InsideInfo Mai 2016

Transcription

InsideInfo Mai 2016
Informationsschrift der führenden Klinik
für orthopädische Chirurgie, Neurologie,
Rheumatologie und Sportmedizin
Ausgabe Mai 2016
FALLBEISPIEL FUSSCHIRURGIE
Knochen-Knorpel-Defekt
im oberen Sprunggelenk
Knochen-Knorpel-Defekte im oberen Sprunggelenk sind in den meisten Fällen schmerzhaft und
treten häufig nach Unfällen auf. Das Beispiel
beschreibt den Fall eines Motocross-Fahrers,
der sich über belastungsabhängige Schmerzen
in seinem linken oberen Sprunggelenk beklagte. Beim Patienten wurde ein schwer zugänglicher Knochen-Knorpel-Defekt im Sprunggelenk
festgestellt, der in einem speziellen Operationsverfahren mit einem Knochenersatzstück erfolgreich behandelt werden konnte.
> SEITE 4
Links: zentraler Defekt im Sprunggelenk, rechts: Der Defekt ist verheilt (nach der OP)
VORSCHAU
Tag der offenen Tür am 18. Juni 2016
IN DIESER AUSGABE
LEHRE, FORSCHUNG UND ENT WICKLUNG
Schulthess Klinik
beteiligt sich an Demowoche
für ETH-Studenten
> SEITE 6
DIE NEUE DIREKTORIN UND CEO
IM INTERVIEW
100 Tage im Amt
> SEITE 10
DAS KÜCHENTE AM STELLT SICH VOR
Ein Chef ist nur so gut
wie sein Team
> SEITE 18
Mit den intensiven Erweiterungs- und Umbauarbeiten während der letzten drei Jahre hat
die Schulthess Klinik die Rahmenbedingungen den heutigen Anforderungen an ein Spital mit modernster Technik angepasst. Es
freut uns daher ganz besonders, Sie zu unserem Tag der offenen Tür einzuladen. An unse-
rem Eröffnungsfest bekommen Sie die einmalige Gelegenheit, hinter die Kulissen unserer
Klinik zu schauen. Besichtigen Sie unsere
neuen Operationssäle, die modernen Patientenzimmer, treffen Sie berühmte Profisportler
oder erfahren Sie mehr über die neuesten Entwicklungen in der Orthopädie. > SEITE 16
Info
Inside
FALLBEISPIEL FUSSCHIRURGIE
RÜCKBLICK INFERNO -SKIRENNEN
Behandlung eines schwer
­zugänglichen KnochenKnorpel-Defekts im oberen
Sprunggelenk
VOM 23. JANUAR 2016
Barbara Hofer
Leiterin Kommunikation und Marketing
Nicole Keller
Kommunikation
Dr. med. Hannes Manner
Leitender Arzt Kinder- und Jugendorthopädie
und Deformitätenkorrektur
Enrico Manzanell
Stv. Leiter Kommunikation und Marketing
Dr. med. Stephan Schindele
Leitender Arzt Handchirurgie
Catherine Schreiber
Stv. Leiterin Patientendisposition
Der Einfachheit halber wird im Text teilweise nur
die männliche Form verwendet. Die weibliche Form
ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.
Schulthess Klinik beteiligt
sich an Demowoche für
ETH-Studenten
6
Die Forschungsgruppe Wirbel­
säulen- und Neurochirurgie als
zuverlässiger und erfolgreicher
Partner in extern finanzierten
multizentrischen Forschungs­
projekten
8
ANDRE A RY T Z, DIE NEUE DIREK TORIN
UND CEO IM INTERVIEW
100 Tage im Amt
10
NEWS AUS DER KLINIK
Die Schulthess Klinik bezieht
100 Prozent Ökostrom
12
Wir gratulieren zum Cupsieg
im Eishockey
12
BAU-NEWS
Zwölf topmoderne
Operationssäle
13
Die neue Holding Area
ist eröffnet
14
IN DER KLINIK ANGE TROFFEN
Ernst Hiestand 15
TAG DER OFFENEN TÜR
Die Schulthess Klinik
backstage
16
DAS KÜCHENTE AM STELLT SICH VOR
Schulthess Klinik
Lengghalde 2, 8008 Zürich, Schweiz
Telefon +41 44 385 71 71
Fax +41 44 385 75 38
www.schulthess-klinik.ch
Bilder: Bilddokumentation der Schulthess Klinik
© Schulthess Klinik 2016
Ein Chef ist nur so gut
wie sein Team
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WERBEK AMPAGNE
Präventiv – Operativ – Innovativ
21
Neueintritte, Beförderungen
und Pensionierungen
22
Werbung
24
4
LEHRE, FORSCHUNG UND ENT WICKLUNG
Redaktionsteam
Mit brennenden Oberschenkeln
das Schilthorn hinunter
20
Die Schulthess Klinik bewegt !
gen Erweiterungs- und Umbauphase erstrahlt
die Schulthess Klinik in neuem Glanz und hat
die Rahmenbedingungen an eine Klinik mit
­modernster Technik angepasst. Grund genug,
um zu feiern. Am 18. Juni 2016 heisst es:
­Schulthess Klinik backstage. Wir öffnen am
Tag der offenen Tür die Tore fürs breite Publikum und gewähren allen einen Blick hinter
die Kulissen.
Andrea Rytz
Direktorin, CEO
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Seit meinem Start in der Klinik sind bereits
mehr als 100 Tage vergangen. Ich ziehe eine
überaus positive Bilanz. Die Herzlichkeit und
die Offenheit, mit der ich empfangen wurde,
hat mich sehr gefreut.
Während der ersten Wochen war ich auf einer
«Klinik-Tour». Ich wollte mich bei allen Abteilungen sowie den Chef- und Leitenden Ärzten
persönlich vorstellen, um die Mitarbeitenden
kennen zu lernen. Andererseits wollte ich mit
den verschiedenen Aufgaben und den Prozessen vertraut werden. In einer Klinik mit über
1000 Mitarbeitenden sind die Abläufe sehr
komplex. Erst mit einem vertieften Blick dahinter versteht man, wie alles funktioniert
und aufeinander abgestimmt ist. Bei diesen
Gesprächen konnte ich bereits wertvolle Inputs für die zukünftige Klinikstrategie sammeln und einige Schwerpunkte für die nächsten Jahre vorläufig festlegen.
Einen Hauptfokus legen wir in den kommenden
zwei bis drei Jahren auf die Kundenorientierung, mit dem Ziel, unseren Patienten und Kunden einen erstklassigen Service zu bieten. Hierfür werden alle Mitarbeitenden bei der Swiss
Aviation geschult. Die ersten Kurse haben bereits stattgefunden. Wir werden in der September-Ausgabe ausführlich darüber berichten.
Ein Highlight, das kurz bevorsteht, sind die
Festaktivitäten Mitte Juni. Nach der dreijähri-
Unser Motto «Die Schulthess Klinik bewegt»
werden wir am Tag der offenen Tür gezielt
umsetzen und Gross und Klein zeigen, was wir
damit meinen. Lassen Sie sich überraschen
und feiern Sie mit uns den nächsten Meilenstein in der Geschichte der Schulthess Klinik!
Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung und
würde mich freuen, Sie am 18. Juni in der
Schulthess Klinik begrüssen zu dürfen.
Ihre Andrea Rytz
Interne Anlässe
27. Mai 2016
Eröffnungsfeier für die Mitarbeitenden
18. Juni 2016
Tag der offenen Tür
29. Juni 2016
Informationen und Apéro für Mitarbeitende
24. August 2016
Informationen und Apéro für Mitarbeitende
26. August 2016
Sommerfest
FALLBEISPIEL FUSSCHIRURGIE
Behandlung eines schwer zugänglichen
Knochen-Knorpel-Defekts im oberen Sprunggelenk
Autor: Dr. med. Thomas Rutishauser
Knochen-Knorpel-Defekte im oberen Sprunggelenk sind in den meisten Fällen schmerzhaft und treten häufig nach
Unfällen (z. B. Umknicken des Fusses) auf. Da ein Knochen-Knorpel-Schaden ein schlechtes Regenerationspotenzial
besitzt, muss in den meisten Fällen chirurgisch eingegriffen werden. Dabei kann die Lokalisation der Schädigung
schwierig sein. Ein simples Aufspreizen des Gelenks genügt in solchen Fällen nicht. Erweiterte Massnahmen sind
dann notwendig, um den Defektbereich darstellen und behandeln zu können.
Dr. med. Thomas Rutishauser
Leitender Arzt Fusschirurgie
Ein Motocross-Fahrer beklagt belastungsabhängige Schmerzen in seinem linken oberen
Sprunggelenk. Ein Jahr zuvor erlitt er bei der
Ausübung seiner Sportart einen Bruch im Bereich des oberen Sprunggelenks, der operativ
versorgt werden musste.
Operation
Aufgrund des Schadensausmasses muss der
Defekt mit Knochen aufgefüllt werden. Die benötigte Knochenmenge wird aus dem gleichseitigen Fersenbein über einen kleinen Hautschnitt entnommen.
Kernspintomographie
In der Kernspin-Untersuchung kann zentral im
Gelenk auf der Oberfläche des Talus (Sprungbein) ein Knochen-Knorpel-Defekt nachgewiesen werden (Bild 1). Da sich der Patient ins­
besondere in seinen freizeitlichen Aktivitäten
eingeschränkt fühlt und die bisherigen The­
rapiemassnahmen keine Besserung herbeiführten, entscheiden wir uns zur Durchführung
­einer Operation.
Um den Defekt adäquat darstellen und behandeln zu können, muss vom Schienbeinanteil
des oberen Sprunggelenks ein Knochenfragment in Form eines Tetraeders (dreiseitige
Pyra­mide) entfernt werden (Bild 2 und 3).
Gleichzeitig wird der Gelenkspalt aufgespreizt.
Der Defektgrund wird zwecks Stimulation des
Knochens angebohrt (Bild 4). Anschliessend
wird der Defekt mit dem aus der Ferse entnommenen Knochen (Bild 5) aufgefüllt und mit
­einer Membran aus Bindegewebe versiegelt
(Bild 6). Das tetraedrische Knochenfragment
2 und 3 Knochenentnahme, um den Defektzugang zu erleichtern
6 Einbringen der Membran auf den aufgefüllten Defekt
4 Anbohren des Defektgrunds
4
5 Knochenentnahme aus der Ferse
wird auf der ursprünglichen Position platziert
und mit zwei kleinen Schrauben befestigt.
Damit die Defektfüllung und das vom Schienbein entnommene Fragment verheilen können,
bedarf es einer sechswöchigen Teilbelastung
des betroffenen Fusses in einer Schiene.
­Danach darf der Patient den Fuss unter physio-
1 Zentraler Defekt im Talus
therapeutischer Aufsicht wieder zunehmend
belasten. Auf Laufsportarten sollte während
mindestens neun Monaten verzichtet werden.
Ergebnis
Nach einem Jahr zeigt sich anhand einer Kernspin-Untersuchung eine schöne Integration
des Füllknochens (Bild 7). Darüber hat sich ein
Knorpel gebildet, der nicht die gleiche Qualität
wie der ursprüngliche Knorpel aufweist. Dennoch vermag dieser Ersatzknorpel bei einer
­Defektfläche wie in diesem Fallbeispiel den
üblichen Belastungen standzuhalten.
7 Der Defekt im Talus ist verheilt
Neuer Abteilungsfilm der Fusschirurgie jetzt online auf www.schulthess-klinik.ch
Schulthess Klinik | Mai 2016
5
LEHRE, FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Schulthess Klinik beteiligt sich an Demowoche
für ETH-Studenten
Autoren: Martina Hersperger, Dr. med. Alfred Müller
Bereits zum 3. Mal beteiligte sich die Schulthess Klinik an der Demowoche des Studiengangs «Gesundheits­
wissenschaften und Technologie» der ETH Zürich. Ziel war, dass die Studierenden am Ende des ersten Semesters
konkrete Forschungsprozesse in den Bereichen Bewegungswissenschaften, Gesundheitstechnologien, moleku­
lare Gesundheitswissenschaften und Neurowissenschaften erlebten. Neben Veranstaltungen an der ETH und
der Universität Zürich führten Forschende und Ärzte der Schulthess Klinik im Auftrag der ETH an vier Nachmittagen
jeweils ca. 60 Studenten in das Thema «Klinische Forschung» ein.
Nach einer kurzen Präsentation über die
­Schult­hess Klinik erhielten die Studenten einen
Überblick über die klinische Forschung im
Haus, welche das Ziel der bestmöglichen
Patien­tenbehandlung verfolgt. Anhand von
konkreten Forschungsprojekten aus den Bereichen Grundlagenforschung, Entwicklung und
klinische Testung von neuen Prothesen, randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), prognostische Studien, epidemiologische Studien und
Outcome-Forschung wurden sie in die zentralen Forschungsgebiete der Schulthess Klinik
und deren jeweilige Herausforderungen eingeführt. Anschliessend an diesen theoretischen
Einstieg nahmen die Studenten an verschiedenen praxisorientierten Workshops teil.
Human Performance Lab
Im Human Performance Lab standen Kraftmessungen bei Patienten im Fokus. Solche Messungen werden an der Schulthess Klinik im
Rahmen von wissenschaftlichen Projekten
durchgeführt, um daraus Verbesserungs­
möglichkeiten für chirurgische Interventionen,
Therapie und Rehabilitation ableiten zu können. Beispielhaft führten die Forscher bei allen
Studierenden eine isometrische Kraftmessung
der Ellbogenflexoren inklusive darauffolgender
Messung des Muskelquerschnitts mittels
Ultra­schall durch. Danach wurden die Mess­
resultate sowie die Gründe, warum der
Muskel­querschnitt nur bedingt mit Muskelkraft korreliert, mit den Studenten diskutiert.
Computerassistierte Neuropsychologie
Am Beispiel von Gehirnerschütterungen im Eishockey erhielten die Teilnehmer einen Einblick
in die computerassistierte Neuropsychologie.
Während ein Student vor den Augen der Kommilitonen den neurokognitiven ImPACT-Test
absolvierte, wurden die Mechanismen bei
­einer Hirnerschütterung, Symptome, Verlauf,
Behandlung und die im Leistungssport zentrale
Frage nach der Rückkehr zum Sport nach einer
solchen Verletzung thematisiert.
Schwindel – Diagnostik und Therapie
Das Team des Swiss Concussion Center stellte
die Themen «Posttraumatischer Schwindel –
­Diagnostik» und «Posttraumatischer Schwin-
Dr. med. Andreas Eggspühler-von Orelli mit den ETH-Studenten bei der Durchführung einer elektrophysiologischen Untersuchung
6
del – Therapie» vor. Im Bereich Diagnostik lag
der Schwerpunkt auf dem Video-Kopf-Impulstest, im Bereich Therapie auf unterschied­
lichen Gleichgewichtstests und Übungen zur
Schulung des Gleichgewichtssinns und der
Augenbewegungen.
Elektrophysiologie
In der neurologischen Abteilung erfuhren die
Studierenden, wann, wie und mit welchem
Ziel eine elektrophysiologische Abklärung
durchgeführt wird. Zur Veranschaulichung verfolgten sie eine Messung des Medianusnervs
­sowie ein EMG aus einem Handmuskel und
diskutierten die Relevanz solcher Untersuchungen für die Forschung und die Patientenbehandlung.
Kinesio-Tape
Im Workshop «Kinesio-Tape» lernten die Teilnehmer die verschiedenen Arten dieser
­Behandlungsmethode aus der Sportmedizin
kennen. Mit verschiedenen Anlagetechniken
wurden ­ihnen die häufigsten Anwendungen
an den Beispielen Kniegelenk und Achillessehne gezeigt. Anschliessend konnten sie
­selber erste praktische Erfahrungen mit dem
­Kinesio-Tape machen.
STEPS – klinische Forschung
Anhand von zwei klinischen Problemstellungen lernten die Studenten im Workshop
«STEPS» die aufeinanderfolgenden Schritte
eines Forschungsprojekts von der Idee auf
der Grundlage einer klinischen Frage über
die Studienplanung hin zur Datenerfassung,
­Analyse und Publikation kennen. Konkrete
Beispiele wie z. B. eine neu entwickelte
­Prothese, ein umfassendes Gesuch für die
Ethikkommission und verschiedene Messinstrumente zur Datenerfassung brachten den
Studenten den Forscheralltag an der Schulthess Klinik näher.
Theoretische Einblicke
Nach den vielfältigen Einblicken in die praktische Forschungstätigkeit folgten zwei Referate
im neuen Auditorium. Zuerst lernten die Studenten die Leistungsdiagnostik und Leistungs-
Schulthess Klinik | Mai 2016
Demonstration des Kinesio-Tapes am Kniegelenk
tests zur Erfassung von individuellen konditionellen Faktoren kennen, wie sie die Sportme­di­­zin der Schulthess Klinik mit Leistungssportlern
durchführt. Dann wurde das Femoroazetabuläre
Impingement als relativ häufig vorkommender
mechanischer Prozess vorgestellt, der zur Entwicklung der Hüftarthrose führen kann. Die Studenten erfuhren, wie dieser Pathomechanismus
der Hüfte zuerst als Einzelfall beschrieben und
später in systematischen Studien untersucht
worden ist.
Mit dieser Mischung aus Referaten und prak­
tischen Workshops erhielten die Studenten
­einen umfassenden Einblick in die vielseitige
Welt der klinischen Forschung, wie sie an der
Schulthess Klinik gelebt wird. Die Rückmel­
dungen zeigten, dass dank der Veranstaltung
die klinische Forschung fassbarer geworden ist
und das gelebte Engagement der Forschenden
und Ärzte bei einigen Studenten das Interesse
für einen späteren Einstieg in die klinische Forschung geweckt hat.
7
LEHRE, FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Die Forschungsgruppe Wirbelsäulen- und Neuro­chirurgie
als zuverlässiger und erfolgreicher Partner in extern
­finanzierten multizentrischen Forschungsprojekten
Autorinnen: Sarah Wunderlin, Selina Nauer
Die Bevölkerung wird immer älter. Mit der zunehmenden Lebenserwartung steigt auch das Risiko, an einer
degenerativen Wirbelsäulenerkrankung zu leiden. Letztere kann sich in klinischen Symptomen wie Schmerzen,
motorischen oder auch sensiblen Defiziten äussern und bedarf einer adäquaten Behandlung.
Im Folgenden werden zwei wichtige extern
­finanzierte multizentrische Studien vorgestellt,
welche zwei solcher verbreiteten Wirbel­
säulenerkrankungen im Fokus haben. Die Forschungsgruppe Wirbelsäulen- und Neurochirurgie der Schulthess Klinik arbeitet an diesen
Untersuchungen aktiv mit. Ziel beider Studien
ist es, die Behandlung und die Lebensqualität
der betroffenen Patienten zu verbessern.
Hauptziel der ESSG ist es, die Behandlung und
die gesundheitsbezogene Lebensqualität von
Patienten mit Wirbelsäulendeformitäten zu
verbessern und ein besseres Verständnis der
Faktoren zu erlangen, welche den Behandlungserfolg bei Erwachsenen beeinflussen. Es
werden Daten zu Röntgen­untersuchungen, der
Lebensqualität und zum ­Behandlungserfolg
bei jedem Patienten erfasst.
Prospektive multizentrische Studie zur Wirksamkeit von konservativer und chirurgischer
Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten
bei Erwachsenen
Die Behandlung von Erwachsenen mit Wirbelsäulendeformitäten stellt eine grosse Herausforderung für die Wirbelsäulenchirurgie dar,
weil gegenwärtig keine allgemeingültigen
­Behandlungsrichtlinien dafür existieren. Dies
beruht unter anderem darauf, dass zu wenig
Daten bestehen, welche den Behandlungs­
erfolg von operativ und nichtoperativ (konservativ) behandelten Patienten mit diesen Deformitäten vergleichen.
Die Forschungsgruppe der Schulthess Klinik innerhalb der ESSG wird von Dr. med. Frank Kleinstück geleitet. Für die lokale Studienkoordination
und die Rekrutierung ist Sarah Wunderlin verantwortlich. Seit September 2013 wurden an der
­Schulthess Klinik total 192 Studienpatienten in
die Studie aufgenommen, womit das Rekrutierungsziel deutlich übertroffen wurde (Bild 1).
davon 856 konservativ behandelte und 632
operierte Patienten. Die ESSG konnte sich in
den letzten Jahren international immer stärker
positionieren und gehört zu den führenden
Forschungsgruppen im Themenbereich Wir­bel­
säulendeformitäten bei Erwachsenen. Aus der
Forschungstätigkeit der ESSG resultiert eine
stetig steigende Anzahl an Publikationen in
Fachzeitschriften und nationalen und interna­
tionalen Kongressbeiträgen. Der ESSG wurde
soeben eine weitere ­Finanzierung für die
nächsten drei Jahre zugesichert.
Prospektive Studie zu verschiedenen
­Therapieverläufen bei lumbaler Spinalkanalverengung (LSOS)
Unter einer degenerativen Spinalkanalstenose
versteht man eine Verengung des Wirbelkanals
durch Veränderungen der umliegenden Strukturen wie Abnützungen, Verknöcherungen, Verbreiterungen der Bänder etc. Die Nerven im
Insgesamt wurden bis heute in allen beteiligten Kliniken total 1488 Patienten rekrutiert,
200
180
160
140
Anzahl Studienpatienten
120
100
80
Patienteneinschluss
60
Zielvorgabe
40
20
Zeitachse in Monaten
1 ESSG-Patientenrekrutierung in der Schulthess Klinik: September 2013 bis Januar 2016
8
01-2016
12-2015
11-2015
10-2015
09-2015
08-2015
07-2015
06-2015
05-2015
04-2015
03-2015
02-2015
01-2015
12-2014
11-2014
10-2014
09-2014
08-2014
07-2014
06-2014
05-2014
04-2014
03-2014
02-2014
01-2014
12-2013
11-2013
10-2013
09-2013
0
08-2013
Im Themenbereich Skoliose bei Erwachsenen
gibt es eine Vielzahl von ungelösten Fragen, so
z. B.: Besteht ein Unterschied zwischen operierten und nicht operierten Patienten in Bezug auf
die Zunahme der Fehlbildung der Wirbelsäule?
Berichten Patienten, welche operiert wurden,
über stärkere Schmerzen und mehr funktionelle
Probleme als diejenigen, welche konservativ behandelt wurden? Besteht ein Zusammenhang
zwischen der radiologischen Messung (Röntgenbilder) der Wirbelsäulenfehlbildung, dem Niveau
der Schmerzen und der funktionellen Einschränkung? Um diese Fragen beantworten zu können,
wurde im Juli 2010 die «European Spine Study
Group» (ESSG) 1 gegründet. Dazu gehören sechs
Kliniken aus vier europäischen Ländern
(­Spanien, Frankreich, Türkei, Schweiz), u. a. auch
die Forschungsgruppe der Schulthess Klinik.
Wirbelkanal werden zusammengedrückt, was
je nach Körperhaltung und Belastung zu Symptomen wie Schmerzen, Gefühlsstörungen
(Taubheitsgefühl, Kribbeln, Brennen etc.), Kon­
trollverlust über die Muskulatur oder Krämpfen
führen kann. Bei der lumbalen Spinalkanal­
stenose (kurz Lumbalstenose) befindet sich die
Verengung im unteren Rückenbereich (Bild 2)
und die erwähnten Symptome äussern sich
v. a. im Gesäss, in den Beinen und / oder in den
Füssen.
Therapeutisch werden Lumbalstenosen bei
kleinem Leidensdruck zuerst konservativ mit
Physiotherapie oder Schmerzmedikamenten
behandelt. Oft werden danach zusätzlich Infil­
trationen in den Wirbelkanal gemacht und erst
bei steigendem Leidensdruck wird eine Operation empfohlen. Noch ist aber unklar, wie sich
die unterschiedlichen Therapieverläufe darstellen und wie sich das Befinden der Betroffenen im Lauf der Zeit verändert. Aus diesem
Grund wirkt die Schulthess Klinik an der Lumbalen Spinalkanalstenose Outcome Studie
(LSOS) 2 mit, einer multizentrischen Beobach-
L3
Spinalkanalstenose
L4
L5
S1
2 Hochgradige Verengung zwischen dem
4. und 5. Lendenwirbel (L4/5)
Schulthess Klinik | Mai 2016
79
9%
63
7%
308
36%
79
9%
Schulthess Klinik
Universitätsklinik Balgrist
109
13 %
Stadtspital Triemli
223
26%
UniversitätsSpital Zürich
Kantonsspital Winterthur
Übrige (Klinik Impuls, Zürcher Oberland,
Luzerner KS, KS Münsterlingen)
3 Verteilung der Studienteilnehmer auf die einzelnen Kliniken
tungsstudie unter der Koordination des HortenZentrums (Universität Zürich) und in Zusammenarbeit mit weiteren sieben Kliniken aus
den Kantonen Luzern, Thurgau und Zürich.
In der Schulthess Klinik wurden unter der Leitung von PD Dr. med. François Porchet während
viereinhalb Jahren (Juli 2011 – Dezember 2015)
Patienten mit einer lumbalen Spinalkanal­
verengung für die LSOS rekrutiert. Für die lo­
kale Studienkoordination und die Re­kru­tierung
war Selina Nauer verantwortlich. Insgesamt
wurden 861 Patienten in die Studie aufge­
nommen. Mit 308 eingeschlossenen Patienten
konnte die Schulthess Klinik einen grossen Beitrag dazu leisten (Bild 3).
Ziel der LSOS ist es, umfassend zu untersuchen,
wie eine Verengung des Lumbalkanals zuver­
lässig diagnostiziert werden kann, welche
T­ herapiemethode am besten zu welchem
Patienten passt (konservativ oder operativ)
­
und wie sich die unterschiedlichen Verläufe
der Lumbalstenose darstellen. Die Studienteil­
nehmer werden mittels Fragebogen zu ihren
Schmerzen, ihren Einschränkungen in Beruf und
Alltag sowie ihren Gedanken und ihrem Befinden befragt. Die Befragungen erfolgen in regelmässigen Abständen bis zu drei Jahren nach
Einschluss in die Studie. Mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse soll eine Entscheidungshilfe
entwickelt werden, die in Zukunft Ärzte dabei
unterstützt, die beste Behandlungsmethode für
die jeweiligen Patienten zu wählen.
Einige Publikationen zu Teilergebnissen der
Studie konnten bereits erfolgreich in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Um die Ziele
der Studie zu erreichen und somit die Hauptfragestellung zu beantworten, werden noch
weitere Daten der Verlaufskontrolle benötigt.
Die Publikationen sowie zusätzliche Informa­
tionen finden Sie auf der Website der LSOS:
www.lumbalstenose.ch.
Referenzen
1. Mitglieder der Forschungsgruppe ESSG Zürich in
alphabetischer Reihenfolge:
Dr. med. Tamás Fekete, Dr. med. Daniel Haschtmann,
Dr. med. Dezsö J. Jeszenszky, Dr. med. Frank Kleinstück,
PD Dr. phil. Anne Mannion, MSc Sarah Wunderlin
2. Involvierte der Schulthess Klinik in die LSOS in
alphabetischer Reihenfolge:
Hans-Jürgen Becker, Dr. med. Tamás Fekete,
Dr. med. Daniel Haschtmann, Dr. med. Frank Kleinstück,
Dr. med. Ines Kramers, PD Dr. phil. Anne Mannion,
Dr. med. Alfred Müller, MSc Selina Nauer,
PD Dr. med. François Porchet, Dr. med. Martin Sailer
9
ANDREA RY TZ, DIE NEUE DIREKTORIN UND CEO DER SCHULTHESS KLINIK IM INTERVIEW
100 Tage im Amt
Interview: Barbara Hofer
Mehr als 100 Tage sind vergangen, seit Andrea Rytz das Amt als Direktorin und CEO der Schulthess Klinik
angetreten hat. Im Interview erzählt sie uns, wie sie gestartet ist, welche Herausforderungen anstehen und
wie ihre Zukunftsvisionen aussehen.
Ende der Schonfrist, mehr als 100 Tage sind
vergangen, seit du als Direktorin und CEO
angefangen hast. Machen wir einen kurzen
Rückblick.
Andrea Rytz, bist du angekommen?
Ja, das bin ich. Bereits in der zweiten Woche
fühlte es sich nicht mehr neu an. Die Mitarbeitenden haben es mir leicht gemacht. Ich bin
sehr offen und herzlich empfangen worden
und alle waren enorm hilfsbereit und mir gegenüber positiv eingestellt. Da fühlt man sich
schnell «zu Hause» und angekommen. Hinzu
kommt, dass ich bereits vor meinem offiziellen
Antritt für gewisse Sitzungen in der Klinik war
und so schon erste Kontaktpunkte mit den
Mitarbeitenden und der ganzen Institution
hatte.
Was gefällt dir besonders gut in der
­Schulthess Klinik?
Die medizinische Kompetenz. Es ist unglaublich, auf was für einem hohen Niveau die
­Medizin in der Schulthess Klinik ist. Das ist
wirklich Spitzenmedizin. Fasziniert bin ich
auch von der ganzen Forschung. Mit diesem
Sektor hatte ich bis anhin wenig Berührungspunkte. Wir arbeiten auf diesem Gebiet mit
namhaften Hochschulen auf dem Platz Zürich
zusammen und sind ein aktiver Player bei der
Entwicklung der Orthopädie. Von uns ent­
wickelte Produkte wie z. B. Implantate finden
weltweit Anerkennung. Das macht mich stolz
und ich freue mich, ein Teil dieser Medizin­
geschichte sein zu können und meinen Beitrag dazu zu leisten.
Was war die grösste Herausforderung
bislang?
Mir die Namen von allen zu merken (lacht). Die
Herausforderungen sind grundsätzlich die gleichen wie in anderen Kliniken. Im Unterschied
zur Klinik Belair, wo ich früher als Direktorin
tätig war, ist die Schulthess Klinik ca. um das
Achtfache grösser – dies betrifft sowohl die
Anzahl Mitarbeitenden, die Bettenkapazität
und die Zahlen, mit denen in der Finanzbuchhaltung jongliert wird.
10
Die Schulthess Klinik ist in der Organisation
sehr komplex aufgebaut. Da braucht es Zeit,
bis man den Durchblick hat und all die Zusammenhänge und Abläufe versteht. Von einer
CEO wird vom ersten Tag an erwartet, dass
Entscheide getroffen werden, da hat man keine Schonfrist. Am Anfang musste ich mich auf
die Mitarbeitenden und deren Empfehlungen
verlassen. Damit habe ich aber nur gute Erfahrungen gemacht. Zwischenzeitlich konnte ich
mir einen guten Überblick über alle Bereiche
verschaffen.
Eine Herausforderung war definitiv das un­
üblich hohe Trinkgeld von Scheich Hamad bin
Khalifa Al Thani von Katar. Mit dieser Thematik musste ich mich bis anhin noch nie auseinandersetzen. Aus solchen Situationen lernt
man viel.
Wo siehst du den grössten Handlungsbedarf
in der Schulthess Klinik?
In unserer Organisationsstruktur. Wenn unsere
Administration und die Prozesse so gut sind
wie unsere Medizin, dann sind wir unschlagbar. Ziel ist es, ein sehr komplexes System einfach zu machen.
Wo liegt der Hauptfokus in diesem Jahr?
In Kürze stehen unsere Festaktivitäten an. Darauf freue ich mich ganz besonders, weil wir
dann unsere tolle Klinik der Bevölkerung zeigen können. Bereits anfangs Frühling haben
wir das Projekt Kundenorientierung gestartet.
Alle Mitarbeitenden werden in den kommenden zwei bis drei Jahren fünf Kurstage bei der
Swiss Aviation absolvieren mit dem Ziel, unser
kundenorientiertes Denken und professionelles Handeln noch weiter zu verbessern.
Zudem will ich die Führungskultur fördern und
unsere Führungskräfte dazu befähigen, innerhalb ihres Bereichs Verantwortung zu über­
nehmen und die entsprechenden Entscheidungskompetenzen zu erwerben. In naher
Zukunft werden wir zudem ein Zuweiser­
management aufbauen und im 2017 streben
wir die ISO-Zertifizierung an. Es wird einiges
auf uns zukommen in den nächsten Jahren.
Eine spannende Zeit steht uns bevor.
Wo steht die Schulthess Klinik in
vier bis fünf Jahren?
Wir sind ein noch viel dynamischeres Unternehmen und haben einen neuen visuellen
Auftritt. Die verschiedenen Fachbereiche werden wir prägnanter und gezielter kommunizieren und unsere Forschungsabteilung ist eta­
bliert und hat national wie international
grosse Anerkennung. Ich freue mich auf all die
Herausforderungen und werde diese zusammen mit der ganzen Belegschaft nach dem
Motto «Herzblut ist die Energie, um etwas
ganz Besonderes zu erschaffen» angehen.
Ein CEO-Job verlangt einem viel ab.
Was machst du, damit die Work-Life-Balance
stimmt?
Ich bin eine leidenschaftliche Tänzerin. Die vorige Energie investiere ich ins Salsa-Tanzen –
zusammen mit meinem Partner – und dabei
tanke ich gleich neue Energie für den Alltag.
Ich bin ein sehr lebensfroher und unkomplizierter Mensch, mit mir kann man Pferde stehlen.
Ich reise sehr gerne und verbringe viel Zeit mit
meinen vier Patenkindern.
Weniger Freizeit als in meinem früheren Job
habe ich nicht. Als ich noch in Schaffhausen
­tätig war, kam ich nach Hause und konnte
10 vor 10 schauen. Wenn ich heute heimkomme
und den Fernseher einschalte, läuft die Tagesschau. Das hat einerseits mit dem kürzeren Arbeitsweg zu tun und andererseits damit, dass ich
in Schaffhausen zu vielen Abendanlässen eingeladen wurde. Als Frau und Direktorin steht man
dort viel mehr in der Öffentlichkeit als in Zürich.
Andrea Rytz – beruflicher Werdegang
Andrea Rytz ist gelernte Fachfrau für medizinisch-technische Radiologie. Ihre berufliche Karriere begann als Chef-MTRA der Notfall­
station am UniversitätsSpital in Zürich. Von 1999 bis 2004 leitete sie die Abteilung Radiologie der Hirslanden Klinik Im Park. Nach einer
Anstellung am UniversitätsSpital Zürich kehrte sie 2005 in die Klinik Im Park zurück, wo sie bis 2011 Bereichsleiterin Institute und
­Prozesse war. Im Dezember 2011 wechselte sie in die Hirslanden Klinik Belair in Schaffhausen und übernahm die Funktion als Direktorin.
Andrea Rytz hat in zwei Nachdiplomstudien an der Fachhochschule St. Gallen den Master of Advanced Studies in Health Service
­Management und den Executive Master of Business Administration erlangt.
Schulthess Klinik | Mai 2016
11
NEWS AUS DER KLINIK
Die Schulthess Klinik bezieht 100 Prozent Ökostrom
Seit dem 1. Januar 2016 deckt die Schulthess Klinik mit dem ökologischen Stromprodukt
«Erneuerbar-MixSTAR» ihren Stromverbrauch für die nächsten fünf Jahre.
Die Schulthess Klinik ist damit unter den
Privatkliniken auf Stadtgebiet Zürich die
­
erste, die ihren Strom zu 100 Prozent aus
­«naturemade star»-zertifizierten Energiequellen bezieht.
«Erneuerbar-MixSTAR» ist Ökostrom, welcher
sich grösstenteils aus Strom von «naturemade
star»-zertifizierten Wasserkraftwerken und einem
Anteil Strom aus Windanlagen zusammensetzt. «naturemade star» zeichnet besonders
umweltschonend produzierten Strom (sogenannten Ökostrom) aus. Dieses Ökostrom-­
Zertifikat ist vergleichbar mit dem Bio-Label
von biologisch zertifizierten Lebensmitteln. Die
Stromproduktion ist umweltschonend, weil sie
erneuerbare Quellen nutzt und gleichzeitig die
Lebensräume von Pflanzen und Tieren schont.
«Indem wir «naturmade star»-Strom einkaufen,
unterstützen wir die Bemühungen der Stromlieferanten, mit vernünftig eingesetzten natürlichen Ressourcen Strom zu erzeugen.»
«naturemade star»-Fonds von ewz
Pro verkaufte Kilowattstunde Ökostrom aus
­«naturemade star»-zertifizierten Wasserkraftwerken fliesst ein 1 Rappen in den «nature­
made star»-Fonds. Dieser wird für ökologische
Aufwertungen im Umfeld der Kraftwerke eingesetzt – zum Beispiel für die Renaturierung
von Bachläufen.
Mit dem Produkt «Erneuerbar-MixSTAR» wird
ebenfalls das Fördermodell unterstützt: Damit
werden die Erneuerung sowie der Bau von
Wasserkraftwerken nach höchsten ökologischen Kriterien gefördert. Ebenso wird der Bau
neuer Windanlagen bewirkt.
Nachhaltige Energieversorgung
Motivation für die Umstellung auf den Bezug
von Ökostrom war für die Schulthess Klinik die
ökologische Nachhaltigkeit. So erklärt auch
Jörg Saluz, Leiter Technischer Dienst der Klinik:
NEWS AUS DER KLINIK
Wir gratulieren zum Cupsieg
im Eishockey
Die ZSC Lions und ihr Teamarzt Dr. med. Gery Büsser, Chefarzt Sportmedizin,
bezwingen am 3. Februar 2016 den Lausanne HC mit 4:1 und sind damit
Schweizer Cupsieger im Eishockey 2015 / 2016.
Herzlichen Glückwunsch!
Dr. med. Gery Büsser und
Captain Mathias Seger im Freudentaumel
12
BAU-NEWS
Zwölf topmoderne Operationssäle
Autor: Enrico Manzanell
Im Februar 2016 hat die Schulthess Klinik den letzten der drei neu gebauten multifunktionalen und integrativen
Operationssäle eröffnet. Mit insgesamt zwölf topmodernen Operationssälen kann die Klinik zukünftig jährlich
deutlich mehr Operationen durchführen. Dr. med. Tomas Drobny, Senior Consultant Kniechirurgie, würdigte den
bedeutenden Anlass mit einer festlichen Rede und der ersten Operation.
Die Operationstechniken und die Philosophie
dahinter haben sich in den letzten zehn Jahren
stark weiterentwickelt. Einen Schwerpunkt bildet die minimal-invasive Operationstechnik.
Auch bei den Implantaten verzeichnet man
eine enorme Entwicklung. So ist es heute auch
möglich, Implantate arthroskopisch einzusetzen. Die arthroskopische Operationsart insbesondere im Bereich der Schulter reduziert die
Operationszeiten und der Patient ist schneller
wieder fit, was wiederum seine Aufenthaltsdauer in der Klinik deutlich verkürzt.
Feierliche Eröffnung
Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden,
wurden im Neubau zwei integrative Arthro­
skopie-Operationssäle eingerichtet, in denen
vorwiegend kürzere standardisierte Eingriffe
vorgenommen werden können. In den neuen
Einrichtungen können die gesamte Bildgebung
und die Steuerung der Geräte direkt an einem
Touch-Panel vorgenommen werden, was eine
weitere Optimierung im gesamten Prozess darstellt. Mit der Eröffnung des letzten neu gebauten Operationssaals im Februar stehen der
Schulthess Klinik nun insgesamt zwölf OP-Säle
zur Verfügung, welche den höchsten medizinischen Standards gerecht werden.
Spitzenmedizin seit vielen Jahren
Prof. Norbert Gschwend war in grossem Ausmass prägend für die Schulthess Klinik. Böse
Zungen behaupteten sogar, wenn er aufhöre
zu operieren, dann sei es mit der Schulthess
Klinik auch bald vorbei. «Nun ist das Gegenteil eingetreten und das wird auch so sein,
wenn ich eines baldigen Tages dem Beispiel
von Prof. Gschwend folgen werde», stellt
Dr. med. Tomas Drobny in seiner Rede fest. Die
Klinik sei mit sehr talentierten und engagierten ­Operateuren bestückt und werde auch
dann weiter florieren, wenn er nicht mehr da
sei. «Wichtig ist, die guten Ärzte und das professionelle OP-Fachpersonal zu halten und für
einen guten Nachwuchs zu sorgen.»
Den Beweis dafür, dass in der Schulthess
Klinik schon mit den damaligen Methoden
­
grossartige Resultate erzielt werden konnten,
liefert die damals operierte Patientin gleich
selbst. So konnte Dr. med. Tomas Drobny in Erfahrung bringen, dass die damals 47-jährige
Patientin bis heute mit ihrer Hüfte ohne Einschränkungen zufrieden und völlig beschwerdefrei ist. «Das Röntgenbild sieht so aus, als
wäre die Operation erst kürzlich gemacht worden», erklärt Dr. med. Tomas Drobny und weist
gleichzeitig darauf hin, dass sich auch die neuen Methoden noch immer an den Resultaten
der früheren Methoden zu messen hätten.
Dr. med. Tomas Drobny eröffnete den dritten
multifunktionalen Operationssal und warf in
seiner feierlichen Rede einen Blick zurück in
die Vergangenheit. So erinnerte er daran, dass
am 29. Mai 1995 Prof. Norbert Gschwend –
ein Visionär im Bereich der chirurgischen Orthopädie – in der neuen Klinik an der Lengghalde die erste Operation durchführte. Es
handelte sich um den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Zugleich sei dies der letzte
chirurgische Eingriff des damals 70-jährigen
Professors gewesen.
Schulthess Klinik | Mai 2016
13
BAU-NEWS
Die neue Holding Area ist eröffnet
Im Zuge der Eröffnung des Erweiterungsbaus wurde Anfang März auch die Holding Area in Betrieb genommen.
Sie befindet sich im zweiten Obergeschoss im Gebäude C, unmittelbar neben der IMC.
Die Holding Area wird als Eintrittsstation für
Nüchtern-Patienten, als Aufwachraum und als
OP-Vorbereitungsmöglichkeit genutzt. Es stehen
zehn Behandlungsplätze mit Überwachungs­
infrastruktur zur prä- und postoperativen Überwachung zur Verfügung. Ab 6.30 Uhr stehen
ca. fünf Plätze für nüchtern eintretende Patienten zur Verfügung, die in den Opera­tionssälen
im 2. OG operiert und auf die Bettenstationen
Das Team der Holding Area
14
verlegt werden. Anschliessend stehen zehn Aufwachraumplätze zur Verfügung.
Die Öffnungszeiten der Holding Area sind
von Montag bis Freitag von 6.30 Uhr bis ca.
20 Uhr. An Wochenenden, Feiertagen und
während vier Wochen im Jahr (Sommerferien
und Weihnachten / Neujahr) bleibt die Holding
Area geschlossen.
IN DER KLINIK ANGETROFFEN
Ernst Hiestand
Interview: Barbara Hofer
Ernst Hiestand, 1935 in Au (ZH) geboren, ist ein bekannter Grafikdesigner und wurde vor allem mit der Gestaltung
der sechsten Schweizer Banknotenserie bekannt. Auf allen Noten waren historische Persönlichkeiten abgebildet,
die in verschiedenen Fachbereichen Ausserordentliches geleistet haben, wie zum Beispiel der Tessiner Architekt
Francesco Borromini auf der Hunderternote.
Einen Namen als Grafiker hatte sich Hiestand
allerdings schon vorher gemacht. Den ersten
internationalen Wettbewerb gewann er 1956
im jungen Alter von 21 Jahren – ein Jahr nachdem er die Ausbildung zum Grafiker an der
Schule für Gestaltung in Zürich abgeschlossen
hatte. Es folgten Aufträge für die ABM, den
Bundesverband der Deutschen Volksbanken,
das Centre Georges Pompidou in Paris, IBM
Deutschland, Fiat oder Olivetti. Auch viele
Schweizer Marken tragen seine Handschrift.
Unter anderem hat er das Logo und das
Design der Migrol-Tankstellen, der Schweizerischen Nationalbank und das Design der Tramund Bushaltestellen in Zürich und des Spitals
Zollikerberg kreiert. Wir haben Ernst Hiestand
anlässlich eines stationären Aufenthalts in der
Schulthess Klinik zum Interview getroffen und
nachgefragt, wie es ihm gesundheitlich geht
und was er über die neue 50er-Note denkt.
Ernst Hiestand, weshalb treffen wir Sie in der
Schulthess Klinik an?
Ich musste mich einer Wirbelsäulen-Operation
bei Dr. med. Jeszenszky unterziehen. ­Dabei wurden mir zwei Wirbel versteift. Vor der Operation
konnte ich kaum mehr gehen, nach 100 Metern
war bereits Schluss. Ich bin ein bewegungsfreudiger Mensch und teile mit meiner Frau die
Freude am Golfspielen, Wandern und Spazieren. Das konnte ich alles nicht mehr machen.
Bereits vor Jahren wurde ich schon einmal von
Dr. med. Jeszenszky an der Wirbelsäule operiert
und letztes Jahr hatte mich PD Dr. med. Leunig
an der Hüfte operiert.
Es scheint, als wären Sie mit den Behandlungen in der Schulthess Klinik sehr zufrieden?
Man geht dorthin, wo man am besten aufgehoben ist. Die Schulthess Klinik hat einen ausgezeichneten Ruf. Bei Beschwerden am Bewegungsapparat habe ich mich immer in der
Schulthess Klinik behandeln lassen. Ich habe
einen sehr guten Kontakt zu Dr. med. Drobny
und kenne ihn schon seit Jahren. Wir haben
uns dazumal beim Golfen kennen gelernt.
Schulthess Klinik | Mai 2016
© Bild: Esther Michel/Tages-Anzeiger
Wie geht es Ihnen gut eine Woche nach der
Operation?
Mir geht es sehr gut. Ich warte nun darauf,
bis ich zur Kur in die RehaClinic Zolliker­berg
gehen kann.
Am Tag Ihrer Operation hat die Schweizerische Nationalbank die neue 50er-Banknote
(9. Banknotenserie) präsentiert. Wie gefällt
Sie Ihnen?
Die neue Note ist modern, gestalterisch sehr
schön umgesetzt und technisch ausgereizt.
Besser kann man es nicht machen. Manuela
Pfrunder hat das Design in ihrer sanften Art
umgesetzt. Das Design ist sehr feminin und
­filigran. Für meinen Geschmack hat es jedoch
zu viele kleine «knifflige» Elemente, die nur
mit einer Lupe zu lesen oder zu erkennen sind.
Zudem fehlt mir bei den Bildelementen der
Bezug zur Schweiz.
den wurden. Ich erhielt auch eine Einladung.
Dass ich zu diesem auserwählten Kreis gehörte, war schon eine grosse Ehre. Ich musste
mich dann mit den möglichen Persönlich­
keiten, welche auf den Noten abgebildet
­werden sollten, auseinandersetzen. Das war
ein regel­
rechtes Studium dieser einzelnen
Personen. Dann habe ich nach interessanten
Merkmalen der Persönlichkeiten gesucht und
diese mit klaren Motiven umgesetzt. Zudem
habe ich den Blindencode auf den Banknoten
eingeführt. Dafür habe ich eng mit dem
Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband zusammengearbeitet.
Wie waren dazumal die Reaktionen nach der
Veröffentlichung des neuen Designs?
Es gab schon Reaktionen, positive wie nega­
tive, allerdings alles in Massen. Es war eine
sehr spannende Zeit.
Wie kam es 1970 eigentlich dazu, dass Sie
das Design entwickeln durften?
Es gab damals einen Wettbewerb, zu dem
Grafiker aus verschiedenen Kantonen eingela15
TAG DER OFFENEN TÜR AM 18. JUNI 2016
Die Schulthess Klinik backstage
Mit den intensiven Erweiterungs- und Umbauarbeiten während der letzten drei Jahre hat die Schulthess Klinik
die Rahmenbedingungen den heutigen Anforderungen an ein Spital mit modernster Technik angepasst.
Es freut uns, Sie nun zu unserem Tag der offenen Tür einzuladen.
An unserem Eröffnungsfest bekommen Sie die einmalige Gelegenheit, hinter die Kulissen unserer Klinik
zu schauen. Reservieren Sie sich den 18. Juni 2016 und freuen Sie sich auf viele unvergessliche Erlebnisse in
unserer Klinik.
Möchten Ihre Kinder ihren
Teddy oder ihre Puppe
­röntgen?
Erfahren Sie mehr über
Ihren Blutzucker und
Blutdruck
16
Treffen Sie
Profisportler
Kennen Sie die neuesten
Trends in der
Orthopädie?
Wie sehen die neuen
Patientenzimmer aus?
Wollen Sie im OP selber
hinter dem OP-Tisch
stehen?
Machen Sie beim
Bewegungsparcours
mit
Lassen Sie sich
kulinarisch
verwöhnen
17
DAS KÜCHENTEAM STELLT SICH VOR
Ein Chef ist nur so gut wie sein Team
Interview: Nicole Keller
Seit 13 Jahren ist David Kreienbühl für die Kulinarik in der Schulthess Klinik verantwortlich. Tag für Tag aufs
Neue zaubern er und sein 20-köpfiges Team abwechslungsreiche Menus auf die Teller von Mitarbeitenden und
Patienten. Dies entspricht einer Zahl von durchschnittlich 700 Menus pro Tag.
David Kreienbühl
Leiter Küche
Herr Kreienbühl, Sie haben im vergangenen
Oktober nach dem Umbau die Küche wieder
beziehen können. Welches war die grösste
Herausforderung in der Container-Küche für
Sie und Ihr 20-köpfiges Team?
Dank meinem Team und dessen unermüd­
lichem Einsatz haben wir diese Zeit gut gemeistert. Ich bin stolz darauf und es macht mir
grossen Spass, mit einem so motivierten Team
zusammenzuarbeiten. Gerade dieser Teamgeist macht es uns einfacher, grössere Hürden
mit mehr Leichtigkeit zu meistern. So auch die
Zeit in der Container-Küche – bei teilweise unerträglich hohen Aussentemperaturen. Zudem
waren die Kühlmöglichkeiten begrenzter als in
einer normalen Küche, was die Mengendisposition schwieriger machte. In einer ausgelagerten Küche sind auch die Wege länger und anspruchsvoller. Doch als Koch sollte man ein
gewisses Mass an Flexibilität mitbringen.
18
Gibt es im Restaurant neben der FreeFlow-Station mit Live-Cooking noch andere
Neuerungen und Herausforderungen
für Ihr Team?
Mit der Erhöhung der Bettenzahl von 130 auf
180 sind auch die individuellen Wünsche der
Patienten gestiegen. Zudem verzeichnen wir
eine Zunahme an Allergien und Intoleranzen,
wie zum Beispiel bezüglich Gluten, Histamin
und Laktose, was natürlich bei der Planung berücksichtigt werden muss.
Sie zaubern Tag für Tag abwechslungsreiche
Menus auf die Teller von Patienten und
Mitarbeitenden. Woher holen Sie sich die
Inspiration für neue Gerichte?
Ich lasse mich von Rezepten aus Kochbüchern,
Zeitschriften und der Mitarbeitenden inspi­
rieren, mache aber auch immer wieder Quervergleiche zu anderen Spitälern. Ich möchte
die Mitarbeitenden auch ermutigen, mir ihre
Rezeptvorschläge zu senden; diese sind sehr
willkommen. Zudem schätze ich es sehr,
­welchen Stellenwert die Klinikleitung der Kulinarik einräumt. Ich wurde in den vergangenen
13 Jahren nie dazu angehalten, beim Essen zu
sparen.
Gibt es für die Patienten dieselben Menus
wie im Restaurant?
Das Menu im Restaurant erhalten auch all­
gemein versicherte Patienten. Das Vegi-Menu
ist für Mitarbeitende und Patienten dasselbe.
P­rivatpatienten erhalten ein zusätzliches
Menu, dieses können allgemein versicherte
Patienten gegen einen Preisaufschlag auch
­
bestellen. Jeder Patient kann zusätzlich à la
carte essen.
Sie vereinen Mitarbeitende aus verschiedensten Kulturen in einem Team.
Berücksichtigen Sie auch Gerichte aus deren
Herkunftsländern?
13 Mitarbeitende stammen aus Sri Lanka, ein
Mitarbeiter aus Kambodscha, einer aus Togo,
einer aus Deutschland und vier Mitarbeitende
aus der Schweiz. Die Gerichte aus Sri Lanka
kochen die Landsleute selber, denn das können sie besser als wir anderen Köche. Diese
Menus sind im Restaurant sehr beliebt.
Hat jedes Teammitglied einen fixen
­Aufgabenbereich oder wird zirkuliert?
Das hängt von den Sprachkenntnissen ab. Wer
Deutsch spricht, darf auch an den Herd und in
die kalte Küche. Wichtig ist, dass die meisten
flexibel eingesetzt werden können.
Wie häufig stehen Sie persönlich als Teamchef noch hinter dem Kochtopf, wenn man
bedenkt, was an administrativen Arbeiten
sonst noch anfällt?
Dafür bleibt mir leider keine Zeit mehr. Kulinarisch betreue ich nur noch Anlässe.
Die Mengenplanung ist sicherlich eine grosse Herausforderung in einer Spitalküche. Wie
werden die Mengen berechnet und welche
Faktoren müssen berücksichtigt werden?
Die Patientenzahlen wirken sich montags
­jeweils am wenigsten und samstags am
­stärk­sten
­­ auf die Mengen aus, weil wir am
Wochenende mehr Patienten haben als zu
Wochenbeginn. Das Menu-Angebot ist auch
entscheidend; Schnipo ist bei den Mitarbeitenden zum Beispiel immer ein Renner. Zudem
­arbeiten wir mit Erfahrungswerten.
Was geschieht jeweils mit den Essensresten?
Werden diese entsorgt oder werden gewisse
Artikel an karitative Institutionen weiter­
gegeben?
Bis anhin wurde alles fortgeworfen. Alles, was
von den Patienten zurückkommt, auch ungeöffnet, muss aus Hygienegründen entsorgt
werden. Das macht das Abfall-Handling auch
einfacher, denn es generiert keine Personalkosten. Für eine gezielte Wiederverwertung
braucht man mehr Personal. Wir machen nun
während fünf Wochen bei einem Programm
von foodwaste.ch mit und wiegen alles, was
weggeworfen wird. Ich bin gespannt auf die
Resultate. Wir könnten aber eine Zusammenarbeit mit Äss-Bar (verkauft Brote und Patisserie vom Vortag zu einem stark vergünstigten
Preis) oder bei Tischlein deck dich (hier können
armutsbetroffene Menschen einmal pro
­Woche gegen einen symbolischen Franken
und Vorweisen der Bezugskarte Lebensmittel
beziehen) ins Auge fassen.
Achten Sie beim Einkauf auf zertifizierte
Labels wie Bio oder MSC?
Ja, wir kaufen MSC-Fisch und Schweizer Eier.
Bei Früchten und Gemüse ist Bio doppelt so
teuer, das würde das Budget sprengen. Die Küche bevorzugt regionale Lieferanten: Die Pastmilch beziehen wir direkt vom Bauern aus Meilen, die Backwaren kommen vom Bäcker aus
Zürich und das Fleisch kommt auch vom Metzger aus Zürich. Felchen, Egli und Hecht erhalten wir vom Berufsfischer aus dem Zürichsee
und der Käse kommt direkt von der Alp.
Wo kommen Convenience-Produkte zum
Einsatz? Werden Salate im Hause gerüstet
oder schon gerüstet angeliefert?
Karotten, Kartoffeln, die meisten Blattsalate
und Gemüse kaufen wir schon gerüstet, denn
es käme teurer, einen Mitarbeiter dafür zu bezahlen. Sonst wird alles im Hause vorbereitet.
Welches sind Ihrer Meinung nach die grössten Herausforderungen in einer Spitalküche?
Wir sind ein 365-Tage-Betrieb, somit stehen
wir täglich im Einsatz. In einer Spitalküche ist
Hygiene das oberste Gebot. Hierfür gibt es ein
Hygienekonzept, das strikt befolgt werden
muss. Auch die jährliche Lebensmittelkontrolle
war bis anhin nie ein Problem. Eine neue
­Herausforderung wird die Berechnung der
­Kalorienzahlen und die Kennzeichnung aller
Allergene pro Menu sein, denn diese Angaben
müssen künftig überall aufgeführt werden.
Ein Überblick über den Verbrauch in der Küche im 2015
Ruchbrot
3837 kg
Weggli
19 642 Stück
Milch
30 287 Liter
Joghurt
20 500 Stück
Karotten geschält
1517 kg
Tomaten
2533 kg
Kartoffeln geschält
6508 kg
Crevetten
550 kg
Irischer Rauchlachs
255 kg
Pouletbrüstli
3049 Stück
Kalbsgeschnetzeltes
644 kg
Rindsentrecôte
787 kg
Welches war der ausgefallenste kulinarische Wunsch, den Sie einem Gast erfüllen
mussten?
Die meisten Wünsche sind im machbaren
­Bereich – auch die von Scheich Hamad bin
Khalifa Al Thani. Nur bei den Essenszeiten
müssen wir, trotz Sonderwünschen, den Fahrplan strikt einhalten.
Kocht David Kreienbühl als Privatperson
auch gerne oder überlassen Sie das lieber
Ihrer Frau?
Wenn wir Besuch haben, koche ich üblicherweise. Im normalen Alltag kochen wir beide.
Fällt es Ihnen als Koch schwer, einem Laien
beim Kochen zuzuschauen?
Nein, überhaupt nicht. Hauptsache ist, mit
Freude zu kochen – egal ob Profi oder Laie.
Kosten Sie – als Vegetarier – Fleisch­
gerichte? Was hat Sie dazu bewogen, kein
Fleisch mehr zu essen?
Ich habe über drei Jahre lang kein Fleisch und
keinen Fisch gegessen und meine Ernährung
­
komplett umgestellt. Weidefleisch oder Wild esse
ich inzwischen wieder, achte aber genau darauf,
was ich esse und was nicht. Man sollte bei der
Ernährung wissen, was einem guttut und was
nicht. Generell gilt: Zucker ist unser grösster Feind.
Was halten Sie vom Sprichwort «Zu viele
Köche verderben den Brei !»? Würden Sie das
unterschreiben?
Das gilt für jede Berufsbranche. Ganz nach
dem Motto: Weniger ist mehr !
Schulthess Klinik | Mai 2016
19
WERBEK AMPAGNE
Präventiv – Operativ – Innovativ
Autorin: Barbara Hofer
Als Zeichen der Fertigstellung unserer Bauerweiterung lancierten wir Ende Februar eine grosse
Werbekampagne im Kanton Zürich.
Die Werbekampagne hatte das Ziel, die Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Schulthess
Klinik breit zu kommunizieren und gleichzeitig
unser Image zu stärken und zu präzisieren.
Die Kampagne werden wir zu einem späteren
Zeitpunkt in einer leicht abgeänderten Form
wieder lancieren. Hier finden Sie eine Auswahl
der Plakate. Sämtliche Radiospots, Plakate und
auch die animierte Werbung können Sie auf
unserer Website www.schulthess-klinik.ch anschauen.
■ APG-Plakatwerbung an ausgewählten Orten
rund um den Zürichsee
■ ePanel-Werbung im Hauptbahnhof Zürich
■ Radiowerbung
■ Online-Inserate
Schaffner & Conzelmann, designersfactory, Basel
Die Kampagne lief in einer ersten Phase vom
29. Februar bis und mit 29. März und umfasste
folgende Werbeträger bzw. Massnahmen:
■ SBB-Züge
Präventiv
Operativ
Innovativ
Im neuen Look
Im neuen Look
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess - klinik.ch
Präventiv
Operativ
Innovativ
Im neuen Look
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess - klinik.ch
Schaffner & Conzelmann, designersfactory, Basel
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess - klinik.ch
Präventiv
Operativ
Innovativ
Präventiv
Operativ
Innovativ
Im neuen Look
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess - klinik.ch
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Im neuen Look
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess - klinik.ch
Im neuen Look
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess - klinik.ch
Präventiv
Operativ
Innovativ
Schaffner & Conzelmann, designersfactory, Basel
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess - klinik.ch
Schaffner & Conzelmann, designersfactory, Basel
Im neuen Look
Schaffner & Conzelmann, designersfactory, Basel
Präventiv
Operativ
Innovativ
Präventiv
Operativ
Innovativ
RÜCKBLICK INFERNO-SKIRENNEN VOM 23. JANUAR 2016
Mit brennenden Oberschenkeln das Schilthorn hinunter
Autor: Dr. med. Hannes Manner
Das Inferno-Rennen im Berner Oberland mit über 1800 Teilnehmern gilt als das längste und härteste Volksskirennen
der Welt. Zum dritten Mal in Folge waren Orthopäden der Schulthess Klinik am Start.
Auch beim dritten Mal haben wir leider noch
nicht herausgefunden, wie sich der 160er-Puls
im Starthaus verhindern lässt. Es hängt zwar
da noch eine Inferno-Schnapsflasche, aber bei
über tausend Läufern, die zuvor potenziell
schon davon getrunken haben ...
Peep, peep, peep, peep, peeeeep – und ab in
den Starthang, die ersten gerippten Kurven
­geben den Oberschenkeln schon mal die Gurke, bevor der Akku nach gefühlten zehn, aber
tatsächlich nur drei Minuten in der Hocke
schon leer ist. Zum Ausruhen dann der erste
quälende Aufstieg im Schlittschuhschritt, damit die Arme auch noch etwas zu leiden haben. Danke. Dann weiter in das lang gezogene
Muttleren-S und durch die Kompression mit
über 100 km/h – dank Adrenalin kommen
Glücksgefühle auf – und hinein ins Kanonenrohr und auf die Bremse … die Kollegen in
­Interlaken wollen wir schliesslich nicht be­
ehren. Kurz gegrinst fürs Foto am Allmihubel,
dann wieder bitterer Schmerz im Waldaufstieg
und schliesslich die letzte lange grausame
­Hocke, nahe am Kompartment­syndrom, und
dann endlich durchs Ziel.
Dr. med. Hannes Manner, Leitender Arzt Kinder- und
Jugendorthopädie und Deformitätenkorrektur
Dr. med. Stefan Preiss, Chefarzt Kniechirurgie
Dr. med. Tamás Fekete,
Leitender Oberarzt Wirbelsäulenchirurgie
PD Dr. med. Florian Naal,
Oberarzt Orthopädie Untere Extremitäten
Alle sind wir wieder gut unten angekommen,
luft- und sprachlos. Jetzt ist wieder Zeit für
ein Jahr Wundenlecken und dann stehen wir
wieder da oben und fragen uns, warum wir
uns das antun. Aber so ist das eben im Leben.
Die vier Inferno-Fahrer der Schulthess Klinik überglücklich, aber mit brennenden Oberschenkeln im Ziel.
V. l.: PD Dr. med. Florian Naal, Dr. med. Stefan Preiss, Dr. med. Hannes Manner, Dr. med Tamás Fekete
Schulthess Klinik | Mai 2016
21
NEUEINTRIT TE, BEFÖRDERUNGEN UND PENSIONIERUNGEN
Herzlich willkommen
Neueintritte
Januar 2016
Februar 2016
März 2016
Mirko Damay, dipl. Pflegefachmann
Deborah Bäbler, Fachfrau Gesundheit
Gabriela Beck, Mitarbeiterin ZSVA
Marco Etter, Assistenzarzt
Nicole Bicker, dipl. Pflegefachfrau
Sarina Bernet, dipl. Pflegefachfrau
Eva Fricke, Stv. Teamleiterin Anästhesie
Mara Brizzi, Assistenzärztin
Daniela Cariati, Pflegefachfrau FH i. A.
Roman Graf
Mitarbeiter Apotheke & Zentralmagazin
Arlette Brunner-Benz, dipl. Pflegefachfrau
Dagmar Duffekova, Pflegefachfrau
Yoan Cuesta Acuna, Physiotherapeut
Mevaly Engeler, Pflegefachfrau FH i. A.
Steven Graf
Poolmitarbeiter Fachangestellter Gesundheit
Bojana Djordjevic, Arztsekretärin
Sejla Dzafic, Arztsekretärin
Claudio Fernandes Coelho
Pflegefachmann HF in Ausbildung
Jörg Halbgewachs, Stv. Oberarzt
Naomi Güpfert
Poolmitarbeiterin Pflegehilfe
Clarissa Göldi
Poolmitarbeiterin Fachangestellte Gesundheit
Natascha Hug-Caprez, Arztsekretärin
Besa Isufi, dipl. Pflegefachfrau
Jonas Benjamin Ihle, Assistenzarzt
Klaus Konvalinka, Pflegefachmann
Dorothee Hollenders
Poolmitarbeiterin Pflegefachpersonal
Cyril Inauen, Assistenzarzt
Albesa Kryeziu, Arztsekretärin
Miryam Käppeli
Poolmitarbeiterin Pflegefachpersonal
Jismol Nellissery, Pflegefachfrau
Jennifer Grob, Pflegefachfrau
Yann Le Clec´h, Fachchiropraktor SCG ECU
Martina Mettler, Arztsekretärin
Rilindje Misini
Mitarbeiterin Instrumentenbeschriftung
Priyanthini Rasamoorthy
Mitarbeiterin Küche / Reinigung
Aline Hunziker, Mitarbeiterin Roomservice
Annelie Klaus, Physiotherapeutin UE
Valida Kolasinac, Mitarbeiterin Reinigung
Markus Loibl, Assistenzarzt
Karin Schneeberger
Mitarbeiterin Roomservice
Anjeza Markaj, Pflegefachfrau FH i. A.
Jelena Milic, Pflegefachfrau FH i. A.
Tatjana Thöny, Medizinische Codiererin
Violeta Milinkovic, Mitarbeiterin Reinigung
Jasmin Morgen, Teamleiterin Pflege
Jessica Wettstein, Sporttherapeutin
Alfredo Mistica, Lagerungspfleger OP
Debora Müller, Arztsekretärin
Julia Zepf
Aushilfsmitarbeiterin Wissenschaft
Jennifer Murer, Poolmitarbeiterin Pflegehilfe
Charmini Nagaratnam
Mitarbeiterin Pat.-Abrechnung ambulant
Livia Peterer, Arztsekretärin
Andrea Rytz, Direktorin, CEO
Jennifer Singer, Arztsekretärin
Ilija Nikic, Anästhesiepflegefachmann
Jesvin Puthumana, Pflegefachmann
Raluca Reitmeir, Assistenzärztin
Timothy Smith, Poolmitarbeiter Pflegehilfe
Dora Tolnai-Szebeny, Assistenzärztin
Balagowri Thayabaran
Mitarbeiterin Restauration
Joy Villanthanam, Pflegehelfer
Pascal Thomann, dipl. Pflegefachmann
Andrea Weiss, Arztsekretärin
Priska Vail-Stirnimann
Pflegefachfrau HF in Ausbildung
Olivier Werlen, Poolmitarbeiter Pflegehilfe
Rachele Wey Stäheli
Stv. Bildungsverantwortliche
Juby Binu Valiplackal, Pflegefachfrau
Nadine Weller, Arztsekretärin
Christoph Zindel, Poolmitarbeiter Sitzwache
Martin Zurbrügg
Fachverantwortlicher Service Desk
22
April 2016
Praktikanten /
Unterassistenten
Sabina Baumgartner, Physiotherapeutin OE
Mareike Aichholzer, Unterassistentin
Katja Berzbach, Pflegefachfrau
Patricia Ambrosi
Praktikantin Physiotherapie
Alexandra Bollinger
Pflegefachfrau HF OT in Ausbildung
Loredana Fosci, Arztsekretärin
Sandra Beutler
Praktikantin Leistungsdiagnostik
Daniel Grübele, Lagerungspfleger OP
Jana Bucher, Praktikantin Sporttherapie
Eva Keller, Physiotherapeutin UE
Marcel Büchi, Praktikant Physiotherapie
Philipp Neidenbach, Oberarzt
Dzenita Dervic, Praktikantin Sekretariat
Rachel Nyankson
Pflegefachfrau HF OT in Ausbildung
Jan Dinkel, Unterassistent
Bernard Quebbemann
Anästhesiepflegefachmann
Sabrina Hug, Praktikantin Physiotherapie
Jasmina Schneider, Arztsekretärin
Manuel Monteiro Alves
Praktikant Physiotherapie
Daliah Teich, OP-Pflegefachfrau
Auguste Jankauskaite, Praktikantin Pflege
Naser Rexhepi, Praktikant Pflege
Stefania Villarosa
Mitarbeiterin Archiv / Post
Gerald Stampfel, Unterassistent
Fabienne Zürcher
Poolmitarbeiterin Pflegehilfe
Florian Uhlemann, Unterassistent
Sibylle Helling, Chefarztsekretärin
1. Januar 2016
Evelin Khadra, Chefarztsekretärin
1. Januar 2016
Elisabeth Pfeuffer, Leitende Oberärztin
1. Januar 2016
Tobias Pressler, Projektmanager
1. Januar 2016
Gamze Ter, Chefarztsekretärin
1. Januar 2016
Alexander Möller, Pflegefachmann mbA
1. März 2016
Nico Suter, Pflegefachmann mbA
1. März 2016
Mehtap Kir, Leiterin ZSVA
1. April 2016
Schulthess Klinik | Mai 2016
Dr. med. Pieter Langloh
Senior Consultant Innere Medizin
16 Jahre
Lukas Hauenschild, Unterassistent
Manja Tusche
Mitarbeiterin Patientendisposition
Beförderungen
Pensionierung
Leticia Roos, Praktikantin Physiotherapie
Nicolas Teni, Praktikant Pflege
Interne Anlässe
27. Mai 2016
Eröffnungsfeier für die
­Mit­arbeitenden
18. Juni 2016
Tag der offenen Tür
29. Juni 2016
Informationen und Apéro
für Mitarbeitende
24. August 2016
Informationen und Apéro
für Mitarbeitende
26. August 2016
Sommerfest
16. November 2016
Informationen und Apéro
für Mitarbeitende
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Informationsschrift der führenden Klinik
für orthopädische Chirurgie, Neurologie,
Rheumatologie und Sportmedizin
Ausgabe Mai 2016
am Tag
der offenen Tür
18. Juni 2016
10–16 Uhr
Lengghalde 2, Zürich
www.schulthess-klinik.ch