Ihre Botschaft - Eidgenössisches Departement für auswärtige
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Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand August 2011 Ausgabe 23/2011, Jahrgang 2 Ihre Botschaft Liebe Leserinnen und Leser Wie jedes Jahr fand im August die Botschafterkonferenz in der Schweiz, dieses Mal in Luzern, mit dem Schwerpunktthema Energie- und Klimapolitik statt. Anlässlich dieser Konferenz, an welcher sich alle Botschafter der Schweiz versammeln, konnte ich (Christine Schraner) für unseren Newsletter ein Interview mit unserer Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey führen. Es ist mir eine grosse Freude, dass dieses Interview nun in dieser Ausgabe abgedruckt ist. Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre viel Vergnügen! Mit den besten Grüssen, Christine Schraner Burgener SCHWEIZERISCHE BOTSCHAFTERIN IN THAILAND Christoph Burgener SCHWEIZER BOTSCHAFTER IN KAMBODSCHA, LAOS UND MYANMAR Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 2 Jubiläum Jahr für Schweizerische-Thai Beziehungen Dieses Jahr feiert die Schweizer Botschaft in Bangkok das 80 jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Thailand. Der Freundschafts- und Handelsvertrag von 1931 besiegelte die bereits freundlichen Beziehungen dieser zwei Länder. Über die Zeit hinweg intensivierte und erweiterte sich diese Beziehung, vor allem seit Angehörige der königlichen Familie sowie König Bhumibol Adulyadej selbst in Lausanne residierten. Feierlichkeiten Um dieses Jubiläum zu honorieren, organisiert die Schweizer Botschaft in Zusammenarbeit mit der Swiss Student Alumni Association zahlreiche Anlässe. Eröffnungskonzert Am 4. November gibt der Schweizer Dirigent Claude Villaret zusammen mit dem Thailand Philharmonic Orchestra (TPO) ein Konzert im Mahidol College of Music in Bangkok. Auf dem Programm steht Johannes Brahms erste Symphonie und die Uraufführung eines Werkes des Schweizer Komponisten Fabian Müller, das eigens zum Anlass des 80 jährigen Jubiläums geschrieben wurde. Die Zusammenarbeit zwischen Mahidol College of Music und Claude Villaret dauert seit 2005. Er ist nicht nur in Thailand tätig sondern in 3 Kontinenten mit über 30 Orchestern. Für weitere Informationen und Reservationen bitte die Claude Villaret Telefonnummer 02 800 2525 extension 154 kontaktieren (siehe auch: http://www.thailandphil.com/tickets-and-policies/ und http://www.music.mahidol.ac.th/salayalink/). Ausstellung im Siam Paragon Ein weiterer Schwerpunkt dieser Feierlichkeiten ist die Ausstellung im Siam Paragon vom 28.-30. November. Es läuft ein volles Programm während diesen drei Tagen. Die Schweizer Botschaft ist besonders stolz, den Musiker Nicolas Senn mit seinem Hackbrett bei diesem Anlass präsentieren zu können. Er gewann unter anderem den Prix Walo. Dem Hackbrett wird das verwandte Thai Instrument Khim gegenübergestellt. Neben Konzerten gibt es auch eine live KäsereiVorführung und eine Thai-Kochshow. Eine Attraktion ist sicherlich auch der Nicolas Senn mit seinem Hackbrett Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 3 Vergleich von Webereitechniken zwischen dem Haslital und Surin. Fünf Schweizer und thailändische Künstler werden ihre Werke präsentieren und verkaufen. Der Verkaufserlös der Auktion von fünf Bildern geht zugunsten der Ananda Mahidol Stiftung. Zudem wird es eine Ausstellung über König Bhumibol sowie Stände unserer zahlreichen Sponsoren geben. Ein Höhepunkt dieser Ausstellung ist der Besuch der Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn am 29. November. METAL.CH: Limited Edition Watch zu ehren seiner Majestät und die Feier seines siebten GeburtstagsZyklus. Aufnahme von Bestellungen der Uhr an der Ausstellung im Siam Paragon (Bei Interesse bitte Khun Chantima kontaktieren: [email protected] oder 081 828 1588) Schweizer Design Ausstellung Criss + Cross Ein Werk der Schweizer Künstlerin Criss + Cross ist eine Ausstellung zum Schweizer Design unter dem Patronat von ProHelvetia, die durch die Welt wandert. Während zwei Monaten, 24. November – 22. Januar, kommt die Ausstellung Criss + Cross nach Thailand. Sie wird innerhalb der Ausstellung des Thailand Creative Design Center im Emporium gezeigt. Liliane Zumkemi. Einige ihrer Werke wird sie persönlich an der Ausstellung im Siam Paragon vorstellen. Filmaufführung von ”How about Love“ Der in Thailand gedrehte Film des Schweizer Regisseurs Stefan Haupt, wird im deutschsprachigen Freiluftkino Festival des Goethe Instituts am 13. Dezember 2011 in Bangkok aufgeführt. Stefan Haupt wird den Film persönlich am Festival präsentieren. Der Film dreht sich um einen Schweizer Herzchirurg, der in Thailand eine neue Berufung und eine neue Liebe findet, während seine Familie in der Schweiz auf ihn wartet. Der Eintritt ist frei und offen für alle Interessierte. Weitere Informationen Eine Filmszene aus dem Film How about Love Genauere Informationen zu den Künstlern und den Events findet man auf der Facebook Page: 80th Anniversary of Thai-Swiss diplomatic relations. http://www.facebook.com/#!/pages/80th-Anniversary-of-Thai-Swiss-diplomatic-relations/140930732665641 Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 4 Die grosszügigen Sponsoren des 80 jährigen Jubiläums Hinweis: Auch die Swiss Society Bangkok (SSB) feiert dieses Jahr ihr eigenes 80-jähriges Jubiläum. Siehe mehr Informationen auf der nächsten Seite dieser Newsletter-Ausgabe. Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 5 Swiss Society Bangkok feiert 80 Jahre Am 8. Oktober feiert die Swiss Society ihr 80. Jubiläum im Shangri-La Hotel in Bangkok. Ab 18.30 wird das Aperitif offeriert. Die Feier eröffnet Frau Christine Schraner-Burgener, Schweizer Botschafterin in Thailand. Zum Gala Buffet und Tanz spielen die Thai Navy Band und das Trio Edelweiss. Für Unterhaltung sorgt der bekannte Schweizer Bauchredner und Zauberer Reto ´Retonio’ Breitenmoser, bekannt durch seine Show in Las Vegas und die Dream Factory in der Schweiz. Eine Tombola offeriert attraktive Preise: Flugbillete, Uhren und vieles andere. Mehr Informationen und das Anmeldeformular finden sie auf www.ssb.or.th. Reto ´Retonio’ Breitenmoser Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 6 Schweizerische Tätigkeiten in Thailand Kinder aus dem Immigration Detention Center in Bangkok zu einem Erholungstag in der Residenz der Schweizer Botschafterin Am 13. September konnten sich auf Einladung der Schweizer Botschafterin 29 Kinder aus dem IDC im Garten der Residenz für einen Tag lang erholen. Ungefähr 100 Kinder sind sonst in den Zellen des Ausschaffungsgefängnisses von illegalen Migranten gefangen, wo sie sich mit den Müttern zum Teil bereits seit 4 Jahren aufhalten und in eine ungewisse Zukunft schauen. Die Kinder befinden sich im Babyalter bis 18 Jahren. Kürzlich kam ein Baby im IDC zur Welt. Die Schweizer Botschaft hat letztes Jahr einen Raum zum Spielen für die Kinder im IDC mitfinanziert. Beim letzten Besuch der Botschafterin im Gefängnis kam ihr spontan die Idee, den Kindern einmal zu ermöglichen, in der frischen Luft in ihrem Garten spielen zu können. Es war schön, die strahlenden Kinderaugen beim Spielen, Rennen und Schwimmen zu sehen. Auch die Pizza, Poulet, Kuchen und Eiscrème schmeckten den Kindern sichtlich. Geschicklichkeitsspiel Die Freude der Siegermannschaft des Spiels Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 7 Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 8 Schweizer Bronzemedaille bei der internationalen Physik-Olympiade in Thailand An der 42. Internationalen Physik-Olympiade in Bangkok (10.-18.7.2011) gewann der Waadtländer Gymnasiast Jean-François Pinazza eine Bronzemedaille. Neben der Bronzemedaille konnte das fünfköpfige Schweizer Team zwei „Honourable Mentions“ von Dominic Schwarz aus dem Aargau und Thanh Phong Lê aus dem Kanton Waadt mit nach Hause nehmen. Angesichts der hohen Teilnehmerzahl (400 MittelschülerInnen aus 84 Ländern) und der vergleichsweise geringen Vorbereitungszeit für die Olympiade ist die Schweizer Leistung beachtlich. Insbesondere die Teilnehmer aus asiatischen Ländern hatten sich teilweise während mehrerer Monate ausschliesslich auf diesen Wettbewerb vorbereitet. Die Schweizer Teilnehmer taten dies indessen primär nebenher in ihrer Freizeit. Wie der Schweizer Teamleiter Gabriel Palacios erläuterte, werden zwei der fünf Schweizer Teammitglieder die Matur erst in einem Jahr absolvieren und sind damit deutlich jünger als der Durchschnitt der Teilnehmer. Dies wiederum bedeutet, dass sie sich den Stoff mehrheitlich selbständig angeeignet haben. Internationale Physik Olympiade; Chulalongkorn Universität In Bangkok hatten die Teilnehmer an zwei intensiven Wettbewerbstagen während je fünf Stunden knifflige physikalische Problemstellungen zu lösen. Die Aufgaben umfassen zahlreiche Teilgebiete der modernen Physik in Theorie und Praxis. Ein Beispiel einer praktischen Aufgabe war die Ermittlung der inhaltlichen Zusammensetzung einer elektrischen und einer mechanischen sog. „Black-Box“ mittels verschiedener Experimente. Nebst der Physik blieb auch etwas Zeit zum Erkunden der thailändischen Metropole. Die Schweizer Teilnehmer waren voll des Lobes für die „perfekten thailändischen Gastgeber“. Sylvain Hauser und Sebastian Käser freuten sich dank „unserem sympathischen thailändischen Teamguide über eine spannende Entdeckungsreise durch Bangkok“. Nebst dem Besuch des Königspalastes erhielten sie auch dank der Anwesenheit von Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn an der Eröffnungs- und Schlusszeremonie einen lebendigen Eindruck des Königreichs. Das Schweizer Team besuchte im Rahmen ihres Aufenthaltes auch die Schweizer Botschaft und erhielt Einblicke in den Arbeitsalltag einer Botschaft. Die Internationale Physik-Olympiade (IPhO) ist ein Wettbewerb für junge Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus fünf Kontinenten, die sich in Physik für mehr als den Schulstoff interessieren. Das Ziel der Olympiaden ist die Herausforderung und Ermutigung wissenschaftlich interessierter und begabter Jugendlicher. Entstanden ist sie 1967 in Polen, nach dem Vorbild der bereits länger bestehenden Mathematik-Olympiade. An der internationalen Physik-Olympiade 2011 nahmen ungefähr 400 Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus 84 Ländern teil. An zwei Tagen wurden während je fünf Stunden theoretische Aufgaben und experimentelle Probleme gelöst. Die Schweiz macht zum 16. Mal mit. Die fünf Teammitglieder werden im Rahmen einer gesamtschweizerischen Ausscheidung in mehreren Runden ermittelt. Die schweizerische Ausscheidung, das Training und die Begleitung ins Ausland werden von SwissPhO – dem Verein Schweizer PhysikOlympiaden organisiert und durchgeführt. Die 47. IPhO wird im Jahr 2016 in der Schweiz ausgetragen werden. Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 9 Schweizer Team mit Medaille, Diplomen und Betreuern Schweizer Team vor der Schweizer Botschaft Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 10 Kambodscha Eröffnung eines neuen Flügels im Kinderspital von Dr. Beat Richner in Siem Reap Die fünf Kinderspitäler in Kambodscha unter Oberleitung von Dr. med. Beat Richner leisten Ausserordentliches für arme Familien mit Kindern. Im Jahr 2010 wurden in den Kantha Bopha-Spitälern nicht weniger als 733‘000 Kinder behandelt, 108‘000 schwer kranke Kinder hospitalisiert, 15‘265 Kinder operiert, 14‘171 Kinder geboren und 91‘138 Schwangerschaftskontrollen durchgeführt. Nach wie vor kommen die meisten Patienten mit den Krankheiten Tuberkulose, Dengue-Fieber, Malaria oder andere Infektionen. 90% der Eltern dieser kranken Kinder verdienen weniger als 0.5 USD pro Tag. Ohne diese Spitäler mit unentgeltlicher Behandlung würden die allermeisten dieser Kinder keine adäquate medizinische Hilfe erhalten, viele davon würden sterben oder wären für den Rest ihres Lebens behindert. Das Kinderspital Jayavarman VII (Kantha Bopha III) in Siem Reap gilt als das grösste Kinderspital der Welt. Trotzdem platzte es aus allen Nähten, da im Vergleich zum Vorjahr 30% mehr Kinder dort hospitalisiert wurden. Daher wurde 2010 in Siem Reap mit einem Erweiterungsbau begonnen, der eine neue Intensivstation mit modernen Operationsinstrumenten und fünf zusätzliche Krankenabteilungen mit insgesamt 200 Betten umfasst. Die Eröffnung dieses neuen Spitalflügels fand am 1. Juli 2011 unter Vorsitz seiner königlichen Hoheit König Norodom Sihamoni statt. Anwesend an der Eröffnungszeremonie waren auch der Gesundheits- und der Verteidigungsminister Kambodschas, der Gouverneur von Siem Reap sowie Flavio Milan, Botschaftsrat der Schweizer Botschaft in Bangkok. König Sihamoni war von den Errungenschaften der Kantha-Bopha Spitäler derart angetan, dass er aus seinem Privatvermögen 10‘000 USD zugunsten des Spitals Jayavarman VII spendete. Dies ist umso bemerkenswerter, als der König von Kambodscha - anders als viele seiner Amtskollegen rund um die Welt - finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, sondern einen verhältnismässig bescheidenen staatlichen Lohn bezieht. König Sihamoni dankte und pries Dr. Beat Richner in seiner Eröffnungsrede für seine kontinuierlichen Anstrengungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung der Kinder Kambodschas. Insbesondere lobte er auch die Ausbildungs- und Trainingsmassnahmen an den Kantha Bopha Kinderspitälern zugunsten tausender kambodschanischer Ärzte und medizinischen Personals. Mit der neuen, modern ausgerüsteten Intensivstation sei das Spital Jayavarman VII zu „einem der wichtigsten Zentren für medizinische Forschung und Ausbildung in Kambodscha“ geworden, so der König. Die Kantha Bopha Spitäler werden zu 14% von den Regierungen der Schweiz und Kambodschas unterstützt. 86% der Gelder stammen jedoch von Privatspendern, vor allem aus der Schweiz. Über 20 Mio. CHF jährlich an kleineren und grösseren Spenden sind notwendig, um die Behandlungs- und Medikamentenkosten der Spitäler zu decken. Dieses Geld kommt u.a. dank der bekannten, regelmässigen „Aktion Zwänzgernötli“ zusammen, sowie durch Spenden bei den Konzerten des virtuosen Cellisten Dr. Beat Richner alias „Beatocello“. Ohne diese privaten Spendenbeiträge wäre auch der Erweiterungsbau nicht möglich gewesen. Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 11 Spendenkonto Postfinance Schweiz: PC 80-60699-1 (IBAN CH98 0900 0000 8006 0699 1) Spendenkonto ZKB – Zürcher Kantonalbank: Filiale Neumünster, CH-8032 Zürich, Bank Clearing-Nr. 700, Konto-Nr. 1113-0045.814a (IBAN: CH60 0070 0111 3000 4581 4; SWIFT: ZKBKCHZZ80A) www.beat-richner.ch His Majesty the King Norodom Sihamoni cutting of the inaugural ribbon for the new building with Dr. Beat Richner Head doctors of the children hospital of Beat Richner, members of the Kantha Bopha board of trustees and Flavio Milan, Swiss Embassy (from right to left) Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 12 Interview Das Interview mit Micheline Calmy-Rey, Bundespräsidentin, führte diesen Monat die Botschafterin Christine Schraner Burgener. Sehr geehrte Frau Bundespräsidentin, welche Bedeutung hat Thailand für die Schweiz? Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Thailand sind sehr gut. Die thailändische Wirtschaft bietet für schweizerische Unternehmen eine der interessantesten und verlässlichsten Handels- und Investitionsmöglichkeiten in Asien. Neben Singapur ist Thailand der bevorzugte Handelspartner der Schweiz in Südostasien. Die Schweiz ist ein wichtiger Investor und lag 2010 gemäss der thailändischen Board of Investment an 7. Stelle. Eine besondere Verbindung zwischen den beiden Ländern bildet die grosse Zahl der Mischehen –sowohl in der Schweiz als auch in Thailand – sowie der Umstand, dass mit rund 6'700 Schweizern Thailand die grösste Schweizerkolonie in Asien beherbergt. Thailand ist nach wie vor auch eine sehr beliebte Feriendestination für viele Schweizerinnen und Schweizer. Traditionell hat die Schweiz in Thailand ein überdurchschnittlich hohes Ansehen. Dieses ist unter anderen darauf zurück zu führen, dass die Königsfamilie lange Zeit und insbesondere König Bhumibol seine Kinder- und Studienjahre in Lausanne verbracht hat. Die Schweizerische Botschaft in Bangkok ist ebenfalls zuständig für die Länder Kambodscha, Myanmar und Laos. Wie würden Sie die Beziehung der Schweiz zu diesen Ländern charakterisieren? Die gesamte Mekong-Region ist ein Schwerpunkt unserer Entwicklungspolitik. Kambodscha, Laos und Myanmar sind in Bezug auf ihre politischen Strukturen nicht miteinander zu vergleichen. In allen drei Ländern bestehen Anzeichen der Hoffnung, dass sich die demokratischen Kräfte immer mehr entfalten und die Menschenrechte besser eingehalten werden. Der Mittelpunkt der Schweizer Politik liegt indessen in der humanitären Hilfe (Myanmar) und in der Entwicklungszusammenarbeit. Es freut mich und macht mich stolz, dass auch Schweizer Persönlichkeiten in diesen Ländern ausserordentliche Arbeit leisten. Denken Sie unter anderem an Dr. Beat Richner in Kambodscha, aber auch an Dr. Urs Lauper mit seinem Swiss-Lao Hospital Project. Kann die Schweiz der thailändischen Regierung ihre guten Dienste anbieten, damit das Land nach den Unruhen vom April und Mai einen erfolgreichen Versöhnungsprozess durchlaufen kann? Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 13 Die Schweiz ist immer bereit, gute Dienste zu leisten, wenn dies gewünscht wird. Daher habe ich auch begrüsst, dass Sie als Botschafterin zu allen Gruppen und Vertretern der verschiedenen Oppositionsgruppierungen Kontakte pflegen. Alle Seiten haben begrüsst, dass wir eine Schweizer Expertin (Forensikerin) der von der Regierung eingesetzten FactFinding-Commission zur Verfügung gestellt haben. Sie haben in der Schweizerischen Botschaft zum ersten Mal ein Job-Sharing auf Botschafterebene eingeführt. Welche Vorteile sehen Sie bei diesem neuartigen Arbeitsmodell? Nach zwei Jahren Erfahrung kann ich sagen, dass dieses Arbeitsmodell für alle Beteiligten nur Vorteile bringt. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat zwei Personen auf einmal im Einsatz bei einem einzigen Salär. Damit ist mehr Präsenz in den vier Ländern garantiert, was sicher auch bei den Gaststaaten geschätzt wird. Es war mir aber auch insbesondere wichtig, damit ein Zeichen zu setzen für die Gleichstellung von Frau und Mann. Welche Herausforderungen sehen Sie in nächster Zeit für die schweizerische Aussenpolitik, welche auch Auswirkungen auf die Auslandschweizer haben könnten? Die Sicherheit und die Wohlfahrt der Schweiz hängen immer mehr von Entwicklungen im Ausland ab. Daher steigt die Notwendigkeit, Aussen- und Innenpolitik aufeinander abzustimmen und Einfluss zu nehmen auf das regionale und internationale Umfeld. Die Finanzkrise wird uns weiterhin beschäftigen und die Energiefrage wie auch der Klimawandel sind Herausforderungen, welche auf internationaler Ebene angegangen werden müssen. Konkret zu den Auslandschweizern ist ein wichtiges Element, welches 2011 für alle Schweizer Auslandvertretungen relevant geworden ist, die Einführung der Biometrie im Visumverfahren. Diese Neuerung wird nicht einfach zu bewerkstelligen sein, denn die Erfassung der biometrischen Daten – darunter die Abdrücke aller zehn Finger sowie ein digitales Foto von der Antragstellerin bzw. vom Antragsteller – wird nur dann möglich sein, wenn das Ausstellungsverfahren erheblich geändert und die Infrastruktur zahlreicher Botschaften an die neuen Erfordernisse angepasst wird. In Bangkok haben wir diesen Anforderungen Rechnung getragen. Bangkok ist für uns eine der grössten Ausgabestelle für Visa. Ich weiss, mit bis zu 300 Anträgen pro Tag ist dies keine einfache Aufgabe, welche oft von den Mitarbeitenden wie auch von den Kunden Geduld und Verständnis erfordert, vermehrt noch seit der Umsetzung des Schengen Assoziierungsabkommens, welches oft Rückfragen bei den anderen 24 Staaten der Schengengruppe notwendig macht. Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 14 In Thailand gibt es eine grosse Schweizer Kolonie mit 6'700 Bürgerinnen und Bürger. Ich als Botschafterin bekomme sehr viele Anfragen (z.B. Rentenbestätigungen, Lebensbescheinigungen etc.) aus dem weit entfernten Chiang Mai und Phuket, wo sich viele Schweizerinnen und Schweizer befinden. Ich habe bei Ihnen beantragt, dass an beiden Orten ein/e Honorarkonsul/in eingesetzt wird. Gibt es hierzu schon Neuigkeiten? Ja, Sie können den Schweizerinnen und den Schweizern die gute Nachricht weiter leiten, dass ich einen Honorarkonsul in Chiang Mai und eine Honorarkonsulin in Phuket ernannt habe. Ich hoffe, dass damit unsere Dienstleistungen an die Auslandschweizer verbessert werden. Wir warten nun auf den Abschluss des Bewilligungsverfahrens (Exequatur) auf thailändischer Seite. Vermutlich kam es im Vorfeld der Wahlen zu Verzögerungen. Ich hoffe, dass dies mit der neuen Regierung zügig voran geht. Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch unterstreichen, wie wichtig mir das Urteil der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer ist. Ihre Teilnahme am politischen Geschehen in der Schweiz ist sehr wichtig, und ich ermuntere sie daher, an den jeweiligen Abstimmungen teilzunehmen. Hiermit möchte ich alle Schweizerinnen und Schweizer in Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos herzlich grüssen und ihnen alles Gute wünschen. Vielen Dank, Frau Bundespräsidentin, für das Interview! Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 15 Micheline CALMY-REY Act iv it é s po l it i q ue s 2007 Présidente de la Confédération dès 2003 Conseillère fédérale, Cheffe du Département des Affaires Etrangères 2001 - 2002 Présidente du Conseil d'Etat genevois 1997 - 2002 Elue en novembre au Conseil d'Etat genevois. En charge du département des finances. Réélue en novembre 2001 1981 - 1997 Députée au Grand Conseil de Genève, puis Présidente de la Commission des finances, puis Présidente du Grand Conseil 1993 - 1997 Présidente du parti socialiste genevois 1986 - 1990 Présidente du parti socialiste genevois M a nda t s 2002 Conseil d'administration de la BNS (Banque nationale suisse) 1998 - 2002 Conseil d'administration du Fonds d'équipement communal 1998 - 2002 Vice présidente, présidente de la CIA (Caisse de pension des employés de la fonction publique) 1998 - 2002 Conseil de la fondation «Lady Michelham of Hellingly» (Fondation de 1994 - 1997 Conseil d'administration de l'aéroport international de Genève bienfaisance) 1991 - 1997 Comité d’«Argos» (Association gérant des institutions thérapeutiques pour toxicomanes) 1986 - 1993 Conseil d'administration de la Caisse d'épargne de Genève F o r ma t io n 1968 Licence de sciences politiques (Institut universitaire de Hautes Etudes Internationales, Genève) 1964 Maturité commerciale, Sion, Valais 1963 Diplôme de l'Ecole de commerce, St. Maurice, Valais Activité professionnelle Pendant mes études, comptable à temps partiel dans une entreprise de la construction, puis Directrice et administratrice d'une société familiale de diffusion de livres jusqu'en 1997. Données personnelles Née le 8 juillet 1945 à Sion (VS), Mariée à André Calmy. 2 enfants, 3 petits enfants Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 Newsletter Schweizerische Botschaft in Thailand | August 2011 16 Kontakt / Impressum Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501 (Neue Nummern seit August 2010) Tel: +66 2 674 69 00 ; Fax: +66 2 674 69 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.eda.admin.ch/bangkok Die Schweizerische Botschaft übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt dieses Newsletters. Aufgrund der begrenzten Ressourcen können wir nicht alle Beiträge übersetzen. Vielen Dank für Ihr Verständnis. The Embassy of Switzerland declines any responsibility for the content of this Newsletter. Due to limited resources, we can not translate all the contributions. Thank you for your understanding. L'Ambassade de Suisse à Bangkok n'assume aucune responsabilité quand au contenu de cette Newsletter. En raison de ressources limitées, nous ne pouvons pas traduire tous les articles. Nous vous remercions de votre compréhension. Embassy of Switzerland 35 North Wireless Road, (Thanon Witthayu) Bangkok 10330 G.P.O. Box 821, Bangkok 10501