Programmvorschau: Zur 20. Ausgabe im Zeichen der Nordischen

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Programmvorschau: Zur 20. Ausgabe im Zeichen der Nordischen
20. Internationale Kurzfilmtage Winterthur | 8.–13. November 2016
Medienmitteilung | Programmvorschau | 23. August 2016
Programmvorschau: Zur 20. Ausgabe im Zeichen der Nordischen Länder
In Zeiten einer latenten europäischen Krisenstimmung erscheint das «Nordische Modell» wie ein Fels in der
Brandung. Woher stammt diese Faszination für unsere nördlichen Nachbarn, und ist die Realität tatsächlich so
makellos? Solchen Fragen gehen die 20. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur in ihrem Grossen Fokus auf den
Grund. Und: Es wird gefeiert! Ihre Jubiläumsausgabe begehen die Kurzfilmtage nicht nur mit einer Party im Kraftfeld
Winterthur, sondern auch mit einem cineastischen Erlebnis der besonderen Art – einem vom Musikkollegium
Winterthur live orchestrierten CinéConcert. Der Vorverkauf hierfür startet heute 23. August 2016.
Schweden, Norwegen, Dänemark, Island und Finnland – diese fünf Länder des Nordens scheinen momentan einiges
richtig zu machen. Der Wohlfahrtsstaat ist intakt, die Gleichberechtigung der Geschlechter aussergewöhnlich hoch,
und betreffend Lebensqualität, Zufriedenheit und Innovationskraft rangiert man regelmässig an der Weltspitze. Auch
in der Welt des Films nehmen die nordischen Länder eine besondere Stellung ein – skandinavische Serienproduktionen und Autorenfilme werden auf der ganzen Welt gefeiert, und Dänemark hat mit seiner Dogma95-Bewegung das
europäische Autorenkino gar wesentlich geprägt. Das «Nordische Modell» als eine einzige Erfolgsgeschichte? Wie so
oft zeigt sich bei genauerer Betrachtung eine differenziertere Realität – und es wird klar, dass es «den Norden»
ebenso wenig gibt wie ein eindeutiges «Nordisches Modell». Entsprechend zelebrieren die Kurzfilmtage im Grossen
Fokus unter dem Sammeltitel «Nordische Länder» nicht einfach nur das grossartige nordische Kurzfilmschaffen,
sondern laden vielmehr zu einer abwechslungsreichen Entdeckungsreise – für alle jene, die glauben, den «Norden»
bereits zu kennen und natürlich für solche, die ihn erst entdecken möchten. Die neun Programmblöcke des Grossen
Fokus stehen miteinander im Dialog, versorgen sich mit wechselseitigen Kontextualisierungen und liefern Belege für
wie auch Argumente gegen das Konstrukt eines «Nordischen Modells». Schweden und Norwegen als grösste
Kurzfilmproduzenten des Nordens beweisen ihre Kompetenz im Bereich von klassisch narrativen Spielfilmen, die eine
eigene, lakonisch nordische Identität offenbaren. Finnland, im skandinavischen Verbund auf Grund der eigenwilligen
Sprache und der geografischen Lage eine Art Aussenseiter, besticht mit originellen, teils absurden Einsichten in die
Seele des finnischen Individuums. Dänemark überzeugt mit Kunstfilmen, die das Kino neu zu erfinden versuchen.
Und Island, das kleinste Land in der Gruppe, stellt u.a. das Verhalten der Wikinger dem heutigen Männerbild
gegenüber.
CinéConcert: Die Kurzfilmtage feiern in Begleitung des Musikkollegiums Winterthur
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Ende der 90er-Jahre als Herzensangelegenheit einiger Kurzfilmenthusiasten
aus der Taufe gehoben, haben sich die Kurzfilmtage in den 20 Jahren ihres Bestehens zum bedeutendsten Kurzfilmfestival der Schweiz gemausert. Ihre 20. Ausgabe feiern die Kurzfilmtage zusammen mit dem Musikkollegium
Winterthur – eine der traditionsreichsten Kulturinstitutionen Europas – mit einem ganz besonderen Musik- und
Kinoerlebnis: Erstmals begleitet das Musikkollegium ein von den Kurzfilmtagen kuratiertes Stummfilmprogramm als
CinéConcert. Unter dem Motto der «fascination ferrique» werden historische Filmperlen präsentiert, welche die
Technik und Innovationskraft der Eisenbahn aufzeigen und die Faszination für den Schienenverkehr im frühen 20.
Jahrhundert lustvoll nachvollziehbar machen. Die Partituren der live orchestrierten Musik entstammen dem Nachlass
des Berliner Komponisten und Film-Kapellmeisters Bernhard Homola und sind heute Teil des Archiv-bestandes des
Dirigenten und Spezialisten für historische Unterhaltungsmusik, Reto Parolari, welcher das Musikkollegium an diesem
Abend leitet. Das CinéConcert lädt ein zu einer abwechslungsreichen und kurzweiligen Reise in
Internationale Kurzfilmtage Winterthur I The short film festival of Switzerland I Steiggasse 2 I Postfach I 8401 Winterthur I Switzerland
Tel +41 52 212 11 66 I Fax +41 52 212 11 72 I [email protected] I www.kurzfilmtage.ch
20. Internationale Kurzfilmtage Winterthur | 8.–13. November 2016
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die Welt des frühen Films und dessen Liebelei mit dem damaligen Technikwunder «Eisenbahn» und lässt die hohe
Kunst der frühen Filmorchestermusik für einen einmaligen Abend wieder auferstehen.
Land im Fokus: Kolumbien
Deutliche Verbesserungen im Bereich der Sicherheit, Friedensinitiativen sowie eine aufstrebende Wirtschaft haben
ein ideales Umfeld für das Wachstum der kolumbianischen Filmindustrie geschaffen, und Kolumbien entwickelt sich
immer mehr zu einem der stärksten Akteure im Kontext der zeitgenössischen lateinamerikanischen
Kurzfilmproduktion. Der Zuwachs an Ausbildungsstätten im Land und die steigende Zahl von kolumbianischen
Filmemachern, die sich im Ausland ausbilden lassen, resultiert in einem zunehmend differenzierten Filmschaffen,
das sich ebenso durch formale Vielfalt wie auch solide erzählerische Inhalte auszeichnet. In dokumentarischen und
fiktionalen Genres werden neue narrative Dynamiken und ästhetische Zugänge erprobt und den dominanten
Diskursen der gesellschaftlichen und politischen Realität Kolumbiens gegenübergestellt. Trotz dieser eindrücklichen
Entwicklung gab es bisher noch keine umfassende Retrospektive zur kolumbianischen Kurzfilm-Produktion. Die drei
Programme der Sektion Land im Fokus: Kolumbien schliessen nun diese Lücke und bieten den perfekten Rahmen,
mittels einer austarierten Selektion von Kurzfilmen die kulturelle Vielfalt des Landes aufzuzeigen und vergangene wie
auch aktuelle Themen, Gebräuche und Lebensweisen von innen zu beleuchten.
Weitere kuratierte Programme: Salomé Lamas, Grenzen und Hyperlinks, historische Schweiz und früher Jazz
In der Sektion Person im Fokus steht dieses Jahr die portugiesische Filmemacherin und Künstlerin Salomé Lamas im
Mittelpunkt, deren Werk die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion auslotet. Ihre Projekte spielen nicht nur
mit Genres, künstlerischen Kategorien und Ebenen der Realität, sondern unterwandern auch gekonnt unhinterfragte
Erwartungshaltungen der Zuschauer – peinlich-unangenehme Momente inklusive.
Zwei Programme unter dem Titel Postinternet thematisieren unsere Beziehung zum mittlerweile alltäglich
gewordenen Internet – wie beeinflusst es unsere Identität, welchen Effekt hat es auf künstlerische
Auseinandersetzungen und das Weltgeschehen? Einen Blick in die Vergangenheit wirft das Programm Memoriav: Die
«offizielle» Schweiz im Kurzfilmformat. Als erste Etappe im Rahmen eines gross angelegten Archivierungsprojekts
des Schweizerischen Bundesarchivs und der Cinémathèque suisse mit der finanziellen Unterstützung von Memoriav
werden anlässlich der 20. Kurzfilmtage sämtliche Ausgaben der Schweizer Filmwochenschau aus dem Jahr 1956 in
drei Landessprachen online verfügbar gemacht – das an den Kurzfilmtagen gezeigte Programm bietet eine ideale
Möglichkeit, filmische Perlen zu markanten Ereignissen des Jahres 1956 wie damals auf der grossen Leinwand zu
erleben. Early Black Jazz Shorts (1929–1935) geht noch ein Stück weiter zurück und präsentiert mit ausgewählten
«musical shorts» einige der frühsten filmischen Erzeugnisse aus Hollywood, in denen sich Afroamerikaner nicht
mehr nur mit Statisten- oder Dienerrollen begnügen mussten, sondern sich als Musik- und Tanzstars eine Nische in
der von Weissen dominierten Filmindustrie erobern konnten. Und unter dem Titel Short Matters schliesslich werden
sämtliche fünfzehn Kurzfilme gezeigt, die im Rahmen der Short Film Initiative der European Film Academy für den
European Short Film Award nominiert wurden.
Kurze für Kleine und Filmfestival-Luft für Jugendliche
Zusammen mit der Zauberlaterne zeigen die Kurzfilmtage unter dem Titel Seltsame Begegnungen ein altersgerechtes
Programm für 6- bis 12-Jährige, das als Schulklasse oder privat besucht werden kann. Das Jugendprogramm
seinerseits bietet stark vergünstigte Vorführungen inklusive altersgerechter Einführung für Jugendliche – anlässlich
Internationale Kurzfilmtage Winterthur I The short film festival of Switzerland I Steiggasse 2 I Postfach I 8401 Winterthur I Switzerland
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20. Internationale Kurzfilmtage Winterthur | 8.–13. November 2016
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des 20-Jahre-Jubiläums erstmals im Rahmen von zwei altersgestuften Programmen, 12+ und 16+. Jugendliche
zwischen 16 und 18 Jahren haben zudem die Möglichkeit, sich für einen Platz in der Jugendjury zu bewerben und so
Filmfestival-Luft zu schnuppern.
Alle Informationen unter:
www.kurzfilmtage.ch
Medienorientierung:
Dienstag, 18. Oktober 2016; 10:00 Uhr im Kino Riffraff 1 in Zürich
Start Vorverkauf/Programmveröffentlichung:
Mittwoch, 19. Oktober 2016
Login zur Vor-Visionierung der Filme:
auf Anfrage an [email protected]
Medienkontakt:
David Taddeo, Tel.: +41 79 577 67 52, E-Mail: [email protected]
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