,3 3,3 3,4 3,7 4,0 53,8 57,5 67,1 63,1 62,7 62,0 60,3 EUR/BAM (Jahresdurchschnitt) 1,96 1,96 1,96 1,96 1,96 1,96 1,96 USD/BAM (Jahresdurchschnitt) 1,40 1,47 1,41 1,52 1,49 1,50 1,50 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 28 4. Quartal 2013 Albanien Richtungswechsel Langsames Wirtschaftswachstum, gestützt durch externe Nachfrage und fiskalische Stimulierung Neue Regierung bestätigt, an der Spitze der neue Premierminister Edi Rama EU-Kandidatenstatus als eine der Hauptprioritäten Trans Adriatic Pipeline (TAP) soll Energiebedarf des Landes decken und FDI-Quoten anheben Reales BIP (% p.a.) 10 Prognose 8 6 4 2 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 0 2009 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Leistungsbilanz und FDI -16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 12 11 10 9 8 7 6 5 4 2015f 2014f 2013e 2012 2011 Prognose 2010 Die albanische Wirtschaft setzte ihren Kurs des unterdurchschnittlichen Wachstums auch in Q1 2013 (+1,7 % p.a.) fort, gestützt von der Industrie, der Landwirtschaft und dem Dienstleistungssektor, wohingegen die Bauwirtschaft geschrumpft ist. Die Struktur der Wirtschaft blieb, so wie in den letzten Jahren, auf die externe Nachfrage ausgerichtet. Die Binnennachfrage muss sich erst noch erholen, trotz Versuchen der Albanischen Zentralbank, im Juli dieses Jahres die Leitzinsen auf ein neues Rekordtief von 3,5 % zu senken. Die Ausleihungen an die Wirtschaft lagen in H1 2013 auf dem tiefsten Stand der letzten Jahre und sind seit Dezember 2012 beinahe unverändert geblieben. Notleidende Kredite bleiben ein Problem, sie sind bis Ende Mai auf 24,2 % angestiegen (nach 13,6 % Ende 2010). Die fiskalischen Anreize in der Vorwahlzeit sollten sich in einem höheren Wirtschaftswachstum Q2 bemerkbar machen. Dennoch brachten die allgemeinen Wahlen vom 23. Juni einen Anstieg der Staatsausgaben um 10,8 % p.a., während die Einnahmen um 2,6 % p.a. gefallen sind. Das Budgetdefizit dürfte jedoch im Zielbereich von 3,4 % bleiben, da die Privatisierungen einiger Wasserkraftwerke voraussichtlich zu einem Ausgleich der Situation führen werden. Die neue Mitte-Links-Regierung der Koalition aus Sozialistischer Partei (SP) und der Sozialistischen Bewegung für Integration (LSI) ist vom albanischen Parlament in einer Abstimmung am 15. September bestätigt worden. Von den 140 Parlamentsabgeordneten votierten 82 für die neuen Minister unter der Führung von Premierminister Edi Rama. Das Regierungsprogramm setzt sich in den kommenden vier Jahren aus drei Hauptsäulen zusammen: Bekämpfung der Korruption, Reformierung der Rechtsprechung und Ankurbelung der Inlandsproduktion. Ein weiteres wichtiges Ziel stellen die Fortschritte in der EU-Integration dar. Eine leichte Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten wird für 2014 erwartet, wenn das Land wahrscheinlich den EU-Kandidatenstatus erlangt. Das Projekt der Trans Adriatic Pipeline (TAP) soll der Wirtschaft in den nächsten vier Jahren an die EUR 400 Mio. zuführen. Valbona Gjeka Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 Leistungsbilanz (% des BIP) Ausl. Direktinv. (netto, % des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f Nominelles BIP (Mrd. EUR) 8,8 9,4 9,8 10,1 10,6 11,2 12,0 Reales BIP (% p.a.) 3,3 3,9 3,1 1,6 2,0 3,0 3,5 Industrieproduktion (% p.a.) 1,0 2,0 9,6 2,8 2,4 3,0 3,0 13,0 13,5 14,0 13,3 13,5 13,6 13,4 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 4,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 5,0 4,0 2,2 1,2 1,0 4,0 5,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 5,0 4,0 3,5 2,0 2,5 2,8 3,0 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 3,5 3,5 1,7 2,4 2,6 2,9 3,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -7,0 -5,7 -3,5 -3,4 -3,4 -3,4 -3,4 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 59,5 59,5 59,4 61,5 62,6 62,0 62,0 Leistungsbilanz (% des BIP) -15,6 -10,3 -11,3 -8,8 -9,1 -9,2 -9,2 1,6 1,9 1,9 1,9 1,9 1,9 1,9 22,5 23,5 23,6 24,7 24,5 26,8 27,6 EUR/ALL (Jahresdurchschnitt) 132,1 137,8 140,3 139,0 139,7 138,3 138,0 USD/ALL (Jahresdurchschnitt) 94,7 103,9 100,8 108,2 106,6 106,4 106,2 Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 29 Kosovo Vermeidung von Fallstricken Konsumentenvertrauen ist zurückgekehrt, finanziert durch Überweisungen Wahlen zwingen die Regierung zu höheren Infrastrukturausgaben Wachsende Exporte, landwirtschaftliche Erträge und niedrige Ölimportpreise drücken das Handelsdefizit Telekom-Privatisierungen vor dem Scheitern Reales BIP (% p.a.) 6 Prognose 5 4 3 2 1 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 0 Reales BIP (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung -5 25 -4 Prognose 20 2015f 0 2014f 0 2013e 5 2012 -1 2011 10 2010 15 -2 2009 -3 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Ein relativ produktiver Sommer und wachsende Exporte lassen den Schluss zu, dass die Talsohle des Wirtschaftszyklus erreicht und durchschritten ist und sich die Wirtschaft im Einklang mit den meisten europäischen Volkswirtschaften auf den Wachstumspfad begeben hat. Die Investitionen der öffentlichen Hand haben saisonbedingt sowie aufgrund der bevorstehenden Regionalwahlen im November zugenommen. Auch der Privatverbrauch macht gute Fortschritte, finanziert durch die sommerlichen Zuflüsse aus Überweisungen. Beide Quellen werden jedoch in den kommenden Monaten weniger reichlich sprudeln. Das Wachstum der Kapitalbildung befindet sich auf einem konstanten Tiefstand und wird – abhängig von der Industrie – auf niedrigem Niveau verharren. Insbesondere der Einzelhandel und die Tankstellen sehen sich schwierigen Marktbedingungen gegenüber; die Folge sind Übernahmen kleiner Unternehmen durch größere. Im nächsten Jahr werden die Immobilien- und die Baubranche infolge eines Überangebots angesichts der beschränkten Kaufkraft vor einem ähnlichen Schicksal stehen. Die halbjährlichen Exportdaten sind in der Beobachtungsperiode um ein Zehntel gewachsen und damit wesentlich zufriedenstellender als im letzten Jahr. Angesichts der stagnierenden Importe und der niedrigen Ölpreise wird das Handelsdefizit noch weiter schrumpfen. Es besteht das Risiko, dass die Privatisierung der staatlichen Telekom im Endstadium aufgrund wiederholter Verzögerungen der Vertragsunterzeichnung sowie der Kaufpreisüberweisungen noch scheitert. Zuletzt hat das siegreiche Konsortium eine Neuverhandlung des Kaufpreises angekündigt. Der IWF hat die Regierung dazu aufgefordert, den Bau der zweiten Autobahn nach Mazedonien nicht vor Abschluss des Telekom-Geschäfts in Angriff zu nehmen, da die Autobahn über das Staatsbudget und nicht über eine Projektfinanzierung finanziert wird. Das Risiko eines Scheiterns der Privatisierung hat die Regierung vom Rückzug ihrer Position auf den internationalen Märkten veranlasst, die auf der Finanzierung aus früheren Privatisierungen beruht. Fisnik Latifi Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f Nominelles BIP (Mrd. EUR) 4,1 4,1 4,6 4,8 5,1 5,4 5,7 Reales BIP (% p.a.) 3,5 3,2 4,5 3,0 3,0 3,0 4,0 45,4 45,1 41,4 44,8 45,0 45,0 42,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 3,8 4,7 6,5 0,8 2,0 2,5 2,5 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) -2,4 3,5 7,3 2,5 2,4 1,5 2,5 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 0,1 6,6 3,6 3,7 1,5 1,7 2,5 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -0,7 -2,6 -2,9 -2,7 -3,5 -2,5 -2,0 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 17,6 16,6 15,4 18,0 20,0 22,0 22,0 Leistungsbilanz (% des BIP) -10,1 -13,6 -14,7 -20,4 -20,9 -18,9 -18,4 Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) 0,6 0,7 0,6 0,9 1,1 1,5 1,5 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 16,8 17,1 16,0 17,2 17,3 16,5 15,6 EUR/USD (Jahresdurchschnitt) 1,39 1,33 1,39 1,29 1,31 1,30 1,30 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 30 4. Quartal 2013 Belarus Vor moderatem Wachstum Privatkonsum noch immer wichtigster Wachstumstreiber, nur bescheidenes BIP-Wachstum in den nächsten Jahren Exporte weißrussischer Waren reagieren auf Wachstumsverlangsamung in Russland Inflation tief, doch im Vergleich in der Region relativ hoch BYR nach Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits unter Druck; Prognosen in Richtung Abwertung korrigiert Reales BIP (% p.a.) 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 Prognose 2009 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Statistikkommittee der RB, Raiffeisen RESEARCH Leistungsbilanz und FDI -16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 16 14 12 10 8 6 4 2 0 2015f 2014f 2013e 2012 2011 Prognose 2010 Während das Wirtschaftswachstum in 2012 durch eine starke Expansion der Exporte gestützt wurde (dank dem Lösungsmittel- und Verdünner-Rückexportplan mit Russland), ist das diesjährige BIP-Wachstum von der Privatnachfrage getragen, die ihrerseits von fortgesetzten Lohnsteigerungen (20,5 % p.a. in Januar-Juli) über das Produktivitätswachstum hinaus (2,5 % p.a.) profitiert. Demgegenüber leisten die anhaltend magere Industrieproduktion und die markante Schrumpfung der Exporte einen negativen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und drücken die Außenhandelsbilanz ins Defizit. Die Handelsbilanz weist geringfügig positive Zahlen aus (USD 0,2 Mrd. in der Periode Januar bis Juli 2013), wohingegen die Handelsbilanz in Gütern mit USD 1,5 Mrd. stark negativ zu Buche schlägt. Wir erwarten eine Erholung des BIP-Wachstums auf 2 % in 2013 und 2014 sowie eine nur kleine Verbesserung (3 % p.a.) in 2015. Die Inflation hat sich auf unter 1 % pro Monat beruhigt (kumulierte 8,2 % von Januar bis Juli), bleibt aber die höchste unter den GUS-Ländern. Die Belastungen der Devisenkurse werden durch die anhaltende Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits (USD 3,1 Mrd. oder 9,3 % des BIP in H1/2013) und unsichere Finanzierungsquellen zur Deckung erheblicher Auslandsschuldentilgungen noch verstärkt. Der Weißrussische Rubel ist auf einen Abwertungspfad zurückgekehrt und hat gegenüber USD und EUR seit Anfang 2013 mehr als 5 % seines Werts eingebüßt. Die zunehmenden Importe von Konsumgütern dank höherer Gehälter, der Wertverlust des Russischen Rubels und Netto-FX-Käufe der Haushalte könnten eine zusätzliche BYR-Schwächung auslösen. Die FX-Reserven sind im August nach einer langen Periode der Stabilisierung bei USD 8 Mrd. seit Ende 2011 auf USD 7,7 Mrd. leicht gesunken und werden nach den Prognosen noch weiter zurückgehen. Unter Berücksichtigung der beschriebenen Umstände haben wir unsere EUR/BYR-Prognose für 2014 mit einem negativeren Ausblick für die weißrussische Währung aufwärts korrigiert. Mariya Keda Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 Leistungsbilanz (% des BIP) Ausl. Direktinv. (netto, % des BIP, r. S.) Quelle: Statistikkommittee der RB, Raiffeisen RESEARCH 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 35,3 41,6 42,9 49,2 53,3 55,3 58,1 Reales BIP (% p.a.) 0,2 7,6 5,3 1,5 2,0 2,0 3,0 Industrieproduktion (% p.a.) -2,0 11,7 9,1 5,7 1,5 1,5 2,5 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 0,9 0,7 0,8 0,5 1,0 1,0 1,0 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 9,5 25,3 59,2 101,8 35,0 25,0 20,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 14,5 13,4 71,4 76,1 15,0 11,6 12,5 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 13,0 7,7 53,2 59,2 19,0 21,5 20,0 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 10,0 9,9 108,7 21,7 18,0 25,0 15,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -0,7 -2,6 2,4 0,5 0,0 0,0 0,0 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 22,2 23,3 48,5 31,5 31,3 32,6 33,4 Leistungsbilanz (% des BIP) -12,5 -15,0 -8,6 -2,9 -10,0 -3,5 -6,0 3,4 2,6 4,6 4,4 2,9 3,3 2,5 43,6 50,9 61,1 52,0 51,9 52,5 52,9 EUR/BYR (Jahresdurchschnitt) 3.894 3.951 6.900 10.700 12.100 14.300 16.100 USD/BYR (Jahresdurchschnitt) 2.793 2.979 4.975 8.337 9.200 11.000 12.400 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 31 Russland Konjunkturpaket auf dem Weg Fortgesetzter Abschwung Inflation in einem mittelfristigen Abwärtstrend Staatliches Konjunkturpaket zur Unterstützung der wirtschaftlichen Aktivitäten Spekulativer Druck auf den Rubel von CBR teilweise gedämpft Reales BIP (% p.a.) 10 Prognose 5 0 -5 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 -10 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Bugdetsaldo und Leistungsbilanz -7 -5 Prognose -3 -1 1 3 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 5 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsausblick Die schwache Performance wichtiger BIP-Komponenten in H1 hat uns zur Herabstufung unserer Prognose für das BIP 2013 von 3 % auf 2 % veranlasst. Vor allem verweisen die Q2-Daten auf einen signifikanten Rückgang der Investitionen, eine fortgesetzte Stagnation der Industrieproduktion und ein langsameres Wachstum der Einzelhandelsumsätze. Diese enttäuschenden Ergebnisse spiegeln sich in einer erheblichen Verlangsamung des BIP-Wachstums auf nur mehr 1,2 % in Q2 im Vergleich zu 1,6 % in Q1 wider und liegen damit unter unseren Erwartungen. Positiv zu vermerken ist der Rückgang des VPI in den letzten Monaten von über 7 % auf nur noch 6,5 % im August. Unter Berücksichtigung der aktuellen desinflationären Tendenzen gehen wir von einem Rückgang der Jahresinflation auf etwa 6 % bis Jahresende aus, was mit der oberen Grenze des CBR-Ziels zusammenfällt. Nach unseren Schätzungen könnte die jüngste Entscheidung zum Einfrieren der geregelten Preise für Gas, Strom und Eisenbahnen in 2014 die Headline-Inflation um mindestens 0,4-0,5 pp (im Einklang mit der Schätzung des Wirtschaftsministeriums) drücken, wodurch ein Spielraum für mittelfristig größere Zinssenkungen entsteht. Wenn es nach den Worten von E. Nabiullina geht, sind Zinssenkungen in den kommenden Monaten allerdings sehr unwahrscheinlich. Die Reaktion der Regierung auf das langsamere BIP-Wachstum widerspiegelt sich im kürzlich bekannt gegebenen Konjunkturpaket, in dessen Mittelpunkt Maßnahmen zur Beschleunigung des Investitionswachstums und zur Umkehrung der Kapitalflüsse zurück in das Land stehen. In der Politik haben die letzten Regionalwahlen eine Änderung der offiziellen Haltung zutage gebracht. Mehr Wettbewerb wurde zugelassen, auch zugunsten von Teilen der Opposition, die zuvor von der Teilnahme ausgeschlossen waren. Dies zeigte sich in Moskau, wo der Kandidat Nawalny – ein prononcierter Kritiker von Präsident Putin – beinahe ein Drittel der Stimmen eroberte. Wie in den Wirtschaftsindikatoren und Prognosen 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 879,2 1147,1 1364,9 1566,9 1618,2 1701,4 1800,2 Reales BIP (% p.a.) -7,8 4,5 4,3 3,4 2,0 2,0 2,5 Industrieproduktion (% p.a.) -9,3 8,2 4,7 2,6 1,0 1,5 1,5 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 8,4 7,5 6,6 5,7 6,0 6,0 6,0 Durchschn. Bruttolöhne (% p.a.) 7,8 12,4 11,5 14,8 8,0 8,0 7,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) -6,6 12,3 17,8 6,8 6,5 6,3 6,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 11,8 6,9 8,5 5,1 6,7 5,5 5,4 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 8,8 8,8 6,1 6,6 6,0 5,6 5,4 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -6,3 -3,5 1,6 0,4 -0,5 -0,2 -0,6 12,5 Nominelles BIP (Mrd. EUR) Öffentliche Verschuldung (% des BIP) 8,3 9,3 9,8 10,5 11,0 11,5 Leistungsbilanz (% des BIP) 4,1 4,4 5,1 3,7 2,8 2,0 1,1 291,0 331,0 349,7 369,1 366,0 356,2 351,9 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 37,1 31,8 30,6 30,9 33,7 34,0 34,0 EUR/RUB (Jahresdurchschnitt) 44,1 40,4 40,9 40,0 42,0 43,0 44,1 USD/RUB (Jahresdurchschnitt) 31,7 30,4 29,4 30,8 32,0 33,0 33,9 Basket/RUB (avg) 37,3 34,9 34,6 34,9 36,5 37,5 38,5 Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 32 4. Quartal 2013 Russland meisten Regionen, gewann allerdings auch hier ein der Partei Vereintes Russland von Präsident Putin nahestehender Kandidat, und zwar der designierte Bürgermeister Sobjanin. Wechselkursentwicklung Finanzmarktausblick Negative Wirtschaftsbedingungen und der allgemeine Ausverkauf von EM-Währungen führten zu einer ernsthaften RUB-Abwertung, die sich von Juni bis August auf 5 % belief. Die hohen Ölpreise konnten diese Schwächung des Rubels nicht verhindern. Trotz des langsameren Importwachstums bei nachlassender Industrieproduktion und Kapitalinvestitionen sowie schwacher Nachfrage nach Investitionsgütern ist das Tempo der Importverlangsamung nicht sehr hoch und kann deshalb unserer Ansicht nach die Handelsbilanz nicht nachhaltig verbessern. Die Dynamik des RUB ist nunmehr stärker von den Kapitalströmen als von den Leistungsbilanzzahlen abhängig. Zwischen Juni und September hob die CBR die Grenzen des FX-Bandes zwölf Mal an, um insgesamt 60 Kopeken. Kürzlich reduzierte die CBR den kumulierten Interventionsschwellwert, bei dessen Erreichen die Grenzen des Zweiwährungs-Zielbandes (jetzt 32,25-39,25) um 5 Kopeken verschoben werden, von USD 450 Mio. auf USD 400 Mio. Für den Fall einer weiteren Rubelschwächung könnte diese Maßnahme die Häufigkeit von Korridor-Verschiebungen erhöhen, was kurzfristig zu höherer Volatilität führen doch mittelfristig den spekulativen Abwärtsdruck verhindern würde. In der ersten Hälfte Q3 waren die OFZ nach einer kurzlebigen Erholung vom Juni-Ausverkauf unter Verkaufsdruck von ausländischen Inhabern (HF), die von ihrer Wette auf die Reposatz-Senkung der CBR enttäuscht waren, zu der es dann nicht gekommen ist. Sowohl das negative Sentiment in den externen Märkten wie die Rubelabwertung führten RM-Fonds weg von OFZ. Die Konsequenz war ein Anstieg der Renditen auf OFZ um 40 BP bei einem Spitzenwert der zehnjährigen Papiere von YTM 7,8 %; eine weitere Aufwärtsbewegung wurde mit Unterstützung lokaler Investoren verhindert, die von den höheren Carry-over-o/n-CBR-Reposätzen angezogen waren. In der 2. Hälfte von Q3 drehte sich die Marktsituation um, es kam zu einer markanten Rubelaufwertung, und US-Anleihen trugen zu einer Erholung von OFZ bei. Für Q4 erwarten wir in den externen Märkten eine geringere Volatilität, da die QE-Zurücknahme beinahe vollständig eingepreist ist und das Risiko einer US-Militäraktion gegen Syrien nachlässt. Wir glauben an einen weiter sinkenden VPI (auf 6,0 % p.a. bis Ende Q4), wodurch Erwartungen einer CBR-Zinssenkung in Q4/2013-Q1/2014 ausgelöst werden und was die HF zurück zu OFZ bringt. Die Renditensenkung wird jedoch durch das große Angebot langfristiger OFZ von Minfin und einen Liquiditäts-Squeeze auf dem lokalen Markt beschränkt (bei Geldmarktsätzen über 6,5 %). Wir glauben an ein Abflachen der OFZ-Kurve um 20-25 BP beim 10-2y-Spread. Maria Pomelnikova, Denis Poryvay 32 Zinsprognosen Prognose 33 31 30 29 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 USD/RUB (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wechselkursprognosen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ RUB 43,02 Kons. USD/ RUB 32,21 Kons. RUB 37,07 basket 43,0 42,5 42,8 42,6 41,7 41,6 41,9 41,7 33,0 32,5 33,2 33,3 32,6 32,6 32,9 32,8 37,5 37,0 37,5 37,5 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH RUB Renditekurve (%) 8,0 7,5 7,0 6,5 6,0 5,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Renditen per Sep.13 Renditekurve Sep.13 Renditekurve Jun.13 Prognose für Dez.13 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Renditeprognosen 17. Sep1 Leitzinssatz 34 5,50 Konsensus Dez.13 Mär.14 Jun.14 17. Sep1 Sep.14 5,25 5,25 5,25 5,25 2-j. Anleihe 7,75 7,63 7,50 7,38 Kons. 2 6,20 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 6,20 6,00 6,25 6,00 n.v. n.v. n.v. n.v. 1 Monat2 6,56 6,70 6,50 6,65 6,75 5-j. Anleihe2 6,60 6,60 6,30 6,60 6,40 3 Monate2 6,78 7,10 6,95 7,10 7,20 10-j. Anleihe2 7,40 7,20 7,00 7,30 7,15 n.v. n.v. n.v. n.v. Kons. 6 Monate2 7,24 7,40 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 7,15 7,35 7,45 1 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 33 Ukraine Eine Entscheidung naht Wirtschaft bleibt bei schwacher externer Nachfrage und restriktiver Innenpolitik in der Rezession Zeit für eine geopolitische Entscheidung: EU oder Russland Politische Friktionen mit Russland unterstreichen wirtschaftliche Schwachpunkte Große ökonomische Verwerfungen nicht in Sicht, doch externe Unterstützung muss irgendwann kommen Reales BIP (% p.a.) 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 -25 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 Prognose Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Staatsstatistikkomitee RESEARCH Ukraine, Raiffeisen Budgetsaldo & öffentl. Verschuldung -10 45 Prognose -8 42 30 2015f 0 2014f 33 2013e -2 2012 36 2011 -4 2010 39 2009 -6 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Öffentl. Verschuldung (% des BIP, r. S.) Quelle: Nationalbank der Ukraine, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsausblick Die ukrainische Wirtschaft steht seit einem Jahr im Zeichen der Rezession. Das BIP ist in Q2 2013 um 1,3 % p.a. geschrumpft, die externe Nachfrage leidet unter chronischer Schwäche, und eigene ökonomische Antriebe fehlen. Indessen werden eine reiche Ernte und der positive statistische Basiseffekt das BIP-Wachstum in H2 wieder in den grünen Bereich bringen, so dass für das Gesamtjahr 0,5-1,0 % p.a. zu erwarten sind. Vor dem Hintergrund der zögerlichen globalen Wirtschaftserholung und des fehlenden Spielraums für eine expansive Wirtschaftspolitik im Inland erwarten wir uns für nächstes Jahr lediglich bescheidene Wachstumsraten bei 1,0-1,5 %. Die Inflation macht mit einer aktuellen Nullsteigerung p.a. wenig Sorgen, und auch die Aussichten für nächstes Jahr deuten auf eine nur moderate Beschleunigung auf 5-6 %, abhängig von einer Verteuerung der Nahrungsmittel. Die Zahlungsbilanz erbrachte in der Periode Januar bis Juli 2013 einen Überschuss in Höhe von USD 1,8 Mrd., hauptsächlich aufgrund einknickender Energieimporte, der Einführung von Importbeschränkungen und robuster Zuflüsse von Schuldkapital. Wir gehen davon aus, dass sich der Überschuss auf den externen Konten wegen dem saisonbedingten Anstieg der Energieimporte und dem schwierigeren Zugang zu den globalen Schuldmärkten bis zum Jahresende nahezu auflöst. Die Budgeteinnahmen litten in H1 2013 unter der schwelenden Rezession und der Einführung von Importrestriktionen, während ein leichterer Zugang zu Finanzierungen und die Verbesserung der Naftogasund Pensionsfonds-Finanzen den Druck auf die Fiskalkonten reduziert haben. Wir glauben an einen geringfügigen Rückgang des allgemeinen Haushaltsdefizits in diesem Jahr (von 5,3 % des BIP in 2012 auf 4,0-4,5 %) und eine unter 40 % liegende Quote von Staatsschulden zu BIP. An der politischen Front stand die Eintrübung der politischen Beziehungen zu Russland in den letzten paar Wochen im Mittelpunkt des Interesses. Der kom- Wirtschaftsindikatoren und Prognosen Nominelles BIP (Mrd. EUR) 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 81,7 102,7 117,2 135,6 140,9 151,1 151,1 Reales BIP (% p.a.) -14,8 4,2 5,2 0,2 1,0 1,5 2,5 Industrieproduktion (% p.a.) -21,9 10,7 8,1 -0,5 0,0 1,5 2,5 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 8,8 8,1 7,9 7,7 7,5 7,0 7,0 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 5,0 21,9 20,9 15,0 12,0 12,5 10,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 6,6 20,9 19,0 3,6 -1,0 8,0 8,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 15,9 9,4 8,0 0,6 -0,2 5,0 7,5 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 12,3 9,1 4,6 -0,2 1,0 6,0 9,0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -8,7 -7,5 -4,3 -5,5 -4,0 -5,0 -3,5 34,6 40,0 36,0 36,8 37,5 39,0 40,0 -1,6 -2,2 -6,3 -8,5 -6,6 -6,5 -5,9 17,8 24,8 23,4 17,2 13,1 13,4 13,9 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 90,7 86,1 77,4 76,3 77,3 76,5 79,1 EUR/UAH (Jahresdurchschnitt) 11,2 10,5 11,1 10,4 10,7 10,9 12,0 USD/UAH (Jahresdurchschnitt) 8,0 7,9 8,0 8,1 8,1 8,4 9,2 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 34 4. Quartal 2013 Ukraine 4. Quartal 2013 8,25 8,20 Prognose 8,15 8,10 8,05 8,00 7,95 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 USD/UAH (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wechselkursprognosen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ UAH 10,94 Kons. USD/ UAH 8,19 Kons. 10,7 10,7 10,7 10,8 11,0 11,1 11,1 11,2 8,2 8,2 8,3 8,4 8,6 8,7 8,7 8,8 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Inflationsentwicklung 18 15 Prognose 12 9 6 3 0 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 -3 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) Quelle: Staatsstatistikkomitee RESEARCH Ukraine, Raiffeisen Leistungsbilanz und FDI -10 Prognose -8 10 8 0 2015f 2 0 2014f -2 2013e 4 2012 6 -4 2011 -6 2010 Finanzmarktausblick Die Ukraine konnte die markante Verbesserung des Sentiments für EM-Anlagen Anfang 2013 für sich nutzbar machen und lockte von Januar bis Mai nahezu USD 6 Mrd. über die Platzierung staatlicher und Unternehmens-Eurobonds an den globalen Schuldmärkten an. Zusätzlich verschaffte sich das Finanzministerium USD 2,4 Mrd. an Devisen am lokalen Schuldmarkt, indem man in erster Linie die überschüssige FX-Liquidität staatlicher Banken anzapfte. Dem entsprechend nahmen die Abwertungserwartungen im Land ab, wodurch die mitgenommene Währung entlastet wurde. Der Geldsegen versiegte jedoch nach den deutlichen Kurskorrekturen von EM-Anlagen im Zusammenhang mit der unvermeidlichen QE-Rückführung durch die Fed. Naturgemäß hatte die Ukraine als eine der schwächsten Schuldnerinnen in EM-Universum mit einem Anstieg der Anleiherenditen um 300-400 BP seit Mai am allermeisten zu leiden. Die abrupte Renditenanpassung löste erneut Fragen über die Nachhaltigkeit der Wechselkursbindung und die Wahrscheinlichkeit eines Staatskreditereignisses aus. Insbesondere die Devisenreserven erodierten Ende August im Zuge weitreichender Auslandsschuldentilgungen auf ein Siebenjahrestief bei USD 21,7 Mrd. (entspricht 2,6 Importmonaten). Die letzten Handelsscharmützel mit Russland unterstreichen einmal mehr die unterschwellige Gefährdung der ukrainischen Volkswirtschaft. Dennoch erwarten wir uns für die nahe Zukunft angesichts der zurzeit sehr hohen politischen Spieleinsätze keine drastischen Wechselkursanpassungen. Die Verantwortlichen werden versuchen, Wechselkursfluktuationen durch eine Stützung der Hrywnja mittels FX-Interventionen, die Ausgabe von Fremdwährungsschulden und nötigenfalls die Einführung neuer administrativer Restriktionen für Devisenmarktoperationen begrenzen. Die Konsequenzen werden wohl weitere Verringerung der Devisenreserven (auf USD 18-19 Mrd. bis Ende 2013) sein, während die erwartete Steigerung der US-Anleiherenditen einen Aufwärtsdruck auf die Kreditkosten der Ukraine ausüben wird. Wir erkennen deshalb wenig Chancen für eine Politik des „Durchwurstelns“ bis zu den Präsidentschaftswahlen Anfang 2015, und früher oder später wird die Ukraine auf Außenhilfe vom IWF oder von Russland zurückgreifen müssen. Während die Wirtschaft angesichts der potentiellen Verfügbarkeit von Sicherungsoptionen noch nicht unmittelbar vor der Krise steht, bleibt sie doch in hohem Maße einem Risikoim Falle größerer wirtschaftlicher und/oder politischer Schockereignisse ausgesetzt. Dmytro Sologub Wechselkursentwicklung 2009 mende EU-Gipfel im Rahmen der „Eastern Partnership“ im November zwingt die Entscheidungsträger dazu, sich für oder gegen den Assoziierungs- und Freihandelsvertrag mit der EU zu entscheiden, der von Moskau energisch abgelehnt wird, das die Ukraine lieber in seiner Zollunion mit Kasachstan und Weißrussland haben möchte. Die beiden Optionen schließen einander aus. Wir erachten die europäische Option für die Ukraine als derzeit wahrscheinlicher. In diesem Fall würden zunehmende Spannungen mit Russland die Wirtschaft beeinträchtigen, und die Ukraine benötigte Hilfe durch (eine dann wahrscheinlichere) Unterstützung seitens IWF, WB und die EU. Wir sind uns jedoch noch nicht sicher, dass das Abkommen mit der EU zustande kommt. Auf Seiten der EU ist der Wunsch nach einem Deal mit der Ukraine äußerst ausgeprägt. Wir schließen indessen eine Meinungsänderung der ukrainischen Politik in letzter Minute nicht aus, falls Russland überzeugende Argumente vorbringt – beispielsweise die Bereitstellung umfangreicher finanzieller Unterstützungen bei gleichzeitiger Garantie einer substantiellen ökonomischen und politischen Unabhängigkeit für die kommende Regierung. Leistungsbilanz (% des BIP) Ausl. Direktinv. (netto, % des BIP, r. S.) Quelle: Staatsstatistikkomitee RESEARCH Ukraine, Raiffeisen 35 Türkei Marktdruck lässt nur kurzfristig nach Aussichten auf Kapitalzuflüsse und Binnennachfrage als Hauptgründe für Abwärtskorrektur des BIP Strukturell hohes Leistungsbilanzdefizit und politische Risiken machen Türkei zum verwundbarsten CEE-Kandidaten Nach kurzfristigen Turbulenzen im Anschluss an QE3-Ausstieg vorübergehende Entspannung an TRY-Märkten erwartet Im weiteren Verlauf jedoch wieder zunehmender Druck aufgrund sich intensivierender US-Zinsanhebungsspekulationen Reales BIP (% p.a.) 16 Prognose 12 8 4 0 -4 -8 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 -12 Reales BIP (% p.a.) Industrieproduktion (% p.a.) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Bugdetsaldo und Leistungsbilanz -12 Prognose -10 -8 -6 -4 -2 2015f 2014f 2013e 2012 2011 2010 2009 0 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Wirtschaftsausblick Während die Verkaufswelle in den Emerging Markets (EM) die lokalen Finanzmärkte wesentlich härter traf als andere CEE-Märkte, überstand die türkische Realwirtschaft die Serie widriger Ereignisse in H1 2013 besser als befürchtet. Nach der positiven Überraschung in Q1 (1,5 % p.q. und 2,9 % p.a.) beschleunigte sich die Wirtschaftsaktivität in Q2 auf 2,1 % p.q. und legte somit das zweite Quartal in Folge zu. Auf Jahresbasis stieg das BIP um 4,4 % p.a. und lag damit deutlich über dem 3,6-%-Konsens. Trotz der Revision des BIP-Wachstums in Q1 2013 von 3,0 % auf 2,9 % p.a. war die türkische Wirtschaft immer noch erfolgreicher als ursprünglich erwartet (3,7 % p.a. in H1 2013). Die Zusammensetzung des Wachstums ist jedoch weniger erfreulich. Wir verweisen auf den hohen Beitrag der Lagerbestände – kein nachhaltiger Wachstumstreiber. Nachdem diese Komponente sieben Quartale in Folge am BIP genagt hatte, kommt nun in Q2 ein positiver Beitrag von 2,3 pp. Auch die anhaltende Schwäche der Privatinvestitionen, die um 2,0 % p.a. zurückgingen (und dies im sechsten Quartal hintereinander) belastet den längerfristigen BIP-Ausblick. Wie erwartet, war die Q2-Erholung weiterhin von der privaten Konsumnachfrage gestützt, zumal das Wachstum der Exporte bereits im vergangenen Jahr an seine strukturellen Grenzen gestoßen war. Zwar wurden die negativen Auswirkungen der Nettoexporte (im zweiten aufeinanderfolgenden Quartal), die das Wirtschaftswachstum 3 pp kosteten, erwartet worden, doch ändert dies nichts an der Tatsache, dass die Leistungsbilanz und die externen Finanzierungsprobleme die Hauptschwächen der Türkei bleiben (vor allem in Zeiten hoher Kapitalabflüsse). Die gemischte Qualität der BIP-Wachstumstreiber in H1 2013, das schwer vorhersehbare Schicksal der Kapitalströme, die abnehmende Dynamik des Privatverbrauchs ab H2 2013 sowie die schrumpfenden Tourismuseinnahmen (teilweise infolge lokaler und geopolitische Risiken vor den Dreifachwahlen 2014) führten letztlich zu Wirtschaftsindikatoren und Prognosen Nominelles BIP (Mrd. EUR) 2009 2010 2011 2012 2013e 2014f 2015f 439,5 549,5 555,0 612,2 658,9 720,0 800,0 Reales BIP (% p.a.) -4,8 9,2 8,5 2,2 3,5 3,5 5,0 Industrieproduktion (% p.a.) 6,1 15,4 4,3 -1,3 8,0 9,0 10,0 Arbeitslosenquote (Durchschn., %) 14,0 11,9 9,8 9,2 9,5 9,3 9,0 Bruttoindustrielöhne (% p.a.) 8,1 8,0 8,0 6,0 6,0 6,0 6,0 Produzentenpreise (Durchschn., % p.a.) 1,4 8,5 11,1 6,2 4,0 4,0 4,0 Verbraucherpreise (Durchschn., % p.a.) 6,3 8,6 6,5 9,0 6,0 6,7 6,0 Verbraucherpreise (Dez., % p.a.) 6,5 6,4 10,4 6,1 7,0 7,0 5,5 Konsol. Budgetsaldo (% des BIP) -5,5 -3,7 -1,4 -2,4 -2,2 -2,5 -2,2 48,9 42,2 39,1 36,8 35,0 33,0 32,0 -2,3 -6,7 -10,0 -6,1 -6,7 -6,6 -6,0 49,5 59,6 55,2 76,4 60,0 62,0 65,4 Bruttoauslandsverschuldung (% des BIP) 42,8 39,7 42,6 45,2 46,3 49,5 46,3 EUR/TRY (Jahresdurchschnitt) 2,17 2,00 2,34 2,31 2,58 2,73 2,60 USD/TRY (Jahresdurchschnitt) 1,55 1,51 1,68 1,80 1,97 2,10 2,00 Öffentliche Verschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) Offizielle Devisenreserven (Mrd. EUR) Quelle: Thomson Reuters, wiiw, Raiffeisen RESEARCH 36 4. Quartal 2013 Türkei Finanzmarktausblick Während des letzten EM-Ausverkaufs, der bereits vor den Nachrichten über allfällige Fed-Maßnahmen einsetzte, ist es zu einer Diskriminierung gegenüber EMAnlagen gekommen. An der Devisenfront verzeichneten die Länder mit relativ großen Leistungsbilanzdefiziten die schwersten Verluste gegenüber USD. Die Währungen der Türkei (14 %), Indiens (16 %) und Südafrikas (18%), um nur einige zu nennen, haben zwischen Anfang 2013 und 13. September am meisten eingebüßt. Aufgrund struktureller Beschränkungen, hauptsächlich in Form der hohen Abhängigkeit der Türkei von Energieimporten, kann nicht vor 2014 mit einer nachhaltigen Entspannung gerechnet werden. So war die erneute Schwächung des Leistungsbilanzdefizits im Juli keine Überraschung, das rollierende 12-Monatsdefizit erreichte annähernd 6,9 % des BIP. Die fortgesetzte Verschlechterung der Nettogoldbilanz und das entschleunigte Wachstum bei den Tourismuseinnahmen werden die Leistungsbilanz künftig zusätzlich belasten, wobei allerdings die Verlangsamung des Privatkonsums und die schwache Lira (!) die Türkei vor Schlimmerem bewahren werden. Noch größere Sorgen bereitet die Finanzierungsseite, die hauptsächlich durch kurzfristige Hot-money-Zuflüsse gedeckt ist. Diesbezüglich sind die auch im Juli erneut zunehmenden Portfolio-Abflüsse keine guten Neuigkeiten (die inländischen Anleihen- und Aktienmärkte verloren USD 2,5 Mrd. bzw. 0,5 Mrd.). Im Lichte des baldigen Ausstiegs der Fed aus QE3, die kurzfristig weitere Portfolio-Umschichtungen ausländischer Fonds weg von den EM auslösen wird, dürfte die Türkei einem anhaltenden Finanzmarktdruck ausgesetzt bleiben. Allerdings nehmen wir an, dass sich die Marktteilnehmer an die neuen Bedingungen der globalen Geldpolitik gewöhnen werden und glauben deshalb an eine gewisse Entspannung an den TRY-Märkten zum Jahreswechsel 2013/2014. In diesem Umfeld sollte die TCMB vorerst mit alternativen Restriktionsmaßnahmen das Auslangen finden, zumal man bereits wiederholt die Möglichkeit von Zinsanhebungen ausgeschlossen hat. Zusammen mit den anhaltenden USD-Verkaufsauktionen sollte dies ausreichen, die Lira vor weiteren größeren Einbrüchen zu bewahren, bis sich Spekulationen über steigende US-Zinsen intensivieren. Dazu sollte es gegen Mitte 2014 kommen, woraufhin mit erneutem Druck auf die TRY-Märkte zu rechnen ist. So sollte der TCMB kaum etwas anderes übrigbleiben als die Zinsen doch noch deutlich anzuheben, um eine weitere Lira-Abwertung zu verhindern beziehungsweise die bereits jetzt vergleichsweise spärlichen Devisenreserven zu schonen. Stephan Imre Zinsprognosen Leitzinssatz 3 Monate 2 2,1 2,0 1,9 1,8 1,7 1,6 Sep.11Mär.12Sep.12Mär.13Sep.13Mär.14 USD/TRY (Monatsende) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Wechselkursprognosen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 EUR/ TRY 2,67 Kons. USD/ TRY 2,00 Kons. 2,54 2,62 2,71 2,62 2,45 2,45 2,45 2,47 1,95 2,00 2,10 2,05 1,92 1,92 1,93 1,94 1 17:00 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH TRY Renditekurve (%) 10,0 9,5 9,0 8,5 8,0 7,5 7,0 6,5 6,0 . 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Renditen per Sep.13 Renditekurve Sep.13 Renditekurve Jun.13 Prognose für Dez.13 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Renditeprognosen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 4,50 4,50 5,00 5,50 5,50 2-j. Anleihe2 4,75 5,25 5,38 5,38 Kons. 7,75 7,20 7,50 7,60 7,60 5-j. Anleihe2 7,94 7,40 7,70 7,80 7,70 10-j. Anleihe2 Konsensus 1 Monat2 Wechselkursentwicklung Prognose einer Abwärtskorrektur unserer BIP-Wachstumsprognosen für 2013 und 2014 von 4,0 % bzw. 4,5 % auf jeweils 3,5 %. 17. Sep1 Kons. 6 Monate2 8,15 7,50 7,80 7,90 7,80 12 Monate2 8,85 7,90 8,10 8,20 8,10 8,63 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 8,80 9,30 9,20 9,00 7,58 7,94 8,08 7,90 8,77 8,90 9,40 9,50 9,20 9,33 9,20 9,70 10,00 9,90 9,00 9,55 9,45 n.v. 1 17:00 (MEZ) 2 Rendite auf der Briefseite (ask yield) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 1 17:00 (MEZ) 2 Geldkurs (bid rate) Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 37 Sovereign Eurobonds Positiver Ausblick Geringere Exponierung an der Frühjahrsrally schützte CEE teilweise vor größeren Gewinnmitnahmen diesen Sommer Märkte könnten besorgt über geringere Geldzuflüsse sein, die das technische Gesamtbild für CEE potentiell trüben Unsere Kollegen für die entwickelten Märkte halten UST-Renditenerweiterung aus kurzfristiger Perspektive für übertrieben Leicht positive Erträge in CEE-Eurobonds in Q4 erwartet, Investmentpräferenz gilt zuletzt schwachen Credits wie der Türkei EMBIG USD performance* Index Ertrag (%) 17. Sep1 p.q. Spread (BP) seit2 18.Sep1 p.q. PL (A-) 521 0,4 -5,1 157 -7 LT (BBB) 148 1,0 -3,9 209 -15 BG (BBB) 1014 0,9 1,3 68 -45 RU (BBB) 891 0,5 -5,9 222 -13 TR* (BBB-) 587 -3,1 -11,9 274 22 HR (BB+) 126 1,5 -2,8 328 -28 RO (BB+) 119 1,2 -4,3 232 -29 HU (BB) 234 0,9 -1,3 328 -16 RS (BB-) 177 -0,1 -6,4 443 12 UA (B) 558 0,3 -4,5 814 27 BY (B-) 126 0,5 1,4 832 72 Europa* 926 -0,3 -6,7 289 -4 Afrika 767 -6,8 338 -24 Asien 496 -2,9 -11,0 253 20 Mittlerer Osten 414 1,1 -1,8 446 -3 Lateinamerika 568 1,6 -8,5 370 -37 2,2 Global 618 0,2 -8,1 320 -17 Inv.grade 471 -0,7 -9,6 215 -10 BB 541 0,7 -7,0 359 -13 B 1012 3,0 -4,1 774 -44 1 17:00 (MEZ) 2 seit Jahresanfang * TR - Türkei Fitch Rating, Europa - CEE Quelle: Thomson-Reuters, Raiffeisen RESEARCH CDS Spreads (BP) * 500 150 400 120 300 90 200 60 100 30 0 0 Sep.11 Mär.12 Sep.12 Mär.13 Sep.13 CEE 5-j. CDS DE 5-j. CDS (r. Skala) * CEE - durchschnittlicher USD CDS-Spread für die Region Quelle: Bloomberg 38 Markttrends In den letzten Monaten erlebten wir eine schmerzhafte Reaktion der Emerging Markets (EM) auf das Risiko einer Rückführung der lockeren Geldpolitik durch die Fed. Die EM-Verkaufswelle nahm insbesondere in Juli-August Fahrt auf und löste sogar Ängste aus, das EM-Risiko-Cross-Selling könnte sich zu einer selbstverstärkenden Krise weiter entwickeln. Überraschenderweise haben die CEE-Märkte jedoch – mit Ausnahme der Türkei – diesmal weniger eingebüßt als die traditionellen EM wie Brasilien oder Indonesien. Dies wirft die Frage auf, ob CEE besser von der Krise isoliert ist oder ob ein anderer Grund hinter der vergleichsweisen Widerstandsfähigkeit von CEE in der jüngsten Vergangenheit steht. Wir sehen weniger Anlass, zu glauben, dass CEE von globalen Volatilitäten besser isoliert ist, und wir erkennen keinen typischen Krisenkatalysator in EM zur Erklärung eines größeren Ausverkaufs. Gleichzeitig stellen wir in der Rückschau fest, dass CEE seit Anfang 2013 bis Ende Juni hinter den EMs im allgemeinen zurück liegt. Zum Nachweis sahen wir uns drei Marktsegmente an: die Märkte für Credit Default Swaps (CDS), Fremdwährungen (FX) und Staatsanleihen (LCY). In allen drei Segmenten sehen wir klare Hinweise darauf, dass CEE hinsichtlich Performance und Anleihen-Spreads schwächer sind. Unter Ansatz aggregierter durchschnittlicher 5-Jahres-CDS-(USD)-Spreads ausgewählter CEE-Länder stellen wir fest, dass das CEE Regionalrisiko im Vergleich zu traditionellen, größeren EM-Ländern wie Brasilien, Russland und Türkei höher ausfällt. Dies kontrastierte etwas mit dem EMBIG-Spread für CEE, der in der selben Zeitspanne mehr Widerstand an den Tag legte. In zweiter Linie stellen wir fest, dass die CEE-Währungen ebenfalls schlechter abschnitten als EMs auf breiterer Basis, sowohl am Euro wie auch am USD gemessen. CEE war in der Tat weniger an Lokalwährungs-EM-Rallys beteiligt, die von Mittelzuflüssen im Zeitraum Februar-Mai 2013 ausgelöst wurden. Bislang war die Renditen-Reaktion des CEE-Staatsschuldenmarktes auf den jüngsten Abverkauf weitgehend auf Linie mit den EMs insgesamt, wenn wir Inflationsunterschiede ausklammern. Alles in allem sehen wir nicht genug Beweise für eine EM-spezifische Krise, wobei wir der Meinung sind, dass die Neubewertung der EM-Risiken großenteils im Zuge der UST-Renditenerweiterung stattfand. Überdies haben die CEE-Märkte nicht von der letzten EM-Rally profitiert, ausgenommen bestimmte Länder wie Rumänien, zumal sowohl die Eurozonenprobleme wie die schwächeren Rating-Ausblicke größere Mittelzuflüsse in die Region verhinderten. Bisher haben weniger europäische Fonds die Flucht ergriffen als deren amerikanische oder globale Pendants. Die Folge daraus war, dass die geringere Exponierung an der spekulativen Marktrally im Frühjahr dazu beigetragen hat, die Region CEE vor umfangreicheren Gewinnmitnahmen im Zuge des Ausstiegs von EM-Fonds diesen Sommer zu bewahren. Primärmärkte In Q3 gewannen die primären Eurobond-Märkte nicht viel Vertrauen. Einerseits blieben CEE-Staatspapiere die größten Emittenten in den Eurobondmärkten mit einem Anteil von etwa 70 % an allen EM-Sovereign-Platzierungen 2013. Obwohl 4. Quartal 2013 Sovereign Eurobonds viele CEE-Regierungen in Q1 Anleihen auf den Markt zu bringen vermochten, führte die rasche Verschlechterung der Marktbedingungen in Q2 und vor allem in Q3 zu einer substantiellen Abnahme der Platzierungsvolumina. Im Jahr 2013 rangieren bisher Russland, die Slowakei, Slowenien und Rumänien unter den top vier Emittenten am CEE-Marktplatz, gefolgt von Ungarn, der Türkei und der Ukraine. Bezüglich Marktperspektiven stellen wir fest, dass einige CEE-Regierungen noch immer ihren Eintritt in den Eurobond-Markt in diesem Jahr planen. Zu potenziellen Emittenten zählen wir die Türkei, die baltischen Staaten (Lettland hat bereits eine Q4-Emission angekündigt) und vielleicht die Ukraine. Dennoch könnte der Markt wegen zu geringer Mittelzuflüsse und zu vielen Emissionen nervös werden, die das technische Gesamtbild für CEE vor dem Hintergrund eines zunehmenden Anleihenangebot-Risikos eintrüben. CEE CDS Spread vs. ausgewählte EM* 100 50 0 -50 Jän.13 Mär.13 Mai.13 Jul.13 vs. RU vs. BR * 5 Jahres CDS Spread different vs. ausgewählte EM, positives different bedeutet CEE Spread bleibt zurück, CEE CDS - einfache durchschnittliche CDS Spreads für PL, HU, CZ, SK, SI, BG, HR, RO, RS Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Ausblick und Strategie Wir erachten die gegenwärtige Verkaufswelle als ein wenig übertrieben und glauben an eine Rückkehr der EM-Fonds, zumal die jüngsten Risikoverkäufe in EM gute Einstiegsniveaus zur Investition in Sovereign-Eurobonds geschaffen haben. Insbesondere sind wir der Meinung, die CEE-Märkte könnten das Vertrauen der Investoren dank sich verbessernder wirtschaftlicher Wachstumsaussichten und den relativ klugen Fiskalpolitiken in einigen Ländern zurückgewinnen. Wir stimmen unseren Kollegen für die entwickelten Märkte zu, die die UST-Renditensteigerung aus kurzfristiger Perspektive als ziemlich übertrieben erachten, weshalb sie von relativ stabilen langfristigen UST-Renditen in Q4 ausgehen. Die abnehmende Risikoaversion und die neuen Investmentfonds-Allokationen, wie sie typisch für die Herbstsaison sind, sollten die Investoren in die EM zurück bringen und zu einer Steigerung der Nachfrage nach CEE-Anlagen beitragen. Dem entsprechend erwarten wir während Q4 leicht positive Erträge in CEE-Eurobonds. Unsere Investitionspräferenzen gelten Credits, die zuletzt Tiefschläge hinnehmen mussten, wie der Türkei, wo die letzte politische Krise die fundamentalen Verbesserungen überschattet hat. Wir empfehlen auch ungarische Anleihen, da wir annehmen, dass der Rating-Ausblick sich auf stabil ändern wird, sobald das Wirtschaftswachstum den lange benötigten Anstoß erhält. Gintaras Shlizhyus Benchmark Eurobond Prognosen und Performance Spread Spanne Rating Dur. 17.0Sep1 Dez.13 Anleihe Spread Sep.13 vs. TR vs. SA CEE und EM FX Indizes vs. EUR 130 über 100 = Aufwertung 110 90 70 50 Jän.13 Mär.13 Mai.13 CEE FX select Jul.13 Sep.13 EM FX select * FX Indizes alle vs. Euro, Index mit Basis auf 31/12/2012 = 100, CEE FX Auswahl - PLN, HUF, CZK, BGN, HRK, RON, RSD, TRY, RUB, UAH, EM FX Auswahl - BRL, IDR, MXN, THB, ZAR Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Spanne min. max. Perf. (%) Mär.14 min. max. Spread Spanne Perf. (%) Jun.14 min. max. Perf. (%) PL 3% due 23 USD A- 8,4 143 125 161 107 0,2 128 164 110 -0,8 124 160 106 -1,4 PL 4.5% due 22 EUR 7,1 73 65 80 57 -0,4 67 82 60 -2,0 65 80 57 -4,6 LT 6.625% due 22 USD BBB 6,7 161 150 172 139 -0,6 159 181 148 -1,8 149 170 138 -2,5 LT 4.85% due 18 EUR BBB 3,9 207 180 234 153 0,6 183 237 156 -0,3 179 233 152 -1,8 BG 4.25% due 17 EUR BBB 3,6 177 160 194 143 0,2 167 201 150 -0,8 159 193 142 -1,9 RU 4.5% due 22 USD BBB 7,1 156 145 167 134 -0,3 153 175 143 -1,6 144 166 133 -1,6 TR 3.25% due 23 USD* BBB- 8,0 244 210 278 176 1,5 212 280 178 0,5 209 277 175 0,0 TR 5.125% due 20 EUR* BBB- 5,7 311 280 342 249 1,1 291 353 260 -0,7 278 340 247 -2,3 HR 5.5% due 23 USD BB+ 7,3 304 290 317 276 -0,1 311 339 298 -2,4 287 314 273 -1,3 HR 6.5% due 15 EUR BB+ 1,2 213 200 225 187 0,0 213 238 200 -0,2 198 223 185 -0,3 RO 4.375% due 23 USD BB+ 8,1 229 210 249 191 0,3 220 259 201 -1,3 208 247 189 -1,2 RO 4.875% due 19 EUR 5,2 311 280 342 249 1,0 291 353 260 -0,6 278 340 247 -2,1 HU 5.375% due 23 USD BB 7,4 315 290 340 265 0,7 305 355 280 -1,2 288 337 263 -0,6 HU 3.875% due 20 EUR BB 5,6 365 340 390 315 0,7 360 411 335 -1,5 337 387 312 -2,5 RS 7.25% due 21 USD BB- 5,9 423 385 462 347 1,1 402 479 364 -0,5 382 459 344 -0,5 UA 7.5% due 23 USD B 6,4 673 640 705 607 0,8 686 751 653 -2,7 633 698 600 -0,6 BY 8.95% due 18 USD B- 3,5 808 760 856 712 1,0 810 905 762 -1,1 752 848 704 0,2 A- BB+ 1 17:00 (MEZ); * Performance als kumulative Return der Bruttopreis bis Prognose Horizont, Länder sortiert nach S&P Rating, Türkei - Fitch Rating Quelle: Bloomberg, S&P, Fitch, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 39 Corporate Eurobonds CIS: Schwach im Frühjahr, ruhig im Sommer, Belebung im Herbst? Positive Korrelation von Credit-Spreads mit UST-Renditen nimmt in Q3 ab Rekordemissionen im EM-Corporate-Markt 2012 nach ruhigem Sommer kaum zu übertreffen Steiler gewordene Spread-Kurven, da Investoren in unsicheren Zeiten kurzfristige Papiere bevorzugten Wenige attraktive Kaufmöglichkeiten in unserer Coverage Renditen 2013 im laufenden Quartal CEMBI KZ CEMBI RU CEMBI ASIA CEMBI MIDEAST CEMBI CEMBI UA CEMBI LATIN EMBIG -9% -6% -3% 0% 3% Quelle: JP Morgan, Raiffeisen RESEARCH UST vs. CEMBI RU Index 1,6 420 1,1 370 0,6 Dez.12 Mär.13 Mai.13 Aug.13 320 UST 5J, % CEMBI BROAD RU (BP, r.S.) Quelle: Bloomberg, JP Morgan, Raiffeisen RESEARCH Neuemissionen EM Credits 100% 80% 60% 40% 20% 0% 2007 2009 2011 Lateinamerika Mittlerer Osten & Afrika CEE CIS Asien * seit Jahresanfang Quelle: Bond Radar, Raiffeisen RESEARCH 40 2013* Die Sorgen, dass die Fed ihre Anleihenkäufe zurücknehmen könnte, sind etwas abgeflaut, und der Credit-Markt scheint sich auf das “neue Business as usual” eingelassen zu haben, bei einem langsamen Anstieg der US-Treasury-(UST)-Renditen im Verlauf des dritten Quartals. Wie wir bereits berichtet haben, erlebten wir von Mai bis Juni zusammen mit steigenden Renditen bei billigeren UST-Renditen eine bemerkenswerte Spread-Dekomprimierung. Wir argumentierten, dass wir nach einer Erholung des Markts vom Schock, einer erneuten Komprimierung der Credit-Spreads gegenüberstehen könnten, die die potentiellen UST-Renditensteigerungen zumindest teilweise auffängt. Nach unserer Beobachtung hat sich die Situation bereits in Q3 zu normalisieren begonnen. Seit unserem letzten Update im Juli hat der UST-5J-Satz von 1,45 % auf etwa 1,75 % weiter zugelegt. Wir berechneten demgemäß eine Korrelation von nahezu -0,7 zwischen 5J-UST-Renditen und dem JP Morgan CEMBI Broad RU Index (d. h. bei steigenden UST-Renditen engen sich die Spreads im allgemeinen ein, und umgekehrt) von Anfang des Jahres bis Ende April 2013. Indessen drehte sich die Korrelation von Mitte Mai bis Ende Juni, als die UST-Renditen in die Höhe schossen, mit 0,9 vollkommen ins Positive. Von Anfang Juli bis heute ist die Korrelation auf weniger als 0,1 zurückgegangen, d. h. die Spreads von russischen Corporate-Eurobonds sind deutlich weniger empfindlich auf UST-Renditesteigerungen geworden. In Q3 war die Spread-Performance des globalen Emerging Market (EM) Corporate Index praktisch unverändert. Der Index verbuchte einen kleinen positiven Gesamtertrag von 0,4 % im laufenden Quartal, hauptsächlich zurückführbar auf das LatAmSegment. Das CIS-Segment hat jedoch den restlichen Index übertroffen. In Q3 2013 seit Jahresanfang brachte Russland 2,15 %, vor der Ukraine mit 0,75 % und hinter Kasachstans High-Yield (HY) mit beeindruckenden 3,3 %. Die kasachischen Investmentgrade-Papiere (IG) schafften es nicht, erneut zu glänzen und kehrten in Q3 zu einem Ertrag von 0,06 % zurück, der hinter dem EMBIG-IndexErtrag von 0,2 % lag und auch schwächer als EMBIG RU mit Erträgen von 0,5 % war. Spread-bezogen verzeichneten die russischen Corporates die geringsten Verluste im Anschluss an die Marktturbulenzen früher im Jahr; sie waren um weniger als 50 BP von den lokalen YTD-Minima im Januar entfernt. Demgegenüber sind globale EM-Corporates beinahe 80 BP von diesen Werten entfernt. Die volatilen ukrainischen und kasachischen HY-Credits werden ebenfalls breiter gehandelt und liegen etwa 270 BP bzw. 195 BP über ihren 2013-Minima. Wie erwartet, verlief Q3 in diesem Jahr bezüglich Emissionsaktivitäten ruhig – EM-Corporates haben im Eurobond-Markt in QTD etwa USD 40 Mrd. aufgenommen, verglichen mit USD 102 Mrd. in Q1 und USD 103 Mrd. in Q2. Trotz eines schwachen AuCISt und eines wenig beeindruckenden Starts im September erreichen die EM-Corporate-Emissionen insgesamt beinahe USD 245 Mrd. in 2013 seit Jahresanfang, mithin an die USD 75 Mrd. hinter den Rekord-Emissionen von mehr als USD 320 Mrd. 2012. Wir glauben jedoch, dass die EM-CorporateEmissionen in 2013 die letztjährigen Volumina nicht erreichen werden. In diesem Jahr weist der Primärmarkt für Corporate EM bis dato eine niedrigere Kreditqualität auf, sind doch nur 58 % der Emissionen der Klasse IG zuzurechnen, 4. Quartal 2013 Corporate Eurobonds 4. Quartal 2013 Emissionen EM Unternehmensanleihen 300 240 USD Mrd. 180 120 60 2012 Asien Mittlerer Osten & Afrika Lateinamerika CEE CIS 2013* 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 0 2004 verglichen mit 71 % in 2012. Während Q3 schnellte allerdings der Anteil des IG-Segments auf 82 % der Gesamtemissionen. Wir gehen von einer Fortsetzung dieses Trends aus und glauben, dass der Anteil höherwertiger Emittenten bis zum Jahresende zunehmen wird. Während der Sommerflaute waren die Emissionsaktivitäten im Anschluss an den Marktschock vom Mai und Juni in CIS ausgesprochen verhalten. Im AuCISt brachten CIS-Corporates keinen einzigen Eurobond auf den Markt (verglichen mit beinahe USD 3 Mrd. im AuCISt 2012). Auf Russland entfallen sämtliche der ohnedies spärlichen CIS-Emissionen im laufenden Quartal, mit einem Gesamtumfang von USD 2,2 Mrd. Aufgrund des signifikanten Volumenrückgangs in Q3 ist der Anteil der CIS an den globalen EM-Emissionen auf 17,8 % im laufenden Quartal zurückgegangen, womit dieser allerdings noch immer über dem letztjährigen Anteil von 13,8 % liegt. Wie erwartet, hielten sich die ukrainischen Corporates in Q3 vom Primärmarkt fern, nachdem sie in der ersten Jahreshälfte annähernd USD 4,2 Mrd. ausgegeben hatten. Im Gegensatz zu unseren Erwartungen hat Metinvest kein Papier zur Refinanzierung ihrer im Jahr 2015 fälligen Hochzinsanleihe emittiert, doch betrachten wir das Unternehmen noch immer als wahrscheinliche zukünftiger Emittent. Nach einem relativ lebendigen Q2 in Kasachstan (USD 4,1 Mrd.) haben die Corporates des Landes eine Emissionspause eingelegt. Wir glauben, dass die Aufmerksamkeit des Marktes zurzeit auf die erwartete Emission des Staates fokussiert ist, nachdem in den Medien erneut Spekulationen über eine entsprechende Platzierung aufgetaucht sind. Da wir für die nächsten Monate von einer weniger günstigen Situation für Neuemissionen ausgehen, bei signifikant niedrigeren Volumina im Vergleich zum Jahresanfang, glauben wir, dass die Investoren weiterhin die SekundärmarktEmissionen bevorzugen werden. Allerdings verzeichneten seit der Verkaufswelle in Mai-Juni die Spreads auf viele CIS-Corporates Verengungen und sind in einigen Extremfällen (zum Beispiel das Severstal-Papier mit Fälligkeit 2016) sogar auf Werte vor der Verkaufswelle zurückgefallen. Dies hat uns selektiver werden lassen, weil wir derzeit in unserem Coverage weniger attraktive Gelegenheiten erkennen, als dies noch Anfang Juli der Fall war, obwohl der globale EM-Index und die russischen Corporates zurzeit 110 BP von den Tiefständen dieses Zyklus im April 2011 entfernt sind. In der Ukraine würden wir von Investitionen in die staatlichen Banken des Landes absehen, obwohl diese in der Performance hinter ihren privaten Pendants, wie DTEK und die Metinvest, zurückliegen. In Kasachstan setzten IG-geratete Emittenten ihre Underperformance gegenüber russischen Peers fort, ganz in Entsprechung zu unserer Underweight-Haltung gegenüber NC KMG. Allerdings würden wir eine abwartende Haltung bevorzugen um festzustellen, ob der Staat den Markt tatsächlich anzapft, und erst dann unsere Bewertung dieser Credits neu festsetzen. Im kasachischen Bankensegment erkennen wir weiterhin signifikante Tail Risks. Da der Markt seit März keine Neuigkeiten über den BTA-Kauf durch Halyk erhalten hat und die verfügbaren Fakten bereits eingepreist sind, ändern wir unsere Verkaufsempfehlung auf Halten. In unserem letzten Strategie-Update empfahlen wir den Investoren defensivere Positionen mit einem stärkeren Fokus auf kürzere Durationen und Qualitätspapiere. Da die Marktteilnehmer seit der Verkaufswelle tatsächlich kürzere Durationen bevorzugt haben, haben diese Papiere den Markt übertroffen, und die SpreadKurven wurden steiler, besonders auffällig im Bereich der russischen Credits. Wir stellen fest, dass die längerfristigen Anleihen (beispielsweise mit Fälligkeit 20222023) von russischen Credits wie LUKOIL, Sberbank und VimpelCom derzeit im Vergleich zu deren kürzeren Papieren (mit Fälligkeiten beispielsweise in 20172018) attraktiver bewertet erscheinen. Alexander Sklemin Quelle: Bond Radar, Raiffeisen RESEARCH Ratingdrift in Russland 40 0 20 360 0 720 -20 1.080 -40 1.440 -60 1.800 Sep.13 Jän.12 Mai.10 Sep.08 Jän.07 # Upgrades - # Downgrades JP Morgan CEMBI (BP, invers, r.S.) Quelle: Bloomberg, JP Morgan, Raiffeisen RESEARCH Ausgewählte Unternehmensanleihen Emittent ISIN Fälligkeits- Rendatum dite (%) Alfa Bank XS0544362972 9/25/2017 5.0 Alrosa XS0555493203 11/3/2020 6.1 Evraz XS0618905219 4/27/2018 7.3 Gazprom XS0885733153 2/6/2020 4.8 Halyk Bank XS0298931287 5/3/2017 5.5 KazMunayXS0556885753 4/9/2021 5.4 Gaz VimpelCom XS0587031096 2/2/2021 6.7 Quelle: Bloomberg 41 Aktienmärkte/Österreich Umfeld spricht für steigende Kurse Bewertungen weiterhin moderat Gewinne steigen 2013 zweistellig Höhere Niveaus beim ATX erwartet Nachdem er lange Zeit hinterhergehinkt war, konnte der österreichische Aktienmarkt seit Ende Juni einen deutlichen Aufwärtstrend vorweisen. Vor allem die besser als erwartete Entwicklung der europäischen Konjunkturdaten und die damit verbundene Verbesserung des Sentiments bildeten dabei das Fundament für den Anstieg und sorgten auch bei weniger stark kapitalisierten Aktienmärkten für eine Belebung. Interessant war zudem, dass der ATX die meisten seiner osteuropäischen Pendants outperformte. Einflussfaktoren für den ATX* Inländische Konjunktur Export 2 (2) OECD exkl. Osteuropa 2 (2) Osteuropa 2 (2) Asien 2 (2) Unternehmensgewinne 2 (2) Schlüsselbranchen 3 (2) Bewertungsniveau/KGV 2 (2) Zinsen/Renditen 2 (2) Wechselkurse 2 (2) Auslandsbörsen 2 (2) Liquidität 2 (3) Markttechnik 3 (3) Dass zuletzt vor allem internationale Faktoren der maßgebliche Treiber für die heimischen Aktien war, zeigte sich gut an der geringen Reaktion auf die stagnierenden österreichischen Wirtschaftsdaten. So hat beispielsweise im zweiten Quartal keine Beschleunigung der Konjunkturdynamik stattgefunden. Dennoch hat sich wenigstens der Ausblick ein wenig aufgehellt. Blickt man etwa auf diverse Vorlaufindikatoren, so kann durchaus mit einer Verbesserung der Lage gerechnet werden. Die von uns erwarteten Wachstumsraten von +0,5 % für 2013 und +1,5 % für 2014 sind zwar nicht als stark einzuordnen, deuten aber trotzdem auf eine Verbesserung hin. Notenskala von 1 - 4 (Zahlen in Klammer letzte Ausgabe) * Erwarteter Trend für die nächsten 3 - 6 Monate Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Raiffeisen Centrobank Bewertungsabschlag beim ATX 120% 60 100% 50 80% 60% 40 40% 20% 30 0% 20 -20% -40% 10 -60% 0 1996 -80% 1998 ATX* 2001 2004 DAX* 2006 2009 2012 Bewertungsdifferenz** * zyklisch adjustiertes Kurs/Gewinn-Verhältnis (basierend auf dem Durchschnitt der Gewinne der jeweils letzten 10 Jahre) ** Relative Bewertung ATX vs. DAX Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Bei den Unternehmensergebnissen konnten sich die heimischen Firmen zuletzt ein wenig vom schwachen Trend auf europäischer Ebene abheben. Generell fielen die Quartalsberichte der Unternehmen aus dem ATX Prime mehrheitlich in den Erwartungen aus. Das liegt wohl auch daran, dass vereinzelt Einmaleffekte schlagend wurden und diese schon im Vorfeld der Veröffentlichung der Zahlen bekannt gegeben wurden. Dementsprechend hielt sich das negative wie positive Überraschungspotenzial in Grenzen. Überraschungen gab es aber vor allem dort, wo es gegenüber dem Vorjahr zu Ergebnissteigerungen gekommen ist. Das war u.a. bei EVN, Mayr-Melnhof oder auch AT&S der Fall. Außerdem überraschten defensiv orientierte, spätzyklische und regulierte Unternehmen, wie Österreichische Post, Flughafen Wien, Telekom Austria und Rosenbauer, die ebenfalls Ergebnisverbesserungen präsentieren konnten. Die Ergebnisausblicke für das Sektorenstruktur des ATX Sektor Unternehmen Finanz CA Immobilien, conwert, Erste Group, Immofinanz, Raiffeisen Bank International, Vienna Insurance Group Gewichtung 41,1% Industrie Andritz, Österreichische Post, Strabag, Wienerberger, Zumtobel 15,9% Energie OMV, Schoeller-Bleckmann 17,1% Grundstoffe Mayr-Melnhof, Lenzing, RHI, voestalpine 18,4% Telekom Telekom Austria 3,7% Versorger EVN, Verbund 3,8% Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Raiffeisen Centrobank, Wiener Börse 42 4. Quartal 2013 Aktienmärkte/Österreich Obwohl auch die Profitabilität der österreichischen Unternehmen durch die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt ist, gehen wir nach wie vor davon aus, dass die Gewinne im Jahr 2013 klar zweistellig wachsen (Erwartung: +24 %) werden. Diesbezüglich besteht ein klarer Unterschied zu den Unternehmen aus dem DAX oder Euro STOXX 50, wo heuer eine rückläufige Entwicklung sehr wahrscheinlich ist. Die Bewertungsniveaus bleiben unserer Meinung nach anhaltend moderat. Die geschätzten KGVs für 2013 bzw. 2014 liegen bei 12,2 bzw. 11,0. Am Beispiel der zyklisch adjustierten KGVs bleibt allerdings der klare Bewertungsabschlag bspw. gegenüber dem deutschen Aktienmarkt bestehen. Wie wir schon des Öfteren angemerkt haben, erachten wir diesen als nicht gerechtfertigt. Die wesentlichen Einflussfaktoren über die kommenden Monate hinweg sollten weiterhin die Diskussion rund um die Liquiditätsmaßnahmen der großen Notenbanken und die sich zunehmend abzeichnende Erholung der globalen Wirtschaft bleiben. Vor allem bei letzterem Punkt erwarten wir eine weitere Verbesserung der Konjunkturdaten. Insbesondere in der Eurozone darf durchaus mit weiter steigenden Vorlaufindikatoren gerechnet werden. In einem solchem Umfeld wird sich unserer Meinung nach auch der österreichische Aktienmarkt wacker schlagen. Dieser sollte dabei von seiner moderaten Bewertung und von der generell geringeren Risikoaversion gegenüber weniger stark kapitalisierten Aktienmärkten profitieren. Dementsprechend erwarten wir bis Jahresende höhere Indexstände beim ATX. „Kauf“. Johannes Mattner Fair Value des ATX per Sept. 2014* Renditen (10J) GR-RR** 2,50% 3,00% 3,50% 8,25% 2.118 2.024 1.938 8,00% 2.169 2.070 1.980 7,75% 2.222 2.118 2.024 7,50% 2.277 2.169 2.070 7,25% 2.336 2.222 2.118 7,00% 2.397 2.277 2.169 6,75% 2.462 2.336 2.222 6,50% 2.530 2.397 2.277 6,25% 2.603 2.462 2.336 6,00% 2.679 2.530 2.397 5,75% 2.760 2.603 2.462 5,50% 2.847 2.679 2.530 5,25% 2.938 2.760 2.603 5,00% 3.036 2.847 2.679 * auf Basis der erwarteten ATX-Gewinne für 2013 iHv. 227,7 ATX-Punkten ** Gewinnrendite minus Rentenrendite Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Raiffeisen Centrobank Gewinnrendite* minus Rentenrendite 20 Prognose zweite Halbjahr blieben weitgehend unverändert. Hierfür verantwortlich zeichnen insbesondere die schon in den Vormonaten ausgesprochenen Gewinnwarnungen einiger Unternehmen. Bezüglich der Stimmung der Unternehmen fällt auf, dass diese als weitgehend neutral und zuweilen sogar als verhalten bezeichnet werden kann, da öfters von steigendem Kostendruck bei schwacher Umsatzentwicklung für den Rest des Jahres gesprochen wurde. Eine Ausnahme hierbei bilden etwa Rosenbauer oder auch SBO, die von einer derzeit guten Auftragslage profitieren. Zyklische Unternehmen wie voestalpine und RHI zeigten sich ebenfalls optimistisch. 15 10 5 0 2002 2004 2006 2007 2009 2011 2013 *Gewinnrendite = 1/KGV; auf Basis der Gewinne der nächsten 12 Monate Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH, Raiffeisen Centrobank Bewertung und Prognosen 18.Sep* Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 228,2 210,1 215,9 221,8 227,7 Renditeprognose 2,38 2,45 2,65 3,00 3,10 Gewinnrendite-Rentenrendite (10j) 6,75 5,50 5,25 5,00 5,25 2642 2733 2772 2727 Gewinn der nächsten 12 Monate ATX-Prognose auf Basis GR-RR ATX-Prognose 2499 erwartete Kursentwicklung Bandbreiten KGV auf Basis der Gewinne d. n. 12 Monate 11,0 2630 2750 2800 2720 5,2% 10,1% 12,1% 8,9% 2300-2750 2400-2850 2500-2950 2500-2950 12,5 12,7 12,6 11,9 * 23:59 (MEZ); Quelle: Raiffeisen RESEARCH, Raiffeisen Centrobank 4. Quartal 2013 43 Aktienmärkte/CEE Positiver Jahresausklang erwartet Wirtschaftliche Erholung sowohl lokal als auch international Saisonal bedingt höhere Nachfrage nach Aktien erwartet CEE-Aktienmärkte weisen im Vergleich noch relativ günstige Bewertungen auf Lokale Faktoren rücken wieder stärker in den Vordergrund Für die CEE-Aktienmärkte gestaltet sich der Ausblick im vierten Quartal 2013 positiv. Insbesondere die Vorgaben von Seiten der etablierten Finanzmärkte stimmen uns zuversichtlich, was den weiteren Verlauf bis Jahresende angeht. Die Leitzinsen dürften noch bis Ende 2014 (FED) bzw. Anfang 2015 (EZB) auf dem gegenwärtig sehr niedrigen Niveau verbleiben und zunächst keine Sorgen bereiten. Ein Abbau der Überschussliquidität in Europa und die Rückführung des Anleihekaufprogramms der US-Notenbank (Stichwort: Tapering) sind unausweichlich und wird unseres Erachtens nach schrittweise bis in nächste Jahr hinein erfolgen. Angesichts der üppigen Liquidität rechnen wir jedoch mit keinem „Austrocknen“ der Aktienmärkte. Im Gegenteil, mangels Alternativen werden verstärkt Mittel in diese Assetklasse fließen, wodurch wir insbesondere die niedriger bewerteten CEE-Aktien begünstigt sehen. Konjunkturell sehen wir das Tief hinter uns und erwarten im nächsten Jahr eine deutliche Zunahme der wirtschaftlichen Dynamik. Diese sollte bereits in Q4 2013 durch steigende Konjunkturvorlaufindikatoren angezeigt werden und für einen freundlichen Jahresausklang an den Börsen sorgen. Wichtigste Indizes der Region 100 90 80 70 60 50 40 30 2008 2009 2010 2011 2012 2013 BUX WIG20 PX In Lokalwährung Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Der russische MICEX Index konnte im dritten Quartal ansehnliche Kursgewinne vorweisen, die maßgeblich auf den Ölpreisanstieg aufgrund der Syrienkrise zurückzuführen sind. Wohingegen die wirtschaftliche Entwicklung in Russland zuletzt keine Unterstützung bot. Dies wird auch so bleiben, weil sich die unterdurchschnittliche BIP-Entwicklung auf absehbare Zeit fortsetzt (2014f: +2,0 %). Des Weiteren spiegelt sich dies in einem nicht berauschenden Gewinnwachstum der Unternehmen (2014f: +3,5 %) wider. Gleichwohl anzumerken ist, dass der im Index mit 50,3 % gewichtete Energiesektor hauptverantwortlich für diese magere Zahl ist (Energiesektor Gewinnwachstum 2014f: -3,6 %). Geringer gewichtete Sektoren, wie etwa Grundstoffe, Einzelhandel oder Finanz, glänzen hingegen mit zweistelligen Wachstumsraten. Ein wichtiger Impuls für den russischen Aktienmarkt (der stark von ausländischen Investoren getrieben wird) kommt in Form einer Sentimentaufhellung aufgrund der Wirtschaftserholung in Europa und den USA sowie der Stabilisierung in China. Darüber hinaus, gehen wir weiterhin von einem moderaten Anstieg des Ölpreises aus (auch ohne Syrienkrise) und die sehr günstige Bewertung der russischen Aktien sollte Unterstützung bieten. Zusätzlich ist das lokale Handelsvolumen seit September merklich gestiegen, weil man auf ein neues Abwicklungssystem SEE-Indizes im Vergleich 180 150 120 90 60 2010 2011 2012 2013 CROBEX10 BET BIST Nat. 100 In Lokalwährung Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Einflussfaktoren für Aktienmärkte PL HU CZ RU RO HR TR Politik 3 (2) 4 (4) 3 (3) 2 (2) 2 (2) 2 (2) 3 (4) Zinstrend 2 (2) 1 (1) 1 (1) 1 (1) 1 (1) 2 (2) 2 (2) Gewinnentwicklung 3 (4) 2 (2) 1 (2) 3 (3) 1 (1) 3 (2) 2 (2) Schlüsselbranchen 3 (3) 3 (2) 3 (3) 3 (3) 2 (3) 3 (2) 2 (2) Bewertung (KGV) 2 (2) 1 (2) 2 (2) 1 (1) 1 (1) 2 (2) 2 (2) Liquidität 1 (1) 3 (3) 3 (3) 1 (2) 3 (3) 4 (4) 1 (1) Markttechnik 3 (3) 2 (3) 1 (2) 2 (2) 1 (3) 2 (4) 3 (3) Die Bewertungsskala reicht von 1 bis 4. Die Note 1 bedeutet einen deutlich positiven Einfluss, die Note 4 einen deutlich negativen Einfluss auf den jeweiligen Markt. Alle Faktoren sind gleichgewichtet. Der Horizont für die Einschätzung beträgt 3 Monate. Die Zahlen in Klammer beziehen sich auf die letzte Ausgabe. Quelle: Raiffeisen RESEARCH 44 4. Quartal 2013 Aktienmärkte/CEE Erwartete Aktienindexperformance 20% 15% 10% 5% CROBEX10 BET Sep. 14 BIST Nat. 100 Dez. 13 MICEX PX BUX WIG 20 0% ATX umstellte (nach Vorbild der großen int. Börsen nunmehr T+2), weswegen eine nachhaltige Verbesserung des Handelsvolumens in Moskau zu erwarten ist. Kauf. Nachdem der polnische Aktienmarktindex WIG 20 im Verlauf des dritten Quartals aufgrund der gefürchteten Pensionsreform einen deutlichen Kurseinbruch zu verzeichnen hatte, erfolgte die anschließende Erholung ausgesprochen zeitnah. Inhaltlich sollen die Staatsanleihen der privaten Rentenfonds (OFE) vom staatlichen Pensionssystem (ZUS) übernommen werden, wodurch die ausufernde Verschuldungsquote um ca. acht Prozentpunkte gesenkt werden dürfte. Grund für die rasche Erholung ist aber, dass die Aktienbestände der privaten Pensionsfonds hierbei nicht angetastet werden. Allerdings wird die bisher obligatorische Einzahlung in eine freiwillige Option umgeändert, wobei der Zeitrahmen für eine schriftliche Deklaration mit drei Monaten begrenzt ist. Sollte keine Entscheidung erfolgen, wird standardmäßig das staatliche System gewählt. Für 2014 erwarten wir eine wirtschaftliche Erholung, wobei aber das erwartete aggregierte Gewinnwachstum mit 2,6 % sehr moderat und somit die Bewertung (KGV 2014f: 12,8) kaum absinkt. Gepaart mit dem Umstand, dass aufgrund der Pensionsreform die zukünftigen Einzahlungen in die private Pensionssäule und somit auch die Zuflüsse in den polnischen Aktienmarkt mittelfristig geringer ausfallen dürften, gehen wir ob der positiv erwarteten internationalen Vorgaben zwar von leicht steigenden Kursen, aber von keiner Outperformance im regionalen Vergleich aus. Kauf. Der tschechische PX hat im Q3 vor allem wegen der schwer gewichteten Finanzwerte sowie wegen CEZ und Telefonica CR zugelegt. CEZ und Komercni Banka Quelle: Raiffeisen RESEARCH Indizes im Vergleich 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 17.Sep1 2012 ATX 57,4% 50,8% 21,7% 1,1% -61,2% 42,5% 16,4% -34,9% 26,9% 4,1% BUX 57,2% 41,0% 19,5% 5,6% -53,3% 73,4% 0,5% -20,4% 7,1% 2,5% WIG 20 24,6% 35,4% 23,7% 5,2% -48,2% 33,5% 14,9% -21,9% 20,4% -8,4% PX 56,6% 42,7% 7,9% 14,2% -52,7% 30,2% 9,6% -25,6% 14,0% -5,9% MICEX 6,6% 84,3% 67,5% 11,5% -67,2% 121,1% 23,2% -16,9% 5,2% -0,1% 101,0% 50,9% 22,2% 22,1% -70,5% 61,7% 12,3% -17,7% 18,7% 13,1% CROBEX 32,1% 26,4% 62,2% 63,2% -67,1% 16,4% 5,3% -17,6% 0,0% 4,5% BIST Nat. 100 34,1% 59,3% -1,7% 42,0% -51,6% 96,6% 24,9% -22,3% 52,6% -4,4% CECE Composite Index 57,1% 44,7% 14,7% 10,5% -53,7% 40,5% 15,7% -29,1% 25,7% -10,3% DAX 7,3% 27,1% 22,0% 22,3% -40,4% 23,8% 16,1% -14,7% 29,1% 12,9% Euro Stoxx 50 6,9% 21,3% 15,1% 6,8% -44,4% 21,1% -5,8% -17,1% 13,8% 9,7% S&P 500 9,0% 3,0% 13,6% 3,5% -38,5% 23,5% 12,8% 0,0% 13,4% 19,5% MSCI World 9,5% 13,7% 13,5% 2,8% -40,1% 22,8% 7,8% -7,6% 13,1% 17,8% BET In Lokalwährung 1 23:59 (MEZ) Quelle: Bloomberg, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Bewertung langfristiges Gewinnwachstum Gewinnwachstum Kurs/Gewinn-Verhältnis Dividendenrendite 2012 2013e 2014f 2012 2013e 2014f 2013e ATX 5,8% 7,7% 24,0% 11,6% 15,2 12,2 11,0 3,1% WIG 20 4,0% -4,5% -22,5% 2,6% 10,1 13,2 12,8 4,6% BUX 5,1% -16,5% -5,3% 11,9% 9,5 9,9 8,9 3,7% PX1 6,1% 24,3% -10,9% 16,8% 12,3 13,4 11,5 4,7% MICEX 5,4% -12,2% -1,3% 3,5% 4,9 5,6 5,4 4,2% BET 7,1% -10,0% 20,3% 12,0% 8,1 7,5 6,7 3,8% CROBEX10 3,8% 45,4% 25,6% 5,9% 9,6 10,6 10,0 5,5% BIST Nat. 100 8,9% 23,7% 1,1% 7,6% 12,6 10,6 9,9 2,5% 1 Tschechien (PX): exkl. Orco Property Quelle: Thomson Reuters, IBES, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 45 Aktienmärkte/CEE Kurs/Gewinn-Verhältnis 20 15 10 5 2012 2013e Türkei Kroatien Rumänien Russland Tschechien* Ungarn Polen Österreich 0 2014f * Tschechien (PX): exkl. Orco Property Quelle: Thomson Reuters, IBES, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH Gewinnwachstum 50% 30% 10% -10% 2012 2013e Türkei Kroatien Rumänien Russland Tschechien* Ungarn Österreich Polen -30% 2014f * Tschechien (PX): exkl. Orco Property Quelle: Thomson Reuters, IBES, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH werden ab dem 23. September im viel beachteten Stoxx Europe 600 gelistet und können daher ein breiteres Investoren-Spektrum ansprechen. Die Wirtschaft ist im Q2 2013 im Vergleich zum Vorquartal (Q1 2013) um 0,6 % gewachsen – somit hat man nach 6 Quartalen Wirtschaftsschrumpfung die Rezession überwunden (BIP-Wachstum 2014f: +1,9 %). Die fundamentale Bewertung des PX ist mit einem KGV 2014f von 11,5 als moderat einzustufen, wobei die Dividendenrendite (4,8 %) sogar im Spitzenfeld des CEE-Vergleichs liegt. Darüber hinaus bietet die Dividendenrendite des PX als einziges Land in der CEE-Region einen deutlich besseren Ertrag als die entsprechenden Staatsanleihen. Die Leitzinsen bleiben weiterhin auf dem rekordtiefen Niveau von nur 0,05 % und die ausländischen Investoren werden überdies von der moderaten Aufwertung der CZK profitieren. Kauf. Der ungarische BUX musste im Q3 einen Kursrückgang hinnehmen und notiert damit seit Jahresbeginn nur knapp im positiven Terrain. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung gehen wir von einer weiterhin langsamen Erholung (BIP 2014e: 1,5 %) aus, wobei auch weitere Zinssenkungen noch vor der Tür stehen. Planungsunsicherheiten aufgrund der von Viktor Orban betriebenen Politik (z.B. Fremdwährungskonvertierung, neue Steuern etc.) und der im April 2014 bevorstehenden Wahlen könnten allerdings die Investitionen weiter niedrig halten. Mit einem KGV 2014f in Höhe von 8,9 präsentiert sich der BUX im CE-Vergleich relativ günstig – eine gewisse Absicherung nach unten sollte somit vorhanden sein. Die erwarteten aggregierten Unternehmensgewinnsteigerungen 2014f belaufen sich derzeit auf 11,9 %. Ob der positiv erwarteten internationalen Vorgaben gehen wir trotz der Politik bedingten Unsicherheiten von einem freundlichen vierten Quartal aus. Kauf. Die Istanbuler Börse stand in der vergangenen Beobachtungsperiode unter keinem guten Stern. Neben den Eskalationen zwischen regierungskritischen Demonstranten und der türkischen Polizei waren in den vergangenen Monaten massive Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern zu beobachten, welche zu merklichen Währungsabwertungen führten. Von diesem Abverkauf blieb auch der türkische Finanzmarkt nicht verschont, wenngleich die Verwerfungen hier nicht so stark ausfielen wie in manchen anderen Emerging Markets. Die Aussicht auf eine sukzessive Rückführung der Liquidität (eine entsprechende Ankündigung der FED erwarten wir gegen Jahresende) führt uns zu der Annahme, dass die Kapitalabflüsse auch im vierten Quartal noch anhalten werden. Bezüglich der konjunkturellen Dynamik sind wir etwas vorsichtiger geworden und nehmen unsere Prognose für das BIP 2014f um einen Prozentpunkt auf (immer noch robuste) 3,5 % zurück. Eine Abschwächung zeigt sich auch bei den Unternehmensgewinnen, wo wir auf aggregierter Basis für den Leitindex BIST National 100 mit einer Zunahme von nur noch 1,1 % Indexeinschätzungen 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 2499 2630 2750 2800 2720 Kauf 5,2% 10,0% 12,0% 8,8% seit 1/1/13 2300-2750 2400-2850 2500-2950 2500-2950 4,1% 2490 2570 2620 2520 Kauf 5,3% 8,7% 10,8% 6,6% seit 1/1/13 2150-2650 2300-2700 2400-2800 2200-2800 -8,4% 19600 20500 21000 20000 Kauf 5,2% 10,0% 12,7% 7,4% seit 1/1/13 17000-21500 18000-22500 19000-23000 18000-22000 2,5% 1030 1070 1100 1070 Kauf Performance 5,3% 9,4% 12,5% 9,4% seit 1/1/13 Bandbreiten 850-1100 1000-1250 1000-1250 1000-1250 -5,8% ATX Performance Bandbreiten WIG 20 2365 Performance Bandbreiten BUX 18629 Performance Bandbreiten PX 978 Empfehlung In Lokalwährung 1 23:59 (MEZ) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 46 4. Quartal 2013 Aktienmärkte/CEE Überblick Marktkapitalisierung 240 200 535,7 280 160 120 80 40 Ungarn Kroatien Tschechien Rumänien Österreich Polen Russland Türkei 0 * russische Daten basieren auf MICEX/RTS In EUR Mrd.; Ende August 2013 Quelle: FESE, ZSE, WFE, BSE, Raiffeisen RESEARCH 250 150 1,33 Mrd. 350 1,02 Mrd. 0,72 Mrd. Täglicher Handelsumsatz in EUR Mio. 50 2012 Kroatien Rumänien Tschechien Ungarn Österreich Polen Türkei -50 Russland rechnen. Alles in allem rechnen wir im Zuge eines positiven Gesamtmarktes auch an der Istanbuler Börse dennoch mit einem freundlichen Jahresausklang. Kauf. Mit einer Performance von +13 % seit Jahresbeginn steigt der rumänische Aktienmarkt allmählich zu unserem Lieblingsmarkt im heurigen Jahr auf. Einen kräftigen Schub erfuhr die Bukarester Börse dabei durch die früher als erwartete Einigung auf eine Neuauflage des Stand-By-Agreements (SBA) mit dem IWF, was die Fortschritte der Regierung bei der Umsetzung von Reformen und Privatisierungen unterstreicht. Doch auch der wirtschaftliche Ausblick ist ermutigend: Nach einer Zunahme der konjunkturellen Dynamik (BIP 2013e: +2,5 %) gehen wir auch in den beiden kommenden Jahren von einem nachhaltigen und signifikanten realwirtschaftlichen Wachstum (+2,0 % bzw. +2,5 %) aus. Der nachlassende Inflationsdruck ermöglicht zudem kräftige Zinssenkungen von derzeit 4,5 % auf 4,0 % bis Jahresende und 3,5 % bis Anfang 2014. Dadurch sehen wir die Ertragsaussichten der Unternehmen gut unterstützt: Hier glänzen die Titel des BET mit Wachstumsraten von + 20,3 % (2013e) und +12,0 % (2014f), woraus eine äußerst günstige Bewertung (KGV 2014f: 6,7) resultiert. Insofern ergibt sich für den rumänischen Aktienmarkt ein freundlicher Mix aus attraktiven Fundamentaldaten und soliden Markodaten, weshalb wir eine überproportionale Kursentwicklung erwarten. Kauf. Der kroatische CROBEX10 baute in den vergangenen drei Monaten den Gewinn seit Jahresbeginn auf über 4 % aus. Wir sehen diese Performance mehr als Ergebnis des EU-Beitritts am 1. Juli und auf die Vorgaben eines positiven Gesamtmarktes gegründet, als auf lokale fundamentale Faktoren. Zwar dürfte der EU-Beitritt langfristig eine Beschleunigung des Konvergenzprozesses mit zunehmenden Kapitalzuflüssen aus dem Ausland zur Folge haben, allerdings lässt sich davon an der Zagreber Börse zur Zeit noch nichts beobachten. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen in Aktien hat 2013 bis dato lediglich um 0,3 % gegenüber 2012 zugelegt. Der wirtschaftliche Ausblick sieht auch für dieses Jahr trist aus und die Ausblicke der Ratingagenturen sind ob des politischen Reformstaus überwiegend negativ. Insofern sehen wir auch bei den Unternehmensgewinnen der CROBEX10Titel das Risiko eher nach unten gerichtet. Das schlechte makroökonomische Umfeld relativiert auch die moderate Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,0 (2014e). Rechnet man allerdings das zu 45 % in Staatsbesitz befindliche Öl & Gas-Unternehmen INA heraus (49 % hält die ungarische MOL) so erscheinen die übrigen Titel mit einem KGV von 16,0 gar nicht mehr günstig. Bis Jahresende rechnen wir zwar mit einer positiven, im regionalen Vergleich aber unterdurchschnittlichen Entwicklung des CROBEX10. Kauf. Aaron Alber, Andreas Schiller Indexeinschätzungen Ende August 2013 Quelle: FESE, BSE, ZSE, WFE, Raiffeisen RESEARCH 17. Sep1 Dez.13 Mär.14 Jun.14 Sep.14 1473 1550 1620 1650 1600 Kauf 5,2% 10,0% 12,0% 8,6% seit 1/1/13 1300-1700 1350-1750 1350-1750 1300-1700 -0,3% 6400 6800 6900 6700 Kauf 9,9% 16,7% 18,5% 16,7% seit 1/1/13 5300-6900 5500-7000 6000-7200 5800-7000 13,1% 1080 1130 1150 1130 Kauf 5,0% 9,8% 11,8% 9,8% seit 1/1/13 920-1100 950-1200 1050-1250 1000-1200 5,9% 81000 86000 86000 85000 Kauf Performance 8,3% 15,0% 17,7% 15,0% seit 1/1/13 Bandbreiten 70000-85000 75000-90000 80000-92000 78000-90000 -4,4% MICEX Performance Bandbreiten BET 5825 Performance Bandbreiten CROBEX10 1029 Performance Bandbreiten BIST Nat. 100 74783 Empfehlung In Lokalwährung 1 23:59 (MEZ) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 47 Spezialthema Neuregelung des polnischen Pensionssystems Änderungsvorschläge kombinieren Einziehung von Staatsanleihen mit freiwilligen Einzahlungen in private Pensionsfonds Die öffentliche Verschuldung sollte im Verhältnis zum BIP zurückgehen, PLN-Volatilität dürfte jedoch zunehmen Mittelfristig dürften die polnischen Pensionsfonds eher Abgeber polnischer Aktien sein Zusammensetzung Ende Aug. andere andere, Anleihen, 0,5% 11% Aktien; 41% Staatsanleihenn; 42% Cash; 6% Quelle: KNF, Raiffeisen Centrobank-Schätzungen Zusammens. nach 51,5 %-Transfer andere Anleihen; 9% andere; 1% Cash; 6% Aktien; 84% Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzungen Veränderte Strukturen* 100% 75% 21 50% 35 45 25% 0% 20 25 Aktuell nach Veränd. Banken OFE Mutual funds Ausl. Investoren Versicherer Andere *am polnischen Schuldenmarkt Quelle: Nationale Quellen, Raiffeisen RESEARCH 48 Alles in allem kommen die jüngsten Änderungen des polnischen Pensionssystems einer Entscheidung gegen ein marktbasiertes Pensionssystem gleich. Nach der Reform könnte die langfristige Nachhaltigkeit des Pensionssystems abnehmen, doch die letzten Änderungen waren ohnehin durch kurzfristige politische Erwägungen motiviert. Der schlimmste Fall einer vollständigen Verstaatlichung der privaten Pensionsfonds wird nicht eintreten. Andererseits werden sich aus dem freiwilligen Charakter des zukünftigen Systems, der unmittelbaren (51,5 % des verwalteten Vermögens) sowie allmählichen (10 Jahre vor Pensionsantritt) Umschichtung von Vermögen in Staatsbesitz sowie der plötzlichen Steigerung der Aktienlastigkeit der Fondsinvestitionen nach Abschluss des Transfers von 51,5 % einige Konsequenzen ergeben. Allen voran werden die eingeführten Veränderungen das Budget und die öffentliche Verschuldung etwas entlasten, sodass die Regierung die erwarteten EU-Fonds ab 2014 besser einbinden können wird. Darüber hinaus erwarten wir für 2014 und die weitere Zukunft positive Zuflüsse in Fonds. Außerdem denken wir, dass die Fondszu- und -abflüsse sich auch dann noch ausgleichen, wenn sich etwa 20 % jener, die derzeit und zukünftig Beiträge zu offenen Pensionsfonds (OFEs) leisten, dazu entschließen, in das neue System überzuwechseln. Weiters sind wir der Meinung, dass die Fonds über einen ausreichenden Bestand an Staatsanleihen sowie staatlich garantierten Anleihen und Barbeständen verfügen, um die Umschichtung von 51,5 % des verwalteten Vermögens durchführen zu können, ohne dafür Aktien- oder Unternehmensanleihen-Bestände liquidieren zu müssen. Andererseits werden die privaten Pensionsfonds nach Umschichtung der 51,5 % des verwalteten Vermögens zur staatlichen Sozialversicherung ZUS sehr aktienlastig veranlagt sein (84 % per Ende August) – insbesondere am polnischen Aktienmarkt (zu knapp 81 %). Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass neues Kapital hauptsächlich in Unternehmensanleihen, Geldmarktinstrumente und Auslandsveranlagungen investiert werden dürfte (die Fonds werden nach und nach bis zu 30 % im Ausland veranlagen können). Außerdem weist unsere Simulation darauf hin, dass die Fonds wahrscheinlich darauf abzielen, ihre derzeitigen Bestände an polnischen Aktien abzubauen, um das Risiko zu mindern und zu diversifizieren. Daher sind wir der Meinung, dass die offenen Pensionsfonds in Zukunft bei polnischen Aktien eher auf der Verkäuferseite stehen werden anstatt für Nachfrage zu sorgen. Der Anteil der ausländischen Investoren im Staatsschuldenmarkt wird von 35 % auf 45 % zunehmen, wenn die Pensionsfonds nicht in diesem Markt vertreten sind. Eine solche Verlagerung wird wahrscheinlich zu einer höheren Volatilität beitragen, wodurch möglicherweise auch das FX-Risiko für die polnische Wirtschaft und für FX-denominierte Anlagen in Polen zunehmen wird. Die erwähnten Faktoren können als leicht negativ betrachtet werden. Hinsichtlich des Bankensektors ist hinzuzufügen, dass einige Corporates es zukünftig schwieriger finden könnten, Kapital auf dem Anleihenmarkt aufzunehmen. Was die Markt/RatingAuswirkungen betrifft, ist zu erwähnen, dass die Maßnahmen zur Pensionsreform eher negativ gesehen werden, da sie das gesunde und strikte StaatsschuldenRegelwerk unterminieren. Gunter Deuber, Bartlomiej Kubicki 4. Quartal 2013 Banken Aktuelle Bewertung begrenzt das Aufwärtspotenzial für Q4 13 Die Bewertungsprämie polnischer Banken sollte nach dem Rekordwert im August wieder abnehmen Zinsmargen sollten sich in den kommenden Quartalen normalisieren Erste, Komercni und GNB zeigten starke Q3 Performance; PKO BP bleibt Kaufempfehlung Bankaktien haben im Q3 stark zugelegt (mit Ausnahme von OTP), getragen von Gewinnüberraschungen und zu erwartenden Anzeichen eines makroökonomischen Aufschwungs (polnische und rumänische Banken, Komercni), teilweise aber auch durch Neuigkeiten im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen (Kapitalerhöhung der Erste Group und Rückzahlung des Partizipationskapitals). Seit Mai hat die Bewertungsprämie polnischer Banken im Hinblick auf das Kurs-/Buchwertverhältnis drastisch zugenommen und kletterte Mitte August auf ein 3-Jahres-Hoch. OTP war der klare Verlierer und musste einiges von der Outperformance im H1 13 wieder abgeben: Der Grund ist die anstehende Entscheidung über den Schuldenschnitt bei Fremdwährungshypotheken: In einem „Worst case“ Szenario rechnen wir mit einem negativen Effekt je Aktie in Höhe von HUF 450 bei OTP und EUR 1,0 für die Erste Group. Für Q4 gehen wir davon aus, dass die im kommenden Jahr von der EZB durchzuführenden Asset Quality Reviews sowie die Stresstests der Europäischen Bankaufsichtsbehörde in den Mittelpunkt rücken werden. Da die Entwicklung der K/BW-Verhältnisse und der Eigenkapitalrenditen polnischer Banken im bisherigen Jahresverlauf auseinanderdriftete, könnte es nach dem Beginn einer deutlichen Annäherung seit Ende August (aufgrund der Reformen im lokalen Pensionsfonds-System und der jetzt wieder erhöhten Risikobereitschaft, in türkische und russische Banken zu investieren) zu einer kontinuierlichen Verringerung der Prämien kommen – und das obwohl sich der Ausblick für die Eigenkapitalrenditen zum Positiven wenden sollte. In Polen würden wir auf PKO setzen. Das Unternehmen weist attraktive Bewertungskennzahlen auf (KGV-Abschlag von 13 % und 1,6x Kurs/BW) sowie positive Impulse aus der kürzlichen Übernahme von Nordea. Für MIL und BRE bestätigen wir unsere „Untergewichten“-Empfehlung. Nach der Erholung während des Sommers haben wir Komercni (die sich nunmehr mit einer möglichen Bankensteuer konfrontiert sieht) von unser Liste der „Kauf“-Empfehlungen genommen und behalten unsere neutrale Einstellung OTP gegenüber angesichts der Unsicherheitsfaktoren in Ungarn und der rückläufigen Gewinndynamik in Russland bei. Jovan Sikimic, Stefan Maxian Sektorvergleich Unternehmen Empfehlung Kursziel KGV bereinigt 2013e Erste Group Komercni Banka OTP PKO BP BZ WBK Getin Noble Bank Bank Pekao SA BRE Bank Bank Millennium BRD-GSG Banca Transilvania Komercijalna Aik Banka RBI IR Halten Halten Kauf Halten Kauf Halten Verkauf Reduzieren Halten Halten Reduzieren Halten NA EUR 24,50 CZK 4,400 IR PLN 39,90 PLN 340,00 IR PLN 171,00 PLN 389,00 PLN 5,74 RON 8,24 RON 1,26 RSD 1,200 RSD 1,500 NA 15,7 13,0 8,2 14,1 19,2 15,6 16,9 15,3 18,4 35,8 10,1 5,9 4,6 12,5 2014f 9,7 12,3 7,2 12,3 15,3 11,9 15,6 15,2 16,6 10,4 9,4 6,2 4,5 8,0 P/B - RoE 2014 Regression 2,5 1,5 BRD Erste 1,0 0,5 BZ WBK Pekao Millen- BRE nium 2,0 P/B 2014e KMB RBI PKO KoGNB mercni TLV OTP AIK 0,0 4% 9% 14% RoE 2014e 19% Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzungen PL-Banken P/B Prämie vs. Peers 100% 50% 0% -50% Aug.13 Aug.13 Sep.13 Prämie vs. TK Banken Prämie vs. Sberbank Prämie vs. Komercni Prämie vs. EM Banken Quelle: Bloomberg Kurs/BW 2013e 0,8 1,7 0,8 1,8 2,1 1,2 1,9 1,8 1,6 1,0 1,0 0,4 0,3 0,6 Div.Rend. 2014f 0,8 1,6 0,7 1,6 2,0 1,1 1,8 1,7 1,5 0,9 0,9 0,3 0,2 0,5 2013e 2,0% 4,9% 3,3% 3,2% 2,6% 0,0% 4,4% 2,9% 1,4% 1,0% 0,0% 0,3% 0,0% 3,7% 2014f 2,3% 5,4% 3,8% 3,6% 3,3% 0,0% 4,8% 3,3% 1,8% 3,7% 2,0% 0,3% 0,0% 4,1% IR = in Revision, NA = nicht analysiert Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzungen 4. Quartal 2013 49 Öl & Gas Geopolitische Situation im Nahen Osten wieder ein Thema Ölpreise durch geopolitische Spannungen und Versorgungsängste unterstützt Hohe Ölpreise und schleppender Aufschwung des Treibstoffkonsums belasten Raffineriemargen Wir bevorzugen Novatek und LUKoil in der GUS sowie OMV und OMV Petrom in CEE OPEC Rohölpoduction* 32 31 30 29 28 Jän Mär Mai 2011 Jul Sep Nov 2012 2013 * Mio Barrel Öl entsprechend pro Tag Quelle: IEA-Ölmarktreport Aug 2013 Brent Ölpreis, USD/bbl 130 125 120 115 110 105 100 95 90 Jän Mär Mai 2011 Jul Sep Nov 2012 2013 Quelle: Bloomberg Der Rohölpreis der Marke Brent hat sich seit Anfang Juli erholt und schwankte einige Wochen lang um USD 110 pro Fass, bevor Ende August ein sprunghafter Anstieg auf USD 118/Fass zu beobachten war. Auch wenn sich die viel diskutierten Befürchtungen einer schwächeren weltweiten Nachfrage insbesondere auf China konzentrierten, zeigte der Ölpreisanstieg in der zweiten Augusthälfte, dass für den Markt mögliche Versorgungsunterbrechungen eine größere Bedrohung darstellen als eine schwächere Nachfrage. Neben geopolitischen Spannungen im Nahen Osten ist man darüber besorgt, dass die verfügbaren Kapazitätsreserven SaudiArabiens vielleicht nicht ausreichen könnten, um den Produktionsverlust in Libyen und – noch wichtiger – eine mögliche Unterbrechung der Ölexporte aus dem Irak auszugleichen. Nach Angaben verschiedener Marktquellen plant der Irak, Teile der Produktion vorübergehend stillzulegen, um die Exportinfrastruktur zu modernisieren. Aus diesem Grund gehen wir weiterhin von einem Brent-Preis von über USD 110 pro Fass aus. Im Downstream-Segment sind die Raffineriemargen in Europa nach wie vor auf „normalen“ Niveaus von über USD 5/ Fass, was für die Raffinerien jedoch wenig Unterstützung bietet. Es sind zwar bereits Anzeichen einer gemächlichen Erholung des Treibstoffkonsums erkennbar, die Preisprämie aufgrund der Binnenlage hat sich jedoch noch nicht spürbar positiv ausgewirkt. Wir behalten unseren vorsichtigen Ausblick für den Raffineriesektor im Jahr 2013 weiterhin bei und gehen davon aus, dass integrierte Downstream-Unternehmen mit Petrochemie-Aktivitäten besser positioniert sein werden als reine Raffinerieunternehmen. Wir setzen nach wie vor auf Unternehmen im Upstream-Bereich. Unserer Meinung nach ist OMV („Kauf“) durch den kürzlichen Erwerb von Ölfeldern in Regionen, die von politischer und fiskalischer Stabilität gekennzeichnet sind, attraktiver geworden. Bei LUKoil werden der aktive Aktienrückkauf sowie die höher als erwartete Dividende kurzfristig als Katalysator für den Aktienkurs angesehen. Novatek sollte nicht nur durch das Flüssiggasprojekt Yamal, das durch die Vereinbarung mit der chinesischen CNPC verstärkt wahrgenommen wird, sondern auch aufgrund der Gasexportrechte und besserer Ergebnisse dank der Inbetriebnahme des UstLuga-Komplexes beflügelt werden. Oleg Galbur Sektorvergleich Unternehmen OMV OMV Petrom MOL PKN Lotos Gazprom Novatek LUKoil Rosneft Tatneft Empfehlung Kauf Kauf Halten Halten Verkauf Halten Kauf Kauf Halten Reduzieren Kursziel EUR 42,40 RON 0,52 HUF 17,400 PLN 45 PLN 34 RUB 145 RUB 446 RUB 2,555 RUB 246 IR KGV EV/EBITDA P/CE 2013e 2014f 2013e 2014f 2013e 2014f 5,7 5,5 20,7 12,4 28,9 3,4 12,5 5,5 11,1 7,1 8,2 5,3 18,1 8,4 5,5 2,9 10,8 5,5 10,5 7,3 3,2 2,6 6,7 6,3 10,4 2,5 8,3 3,2 6,2 5,0 3,7 2,4 6,6 5,2 5,8 2,1 7,0 3,2 5,8 5,3 2,2 3,1 3,9 5,3 4,1 2,2 10,2 3,4 5,6 5,4 2,9 3,0 3,5 4,3 3,2 2,0 10,5 3,4 5,4 5,6 IR = in Revision Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzungen 50 4. Quartal 2013 Versorger Talsohle erreicht? Deutsche Monopolkommission empfiehlt Kürzung der Förderungen Strompreise reagieren positiv Kaufempfehlungen: Enea, CEZ Dank guter Nachrichten aus Deutschland konnten die Europäischen Versorger mit einer sensationellen Septemberperformance mit dem Gesamtmarkt mithalten. Besonders die arg geprügelten Stromerzeuger in Mitteleuropa – CEZ und Verbund, indirekt auch EVN – zogen stark an, nachdem auch die Großhandelspreise für Strom innerhalb weniger Tage um fast 10 % anstiegen. Sogar die Polnischen Versorger, die ein sehr gutes erstes Halbjahr berichten konnten, zählten zu den Gewinnern. Lediglich die Russischen Versorger – die auf eine neue Regulierung warten – blieben unterdurchschnittlich. Die Deutsche Monopolkommission veröffentlichte kurz vor der Bundestagswahl ihre Reformvorschläge für die Energiemärkte. Um die explodierenden Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien zu senken sollen anstelle technologieabhängiger Tarife Grünstromzertifikate nach schwedischem Vorbild verteilt werden, die zu einem steigenden Anteil von den Vertriebsgesellschaften zugekauft werden. Damit soll die Überförderung weniger effizienter Technologien gestoppt werden und gleichzeitig der Neubau in planbare Bahnen gelenkt werden. Außerdem wurde der Einführung eines Kapazitätsmarktes eine Abfuhr erteilt. Die Strompreise reagierten sofort positiv auf diese Nachricht, da davon auszugehen ist, dass der Kapazitätsüberhang langsamer wachsen könnte als es derzeit der Fall ist. Angesichts der unterschiedlichen politischen Stoßrichtungen und auch der unterschiedlichen Probleme – so ist Polen ohne Netz- oder Kraftwerksausbau bald unterversorgt, während Deutschland dank des Überangebots an Erneuerbaren Energien quasi überversorgt ist – ist jedoch eine Koordination auf Europäischer Ebene vonnöten. Hier ist noch nicht ganz klar, wohin die Reise geht, da Polen zB Kapazitätsmärkte positiv sieht, während sie in Westeuropa eher abgelehnt werden. Wir denken, dass sich die EU Kommission frühestens im Q1 14 mit dem Thema beschäftigen wird und sind deshalb nur vorsichtig optimistisch. Es scheint, dass sich die allgemeine Sektoruntergewichtung reduziert hat, wenngleich die Ergebniseffekte aus höheren Strompreisen nächstes Jahr kaum zu spüren sein werden. Wir haben Kaufempfehlungen für CEZ und Enea. Teresa Schinwald Sektorvergleich Unternehmen Empfehlung Kursziel KGV Starke Performance zum Quartalsende 20% 15% 10% 5% 0% -5% -10% Verbund EVN RusHydro DJ Eurostoxx Utilities Eurostoxx50 PGE E.On Russia ENEA RusHydro InterRAO CEZ Translecetrica Transgaz Federal Grid… Enel OGK-5 Quelle: Bloomberg Strom: Talsohle erreicht? 125 125 115 115 105 105 95 95 Jun.13 Jul.13 Aug.13 Strom (EUR/MWh) Öl (EUR/bbl) CO2 (r.S.) Quelle: Bloomberg EV/EBITDA Div. rend. 2013e 2014f 2013e 2014f 2013e 6,8 7,4 4,7 5,1 8,7% 2014f 8,1% 10,5 12,4 3,2 4,1 2,9% 2,4% 5,9% CEZ Kauf CZK 670 Enea Kauf IR Enel OGK-5 Kauf RUB 2,02 5,5 6,1 4,0 4,0 3,9% E.On Russia Kauf RUB 3,54 9,1 9,4 4,5 4,3 4,4% 5,3% EVN Halten EUR 11,00 17,0 10,2 3,5 3,4 3,8% 3,9% Federal Grid Company Halten IR 5,5 5,0 3,5 3,8 1,8% 2,0% IR IR 5,9 5,1 1,7 1,5 1,7% 2,9% Halten PLN 18,00 10,0 11,5 4,2 4,6 5,5% 4,8% Kauf RUB 1,01 6,2 4,3 3,4 2,6 2,2% 4,7% Reduzieren PLN 4,20 10,1 10,7 5,0 5,3 3,0% 2,8% Halten RON 15,40 15,1 10,6 4,0 3,9 5,6% 5,2% Transgaz Kauf RON 239 8,1 6,0 3,0 3,4 6,4% 14,1% Verbund Halten EUR 15,00 8,6 18,3 7,5 9,0 5,9% 3,0% InterRAO PGE RusHydro Tauron Transelectrica IR = in Revision Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzungen 4. Quartal 2013 51 Industrie Solide Berichtssaison zum Q2 Berichtssaison zum Q2 brachte insgesamt solide Ergebnisse Managementaussagen lassen für H2 zumindest ein stabiles Marktumfeld erwarten Bestätigung der Unternehmensziele für das Gesamtjahr Industrieproduktion Eurozone (% p.a.) 20 10 0 -10 -20 -30 Sep-07 Jul-09 May-11 Mar-13 Eurozone Industrieproduktion p.a. (exkl. Bau) Quelle: Eurostat Auftragseing. Maschinen-/Anlagenbau 100 50 0 -50 -100 Sep.07 Jan.09 Mai.10 Sep.11 Jan.13 Auftragseingang Maschinen- und Anlagenbau Deutschland (p.a.) *Deutschland (p.a.) Quelle: VDMA Die Berichtssaison zum Q2 13 brachte mit kleineren Ausnahmen respektable Ergebnisse. Die Aussagen des Managements deuteten insgesamt zumindest auf eine Stabilisierung der Handelsbedingungen im H2 hin, was auch im Einklang mit der Verbesserung vieler Makroindikatoren steht. Entsprechend sollten die Kapazitätsauslastungsgrade zumindest stabil bleiben. Da sich die Unternehmen weiterhin auf Preisdisziplin konzentrieren, ist nicht zu erwarten, dass die Rentabilität durch höhere Inputpreise in Mitleidenschaft gezogen wird. Dadurch wurden die Unternehmen in die Lage versetzt, ihre Ganzjahresziele zu bestätigen. Andritz vermeldete geringfügiges Wachstum der Auftragseingänge in Q2 13, und dank leichter Zuwächse bei Schuler konnte der Auftragsbestand um 10 % auf ca. EUR 7,6 Mrd. bzw. 1,3x Umsatz des GJ 13e ausgeweitet werden. Das wichtigste Highlight der Q2-Ergebnisse von Semperit war die besser als erwartete Profitabilität, insbesondere in den drei Industriedivisionen. Das Management gab jedoch zu bedenken, dass die Margen im Industriegeschäft aufgrund der prognostizierten Bodenbildung bei den Rohstoffpreisen (die nach wie vor für Rückenwind sorgen) und des entstehenden Preisdrucks von Kundenseite bereits Rekordwerte erreicht haben bzw. nahe daran sind. Im Einklang mit unserem Szenario erachten wir eine spürbare Margenausweitung bei Semperflex, Semperform und Sempertrans somit als unwahrscheinlich. Aus diesem Grund sehen wir eine Preiswende bei Untersuchungshandschuhen als wichtigsten Katalysator für den Aktienkurs. Wie schon in den vergangenen Quartalen war die Umsatzperformance von Palfinger durch das Wachstum der außereuropäischen Aktivitäten getragen, während der Umsatz in Europa (organisch) rückläufig war. Das EBIT entsprach nominell zwar den Erwartungen, um einen einmaligen Aufwertungsgewinn bereinigt lag der Gewinn faktisch jedoch unter den Erwartungen. Das Management stellte für H2 dank höherem Auftragseingang in Europa eine bessere Umsatzentwicklung als in der ersten Jahreshälfte in Aussicht und bestätigte das Umsatzwachstumsziel für das Geschäftsjahr. Wir haben jedoch den Eindruck, dass die Erreichung der Umsatzmarke von EUR 1 Mrd. jetzt ein ambitionierteres Ziel darstellt als nach dem Q1. Markus Remis Sektorvergleich Unternehmen Empfehlung Andritz Kursziel KGV EV/EBITDA Div. rend. 2013e 2014f 2013e 2014f 2013e 2014f IR IR 19,9 14,7 8,9 5,5 2,9% 3,6% Palfinger Halten EUR 26,00 18,6 14,2 11,3 8,7 1,8% 2,3% Rosenbauer Halten EUR 60,00 13,8 10,9 7,7 6,4 2,1% 2,1% EA EA 14,5 11,4 7,0 6,2 3,2% 3,5% Halten EUR 10,00 28,4 14,0 6,4 5,2 1,3% 2,5% EA EA 10,2 8,5 3,9 4,1 6,1% 6,9% Semperit Halten EUR 34,50 13,5 12,2 7,1 6,5 2,5% 2,7% Mayr-Melnhof Halten EUR 90,00 13,6 12,0 5,1 4,5 2,8% 2,8% Lenzing Zumtobel Polytec IR = in Revision, EA = Empfehlung ausgesetzt Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzungen 52 4. Quartal 2013 Telekommunikation Vorbereitungen für den Kauf von Frequenzen Im H2 13 stehen Auktionen von Frequenzen an; möglicher Eintritt neuer Marktteilnehmer Reform des EU-Regelwerks bringt zusätzliche Unsicherheit „Kauf“-Empfehlungen: TPSA, VimpelCom, MTS Das zweite Halbjahr 2013 wird von möglicherweise teuren Frequenz-Auktionen in Österreich, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn dominiert sein. Die Unsicherheit in der gesamten Branche wird durch ambitionierte Reformen noch zusätzlich verstärkt, die derzeit von der EU geprüft werden (inkl. Abschaffung der Roaming-Gebühren). Für Q3 sind unsere Erwartungen gedämpft, und langfristig gehen wir von einer Marktkonsolidierung aus. Die Performance von TA wird vom Nachrichtenfluss im Hinblick auf Fusionen & Übernahmen abhängen (da die jüngsten Entwicklungen um America Movil/KPN Übernahmefantasien anheizen) sowie von Marktgerüchten einer möglichen Kapitalerhöhung im Fall einer größeren Akquisition am Balkan beeinflusst sein. In der Tschechischen Republik besteht die Gefahr des Markteintritts eines vierten Betreibers, wobei TCR zur Abschreckung einen Preiskrieg begonnen hat, um den Markt für den Herausforderer weniger attraktiv zu gestalten. Magyar Telekom verhandelt nach wie vor mit der Regierung über die Regulierung des Versorgergeschäfts und sieht sich im GJ 13 mit einer Steuerbelastung von HUF 32 Mrd. konfrontiert. Kostensenkungstendenzen dauern weiterhin an, wobei bereits Allianzen gestärkt werden, um die Ausgabenbelastung zu verteilen: TCR verhandelt über eine gemeinsame Netznutzung mit T-Mobile, und TPSA und T-Mobile haben ihre Kooperation auf das 4G-Netz ausgeweitet. In CEE ist TPSA unsere Top-Empfehlung, da wir den polnischen Markt nach Jahren intensiven Preiskampfs als reifer erachten, wohingegen in anderen Märkten in Zukunft noch viele Herausforderungen zu bewältigen sein werden. TPSA hat über eine Billigmarke ein einfacheres Tarifmodell auf den Markt gebracht, und wir glauben, dass sich auch der neue CEO dem Geiste der Kostensenkungsmaßnahmen verschrieben hat. In Russland sollte das Umsatzwachstum weiterhin im mittleren einstelligen Bereich bleiben und vor allem vom Datengeschäft getragen sein, da die Betreiber 3Gund 4G-Netze ausbauen. Rostelecom dürfte wohl die höchste Wachstumssteigerung registrieren, da das mobile Datengeschäft von einer niedrigen Basis aus zunimmt und man im Jahr 2013 kommerzielle 3G-Dienste gestartet hat, während die Konkurrenten in wirtschaftlich attraktiveren Regionen pragmatisch vor allem LTE-Dienste auf den Markt bringen. Jakub Krawczyk, Sergey Libin Sektorvergleich Unternehmen Empfehlung Kursziel Telekom Austria Halten EUR 6,40 Hrvatski Telekom IR IR Magyar Telekom Telefonica CR TPSA Netia MegaFon KGV EBITDA Margenvergleich CEE 50% 40% 30% 20% TA TPSA TCR* MTEL THT Netia Q2 12 Q2 13 * OIBDA-Marge Quelle: Unternehmensdaten OIBDA-Margenvergleich Russland 50% 40% 30% 20% MegaF. MTS Q2 12 Vimpel.* Rostel. Q2 13 * EBITDA-Marge Quelle: Unternehmensdaten EV/EBITDA Div. Rend. 2013e 2014f 2013e 2014f 2013e 18,3 18,5 5,4 5,2 0,9% 2014f 0,9% 8,3 8,3 3,0 3,0 12,4% 11,8% 15,5% IR IR 6,6 6,9 3,6 3,7 15,5% Halten CZK 340,00 15,0 15,3 5,3 5,4 9,6% 9,6% Kauf PLN 9,50 31,5 47,5 3,6 4,4 3,2% 3,2% 8,8% Halten PLN 5,45 42,3 31,3 3,8 3,9 8,8% Reduzieren USD 31,00 14,2 13,1 6,0 5,7 4,9% 5,2% Kauf USD 24,20 12,7 11,7 5,4 5,2 7,1% 7,8% MTS VimpelCom Ltd Rostelecom Kauf USD 13,50 10,6 9,8 4,4 4,2 7,2% 7,2% Halten RUB 121,20 10,6 8,7 4,4 3,8 2,2% 2,6% IR = in Revision Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzungen 4. Quartal 2013 53 Aktien –Top-Empfehlungen KGHM: Wertsteigerung durch Victoria-Projekt Empfehlung: KAUF Aktueller Aktienkurs: PLN 123.801 / Kursziel: PLN 150 Marktkapitalisierung: EUR 5.882 Mio. Wir haben kürzlich unsere Empfehlung für KGHM auf „Kauf“ angehoben und das Victoria-Projekt in unser Bewertungsmodell inkludiert (2,5 % Kupfer, 2,5 % Nickel sowie 7,6 g/t Platin, Palladium und Gold), da KGHM International mit Vale eine Vereinbarung über die Eigentümerschaft an den Projekten (KGHM wird 100 % besitzen) im Gegenzug zur Zahlung von Royalties an Vale (2,25 % des Umsatzes) unterzeichnet hat. Das Victoria-Projekt steigert unsere Bewertung um mehr als PLN 17, und wir glauben, dass die Konsensus-Bewertung aufgrund dieser Entwicklungen ebenfalls revidiert werden dürfte. Darüber hinaus bestätigte KGHM nach Bekanntgabe der Ergebnisse zum Q2 13 vor einigen Wochen für das größere Projekt im Entwicklungsstadium (Sierra Gorda in Chile) wie geplant den Produktionsstart für Kupfer und Molybdän (Q2 14) – wahrscheinlich entgegen der allgemeinen Erwartung von Verzögerungen. KGHM 130 120 110 100 90 80 70 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 KGHM WIG 20 Quelle: Thomson Reuters Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS) in PLN Mio. 2012 2013e 2014f 2015f Umsatz 26.705,0 23.104,7 22.248,9 22.788,1 EBITDA 8.203,4 6.198,9 5.642,5 5.670,1 EBIT 6.594,0 4.546,5 3.856,3 3.722,6 EBT 6.448,0 4.338,0 3.546,3 4.192,8 Gewinn v. Minderheiten 4.802,9 3.073,9 2.413,6 3.097,6 Gewinn n. Minderheiten 4.801,9 3.072,9 2.412,6 3.066,2 Bilanzsumme 33.992,0 35.086,6 37.061,1 39.170,4 Eigenkapital 21.665,0 23.620,8 24.589,4 26.508,7 G&V Bilanz Firmenwert Nettoverschuldung 0,0 0,0 0,0 0,0 80,0 -454,2 317,4 707,9 Quelle: KGHM, Raiffeisen Centrobank Schätzungen Kennzahlen je Aktie in PLN Gewinn je Aktie 2012 2013e 2014f 2015f 24,01 15,36 12,06 15,33 KGV Operativer CF je Aktie 7,9 8,1 10,3 8,1 27,61 28,31 22,10 25,50 Kurs Cash Flow Buchwert je Aktie 6,9 4,4 5,6 4,9 108,33 118,10 122,95 132,54 Kurs Buchwert Dividendenrendite 1,8 1,0 1,0 0,9 5,2% 5,8% 4,6% 4,5% Eigekapitalrendite 21,5% 13,6% 10,0% 12,0% ROCE 20,3% 12,6% 9,7% 11,4% 4,2 3,3 3,8 3,7 EV/EBITDA Weiters sehen wir keine Reaktion der KGHM-Aktie auf den kürzlichen Silberpreis-Anstieg von Tiefstwerten von USD 18+ pro Unze auf USD 24+ pro Unze. Historisch gesehen, und insbesondere dieses Jahr, war zu beobachten, dass der Aktienkurs eher den Silbernotierungen als dem Kupferpreis gefolgt ist. Wir bleiben daher zuversichtlich im Hinblick auf eine Annäherung und würden eine Anpassung des Bewertungsniveaus von KGHM erwarten. Kupfer gegenüber sind wir neutral eingestellt: Der Markt muss sich gegen anspringende globale Makroindikatoren (speziell in China – hier sind insbesondere die jüngsten Importdaten sowie die chinesischen und europäischen Einkaufsmanagerindizes zu erwähnen) und das prognostizierte Überangebot an Kupfer behaupten, wobei auch der aktuelle Kupferpreis deutlich über den Grenzkosten der Produktion liegt. Bartlomiej Kubicki Quelle: KGHM, Raiffeisen Centrobank Schätzungen 1 54 Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013 4. Quartal 2013 Aktien – Top-Empfehlungen Krka: Bullisches Marktumfeld in GUS Empfehlung: KAUF Aktueller Aktienkurs: EUR 50,001 / Kursziel: EUR 62,00 Marktkapitalisierung: EUR 1.670 Mio. Krka Umsatzseitig sehen wir weiterhin ein günstiges Marktumfeld in den GUS Staaten und vor allem im größten geographischen Einzelmarkt in Rußland. Krka konnte in 130 Rußland ein Umsatzwachstum von EUR 114.9 mn auf EUR 143 mn im 1H 2013 125 um beachtliche 30% im Jahresvergleich erzielen. Hauptgründe hierfür waren 120 die Erweiterung der Produktpalette, der weitere Ausbau des Vertriebs in neue 115 Regionen Rußlands als auch ein starkes Wachstum des gesamten Pharmamarktes 110 von 6% im Jahresvergleich. Durch die von der russischen Regierung geplante 105 Ausweitung des staatlichen Kostenersatzes für pharmazeutische Produkte auf alle 100 82 Regionen Rußlands gehen wir auch für das gesamte Jahr 2013 und für 2014 95 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 von einem starken Umsatzwachstum Krkas in Rußland von 14% bzw. 10% p.a. Krka SBITOP aus. Dadurch sollte es gemäß unseren Schätzungen möglich sein die rückläufige Quelle: Thomson Reuters Umsatzentwicklung am Heimmarkt in Slowenien als auch in den südosteuropäischen Ländern, die sich in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld befinden mehr als auszugleichen. Hinsichtlich der operativen Marge geGewinn- und Verlustrechnung (IFRS) hen wir nach einem starken Rückgang in EUR Mio. 2012 2013e 2014f 2015f im Vorjahr auf rd. 17% (nach rd. 20% G&V in 2011) für 2013e und 2014e von Umsatz 1.143,3 1.215,7 1.272,6 1.328,0 einer Stabilisierung auf einem NiEBITDA 282,3 290,3 302,4 317,4 veau bei rd. 16% aus. Hauptgründe EBIT 192,3 196,3 202,7 207,2 hierfür sind der weitere Ausbau der EBT 190,5 196,8 200,9 208,3 Kapazitäten in Rußland, der die Gewinn v. Minderheiten 159,8 162,0 165,2 171,0 Margenvolatilität aufgrund der WähGewinn n. Minderheiten 159,8 162,0 165,2 171,0 rungsschwankungen weiter verringern Bilanz sollte, zusätzliche effizienzsteigernde Bilanzsumme 1.626,7 1.817,8 1.901,1 2.029,9 Investitionen am Stammwerk in SloEigenkapital 1.253,6 1.403,4 1.520,7 1.643,1 wenien als auch die durch die gestieFirmenwert 0,0 0,0 0,0 0,0 gene Mengenproduktion inhärente Nettoverschuldung -7,9 -26,6 -116,5 -197,9 Fixkostendegression. Aufgrund der im Quelle: Krka, Raiffeisen Centrobank Schätzungen 1H 2013 um rd. 1.8%p gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Marge ist Kennzahlen je Aktie unsere Schätzung aus heutiger Sicht als konservativ zu betrachten. in EUR 2012 2013e 2014f 2015f Gemäß unseren aktuellen SchätzunGewinn je Aktie 4,80 4,87 4,96 5,14 KGV 10,4 10,3 10,1 9,7 gen gehen wir für 2013e von einem Operativer CF je Aktie 8,36 6,32 6,54 7,51 Umsatz von EUR 1.14 Mrd. aus, was Kurs Cash Flow 6,0 7,9 7,6 6,7 einem Wachstum von rd. 6.5% im JahBuchwert je Aktie 37,53 42,02 45,53 49,19 resvergleich entspricht, was in etwa Kurs Buchwert 1,3 1,2 1,1 1,0 den Vorgaben des Managements (rd. Dividendenrendite 3,0% 2,9% 2,9% -3,1% 6%) entspricht. Beim Ergebnis pro AkEigekapitalrendite 13,4% 12,2% 11,3% 10,8% tie erwarten wir ebenfalls eine leichte ROCE 13,3% 11,9% 11,1% 10,7% Verbesserung von EUR 4.80 in 2012 EV/EBITDA 5,9 5,7 5,1 4,6 auf EUR 4.87. Quelle: Krka, Raiffeisen Centrobank Schätzungen Daniel Damaska 4. Quartal 2013 1 Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013 55 Aktien –Top-Empfehlungen OMV: Verbesserung des Risikoprofils im Upstream-Portfolio Empfehlung: KAUF Aktueller Aktienkurs: EUR 36,301 / Kursziel: EUR 42,40 Marktkapitalisierung: EUR 11.839 Mio. OMV 150 140 130 120 110 100 90 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 OMV ATX Quelle: Thomson Reuters Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS) in EUR Mio. 2012 G&V Umsatz 42.649,2 EBITDA 5.088,9 EBIT 3.103,7 EBT 2.857,5 Gewinn v. Minderheiten 1.790,5 Gewinn n. Minderheiten 1.363,4 Bilanz Bilanzsumme 30.519,2 Eigenkapital 11.902,5 Firmenwert 1.137,0 Nettoverschuldung 3.561,7 Quelle: OMV, Raiffeisen Centrobank Schätzungen Kennzahlen je Aktie in EUR 2012 Gewinn je Aktie 4,18 KGV Operativer CF je Aktie Kurs Cash Flow Buchwert je Aktie Kurs Buchwert Dividendenrendite 6,5 11,69 2,3 36,49 0,7 4,4% Eigekapitalrendite 11,9% ROCE 10,8% EV/EBITDA 3,4 Wir haben uns dazu entschlossen, OMV aufgrund der massiven Investition (EUR 3,15 Mrd.), die das Unternehmen im Upstream-Segment bekanntgegeben hat, von „Halten“ auf „Kauf“ hochzustufen. Unserer Meinung nach rechtfertigen die folgenden Faktoren eine Neubewertung der OMV-Aktie: 1. die neu hinzugekommenen 2P-Reserven (proven and probable) von 320 Mio. Barrel Öläquivalent in Regionen mit hoher politischer und fiskalischer Stabilität, 2. die unmittelbare Auswirkung auf die Upstream-Produktion (+40 kboepd im Jahr 2014e), 3. die Anhebung des Produktionsziels für 2016e von 350 kboepd auf 400 kboepd sowie 4. die Möglichkeit einer weiteren Ausweitung des Engagements in Norwegen. Wir können die Sorgen des Marktes im Hinblick auf den Kaufpreis (USD 10/ BOE an 2P-Reserven) und die Qualität der Vermögenswerte, die von Statoil übernommen wurden, zwar nachvollziehen, sind aber dennoch der Meinung, dass der von OMV bezahlte Preis angemessen ist und eine Prämie für die politische und fiskalische Stabilität in den Regionen sowie die Nähe zum europäischen Gasmarkt widerspiegelt. Der 2013e 2014f 2015f Wert dieser Transaktion beläuft sich zwar auf eine Rekordsumme, OMV 41.461,6 42.076,5 43.786,8 wird sie jedoch hauptsächlich vom 5.899,0 5.563,0 5.926,1 Cash-Bestand finanzieren und somit 4.109,6 3.439,6 3.737,1 das Credit Rating nicht gefährden, 3.913,9 3.247,9 3.555,2 das bereits von Fitch bestätigt wurde. 2.597,8 2.013,7 2.204,2 Weiters plant OMV, die Beteiligung 2.069,6 1.446,8 1.674,5 an Rosebank (einem offshore-Ölfeld) 32.110,3 33.668,0 35.144,3 von 50 % (nach der Akquisition) auf 13.580,7 14.619,8 15.870,3 30-35 % zu verringern. Der Verkauf 1.137,0 1.137,0 1.137,0 ist für Q1 14 geplant und soll einiges 1.688,9 3.995,3 3.535,6 an Barmitteln freisetzen (unserer Schätzung nach EUR 300 Mio.). Die erworbenen Vermögenswerte im UpstreamBereich sollen im Zeitraum 2017-21e beträchtliche Zahlungsmittelzuflüsse 2013e 2014f 2015f ermöglichen, die zur teilweisen Fi6,35 4,44 5,13 nanzierung der Investitionen in Gas5,7 8,2 7,1 projekte im Schwarzen Meer genutzt 16,43 12,71 13,25 werden könnten. Insgesamt betrachtet 2,2 2,9 2,7 erachten wir die bekanntgegebene 41,64 44,83 48,66 Akquisition nicht nur als strategisch 0,9 0,8 0,7 sinnvoll, sondern auch als wertstei3,4% 3,6% 4,1% gernd – sofern die Produktionsziele er16,2% 10,3% 11,0% reicht werden und der Brent-Preis über 14,2% 10,4% 10,7% der Marke von USD 100/Fass bleibt. 3,2 3,7 3,4 Quelle: OMV, Raiffeisen Centrobank Schätzungen Oleg Galbur 1 56 Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013 4. Quartal 2013 Aktien – Top-Empfehlungen Österreichische Post: Verbesserungen auf der Kostenseite Empfehlung: KAUF Aktueller Aktienkurs: EUR 32,621 / Kursziel: EUR 37,00 Marktkapitalisierung: EUR 2.203 Mio. Österreichische Post Für die Aktie der Österreichischen Post sehen wir drei kurz-bis mittelfristige Kurstreiber: 1. Die österreichischen Nationalratswahlen Ende September dürften 125 sich spürbar positiv auf das Briefvolumen auswirken (Wahlkampagnen, Brief120 wahl), 2. Pläne, die englische Royal Mail an die Börse zu bringen, sollten auch 115 zu verstärktem Interesse am Investment Case der Österreichischen Post führen 110 (wie auch während des Börsengangs der belgischen bpost im Frühjahr dieses 105 100 Jahres zu beobachten war) und 3. ein sehr starkes Ergebnis zum Q2 13, das 95 erneut die kräftige Gewinnentwicklung des Unternehmens bestätigte. 90 Nach einem deutlich über unseren Erwartungen liegenden bereinigten Ergebnis 9 10 1112 1 2 3 4 5 6 7 8 9 im Q2 13 stuften wir die Österreichische Post von „Halten“ auf „Kauf“ hoch und Österreichische Post ATX erhöhten unser Kursziel von EUR 33,50 auf EUR 37,00. Unserer Ansicht nach Quelle: Thomson Reuters rechtfertigen die im H1 13 insbesondere bei den operativen Ausgaben höher als erwarteten Effizienzsteigerungen eine Anhebung unserer bereinigten EBITDASchätzung um 7 % bzw. 9 % für dieses und nächstes Jahr. Der Materialaufwand & Aufwand für bezogene Leistungen Unternehmensdaten (IFRS) sowie andere operative Aufwendunin EUR Mio. 2012 2013e 2014f 2015f gen fielen niedriger aus als von uns G&V erwartet. Eine Analyse der Trends einUmsatz 2.366,1 2.380,8 2.381,7 2.396,9 zelner Segmente zeigt, dass sich die EBITDA 285,1 290,7 289,9 300,6 Division Brief, Werbepost & Filialen EBIT 196,3 196,8 199,9 210,6 (+1,5 % p.a.) im Q2 – teilweise durch EBT 151,6 188,5 195,7 209,5 eine Landtagswahl in Salzburg unterGewinn v. Minderheiten 123,2 148,3 152,6 163,4 stützt – robust entwickelte. Darüber hiGewinn n. Minderheiten 123,2 147,7 152,6 163,4 naus wird der Gewinn durch ein neuBilanz erliches Restrukturierungsvorhaben im Bilanzsumme 1.700,9 1.709,7 1.731,6 1.744,8 deutschen Paketgeschäft gestützt. MitEigenkapita 708,6 734,7 758,9 787,2 telfristige Margenzielwerte von 3,5Firmenwerte 183,5 236,0 236,0 236,0 4,0 % könnten den Gewinn um ca. Nettoverschuldung -369,3 -309,6 -341,4 -359,9 EUR 15 Mio. erhöhen. Die Dividende Quelle: Österreichische Post, Raiffeisen Centrobank Schätzungen von EUR 1,90 je Aktie für 13e dürfte sicher sein, und auch die jüngste AkKennzahlen je Aktie quisition in der Türkei (25 %-Anteil an in EUR 2012 2013e 2014f 2015f Aras Kargo) scheint ein guter SchachGewinn je Aktie 1,82 2,19 2,26 2,42 zug gewesen zu sein. Bernd Maurer KGV 17,1 14,9 14,4 13,5 Operativer CF je Aktie 3,58 3,12 3,41 3,38 8,7 10,4 9,6 9,6 10,49 10,88 11,23 11,65 3,0 3,0 2,9 2,8 Dividendenrendite 5,8% 5,8% 6,1% 6,4% Eigekapitalrendite 17,5% 20,5% 20,4% 21,1% ROCE 17,0% 20,7% 20,6% 21,3% 6,7 7,0 6,9 6,6 Kurs Cash Flow Buchwert je Aktie Kurs Buchwert EV/EBITDA Quelle: Österreichische Post, Raiffeisen Centrobank Schätzungen 1 4. Quartal 2013 Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013 57 Aktien –Top-Empfehlungen PhosAgro: Gut gerüstet für schwierige Zeiten Empfehlung: KAUF Aktueller Aktienkurs: USD 9,821 / Kursziel: USD 18,20 Marktkapitalisierung: EUR 2.748 Mio. PhosAgro 115 110 105 100 95 90 85 80 75 70 65 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 PhosAgro Micex Quelle: Thomson Reuters Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS) in RUB Mio. 2012 G&V Umsatz 105.303 EBITDA 34.695 EBIT 28.174 EBT 31.214 Gewinn v. Minderheiten 24.510 Gewinn n. Minderheiten 20.654 Bilanz Bilanzsumme 115.627 Eigenkapital 60.416 Firmenwert Nettoverschuldung 0 26.805 Quelle: PhosAgro, Raiffeisen Centrobank Schätzungen Kennzahlen je Aktie in RUB Gewinn je Aktie KGV Operativer CF je Aktie Kurs Cash Flow Buchwert je Aktie Kurs Buchwert 2012 165,9 7,5 208,8 6,0 351,8 3,5 Dividendenrendite 6,1% Eigekapitalrendite 42,2% ROCE 25,5% EV/EBITDA 5,1 Trotz der andauernden Schwäche das DAP (Diammoniumphosphat)-Marktes aufgrund fallender Währungen in Ländern wie Indien, Brasilien, Indonesien und Malaysia sind wir der Meinung, dass PhosAgro die gegenwärtig schwierigen Zeiten dank der Flexibilität des Geschäftsmodells (Umstieg von Phosphatdüngern auf Mehrnährstoffproduktion) im Vergleich zu anderen Phosphat-Produzenten beinahe unbeschadet überstehen sollte. Darüber hinaus hat sich die Rentabilität der Umsätze, die durch nicht integrierte russische Hersteller von Phosphat- und komplexen Düngern generiert werden, aufgrund der Preisempfehlungen für Phosphat-Gestein von Seiten der Monopolaufsicht deutlich verbessert. Weiters möchten wir hervorheben, dass das Unternehmen aufgrund der strategischen Umorientierung der Produktion in Richtung der weniger anfälligen NPK/ NPS-Produkte (Stickstoff, Phosphor, Kalium/Stickstoff, Phosphor, Schwefel) trotz der Schwankungen am DAP-Markt stetig solide Geschäftsergebnisse erzielt. Darüber hinaus wird PhosAgro von der Beendigung des Kali-Joint-Ventures zwischen Uralkali und Belaruskali profitieren, da Kali einer der Rohstoffe in der Herstellung von NPK-Düngern ist und niedrigere Exportpreise auch niedrigere Rohstoff2013e 2014f 2015f kosten für die Hersteller bedeuten. Die Rentabilität der NPK-Produktion könnte 111.784 118.766 125.870 daher aufgrund rascherer und stärke35.359 37.257 38.261 rer Preisrückgänge von Kali im Ver28.326 29.744 30.305 gleich zu NPK zunehmen. 29.151 30.689 31.738 Auf Unternehmensebene schätzen wir 23.321 24.551 25.391 die Anstrengungen, die Versprechen 22.821 23.972 24.732 einzuhalten, die man während des IPOs und während des letzten Capital 124.912 126.227 136.946 Market Days, abgegeben hat: Die Kon70.030 84.874 100.017 solidierung der Tochterunternehmen ist 0 0 0 fast erledigt, was aufgrund einer Ver17.300 6.154 -4.109 ringerung der Minderheitsanteile am Nettogewinn zu Dividenden führen sollte; die FCFF-Rendite ist nach wie vor hoch, da das Unternehmen seine 2013e 2014f 2015f Schuldenposition und Investitionsaus61,1 64,2 66,2 gaben umsichtig unter Kontrolle hält; 5,2 4,9 4,8 die Aufnahme in den MSCI Russia ist 80,1 84,3 87,7 nur eine Frage der Zeit, sodass wir 4,0 3,8 3,6 derzeit eine gute Gelegenheit sehen, 187,5 227,3 267,8 noch vor der Aufnahme in die Aktie 1,7 1,4 1,2 einzusteigen. Wir bekräftigen unsere 7,7% 8,1% 8,4% „Kauf“-Empfehlung für die Aktie mit ei36,0% 31,0% 26,8% nem Kursziel von EUR 18,20 je GDR. 23,4% 23,8% 23,2% 3,6 3,2 2,8 Quelle: PhosAgro, Raiffeisen Centrobank Schätzungen 1 58 Konstantin Yuminov Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013 4. Quartal 2013 4. Quartal 2013 EA RO PL PL RO PL PL AT PL EA CZ SI HU PL AT PL AT AT RU PL PL RU PL PL PL PL AT AT RU RU CZ RU RU RU RU AT RU PL AT RSD RON PLN PLN RON PLN PLN EUR PLN RSD CZK EUR HUF PLN EUR PLN EUR EUR RUB PLN PLN GBp PLN PLN PLN PLN EUR EUR USD USD CZK USD GBp USD GBp EUR USD PLN EUR 1.362 1.39 6.82 173.55 8.70 426.80 323.35 23.57 2.40 1.350 4,247.0 0.38 4.425 36.31 24.32 426.65 38.59 21.39 1.043 107.50 24.02 137.7 71.50 75.60 169.90 123.80 56.44 83.00 3.59 3.39 34.0 17.38 76.3 9.82 655.5 24.10 9.23 5.16 35.68 Kurs* H H R H H V H IR K R H EA H K KE H H H K K K IR H V H K K H R IR R H R K H K K H H Empf. h h m m h m m m h h m m h m m m h m h h m h m m m m m m h h m h h h h m h m m Risiko 10.06.13 10.06.13 31.07.13 08.08.13 10.06.13 06.08.13 21.08.13 27.06.13 10.06.13 10.06.13 13.08.13 25.06.12 10.06.13 10.06.13 KE 02.05.13 26.08.13 06.08.13 27.03.13 31.07.13 21.06.13 17.07.13 22.05.13 31.07.13 25.04.13 30.08.13 08.05.13 06.08.13 13.09.13 21.02.13 12.02.13 25.07.13 22.08.13 03.04.13 05.09.13 07.08.13 16.05.13 30.04.13 09.08.13 Datum 1.500 1.26 5.74 171.00 8.24 389.00 340.00 24.50 IR 1.200 4,400.0 EA IR 39.90 KE 440.00 43,00 22.00 IR 125.00 28.00 102.0 75.00 49.00 150.00 150.00 75.00 90.00 3.30 IR IR 17.04 110.0 18,2 813.0 31.00 10.30 5.20 32.00 Kursziel 119 687 1.966 10.815 1.357 4.268 7.183 10.076 1.511 203 6.236 15 4.100 10.783 3.762 8.753 4.940 754 981 869 301 2.416 1.685 2.109 372 5.882 1.498 1.659 1.120 2.182 350 7.804 180 2.748 3.018 960 5.790 1.622 6.150 EUR Mio. Marktkap. 80% 82% 35% 41% 40% 30% 30% 58% 38% 0% 40% 49% 68% 49% 37% 35% 30% 20% 16% 61% 61% 22% 46% 45% 100% 68% 27% 41% 35% 13% 36% 14% 87% 11% 50% 57% 21% 38% 62% (in %) Streubesitz 4,6 10,1 18,4 16,9 35,8 15,3 19,2 15,7 15,6 5,9 13,0 1,9 8,2 14,1 12,5 13,1 11,6 13,5 13,1 13,5 4,3 10,9 26,0 neg. 11,2 33,4 14,7 8,1 14,5 13,6 neg. 33,4 neg. 23,8 neg. 5,2 21,5 7,6 14,1 12,0 12,9 15,6 13,5 4,5 9,4 16,6 15,6 10,4 15,2 15,3 9,7 11,9 6,2 12,3 0,9 7,2 12,3 8,0 12,9 11,1 10,5 11,1 12,0 4,7 7,9 16,0 69,2 11,4 52,4 13,5 10,3 11,4 12,0 neg. 21,5 neg. 16,2 neg. 4,9 13,8 7,6 10,8 10,3 10,5 16,7 11,4 2013f KGV 2012e 0,3 1,0 1,6 1,9 1,0 1,8 2,1 0,8 1,2 0,4 1,7 0,0 0,8 1,8 0,6 2,5 1,0 1,2 1,0 1,3 0,7 1,5 1,4 0,7 1,2 1,1 1,5 1,0 1,3 1,4 0,6 0,3 0,5 0,9 0,2 1,7 2,0 1,7 1,0 2,8 1,4 1,2 1,3 0,2 0,9 1,5 1,8 0,9 1,7 2,0 0,8 1,1 0,3 1,6 0,0 0,7 1,6 0,5 2,5 0,9 1,1 0,9 1,2 0,6 1,3 1,2 0,7 1,1 1,0 1,4 1,0 1,2 1,3 0,7 0,3 0,6 0,9 0,2 1,4 1,8 1,4 1,0 2,9 1,3 1,1 1,2 2013f Kurs/Buchwert 2012e n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 6,9 4,2 5,5 6,1 5,8 6,2 4,6 7,9 3,3 7,0 5,1 11,8 4,1 5,7 8,5 5,1 3,6 7,9 4,8 6,4 8,4 6,7 6,2 6,0 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. 6,5 5,1 4,4 5,7 5,2 5,8 4,9 7,3 3,8 6,2 4,5 9,6 3,6 7,0 7,8 4,6 3,2 6,3 5,1 5,7 7,4 6,1 5,7 5,7 2013f EV/EBITDA 2012e Empfehlungseinstufung: K - Kauf H - Halten R - Reduzieren V - Verkauf KE - Keine Empfehlung EA - Empfehlung ausgesetzt IR - Schätzungen in Revision KE - Keine Empfehlung Riskokategorie: h - hoch m - mittel n - niedrig ° Konsensus-Daten (Bloomberg); Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung; * Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013; ** in Revison; *** geändert am 26. Juni Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung FINANZ Aik Banka Banca Transilvania Bank Millennium Bank Pekao SA BRD-GSG BRE Bank BZ WBK Erste Group Getin Noble Bank Komercijalna Komercni Banka NKBM* OTP* PKO BP Raiffeisen Bank Intl.° PZU Vienna Insurance Group Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) GRUNDSTOFFE AMAG Acron* Bogdanka Ciech Evraz Grupa Azoty JSW Kety KGHM Lenzing Mayr-Melnhof Mechel MMK New World Resources NLMK Petropavlovsk PhosAgro* Polymetal International RHI Severstal Synthos voestalpine Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) FX 0,0% 0,0% 1,4% 4,4% 1,0% 2,9% 2,6% 2,0% 0,0% 0,3% 4,9% 0,0% 3,3% 3,2% 3,7% 7,3% 3,2% 2,4% 2,6% 2,8% 7,5% 5,5% 0,0% 0,0% 2,4% 0,9% 3,5% 5,8% 3,2% 2,8% 0,0% 0,9% 0,0% 1,3% 0,0% 7,7% 1,4% 3,3% 1,8% 11,6% 2,7% 3,0% 2,5% 2012e 0,0% 2,0% 1,8% 4,8% 3,7% 3,3% 3,3% 2,3% 0,0% 0,3% 5,4% 0,0% 3,8% 3,6% 4,1% 7,3% 3,4% 2,9% 3,3% 2,8% 6,8% 7,6% 0,0% 0,0% 3,6% 0,6% 3,5% 4,6% 3,5% 2,8% 0,0% 1,4% 0,0% 1,8% 0,0% 8,1% 2,2% 3,7% 2,3% 7,3% 3,2% 3,0% 2,8% 2013f Dividendenrendite Einzelwertübersicht 59 60 4. Quartal 2013 AT PL AT HR AT RO HU HU SI RU RU PL RU HU RU AT RO PL PL RU AT RU AT AT AT AT AT AT AT RO CHF PLN EUR HRK EUR RON HUF HUF EUR SEK RUB PLN RUB HUF RUB EUR RON PLN PLN RUB EUR RUB EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR RON 84.95 47.00 7.07 1.487 34.89 0.27 21.785 3.700 50.00 49.69 146 37.00 2.030 16.465 392 36.30 0.433 6.11 43.25 265 82.09 223 42.10 49.99 32.62 26.05 6.55 57.20 33.93 0.16 Kurs* K H IR R H EA K H K R H V K H K K K IR H H IR R IR K K H EA H H EA Empf. h m m m h h m m m h h m h m h m m m m m m h m m m m h m m h Risiko 16.08.13 04.09.13 26.08.13 03.07.13 29.07.13 31.08.12 22.03.13 16.07.13 24.06.13 13.08.13 13.03.13 03.09.13 13.03.13 27.08.13 13.03.13 22.08.13 03.07.13 28.03.13 29.07.13 13.03.13 23.05.13 13.03.13 01.08.13 23.05.13 08.08.13 22.08.13 31.07.13 26.08.13 14.08.13 04.01.13 Datum IR 47.00 IR 1.395 34.90 EA 24.100 3.890 62.00 42.00 145 34.00 2.555 17.400 446 42.40 0.52 IR 45.40 246 IR IR IR 54.00 37.00 26.00 EA 60.00 34.50 EA Kursziel 982 927 165 260 454 66 569 2.298,0 1.670,1 984 80.251 1.142 40.074 4.947 27.635 11.839 5.493 8.564 4.395 65.283 1.310 11.277 4.370 1.050 2.203 922 146 389 698 11 EUR Mio. Marktkap. 75% 67% 51% 51% 38% 42% 39% 75% 69% 52% 43% 47% 58% 33% 28% 44% 8% 27% 62% 15% 69% 8% 70% 50% 47% 34% 56% 44% 46% 46% (in %) Streubesitz 17,1 14,5 16,5 11,0 6,9 14,5 36,7 14,1 7,9 14,1 10,3 11,6 12,2 6,4 3,4 28,9 5,5 20,7 12,5 5,7 5,5 13,0 12,4 11,1 19,6 7,1 11,7 11,1 19,9 15,3 14,9 18,6 10,2 13,8 13,5 8,8 14,4 14,4 27,1 14,0 14,0 10,9 7,5 14,6 88,5 13,2 8,0 13,2 10,1 11,1 11,6 5,7 2,9 5,5 5,5 18,1 10,8 8,2 5,3 10,4 8,4 10,5 17,3 7,3 8,9 8,2 14,7 14,6 14,4 14,2 8,5 10,9 12,2 5,5 11,9 13,2 2013f KGV 2012e 1,7 1,9 2,2 0,7 0,5 3,0 1,9 1,7 0,9 1,2 1,2 1,2 1,2 0,4 0,4 0,5 0,6 1,0 3,1 0,9 0,9 1,2 0,7 1,1 3,2 1,0 1,2 0,9 4,0 1,2 3,0 2,3 1,1 2,2 1,6 0,4 2,0 1,9 8,1 8,6 10,9 6,2 3,6 8,6 11,3 8,6 3,5 8,2 5,7 6,5 6,9 5,4 2,5 10,4 3,2 6,7 8,3 3,2 2,6 7,1 6,3 6,2 9,8 5,0 5,9 6,2 8,9 6,6 7,0 11,3 3,9 7,7 7,1 4,9 7,2 7,0 7,9 8,7 8,7 6,0 3,9 8,9 12,2 7,8 2,8 7,3 5,1 5,8 6,2 5,2 2,1 5,8 3,2 6,6 7,0 3,7 2,4 5,9 5,2 5,8 8,4 5,3 5,1 5,3 5,5 6,2 6,9 8,7 4,1 6,4 6,5 4,3 6,1 6,3 2013f EV/EBITDA 2012e KE - Keine Empfehlung 1,7 1,9 1,9 0,7 0,5 3,3 1,9 1,6 0,8 1,1 1,1 1,2 1,1 0,4 0,3 0,5 0,6 0,9 2,6 0,8 0,8 1,1 0,6 1,0 2,9 0,9 1,0 0,8 3,4 1,1 2,9 2,1 1,0 1,9 1,5 0,4 1,8 1,7 2013f Kurs/Buchwert 2012e Empfehlungseinstufung: K - Kauf H - Halten R - Reduzieren V - Verkauf KE - Keine Empfehlung EA - Empfehlung ausgesetzt IR - Schätzungen in Revision Riskokategorie: h - hoch m - mittel n - niedrig ° Konsensus-Daten (Bloomberg); Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung; * Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013; ** in Revison Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) TECHNOLOGIE ams Asseco Poland AT&S Ericsson Nikola Tesla Kapsch TrafficCom Biofarm* Egis Gedeon Richter Krka Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) PHARMA Alliance Oil Gazprom Lotos LUKoil MOL Novatek OMV OMV Petrom PGNiG PKN Rosneft SBO Tatneft Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) ÖL & GAS INDUSTRIE Andritz Flughafen Wien Oesterreichische Post Palfinger Polytec Rosenbauer Semperit Teraplast* Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) FX 4,3% 3,0% 1,5% 5,4% 3,0% 10,1% 1,4% 4,2% 1,2% 1,8% 2,9% 2,5% 2,3% 0,0% 6,0% 0,0% 5,4% 1,9% 2,4% 3,4% 8,2% 2,3% 3,7% 2,3% 2,1% 3,5% 3,2% 2,4% 2,9% 2,2% 5,8% 1,8% 6,1% 2,1% 2,5% 0,0% 2,9% 2,4% 2012e 4,5% 5,4% 1,8% 5,4% 5,4% 9,4% 0,6% 4,2% 1,2% 1,9% 2,9% 2,6% 2,4% 0,0% 5,9% 0,0% 5,0% 1,7% 2,8% 3,6% 8,5% 2,9% 4,2% 2,4% 2,3% 3,5% 3,3% 2,9% 3,6% 2,4% 6,1% 2,3% 6,9% 2,1% 2,7% 0,0% 3,3% 2,5% 2013f Dividendenrendite Einzelwertübersicht 4. Quartal 2013 PL PL PL PL AT AT AT CZ RU PL RU AT RU RU PL RU PL RO RO AT HR HU RU RU PL RU CZ AT PL RU PLN PLN PLN PLN EUR EUR EUR CZK RUB PLN RUB EUR RUB RUB PLN RUB PLN RON RON EUR HRK HUF USD USD PLN RUB CZK EUR PLN USD 105.00 3.44 2.59 0.16 19.00 12.02 11.89 516.0 2,580 14.30 1,215 11.09 0,105 0,012 16.93 0,5588 4.72 13.60 186.50 16.83 178 322 35.50 22.01 4.80 107 314.0 5.58 7.76 11.05 Kurs* K H EA IR H R H K K K K H H IR H K R H K H IR IR R K H H H H K K Empf. m h h h m m m m h m h n h h m h m m m m m m h h m h m m m h Risiko 02.09.13 12.03.13 09.03.12 30.03.12 02.09.13 21.08.13 04.09.13 27.03.13 10.04.13 18.01.13 10.04.13 06.06.13 22.11.12 12.02.13 07.03.13 12.02.13 02.04.13 03.07.13 19.08.13 26.06.13 05.12.12 12.06.12 17.07.13 17.07.13 26.08.13 17.07.13 27.03.13 26.08.13 16.07.13 17.07.13 Datum 104.00 IR EA IR 18.50 10.00 10.00 670.0 3,54 IR 2,02 11.00 IR IR 18.00 1,010 4.20 15.40 239.00 15.00 IR IR 31.00 24.20 5.45 121 340.0 6.40 9.50 13.50 Kursziel 637 16 9 20 1.953 1.382 513 10.709 3.775 1.500 997 1.981 3.078 2.474 7.520 4.771 1.965 223 492 5.847 1.914 1.125 16.491 16.400 397 7.342 3.853 2.471 2.419 14.461 Marktkap. EUR Mio. 26% 28% 41% 75% 13% 98% 65% 30% 18% 29% 9% 16% 20% 18% 38% 30% 54% 24% 27% 16% 38% 41% 15% 49% 53% 40% 31% 49% 49% 9% Streubesitz (in %) 16,8 9,2 0,3 0,9 16,9 neg. 28,4 12,1 13,0 6,8 9,1 10,5 5,5 17,0 5,5 5,9 10,0 6,2 10,1 15,1 8,1 8,6 9,1 8,6 8,3 6,6 14,2 12,7 42,3 10,6 15,0 18,3 31,5 10,6 17,0 13,5 20,5 9,3 0,2 0,6 14,4 39,9 14,0 14,1 14,0 7,4 9,4 12,4 6,1 10,2 5,0 5,1 11,5 4,3 10,7 10,6 6,0 18,3 9,0 9,4 8,3 6,9 13,1 11,7 31,3 8,7 15,3 18,5 47,5 9,8 17,1 12,4 KGV 2012e 2013f 5,6 0,2 0,0 0,1 0,7 0,8 1,4 1,2 0,7 1,0 1,2 0,6 0,5 0,7 0,1 0,3 0,8 0,3 0,5 0,4 0,7 1,3 0,6 0,6 1,3 0,7 4,7 5,3 0,8 1,4 1,7 2,5 0,8 1,3 2,1 1,4 7,0 5,1 3,2 1,8 4,1 9,2 6,4 5,3 5,1 4,7 4,5 3,2 4,0 3,5 3,5 1,7 4,2 3,4 5,0 4,0 3,0 7,5 4,0 4,0 3,0 3,6 6,0 5,4 3,8 4,4 5,3 5,4 3,6 4,4 4,5 4,4 9,5 4,1 2,5 1,1 3,7 7,2 5,2 4,8 4,1 5,1 4,3 4,1 4,0 3,4 3,8 1,5 4,6 2,6 5,3 3,9 3,4 9,0 4,2 4,0 3,0 3,7 5,7 5,2 3,9 3,8 5,4 5,2 4,4 4,2 4,4 4,3 EV/EBITDA 2012e 2013f KE - Keine Empfehlung 5,2 0,2 0,0 0,0 0,6 0,7 1,3 1,2 0,6 1,0 1,1 0,5 0,5 0,7 0,1 0,3 0,7 0,3 0,5 0,4 0,7 1,3 0,6 0,5 1,3 0,7 4,1 4,9 0,8 1,3 1,8 2,2 0,8 1,2 1,9 1,3 Kurs/Buchwert 2012e 2013f Empfehlungseinstufung: K - Kauf H - Halten R - Reduzieren V - Verkauf KE - Keine Empfehlung EA - Empfehlung ausgesetzt IR - Schätzungen in Revision Riskokategorie: h - hoch m - mittel n - niedrig ° Konsensus-Daten (Bloomberg); Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung; * Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 06:30 (MEZ) am 18. September 2013; ** in Revison Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung Budimex Mostostal Warszawa PBG Polimex-Mostostal STRABAG SE Wienerberger Zumtobel Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) BAUGEWERBE CEZ E.On Russia Enea Enel OGK-5 EVN Federal Grid Company InterRAO* PGE RusHydro Tauron Transelectrica Transgaz Verbund Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) VERSORGER Hrvatski Telekom* Magyar Telekom* MegaFon MTS Netia Rostelecom Telefonica CR Telekom Austria TPSA VimpelCom Ltd Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) TELEKOMMUNIKATION FX 3,6% 0,0% 0,0% 21,7% 2,1% 1,0% 1,3% 4,2% 1,3% 8,7% 4,4% 2,9% 3,9% 3,8% 1,8% 1,7% 5,5% 2,2% 3,0% 5,6% 6,4% 5,9% 4,3% 3,9% 12,4% 15,5% 4,9% 7,1% 8,8% 2,2% 9,6% 0,9% 3,2% 7,2% 7,2% 7,2% 2,9% 0,0% 0,0% 0,0% 2,6% 1,2% 2,5% 1,3% 1,2% 8,1% 5,3% 2,4% 5,9% 3,9% 2,0% 2,9% 4,8% 4,7% 2,8% 5,2% 14,1% 3,0% 5,0% 4,7% 11,8% 15,5% 5,2% 7,8% 8,8% 2,6% 9,6% 0,9% 3,2% 7,2% 7,3% 7,5% Dividendenrendite 2012e 2013f Einzelwertübersicht 61 62 HR AT RU PL RU RU HR HR RU PL PL PL PL RU PL PL RU PL AT AT AT AT PL PL AT PL AT AT HRK EUR RUB PLN USD USD HRK HRK USD PLN PLN PLN PLN USD PLN PLN RUB PLN EUR EUR EUR EUR PLN PLN EUR PLN EUR EUR 266,8 94.21 430 51.90 62.80 12.07 250 608 16.99 9.35 94.00 104.00 30.60 10.58 21.06 7.650 278 13.24 19.91 4.20 10.27 8.43 6.56 7.22 3.10 6.07 4.50 1.41 Kurs* IR H K K H R H IR H H H R R H H H K R H EA EA EA H EA EA IR EA EA Empf. h m h m h h h h h m h m h h m m h m m m m m h m m h h h Risiko 18.12.12 28.03.13 31.05.13 09.09.13 31.05.13 31.05.13 27.02.13 19.02.13 31.05.13 17.09.13 29.08.13 13.09.13 05.09.13 27.02.13 12.09.13 02.09.13 26.03.12 04.09.13 27.03.13 02.04.13 28.03.13 09.04.13 15.02.13 03.04.13 02.04.13 07.03.13 03.04.13 02.04.13 Datum IR IR 780 55.00 58.00 11.00 IR IR 20.00 10.20 94.00 98.00 29.00 11.10 22.60 8.000 352 12.30 IR EA EA EA IR EA EA IR EA EA Kursziel 568 1.338 1.245 1.686 22.223 2.433 172 110 3.454 113 478 949 372 1.272 1.743 3.237 1.160 1.082 98 1.574 902 698 655 547 3.212 37 307 76 Marktkap. EUR Mio. 61% 25% 33% 51% 54% 14% 35% 27% 32% 89% 61% 57% 46% 37% 48% 48% 31% 46% 29% 46% 82% 73% 29% 43% 91% 58% 80% 45% Streubesitz (in %) 9,9 9,9 21,3 25,9 34,4 19,7 12,1 8,5 30,5 19,1 19,7 201,8 74,6 30,3 18,1 11,6 17,5 31,0 12,8 62,7 92,5 55,3 30,7 12,2 9,6 41,1 16,1 neg. 10,1 neg. 17,5 neg. 17,8 14,2 10,9 9,3 14,6 19,6 25,9 16,6 8,8 12,7 18,8 15,2 14,6 55,3 23,0 22,6 18,1 11,3 13,5 25,6 11,0 16,0 38,0 23,4 20,3 13,0 9,2 20,4 11,0 neg. 10,2 neg. 18,8 neg. 13,8 12,0 KGV 2012e 2013f 0,6 1,1 2,0 8,2 7,5 4,8 0,8 1,3 2,0 3,1 2,0 0,4 2,2 5,9 1,3 2,1 2,5 10,8 2,9 3,7 1,2 3,3 2,4 0,7 0,5 0,7 1,1 0,8 0,6 0,1 0,6 1,0 0,7 0,7 2,0 6,1 6,5 15,4 17,6 10,4 6,5 4,9 7,3 8,5 6,5 4,1 11,0 19,5 6,7 6,1 9,1 19,4 5,3 10,6 10,3 10,2 9,7 13,2 13,6 20,6 18,8 22,4 14,2 35,6 16,2 13,2 18,6 16,2 1,6 5,7 5,2 12,6 13,7 8,9 5,7 6,0 6,2 7,3 6,0 3,9 7,7 15,2 6,3 6,0 8,3 15,7 4,4 8,5 8,7 8,5 8,0 11,6 14,2 18,1 13,6 23,9 14,0 22,1 16,1 13,9 16,4 14,2 EV/EBITDA 2012e 2013f KE - Keine Empfehlung 0,5 1,0 1,7 6,1 6,1 3,9 0,7 1,2 1,8 2,6 1,7 0,4 2,0 5,1 1,2 2,0 2,3 8,7 2,4 3,0 1,2 2,8 2,2 0,7 0,5 0,7 1,0 0,8 0,6 0,1 0,6 1,0 0,7 0,7 Kurs/Buchwert 2012e 2013f Empfehlungseinstufung: K - Kauf H - Halten R - Reduzieren V - Verkauf KE - Keine Empfehlung EA - Empfehlung ausgesetzt IR - Schätzungen in Revision Riskokategorie: h - hoch m - mittel n - niedrig ° Konsensus-Daten (Bloomberg); Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung; * Der angegebene Kurs entspricht dem zuletzt verfügbaren Kurs um 6:30 (MEZ) am 18. September 2013; ** in Revison Quelle: Raiffeisen Centrobank-Schätzung Adris AGRANA* DIXY Group Eurocash Magnit OKey Podravka Viro* X5 Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) DEFENSIVER KONSUM Agora AmRest CCC Cinema City CTC Media Cyfrowy Polsat LPP M.video TVN Wolford* Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) ZYKLISCHER KONSUM IMMOBILIEN Atrium CA Immobilien conwert Echo Investment Globe Trade Centre Immofinanz Polnord S IMMO Warimpex Durchschn. (Unternehmen) Median (Unternehmen) FX 2,6% 3,9% 0,0% 0,9% 0,8% 1,8% 2,4% 0,0% 0,0% 1,4% 0,9% 5,3% 0,0% 1,6% 0,0% 7,0% 2,9% 1,6% 2,6% 0,0% 0,5% 2,2% 1,6% 4,7% 3,7% 2,3% 0,0% 0,0% 6,5% 0,0% 2,2% 0,0% 2,2% 2,2% 2,6% 3,9% 0,0% 1,1% 1,0% 2,2% 2,6% 2,3% 0,0% 1,7% 2,2% 5,3% 0,0% 2,2% 0,0% 8,4% 5,0% 2,0% 3,0% 3,1% 1,0% 3,0% 2,6% 4,7% 3,7% 2,3% 0,0% 0,0% 6,5% 0,0% 2,2% 0,0% 2,2% 2,2% Dividendenrendite 2012e 2013f Einzelwertübersicht 4. Quartal 2013 Aktienmärkte Indexgewichtung im Vergleich Sektorgewichtung Polen, WIG 20 Sektorgewichtung Tschechien, PX* Marktkap. inl. Unt.: EUR 135,7 Mrd. (Quelle: FESE; 31.08.2013) Marktkap. inl. Unt.: EUR 21,8 Mrd. (Quelle: FESE; 31.08.2013) Immobilien 0,91% Versicherungen 13,21% Defensiver Konsum 3,59% Versicherungen 19,97% Software 1,93% Energie 16,33% Grundstoffe 12,35% Banken 39,36% Telekommunikation 2,83% Versorger 9,48% Energie 1,12% Grundstoffe 2,93% Telekommunikation 9,41% Medien 2,07% Verbraucherdienstlei stungen 1,90% Dauerhafte Konsumgüter 1,64% Versorger 18,32% Banken 40,67% Lebensmittel 1,97% Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH *exkl. Orco Property Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Sektorgewichtung Ungarn, BUX Sektorgewichtung Russland, MICEX Marktkap. inl. Unt.: EUR 14,7 Mrd. (Quelle: FESE; 31.08.2013) Marktkap. inl. Unt.: EUR 535,7 Mrd. (Quelle: WFE; 31.08.2013) Dienstleistung (inkl. Hotels, Restaurants) 0,85% Software 0,11% Investitionsgüter 0,22% Transport 0,29% Dauerhafte Konsumgüter 0,16% Pharma Automobil 0,40% 0,12% Investitionsgüter 0,19% Einzelhandel 6,71% Energie 31,63% Pharma 26,53% Grundstoffe 0,22% Telekommunikation 9,86% Finanz 30,58% Finanz 17,84% Versorger 2,60% Energie 51,93% Telekommunikation 8,83% Grundstoffe 10,92% Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Sektorgewichtung Rumänien, BET Sektorgewichtung Türkei, ISE 100 Marktkap. inl. Unt.: EUR 24,6 Mrd. (Quelle: BSE; 31.08.2013) Marktkap. inl. Unt.: EUR 179,6 Mrd. (Quelle: FESE; 31.08.2013) Investmentfonds 20,42% IT Hardware 0,16% Pharma 0,27% Energie 27,01% Pharma 3,60% Industrie 1,22% Zyklischer Konsum 5,66% Industrie 15,24% Finanz 44,15% Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 Energie 3,98% Defensiver Konsum 12,95% Versorger 3,61% Hotels 0,27% Grundstoffe 6,13% Telekommunikation 6,82% Versorger 0,68% Finanz (Banken inkl. Versicherungen) 47.82% Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 63 Technische Analyse ATX & MICEX: Rally absehbar? ATX ATX Letzte Notierung: 2.491 Indexziel: 2.680 – 2.750 Kauf 2.590 Seit Anfang 2013 hält die aktuelle Seitwärtsbewegung an und der Widerstand der Formation konnte noch nicht durchbrochen werden. Daher wäre eher von einem Rückgang auszugehen, jedoch hielt der Aufwärtstrend dem letzten Test stand. Somit stehen die Chancen für einen Measured-Move nicht schlecht, Stopp bei 2.250. Kurs vom 17. September 2013, 14:52 MEZ Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH BELEX 15 BELEX 15 Letzte Notierung: 523,14 Verkauf 510,00 Die Erholung trifft gerade auf Widerstände: jenen des bullishen Trendkanals und des 50 % Fibonacci Retracements. Dementsprechend ist ein Rücksetzer zu erwarten, der bis zur langfristigen Unterstützungszone anhalten sollte, Verkauf 510,00 -> 491,00 – 475,00, Stopp 544,00. Kurs vom 17. September 2013, 14:40 MEZ Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH BUX BUX Letzte Notierung: 18.467 Position: neutral Die Seitwärtsoszillation innerhalb der „neutralen Zone“ hält an, zudem wurde die Aufwärtstrendlinie durchbrochen. Dennoch ist bislang weder ein Bruch des Widerstandes bei 19.650 noch der Unterstützung bei 17.640 vorweg zu nehmen. So bleiben beide Szenarien offen – das Verkaufssignal wäre bei 17.250 -> 15.660 aktiviert, das Kaufsignal hingegen bei 20.100 -> 21.040. Kurs vom 17. September 2013, 15:58 MEZ Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Ar = arithmetische Skalierung 64 4. Quartal 2013 Technische Analyse CROBEX 10 Letzte Notierung: 1.026 Indexziel 987.00 CROBEX Verkauf 1.015 Obwohl die Seitwärtsbewegung seit drei Monaten anhält, scheint die langfristige Abwärtstrendlinie (braun) „beachtet“ zu werden, weshalb ein Test der mittelfristigen Unterstützungen (blau und grün) absehbar ist. Verkauf 1.015 -> 987.00, Stopp 1.040. Kurs vom 17. September 2013, 14:58 MEZ Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH MICEX Letzte Notierung: 1.472 Indexziel 1.520 – 1.600 MICEX Position: long Der große Kopf & Schulter Boden (blaue Pfeile) signalisiert einen Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrendkanal. Infolgedessen wäre der Weg für einen Anstieg zu den Zielen bei 1.520 – 1.600 fei, Stopp 1.370. Kurs vom 17. September 2013, 15:35 MEZ Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH WIG 20 WIG 20 Letzte Notierung: 2.412 Position: neutral Der Index oszilliert weiterhin innerhalb der Begrenzungen des bearishen Trendkanals, weshalb ein Ausbruch durch den Widerstand noch nicht absehbar ist, Kauf 2.530 -> 2.750. Daher bleibt das Rating neutral und somit ist auch ein Verkauf bei 2.120 -> 2.000 – 1.970 eine gültige Alternative. Kurs vom 17. September 2013, 15:51 MEZ Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Ar = arithmetische Skalierung Stefan Memmer 4. Quartal 2013 65 Quantitative Analyse Risikofaktoren und Sentiment RBI Risikoindikator Der RBI-Risikoindikator ist ein quantitativer Indikator, der vor allem als kurzfristige Entscheidungshilfe für risikoreiche Veranlagungen dienen soll. Die Timing-Regel lautet: Wenn der Index das 150-Tage-Mittel von oben durchstößt (also bei einer fallenden Risikoaversion), ist dies gleichbedeutend mit einem Kaufsignal für Aktien. Der gegenteilige Fall ist als Verkaufssignal zu interpretieren. Allgemein gesagt, signalisieren hohe RBI Risikoindexwerte eine sehr geringe Risikobereitschaft und hohe Risikoprämien. Eine detaillierte Beschreibung ist in der Spezialpublikation „Neuauflage des RBI-Risikoindikators“ vom 04.04.2013 zu finden. RBI-Risikoindikator 0.20 0.25 150−Tage−Mittel 0.0 0.1 0.2 ● Implizite Volatilitaet Spreads Banken CDS Spreads Gesamtaenderung ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● 0.95 1.05 1.15 −0.2 Equity line Woechentl. Veraenderung (%) 0.15 RBI Risikoindikator RBI Risikoindikator ● Benchmark 10/12 11/12 12/12 01/13 RBI Risikoindikator Strategie 02/13 03/13 04/13 05/13 06/13 07/13 08/13 09/13 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH Beta zu MSCI World und MSCI EM Misst die Sensitivität des Aktienindexes auf Schwankungen eines Faktors (MSCI World bzw. MSCI EM). Werte > 1: Aktienindex macht Bewegungen stärker mit als der Faktor. Up-Beta: Misst die Sensitivität des Aktienindex auf positive Ausschläge des Faktors (MSCI World bzw. MSCI EM). Werte >1: Aktienindex steigt stärker als der Faktor in positiven Phasen. Down-Beta: Misst die Sensitivität des Aktienindexes auf negative Ausschläge des Faktors (MSCI World bzw. MSCI EM). Werte <1: Aktienindex fällt stärker als der Faktor in negativen Phasen. Beta: Beta to MSCI World Beta Beta to MSCI EM Up-Beta Down-Beta Beta Up-Beta Down-Beta Up-Down 1,11 1,00 1,16 -0,16 EM Europa 1,14 1,02 1,17 -0,15 Tschechien 0,36 0,29 0,63 -0,34 Tschechien 0,45 0,53 0,36 0,17 Polen 0,90 0,97 0,99 -0,02 Polen 0,92 0,93 0,75 0,17 Russland 1,24 1,13 1,30 -0,18 Russland 1,25 1,19 1,32 -0,14 Ungarn 0,76 1,07 0,56 0,51 Ungarn 0,63 0,77 0,35 0,42 Betas zu MSCI World; wöchentl. Returns der letzten 2 Jahre Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 66 Up-Down EM Europa Betas zu MSCI EM; wöchentl. Returns der letzten 2 Jahre Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 4. Quartal 2013 Impressum Global Raiffeisen RESEARCH Team: Peter Brezinschek (Leitung) Wien Aaron Alber Jörg Angelé Jörg Bayer Eva Bauer Björn Chyba Gunter Deuber Wolfgang Ernst Christian Hinterwallner Valentin Hofstätter Stephan Imre Christoph Klaper Igor Kovacic Dagmar König Lydia Kranner Nina Neubauer-Kukic Martin Kutny Veronika Lammer Jörn Lange Hannes Loacker Richard Malzer Andreas Mannsparth Johannes Mattner Stefan Memmer Christine Nowak Peter Onofrej Helge Rechberger Matthias Reith Leopold Salcher Andreas Schiller Robert Schittler Andreas Schwabe Connie Schümann Manuel Schuster Gintaras Shlizhyus Lubica Sikova Alexander Sklemin Gottfried Steindl Martin Stelzeneder Stefan Theußl Magdalena Wasowicz Jürgen Walter Albanien Joan Canaj Valbona Gjeka Belarus Oleg Leontev Vasily Pirogovsky Olga Laschevskaya Mariay Keda Bosnien & Herzegowina Ivona Zametica Srebrenko Fatusic Kroatien Anton Starcevic Zrinka Zivkovic Matijevic Ivana Juric Nada Harambasic-Nereau Ana Franin Elizabeta Sabolek Resanoviæ Rumänien Ionut Dumitru Nicolae Covrig Gabriel Bobeica Alexandru Combei Iuliana Mocanu Alexandru Neagu Tschechien Michal Brozka Vaclav France Helena Horska Lenka Kalivodova Russland Anastasia Baykova Denis Poryvay Anton Pletenev Maria Pomelnikova Irina Alizarovskaya Konstantin Yuminov Sergey Libin Andrey Polischuk Fedor Kornachev Natalia Kolupaeva Rita Tsovyan Ungarn Zoltán Török Ádám Keszeg Levente Blahó Polen Marta Petka-Zagajewska Dorota Strauch Tomasz Regulski Pawe³ Radwañski Piotr Jelonek Michal Burek Bulgarien Hristiana Vidinova Serbien Ljiljana Grubic Slowenien Primoz Kovacic Ukraine Dmytro Sologub Ludmila Zagoruyko Olga Nikolaieva Company Research Stefan Maxian (Leitung) Daniel Damaska Natalia Frey Oleg Galbur Mario Gallop Jakub Krawczyk Bartlomiej Kubicki Bernd Maurer Dominik Niszcz Markus Remis Teresa Schinwald Jovan Sikimic Iryna Trygub-Kainz Slowakei Robert Prega Juraj Valachy Boris Fojtik Kosovo Fisnik Latifi Datenschluss: 17. September 2011 Redaktionsschluss: 27. September 2011 Impressum: Redaktion: Raiffeisen RESEARCH/RBI Group Unternehmen: Offenlegung: KGHM KRKA OMV 3, 5, 11 Oesterreichische Post 3, 5, 11 PhosAgro 4, 5, 10, 11 A-1030 Wien, Am Stadtpark 9, Telefon: +43 1 717 07-0, Telefax +43 1 717 07-1848 Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Raiffeisen RESEARCH GmbH, 1030 Wien, Am Stadtpark 9. Verlags- und Herstellungsort: Wien Hersteller: Holzer Druck, 1100 Wien, Buchengasse 79 Coverfoto: wjarek/panthermedia Detailed disclosure and disclaimer on the aforementioned companies as well as on the „coverage universe“ of Raiffeisen Centrobank pursuant to § 48 Stock Exchange Act: http://www.rcb.at. Design: Kathrin Rauchlatner, Birgit Bachhofner, Marion Stadler DISCLAIMER Dieses Dokument ist weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung oder zum Kauf jeglicher Wertpapiere, und weder dieses Dokument noch irgendwelche darin enthaltenen Bestandteile bilden die Grundlage irgendeines Vertrages oder einer Verpflichtung irgendeiner Art. Dieses Dokument wurde Ihnen lediglich zu Informationszwecken übergeben und darf nicht vervielfältigt oder an andere Personen weiterverteilt werden. Eine Anlageentscheidung hinsichtlich eines Wertpapiers des jeweiligen Unternehmens hat auf der Grundlage eines von diesem Unternehmen genehmigten Offering Circulars oder Prospektes zu erfolgen und nicht auf der Grundlage dieses Dokuments. Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) könnte in eigener Sache eine Transaktion in jede hierin erwähnte oder damit verwandte Anlage getätigt haben und folglich/oder eine Platzierung in oder einen Anteil an besagter Anlage halten. Die RBI könnte als Manager oder Co-Manager eines öffentlichen Angebots jedes in diesem Bericht erwähnten oder damit verbundenen Wertpapiers handeln oder gehandelt haben. Die hierin enthaltenen Informationen basieren auf Quellen wie Jahresberichten und anderem Material, die von jener juristischen Person zur Verfügung gestellt worden sein könnten, die Gegenstand dieses Dokumentes ist. Die RBI erachtet sämtliche Informationen als zuverlässig, macht jedoch keine Zusicherungen betreffend deren Genauigkeit und Vollständigkeit. Sofern nicht anders angegeben, sind alle Ansichten (inklusive Aussagen und Prognosen) ausschließlich jene der RBI und können ohne Vorankündigung geändert werden. Investoren in Schwellenmärkten muss bewusst sein, dass das Abrechnungs- und Depotstellenrisiko dort höher sein kann als in Märkten mit einer lang etablierten Infrastruktur und die Liquidität der Aktien von der Anzahl der Market Maker beeinflussbar ist. Insofern können Letztere einen Einfluss auf die Sicherheit jeglicher aufgrund der in diesem Dokument enthaltenen Informationen getätigten Investition haben. SONDERREGELUNGEN FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH: Dieses Dokument stellt weder ein öffentliches Angebot im Sinne des Kapitalmarktgesetzes („KMG“) dar, noch ein Prospekt im Sinne des KMG oder des Börsengesetzes. Ferner beabsichtigt dieses Dokument nicht die Empfehlung des Kaufs oder Verkaufs von Wertpapieren oder anderen Anlageformen im Sinne des Wertpapieraufsichtsgesetzes. Dieses Dokument stellt keinen Ersatz für die erforderliche Beratung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Anlagen dar. Für jegliche Beratung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Anlagen können Sie sich gerne an Ihre RAIFFEISENBANK wenden. 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Dieser Bericht stellt weder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers im Sinne von Abschnitt 5 des Wertpapiergesetzes dar, noch bildet dieser Bericht oder irgendeine hierin enthaltene Information die Grundlage eines Vertrages oder einer Verpflichtung irgendeiner Art welcher in diesem Zusammenhang als zuverlässig erachtet werden kann. Dieser Bericht stellt lediglich allgemeine Informationen zur Verfügung. In Kanada darf er nur an Personen mit Wohnsitz in Kanada verteilt werden, die aufgrund ihrer Befreiung von der Prospektpflicht gemäß den im jeweiligen Territorium bzw. der jeweiligen Provinz geltenden wertpapierrechtlichen Bestimmungen berechtigt sind, Abschlüsse in Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Wertpapieren zu tätigen. VERGÜTUNG DER RESEARCH-ANALYSTEN: Die von der RBI beschäftigten Analysten werden nicht für bestimmte Investment Banking-Transaktionen vergütet. Die Vergütung des Autors bzw. der Autoren dieses Berichtes basiert (unter anderem) auf der Gesamtrentabilität der RBI, die sich unter anderem aus den Einnahmen aus dem Investmentbanking und sonstigen Geschäften der RBI ergibt. Im Allgemeinen verbietet die RBI ihren Analysten, den Analysten Bericht erstattenden Personen und deren Haushaltsmitgliedern die Unterhaltung eines finanziellen Interesses an den Wertpapieren oder Anlageinstrumenten jeglicher Unternehmen, die vom Analysten abgedeckt werden. BESCHEINIGUNG: Jeder an der Erstellung dieses Research-Dokuments beteiligte RBI-Analyst bescheinigt, dass a) die in diesem Dokument vorgebrachten Ansichten die persönliche Einschätzung des Research-Analysten über die betreffenden Wertpapiere oder Emittenten widerspiegelt; und b) dass kein Teil seiner bzw. ihrer Vergütung in einer direkten oder indirekten Verbindung zu den in diesem Bericht enthaltenen spezifischen Empfehlungen oder Ansichten stand, steht oder stehen wird. RBI ist nicht zur Aktualisierung dieses Berichtes verpflichtet. Die Investoren müssen sich über den laufenden Geschäftsgang des Emittenten, jegliche Änderung im laufenden Geschäftsgang des Emittenten und anderer maßgeblicher Faktoren informieren. Indem Sie dieses Dokument nutzen oder sich, gleich in welcher Weise, darauf verlassen, akzeptieren Sie die vorstehenden Beschränkungen als für Sie verbindlich. Zusätzliche Informationen über die Inhalte dieses Berichtes erhalten Sie auf Anfrage. Sollte sich eine Bestimmung dieses Disclaimers unter dem jeweils anwendbaren Recht als rechtswidrig, unwirksam oder nicht durchsetzbar herausstellen, ist die betreffende Bestimmung, soweit sie von den übrigen Bestimmungen trennbar ist, so zu behandeln, als wäre sie nicht Bestandteil dieses Disclaimers; in keinem Fall berührt sie die Rechtmäßigkeit, Wirksamkeit oder Durchsetzbarkeit der übrigen Bestimmungen. Ausführlicher Disclaimer sowie Offenlegung gemäß § 48f Börsegesetz: http://www.raiffeisenresearch.at -> “Disclaimer”. 4. Quartal 2013 67 Raiffeisen Bank International AG Investmentbanken Raiffeisen Bank International AG, Wien Capital Markets Head of Capital Market Sales: Harald Schönauer Financial Sales AT/DE: Harald Schönauer Financial Sales Europe: Alicja Kocwin-Gottwald FX, MM & Derivatives: Werner Pelzmann Corporate Treasury Solutions: Amir-Ali Ameri Marburg: Raiffeisen Banka d.d. Gvido Jemensek +431 +431 +431 +431 +431 71707-1148 71707-1148 71707-3759 71707-1793 71707-3962 Tel: +386 2 229 3111 Minsk: Priorbank JSC Andrey Filazafovich Tel: +375 17 289 9213 Moskau: ZAO Raiffeisenbank Nikita Patrakhin Tel: +7 495 721 2834 Tel:+355 4 2381 444 Belgrad: Raiffeisenbank a.d. Serbia Zoran Petrovic Tel: +381 11 2207006 Tirana: Raiffeisen Bank Sh.a. Elona Shuperka Pressburg: Tatra banka, a.s. Peter Augustin Tel: +421 2 59191440 Prag: Raiffeisenbank a.s. Jan Pudil Tel: +420 234 401 863 Bukarest: Raiffeisen Capital & Investment S.A. James Stewart Tel: +40 21 302 0082 Sarajevo: Raiffeisen BANK d.d. Bosnia and Herzegovina Karlheinz Dobnigg Tel: +387 33 287 101 Budapest: Raiffeisen Bank Zrt. Lázló Volosinovsky Tel: +36 1 484 4639 Sofia: Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD Evelina Miltenova Kiew: Raiffeisen Bank Aval JSF Christian Altenriederer Tel: +38044 499-1516 Vladimir Kravchenko Tel: +380 44 495-4220 Warschau: Raiffeisen Polbank Krzysztof Lubkiewicz Tel: +359 2 91985 451 Tel: +48 691 335 510 Zagreb: Raiffeisenbank Austria d.d. Ivan Zizic Tel: +385 1 45 66 466 Raiffeisen CENTROBANK AG Institutional Equity Sales, Wien Leitung: Wilhelm Celeda Sales: Klaus della Torre Tel: +43 1 515 20 402 Tel: +43 1 515 20 472 Merger & Aquisitions Gerhard Grund Henning von Stechow Tel: +43 1 51520-302 Tel: +43 1 51520-760 Kommerzbanken Raiffeisen Bank International AG, Wien Corporate Customers: Joseph Eberle Tel: +43 1 71707 1487 Financial Institutions: Axel Summer Tel: +43 1 71707 1476 RB International Finance LLC (USA) Dieter Beintrexler Stefan Gabriele RBI London Branch Graham Page Matthias Renner RBI Beijing Branch Terence Lee Tel: +44 20 7933 8108 Tel: +44 20 7933 8001 Raiffeisen Malta Bank plc., Sliema Anthony Schembri Tel: +356 21 320 942 Tel: +1 212 845 4100 Tel: +1 212 600 2588 Tel: +86 10 8531-9007 RBI Singapore Branch Klaus Krombass Tel: +65 6305 6024 International Desk Wien: Raiffeisen Bank International AG Rudolf Lercher Tel: +43 1 71707 3537 Moskau: ZAO Raiffeisenbank Austria Maria Maevskaya Belgrad: Raiffeisen banka a.d. Sofija Davidovic Tel: +381 11 220 7807 Prag: Raiffeisenbank a.s. Roman Lagler Pressburg: Tatra banka, a.s. Henrieta Hudecova Tel: +421 2 5919 1849 Pristina: Raiffeisen Bank Kosovo J.S.C. Anita Sopi Tel: +381 38 22 22 22 184 Bukarest: Raiffeisen Bank S.A. Reinhard Zeitlberger Tel: +40 21 306 1564 Budapest: Raiffeisen Bank Zrt. László Volosinovsky Tel: +36 1 484 4639 Kiew: Raiffeisen Bank Aval Oksana Volchko Marburg: Raiffeisen Banka d.d. Simona Minsk: Priorbank JSC Anna Hmaruk 68 Tel: +38 044 230 0348 Vizintin Tel: +386 2 22 93 159 Tel: +375 17 289 9321 Tel: +7 495 775 5230 Tel: +420 234 40 1728 Sofia: Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD Yavor Russinov Tel: +3592 9198 5136 Sarajewo: Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina Vildana Sijamhodzic Tel: +387 33 287 283 Tirana: Raiffeisen Bank Sh.a. Jorida Zaimi Tel.: +355 4 2381 445 2865 Warschau: Raiffeisen Bank Polska S.A. Zuzanna Szatkowska Tel: +48 22 585 2431 Zagreb: Raiffeisenbank Austria d.d. Wolfgang Wöhry Tel: +385 1 4566 462 4. Quartal 2013