PDF - Kölner Philharmonie
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630_KM_01-11-10_e.indd U1 Meisterregisseure und ihre Komponisten 1 Steven Spielberg – John Williams London Symphony Orchestra Frank Strobel Montag 1. November 2010 20:00 28.10.10 16:4 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. 562_KM_03-07-10_f.indd U2 630_KM_01-11-10_e.indd U2 13.08.2010 13:00:58 Uh 28.10.10 16:4 10 13:00:58 Uhr 630_KM_01-11-10_e.indd 1 Meisterregisseure und ihre Komponisten 1 Steven Spielberg – John Williams London Symphony Orchestra Frank Strobel Dirigent Montag 1. November 2010 20:00 Pause gegen 20:50 Ende gegen 22:00 Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. 28.10.10 16:4 2 Musik von John Williams zu Filmen von Steven Spielberg Jurassic Park (1993) Auszüge Jaws (Der weiße Hai) (1975) The Shark Theme Out to Sea & The Shark Cage Fugue Schindler’s List (Schindlers Liste) (1993) Remembrances Jewish Town (Krakow Ghetto – Winter 1941) Hauptthema Carmine Lanvi Solo-Violine Indiana Jones And The Kingdom Of The Crystal Skull (Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels) (2008) Swashbuckler! (The Adventures of Mutt) The Crystal Spell A Whirl Through Academe The Raiders March Pause 630_KM_01-11-10_e.indd 2 28.10.10 16:4 3 Hook (1991) The Flight to Neverland Close Encounters Of The Third Kind (Unheimliche Begegnung der dritten Art) (1977) Auszüge War Of The Worlds (Krieg der Welten) (2005) Escape from the City Epilogue Empire Of The Sun (Das Reich der Sonne) (1987) Jim’s New Life The Terminal (2004) The Tale of Viktor Navorski Chris Richards Solo-Klarinette E.T. The Extra-Terrestrial (E.T. Der Außerirdische) (1982) Adventures on Earth 630_KM_01-11-10_e.indd 3 28.10.10 16:4 4 Anything goes! Der Filmkomponist John Williams und seine Arbeit für Steven Spielberg Am Anfang vernimmt man ein sanftes Piepsen, das ein wenig an friedliche Wal-Töne erinnert. Doch bevor der Klang auch nur ansatzweise ein positives, »schönes« Gefühl verbreiten, gar Geborgenheit oder Sicherheit suggerieren könnte, drängen sich gänzlich andere Klänge ins Ohr: zwei kurze, dunkle, tiefe Töne, der zweite etwas höher als der erste, im Intervall einer kleinen Sekunde, mit dem Bogen gestrichen im tiefen Register von Celli und Kontrabässen – drängend, aufdringlich, insistierend, bedrohlich. Schon ertönen sie ein zweites Mal, kehren doppelt wieder, wiederholen sich viermal, werden immer schneller und graben sich als dumpfer, pulsierender Rhythmus ins Bewusstsein: Da ist etwas, das nicht mehr zu stoppen ist. Eine Tuba antwortet mit einem knappen, ebenfalls dunklen Melodieansatz, der bald aufgeregt von Streichern umrankt wird – Klänge wie ein wildes Umsichschlagen, das sich zu Angst, ja Hysterie steigert, als schrille Geigen aufkreischen – und bevor alles im Bruchteil einer Sekunde in sich zusammenbricht und wieder Stille herrscht. Gerade mal etwas mehr als eine Minute dauert der Vorspann zu Steven Spielbergs Thriller- und Abenteuerfilm-Klassiker Der weiße Hai (1975), der mit Namen des Filmteams beginnt und dann unter die Meeresoberfläche hinab taucht, dorthin, wo man im Lichtschein einer imaginären Taucherlampe immer dichter werdendes Seegras wahrnimmt, in dem sich das Auge des Betrachters zu verheddern droht. Die Musik verkündet: Irgendwo ist hier etwas, das lauert, eine Bedrohung, die man nicht wird beherrschen können. Man glaubt, keine Luft mehr zu bekommen, doch kurz bevor die Lungen platzen, tritt Stille ein – und man kehrt an die Wasseroberfläche zurück, dorthin, wo Jugendliche eine nächtliche Strandparty feiern und nichts von dem ahnen, was der Zuschauer dank der intensiven Musik bereits gespürt hat. Zwei Töne nur, auf die sich weitere auftürmen und tödliche Gefahr suggerieren. In zahlreichen Kinofilmen sind John Williams, geboren 1932 in New York als Sohn eines Jazzschlagzeugers, immer wieder eine geniale Melodik sowie deren vielfältige leitmotivische Ausgestaltung gelungen; in Der weiße Hai aber zeigt sich diese Kunst des akustischen Erzählens und Ausdeutens in ihrer reinsten und reduziertesten Form: Hier bedarf es noch nicht einmal einer »ausgewachsenen« Melodie, um den Zuschauer bzw. den Zuhörer zu erreichen und ihn zu alarmieren 630_KM_01-11-10_e.indd 4 28.10.10 16:4 5 – es ist eine Fanfare aus lediglich zwei Tönen, die das ganze Ausmaß der kommenden Bedrohung von Beginn an fest ins Unterbewusste implantiert. Keiner weiß um diese besondere musikalische Qualität von John Williams besser als der Regisseur Steven Spielberg, dessen Weltruhm aufs Engste mit der Kompetenz des Komponisten verknüpft ist. Bis heute, so Spielberg, sei er davon überzeugt, dass Der weiße Hai ohne die Filmmusik nicht halb so erfolgreich gewesen wäre. Die unnachahmliche Wirkung des Klangs resultiert daraus, dass Williams die visuelle Ebene eines Kinofilms nicht einfach nur kopiert. Vielmehr schafft er etwas gänzlich Eigenes, etwas ganz und gar Eigenständiges, indem er über das Medium Musik das tiefer liegende Eigenleben der filmischen Figuren auszugestalten versteht. Ob Menschen, ob Tieren oder auch Außerirdische: Williams rührt an etwas, was das Visuelle allein so nicht vermag. John Williams, Komponist, Dirigent und Produzent von Filmmusik, vielfach geehrt mit (bislang fünf ) Oscars, Grammys, Golden Globe und weiteren Preisen, hat in 40 Jahren quantitativ wie qualitativ außergewöhnliche Filmmusik ersonnen – Musik, deren struktureller Aufbau untrennbar mit der filmischen Struktur verknüpft ist, mal lyrisch und melodiös daherkommt, mal pathetisch (oder auch »bombastisch«), mal einfach und einfühlsam, fast immer berührend, häufig auch lustund temperamentvoll, ja, ausgelassen und voller Freude an der Melodie und der filmischen Bewegung. Williams komponierte, häufig mit mächtigem Orchestereinsatz, für Katastrophenfilme (Flammendes Inferno), Western (Rancho River) und Komödien (Wie klaut man eine 630_KM_01-11-10_e.indd 5 28.10.10 16:4 6 Million?), für Melodramen, Liebesgeschichten, Kriegsfilme – weit mehr als 100 Scores, darunter Melodien, die Kinogeschichte schrieben, so die eingängigen Star-Wars-Themen für George Lucas oder das »magische« Motiv für die Harry-Potter-Saga. Berühmtheit erlangte Williams durch seine Zusammenarbeit mit George Lucas – und, vor allem, mit Steven Spielberg (geb. 1946). Mit ihm verbindet Williams eine enge, inzwischen mehr als 35 Jahre währende Freundschaft, die 1974 bei den Dreharbeiten zu Sugarland Express begann – seit Der weiße Hai hat Williams bis auf eine Ausnahme (Die Farbe Lila) alle Filme von Spielberg vertont. Spielberg und Williams begegneten sich zu einer Zeit, als die Musik noch als der am meisten unterschätzte Beitrag in der Filmindustrie galt. Die Zeit der großen sinfonischen Hollywood-Scores war längst vorüber, nach diversen massiven wirtschaftlichen wie künstlerischen Krisen tankte die Filmindustrie dank der jungen Regisseure des »New Hollywood« frisches Blut und öffnete sich einem moderat »europäischen« (Autorenfilm-)Verständnis. Keiner der Jungen aber wusste besser als Steven Spielberg, was Filmmusik im guten Sinne mit dem Zuschauer »anrichten« kann. In seinem Verständnis vom filmischen Erzählen als der kreativen Umsetzung von Bildern und Stimmungen nahmen von Beginn an die Töne einen hohen, dramaturgisch eigenständigen Stellenwert ein. Das Jahr 1977 markierte so etwas wie einen Wendepunkt in der Geschichte der Filmmusik, und John Williams war der maßgebliche Protagonist: In diesem Jahr entstand seine Musik zu Star Wars, womit er eine Renaissance der großen sinfonischen Orchester-Filmmusik einleitete, populäre Tendenzen des 20. Jahrhunderts (etwa Marschmusik) mit einer spätromantischen Klangsprache versöhnte, zudem avantgardistische Einsprengsel ebenso wie elektronische und auch atonale Klänge (etwa in der Chormusik) wagte. Ebenfalls 1977 vertonte Williams das audiovisuelle Meisterwerk Unheimliche Begegnung der dritten Art, und kaum zuvor erlebte man eine perfektere Verschmelzung von Bildern und Tönen: In Spielbergs melodramatischer Science-Fiction-Fantasie um den Kontakt von Menschen und Außerirdischen trat die Musik sogar als universelles Kommunikationsmedium ins Zentrum des filmischen Geschehens. Wobei das markante Motiv der Kontaktaufnahme eine Abfolge von lediglich fünf Tönen ist, die auch andere Teile der Komposition durchdringt und 630_KM_01-11-10_e.indd 6 28.10.10 16:4 7 E.T. Der Außeriridische die »Begegnung der dritten Art« im Bereich des Unausgesprochenen, Intuitiven verankert. Williams hatte aus der Perspektive des Musikers mindestens acht Töne für ein eingängiges Motiv favorisiert, was Spielberg aber zu opernhaft erschien. Auf der Suche nach einem musikalischen Code, den es zu dechiffrieren galt, wurde intuitiv innerhalb des vorgegebenen Tonraums aus nahezu 134.000 Kombinationsmöglichkeiten die beste Variation ausgewählt – ein Paradebeispiel dafür, wie Bild und Musik im Film vollkommen gleichberechtigt sein können. Selten blieb Williams auf den gemeinsam mit Spielberg eingeschlagenen Pfaden stehen, vielmehr entwickelte er immer wieder neue Klangstrategien, um im Dienst der filmischen Dramaturgie den Zuhörer zu überraschen, zu amüsieren und zu bewegen, letzteres besonders bei E.T. Der Außerirdische (1982): »Die Klangfarbe des Orchesters transportiert dabei den emotionalen Gehalt des Unterfangens. Die erhabenen Streicher des Anfangsthemas verschwinden zugunsten eines feinen Gewebes aus Harfen, Celesta, Vibraphon und Glockenspiel. Das Hauptmotiv, das leitmotivisch den Film durchzieht, erklingt zweimal, wobei das musikalisch verortbare Zentrum fehlt. Dadurch erhält der Versuch von E.T., ein Notsignal an seine Freunde zu schicken, eine traurige Unbestimmtheit. Die naive Handlung und die Fragilität dieser Szene unterstützt Williams durch seine Instrumentierung. Die hohen und hellen Töne der Glockenspiele wecken Kindheitserlebnisse. Die Melodie ist in der Harfe und dem Celesta zu hören. Leise ausklingende Saiten bringen jene magische Schwingungen hervor, die ähnlich den Tönen einer Windharfe als Sphärenmelodien das Universum durchziehen.« (Frank Mehring, in FILM-DIENST) 630_KM_01-11-10_e.indd 7 28.10.10 16:4 8 Wie kaum ein Zweiter seiner Zunft lässt sich Williams ganz auf die Bildgewalt, die Energie, Atmosphäre und den Rhythmus eines Films ein und stellt eine organische Verbindung von Klangsprache und Bilddynamik her. Dabei bündelt er den emotionalen Gehalt der Charaktere wie auch der Szenerien und der Kulisse – sei diese ein üppiger Urwald, durch den Indiana Jones auf einem Elefanten reitet, oder das »swingende« Ambiente der 1960er-Jahre wie in Catch me if you can (2002), Spielbergs leichtfüßigstem Film seit Jäger des verlorenen Schatzes (1981), dem der Komponist ein kongeniales Bad aus jazzig-experimentellen Strömungen verordnet. Wer meint, dass mit den sieben Tönen des hymnischen Indiana-Jones-Themas, das erstmals in Jäger des verlorenen Schatzes als »die« ultimative Abenteuerformel erklang, dieses Motiv ausgereizt sei, der höre sich die filigranen Abstufungen in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989) an, die der Beziehung von Vater und Sohn Jones erst ihre Tiefe geben, oder aber die ganz große Abenteuer-Oper Indiana Jones und der Tempel des Todes (1984). Hier ist die Musik nahezu omnipräsent, was bereits die Ouvertüre selbstbewusst als Programm verkündet: Kate Capshaw tanzt swingend über eine riesige Broadway-Bühne mitten im Shanghai der 1930er-Jahre und singt Cole Porters Klassiker (auf chinesisch), mit dessen Titelzeile sie verheißungsvoll verspricht: »Anything goes!« Einen besonderen Stellenwert in der Zusammenarbeit von Spielberg und Williams nimmt Schindlers Liste (1993) ein: Steven Spielberg, der »Maitre« kindlicher Abenteuerlichkeit und romantischer Jugendfantasien, findet für die horrende Inhumanität des Holocaust eine komplexe, quasi dokumentarische Bildgestaltung – und John Williams, der Komponist, der sich zunächst gar nicht an diesen Film herangewagt hatte, mobilisiert eine behutsame Gefühligkeit, der sich die »sachlichen« schwarz-weißen Filmbilder weitgehend versagen: eine Gratwanderung. Die mehr als 60-minütige Komposition fußt auf einer einfachen Melodie von lyrischer Schönheit voller Trauer, die in diversen Variationen sowie der subtilen Instrumentierung von großer emotionaler Stärke durchdrungen wird – anrührend, vielleicht sentimental, vor allem aber: tröstend. Ein bewegendes Requiem. 630_KM_01-11-10_e.indd 8 Horst Peter Koll 28.10.10 16:4 9 Zur Konzertreihe »Meisterregisseure und ihre Komponisten« In der Konzertsaison 2010/2011 würdigt die Kölner Philharmonie drei Komponisten, deren Werke eigentlich gar nicht für den Konzertsaal geschaffen wurden (und werden). Bernard Herrmann (1911 – 1975) und Nino Rota (1911 – 1979) komponierten »Gebrauchsmusik« für den Film, John Williams (*1932) ist heute noch ein gefragter und vielbeschäftigter Komponist. Ihr Kollege Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957) merkte einmal an, dass der Ruhm eines Filmkomponisten nur vom Aufnahmestudio bis zur endgültigen Abmischung der akustischen Filmebene mit ihren Bestandteilen Dialog, Atmosphäre, Ton-Effekte und Filmmusik reiche. Dass Erich Wolfgang Korngold mit seiner verbitterten Aussage Unrecht hat, das wollen die drei Konzerte beweisen, die unter dem Motto »Meisterregisseure und ihre Komponisten« stehen und für die die Kölner Philharmonie drei europäische Spitzenorchester eingeladen hat. Drei Meisterregisseure, drei Komponisten Mit den Paarungen Steven Spielberg und John Williams, Alfred Hitchcock und Bernard Herrmann, Federico Fellini und Nino Rota stellen wir Filmschaffende vor, deren gemeinsames Œuvre einerseits stellvertretend für ihre jeweilige Zeit steht, die andererseits aber auch jenseits der bekannten Möglichkeiten der Filmvertonung neue Wege gegangen sind und dadurch das Zusammenwirken von Film und Musik auf eine neue, stilbildende Qualitätsstufe gehoben haben. John Williams und Steven Spielberg lernten sich Anfang der 1970er Jahre kennen. Zu dieser Zeit war John Williams als handwerklich gut ausgebildeter Komponist für TV-Serien, Filmkomödien und Literaturverfilmungen in Erscheinung getreten. Schon Der weiße Hai (1975), seine zweite Zusammenarbeit mit dem noch nicht einmal dreißig Jahre alten Steven Spielberg, zeigt, wie eindrucksvoll sich die bedrohlichen und unaufhörlichen Klänge der Violoncelli und der Kontrabässe mit den Filmbildern verbinden und sich – ähnlich wie die schrillen Geigentöne in Alfred Hitchcocks Psycho (1960) – im kollektiven Bewusstsein verankern. Zwei Töne genügen, um auch ohne die entsprechenden Filmbilder Angst und Schrecken hervorzurufen. 630_KM_01-11-10_e.indd 9 28.10.10 16:4 10 John Williams schreibt seine Filmmusiken für das groß besetzte Sinfonieorchester und erzählt auf herausragende Weise die Geschichten des filmischen Märchenerzählers Steven Spielberg nach. Dessen Filmbilder erwecken den Eindruck, dass das Unglaubliche wahr ist. Wenn in E.T. Der Außerirdische (1982) und in Hook (1991) die Protagonisten die Schwerelosigkeit überwinden und Raum und Zeit hinter sich lassen, dann entfällt die Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit, dann vertrauen wir den Bildern auf der Leinwand. Die Filmmusik schenkt uns den Glauben an und das Vertrauen in die Filmbilder. Alfred Hitchcock, der durch und durch britische Regisseur, ein Mann des trockenen Humors und ein Perfektionist in seiner Kunst, arbeitete bei acht Filmen mit dem amerikanischen Komponisten Bernard Herrmann zusammen, einem gebildeten Anglophilen, belesen in der englischen Literatur. Viele Themen, die Alfred Hitchcock in seinen Filmen aufgreift, müssen Bernard Herrmanns eigener Persönlichkeit entsprochen haben. Die komplexen Gegensatzpaare Wirklichkeit/Fantasie, Anziehung/Abstoßung und Besessenheit/Bindungslosigkeit schienen geeignet, das Komponieren anzuregen. Beginnend mit Immer Ärger mit Harry (1955) und endend mit Der zerrissene Vorhang (1966), gehören die Filmmusiken Bernard Herrmanns ohne Zweifel zu den einfallsreichsten und originellsten, die jemals für den Film geschrieben wurden. Federico Fellini und Roms Cinecittá, das war wohl die letzte große Konkurrenzmacht, mit der Europa den amerikanischen Film herausforderte. Federico Fellini, das waren »kulturpralle, kulturübersättigte, kulturmüde Bilder aus Europa gegen die schnelle action aus den USA« (Der Spiegel, 45/1993). Sein Œuvre ist ein verfilmtes Ja zum Leben mit all seinen Facetten: Essen und Trinken, Feiern und italienisches Lebensgefühl, Straßenszenen, Licht und Schatten, ausgelebte Sexualität. Ebenso bejahend, schwungvoll und lustvoll ist die Musik Nino Rotas, die sich stilistisch zwischen Kammermusik und »Zirkusmusik« bewegt. 630_KM_01-11-10_e.indd 10 28.10.10 16:4 11 Die Konzertprogramme: Chancen und Herausforderungen Bei der Gestaltung der Konzertprogramme beachteten wir drei Kriterien: Zum einen wollten wir nur Kompositionen von John Williams, Bernard Herrmann und Nino Rota vorstellen, die für einen Film geschrieben wurden. Die vermeintlich »dienende« Musik sollte in den Vordergrund treten. Natürlich ist es ebenso reizvoll, auch die Solokonzerte von John Williams und Nino Rota oder die Kammermusik von Bernard Herrmann einem größeren Konzertpublikum vertraut zu machen. Da wir in den einzelnen Konzertprogrammen allerdings die künstlerischen Partnerschaften und deren Früchte herausstellen wollten, verzichteten wir bald auf diesen Ansatz und recherchierten, ob es überhaupt genügend Musikstücke aus den Filmen gibt, die zum einen erhältlich und zum anderen auch jenseits der Aufnahmestudios aufführbar sind. Vorbildlich ist die Idee von John Williams zu nennen, seine Kompositionen für die Filme von Steven Spielberg und anderen Regisseuren als eigenständige Konzertwerke zu präsentieren und deren musikalischen Gehalt und deren handwerkliche Qualität zu beweisen. Seit einiger Zeit gibt er diese Konzertfassungen der wichtigsten und bekanntesten Themen in der eigenen »John Williams Signature Edition« heraus. Wir freuen uns sehr, dass John Williams es außerdem ermöglicht, Titel aus Das Reich der Sonne (1987) und Krieg der Welten (2005) vorzustellen, die noch nicht verlegt sind. Um das Konzert des London Symphony Orchestra in der Kölner Philharmonie zu unterstützen, hat er diese Titel aus seiner privaten Notenbibliothek bereitgestellt. Unter aufführungspraktischen Gesichtspunkten stellen die Kompositionen von Bernard Herrmann eine etwas größere Herausforderung dar. Vom reinen Streicherklang in Psycho über die eher kammermusikalischen Besetzungen in Immer Ärger mit Harry und Marnie (1964) bis hin zur Kantate The Storm Clouds für Mezzosopran-Solo, gemischten Chor und großes Orchester aus dem Film Der Mann, der zuviel wusste (1956) reicht die klangliche Spannbreite seines Schaffens. Gerne hätten wir auch Bernard Herrmanns Musik aus Der zerrissene Vorhang vorgestellt – der Komposition also, an der die Partnerschaft (und Freundschaft) mit Alfred Hitchcock schließlich zerbrach. Doch die Partitur verlangt nach zwölf Flöten, zwölf Hörnern und neun Posaunen 630_KM_01-11-10_e.indd 11 28.10.10 16:4 12 … Sicherlich ein klangliches Erlebnis, hätte sich für uns aber am Ende zu aufwändig dargestellt. Wir freuen uns, als Weltpremiere eine neue Suite aus Marnie vorstellen zu können. John Waxman, der Sohn von Franz Waxman, der u. a. für Rebecca (1940) und Das Fenster zum Hof (1954) die Musik schrieb, und seine Mitarbeiter haben auf Grundlage der Handschriften von Bernard Herrmann ein Tongedicht erstellt, das uns die Geschichte um Marnie, Mark, Lil, Forio und Bernice vor die Ohren und das innere Auge führt. Die Filmmusiken, die Nino Rota für die Filme von Federico Fellini komponierte, unterscheiden sich von seinen Beiträgen für die Filme von Francis Ford Coppola (Der Pate, 1972) und Luchino Visconti (Der Leopard, 1963) vor allem in der Instrumentierung. Nino Rota ist ein Meister der rasch wechselnden Klangfarben, die er durch unterschiedliche Orchesterbesetzungen erreicht. Das bislang verlegte Orchestermaterial beruht auf den Materialien, die seinerzeit für die Einspielungen verwendet wurden. Für uns hätte das bedeutet, bei einem Titel acht Klarinetten besetzen zu müssen, bei einem anderen Titel sind verschiedene Sonderinstrumente nötig (bspw. Saxophone, Flügelhörner, Orgel, Cembalo, Akkordeon, E-Gitarre), und bei wieder einem anderen Titel hätte nur ein kleines Ensemble gespielt. Leichte Retuschen, d.h. behutsame Anpassungen im Notentext im Sinne Nino Rotas, ermöglichen nun die Aufführung dieser Werke, ohne den ausgeprägten Personalstil des Komponisten zu verwässern und dadurch die Klang- und Bilderwelt der Filme von Federico Fellini zu verfälschen. Da wir uns dem kompositorischen Schaffen Nino Rotas verpflichtet fühlen, verzichten wir nicht auf die verschiedenen Sonderinstrumente, sondern betrachten sie als eine eigene klangliche Bereicherung, eine musikalische Farbe. Bei der Gestaltung der Konzertprogramme im Hinblick auf die Abfolge der Musiktitel haben wir Wert darauf gelegt, dass die einzelnen Stücke in einem inhaltlichen Zusammenhang miteinander stehen. So stellen wir beispielsweise Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977) und Krieg der Welten (2005) nebeneinander – zwei Filme von Steven Spielberg, die die Begegnung der Menschen mit Außerirdischen thematisieren. Ist Unheimliche Begegnung der dritten Art eine filmische Vision der friedlichen Koexistenz von Menschen und Außerirdischen – Spielberg wird diesen Gedanken in E.T. Der Außerirdische 630_KM_01-11-10_e.indd 12 28.10.10 16:4 13 wieder aufgreifen –, stellt Krieg der Welten eine düstere Zukunft dar. Auch Federico Fellinis La Strada (1954) und La Dolce Vita (1960) begreifen wir als eine inhaltliche Einheit, so dass wir diese Musiken ebenfalls zueinander bringen und einem anderen Film-Paar – Satyricon (1969) und Amarcord (1973) – gegenüberstellen. Die Kölner Philharmonie als Lichtspielhaus An drei Konzertabenden verwandeln wir die Kölner Philharmonie in ein Lichtspielhaus – nicht in einen Kinosaal oder in ein Filmtheater, in dem das Publikum im Dunkeln sitzt und das Geschehen auf der Leinwand verfolgt. In ein Lichtspielhaus, in dem wir musikalisch und visuell mit Licht und Schatten spielen; in dem wir beispielsweise in die Welt Federico Fellinis eintauchen; in dem sich die Filmbilder von der Leinwand lösen und Bilder, Gefühle und Personen größer werden als die Leinwand, auf die sie projiziert werden. Manchmal werden die Orchesterstücke mit Filmsequenzen verbunden, beispielsweise die Verfolgungsjagd über einen amerikanischen Universitätscampus (Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, 2008) oder das spannende Finale aus Der unsichtbare Dritte (1959). Bei manchen Konzertfassungen von John Williams haben wir die eindrucksvollsten Filmszenen zusammengefasst. Andere Musiktitel erfahren ihre inhaltliche Erweiterung durch Szenenfotos, die nach dramaturgischen Gesichtspunkten ausgewählt wurden und während des Konzertes im musikalischen Kontext eingeblendet werden. Und wieder andere Kompositionen sollen »pur« erklingen. Unsere langjährigen Erfahrungen mit Filmmusikkonzerten bestärkt unser Vertrauen in die Qualität dieser ausgewählten Stücke, bspw. der Auszüge aus Vertigo (1958) und Schindlers Liste (1993). Bei diesen Konzertwerken sollen die Komponisten alleine im Vordergrund stehen. Gleichzeitig verweisen wir auf den historisch gewachsenen Klang der Filmmusik und des Hollywood-Sounds, der u. a. von dem bereits erwähnten Konzert- und Musiktheaterkomponisten Erich Wolfgang Korngold entscheidend gestaltet und geprägt worden ist. Filmmusik kommt aus dem Konzertsaal und kehrt wieder in den Konzertsaal zurück. 630_KM_01-11-10_e.indd 13 28.10.10 16:4 14 Das Spiel von Licht und Schatten, von Orchesterklang und musikalischer Farbe greifen wir auch in der Lichtkonzeption auf. Die unterschiedlichen Lichtstimmungen stehen in einer engen Beziehung mit den Farben, die von der Leinwand und aus dem Orchester in die Philharmonie hinein wirken. Orchestermusik, Filmbild und Licht sind eine Einheit. Sie ergänzen sich und bedingen einander. Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen und wünschen Ihnen einen guten Abend! Frank Strobel Künstlerischer Leiter der Europäischen FilmPhilharmonie Ulrich Wünschel Konzertdramaturg der Europäischen FilmPhilharmonie 630_KM_01-11-10_e.indd 14 28.10.10 16:4 15 Das Produktionsteam der EUROPÄISCHEN FILMPHILHARMONIE Projektleitung: Beate Warkentien und Johanna von Kuczkowski Bildregie: Florence Tellier und Ulrich Wünschel Lichtdesign: Jo Hübner Projektionstechnik: Johannes Bernstein, BIG cinema GmbH Filmbeistellung: Universal Pictures Germany: Jurassic Park, Der weiße Hai, E.T. Der Außerirdische Sony Pictures Entertainment: Hook, Unheimliche Begegnung der dritten Art, 1941 Paramount Home Entertainment: Krieg der Welten, Jäger des verlorenen Schatzes, Indiana Jones und der Tempel des Todes, Indiana Jones und der letzte Kreuzzug, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels 630_KM_01-11-10_e.indd 15 28.10.10 16:4 16 London Symphony Orchestra Dank seiner eindrucksvollen Auftritte gilt das London Symphony Orchestra als eines der bedeutendsten Orchester der Welt, aber sein Tätigkeitsbereich erstreckt sich weit über den Konzertsaal hinaus. Davon zeugen zahlreiche Aktivitäten wie die engagierten, bahnbrechenden Bildungsprogramme, die eigene Plattenfirma, das musikalische Ausbildungszentrum, Projekte im Bereich der Informationstechnologie und vieles mehr. Über 100 Jahre nach seiner Gründung zieht das London Symphony Orchestra nach wie vor exzellente Musiker an, von denen viele neben ihrer Orchestertätigkeit eine erfolgreiche Karriere als Solist, Kammermusiker oder Lehrer verfolgen. Auf der beeindruckenden Liste der Solisten und Dirigenten des Orchesters finden sich Namen wie Chefdirigent Valery Gergiev, Präsident Sir Colin Davis und die Ersten Gastdirigenten Daniel Harding und Michael Tilson Thomas. Das London Symphony Orchestra schätzt sich glücklich als Resident Orchestra des Barbican Centre, das dem Ensemble seit 1982 eine feste Spielstätte ist und damit außerordentliche Entfaltungsmöglichkeiten bietet; mit über 70 Konzerten im Jahr erfreut das Orchester hier sein Londoner Publikum. Das Orchester gastiert jährlich und einzigartig erfolgreich im New Yorker Lincoln Center und ist internationales Resident Orchestra des Pariser Salle Pleyel. Zudem tritt es regelmäßig sowohl in Japan und dem Fernen Osten als auch in allen wichtigen europäischen Städten auf. Das London Symphony Orchestra erfreut 630_KM_01-11-10_e.indd 16 28.10.10 16:4 17 sich einer seit drei Jahrzehnten anhaltenden, überaus erfolgreichen Zusammenarbeit mit John Williams. Diese begann 1977 mit der Einspielung der Filmmusik zu Star Wars: A New Hope. Seitdem hat das Orchester sowohl die Musik zu allen sechs Filmen der StarWars-Saga eingespielt, als auch zu anderen Filmklassikern wie Superman (1978), Dracula (1979) und Raiders of the Lost Ark (1981) bis hin zu Harry Potter And the Chamber of Secrets (2002). Durch sein außergewöhnliches Engagement in der musikalischen Bildungsarbeit unterscheidet sich das London Symphony Orchestra von anderen internationalen Orchestern und erreicht mit seinen Veranstaltungen jedes Jahr über 40.000 Menschen. In dieser Saison hat das Bildungsprogramm LSO Discovery gemeinsam mit dem Barbican Centre und der Guildhall School zwei neue außergewöhnliche Initiativen gestartet: LSO On Track, eine Langzeitförderung für junge Musiker aus dem Londoner Osten, und das Centre for Orchestra, das sich mit Orchesterausbildung, Forschung und beruflichen Entwicklung von Orchestermusikern befasst. Das preisgekrönte Label LSO Live ist zurzeit das erfolgreichste seiner Art. Inzwischen gibt es weltweit über 60 Einspielungen von LSO Live, die auf CD, SACD und über digitale Musikanbieter erhältlich sind. LSO St Luke’s ist der Sitz von LSO Discovery und bietet für Musikliebhaber aller Art ein in seiner Vielseitigkeit einzigartiges Angebot aus öffentlichen und privaten Veranstaltungen. Dank der technischen Ausstattung des LSO St Luke’s können die Bildungsprogramme des Orchesters regional, landesweit und international angeboten werden. Daneben arbeitet LSO St Luke’s mit wichtigen kulturellen Partnern wie BBC Radio 3 und Fernsehen, dem Barbican Centre und der Guildhall School zusammen, um ein vielfältiges Programm mit Abend- und Tagesveranstaltungen präsentieren zu können. In der Kölner Philharmonie war das London Symphony Orchestra zuletzt im November 2009 zu Gast. 630_KM_01-11-10_e.indd 17 28.10.10 16:4 18 Die Besetzung des London Symphony Orchestra Violine I Carmine Lauri Leader Tomo Keller Assistant Leader Lennox Mackenzie Sub-Leader Nicholas Wright Nigel Broadbent Ginette Decuyper Jörg Hammann Maxine Kwok-Adams Claire Parfitt Harriet Rayfield Ian Rhodes Sylvain Vasseur Anna-Liisa Bezrodny Helen Paterson Sarah Sew Miriam Teppich Violine II David Alberman Principal Thomas Norris Co-Principal Miya Ichinose David Ballesteros Matthew Gardner Belinda McFarlane Philip Nolte Paul Robson Stephen Rowlinson Norman Clarke Caroline Frenkel Charlotte Reid Samantha Wickramasinghe David Worswick 630_KM_01-11-10_e.indd 18 Viola Paul Silverthorne Principal Gillianne Haddow Co-Principal Malcolm Johnston Sub-Principal Lander Echevarria Robert Turner Jonathan Welch Michelle Bruil Anna Green Philip Hall Melanie Martin Arun Menon Fiona Opie Violoncello Rebecca Gilliver Principal Alastair Blayden Sub-Principal Jennifer Brown Mary Bergin Noel Bradshaw Daniel Gardner Keith Glossop Hilary Jones Nicholas Cooper Alexandra Mackenzie Kontrabass Joel Quarrington Guest Principal Nicholas Worters Sub-Principal Patrick Laurence Matthew Gibson Jani Pensola Benjamin Griffiths Paul Sherman Simo Vaisanen 28.10.10 16:4 19 Flöte Gareth Davies Principal Martin Parry Piccoloflöte Sharon Williams Principal Oboe Christopher Cowie Guest Principal Timothy Rundle Englischhorn Christine Pendrill Principal Klarinette Chris Richards Principal Chi-Yu Mo Bassklarinette Lorenzo Iosco Principal Fagott Vahan Khourdoian Guest Principal Christopher Gunia Kontrafagott Dominic Morgan Principal Horn Timothy Jones Principal David Pyatt Principal Angela Barnes Jonathan Lipton Brendan Thomas 630_KM_01-11-10_e.indd 19 Trompete Philip Cobb Principal Roderick Franks Principal Gerald Ruddock Nigel Gomm Christopher Deacon Posaune Dudley Bright Principal Katy Jones Co-Principal James Maynard Bassposaune Paul Milner Principal Tuba Patrick Harrild Principal Pauke Nigel Thomas Principal Schlagzeug Neil Percy Principal David Jackson Jeremy Cornes Tom Edwards Glyn Matthews Harfe Karen Vaughan Principal Klavier, Celesta John Alley Principal Administration Sue Mallet Director of Planning Mark Richardson Concerts & Tours Coordinator Jemma Bogan Orchestra Personnel Manager Alan Goode Stage & Transport Manager Daniel Gobey Assistant Stage & Transport Manager 28.10.10 16:4 20 Frank Strobel Frank Strobel ist einer der weltweit renommiertesten Dirigenten im Bereich der Filmmusik. Der 1966 geborene Sohn eines Medienwissenschaftlers und einer Filmjournalistin wuchs in München auf, wo die Eltern ein Kino betrieben. Hier wurde sein Interesse an der Filmmusik geweckt. Darüber hinaus hat er mit Erst- und Wiederaufführungen von Werken Sergei Prokofjews, Franz Schrekers und Siegfried Wagners vielfach auf sich aufmerksam gemacht, woraus zahlreiche CD-Ersteinspielungen hervorgingen. Frank Strobel ist autorisierter Bearbeiter und Herausgeber von Werken des Komponisten Alfred Schnittke (1934 – 1998), dem er in seinen letzten Lebensjahren bei der Notation seiner Werke half und zahlreiche seiner Filmmusiken zu Konzertsuiten bearbeitete. 1992 dirigierte er in der Alten Oper Frankfurt die Uraufführung von Schnittkes Stummfilmmusik zu Die letzten Tage von St. Petersburg. Kürzlich erschienen auf CD die drei Klavierkonzerte, die Frank Strobel mit der Pianistin Ewa Kupiec eingespielt hat. Strobel setzte sich immer wieder in Filmmusikkonzerten für historische Stummfilme und Originalpartituren ein. Zahlreiche Filmmusiken, darunter für Friedrich Wilhelm Murnaus Faust und Der letzte Mann, Sergei Eisensteins Generallinie und Georg Wilhelm Pabsts Die weiße Hölle vom Piz Palü hat er mit Orchester aufgenommen – zumeist für ZDF/Arte. Vielfach begleitete er Aufführungen von Fritz Langs Klassikern Metropolis und Die Nibelungen. An den von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Auftrag gegebenen Rekonstruktionen der Filmfassungen und der Partituren von Gottfried Huppertz war Strobel maßgeblich mitbeteiligt. Frank Strobel dirigierte auch die Premiere der jüngst restaurierten Metropolis-Fassung im Rahmen der Berlinale 2010. Mit einer beachtlichen Zahl von internationalen Orchestern führte Strobel Robert Wienes restaurierten Rosenkavalier-Film mit der Originalmusik von Richard Strauss auf, so auch im Rahmen der inzwischen auf DVD dokumentierten Aufführung mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden. In Moskau und Berlin fand die vielbeachtete Erstaufführung der rekonstruierten Fassung zu Eisensteins Alexander Newski mit Prokofjews Originalmusik statt. Die CD-Aufnahme wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Auch für den Soundtrack von zahlreichen Spielfilmen hat Strobel als Dirigent gewirkt, u. a. für Gloomy Sunday, Die Buddenbrooks und zuletzt Die Päpstin. Als Partner von Künstlern wie Udo Lindenberg arbeitete Strobel auf beiden Seiten scheinbar gegenpoliger Lager. Enge künstlerische Beziehungen verbinden ihn neben dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) auch mit dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem Orchestre National de Lyon, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Sydney Symphony Orchestra sowie dem Wiener Konzerthaus und der Cité de la Musique in Paris. Zu den Höhepunkten der vergangenen Saison zählen Debüts im Théâtre du Châtelet mit Der Rosenkavalier, beim Finnischen 630_KM_01-11-10_e.indd 20 28.10.10 16:4 21 Radio-Sinfonieorchester Helsinki mit Panzerkreuzer Potemkin, bei den Film-Festivals in Hong Kong und Bologna mit Metropolis, in der Philharmonie Luxemburg mit Tabu, die Konzertpremiere von Matrix beim Schleswig-Holstein Musik Festival, die Premiere von Nathan mit Musik von Rabib Abou-Khalil sowie mit ZDF/Arte-TV- und DVD-Produktionen von Metropolis und Die Nibelungen. Bis 1998 war Frank Strobel Chefdirigent des Filmorchesters Babelsberg. Seit 2000 ist er der Leiter der Europäischen FilmPhilharmonie, die er mitbegründete. Seit vielen Jahren berät er das Stummfilmprogramm von ZDF/Arte. Bei uns war Frank Strobel zuletzt im November 1994 zu Gast. 630_KM_01-11-10_e.indd 21 28.10.10 16:4 22 KölnMusik-Vorschau 04.11.2010 Donnerstag 12:30 07.11.2010 Sonntag 20:00 PhilharmonieLunch Baroque … Classique 2 Gürzenich- Orchester Köln Gilbert Varga Dirigent Elena Tsallagova Sopran (Madame Herz) Sophie Bevan Sopran (Mademoiselle Silberklang) Jeremy Ovenden Tenor (Monsieur Vogelsang) Harald Schmidt Sprecher, Gesang (Monsieur Buff ) 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich- Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich- Orchester Köln Eintritt frei 06.11.2010 Samstag 20:00 Philharmonie für Einsteiger 2 Ana Moura Gesang Felipe Larsen Bassgitarre José Elmiro Gitarre Custódio Castelo portugiesische Gitarre »Saudade« – für die Bezeichnung dieses Gefühles, das im Fado eine so große Rolle spielt, gibt es außerhalb des Portugiesischen keine genaue Entsprechung. Mit Wehmut, Sehnsucht, Schmerz oder Melancholie kann man es nur un zureichend übersetzen. In den Armenvierteln von Lissabon entstanden, wurde der Fado im 19. Jahrhundert salonfähig und hat inzwischen die Herzen eines internationalen Publikums erobert. Ana Moura gehört zu den neuen Sternen am FadoHimmel. 630_KM_01-11-10_e.indd 22 Concerto Köln Ivor Bolton Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre aus: Le nozze di Figaro KV 492 Voi avete un cor fedele KV 217, Arie für Sopran für die Oper »Le nozze di Dorina« von Baldassare Galuppi Der Schauspieldirektor KV 486 Henri Reber Sinfonie Nr. 3 in Es- Dur 11.11.2010 Donnerstag 12:30 PhilharmonieLunch WDR Sinfonieorchester Köln Brad Lubman Dirigent 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich- Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln Eintritt frei 12.11.2010 Freitag 20:00 Beethovens Streichquartette 3 Artemis Quartett Ludwig van Beethoven Streichquartett c- Moll op. 18,4 Streichquartett F- Dur op. 135 Streichquartett F- Dur op. 59,1 » Rasumowsky- Quartett Nr. 1« 28.10.10 16:4 23 14.11.2010 Sonntag 18:00 19.11.2010 Freitag 20:00 Kölner Sonntagskonzerte 2 Klassiker! 2 Julia Kleiter Sopran Antoine Tamestit Viola Deutsche Radio Philharmonie Christoph Poppen Dirigent Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Paavo Järvi Dirigent Claude Vivier Orion für Orchester Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B- Dur op. 60 Franz Schubert Nr. 3b Romanze der Axa aus: Rosamunde, Fürstin von Zypern D 797 Paul Hindemith Der Schwanendreher Konzert nach alten Volksliedern für Viola und kleines Orchester Die junge Nonne op. 43,1 D 828 (Bearbeitung für Singstimme und Orchester von Franz Liszt) Robert Schumann Sinfonie Nr. 1 B- Dur op. 38 »Frühlingssinfonie« Hans Werner Henze Erlkönig Orchesterfantasie über Goethes Gedicht und Schuberts Opus 1 aus dem Ballett »Le fils de l’air« 25.11.2010 Donnerstag 12:30 Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G- Dur für Sopran und Orchester 18.11.2010 Donnerstag 20:00 Jazz- Abo Soli & Big Bands 2 Brad Mehldau p Joshua Redman sax Larry Grenadier b Jeff Ballard perc Matt Chamberlain perc Britten Sinfonia Scott Yoo Dirigent Brad Mehldau Highway Rider für Jazzquintett und Kammerorchester (Dt. EA) Brad Mehldau vereint als Musiker zwei vollkommen gegensätzliche Eigenschaften: Als Komponist ist er fasziniert von den architektonischen Strukturen von Musik. Als Jazzpianist ist er ein begnadeter Improvisator. »Highway Rider« schrieb Mehldau für Jazzquintett und Kammerorchester. Der Saxophonist Joshua Redman ist zum ersten Mal zu Gast in der Kölner Philharmonie. 630_KM_01-11-10_e.indd 23 PhilharmonieLunch WDR Sinfonieorchester Köln Herbert Blomstedt Dirigent 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich- Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln Eintritt frei 25.11.2010 Donnerstag 20:00 Herbie Hancock p Kristina Train voc Lionel Loueke git Greg Phillinganes keyb James Genus b Vinnie Colaiuta dr Herbie Hancock – The Imagine Project 28.10.10 16:4 24 25.11.2010 Donnerstag 21:00 02.12.2010 Donnerstag 12:30 Alter Wartesaal PhilharmonieLunch TRIPCLUBBING Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Francesco Tristano Klavier Nicolas Tribes Moderation und DJing magic piano Für Francesco Tristano gibt es kein Entwederoder: Er verzaubert sein Publikum in großen Konzertsälen wie die Kölner Philharmonie mit Klassik, tritt bei der c/o pop auf und fasziniert in kleinen Clubs mit Improvisationen, Grenzmusikalischem und Experimentellem. Ein Klavier- Magiker, der alles bietet, nur nicht das Erwartete. Präsentiert von StadtRevue – Das Kölnmagazin TRIPCLUBBING ist ein Projekt im Rahmen von ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch die Stadt Köln und die RheinEnergieStiftung Kultur. 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Eintritt frei 05.12.2010 Sonntag 16:00 Sonntags um vier 2 Tine Thing Helseth Trompete Trondheim Soloists 28.11.2010 Sonntag 16:00 Rising Stars – die Stars von morgen 3 Lorenzo Gatto Violine Eliane Reyes Klavier Wolfgang Amadeus Mozart Sonate für Violine und Klavier B- Dur KV 454 Peter Iljitsch Tschaikowsky Valse- Scherzo C- Dur op. 34 Camille Saint- Saëns Introduction et Rondo cappriccioso op. 28 arrangiert für Violine und Klavier von Georges Bizet Edvard Grieg Fra Holbergs tid (Aus Holbergs Zeit) op. 40 Suite im alten Stil für Streichorchester Rolf Wallin Elegi Fassung für Trompete und Streichorchester Johann Baptist Georg Neruda Konzert für Trompete und Streicher Es-Dur Franz Schubert/Gustav Mahler Streichquartett d-Moll D 810 »Der Tod und das Mädchen« (Bearbeitung für Streichorchester) Eugène Ysaÿe Sonate für Violine solo d- Moll op. 27,3 »Ballade à Georges Enescu« César Franck Sonate für Klavier und Violine A- Dur Nominiert von Het Concertgebouw Amsterdam und dem Palais des Beaux- Arts, Bruxelles 15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll in Zusammenarbeit mit dem Fono Forum 630_KM_01-11-10_e.indd 24 28.10.10 16:4 Sa 18. Dezember 2010 20:00 Das Kleine Wiener 1 Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 3 Yefim Bronfman Klavier Wiener Philharmoniker Esa-Pekka Salonen Dirigent Esa-Pekka Salonen Konzert für Klavier und Orchester Jean Sibelius Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln – Kölner Konzert Kontor Heinersdorff Foto: Ann Johan € 10,– 42,– 72,– 105,– 126,– 147,– € 90,– Chorempore (Z) koelner-philharmonie.de Roncalliplatz 50667 Köln Philharmonie Hotline 0221.280 280 in der Mayerschen Buchhandlung Neumarkt-Galerie 50667 Köln 630_KM_01-11-10_e.indd 25 28.10.10 16:4 26 Ihre nächsten Abonnement-Konzerte 08.12.2010 Mittwoch 20:00 20.11.2010 Samstag 20:00 Quartetto 2 Meisterregisseure und ihre Komponisten 2 Bernard Herrmann – Alfred Hitchcock Belcea Quartet Joseph Haydn Streichquartett G-Dur op. 76, 1 Hob III:75 Mark-Anthony Turnage Twisted Blues with Twisted Ballad für Streichquartett, Kompositionsauftrag von Wigmore Hall mit Unter stützung von André Hoffmann und der Fondation Hoffmann, KölnMusik, Concertgebouw Amsterdam und Konzerthaus Wien (Dt. EA) Anton Webern Langsamer Satz für Streichquartett Joseph Haydn Streichquartett G-Dur op. 77, 1 Hob. III:81 09.12.2010 Donnerstag 12:30 PhilharmonieLunch Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Klasse Prof. Jürgen Glauss 30 Minuten kostenloser Musikgenuss beim Probenbesuch: Eine halbe Stunde vom Alltag abschalten, die Mittagspause oder den Stadtbummel unterbrechen und sich für kommende Aufgaben inspirieren lassen. PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau. Vokalensemble Kölner Dom Eberhard Metternich Einstudierung hr-Sinfonieorchester Frank Strobel Dirigent Bernard Herrmann – Alfred Hitchcock Musik und Filmausschnitte aus Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958) Immer Ärger mit Harry (1955) Der unsichtbare Dritte (1959) Psycho (1960) Marnie (1964) Der Mann, der zuviel wusste (1956) Seinen Durchbruch als Filmkomponist feierte Berhard Herrmann mit Orson Wells »Citizen Kane« (1941). Der war zunächst ein finanzieller Misserfolg, gilt aber längt als einer der einflussreichsten Kinostreifen der Geschichte. Am engsten arbeitete Herrmann jedoch mit Alfred Hitchcock zusammen. Für ihn schrieb er nicht nur die weltbekannte Musik zum Schocker »Psycho«. Fast alle seine Filme erhalten ihre Spannung nicht nur durch virtuos geschnittene Szenen und tiefenpsychologische Bilder, sondern auch durch Herrmanns Musik. Frank Strobel dirigiert zu Szenen aus Hitchcock-Filmen ein packendes Portrait des Filmkomponisten. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. KölnMusik Eintritt frei 630_KM_01-11-10_e.indd 26 28.10.10 16:4 27 Beachten Sie bitte auch folgende Konzerte: 21.01.2011 Freitag 20:00 12.02.2011 Samstag 20:00 Meisterregisseure und ihre Komponisten 3 Nino Rota – Federico Fellini Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Frank Strobel Dirigent Nationales Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks Katowice Frank Strobel Dirigent Film Nino Rota – Federico Fellini Musik und Filmausschnitte aus Amarcord (1973) Julia und die Geister (1965) Die Clowns (1970) La Dolce Vita (Das süße Leben) (1960) Le Notti di Carbiria (1957) La Strada – Das Lied der Straße (1954) Roma (1972) Achteinhalb (1963) Orchesterprobe (1978) Als Federico Fellini und Nino Rota zusammentrafen, hatte der italienische Filmkomponist schon die Musik für mehr als sechzig Filme geschrieben. Mit seinen eingängigen Kompositionen fühlte Rota sich in die Bilderwelt Fellinis ein. Zusammen schufen sie cineastische Meisterwerke, in denen es undenkbar wäre, die visuelle von der akustischen Ebene zu trennen. Mit seinen beschwingt-sehnsuchtsvollen, stets effektvollen aber nie vulgären Klängen von »Amarcord«, »Le notti di Cabiria« oder »La dolce vita« traf Rota den musikalischen Nerv einer ganzen Generationen und schrieb klingende Filmgeschichte. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. 630_KM_01-11-10_e.indd 27 Fritz Lang Metropolis Deutschland 1927 (Rekonstruierte und restaurierte Fassung 2010, 145 Min.) Originalmusik von Gottfried Huppertz. Rekonstruktion von Frank Strobel. 2008 wurde in einem Archiv in Buenos Aires eine fast vollständige Kopie des Films »Metropolis« entdeckt. Eine Sensation: Die argentinische Kopie lieferte nicht nur bisher unbekannte 28 Minuten Material zu Fritz Langs epochalem Meisterwerk. Auch die Reihenfolge der Szenen überraschte die Filmforscher. Endlich passte die Filmmusik des Komponisten Gottfried Huppertz Bild für Bild zur Handlung. Die rekonstruierte Fassung von »Metropolis« wurde 2010 auf der Berlinale uraufgeführt. Erstmals ist sie in Köln zu sehen. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt dazu live unter Frank Strobel. 13.06.2011 Montag 20:00 Pfingstmontag Synergy Vocals Ensemble Modern Brad Lubman Dirigent Norbert Ommer Klangregie Ben Rubin Sound Software Film Steve Reich (Musik), Beryl Korot (Video) Three Tales (1998 – 2002) Konzerte mit Musik von Steve Reich haben in der Kölner Philharmonie Kult-Status. Das Ensemble Modern zeigt unter der Leitung von Brad Lubman die Video-Oper »Three Tales«, die der Meister des Minimalismus mit seiner Frau Beryl Korot komponiert hat. 28.10.10 16:4 Philharmonie Hotline +49.221.280280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 630_KM_01-11-10_e.indd 28 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: Rottke Werbung Textnachweis: Der Text von Horst Peter Koll ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main S. 5 + 7; Kai Bienert S. 20 Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer Umschlagsabbildung: Torsten Hemke Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 28.10.10 16:4 Sa 20. November 2010 20:00 Meisterregisseure und ihre Komponisten 2 Vokalensemble Kölner Dom Eberhard Metternich Einstudierung hr-Sinfonieorchester Frank Strobel Dirigent Bernard Herrmann – Alfred Hitchcock Musik und Filmausschnitte aus: »Vertigo – Aus dem Reich der Toten«, »Immer Ärger mit Harry«, »Der zerrissene Vorhang«, »Der unsichtbare Dritte«, »Psycho«, »Marnie«, »Der Mann, der zuviel wusste« koelner-philharmonie.de Roncalliplatz 50667 Köln Philharmonie Hotline 0221.280 280 in der Mayerschen Buchhandlung Neumarkt-Galerie 50667 Köln 630_KM_01-11-10_e.indd U4 Frank Strobel widmet sich in der Konzertreihe »Meisterregisseure und ihre Komponisten« dem Thema Filmmusik. Eine Hommage an berühmte Filmkomponisten und ihre nervenzerreißenden, spannungsgeladenen oder romantischen Soundtracks – gespielt von hochkarätigen Orchestern. Damit die enge Beziehung zwischen Ton und Bild deutlich wird, gibt es neben dem rein sinfonischen Programm auch etwas zu sehen. Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. € 10,– 21,– 32,– 44,– 52,– 62,– –,– Chorempore (Z) 28.10.10 16:4