Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der Università
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Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der Università
Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der Università degli Studi di Siena Im Rahmen eines ERASMUS-Aufenthaltes im Masterstudiengang International Marketing and Communication hatte ich im Wintersemester 2015/2016 die Möglichkeit einen Auslandsaufenthalt an der Università degli Studi di Siena durchzuführen. Nachfolgender Erfahrungsbericht soll nun dazu dienen, etwaigen Interessenten einen Eindruck über meine Erlebnisse in Italien zu vermitteln. Vorbereitung: Bereits im Vorfeld des Auslandssemesters in Siena gab es einiges zu beachten. Da die Universität in Siena eigentlich keine Partnerhochschule für den Masterstudiengang International Marketing and Communication ist, sondern nur Marketing-Kurse für den Bachelor-Bereich anbietet, musste ich mir zunächst eigenständig Kurse auf der Internetseite der Università degli Studi di Siena suchen und abklären, ob eine Anerkennung in Künzelsau stattfinden konnte. Bei der Beantwortung der Frage, ob Kurse an der Università degli Studi di Siena im WS 2015/2016 angeboten wurden, waren die entsprechenden Professoren an der Uni in Siena sehr freundlich und sprachen auch alle Englisch. Weiterhin musste ich vorab auch im Amt für Ausbildungsförderung in Berlin meinen BAföG-Antrag abgeben. War der BAföG-Antrag schnell erledigt und gleich im September noch in Italien bewilligt, gestaltete sich die Sache mit dem Learning Agreement ein wenig schwieriger, da die Uni in Siena, persönlich und direkt vor Ort, den Studienplan nochmals abgeklärt haben wollte. Auch die Wohnungssuche für meinen Auslandsaufenthalt in Italien gestaltete sich sehr schwierig. Zwar informierte ich mich im Vorfeld über die entsprechenden Wohnungsbörsen in Italien und konnte auch ein eigenes Profil auf https://www.uniaffitti.it/ und http://www.easystanza.it/ erstellen, jedoch sprachen nur wenige der Wohnungs- und Zimmerinserenten Englisch oder Deutsch, was zur Folge hatte, das ich entweder auf Anfragen keine Antwort bekam oder diese auf Italienisch war. Ein Zweibettzimmer in einem der Studentenwohnheime der Uni Siena konnte mir trotz einer frühzeitig abgesendeten Accomodation Form vom International Office der Università degli Studi di Siena auch nicht angeboten werden. Dennoch hatte ich abschließend im Vorfeld noch Glück und konnte einen englischsprachigen, italienischen Vermieter finden, der mir ein Einzelzimmer zwei Wochen vor Studienbeginn für eine Warmmiete von 350 € inklusive WLAN-Nutzung anbot. Die Anreise nach Siena erfolgte durch Fernbus aus Deutschland und durch Bus in Italien. Hier nutzte ich zunächst das Unternehmen Flixbus, um von Heilbronn nach Florenz zu gelangen. Von Florenz wiederum nutzte ich den Bus weiter nach Siena. Die Anreisekosten beliefen sich auf insgesamt 50,00 €. 42,00 € entfielen dabei auf die Reise von Heilbronn nach Florenz und 8,00 € auf die Reise von Florenz nach Siena. Hinsichtlich der Anreise ist anzumerken, das Ryanair auch günstige Flüge ab Frankfurt nach Pisa für umgerechnet 20,00 € anbietet. Jedoch kommen hier noch weitere Kosten für Gepäck sowie weitere Anreisekosten nach Siena beziehungsweise Frankfurt hinzu, sodass zusammengefasst die Anreise mit dem Fernbus im Vergleich zur Anreise mit dem Flugzeug (ca. 100,00 € einfach) deutlich günstiger war. Unterkunft: Mein Einzelzimmer in Siena befand sich außerhalb des Zentrums in der Via Enea Silvio Piccolomini, die ca. 1 Kilometer entfernt vom Zentrum und ca. 2,5 Kilometer entfernt vom zuständigen Dipartimento Economia politica e statistica in der Piazza San Francesco in Siena war. Von meiner Unterkunft aus hatte ich eine gute Busverbindung, sodass ich alle 15 Minuten per Bus in die Innenstadt fahren konnte. Die Warmmiete für das möblierte Einzelzimmer inklusive WLAN betrug 350,00 €. Weiterhin musste ich auch noch eine Kaution in Höhe von 200,00 € entrichten. Da mein Vermieter als Location Scout tätig war und ständig aufgrund seiner Firma unterwegs, hatte ich jedoch die gesamte 3Zimmer-Wohnung fast die ganze Zeit für mich alleine. Für mein Wohlbefinden wurde jedoch bestens gesorgt, da die Schwester meines Vermieters mich sehr oft zum Mittagessessen einlud und sich auch um meine Wäsche kümmerte. Als Besonderheit in der Vermietung von Wohneigentum in Italien ist abschließend noch zu nennen, das bei Abschluss eines Mietvertrages oberhalb einmonatiger Dauer aufgrund italienischer Gesetze eine Gebühr von 90,00 € fällig wird. Daher wurde mein Mietvertrag, um Kosten zu sparen, seitens meines Vermieters jeden Monat verlängert. Studium an der Gasthochschule: Das Studium an der Gasthochschule machte viel Spaß. Zwar gab es zwar auch einige kleine Probleme, beispielsweise konnten Bücher nur bedingt ausgeliehen werden und das Auffinden der Räume gestaltete sich stellenweise auch schwierig, dennoch war das italienische wissenschaftliche Personal sehr bemüht. Durch die von der Universität in Siena durchgeführte Welcome Week und durch meinen Betreuer von dem von der Uni Siena bereitgestellten Buddy Programm konnte ich mich sehr schnell an der Uni und in Siena zurechtfinden und auch sehr schnell neue Leute kennenlernen. Abschließend ist auch die Möglichkeit, Prüfungen im Rahmen des Auslandssemesters je einmal zu wiederholen, hervorzumerken. Diese sogenannten Appelli sind sehr gut, um die Noten für die Heimathochschule in Deutschland aufzubessern. Alltag und Freizeit: Der Alltag und die Freizeit in den ersten 4 Wochen in Siena war zunächst durch das Studium und dem von der Auslanderuniversität Università per Stranieri di Siena durchgeführten, täglich vierstündigen Italienischkurs geprägt. Dieser war jedoch unabdingbar, da ich ja nach Italien ging, um Italienisch zu lernen und ich mich auch ohne den Sprachkurs in Italien nicht richtig verständigen konnte. Die Uni Siena hatte weiterhin auch eine Erasmus-Gruppe, der man für 8 € beitreten kann, diese organisierte Partys und auch Reisen nach beispielsweise Rom, Mailand, Venedig und Perugia. Auch diese angebotenen Möglichkeiten wurden meinerseits während des Auslandsaufenthaltes ausgiebig genutzt. Zu Siena: Die Stadt ist eher kulturell angehaucht, was bedeutet, man fühlt sich von der Umgebung und den Häusern eher ein bisschen ins Mittelalter versetzt. Aber es ist gemütlich und es bieten sich viele Sehenswürdigkeiten, jedoch nicht so viele bis fast keine Ausgehmöglichkeiten. Also nur einige Bars und Cafés. Die Stadt ist auch mit Bus-/Zugverbindung eher weit vom Meer entfernt (1-2 Stunden nach Grosseto, 4 Stunden nach Venedig). Dennoch ist Siena eine sehr schöne Stadt, UNESCO-Weltkulturerbe und allemal eine Reise wert. Fazit: Das Auslandssemester in Siena war eine sehr schöne Erfahrung in meinem Studium, die ich nicht missen möchte. Insbesondere war es unheimlich toll, eine mir fremde Kultur über einen so langen Zeitraum intensiv kennenlernen zu dürfen. Sofern ich nochmal die Möglichkeit hätte, würde ich jedoch meine Kurswahl beziehungsweise die Auswahl meiner Vorlesungen anders treffen.