2010_01_25 Charly Antolini and the JazzLadies Ortenberger Hof

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2010_01_25 Charly Antolini and the JazzLadies Ortenberger Hof
Kreis-Anzeiger - Druckansicht: Musikerlegende erfüllt sich in Oberhessen einen Traum
Samstag, 28. August 2010 14:31 Uhr
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ORTENBERG
Musikerlegende erfüllt sich in Oberhessen einen Traum
25.01.2010 - ORTENBERG
Jazz-Schlagzeuger Charly Antolini gibt mit Damenquartett
Konzert im Ortenberger Hof
(co). "Seit vielen Jahren trage ich den Wunsch in mir, mit professionellen
Jazz-Ladies zusammen zu arbeiten. Der Traum ist hier in der Weltstadt
Ortenberg Wirklichkeit geworden." Mit diesen Worten begrüßte Charly
Antolini, einer der weltbesten Jazz-Schlagzeuger, das Publikum im
Ortenberger Hof. Es waren Lindy Huppertsberg (Bass), Gee Hye Lee
(Piano), Cora Brunner (Saxofon und Trompete) und die Sängerin Nina
Michelle, die den Meister ins Schwärmen brachten. Nach dem Motto:
Geballte musikalische Frauenpower meets Jazz-Legende.
Die Musikerinnen begeisterten ihr Publikum mit einer mitreißenden,
vollkommen unter die Haut gehenden Performance, in der sie Swing,
Latin, Blues und Jazz-Klassiker präsentierten und die Zuhörer immer
wieder mit packenden Improvisationen fesselten.
Nach Ortenberg gekommen waren Antolini und die Damen über den
Jazz-Pianisten Dirk Raufeisen, der seit einiger Zeit den Ortenberger Hof
betreibt und dort bereits schon einige kleine, aber feine Konzerte
präsentierte. Darüber hinaus hat er ein Tonstudio, in dem Charly Antolini
und die vier Musikerinnen zunächst eine CD aufnahmen und im
Anschluss ihr erstes gemeinsames Konzert gaben. "Es ist unser
Pilotkonzert. Erst haben wir 16 Titel auf CD eingespielt und nun sehen
und hören Sie uns live", teilte der gut aufgelegte Antolini mit.
Der Drummer aus der Schweiz, dessen Karriere 1956 in Paris begann,
stand mit zahllosen Größen auf der Bühne und im Studio. Er spielte
unter anderem mit Benny Goodmann, Lionel Hampton, Albert
Mangelsdorff, Wolfgang Dauner und Barbara Dennerlein. Seit 1976 leitet
er seine eigene Band, "Charly Antolinis Jazz Power". Huppertsberg ist
Europas bekannteste Kontrabassistin und Ehrenbürgerin der JazzMetropole New Orleans. Ihre Karriere begann bei der "Barrelhouse
Jazzband", seitdem arbeitet sie mit internationalen Künstlern und gibt ihr
Wissen als Dozentin weiter. Die Koreanerin Gee Hye Lee wandte sich
nach mehreren Auszeichnungen als klassische Pianistin dem Jazz zu
und spielt ein wunderbar swingendes Piano. Auch sie ist neben ihrer
vielseitigen konzertanten Tätigkeit als Dozentin tätig. Cora Brunner ist
Mitglied des Bundesjazzorchesters und spielte bereits mit Peter
Herbolzheimer. Sie gilt als eines der vielversprechendsten
Nachwuchstalente und beeindruckte durch ihr präzises, sauberes Spiel.
Die Kanadierin Nina Michelle wurde nach einer klassischen Klavier- und
Gesangsausbildung von niemand anderem als Dizzie Gillespie entdeckt.
Die hochklassige Jazz-Sängerin arbeitet seit Jahren mit bekannten
Bands in ganz Europa zusammen. Alle vier Musikerinnen leben in
Deutschland.
Beim Konzert in Ortenberg faszinierten der Drummer und die JazzLadies unter anderem mit Titeln wie dem Bossa Nova "Trust your heart",
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"Help me make it through the
night": die kanadische Sängerin
Nina Michelle.
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dem Blues "Teach me tonight", der Ballade "Tenderly", mit Songs wie
"Love for sale", "Black coffee", "You´re drivin´ me crazy", "Night and
day", "Running wild" und Hits von Count Basie. Rasant schnelle Stücke
wechselten mit gefühlvollen, freche, flotte mit stark bluesigen Titeln.
Dabei gefiel Nina Michelle mit ihrer rauchigen Stimme, die so viele
Gefühle auszudrücken wusste. Die Dynamik des Drummers war
bestechend. Treibend, vorpreschend bearbeitete er das Schlagzeug, die
Drumsticks wirbelten so blitzschnell, dass das Auge sie kaum verfolgen
konnte. Dann streichelte er geradezu zärtlich die Becken mit den Besen,
unterstrich damit gefühlvolles Spiel oder den Gesang seiner Kolleginnen.
Gee Hye Lee bezauberte durch ihr klares, rasantes wie gefühlvoll
perlendes Spiel am Piano, durch ihre virtuosen Improvisationen. Cora
Brunners präzise und saubere Intonationen am Saxofon und an der
Trompete waren ein wahrer Ohrenschmaus, fordernd und heiß ebenso
wie träumerisch und verführend. Lindy Huppertsberger zupfte die dicken
Saiten ihres Kontrabasses so fließend, als seien sie aus Seide, die tiefen
Töne scheinen einen Klangteppich zu legen.
"Jazz macht Spaß. Das geht aber nur mit Kollegen, die man mag und
respektiert", sagte Antolini. Und Spaß gemacht hat das Konzert allen dem Publikum wie auch den Musikern.
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