Die Mochica an der Nordküste Perus

Transcription

Die Mochica an der Nordküste Perus
Martin Schmid
Die Mochica an der Nordküste Perus
Religion und Kunst einer vorinkaischen andinen
Hochkultur
Diplom.de
Martin Schmid
Die Mochica an der Nordküste Perus
Religion und Kunst einer vorinkaischen andinen Hochkultur
ISBN: 978-3-8366-1806-9
Druck Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2008
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der
Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung
dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen
der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder
Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl.
verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
© Diplomica Verlag GmbH
http://www.diplomica.de, Hamburg 2008
Printed in Germany
Die Mochica an der Nordküste Perus
Religion und Kunst einer vorinkaischen andinen Hochkultur
1
Titelbild: Donnan (1976), S. 57: Moche-Krieger mit einem Gefangenen
Abb. auf dieser Seite (ohne Text): Vgl. Real Academia Española (2001), Band I, S. V
1
ALCC, in: http://www.alcc-research.com/wisdom2/Napoleon.html (letzter Zugriff am 18.07.2007):
„Eine Gesellschaft ohne Religion ist wie ein Schiff ohne Kompass.“
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT
I. EINLEITUNG: Die Mochica im Kontext anderer präkolumbischer Kulturen.....1
II. RELIGION ALS ZENTRALER ASPEKT DER MOCHE-KULTUR.................10
1. Opfer, Kult und Rituale ......................................................................................12
1.1 Menschenopfer im Rahmen religiöser Zeremonien............................12
1.2 Totenkult und Bestattungsrituale ........................................................17
2. Raubkatzen und deren religiöse Bedeutung .....................................................24
2.1 Die Götter- und Dämonenwelt der Mochica.......................................24
2.2 Die Symbolhaftigkeit von Tieren in der andinen Weltanschauung ....27
2.4 Die Bedeutung des Jaguars .................................................................29
2.3 Die anthropomorphe Gottheit Ai Apaec..............................................31
3. Pflanzen als Rauschmittel zu religiösen Zwecken.............................................34
3.1 Der San-Pedro-Kaktus ........................................................................36
3.2 Der Koka-Strauch ...............................................................................40
3.3 Der Villca-Baum.................................................................................45
3.4 Sonstige Pflanzen................................................................................49
III. SCHLUSSBETRACHTUNG ...................................................................................53
IV. LITERATURVERZEICHNIS .................................................................................55
Vorwort
VORWORT
Zahlreiche deutsche Forscher, allen voran Alexander von Humboldt zu Beginn des
neunzehnten Jahrhunderts, waren maßgeblich an der Erforschung der „Neuen Welt“ und
insbesondere Perus beteiligt. Nicht zuletzt dadurch basieren die heutigen kulturellen
Beziehungen zwischen Peru und Deutschland auf einer langen und vor allem fruchtbaren
Tradition. Eine der bedeutendsten Deutschen des zwanzigsten Jahrhunderts in Peru war
Maria Reiche. Die von ihr erforschten Linien von Nazca im Süden des Landes zogen
mich bereits als Kind in ihren Bann, und die Erfüllung meines Wunsches, diese auf
eigene Faust zu erkunden, würde, so hoffte ich, nur eine Frage der Zeit sein.
Im Jahr 1997 hatte ich die Gelegenheit, für sechs Wochen in Paraguay bei einem
Entwicklungshilfe-Projekt der Europäischen Gemeinschaft mitzuarbeiten, und nutzte die
verbleibenden zwei Monate meines damaligen Lateinamerika-Aufenthaltes, um einige
weitere Länder der Region zu bereisen und schließlich auch die rätselhaften Geoglyphen
der Nazca-Kultur selbst zu besichtigen. Neben diesen waren es vor allem die Inka, von
deren Kultur ich vieles erfahren und deren Bauwerke ich an vielen Orten bestaunen
durfte. In den folgenden Reisen wurde mein kulturhistorischer Blickwinkel durch die
alten Hochkulturen der Maya und Azteken im heutigen Mexiko, sowie durch die
Tiahuanaco-Kultur in Bolivien erweitert und mein Bewusstsein für die Komplexität der
präkolumbischen Kulturen geschärft.
Zum ersten Mal mit der Moche-Kultur konfrontiert wurde ich allerdings erst im Jahre
2004, als ich im Rahmen des Austauschprogrammes der Universität Passau ein
Studiensemester an der Universität PUCE in Quito absolvierte. Auf dem Weg von Lima
in die ecuadorianische Hauptstadt – nach endlosen Stunden Fahrt durch die peruanische
Küstenwüste – erreichten meine Frau und ich Trujillo im Norden des Landes, wo wir die
bekannten und in der Nähe der Stadt gelegenen Ruinen von Chan Chan besichtigten. Auf
der Rückfahrt wies uns der Taxifahrer auf weitere, kaum besuchte und weiter südlich
gelegene Pyramiden hin und bezog sich dabei auf Überreste der Moche-Kultur, welche
von dem deutschen Archäologen Max Uhle 1899 zum ersten Mal als eigenständige
Kultur deklariert worden war.
Vorwort
Zeitlich bedingt war es uns damals nicht vergönnt, deren Bauwerke zu besichtigen. Doch
zwei Jahre später - nach einem absolvierten Praktikum in der Hauptstadt Perus - nahm ich
die Gelegenheit war, noch einmal in die nördliche Küstenregion zu reisen und die
besagten Ausgrabungsstätten zu erkunden. Dieser bislang letzte Aufenthalt in
Lateinamerika war letztendlich auch ausschlaggebend für meine Entscheidung, mich im
Rahmen dieses Buches mit der Moche-Kultur zu befassen und dabei wesentliche Aspekte
der Religion intensiver zu beleuchten.
Martin Schmid
Passau, 20.07.2007