PRESSEBERICHT PRESS REPORT Eiffelturm Paris

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PRESSEBERICHT PRESS REPORT Eiffelturm Paris
Herausgeber Issued by
Christian Pohl GmbH, Köln (D)
Redaktion Editor
Klaus Sikora Kommunikation
PRESSEBERICHT PRESS REPORT
Eiffelturm Paris
Neugestaltung der ersten Etage
Eiffelturm, Paris
PRESSEBERICHT
Neugestaltung der ersten Etage
Herausgeber
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Zeichnungen
Christian Pohl GmbH
Robert-Bosch-Straße 6
50769 Köln
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Klaus Sikora Kommunikation
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Moatti-Riviére
22 Rue de paradis
75010 Paris
Frankreich
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Die roten Pavillons über dem Champ de Mars
Der 324 Meter hohe Turm mit seiner filigranen Fachwerkstruktur steht als symbolhafte Landmarke für seine Stadt wie weltweit kaum ein anderes Gebäude. Tag für Tag warten Tausende von
Besuchern vor den Liften, um die spektakulären Aussichten von den beiden oberen Plattformen
des Eiffelturms zu genießen. Um den wachsenden Publikumsverkehr in Zukunft angemessener zu
verteilen, soll jetzt die als „urbaner Platz“ neu gestaltete erste Etage mit attraktiver Architektur
und interessanten Einrichtungen neue Perspektiven nicht allein auf die Umgebung, sondern auch
auf das Bauwerk selbst ermöglichen.
hauern, Schriftstellern und Architekten unterzeichnete Petition gegen den Bau dieses „völlig nutzlosen
und monströsen Turms“. Er würde in ästhetischer Hinsicht gewiss Schande über Paris bringen, lautete
der Tenor, zumal nicht einmal das äußerst kommerziell eingestellte Amerika ihn haben wolle. Die hohe Akzeptanz der modernen, industriell geprägten Formensprache sollte dann allerdings eher seinen Befürwortern recht geben, und das wenig später fertiggestellte Bauwerk wurde schon bald zu einer weltweit mehr
oder weniger erfolgreich kopierten bzw. adaptierten Architekturikone. Ein etwa halb so hoher Nachbau
befindet sich heute auch im amerikanischen Las Vegas; den größten kommerziellen Erfolg verzeichnet
allerdings nach wie vor Paris mit dem Original. Die ständig steigenden Besucherzahlen gipfelten im Jahr
2013 mit dem Verkauf von gut 7 Millionen Eintrittstickets, womit sich der Eiffelturm in der Beliebtheitsskala direkt hinter dem Louvre positioniert. Im Gegensatz zu dem berühmten Pariser Museum, einem
der meistbesuchten weltweit, lockt der Eiffelturm allerdings nicht gerade mit seinem Innenleben: keine
besonderen Räumlichkeiten zu entdecken, keine wertvollen Schätze zu bewundern. Man besucht den
Turm hauptsächlich, um an möglichst klaren Tagen die weite Aussicht zu genießen, am liebsten von ganz
oben. Der entsprechende Andrang auf den oberen beiden Plattformen nahm im Lauf der Jahre stetig zu;
nur etwa die Hälfte der sieben Millionen Besucher machten zuletzt auch auf der ersten Etage halt.
Die neue Konzeption der unteren Plattform, realisiert vom Pariser Büro Moatti-Riviére nach gewonnenem
Wettbewerb, eine Kombination aus Informationsparcours, Museumspräsentation, Restaurantbetrieb und
einer völlig neuen Erfahrbarkeit der Gebäudedimensionen, soll den Besucherstrom jetzt verstärkt auch
auf diese Ebene lenken. Der Zwischenstopp auf dem Weg nach oben wird so zum individuellen Erlebnis: Auf dem umlaufenden Balkon dieser Etage, der den leeren Raum zwischen dem darunterliegenden
Marsfeld und der Plattform der zweiten Etage säumt, wurde eine spannende Wechselbeziehung zwischen
Außen- und Innenräumen realisiert. Drei Pavillons in einheitlicher Material- und Formensprache, in
rechten Winkeln zueinander zwischen jeweils zwei benachbarten Turmpfeilern positioniert, geben durch
ihre großzügig verglasten, doppelt gewölbten Fronten und Rückseiten den Blick nach innen auf das Turmzentrum sowie nach außen in die Stadtlandschaft frei. Die Fassadengeometrien folgen dabei exakt dem
Neigungswinkel der Turmpfeiler, der hier in Höhe der ersten Etage 17 Grad beträgt, betonen damit die Aufwärtsbewegung der Gesamtkonstruktion, während die mächtigen Metallstreben der verglasten Flächen
mit ihren gekreuzten Bögen diesen Aufwärtsdrang mit dem Metallfachwerkdesign des Turms kombiniert.
Das Projekt ...........
Am 14. Februar 1887 veröffentlichte die Tageszeitung Le Temps eine von 47 prominenten Malern, Bild-
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Dächer und Fassadenflächen der Pavillons sind mit einem System aus großformatigen Pohl-Europaneelen
bekleidet, die aufgrund der geneigten Geometrien in einem 3D-Modell entworfen und anschließend 1:1
per Laserzuschnitt gefertigt wurden. In einem speziellen Verfahren ließ der Hersteller die Aluminiumbleche dann eloxieren und adsorptiv färben, um die ganz besondere, von den Architekten gewünschte Farbwirkung zu erreichen und auf sehr lange Sicht zu gewährleisten. Je nach natürlichem Lichteinfall wechselt
der Farbeindruck jetzt zwischen einem sehr intensiven Rot und einem schlichten Braunton.
Eines der wichtigsten Ziele des Projektes war eine neue Wahrnehmung des Turms und seiner Umgebung
von der ersten Etage aus. Im Ergebnis sollte eine größere Transparenz geschaffen werden, nicht nur mit
weiteren Perspektiven auf Paris, sondern vor allem auch auf die innere Struktur des Turms sowie auf den
von dessen Pfeilern eingerahmten Platz. Diese Vorgabe wurde im Wesentlichen durch die Installation eines „gläsernen Zauns“ um den Innenrand des umlaufenden Balkons erfüllt, sowie durch die transparente
Ausführung des Bodenmaterials unmittelbar vor dem Glaszaun. Durch die so geschaffene Vogelperspektive aus 57 Metern Höhe durch den Fußboden auf den Platz unter dem Turm wird die Attraktivität der ersten
Etage enorm gesteigert. Mit einem Blick auf die Pfeilerkonstruktion durch den Glasboden erkennt man
den direkten Bezug der neuen Gestaltungselemente auf die großartige Linienführung des Eiffelturms. Die
metallenen Pfosten des gläsernen Zaunes folgen wie die Pavillonfassaden der Turmpfeilerneigung von
17 Grad; so wird man visuell zum Zentrum des Turmes gezogen, vor den Glaszaun und auf den gläsernen
Fußboden, hin zur Erfahrbarkeit des leeren Raums zwischen der Plattform und dem Marsfeld in 57 Metern
Tiefe. Der Besucher soll dem leeren Raum so nahe wie möglich kommen können, bis zum Grenzpunkt
unmittelbar vor dem freien Fall, an der Schwelle zwischen Fallen und Schweben. Bei Nacht ist diese Erfahrung am intensivsten; die Illusion einer Reise auf einem schwebenden Ballon ist dann nahezu perfekt.
Der zentrale, durch die aktuelle Fassadenrenovierung neu gestaltete Pavillon beherbergt das zweigeschossige Restaurant 58 Tour Eiffel, das vor wenigen Jahren noch eine komplette Innenrenovierung
erfahren hatte. Der Gustave-Eiffel-Pavillon, ein volumenfüllender Mehrzwecksaal mit 200 Sitzplätzen und
Servicebereichen, sowie der doppelstöckige Ferrié-Pavillon mit Museum, Relax-Bereich, Toiletten, Shop,
Schnellrestaurant und Infostand sind komplette Neubauten. Schon draußen, auf der als urbaner Platz
erfahrbaren Plattform, weisen zwei Kioske – ebenso wie die Pavillons und Liftfoyers mit rot eloxierten
Aluminiumschindeln bekleidet – mit ihren Infodisplays auf das neue Vermittlungssystem hin, das sich im
musealen Bereich des Ferrié-Pavillons fortsetzt. Hier verdeutlichen bedruckte gläserne Infoboxen den
großen Einfluss des Eiffelturms anhand von Reproduktionen unterschiedlichster bekannter Objekte, deren Gestaltung von seiner Formensprache inspiriert wurde. Auf Bildschirmen können Besucher das Buch
La tour de 300 mètres von Gustave Eiffel durchblättern, das alle Zeichnungen und Pläne seines Ingenieurbüros zur Turmkonstruktion enthält. Und in einer umfassenden Präsentation im Gustave-Eiffel-Studio
werden Filme auf mehrere Leinwände projiziert, um die starken Bindungen zwischen dem Turm und der
Stadt zu veranschaulichen.
Länge der 26 Monate dauernden Bauphase – eine lange Zeit im Vergleich zu den zwei Jahren, die seinerzeit für den kompletten Bau des Eiffelturms benötigt wurden. Die Umbauarbeiten an der bestehenden
Turmstruktur erforderten allerdings auch ein völlig anderes Vorgehen. Um die vorhandene Stahlgitterstruktur in keiner Weise zu beeinträchtigen, waren Befestigungen durch Bohren, Schrauben oder Schweißen nicht zulässig. Jedes hinzugefügte Element musste an die bestehende Struktur geklammert werden.
Da gewöhnliche verschraubte Konstruktionen allerdings etwa zehn Mal so stabil sind, ist eine entsprechend sensiblere Konstruktionsplanung und Ausführung solcher Lösungen äußerst entscheidend.
Werk & Werkstoffe ..........
Die Bauarbeiten stellten in mehrfacher Hinsicht eine enorme Herausforderung dar, ablesbar auch an der
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Die Problematik der Lastverteilung sowie besondere Anforderungen aufgrund der Höhe und Erschließung
der Baustelle erforderten ebenfalls spezielle Vorgehensweisen. Vor jeglicher Belastung der Struktur musste zunächst das entsprechende vorhandene Gewicht entfernt werden. Jedes angelieferte Bauteil wurde
also gewogen, bevor es auf die liftbetriebene zentrale Plattform geladen werden konnte, die zugleich als
Versorgungsbühne und erweiterter Arbeitsbereich auf der ersten Etage genutzt wurde. Die für diesen
Zweck eigens konstruierte 200 m² große Plattform diente während der gesamten Bauphase als schwebende Baustelle in 57 Metern Höhe und hat erheblich dazu beigetragen, die Turmerschließung für den
ununterbrochenen Publikumsverkehr nicht zu beeinträchtigen.
Hohe Ansprüche galten ebenso für die Entwicklung und Vorfertigung der Baumaterialien. So wurde die
spezielle nachhaltige Rotfärbung der Aluminium-Fassadenbleche durch ein als Sandalor-Kombi bezeichnetes dreistufiges Verfahren erzielt. Dabei wird das Material nach einer farblosen Anodisation in einer
Metallsalzlösung porentief vorgefärbt; in der dritten Stufe wird die Oberfläche dann mit einer Farbstofflösung adsorptiv überfärbt. Das anschließende Verdichten der farbhaltigen Materialporen entspricht einer
hochgradigen Konservierung. Das Ergebnis ist eine sehr hohe Licht- und Witterungsbeständigkeit ohne
die Risiken von Ausbleichungen oder Auswaschungen; der Farbton der Oberfläche bleibt über Jahrzehnte
unverändert. War der Werterhalt der Metallfassaden durch die Wahl des korrosionsbeständigen, langlebigen und voll recyclingfähigen Werkstoffs Aluminium sowie der im Fall einer Beschädigung leichten
Austauschbarkeit der Paneele bereits gewährleistet, so garantiert die besondere Oberflächenbehandlung
neben der beeindruckenden Färbung auch Graffitischutz und hohe Belastbarkeit.
Die Geometrisierung der Pavillonfassaden mit ihrer doppelten Wölbung erfolgte nach dem mathematischen Prinzip der Diskretisierung. In diesem Verfahren werden die Oberflächen in kleine Einheiten
unterteilt, die nach dem Aneinanderfügen die gewünschte Form aus einfachen Elementen zusammengesetzt entstehen lassen. Die Produktion der Glaselemente für den 128 m² großen transparenten Bereich
erforderte im Vorfeld eine 18 Monate lange Forschungs- und Entwicklungsphase. Der Bodenbereich sollte
so transparent wie möglich, aber auch absolut rutschfest ausgeführt werden. Dazu wurden schließlich
emaillierte Rasterpunkte, eine Kombination aus Glasemaille und Abrasivstoffen, im Siebdruckverfahren
hergestellt und auf die Glasoberflächen aufgetragen. Der Besucher steht jetzt gleichsam über dem leeren
Raum schwebend auf der Glasfläche ebenso sicher und fest wie auf dem Marsfeld 57 Meter weiter unten.
Der Schriftsteller Guy de Maupassant, einer der Unterzeichner der Petition von 1887, nahm oft sein Mittagessen im Restaurant des Eiffelturms ein – angeblich, weil er dort einen Ort in Paris gefunden hatte, von
wo aus er das verhasste Bauwerk nicht sehen musste. Von einem der heute schon weit im voraus reservierten Fensterplätze im 58 Tour Eiffel könnte er einen spektakulären Ausblick auf Paris, den Champ de
Mars unter dem Turm sowie auf die Innenseiten der Pfeilerstruktur genießen, der ihm die Linienführung
der Pariser Landmarke von Mahl zu Mahl bestimmt ein wenig näher erschließen würde.
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Eiffelturm, Paris
Neugestaltung der ersten Etage
Projektdaten:
Redaktion:
Klaus Sikora Kommunikation
Fotografien:Klaus Sikora
Zeichnungen :
© Moatti-Rivière
Briefing:
Rückbau und Neugestaltung des Gustave-Eiffel-Pavillons (Einrichtung eines Mehrzwecksaals mit 200
Sitzplätzen und Servicebereichen) und des Ferrié-Pavillons (Einrichtung eines Informationsraumes
und eines Relax-Bereiches inklusive Toiletten, Shop, Schnellrestaurant und Servicebereich);
Gesamtfläche 800 m²;
Renovierung der äußeren Publikumsbereiche (2740 m²) inklusive Möblierung, Beleuchtung, Bodenbeläge,
zentrale Bodenöffnung, Neugestaltung und Abstimmung der Schutzeinrichtungen;
Rückbau und Neugestaltung der drei Baukörper für die Wartebereiche vor den Besucherliften;
Neubau von zwei Kiosken mit Info-Displays;
Einrichtung eines Informationsparcours zum Bauwerk;
Fassadenrenovierung des 58 Tour Eiffel Restaurants (letzte Innenrenovierung 2009)
Projektpartner:
Bauherr: Architektur, Planung: Generalbauunternehmer: Bauaufsicht: Projekt Management: Fassade:
Fassadenbau: Fassadensystem:
Planung und Vorfertigung:
Eloxieren und Färben
der Aluminiumbleche: SETE (Societé d‘exploitation de la tour Eiffel), Paris
Agence Moatti-Rivière, Paris
Bateg, Vélizy-Villacoublay, Frankreich
Grontmij Sechaud Bossuyt, Saint Priest, Frankreich
Socotec
RFR, Paris
Pohl Europaneel
Christian Pohl GmbH, Köln
BWB-Altenrhein AG, Altenrhein (CH)
Alutecta GmbH & Co. KG, Kirchberg (D)
Lichtdesign:
8‘18“
Baudaten:
Wettbewerbsphase: Bauphase: Eröffnung: Budget: Baufläche: Mai 2009 bis Oktober 2010
Mai 2012 bis August 2014
6. Oktober 2014
30 Millionen Euro, finanziert durch SETE
4586 m² Renovierungsfläche (Gesamtfläche erste Etage 5420 m²)
Urhebervermerke: Alle Zeichnungen © Moatti-Rivière
Alle Photos © Klaus Sikora / Christian Pohl GmbH, Köln
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