SCHLOSS ELSHOLTZ 14. Aug. 1841

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SCHLOSS ELSHOLTZ 14. Aug. 1841
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SCHLOSS ELSHOLTZ
14. Aug. 1841: Kauf des Grundstücks mit dem ehemaligen Dosch-Hof durch Baron
Franz von
Elsholtz von dem seit 17. Feb. 1840 neuen Besitzer Joseph Schleifer, kgl. Geometer,
für fl 7500 (KLEIN, 1998). Nach KLEIN (1998) erwarb F. v. Elsholtz zwischen 1841 und
1848 den Kataster 20476. 1848 kaufte er Grund aus der Konkursmasse des
pensionierten Konfektmeisters Karl Allersberger, Fl. Nr. 32 (SCHOBER, 1998) und
1867 den Kataster 20484 (im Kataster von 1812 ist das Haus 9). Seit 1872 (Erbfall
Gustav Albert von Elsholtz) wird der Grund im Kataster 20485 geführt (KLEIN, 1998).
Franz von Elsholtz - Biographische Angaben
Die Namenschreibung ist nicht einheitlich (Elsholz oder Elsholtz). Elsholz findet sich
bei
KNESCHKE (1859): "Elsholz, Elsholz-Blomering" (hier aber auch alternativ:
"Elsholtz-Blomering"), ANONYM (1955), BAUER (o.J.) sowie bei LEY (1981). In allen
anderen Quellen, insbesondere auch im Adelslexikon (HUECK, 1975) heißt es Elsholtz.
Franz von Elsholtz wurde am 1. Okt. 1791 in Berlin (KNESCHKE, 1859; LILIENCRON &
WEGELE, 1877; BRÜMMER, 1884; GOEDEKE, 1905; nach LEY, 1981: 10. Okt.) als
Sohn eines Kaufmanns (KNESCHKE, 1859) geboren; katholisch (HUECK, 1975). Die
Familie stammte väterlicherseits aus Holland (LILIENCRON & WEGELE, 1877).
Besuchte das Gymnasium des Grauen Klosters in Berlin (BRÜMMER, 1884;
GOEDEKE, 1905). Angaben zum Gymnasium des Grauen Klosters bei NICOLAI (1786,
pp. 17, 776, 833, 860). 1813 Freiwilliger im Husarenregiment Ziethen (3.
Husarenregiment, BRÜMMER, 1884) als Leutnant (GOEDEKE, 1905). Nahm an der
Schlacht bei Leipzig teil (16. bis 18. Okt. 1913; ausführliche Darstellung der Schlacht
13
bei BROCKHAUS, 1885 , pp. 935 - 938). Nach dem Einzug in Paris mit Blücher nach
London (GOEDEKE, 1905). Den zweiten Feldzug machte er als Rittmeister mit
(GOEDEKE, 1905). 1816 erhielt er die Stelle eines Regierungssekretärs in Köln
(KNESCHKE, 1859; LILIENCRON & WEGELE, 1877; BRÜMMER, 1884; GOEDEKE,
1905), die er aber am Anfang der zwanziger Jahre wieder aufgab, um sich
ausschließlich der Literatur (LILIENCRON & WEGELE, 1877; BRÜMMER, 1884) bzw.
größeren Reisen (GOEDEKE, 1905) zu widmen: England, Holland, Deutschland, und
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- 2 1823 bis 1825 Italien. Nach der Heimkehr längerer Aufenthalt in Weimar und Kontakte
zu Goethe, mit dem er im Sommer 1823 in Marienbad zusammengetroffen war
(GOEDEKE, 1905). Dann nach Berlin (LILIENCRON & WEGELE, 1877; BRÜMMER,
1884; GOEDEKE, 1905). 1827 auf Wunsch des Herzogs von Gotha Reorganisation
des Hoftheaters in Gotha als Intendant vom Jan. 1828 bis Okt. 1829 (GOEDEKE,
1905). 1833 Vermählung mit Josephe ("Josephine": GOEDEKE, 1905) Grf. v. Törring,
Linie zu Seefeld, geb. 1789 (KNESCHKE, 1859) und Erhebung in den Adelstand als "v.
Elsholz-Blomering" (KNESCHKE, 1859) bzw. "v. Elsholtz-Blomering" in Coburg am 2.
Dez. 1839 (HUECK, 1975). 1837 Herz. Sachsen-Coburg-Gothaischer Geschäftsträger
am k. bayer. Hofe (KNESCHKE, 1859) in München (sächsisch-koburg-gothaischer
Legationsrat, GOEDEKE, 1905). 1837 Gründung der "Zwanglosen Gesellschaft", 1839
Gründung der "Deutschen Theeblätter" (GOEDEKE, 1905). 1851 Niederlage des
diplomatischen Amtes (LILIENCRON & WEGELE, 1877). In der Nacht vom 21. zum 22.
Jan. 1872 Tod durch eine Erkältungskrankheit (GOEDEKE, 1905). Ausführliche
Angaben zu literarischer Bedeutung und Nachweis der Werke bei GOEDEKE, 1905.
Wichtigste Werke bei HIRSCHBERG, 1970 (im folgenden ergänzt durch GOEDEKE,
1905):
1820
Wanderungen durch Köln am Rhein und seine Umgebung. Bachem, Köln.
1821
Der neue Achilles. Zur Unterstützung hilfsbedürftiger Griechen. (Erz.), Bachem, Cöln
1826
Eos, Blicke auf Welt und Kunst. (Ztg.), Fleischmann, München.
1827
Denkblätter. (Sonetten), Oehmigke, Berlin,
1828
Die Edelsteine. (Festspiel), Gotha.
1830
Schauspiele (enth. Die Hofdame, Komm her!). Cotta, Stuttgart und Tübingen.
1831
Ansichten und Umrisse aus den Reise-Mappen zweier Freunde. Nicolai, Berlin und Stettin
1834
Gedichte. Nicolai, Berlin.
1835
Schauspiele. Drei Teile. Brockhaus, Leipzig, 1835 - 1854. (Enth. Goethes Briefe über "Die
Hofdame")
1838
Politische Novellen. Vereins-Buchhandlung, Berlin.
1839
Deutsche Theeblätter. Franz, München, 1 Jhg.; fortgesetzt unter dem Titel:
1840
Deutsche Blätter für Litteratur und Leben. Franz, München, 1 Jhg.
1848
Fest- und Gelegenheits-Reime. Henzel, München.
1853
König Harald. Trauerspiel. Brockhaus, Leipzig.
1854
Tony. Romantische Oper. München.
1865
Veteranen-Lieder. Ein Tagebuch aus den Bedreiungskriegen. Weber, Leipzig.
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- 3 1842: Abbruch des Dosch-Anwesens und Neubau der Villa durch Architekt Franz
Jakob Kreuter (SCHOBER, 1998, 341 und 512, Anmerk. 43).
1859: Vignette in der 2. Aufl. LINK (1859, 44): "Franz Jakob Kreuter ... errichtete ihm
(Elsholtz) ein Landhaus mit Satteldach, Mittelrisalit und rückwärtigem Treppen- und
Aussichtsturm, das im Link-Führer von 1857 in einer Xylographie über dem Schloß
stehend erkennbar und in der zweiten Ausgabe von 1859 mit einer eigenen Abbildung
dokumentiert ist" (SCHOBER, 1998, 341). Nach BRÜMMER (1884) wurde das
Landhaus als "Schloß Hohenberg" bezeichnet.
16. Feb. 1872: Gustav Albert von Elsholtz Erbe (KLEIN, 1998, 154).
13. März 1872: Kauf durch Gustav Knote (nach SCHOBER, 1998 "Knote", nach KLEIN,
1998 "Knoth"), Direktor der Landwirtschaftlichen Kreditbank in München (SCHOBER,
1998). Knote war Gründer der Versicherungsgesellschaft Thuringia und später der
Landes-Boden-KreditBank. Seine Frau Emma heiratete 1880, nach dem Tod ihres
Mannes, Gustav Adolf Horst, einen Maler und Schriftsteller (Nachwort zum Reprint
HORST, 1876).
Um 1875: "Eigentum des Direktors Knorr aus Stuttgart" (SCHOBER, 1984; Nachwort
zu LINK 1879/80). [Knorr wird nur bei LINK (1879/80), nicht bei KLEIN (1998) oder SCHOBER (1998)
erwähnt!].
4. Okt. 1875: Kauf durch Friedrich von Ruf (KLEIN, 1998, p.154). [Ruf wird sonst nirgends
erwähnt!].
16. Feb. 1882: Kauf durch Ludwig II. (KLEIN, 1998, p. 154).
1876: Civilliste des Königs (SCHOBER, 1998, p. 512, Anmerk. 43).
1883: Staatsärar (SCHOBER, 1998, p. 512, Anmerk. 43), bzw. 27. April 1883: Civilliste
des Königs (KLEIN, 1998, p. 154).
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- 4 1888: Zum Kauf angeboten: "Zweigeschossiger Hauptbau mit 9 Zimmern, Küche,
Keller, Badezimmer; zweigesch. Nebenhaus mit 10 Zimmern, 2 Küchen, Kammer,
Keller, Stallungen, Wagenremisen" (SCHOBER, 1998, p. 512, Anmerk. 43).
13. Aug. 1889: Kauf durch William Arthur Reddelien, Gutsbesitzer und Rentier aus
Leipzig: "Villa Reddelien" (SCHOBER, 1998, p. 512, Anmerk. 43; KLEIN, 1998, p. 154).
1889/1892/1894: Umbauten durch ("Maurermeister", LEY, 1981) A. Fischhaber,
Starnberg: "1889 bauliche Veränderungen ..., kleinere Umbauten und Anbau einer
Veranda an die Ostseite des südlichen Seitenflügels; 1892 Bau des Verbindungstraktes
zwischen Hauptvilla und Nebenhaus ..., der Verbindungsgang erhielt an der Ostseite
eine großflächige Verglasung; 1894 Schließung der Lücke zwischen Villa und
Nebenhaus nach Westen, Gewinn eines großen Zimmers mit Erker, nach der Seeseite
mit einem großen Fenster mit Korbbogen, Umrahmung der Fenster mit
Zahnschnittmotiv" (SCHOBER, 1998, p. 512, Anmerk. 43).
1896/1899: Umbau durch Architekt Eugen Stumpf, München (SCHOBER, 1998, p. 512,
Anmerk. 43; nach LEY, 1981, p. 105 Joseph Bleschart): "1896 Umbau des
Dachgeschosses in ein Mansarddach, Erhöhung des rückwärtigen Turms ...; 1899
Anhebung des Daches, Umbau des Satteldaches des Nebenhauses zum Mansarddach
und Vereinigung beider Dächer; an der Nordseite des Nebenhauses Anbau einer
Terrasse mit Balkon in Stein mit Balusterbrüstung ..." (SCHOBER, 1998, p. 512,
Anmerk. 43).
31. Juli 1922: Kauf durch Rudolf Freiherr von Buddenbrock, Hauptmann a.D.
(SCHOBER, 1998, p. 512, Anmerk. 43; KLEIN, 1998, p. 154). 1922 - 1925 (LEY, 1881)
Umbau und umfassende Neugestaltung durch Architekt August Nopper, Berg
(SCHOBER, 1998, p. 512, Anmerk. 43).
1933: Dr. Max Schiff-Drost, Schriftsteller in München (SCHOBER, 1998, p. 341).
1955: Knabeninstitut Kamber; Einweihungsfeier Samstag, 3. Dez. 1955; Einzug "vor
mehr als einem Jahr" (ANONYM, 1955).
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- 5 1956/1960: Neubauten (BAUER, o.J.).
1965: Übernahme Naundorf: Ab 1. Juli "als Beobachter"; ab 1. Sept. "Schule und
Internat gepachtet"; 28. Sept.: "Seit mehr als zwei Wochen läuft nun die Schule unter
unserer Leitung ..." (Elternbrief vom 28. Sept. 1965).
März 1976: Abbruch (FEY, 1981).
Literaturverzeichnis:
ANONYM: Denkwürdiger Tag auf Schloß Elsholz. Festakt anläßlich der Einweihung des Knabeninstituts
Kamber. Land- und Seebote, Heft 145, 6. Dez., 4, 1955
BAUER, JOHANN ADALBERT (Red.): Die Gymnasien in Bayern 1963 - 1965. Courier Druckhaus,
Ingolstadt, o.J., (1965?)
BRÜMMER, FRANZ: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von den ältesten Zeiten bis zum Ende
des 18. Jahrhunderts. Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., Leipzig, 1884
GOEDEKE, KARL: Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dichtung. Aus den Quellen. Zweite ganz neu
bearbeitete Auflage. Nach dem Tode des Verfassers in Verbindung mit Fachgelehrten fortgeführt von
Edmund Goetze. Achter Band. Vom Weltfrieden bis zur französischen Revolution 1830. Achtes Buch. Erste
Abteilung, pp. 584 - 592, 716. Verlag von L. Ehlermann, 1905
HIRSCHBERG, LEOPOLD: Der Taschengoedeke. Bibliographie deutscher Erstausgaben. Deutscher
Taschenbuch Verlag, München,1990
HORST, GUSTAV ADOLF: Der Starnberger See. Eine Wanderung durch seine Uferorte. Horst & Cie.,
Kunstverlag, München, 1876
HUECK, WALTER von (Hauptbearbeiter): Adelslexikon. Band III, Dor - F. Genealogisches Handbuch des
Adels. Bd. 61 der Gesamtreihe. Herausgegeben vom Deutschen Adelsarchiv e. V.; bearbeitet unter
Aufsicht des Ausschusses für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände. C. A. Starke Verlag,
Inhaber Hans Kretschmer, Limburg a. d. Lahn, 1975
KLEIN, HANS RUDOLF: Berg am Starnberger See mit seinen historischen Ortschaften. Band 1: Die
Gemeinde Berg und die Hofmark Berg mit Aufkirchen. See Verlag, Berg, 1998
KNESCHKE, ERNST HEINRICH (Hg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Dritter Band
(Eberhard - Graffen), 1859
LEY, ANDREAS: Die Villa als Burg. Ein Beitrag zur Architektur des Historismus im südlichen Bayern 1842 1968. Verlag Georg D. W. Callwey, München, 1981
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- 6 LILIENCRON, ROCHUS Frhr. von & WEGELE, FRANZ XAVER von (Red.): Allgemeine Deutsche
Biographie. Hrsg. durch die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Sechster Band, pp. 66 - 67. Duncker & Humblot, Leipzig, 1877
LINK, A(RNOLD): Der Würm-See (Starnberger-See). Mit 105 xylographirten Vignetten. Druck und Verlag
6
von Ernst Stahl, München, o.J. (1879/80 )
LINK, A(RNOLD): Der Würm-See (Starnberger=See) in Oberbayern. Mit 57 Vignetten. In Commission der
2
J. J. Lentner'schen Buchhandlung (E. Stahl.), München, 1859
SCHOBER, GERHARD: Frühe Villen und Landhäuser am Starnberger See. Zur Erinnerung an eine
Kulturlandschaft. Oreos Verlag, Waakirchen-Schaftlach, 1998
H. Becker, April 1999