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MERKBLATT
NUTZTIERE
Trockenstellen und Trockenstehzeit
WEICHENSTELLUNG FÜR DIE NÄCHSTE LAKTATION Das Euter benötigt eine
Ruhepause, um sich von der Laktation zu erholen und sich auf die nächste vorzubereiten. Mit dieser Ruhepause werden mehrere Ziele verfolgt: Erstens sollen bereits
im Euter vorhandene Infektionen ausheilen können und zweitens soll neues milchbildendes Drüsengewebe gebildet werden, um in der nächsten Laktation eine optimale
Milchleistung zu erbringen. So erhöht sich die Menge an Milchdrüsengewebe von
einer Laktation zur nächsten. Drittens muss hochwertiges Kolostrum gebildet werden,
um dem neugeborenen Kalb eine Immunität geben zu können.
Damit beides, Euter und Stoffwechsel, optimal in die neue Laktation starten können,
wird eine Trockenstehzeit von rund 60 bis 70 Tagen empfohlen. Eine zu kurze Trockenstehzeit von weniger als 40 Tagen kann ebenso wie eine verlängerte Trockenstehzeit
von über 91 Tagen eine gegenüber dem Optimum verringerte Milchleistung zur Folge
haben.
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Trockenstellen beginnt bei der
Fütterung Wenn möglich, sollten
1. Die Rückbildungsphase
Obwohl alle 4 Arten üblich sind, hat
man heute, mit dem Verständnis der
Vorgänge im Euter, erkannt, dass das
plötzliche Trockenstellen die schonendste Methode für die Kuh, das Euter und den Strichkanal darstellt.
Wenn die Kuh nicht mehr gemolken
wird, steigt der Euterinnendruck. Dieser
Druckanstieg lässt, zusammen mit anderen Mechanismen, die Milchbildung
versiegen und löst die Rückbildungsphase aus. Gleichzeitig bilden die Hautzellen im Strichkanal eine wachsartige
Substanz, die innerhalb von wenigen
Tagen zu einem Verschluss der Zitzenöffnung, dem sogenannten KeratinPfropf führt, wenn das Abspülen durch
den Melkvorgang ausbleibt. Dieser
Pfropf trägt mit dazu bei, das Euter vor
dem Eindringen von Infektionserregern
zu schützen.
Jedes erneute Melken regt durch das
Anrüsten und den Druckabfall die
Milchbildung wieder an, was das Drüsengewebe daran hindert, mit der Rückbildung beginnen zu können. Auch für
die Kühe selber ist das allmähliche Trockenstellen ein grösserer Stress als das
abrupte. Beim erneuten Melken lässt
zwar die Spannung im Euter nach, aber
nur, um sich kurze Zeit später erneut
aufzubauen. Wird abrupt trockengestellt, erreicht der Innendruck nach rund
2 Tagen seinen Höhepunkt, um danach
wieder abzufallen, wenn keine neue
Milch mehr produziert wird und die Resorptionsvorgänge beginnen. Kühe, die
allmählich trockengestellt werden, müssen dagegen während rund 1 Woche
Phasen mit erhöhtem Euterinnendruck
ertragen. Durch das wiederholte Ausziehen der Milch wird auch die Bildung
des Keratin-Pfropfes verzögert, was das
Euter für Infektionen beim Trockenstellen anfälliger macht.
In der Schweiz werden hauptsächlich 4
verschiedene Arten, Milchkühe trockenzustellen, angewandt:
1. plötzliches Trockenstellen von einem
auf den nächsten Melkgang.
2. zuerst 1 Melkgang auslassen, dann 2,
dann 3, dann 4 und dann das Melken ganz einstellen.
3. während 3 bis 6 Tagen nur noch 1 x
täglich melken und dann das Melken
ganz einstellen
4. Trockenstellen und nach circa 5 Tagen erneut das Sekret ausmelken
«Euterschutz» «Die herkömmliche
Methodik des antibiotischen Trockenstellens bietet aus tierärztlicher Sicht die
grösste Sicherheit für die Wiederherstellung oder die Erhaltung der Eutergesundheit in der Trockenstehzeit.»
Diese Aussage wird immer wieder diskutiert. Als einschränkendes Kriterium
wird herausgestellt, dass nicht Medikamente alleine über die Ausheilung einer
Erkrankung entscheiden. Die häufige
und prophylaktische Anwendung von
Kühe mit über 20 kg Tagesmilchleistung noch nicht trockengestellt werden. Eine zu kurze oder sogar keine
Trockenstehzeit ist jedoch schädlicher
für das Euter, als ein Vergalten bei hoher Milchleistung. Um die Milchleistung zu senken, darf auf keinen Fall das
Wasser reduziert oder gar ganz abgestellt werden. Vielmehr muss das Kraftfutter abgesetzt und energiereiche
Grundfuttermittel wie Maissilage, Futterrüben und Kartoffeln stark reduziert
Trockenstellen
0
Phase 3
5
Abkalben
Phase 2
Beginn der Vor-
Phase 1
bereitungsfütterung
Aktivität des Eutergewebes
Grafik 1: Die 3 Phasen der Trockenstehzeit
10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70
Tage nach dem letzten Melken
Phase 1 = Rückbildungsphase
Phase 2 = Ruhephase
Phase 3 = Kolostrumbildung, Anbildungsphase
Die Trockenzeit des
Euters gliedert sich in
3 Phasen: Die Rückbildungsphase, die
Ruhephase und die
Kolostrumbildung oder
Anbildungsphase.
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werden. Dafür sollen zunehmend nährstoffarme Futtermittel wie Ökoheu
oder Stroh eingesetzt werden, um die
Ration zu «verdünnen». Eine vorzeitige
Reduktion energiereicher Futterkomponenten in der Altmelkphase wirkt
darüber hinaus vorbeugend gegen Verfettung. Das Risiko für Stoffwechselprobleme wie Acetonämie (Ketose
oder «Aceton») wird dadurch stark vermindert.
Grafik 2: Zitze mit internem
Zitzenversiegler
Antibiotika bei lebensmittelliefernden
Nutztieren steht auch im Gegensatz zur
Bestrebung, deren Einsatz zu reduzieren.
Interne Zitzenversiegler (zähe Paste,
die einen Pfropfen in der Zitze bildet)
bieten die Möglichkeit, bei eutergesunden Kühen eine antibiotikafreie Prophylaxe zu betreiben. Durch die Bildung
einer zusätzlichen Barriere in der Zitzenzisterne werden natürliche Vorgänge der frühen Trockenstehphase unterstützt. Diese Zitzenversiegler verbleiben
bis zum ersten Melken nach der Geburt
und wirken damit, im Gegensatz zu den
herkömmlichen antibiotischen Trockenstellern, bis zum Ende der Trockenstehzeit.
Externe Zitzenversiegler (lackartiger
Überzug zum Dippen) bieten bis zu einer Woche nach der Applikation einen
Schutz gegen das Eindringen von Keimen. Da der natürliche Zitzenkanalverschluss in den ersten und der letzten
Woche der Trockenstehphase oft unzureichend ist, macht die externe Versiegelung dann Sinn, wenn sie direkt beim
Trockenstellen und wiederum eine Woche vor der Geburt angewendet wird.
Als Anhaltspunkt zum Gesundheitszustand des Euters beim Einzeltier als
auch des ganzen Bestandes, dient der
Gehalt an «somatischen Zellen» (Zellzahl). Die somatischen Zellen sind vor
allem körpereigene Abwehrzellen und
gelangen aus dem Blut und dem Eutergewebe in die Milch. Eine tiefe Zellzahl (unter 100 000) über die Laktation zeigt eine gute Eutergesundheit der
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Kuh auf und erlaubt antibiotikafreies
Trockenstellen.
Infektionsabwehr Mit dem Druckanstieg nach dem Trockenstellen beginnt sich die noch vorhandene Milch
deutlich zu verändern, um ein verstärktes eutereigenes Abwehrsystem gegen
Mastitiserreger zu bilden.
Ist der Keratin-Pfropf richtig ausgebildet, wirkt er zusätzlich als eine natürliche Barriere gegen Keime, die während der Trockenstehzeit ins Euter
eindringen und dort zu einer Infektion,
der sogenannten Galtmastitis, führen
könnten.
In Untersuchungen von Neuseeland
und Nordamerika wurde jedoch festgestellt, dass nach den ersten 7 Tagen
nach dem Trockenstellen erst rund die
Hälfte aller Zitzen verschlossen waren
und sogar 6 Wochen nach dem Trockenstellen noch rund ein Fünftel aller
Zitzen unverschlossen blieben. Dadurch
können im Betrieb vorhandene Umweltkeime in den Strichkanal eindringen
und sich im Euter vermehren. Weitere
begünstigende Faktoren für eine Neuinfektion in der Galtzeit sind:
• Verkürzung und Weitung des Strichkanals in den ersten Tagen der Trockenstehzeit durch die Erhöhung des
Euterinnendruckes
• das Fehlen des Spüleffektes durch das
Melken
• der Wegfall der zweimal täglichen Euterreinigung und Zitzendesinfektion
mit einem Dippmittel, wodurch sich
Bakterien auf der Haut ansammeln
können
• die unveränderte Milchbeschaffenheit in den ersten 3 Tagen nach dem
Trockenstellen, die kaum mehr Abwehrstoffe als normale Milch besitzt
• die Beschäftigung von Abwehrzellen
mit dem Abbau von Drüsenzellen
und Milch, was sie an der Bakterienabwehr hindert
Praktisch alle diese Faktoren spielen zu
Beginn der Trockenstehphase die grösste Rolle. Deshalb sind die ersten Tage
nach dem Trockenstellen auch die gefährlichsten für eine Neuinfektion des
Euters. Spätestens bis zum 30. Tag nach
dem Trockenstellen ist normalerweise
die Rückbildung des Euters abgeschlossen und die noch im Euter vorhandene
Milch vollständig resorbiert.
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2. Die Ruhephase
In diesem Stadium wird das Flüssigkeitsvolumen im Euter sehr gering gehalten, die Konzentrationen der Milchbestandteile sind stark reduziert,
diejenigen von Antikörpern und Lactoferrin, einem Eiweiss mit antibakteriellen Eigenschaften, dafür erhöht. Zusätzlich sollte der Keratinpfropf bereits
vollständig ausgebildet und die Zitze
damit verschlossen sein. Akute klinische
Mastitis (Galtmastitis) bei Eutern in der
vollständigen Ruhephase sind sehr selten. Im Gegenteil: Je nach Erregerart
heilen in der Trockenzeit zwischen 40
und 50 Prozent der zum Zeitpunkt des
Trockenstellens vorhandenen Euterinfektionen spontan ab. Durch den Einsatz von Langzeitantibiotika (sogenannten
Trockenstellern)
kann
die
Abheilungsrate von Euterinfektionen
sogar auf 60 bis 90 Prozent gesteigert
werden.
Antibiotische Therapie bestehender Infektionen beim Trockenstellen:
Vorteile:
• Der Antibiotikaspiegel wird bis zu 4
Wochen aufrecht erhalten.
• Es bestehen höhere Heilungsraten im
Vergleich zur Laktationstherapie.
• Das Risiko der Neuinfektion in der
ersten Zeit der Trockenstehperiode
wird minimiert.
Nachteile:
• Für Therapien von Euterentzündungen in der Frühlaktation kann nicht
bis zum Trockenstellen gewartet werden.
• Es kann eine falsche Sicherheit entstehen, wenn nicht bedacht wird,
dass antibiotische Trockensteller
nicht bis zum Abkalben wirken und
das Euter in dieser Zeit besonders anfällig für Neuinfektionen ist. Kontrollen des trockenen Euters dürfen auch
mit Antibiose nicht vernachlässigt
werden.
Besonderes:
• In Untersuchungen haben sich keine
Vorteile ergeben, wenn
– das Euter vor dem antibiotischen
Trockenstellen mit Kurzzeitantibiotika behandelt wurde.
– mehrere oder mehrmals hintereinander antibiotische Trockensteller angewendet wurden. Zudem ist
dann nicht mehr gewährleistet,
dass die Milch beim Abkalben
hemmstofffrei ist.
• Kranke Euter müssen erkannt werden, da in diesem Fall die Milch vor
dem antibiotischen Trockenstellen
bakteriologisch untersucht werden
sollte, um gezielt einen Trockensteller auswählen zu können.
• In angelsächsischen Ländern wird zunehmend ein antibiotischer Trockensteller mit einem internen Zitzenversiegler kombiniert. Dadurch kommen
die Vorteile beider Methoden zum
Tragen: Euterinfektionen werden behandelt und Neuinfektionen vor dem
Abkalben wirksam vorgebeugt.
• Die Vorteile eines Trockenstellers
werden durch mangelnde Hygiene
(Reinigung, Desinfektion, Dippen)
und unsachgemässes Einführen verspielt!
Grafik 3: Richtige Applikation
des Trockenstellers
Der Injektor darf
nicht zu tief in den
Strichkanal eingeführt
werden, um die
Einschleppung von
Keimen zu minimieren
und den Strichkanal
nicht unnötig zu
dehnen, was zu einem
verzögerten Verschluss
führen kann.
Die Behandlung chronischer Mastitiden
ist schwierig, da Antibiotika kaum in
Narbengewebe vordringt und sich Keime dort der Behandlung entziehen können. Am erfolgreichsten lassen sich
chronische Euterentzündungen während der Trockenstehzeit behandeln.
Der Heilungserfolg sinkt jedoch, je älter
die Kuh ist und je mehr Euterviertel
chronisch infiziert sind.
3. Die Kolostrumbildung,
Anbildungsphase
Die Bildung und Ansammlung von Kolostrum ist in dieser Phase die Hauptaufgabe der Milchdrüse. Zuerst vermehren sich die milchbildenden Zellen
und es werden neue Alveolen gebildet.
Kurz vor dem Kalben erhöht sich nochmals das Risiko für Neuinfektionen
durch folgende Umstände:
• durch die Kolostrumbildung steigt
der Euterinnendruck, was wieder zu
einer Erweiterung des Strichkanals
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führt, mit der Gefahr, dass Bakterien
eindringen können
• Ödeme an den Zitzen können den
Schliessmuskel beim Verschluss der
Zitzenöffnung behindern
• im Kolostrum ist im Gegensatz zum
Sekret während der Ruhephase nur
noch sehr wenig Lactoferrin vorhanden und die wieder vorhandenen
Milchbestandteile können von Mastitiserregern zum Wachstum genutzt
werden
• allenfalls zu Beginn eingesetzte Trockensteller wirken nicht mehr
Das Euter benötigt
eine Ruhepause, um
sich von der Laktation
zu erholen und sich
auf die nächste
vorzubereiten.
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In Einzelfällen, wenn bereits mehrere
Tage vor dem Abkalben Milch ausgedrückt wird, kann vorzeitiges Anmelken
unumgänglich sein, um Neuinfektionen
kurz vor der Geburt zu vermeiden. Dadurch wird versucht, den Euterinnendruck vor dem Kalben zu senken und
eingedrungene Bakterien auszuspülen.
Dabei muss allerdings bedacht werden,
dass die Kolostrumversorgung des neugeborenen Kalbes nicht mehr gewährleistet werden kann. Das vorgeburtliche
Erstgemelk ist kein Ersatz für normales
Kolostrum, da die Zusammensetzung
der Biestmilch erst beim Abkalben optimal ist. Deshalb muss unbedingt darauf geachtet werden, dass in diesem
Fall für das Kalb Kolostrum einer anderen Kuh vorrätig ist.
Allerdings sollte nach dem Abkalben
auch nicht zu lange mit Melken gewartet werden. Für Euter und Kalb ist es optimal, wenn gemolken wird, sobald die
Kuh nach dem Abkalben wieder steht
und das Kalb das frische Kolostrum sofort erhält.
Euterentzündungen, die in Zusammenhang mit der Trockenstehzeit auftreten, sind in vielen Schweizer Milchviehbetrieben ein ernst zunehmendes
Problem:
Galtmastitiden Mastitiden während der Trockenstehzeit werden oft zu
spät bemerkt. Dies rührt meistens daher, dass die Tiere während dieser Zeit
schlechter überwacht werden und vor
allem die 2 Mal tägliche Kontrolle während des Melkens wegfällt. Die Diagnose muss aufgrund von äusserlichen Veränderungen am Viertel und von
allfälligen Allgemeinsymptomen gestellt
werden.
Galtmastitiden kommen hauptsächlich zu Beginn und gegen Ende der Trockenstehzeit vor, wenn der Strichkanal
noch nicht vollständig verschlossen ist,
beziehungsweise die Abwehrmechanismen im Euter bei der Kolostrumbildung
wieder schwächer werden.
Die regelmässige tägliche Kontrolle
des Galteuters zumindest in der Woche
unmittelbar nach dem Trockenstellen
und vor der Abkalbung hilft, Veränderungen und Entzündungen frühzeitig zu
erkennen.
Entzündungen trockenstehender Euter müssen immer behandelt werden,
sonst besteht je nach Erreger die Gefahr
einer Vernarbung des Drüsengewebes
bis zum Verlust des Viertels oder es
kann sich eine chronische, kaum mehr
zu therapierende Mastitis daraus entwickeln.
Es gilt zu beachten, dass die antibiotischen Trockensteller nicht bis zum
Schluss der Trockenstehzeit wirken.
Auch sogenannte Langzeittrockensteller
schützen das Euter in der Zeit vor dem
Abkalben nicht mehr gegen Neuinfektionen durch Umweltkeime wie zum
Beispiel E. coli. Daher ist in der zweiten
Hälfte der Trockenstehphase ein besonderes Augenmerk auf die Euter zu richten.
standsfähiger sein mag, nicht jedoch gegen das Einwandern und Festsetzen dieser Mastitiserreger (sogenannte Neuinfektionen). Daher werden mehr als 50 %
der klinischen Mastitiden in den ersten
hundert Tagen nach dem Abkalben
durch Neuinfektionen während der vorangegangenen Galtzeit verursacht. Diese Infektionen ruhen im trockengestellten Euter bis zum Kalben und können
anschliessend in der frühen Laktation eine klinische Mastitis hervorrufen.
Umweltfaktoren/Hygiene Um
die Gefahr einer Neuansteckung in der
Trockenzeit möglichst gering zu halten,
muss dafür gesorgt werden, dass der Infektionsdruck tief bleibt. Man muss darauf achten, dass möglichst wenig Mastitiserreger in der Umgebung der Kuh
vorkommen. Wenn man den Mastitiserregern die Lebensgrundlage entzieht,
beziehungsweise das Milieu für sie
unattraktiv macht, kommt es automatisch zu einer Reduktion der Bakterien.
Die meisten Mastitiserreger lieben eine feuchte und warme Umgebung, in
der sie sich massenhaft vermehren können.
Daher müssen Ställe mit trockenstehenden Kühen «Liegecomfort» bieten
und regelmässig ausgemistet sowie mit
genügend frischer Einstreu versehen
werden. Dasselbe gilt natürlich auch für
Kühe in Laktation, wo die Gefahr für
Mastitiden in sauberer und trockener
Umgebung ebenfalls deutlich geringer
ist.
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Impressum
Autoren:
Dr. Katharina Neff und Dr. Dirk
Strabel, Rindergesundheitsdienst
AGRIDEA, Lindau; Dr. Andreas Ewy,
Erstfeld
Konzept:
Iris Turke, UFA-Revue, Winterhur
Bildnachweis:
UFA-Revue
Klinische Mastitiden in der Folgelaktation Lange glaubte man,
Druck:
Mattenbach AG, Winterthur
das nicht laktierende Euter sei resistent
gegenüber Infektionen mit Enterobakterien. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass das trockengestellte Euter
zwar gegen klinische, durch Enterobakterien verursachte Mastitiden wider-
Ein Sonderdruck als Zusammenfassung einer Artikelserie, erschienen in
den Ausgaben 1/05, 2/05, 3/05 und
5/05 der UFA-Revue.
INF BOX
INFO
www.ufarevue.ch
07
2007 · UFA-REVUE