Ausgabe 01/2009
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Ausgabe 01/2009
PLATANEN - BLÄTTER Inhalte: Schönheit wissenschaftlich betrachtet Das Leben ist schön Äußere Schönheit Innere Schönheit Schneewittchen und die Zaubergeige Du, mein Wald „Ich denke nicht in Farben und schaue auch nicht schwarz-weiß“ Macht Döner schöner ?!? Berlinale 2009 Bärenstarke Filme und ein Held Edgar Allan Poe: Virtuose des Grauens - Meister des Makabren Rezept: Kartoffel-QuarkBällchen Was ist Schönheit ? Zeitschrift von und für Menschen mit Herz , Seele und Verstand Kennen lernen - Einander verstehen - In Verbindung bleiben € 0,- 19. Jahrgang NUMMER 01/09 Platanenblätter 01/09 Inhaltsverzeichnis & Impressum Titelthema: Was ist Schönheit ? Rubriken: S. 2 Rubriken u. Inhalt / Impressum S. 3 Editorial S. 4 Titelthema -22 S.23 In eigener Sache & Ankündigung S.24 Platanenblätterküche Inhalt: S. 4 Schönheit wissenschaftlich betrachtet S. 5 Das Leben ist schön S. 6 Schönheitswahn S. 7 Innere Schönheit S. 8 Rockmesse S. 9 Schneewittchen und die Zaubergeige S.10 Pauls Faible für Schönheit, wie er sie interpretiert S.11 Ich bin dann mal weg! S.12 Du, mein Wald (Gedicht) S.13 Erlebnisbericht von einer W e i h nachtsfahrt im Dez.2008 S.13 Frieden (Gedicht) S.14 Meine schönsten Erinnerungen S.16 „Ich denke nicht in Farben und schaue auch nicht schwarz-weiß“ S.17 Macht Döner schöner?!? S.17 Neues aus dem Reich der Mitte S.17 Bilder mi t Pendel ausschlag (Ausstellung) S.19 Berlinale 2009 - Bärenstarke Filme und ein Held S.21 Virtuose des Grauens - Meister des Makabren S.23 Vorschau & KulturabendProgramm / Todesanzeige S.24 Rezept: Kartoffel-Quark-Bällchen Impressum Herausgeber: PLATANENBLÄTTER Postanschrift: Platane 19 e.V. Redaktion „Platanenblätter“ Knobelsdorffstr. 15 14059 Berlin ca. 4 Ausgaben/Kalenderjahr Redaktionssitzungen: Knobelsdorffstr. 15, 14059 Berlin - Charlottenburg 14-tägig Mail: [email protected] V.I.S.d.P.: Hartmut Koch Redaktion: Hartmut Koch, Dietmar Wibschek, Angelika Willig, Evelin Jacobs u.a. Layout: Arnim Alexander & Hartmut Koch Nachdruck: nur mit Genehmigung der Redaktion Namentlich gekennzeichnete Beiträge sind von den Autor/innen zu verantworten 1. Auflage: 200 Preis der Ausgabe: 0 Euro Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft Konto: 31 186 - 08 BLZ: 100 205 00 Träger: Platane 19 e.V. Verein zur Wiedereingliederung psychisch Kranker e.V. Knobelsdorffstr. 15 14059 Berlin Die PLATANENBLÄTTER können in der Platane 19 e.V. Wundtstr./ Knobelsdorffstr. 14059 Berlin abgeholt werden. Wenn Sie uns frankierte Rückumschläge zusenden oder 5 € für vier Ausgaben überweisen, können wir Ihnen die Zeitung auch zuschicken. 2 Platanenblätter 01/09 Editorial Liebe LeserInnen, es ist wieder soweit, ihr haltet endlich die erste Ausgabe des Jahres 2009 eurer liebgewonnenen Zeitung in den Händen. Von Anbeginn war Schönheit ein Thema für die Menschen, sei es in Form ihres Körperschmuckes oder der Verzierung ihrer Gebrauchsgegenstände -inklusive der Waffen. Abbildungen, Skulpturen von z.B. römischen, griechischen, ägyptischen und indischen Gottheiten spiegeln die Vorstellungen von Schönheit wider. Auch in der Baukunst finden sie ihren Niederschlag. Die Natur ihrerseits geizt, besonders im Frühling, nicht mit ihren Reizen. Das erzeugt einen Widerhall in der Dichtung, Malerei, Bildhauerei, Musik und im Film. Bis in die Esskultur hinein r e i c h e n d i e u n t e r Schönheitsaspek ten angerichteten -national unterschiedlichen- Speisen. Sogar die Wissenschaft hat sich dieses Themas in all seinen Facetten angenommen. Erinnert sei z.B. an den sog. „goldenen Schnitt“. Bei dem heute vorherrschenden Schönheitswahn -die kosmetische Chirurgie blüht wie nie, Schönheitsschlaf und andere Mittel werden propagiert- bleibt die „innere Schönheit“ auf der Strecke. Welche Konsequenzen sich aus dieser Oberflächlichkeit langfristig für das menschliche Miteinander ergeben, wird sich uns schmerzlich offenbaren wenn wir nicht gegensteuern! Hilfe, bin ich das ? V i e l S p a ß Schönheitsschmökern. b e i m Eure Redaktion Achtung: Die neuen Abonnementbedingungen bitte dem Impressum entnehmen! 3 Platanenblätter 01/09 Wissenschaft & Schönheit Schönheit wissenschaftlich betrachtet Am Mittwoch, den 4.2.2009, sendete das ZDF um 22:15 Uhr einen Beitrag zum Thema Schönheit innerhalb der Reihe “Abenteuer Forschung“. Durch die 1/2 stündige Sendung führte der Physiker Harald Lesch. Dieser Artikel gibt einen Teil des Inhalts wieder. Schönheit, so begann es, öffnet den damit bedachten im täglichen Leben oftmals Tür und Tor. Wir halten schöne Menschen auch gleich für intelligenter, kreativer, fleißiger und sympathischer, denn Schönheit entwaffnet das Gegenüber. Dem Reiz des Schönen sind wir ausgeliefert. Zuviel Schönheit erzeugt allerdings auch Neid, Schöne werden manchmal nicht ernst genommen. Bereits seit unserer Geburt sind wir Schönheit gegenüber positiv eingestellt. Schon Babys haben den gleichen Schönheitssinn wie Erwachsene und ein Gespür dafür, ob ein Gesicht schön ist. Kleinkinder betrachten diejenigen Portraitfotos am längsten, die auch Erwachsene schön finden. Auch scheint das Schönheitsideal kulturübergreifend zu sein. Gibt es sogar eine Formel für die Schönheit? Im Gesicht könnte dabei die Symmetrie von großer Bedeutung sein, wie viele Tests ergaben. Verletzungen oder Krankheiten z.B. können Asymmetrien im Gesicht erzeugen und auf viele Betrachter abstoßend wirken. 4 (Wie ist es aber dann mit den oft asymmetrischen Frisuren?) Überlagert man per Computer viele Gesichter des gleichen Geschlechts und erzeugt damit ein Durchschnittsgesicht, so wird dieses als am schönsten empfunden. Vielleicht nicht nur wegen der Symmetrien, sondern auch weil beim Mitteln eine makellosere Haut entsteht. Zwischen Männern und Frauen gibt es dabei einen größeren “kleinen Unterschied“: Männer wirken anziehend mit schmalen Wangen, einem markanten Kinn und hohen Wangenknochen. Frauen haben mehr Schönheitsfaktoren als die Männer, wie weiten Augenabstand mit großen Augen, schmalem Gesicht, vollen Lippen, zierlichem Kinn und hohen Wangenknochen. All das signalisiert Gesundheit. Zudem aktivieren kindliche Züge im Frauengesicht den Beschützerinstinkt. Die Schönheitsideale scheinen über viele Generationen oft unverändert zu sein. Man denke an die über 3000 Jahre alte Büste der Nofretete! Die Schönheitsideale mancher Kulturen sind für uns aber schwer zugänglich. Beispielsweise das “Volk der Giraffen“ zwischen Thailand und Birma. Dort versuchen die Frauen durch Stapeln von Messingringen einen möglichst langen Hals zu erwirken. Auch die Surra in Äthopien mit ihren Lippentellern sind uns eher fremd, obwohl so manches Gesichtspiercing bei uns in Europa ja auch in diese Richtung tendiert. Im Gegensatz zum Menschen ist im Tierreich meist das Männchen das “schönere“ Geschlecht, es ist daher “Damenwahl“ sehr verbreitet. Schönheit ist dabei oft unpraktisch. Dem Pfau ist sein Rad hinderlich wie auch das Geweih des Hirsches unpraktisch im Dickicht oder bei der Flucht. Die Mähne des Löwen heizt ihn in der Savanne stärker auf (unpraktisch). Eine dunkle Mähne aber weist bei ihm auf einen höheren Testosteronspiegel und damit auf aggressiveres Verhalten hin. Das deutet auf die Möglichkeit hin, später die Jungen Platanenblätter 01/09 Wissenschaft & Schönheit besser zu beschützen. Das Signal: ich bin groß, stark und so gut, ich kann es mir leisten, bunt und schön zu sein! Oftmals ist Sexualität mit ihrem Werbeverhalten so wichtig, dass in Kauf genommen wird, durch die SchönheitsBehinderung Feinde anzulocken. Irgendwann aber beendet die natürliche Auslese den Schönheitskult, es entsteht ein Gleichgewicht zwischen sexueller Auslese (Schönheit) und natürlicher Auslese (angepasste Existenz im Lebensraum). Der Mensch überträgt nun sogar seine Schönheitsvorstellungen aufs Tierreich. So kopiert er das Kindchenschema, welches von Babys signalisiert wird, mit Kulleraugen, einem runden Gesicht, und kleinem Kopf. Dieses löst beim Erwachsenen den Fürsorgereflex aus, auch artübergreifend als Reaktion auf Tierbabys (man denke an den Ansturm auf das Eisbärenbaby “Knut“ im Berliner Zoo). Eher unrühmlich verhält sich der Mensch z.B. als Störfaktor bei der Züchtung von Haustierrassen. In der Absicht seine Schönheitsideale zu verwirklichen, geht es oft zu Lasten der Tiere. Die Hunderasse Kavalier King Charles versucht mit rundem Kopf und kurzer Schnauze dem Kindchenschema zu entsprechen. Die Nebenwirkung sind neurologische Störungen, möglicherweise weil ein Teil des Schädels zu klein ist. Bei der englischen Bulldogge sind die Kiefer stark verformt worden. Der Schäferhund hat eine ungesunde abfallende Rückenlinie, die ihm gesundheitliche Schwierigkeiten bereiten kann. Mit ihrem Vorfahren, dem Wolf haben die meisten Hunderassen kaum noch etwas gemeinsam. Abschließend noch einige Bemerkungen vom Moderator Harald Lesch: • Die Evolution ist der Motor der Entwicklung der belebten Natur und Schönheit ist der Treibstoff für diesen Motor. • Schönheit ist das Schlachtfeld, auf dem sich der Kampf der Geschlechter abspielt. • Schönheit und Attraktivität sind eine einladende Oberfläche. • Innere Werte sind für uns Menschen genauso wichtig und das ist doch schön so. Dies alles nochmals, wie ich finde gut zusammengefasst von einer Moderatorin des “Radio Paradiso“ lautet: Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet - Also schauen wir uns liebevoll um! (N.W.) Das Leben ist schön Durch sein auf Plattwurmniveau reduziertes Rentnerdasein erfährt Paul beim täglichen bzw. nächtlichen Fernsehkonsum in seinen Lieblingsprogrammen „phönix“, „arte“, „3sat“ oder ZDF-Info-Kanal zur Zeit sehr viel über das Leben, weil 2009 zum Darwin-Jahr erklärt worden ist, und deshalb sehr viele Sendungen sich um die Artenvielfalt ranken, die Darwin vor 150 Jahren in seinem epochalen Werk „On the origin of species“ (Über den Ursprung der Artenvielfalt) theoretisch beschrieben hat, und die inzwischen von vielen Forschungsprojekten wissenschaftlich untermauert worden ist. Diese Artenvielfalt auf unserem Planeten findet Paul höchst interessant und, global betrachtet, auch schön. Doch er fragt sich, ob der Begriff „Schönheit“ hier berechtigt ist. Einige der Produkte des Lebens, wozu die Spezies „Mensch“ ja auch zählt, kann Paul, abgesehen davon, wie er sich selbst einschätzt, überhaupt nicht schön finden. Menschen sind von ihrer äußeren Gestalt her zwar, so meint Paul, wenn sie gewissen Proportionen genügen, durchaus schön, aber was ihre Handlungsweisen innerhalb ihrer Spezies und auch gegenüber den Spezies aus Flora und Fauna betrifft, historisch gesehen, eigentlich von zahlreichen Hässlichkeiten durchtränkt. Andererseits sind viele Produkte der Menschheit, also auch des Lebens, aus Sicht Pauls durchaus schön, z. B. was Kunst, also Bildhauerei, Malerei, Architektur, Musik und Dichtung betrifft, und auch Wissenschaft und Forschung. Sowohl global gesehen, als auch historisch, soweit Paul davon weiß. Das menschliche Hirn, dessen Ausbildung in einem Zeitraum von 10000 Jahren zu dem geworden ist, wie es sich heute noch darstellt, ist damit, so meint Paul, das Schönste, was je existiert hat und auch existieren wird, weil durch sein Potential erst all die Schönheiten des Lebens (leider auch das Gegenteil, aber das ist wohl 5 Platanenblätter 01/09 Äußere Schönheit zwingend notwendig, um überhaupt die Möglichkeit der Definition zu haben) über die Sinne wahrgenommen werden können. Was Paul auch interessant und schön findet, ist seine etwas absurde Fähigkeit, sich auch eine schöne Welt auch ohne das Leben vorstellen zu können. Dass diese Welt tatsächlich existiert, wird Paul immer klarer, wenn er sein geistiges Auge unterhalb der belebten Erdkruste schweifen lässt à la Jules Verne, der ja in einem seiner Romane sehr fantasievoll die Reise zum Mittelpunkt der Erde beschrieben hat. Paul hat in einer Fernsehsendung erfahren, dass unser Planet ursprünglich eine gasförmige Kugel war, umkreist von einem festen Zwillingsstern aus Eisen, der schließlich in die Gaskugel stürzte und dabei implodierte. So entstand der Eisenkern der heutigen Erde samt ihrem Magnetfeld. Aus übrig gebliebenen Bruchstücken des Zwillingssterns formte sich im Laufe von Jahrmillionen durch die Gravitation schließlich unser Mond. Erst durch diesen Umstand, so berichtete der Kommentator der Sendung, wurde die Voraussetzung geschaffen dafür, dass sich schließlich auf unserer Erde das Leben bilden konnte. Ach, dachte Paul damals, wenn ich diese Implosion des Zwillingssterns hätte „erleben“ können, z. B. auf dem Planeten Krypton, der Heimat von Superman, dann hätte ich auf die Entwicklung des „schönen Lebens“ durchaus verzichten können, einfach weil der Spezies Mensch dadurch vieles Hässliche erspart geblieben wäre. So ist Paul eigennützig. eben, emotional und H. V. Schönheitswahn Es ist verständlich, dass ein Mensch der einen Unfall erlitten hat, danach strebt, möglichst bald wieder so auszusehen wie vorher. Verbrennungen sind besonders schwierig und stellen Chirurgen vor fast unlösbare Probleme. Meist braucht es mehrere OP‘s, bis ein Gesicht wieder halbwegs hergestellt ist. In der breiten Öffentlichkeit gibt es Anerkennung und Bewunderung für jeden Unfallpatienten, der sich dieser Tortur unterzieht. Mit weniger Akzeptanz reagiert die Öffentlichkeit, wenn es um Schönheitsoperationen von Teenagern geht. In den USA ist ein regelrechter Boom entstanden. Dreizehnjährige Girlies wünschen sich von ihren Müttern zum Geburtstag eine Brustvergrößerung. Jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand muss jetzt aufhorchen. Ein Kind, das sich eigentlich noch im Entwicklungsstadium befindet, dessen Brust sich in den nächsten Jahren von allein noch entwickeln wird, soll vorzeitig zu einem größeren Körbchen verholfen werden? Welcher Wahn hat diese Mädchen befallen? Wieso unterstützen Mütter ihre Töchter, vielleicht weil sie selber aus Ersatzteilen bestehen, nur wenig der Natur überlassen? Amerika, das Land der Barbies in Menschengestalt. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten um jeden Preis? Wie steht es um das Gewissen der Ärzte mit ihrer Verantwortung? Regiert der Dollar nicht das Gewissen? Auch in Deutschland regiert der Schönheitswahn. Angebote werden von der Nachfrage geregelt. Hier ein paar Preisbeispiele aus dem Internet: Lidkorrektur: 2.200 € Brustvergrößerung: 4.000 € Faltenunterspritzung: 315 € Dabei gibt es auch noch Unterschiede in den jeweiligen Städten. In Hamburg sollte ursprünglich eine Brustvergrößerung 5.200 € kosten. Da die Nachfrage gestiegen 6 Platanenblätter 01/09 Innere Schönheit Innere Schönheit Um innere Schönheit entwickeln zu können gehört, wie ich finde, die Praxis der rechten Lebensführung. Am besten lässt sich das mit folgendem beschreiben: Sich ein reines Herz bewahren, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Liebevollsein, Natürlichkeit, Spontaneität, KEIN: Hassen; Töten; Klauen; sexuelles Fehlverhalten; Lügen; Einnehmen von Rauschmitteln; sondern: Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung (und damit Toleranz, Akzeptanz, Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung,...) Begegnung auf gleicher Augenhöhe, hilfreiches Verhalten, Verstehen, Verzicht auf Feindschaft (z.B. Ressentiments,...), Gütigsein, Großmütigsein, Hingabe, Genügsamkeit (Armut), Achtsamkeit/ wache Aufmerksamkeit, und dergleichen vieles mehr! Das Kriterium des eigenen Handelns ist psychologischer Art: das heißt; es kommt auf die Verfassung des Geistes an, aus der heraus jemand handelt! „Förderliches Tun“ wird der buddhistischen Lehre zufolge von: Großmütigkeit, Großzügigkeit (miteinander teilen), Liebe, Erbarmen, und Verstehen motiviert; also mit dem Versuch das „Beste“ aus mir heraus zu holen, mich nach meinen tiefsten Erkenntnissen und Einsichten auszurichten, und Liebe und Anteilnahme zu leben, bzw. es wenigstens zu versuchen! Die Praxis der Meditation kann helfen aus der Ruhe, Stille ‚Einfachheit, Schlichtheit heraus zu leben. Aber gerade die Meditation wird „psychisch kranken“ Menschen, zumindest Stimmenhörern, als kontraindiziert abgeraten (ist auch unmöglich durchzuführen, wenn ständig irgendwelche Stimmen dazwischenquatschen!). Für Menschen mit psychiatrischen Diagnosen (evtl. auch für Menschen mit geistigen Behinderungen), ist die Verwirklichung der oben aufgeführten ethischen Lebensvorsätze vermutlich besonders schwer (wenn ich von mir auf andere Gleichgesinnte Betroffene schließen darf, z.B. das Aufgeben des Zigarettenrauchens). Gerade mit dem Hintergrund nicht geliebt, sondern abgelehnt worden zu sein, macht eine gewisse Härte oder Disziplin nötig die selbstauferlegten Wertmaßstäbe auch umsetzen zu können, und damit so etwas Ähnliches wie Vollkommenheit, Tugend, und Selbstliebe zu erreichen. Hilfreich dabei können das Erleben von Freundschaft, Akzeptanz, Angenommen werden, Verstanden werden, und Erleben von Menschen, die FÜR mich da sind, sein, z.B. in einer therapeutischen Beziehung. Zusammengefasst kommt es auf die Reinigung von Körper, Geist und Seele, des Verhaltens, des Redens, (Denkens und Fühlens) an. Zum Säubern des Körpers gehört dabei nicht nur: liebevolle Güte; Offenheit; Großzügigkeit; Stille; Ruhe; Einfachheit und Zufriedenheit sondern auch die Reinlichkeit in der Ernährung! Darunter verstehe ich vegetarisch zu leben, also kein Fleisch, keine Eier, und keine Milch / Milchprodukte zu essen! Man sollte niemals über das Sattsein hinaus essen, nur kleine Mahlzeiten in einem Abstand von mindestens vier Stunden zu sich nehmen, und nichts mehr nach 20.00 Uhr essen (das macht besonders dick). Auch das Streben nach Erleuchtung kann als besonders sozial, edel, und vorbildlich gelten / angesehen werden. Hilfreich dabei kann neben den verschiedenen Meditationsmöglichkeiten (auch ZEN) Yoga, Shiatsu, Ayurveda, Qi Gong, Tai Chi Chuan, 7 Platanenblätter 01/09 Äußere versus innere Schönheit (Reiki?), die Akzeptanz von Armut (Alleinsein), kein Streben nach Macht über andere oder danach andere beherrschen zu wollen, keine Rache, keine Gier, keine Begierde, das Auflösen von Unwissenheit, sowie das sich befreien von Leiden (Haben wollen) und damit von Verstrickungen mit dieser Welt. Ich für mich drücke meinen jetzigen Status so aus: Akzeptieren von: „Es war wie es war.“ „Es ist wie es ist.“ „Es kommt wie es kommt.“ So könnte vermutlich Einfachheit und Hingabe beschrieben werden. Darüber bin ich noch nicht hinaus. Als Nachtrag sei erwähnt, dass sich auch die Philosophie (Ästhetik), Kunst, Wissenschaft (auch Mathematik), und Religion mit dem Schönen, wie es erkannt, beurteilt und wahrgenommen wird, auseinandersetzt. Seit Aufkommen des Humanismus wird die Beschäftigung mit diesem Thema vor allem in Begriffen der Moral oder Ethik gefasst; und damit so ähnlich, wie ich es in diesem Artikel zu beschreiben versucht habe. Es sind die 10 Ordensregeln für Novizen. Danke. Mögt ihr mich verstehen. Für Rückfragen meine E-Mail: [email protected] Rockmesse Um es vorweg zu sagen: Ich entspreche sicher nicht dem gängigen Schönheitsideal. Mit 40 Kilo Übergewicht und Falten im Gesicht falle ich durch alle Raster der Medien. Und das kriegt man auch nicht mit Botox hingebogen, abgesehen davon, dass sich das heute kein normaler Mensch mehr leisten kann. Und doch gibt es Menschen wie Du und ich, deren innere Schönheit sich nach außen kehrt, an manchen Tagen besonders, die quasi, weil sie sich angenommen und geborgen fühlen, von innen anfangen zu leuchten. Von solch einem Tag möchte ich erzählen. Als bekennender Christ weiß ich, dass es da heißt: Kommt her zu mir alle, d.h. Jesus sortiert nicht aus, nicht die Dicken oder Hässlichen und auch nicht die psychisch Kranken. Ich habe das Glück, eine Gemeinde gefunden zu haben, wo das auch gelebt wird. Ich bin auch dann da willkommen, wenn`s mir gerade schlecht geht und meine Depressionen und Ängste mich plagen. Und jeden 1. Sonntag findet dort in der Luisengemeinde in 8 Charlottenburg um 1130 Uhr die Rockmesse statt mit immer anderen Musikrichtungen, Gospel, Folkrock, Klezmer, Blues ... mal laut, mal leise. Ich muss schon sehr krank sein, um nicht da hinzugehen. Es ist mittlerweile mein Zuhause. Und an diesem einen Tag, es war der 2. November 2008, war eben Rockmesse. Ich hatte im Vorfeld angekündigt, dass ich, wie zu meinem Geburtstag im Jahr zuvor auch, Kekse mitbringen will. Ich hatte mit Pfarrer Peter Paul Wentz, der immer die Rockmesse macht, darüber gesprochen und mich über seine etwas „abweisende“ Meinung dazu schon gewundert, habe das aber trotzdem für mich beschlossen. Also habe ich Tage vorher den Backofen heißlaufen lassen, mich dann am 2. etwas aufgebrezelt, es war schließlich mein Geburtstag und ich wollte mit Freunden feiern, mir die Kekskiste geschnappt und bin mit einem kleinen Grummeln im Bauch zum Gierkeplatz gefahren. Ich dachte mir schon, dass Peter Paul irgendwas im Schilde führt, aber mit dem was dann tatsächlich passierte, habe ich wirklich nicht gerechnet. Der Gottesdienst verlief zunächst wie immer, es spielten die „Klezmerschicksen“, die Leute in der Reihe vor mir fassten sich an den Händen und fingen an zu tanzen, es war eine tolle Stimmung. Dann kommt auch immer der Gottesdienstteil der Fürbitte. Ein paar Reihen hinter mir sitzt der Mann, der immer für alle, die in diesem Monat Geburtstag haben, betet. Und das war dann das Stichwort, da hakte Peter Paul ein: „Wir haben jemanden hier, der genau heute Geburtstag hat. Und weil derjenige von sich sagt, dass die Rockmesse sein zu Hause und die Gemeinde seine Familie ist, gehört es sich doch, dass diese Familie ihr auch gratuliert.“ Und dann brachte es Sabine Schmidt von den ‚Klezmerschicksen“ fertig, dass alle Anwesenden mir ein Ständchen sangen. Ich wollte etwas sagen, Peter Paul hat dann erst mal das mit den Keksen erzählt und meinte dann: “Du bist immer noch nicht dran. Jetzt kommt erst mal Sabine.“ Sabine schenkte mir eine CD von den „Klezmerschicksen“. Da konnte ich gar nichts mehr sagen. Für jemanden, der immer rumgeschubst und dessen Geburtstag immer vergessen wurde, ist das ein unglaublicher Moment. Ich dachte: Was ist jetzt? Bin ich wieder Kind und ist jetzt Platanenblätter 01/09 Äußere versus innere Schönheit Weihnachten? Der Rest des Gottesdienstes war dann wieder wie gewohnt. Anschließend gab`s dann die Kekse, begleitet von vielen kleinen Gesten der Anerkennung. Zum Beispiel war da die ältere Dame, die die Kekskiste zu sich rangezogen und ganz versonnen einen Keks nach dem anderen gegessen hat und dabei vergaß, die Kiste weiter zu reichen. Die Umsitzenden und ich mussten sehr schmunzeln. Was das Ganze jetzt mit Schönheit zu tun hat? Klar bin ich durch dieses Erlebnis nicht schlanker geworden und meine Falten sind auch noch da. Aber Tage später erzählte Peter Paul mir, ich hätte an dem Tag toll ausgesehen und das hätten auch andere aus der Gemeinde gesagt. Und ich denke, das lag nicht nur an der Schminke! Nebenbei: Vielleicht sehen wir uns mal in der Rockmesse. Conny Podlesny Schneewittchen und die Zaubergeige Thema Schönheit: Kennen Sie eine schöne Psychiatriepatientin? Natürlich nicht. Gutaussehende Menschen sind meist auch reich und gesund. Arme und Kranke sind auch noch hässlich. Das ist die traurige Realität. Eine wunderschöne Frau mit langem, offenen Haar, die barfuß über eine Wiese schreitet und wahnsinnige Texte vor sich hinmurmelt, ist Kitsch, leider. Aber einmal ist mir doch etwas begegnet. Monika, 17 Jahre alt, Patientin auf der geschlossenen Station, hat langes schwarzes Haar, große dunkle Augen und eine unheimlich weiße Haut. Sie spricht nicht und läuft ganz steif, da sie e i n Gipskorsett vom Hals bis zur Hüfte trägt. Die schwarzen Augen, die weiße Haut sind wie aus einer anderen Welt. Monika kommt aus einem Märchen, das uns von früher bekannt 9 ist, das Märchen von Schneewittchen. Nach einer Klassenreise fing Monika an und wollte nicht mehr Geige üben. Sie spielte sonst zwei Stunden täglich. Dann wachte sie mitten in der Nacht auf und starrte ins Dunkel, bis sie endlich wieder einschlief. Am Morgen saß sie beim Frühstück und ließ das Brötchen liegen. Stück für Stück schloß sich der gläserne Sarg um Schneewittchens jungen, blühenden Körper. Die sie umstanden, blickten fassungslos. Sieben Wochen – sieben – lag Monika auf ihrem Krankenhausbett, ohne zu sprechen, ohne zu schlafen, ohne zu weinen, eingesperrt in einem unsichtbaren Kasten, das Gift in sich, das sie nicht loswerden konnte. Wir sprechen heute von „Hirnstoffwechsel“, im Märchen ist es der Apfel, den die Hexe bringt. Die Menschen damals konnten es nicht anders ausdrücken, wir können es nicht anders ausdrücken als durch die Hirnchemie. Es ist aber das Unbegreifliche, das Schreckliche. Die Zwerge fühlen sich durch das Glas getröstet. Schneewittchen ist nicht tot, sie „schläft“. Sie sieht so lieblich aus wie sonst. Sie atmet, und ihre Brust hebt und senkt sich leise. Die Zwerge sind nicht nur klein, sondern auch dumm. Schneewittchen schläft nicht. Ihre Gedanken irren und schlagen an die Scheiben wie verletzte Falter. Sie ist nicht tot, aber lebensmüde. Sie wartet auf die Uhr, auf den Morgen, auf die Schwester. Und plötzlich steht sie auf. Monika steht auf, fährt mit dem Fahrstuhl, geht auf die Straße nach Monaten, kommt nach Hause und steht, ein Gespenst, plötzlich bei ihrer Mutter in der Küche. Die Mutter geht auf sie zu, will sie am Arm fassen, aber Monika sieht plötzlich in der Mutter die böse Königin. Die Böse will sie zurückbringen in das Zimmer, zu der Uhr, in den Sarg, und Monika nimmt das Küchenmesser, sticht die Mutter und stürzt sich aus dem Küchenfenster, aus dem 4. Stock in die Grünanlage. Wie sie in diesem Augenblick ausgesehen hat, Platanenblätter 01/09 Äußere versus innere Schönheit kann sich vorstellen, wer dem Mädchen im Tagesraum der Klinik Wochen später begegnet ist. Kann sich das schwarze Haar vorstellen, die schwarzen Augen, das Weiße, das Blut, die gläserne Wand, die beim Aufprall nicht zerbrochen ist. Doch, das ist schön, weil es alles zusammenstimmt, und deshalb werden wir es niemals vergessen Es war Gras, kein Pflaster, deshalb überlebt Monika, und jetzt kommt das moderne Märchen, die Medizin. Die Ch irurgen im Osk ar- Helene-H eim reparieren ihre Wirbelsäule, daß nichts zurückbleibt am Ende. Die Psychiater in der Eschenallee holen sie aus der Depression mit Fluctin. Und dann kommt die Szene, wie Monika in unserem 5-Bett-Zimmer in der Dämmerung steht und Geige spielt, Mozart, die Eltern haben das Instrument mitgebracht. Die Schwestern stehen an der Tür und lauschen und sagen: „wie schön“. Ja, das ist auch schön, die Musik. A.W. Pauls Faible für Schönheit, wie er sie interpretiert Paul fand sich schon als Kind nicht schön, sondern im Vergleich zu Mädchen gleichen Alters, die z. B. zur Kommunion herausgeputzt waren (oder auch nur ihn in seiner Umgebung im Kindergarten oder später auf dem Schulhof der Grundschule immer wieder auffielen) eher hässlich. Warum? Paul war damals recht mager, so dass man bei ihm die Rippen zählen konnte, hatte im Vergleich zur Körpergröße einen kleinen Kopf, mit relativ großen Ohren, deren Abstehen Paul durch langes Training vorübergehend vermindern konnte, aber nie völlig anlegen. Außerdem fehlte ihm ein ausgeprägter Hinterkopf. Dafür hatte Paul schon als Kind eine ziemlich große, knollige Nase, die stärkere Mitschüler dazu verführte, sie bei Rangeleien platt zu drücken. Auch diese stärkeren Mitschüler fand Paul natürlich schöner als sich selbst, einfach deswegen, weil sie sämtlich einen „männlicheren“ Körperbau hatten, muskulös und durchtrainiert. Dafür waren sie meist, was ihre schulischen Leistungen (Sport ausgenommen) betraf, eher mangelhaft. Doch das konnte Paul höchstens dazu benutzen, sie über 10 unauffälliges Abschreiben „Freunden“ zu machen. lassen zu Freundinnen jedoch, Pauls sehnlichster Wunsch, um sich ihre in seinen Augen ausstrahlende ebenmäßige Schönheit zueigen zu machen, waren für ihn, der sich für hässlich hielt, lange Zeit nur aus der Ferne zu genießen. Doch im Laufe seines jungen Lebens erfuhr Paul zum Glück, dass seine vermeintliche Hässlichkeit von einigen jungen Frauen, deren Schönheit er attraktiv fand, durchaus nicht als Hinderungsgrund empfunden wurde, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Doch sobald er auch erotisch von ihnen akzeptiert schien, bekam es Paul plötzlich mit der Angst zu tun. Paul war so überwältigt vom Anblick ihrer unverhüllten Schönheit, dass er meinte, diese Schönheit nicht durch seine begehrlichen tollpatschigen Berührungen verletzen zu dürfen. Und so kam es, dass Paul bei diesen Gelegenheiten immer wieder aufs Neue in Tränen ausbrach. Der eigentliche Grund dafür war Pauls erstes sexuelles Erlebnis mit einer eroberten Freundin, einer Schülerin, überhaupt, die er während seiner ersten Studienmonate mittels „Petting“ in seinem Zimmer im Studentenheim befriedigt hatte, wobei er ihr in blühender Fantasie von seinen früheren sexuellen Erfahrungen während der Schulzeit vorlog, weil er von ihr wusste, dass sie von ihrem Exfreund entjungfert worden war. Adelheid, so hieß das Mädchen, entschloss sich, nach dem Schulabschluss eine Ausbildung zur Krankenschwester in einer 200 km entfernten Kleinstadt anzufangen. Das Einmieten in einem Hotel der Kleinstadt als „junges Ehepaar“ in einem Doppelzimmer sollte ein Höhepunkt ihrer Beziehung werden, die durch die Ausbildung von Adelheid dann nur noch gezwungenermaßen sporadisch stattfinden würde. Doch nach befreienden körperlichen Umschlingungen in sämtlichen Positionen, die jeder Sexualexperte aus dem Kamasutra (indisches Lehrbuch) herbeten kann, kam es zwar zu der von Paul und Adelheid ersehnten Penetration, doch leider kurz danach bei Paul zur zwar kondomgesicherten „ejaculatio präcox” (vorzeitiger Samenerguss). Danach war Adelheid in den Augen von Paul zwar Platanenblätter 01/09 Arbeit & Freizeit immer noch überaus schön. Aber obwohl sie versuchte, Paul über dieses “Missgeschick” hinwegzutrösten, setzte sich in Pauls kleinem Kopf dieses Erlebnis als peinliche Niederlage fest, was dazu führte, sich für „impotent“ zu halten, was er in dieser Nacht im Hotelzimmer auch blieb. Was auch blieb, war bei Paul die latente Angst vor weiteren Begegnungen dieser Art, nicht nur bei der schönen Adelheid, sondern bei fast allen anderen schönen jungen Frauen, von deren Ausstrahlung Paul im Laufe seines voranschreitenden Lebens fasziniert war und deswegen ihren Kontakt mit allen ihm verbal zur Verfügung stehenden Mitteln suchte und sonderbarerweise trotz seiner vermeintlichen Hässlichkeit auch fand. Doch immer wenn die schönen jungen Frauen bereit waren, mit ihm die schönste Tätigkeit zu vollziehen, die Menschen von Natur aus anstreben, kamen Paul erst mal die Tränen… Danach konnte Paul dann öfters feststellen, dass einige dieser schönen Frauen ihn körperlich so „behandelten“, dass die in seinem kleinen Kopf befindliche latente Angst sich allmählich auflöste. Und danach wurde es meist für Paul und auch seine schöne Partnerin erst wirklich schön. Und das war und ist, um mit unserem Bürgermeister zu sprechen, gut so. H. V. Ich bin dann mal weg! So oder ähnlich könnte meine Äußerung jeden Wochentag -vorausgesetzt es geht mir gut- dem Personal gegenüber auf der Station lauten. Ich bin ein Dauergast in einer psychiatrischen Einrichtung, mittlerweile in der zweiten und mittlerweile auch das zwölfte Jahr. Das liegt daran, dass ich jahrelang nichts gemacht habe und erst im achten Jahr hier in der zweiten Einrichtung meine Chance gesehen habe. Ja, ich habe nie gelebt und werde 40, aber dass nur nebenbei, denn das ist ein anderes Thema. Meine Beschäftigungstherapie übe ich in einer Druckerei oder vielmehr in einem Verein für psychisch Kranke aus. Die Arbeit ist sehr umfangreich und sehr vielseitig. Andererseits ist zu „bemängeln“, dass man hier keinen vollen Arbeitstag arbeiten kann, da man ja Patient in der Therapie ist und möglichst an allen Therapien teilnehmen soll. Nun aber zum Thema, dass da lautet: „Wie sieht ein abgerundeter Arbeitstag eines Patienten in der Druckerei aus?“ Wenn wir in der Druckerei angekommen sind, passiert folgendes: Wir setzen uns an einen „runden Tisch“ und machen Arbeitsbesprechung. Nein, wir sitzen nicht, wie die höheren Herren und Damen im Jahre 1989 zusammen um die vorherrschende Gesellschaftsordnung zu ändern, wir machen nur Arbeitsbesprechung. „So, passt mal auf liebe Leutchen, heute wird ein schwerer Tag?“ So einen, oder einen ähnlichen Satz kann man da vom Chef schon mal hören. Dann wird die Arbeit aufgeteilt. Zum Beispiel tragen wir einzelne Seiten von Broschüren zusammen. Wenn da ein Auftrag ist, über z. B. 3.000 Broschüren, dann ist dass schon ein Heidenspaß, es kann aber auch in Langeweile ausarten. Aber da muss man durch. Ich sag mir dann immer wieder, wenn ich in dieser schwierigen Zeit draußen leben würde, könnte ich mir die Arbeit auch nicht aussuchen. Vor allem, heute kann man schon von Glück reden, wenn man überhaupt Arbeit hat. Nun bleiben wir mal bei dem Beispiel, dass ich angesprochen habe. Wenn wir zusammentragen, sind wir schon mitten in der Arbeit. Davor passieren Dinge, genauso wie danach. Folgendermaßen läuft die Sache ab: Bei uns meldet sich ein Kunde. Wie er zu uns gekommen ist, ist egal, wir freuen uns über jeden Kunden. Dieser Kunde erteilt uns einen Auftrag. Es kommt vor, dass er von uns einen Kostenvoranschlag bekommt, dass muss aber nicht sein. Er kann schreiben, er kann anrufen, selbst ich habe schon mit Kunden gesprochen, auch wenn 11 Platanenblätter 01/09 Natur & Schönheit ich von Tuten und Blasen keine Ahnung habe. Jedenfalls das Telefon ist größtenteils meins, weil ich am besten mit einem Computer Schreibarbeiten erledigen kann. Schreiben entwickelt sich gerade zu meinem Steckenpferd, aber das nur nebenbei. Wir machen auch Angebote an oder für Kunden, machen ihnen also klar, wie ihre Bestellung aussehen könnte, wenn sie fertig ist. Wir stellen dann die Druckplatten her, welche wir benötigen, um an der SORM die einzelnen Seiten zu drucken. Die SORM ist eine Druckmaschine genauso wie die GTO, nur dass die GTO kleiner ist. Das Drucken geht sehr zügig voran. Meistens drucken wir 8 Seiten auf einmal. Ist das erledigt, werden die Seiten mittels Schneidemaschine voneinander getrennt. Dann kommt un-sere Falzmaschine zum Einsatz. Sie falzt die einzelnen Seiten, so dass sie schon erstmal so aussehen, dass sie eine Broschüre werden wollen. Ist das erledigt, wird, wie schon erwähnt, zusammengetragen. Und ob Sie es glauben oder nicht, das alles machen zum größten Teil Patienten wie auch die Dinge, die da noch kommen. Das nächste Ding ist das Heften. Die einzelnen noch nur zusammengelegten Broschüren werden zusammengeklammert. Da muss man sehr genau gucken, denn wir wollen ja Qualität liefern und keinen Ausschuss. Und da kommt noch vel mehr, wie Sie im Folgenden lesen werden. Du, mein Wald Frühmorgens hast Du mich angelacht, hast´ die Sonnenstrahlen zu mir gebracht – zugeflüstert Deinen strammen, stolzen Recken, sie sollen mich doch wecken. In Dir ist Lebenskraft, das hat der liebe Gott gemacht! Anbetend fall´ ich auf die Knie´ mit erhobenen Händen. Dieses bezaubernde Bild möge es sich niemals wenden! Den Tränen nahe spaziere ich umher, die schnöde Welt bekümmert mich nimmermehr. Mein liebster, treuer Freund bin stets bei Dir in Gedanken, werde nie von Dir wanken. Gerade in düsterer Zeit, bist Du immer für mich bereit. Alles darf ich Dich fragen – alles Dir sagen. Hab´ innigsten Dank, Du, mein schöner grüner Wald – mit Dir möcht´ ich werden alt. Unsere Broschüren sehen jetzt erst einmal wie Broschüren aus. Diese werden jetzt an der Schneidemaschine geschnitten. Und dann geht es unterschiedlich weiter: Zum ersten wird immer eine bestimmte Anzahl Broschüren abgezählt und verpackt, um von unserem Kraftfahrer an einen bestimmten Kunden geliefert zu werden. Es gibt aber auch noch eine andere Variante. Es kommt auch vor, dass wir jede Broschüre eintüten und mit oder ohne Anschreiben im Briefumschlag an die privaten Kunden unserer Kunden schicken. Bei der Variante zwei gibt es noch mehr zu tun. Wir drucken für diese Aufträge Adressen aus, welche sortiert auf die Briefumschläge aufgeklebt werden. Auch erhalten diese Briefumschläge einen Poststempel, denn wer will schon 3.000 Briefmarken anlecken. Solche Lieferungen werden dann zur Post gebracht und 12 Gisela Latten Platanenblätter 01/09 Natur & Schönheit Erlebnisbericht von einer Weihnachtsfahrt im DEZEMBER 2008 Am 9.12.08 haben mein Gatte und ich eine Tagesfahrt vom Bezirk Wilmersdorf ab Rathaus um 9.45 Uhr gestartet. Los ging es mit dem eigenen Bus der Restauration Seehof. Die Fahrt dauerte eineinhalb Stunden. Dort angekommen konnte man sich in dem schönen Restaurant des Seehofs aufwärmen. Vorher allerdings wurde ein zwanzigminütiger Spaziergang zum See unternommen. Danach war knusprige Gänsebratenkeule mit Knödeln und zerlassener brauner Butter und Rotkohl angesagt. Dazu gab es einen exzellenten Côte de Provence zum Trinken. Statt Nachtisch wurde ein Weihnachtsprogramm mit der Alleinunterhalterin Viola Parker mit vielen netten Weihnachtsmelodien und Darbietungen vorgeführt. Zwischendurch wurde Feuerzangenbowle mit Gebäck serviert! Gegen 16.30 Uhr war die Heimfahrt vorgesehen, welche in eine Lichterfahrt ausarten sollte. Natürlich war der Kurfürstendamm die begehrteste Meile dafür. So cirka 19.00 Uhr sind wir wieder wohlbehalten in Wilmersdorf gelandet! Es war ein sehr schönes vorweihnachtliches Programm mit viel guter Laune von den Teilnehmern! Somit war alles recht gelungen. FRIEDEN Frieden sucht mein müdes Herz, Frieden, Herr, von dir allein. Nach des Tages Sorg´ und Schmerz, möchte es geborgen sein. Hör, o Herr, des Herzens Flehn, schenk aus deiner Himmels Höhn, FRIEDEN mir, nur FRIEDEN! Gnade such ich mit Verlangen, Herr, ich sehne mich nach dir, möchte volles Heil empfangen, öffne mir die Gnadentür! Hör, o Herr, des Herzens Flehn, schenk aus deines Himmels Höhn Gnade mir, nur Gnade. Leni Metzger Nachrodt – Wiblingwerde Recherchiert von Eve 7 Tage Zeitung vom 13. Dezember 2008 eve 13 Platanenblätter 01/09 Natur & Schönheit MEINE SCHÖNSTEN ERINNERUNGEN Schönheit, was bedeutet das für die Menschheit? Es handelt sich um einen sehr subjektiv gefärbten Begriff, beispielsweise im Vergleich mit der Zeit. Doch selbst der Faktor Zeit hängt mit der Schönheit zusammen. Hierbei werde ich eisern an die Vergänglichkeit erinnert. Denn eine so genannte schöne Frau wird heute von der Männerwelt angehimmelt, doch bereits Tage später, bedingt durch einen Unfall, wirkt sie entstellt. Niemand auf dieser Welt redet dann noch von - Schönheit -. Ich meine damit natürlich die visuelle Seite. Von der inneren Schönheit möchte ich in diesem Beitrag nicht erzählen, weil diese für mich eine andere Richtung darstellt. Was aber finde ich besonders anziehend, wohltuend im Zusammenhang mit meinen Erinnerungen? Es sind mehrere Gebiete, in welchen ich die schönen Seiten des Lebens gesucht und gefunden habe. Mein Favorit in dieser Hinsicht war und bleibt das Meer. Aus dem Meer kam das Leben. Ohne Wasser gäbe es uns alle nicht Der unendlich erscheinende Ozean hat mich stets fasziniert und interessiert. Er „ überlebt“ die Mensch- und Tierwelt um ein Vielfaches. Denn das Meer benötigt keine Menschen, aber wir Erdenbürger brauchen das große Wasser. Die riesigen Ozeane beeindrucken mich durch ihre Macht. Sie fallen mir immer wieder auf durch ihre Wandlungsfähigkeit, durch Ebbe und Flut, durch Naturphänomene und besitzen im Gegensatz zum Menschen kaum eine Spur von Vergänglichkeit. Natürlich bringen die Weltmeere nicht nur Leben hervor, sondern fordern teils viele tausend Menschenleben. Für mich zeigen sich hier die Grenzen, eingebunden in Naturgesetze, des Menschen. Wer diese Gesetze missachtet, kann leicht zu Tode kommen. Ich hatte mehrfach in meinem Leben das große Glück; mich selbst an Bord eines Passagierschiffes von der Mannigfaltigkeit der See zu überzeugen. Damit meine ich keine Küstenfahrten, sondern die 14 Bewältigung von vielen hundert Seemeilen im Blauwasser. Zu meinen angenehmsten Erlebnissen zählt ein Sonnenuntergang an Bord der „ SeaEscape“, einem achtzig Meter langen, komfortablen Passagierdampfer). Dieser bedient die Strecke von Miami (Florida) bis Freeport auf den Bahama-Inseln. Wie in südlichen Gefilden üblich, geht kurz nach 17 Uhr die Sonne unter. Diese Zeit auf See, bei karibischen Rhythmen und einem kühlen Drink in der Hand, werde ich nie vergessen. Solch eine Situation hat mich besonders nachhaltig geprägt und ich empfinde sie mehr als schön. Ich war beim Anblick der bereits fast verschwundenen Sonne, bei wohligen 28 Grad Celsius Lufttemperatur überwältigt und wunschlos glücklich. Alles passte zusammen. Der schwache Westwind sorgte für wohlige Abkühlung, ohne zu frieren. Nur mit T-shirt und Jeanshose bekleidet lauschte ich der Trommelmusik an Bord. Keine Hektik oder der Gedanke an wichtige Termine kam auf. Einfach relaxen war angesagt. Mit mir und der Welt einig, genoss ich die etwa fünfstündige Rückfahrt nach Miami. Doch ich muss hier betonen, dass ich das Meer in all seinen Facetten akzeptiere und auch wunderbar finde, wenn die See durch Sturm aufgewühlt wird. Solche Situationen kenne ich nicht nur vom Atlantik; sondern teilweise von der Ostsee. Dabei erinnere ich mich an eine Fahrt mit der Autofähre von Deutschland zur dänischen Insel Gedser. Kaum abgelegt kam Starkwind auf und die Fähre krängte erheblich. Schließlich neigte Platanenblätter 01/09 Natur & Schönheit sich das Schiff abwechselnd Back- und Steuerbord bis 25 Grad. Natürlich rutschte das Geschirr von den eingedeckten Tischen und so mancher Passagier griff zur Tüte, weil der Mageninhalt nach oben strebte. Mir wurde weder übel, noch hatte i c h Schwierigkeiten m i t d e r Schaukelei. Einen Grund hierfür sehe ich in meiner Einstellung zum „ großen Wasser“. Ich nehme die scheinbaren Berechenbarkeit fließen in meine Überlegungen ein. Leider unterlaufen mir dabei immer wieder grobe Fehler. Das hindert mich trotzdem nicht, Abstand von teils gewagten Projekten zu nehmen. Ich befasse mich weiter mit der Möglichkeit, als Alleinsegler in einem 40 Fuß langen Segelboot den Atlantik zu überqueren. Und das, obwohl mich Bekannte oder Ärzte vor solch einer Tour d r i n g l i c h s t gewarnt haben. A n d e r e bezeichnen mich deshalb als einen Fantasten, weil sie meine paranoidschizophrenen Unwirtlichkeiten, wie Sturm und hoher Wellengang genauso hin, wie die spiegelglatte See. Nicht Unterwürfigkeit, Demut, Schicksalhaftigkeit, sondern Respekt vor dem Meer spielen in meinen Gedanken eine Rolle. Ich fühle mich in der Lage, mental auf stürmisches Wetter oder tagelange Flaute, Hitze und Kälteextreme vorzubereiten. Auch Planbarkeit sowie Krankheitserscheinungen kennen. Den Skeptikern sage ich, dass meine Chancen ein solches Projekt umzusetzen, eher gering sind. Aber ich benötige eine ernsthafte Aufgabe, an die ich glauben kann. Bis jetzt hat mich die Auseinandersetzung mit diesem Projekt mit Sicherheit vor einer erneuten Einlieferung in die -Geschlossene Psychiatrie- bewahrt. Denn meine Tageszeit hat dadurch stets neue 15 Platanenblätter 01/09 Platanenblätter international „Ich denke nicht in Farben und schaue auch nicht schwarz-weiß“ Am 20. Januar 2009 saß ich am späten Nachmittag vor dem Fernseher und verfolgte aufmerksam die Vereidigung des neuen Präsidenten Barack Obama. Das war das erste Mal, dass ich mir so etwas ansah. Vor acht Jahren hatte es mich nicht weiter interessiert und vor vier Jahren stöhnte die Welt „Nein, bitte nicht schon wieder Mr. „Dubbelju“ Bush. Der Neue hat nun sein Amt angetreten und der Alte hat sich vom Acker gemacht. Das durfte ich mir nicht entgehen lassen. Noch am Abend verfolgte ich die Parade und wie sich das neue Präsidentenpaar ins Weiße Haus tanzte. Was in den Medien immer groß erwähnt wird, dass Obama der erste schwarze Präsident der USA sei, was eigentlich nicht so ganz korrekt ist. Ich sage eher “Obama, ist der erste farbige Präsident“, da er die Geschichte der Schwarzen gar nicht gelebt hat. Sein Vater, Barack Hussein Obama Senior, stammt aus Alego in Kenia und gehörte dem Luo-Volk an. Seine Mutter, Stanley Ann Dunham ist eine weiße Amerikanerin aus Wichita im Bundesstaat Kansas. Die Eltern lernten sich als Studenten an der Universität von Manoa, Hawaii kennen. Sie heirateten 1961 in Hawaii, als in den anderen Teilen der USA Ehen zwischen Schwarzen und Weißen noch verboten war. Am 4. August 1961 kam Barack Hussein Obama Junior in Honolulu zur Welt. Als er zehn Jahre alt war, ließen sich die Eltern scheiden. In einer zweiten Ehe war seine Mutter mit einen Ölmanager aus Indonesien verheiratet und zog mit dem Sohn nach Jakarta. 1971 zog Obama zurück nach Hawaii und lebte dort bei seinen Großeltern mütterlicherseits, die ihn liebevoll aufzogen. Bei den Vorwahlen sagte er, dass er „Black and White“, also ein Mix (Mischling) sei. Oh Toll, dachte ich so wie ich! Barack Obama scheint die Welt verändert zu haben. In den Medien lese und höre ich vom „Hoffnungsträger aller Nationen“. In Deutschland schätzt man seine Frische, seine ursprüngliche und offene Art. So in einer Boulevard Zeitung zu lesen. „ Obamas Rede hat mich zu Tränen gerührt“, sagt Lord George Weidenfeld, Publizist und Amerika -Kenner. Von vielen Leuten die ich persönlich kenne, hörte ich das selbe: „Ich 16 habe vorm Fernseher gesessen und geweint “. In Berlin gab es viele Partys. Im Schöneberger Goya - Club feierten 1500 Menschen. Eine der Party Gäste, die farbige Schauspielerin Rosa Lind-Baffoe sagte: ;Farbe macht die Welt einfach glücklicher! Deshalb gehen die Weißen ja auch unter die Sonnenbank! Black is beautiful! Das „ Yes, we can“- Gefülhl hat auch die Kids wohl überall auf der Welt beflügelt. „Schön zu wissen, dass auch ich einmal Präsident werden könnte“, sagte ein kleiner achtjähriger dunkelhäutiger Junge in Washington. ZDF - Moderator Cherno Jobatey meinte bei einem Interview: “Ich denke nicht in Farben. In Amerika beneideten uns die Intellektuellen bislang um Merkel, weil sie rationale Physikerin ist. Jetzt haben sie einen Harvard - Professor als Präsidenten “. Viele Afroamerikaner sagen: „Durch die Wahl des ersten „schwarzen“ Präsidenten hat man das Gefühl mehr Wert zu sein“. Das finde ich dann auch schon wieder etwas traurig, dass die Menschen erst jetzt merken, dass Farbige mitunter immer noch Menschen zweiter Klasse sind. Doch viele wünschen sich auch, dass man weniger auf Platanenblätter 01/09 Platanenblätter international seine Hautfarbe sieht und mehr auf, das was er leistet“. Das ist auch meine persönliche Meinung. Viele sagen, Barack Obama ist ein intelligenter, charismatischer Mensch, der Gleichberechtigung und Hoffnung auf ein friedlicheres Amerika verkörpert. Ich hoffe, dass es sich in der Zukunft auch so bestätigen wird. Wenn ich Mr. Obama in irgend einer Zeitung sehe, ist es mir auch ziemlich egal, ob er in Schwarzweiß oder in Farbe abgedruckt ist. Was zählt - ist, was im Artikel darunter steht. Und da hat er sich vom ersten Tag an auch schon richtig ins Zeug gelegt. In seiner Amtsansprache am 20.01.09 sagte Obama: „An diesem Tag sind wir hier, weil wir die Hoffnung statt der Angst gewählt haben. Einigkeit in unseren Zielen anstelle von Konflikt und Zwietracht.“ Manuela Macht Döner schöner ?!? NEUES AUS DEM REICH DER MITTE Jeder Bürger türkischer Abstammung würde diese Frage wohl bejahen. Was beinhaltet so ein Döner? Weiterhin ist zu sagen, dass der Döner zu den meist geliebten Fast-Food-Gerichten der Deutschen gehört. Aber wie sieht es mit dem Gesundheitsaspekt beim Döner aus? Gegenüber dem Klassiker Pommes RotWeiß mit Currywurst ist der Döner wohl gesünder, weil dieser Salat enthält. Doch hat ein solcher auch ungesunde Seiten an sich, er wird in einem Weizenmehl-Fladen serviert, hat eine fette Sauce in sich, und als letztes ist das Fleisch zu nennen. Beim heutigen Preiskampf in der Dönerpolitik ist kaum noch zu sagen, ob es sich um mit Glutamat versetztes Fleisch bzw. Gammelfleisch handelt oder wie hoch der Hackfleischanteil ist! Wollte man dieser Problematik aus dem Weg gehen, kann man sich immer noch für den vegetarischen Bruder des Döners: den Falafel entscheiden oder einfach das Fleisch weglassen. Und wenn man sich vom Genuss des Döners nicht abhalten lassen möchte, kann man diesen bei dem Imbissinhaber seines Vertrauens essen, sofern er einem koscheres Fleisch, eine joghurtbasierte Sauce und einen Vollkorn-Fladen serviert. Und hier noch eine Anregung für das Kochteam des vegetarisch-kulinarischen Abends, der sich einer hohen Beliebtheit erfreut: Bringen Sie doch mal die vegetarische Variante des Döners dem Besucher schmackhaft bei! Von Ke Feng Me und Peng Ei Weg Das Redaktionsteam der in Hua Schan Li, der im Nordosten Chinas gelegenen Provinzhauptstadt, sendet allen Leserinnen und Lesern auf dieser Welt herzlichste Neujahrsgrüße. Bekanntlich feiern die Chinesen das Neujahrsfest einige Wochen später als die restliche Welt. “Man lebt nicht nur von Reis allein “, meint unser treuer, langjähriger Reporterkollege Fon zu Baij und verweist mit berechtigtem Stolz auf die weltberühmten »Platanenblätter«. Diese erscheinen ab dem Jahr 2009 auch und endlich in chinesischer Sprache. Wer das nicht glaubt, sollte sofort oben nachlesen. Mit unerschrockenen in die Zukunft gerichteten Grüßen Euer Fon zu Baij BILDER MIT PENDELAUSSCHLAG Von Petra D. und Dieter Winzig Jim Avignon ? Bis zum 10.01.2009 war mir dieser Name aus der Künstlerwelt völlig unbekannt. Eine Bekannte machte mich auf seine Ausstellung in Berlin-Kreuzberg, Oranienstr. 164 aufmerksam, welche seit o.g. Datum zu sehen war. 17 Platanenblätter 01/09 Kunst & Kultur Ehrlich gesagt, es war meine innerste Neugier auf diesen Mann, die mich dorthin drängte. Um nichts zu verpassen, “bewaffnete“ ich mich mit meiner Digitalkamera und einem dicken Schreibblock. Da die Petra diesen Jim A. persönlich kennt und von ihm ein Autogramm wollte, begleitete ich sie zur Vernissage am Sonnabend, 10. Januar 2009. Gleich beim Betreten der Galerie SAKAMOTO fiel mir ein farbenprächtiges Gebilde aus vielen Pappkartons auf. Also nicht nur gewöhnliche Bilder, sondern solche mit dreidimensionalem Charakter‚ Metallfedern, Pendeln, untermalt durch eine mir seltsam erscheinende Tongebung, ließen mich aufhorchen. -Aufstand der Dinge- nennt der Künstler sein Werk. Eine äußerst plastisch wirkende Ansammlung von an die Wände gehängten Kästchen, mit pfiffig-kunstvollem Farbenspiel erwartet den Besucher. Drei Wände der Galerie sind mit unterschiedlich großen Kartons und Obstkisten-Fragmenten sowie Drahtteilen belegt. Doch über all dem dominiert etwa in der Mitte der 11 Meter langen Hauptwand, ganz oben, eine dreiteilige Plastik, die für mich die absolut höchste Aussagekraft gepaart mit brennender Aktualität beinhaltet. Über diesem Gebilde steht: CAN YOU BEAT THE SYSTEM ? Links darunter erkenne ich einen männlichen Kopf mit Hut. Darunter ist das Wort -capitalism- zu entziffern. In der Mitte prangt eine männliche Fratze. Unten lese ich: -DICTATOR Ship-. Und rechts ist ein dreieckiger Kopf zu sehen, der mit: “communism“ unterschrieben wurde. Als gelungenen Clou betrachte ich ein Pendel, dessen Gewicht abwechselnd auf alle drei 18 Figuren zeigt. Dazu sind im Hintergrund Instrumentalklänge zu hören, wie etwa das Geräusch einer Supermarkt-Kasse oder ein vieldeutiges Rasseln. Wie überlebt der Mensch den Kapitalismus, wohin zeigt die Richtung? Solche oder ähnliche Fragen fallen meiner Bekannten und mir bei der Betrachtung des oben genannten Trios ein. In diesem Zusammenhang wird es Zeit, dass ich die Gebrüder Moritz und Kasper Metz erwähne, da diese zusammen mit Jim Avignon diese Weltkarte der anderen Art, also bestehend vornehmlich aus Kartons, entwickelt und installiert haben. Bravo, super, denn ihre gemeinsame Performance gilt als gelungen und zeigt uns teils sehr naiven Menschenkindern die Grenzen auf. Und neue Fragen werden aufgeworfen. Überleben Menschheit oder Maschinen? Machen sich die vom Menschen einst kreierten technischen Helfer etwa selbständig...? Spätestens bei diesem Gedanken wird‘s gruselig und unsere scheinbar schöne, heile Welt entschwindet, ja beglückt uns mit Alpträumen. Eine perverse Flatulenz tut sich da vor mir auf, wenn ich daran denke. Well, nun habe ich den Jim Avignon verstanden. Er steckt den Finger in die Wunde. Er will uns sagen, dass wir endlich erwachen müssen. Dabei bedient er sich des Mittels der international sehr leicht verständlichen Zeichensprache, die ich hier erstmals entdecke. Petra und sicher andere konnten sie bereits eher sehen. Vieles, zu vieles wäre noch zu schreiben, denn Jim scheint ein wahres Multitalent zu sein. An diesem Abend kommt mir beispielsweise zu Ohren, dass er auch mit seiner eigenen Band “Neoangin“ musiziert, selbst textet... Übrigens verkauft er seine Bilder, Plastiken, Skizzen zu sehr zivilen Preisen. Zum Schluss muss ich sagen, dass ich Gelegenheit hatte, mit Jim persönlich einige Worte zu wechseln, Petra ihr ersehntes Autogramm bekam und ich diese Ausstellung als sehenswert empfand. JIM AVIGNON “Der Aufstand der Dinge“ Malerei, Installation, Musik, Performance Galerie SAKAMOTOcontemporary, Oranienstr. Nr. 164, 10969 BerlinKreuzberg www.sakamotocontemporary.com [email protected] Platanenblätter 01/09 Kunst & Kultur Berlinale 2009 - Bärenstarke Filme und ein Held Auch im diesem Jahr hieß es wieder „Vorhang auf“ für bärenstarke Filme auf der 59. Berlinale. Vom 5.02.09 - 15.02.09 wurden 386 Filme in verschiedenen Sektionen gezeigt. Mein Favorit war in diesem Jahr der Wettbewerbsbeitrag „Der Vorleser“ von Stephen Daldry, nach der Buchvorlage des deutschen Autors und Jura-Professors Bernhard Schlink. Der Vorleser ( The Reader ) Der 15 jährige Michael wächst in den 50er Jahren in einer deutschen Provinzstadt auf. Dank Wirtschaftswunder hat sich im Land ein positives Lebensgefühl eingestellt. In den Köpfen sind Krieg und NS -Diktatur erst einmal verdrängt. Kaum jemand mag über diese Zeit mehr reden. Deutschland will Da wird ihm schwindelig und auf halber Strecke steigt er aus. Als er sich an einem Hauseingang übergeben muss, begegnet er der 36 - jährigen Hanna Schmitz ( Kate Winslet ). Sie begleitet ihn nach Hause. Der Arzt stellt Scharlach fest. Michael muss für mehrere Wochen das Bett hüten. Er will sich bei seiner Helferin mit einen Blumenstrauß bedanken und besucht Hanna. Schnell merkt er, dass diese Frau ihn magisch anzieht, aber auch Hanna interessiert sich für ihn. Fast täglich besucht er sie nach der Schule. Sie bleibt ihrem jungen Liebhaber jedoch stets emotional distanziert. Michael will sie nicht verlieren und hat Angst vor Zurückweisung. Jedoch Hanna bestimmt die Regeln. Vor dem Liebesakt hat sie sich ein Ritual in die Normalität zurückkehren, so auch Michaels Familie. Man schaut in die Zukunft. Michael (David Kross) kommt gerade aus der Schule. Er steigt in die Straßenbahn. ausgedacht - er muss ihr etwas vorlesen. Er bemerkt nicht, dass Hanna Analphabetin ist und glaubt, sie genieße es vorgelesen zu bekommen. Sie zeigen sich auch in der 19 Platanenblätter 01/09 Kunst & Kultur Öffentlichkeit. Einen Sommer lang hält die Romanze. Als Michael sie wieder besuchen möchte, ist Hanna weg. Sie hat ihm nichts gesagt - keine Nachricht hinterlassen. Michael zieht nach Berlin und studiert Jura. Bei einer Gerichtsverhandlung, die er mit seinem Professor (Bruno Ganz) im Rahmen des Studiums besucht, entdeckt er Hanna. Mit ein paar anderen Frauen sitzt sie auf der Anklagebank. Sie soll während der NS - Zeit im Konzentrationslager Auschwitz als Zivilangestellte für die SS gearbeitet haben und für den Tod von 300 Menschen mitverantwortlich gewesen sein. Hanna gibt an, unschuldig zu sein und kann es nicht beweisen. Michael könnte ihr helfen, aber er schweigt. Hanna wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Es vergehen Jahre und Michael (nun gespielt von Ralph Fiennes) plagen Schuldgefühle. Da sind die alten Bilder in seinem Kopf. Auch wie Hanna im Gerichtssaal eine Schriftprobe abgeben sollte und sich dagegen wehrte. Da geht ihm ein Licht auf-Hanna ist Analphabetin. Nun nimmt Michael wieder Kontakt zu ihr auf. Allerdings nicht persönlich - sondern in dem er auf Tonbändern aus Büchern liest und sie ihr diese ins Gefängnis schickt. Wieder wird er zu ihrem persönlichen Vorleser. Im ersten Teil entwickelt sich der Film zu einem Abhängigkeitsdrama, bei dem man erst einmal nicht weiß, wo das Ganze eigentlich hinführt. In der zweiten Hälfte entwickelt der Film wesentlich mehr Dramatik und ich war sehr überrascht über die Wendung des Plots. Kate Winslet bekam für die Rolle als Hanna in „The Reader“ einen Golden Globe und einen Oscar für die beste weibliche Hauptrolle bei der 81. Oscar-Verleihung. Regie: Stephen Daldry Drehbuch: Bernhard Schlink / David Hare Darsteller: Kate Winslet, Ralph Fiennes, Alexandra Maria Lara, Bruno Ganz, David Kross, Karoline Herfurth, Hannah Herzsprung u.a. Dauer: 122 Min. Seit dem 23. Februar 09 in den offiziellen Kinos zu sehen. Wenn man Festivalchef Dieter Kosslick befragte, was seine größte Freude auf der diesjährigen Berlinale war, kommt spontan die Antwort: „Der Friedrichstadtpalast.“ In 20 diesem Jahr gab es zwei neue Spielstätten, das Cinema Paris und der Friedrichstadtpalast, der sich ausgezeichnet für die Wettbewerbsbeiträge und Gala - Vorstellungen bewährte. Denkwürdige Szenen hatten sich dort abgespielt: Angela Merkel auf dem Roten Teppich, vor der Premiere von „Effi Briest“ oder Heike Makatsch, die als Hildegard Knef von den Fans umlagert und gefeiert wurde. Der Friedrichstadtpalast feierte am Ende der Filmfestspiele seinen vollen Erfolg, unter anderem mit 1800 ausverkauften Plätzen - jeden Abend. Insgesamt wurden 383 Filme in 1238 Vorführungen gezeigt. Nahezu 20.000 Akkreditierte aus 136 Ländern kamen zum Festival und mit rund 270.000 verkauften Tickets wurde ein neuer Publikumsrekord erzielt. Bei der diesjährigen Berlinale habe ich fleißig gefilmt: bei Google - You Tube - Platanenblätter 01/09 Kunst & Kultur Virtuose des Grauens - Meister des Makabren In unserer Serie über bekannte Persönlichkeiten und ihre psychischen Zustände berichten wir heute von dem Literaten und Poeten Edgar Allan Poe (1809 - 1849): Es zeigen sich in seinen Geschichten immer wieder zwei Elemente, die charakteristisch sind für sein Gesamtwerk: einerseits das Unheimliche, das Phantastische, das so düstere Stimmungen erzeugt - und andererseits das streng Analytische, unbedingt Logische. Die düsteren Stimmungen - das ist sicher hat Poe immer wieder selbst durchlebt. Edgar Allan Poe, geboren am 19. Januar 1809 in Boston, war erst zwei Jahre alt, als seine Mutter starb. Der Vater war vorher schon spurlos verschwunden. Edgar bekam einen Pflegevater, der ihn nicht liebte und ihn so wenig unterstützte, dass er sein Studium nicht beenden konnte. Auch auf der Militärakademie scheiterte Poe. Er begann zu trinken und zu spielen - machte Schulden und war ständig in Geldnöten. 1838 heiratete er seine Cousine Virgiania Clemm, die 1847 starb und ihn hilflos zurückließ. Poe verfiel in schwere Depressionen und schrieb sein erstes Gedicht (“Annabel Lee“), um seine Trauer zu verarbeiten. Doch zeitlebens gelang es ihm nicht, mit seiner Trauer fertig zu werden. An seinen Gedichten und ersten Geschichten, die veröffentlicht wurden, verdienten nur die Verleger - während Edgar Allan Poe in bitterer Armut lebte und am 7. Oktober 1849 in Baltimore unter nicht geklärten Umständen im Alter von nur 40 Jahren starb. Heute ist Edgar Allan Poe einem Millionenpublikum vor allem durch seine Krimis und Horrorgeschichten bekannt. Viele seiner Werke wurden auch verfilmt - in eine Schublade ließ sich der vielseitige Autor jedoch nie zwängen. Poes Hauptthema, das in vielen Stories immer wieder auftaucht, ist der Tod einer schönen Frau (Morella, Liglia, Annabel Lee). Mehrfach handeln die Geschichten auch von lebendig begrabenen Personen (“The fall of the house of Usher“, “The Prenature Burial“). Poe entwickelte sich geradezu zu einem Virtuosen des Grauens und Meister des Makabren. Es kamen immer wieder Personen in seinen Werken vor, die geradezu vom “Wahn“ gepackt ihr eigenes Unglück provozierten oder trotz Kenntnis des sich anbahnenden Unheils scheinbar machtlos direkt in ihr Verderben laufen - und sich darüber verzehren (“The tell - tale heart“, “The black cat“). Poe verfasste Satiren, Essays, Lyrik, ja sogar höchst komplexe naturwissenschaftliche Abhandlungen. Die Honorare fielen aber so kümmerlich aus, dass er sich nur gerade so über Wasser halten konnte. Einmal gewann er einen Wettbewerb um die beste Novelle lachhafte 50 US-$. Er war Künstler - und überhaupt kein Geschäftsmann. “Spielt alles keine Rolle - denn eigentlich bin ich ein Poet“, sagte er einmal, als ihn die Geldnöte wieder psychisch runterzogen. Der Abgrund ist Poes zentrale Erzählfigur: Er stellt quasi die innere Zerrisssenheit und Unwiderstehlichkeit des Sogs dar. In seinem Werk “Odd“ beschreibt ein IchErzähler das völlige Chaos und das absurde und makabre Leben: Am Abend hat er eine Verabredung zur E r n e u e r u n g s e i n e r Feuerschutzversicherung - verpasst sie aber, weil ein von ihm ausgespuckter Traubenkern den Minutenzeiger der Standuhr blockiert! Prompt brennt, weil 21 Platanenblätter 01/09 Kunst & Kultur eine Ratte die Decke samt Kerze vom Nachttisch reißt und in ihr Loch schleppt, das Haus ab. Doch damit nicht genug! Der Erzähler wird zwar über eine Leiter gerettet - doch es kratzt sich gerade eine Sau daran - er stürzt von der Leiter und bricht sich den linken Arm. Dann will er ins Wasser gehen, um seine Brandwunden zu kühlen - da stiehlt ein Rabe seine Hose. An der Grenze zum Wahnsinn Das Perverse von innen, das Absurde von außen - sie stellen die exzentrischen zentrifugalen Kräfte dar, mit denen Poes Leben und Schreiben zu ringen haben. Inspiration so gut wie Bedrohung. Sich ihnen entgegenzustellen, hat keinen Zweck. Als Farce hat Poe diese aussichtslose Lage in “Das System des Dr. Pech und des Professors Feder“ beschrieben. Hier sind es die Insassen einer psychiatrischen Anstalt, die bei Ankunft des Erzählers längst die Macht an sich gerissen haben: Sie täuschen pflegendes und leitendes Personal vor. Zuletzt erweisen sich die “Schauspieler“ jedoch als die verzweifelten und tobenden Narren. Ein anderes Beispiel für den Hang zum Übertreten der Grenze zum Wahnsinn zeigt Poe in der Erzählung “Verräterisches Herz“: Man lausche der Stimme des Erzählers: “Es ist wahr! Nervös, Gespenstische Schönheit 22 schrecklich nervös bin ich - aber weshalb soll ich wahnsinnig sein? Mein Übel hat meine Sinne nur geschärft - nicht etwa zerstört oder abgestumpft. Vor allem ist mein Gehör außerordentlich empfindlich geworden. Ich höre alle Dinge, die im Himmel und auf der Erde vor sich gehen und auch vieles, was in der Hölle geschieht.“ Poes umfangreichstes Werk, “Die Abenteuer Gordon Pyms “, brachte ihm auch nicht den literarischen Durchbruch. Heute hingegen wird dieses Buch als Vorläufer der Science Fiction - Literatur weltweit gefeiert. So phantasievoll die meisten Geschichten des großen Edgar Allan Poe auch waren - mehr als einmal wurde er des Plagiats bezichtigt. Die Vorwürfe konnte er nie ganz aus der Welt schaffen. Dazu kam seine Alkoholsucht. So flüchtete er von einer Zeitungsredaktion zur nächsten - und war zeitlebens ein heimatloser Autor. Poe mag dem Wahnsinn entronnen sein (zeitgenössische Berichte klingen hier nicht ganz eindeutig) - ständige Depressionen machten ihm auf alle Fälle schwer zu schaffen. Es grenzt an ein Wunder, dass er dennoch so intensiv schrieb und uns unzählige Krimis und sonstige Stories hinterlassen hat. Sein Ende war schrecklich: Er geriet in Baltimore in Platanenblätter 01/09 In eigener Sache & Ankündigung Thema der nächsten Ausgabe: Deutschland hat -zumindest laut WHO- ein ineffektives und teures Gesundheitssystem. Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken sind über die Bundesrepublik verteilt. Häufig werden den Patienten schnell `mal Psychopharmaka als Medikation verschrieben. Wozu sind diese da? Dem Organismus reichen Vitalstoffe zum Leben aus; was will die Pharmazie mit diesen Mittelchen bezwecken? Haben Psychopharmaka für den Körper ein Nutzen? Die meisten lindern zwar die Symptome, können aber die Ursachen nicht heilen. Mitunter ermöglichen sie dem einen oder anderen jedoch ein Leben in „Freiheit“. „Verrückte“ leiden häufig unter Aufmerksamkeitsdefizit oder Liebesentzug. Schon die Zuneigung eines lieben Menschen kann als Psychodroge wirksam werden. Doch auch, wenn Liebe im Spiel ist, können Psychopharmaka Patienten helfen, um über depressive Phasen hinweg zu kommen. Stattdessen werden sie häufig in die Klapse gesteckt und mit allerlei Pillchen vollgestopft, um wieder so zu ticken, wie es die Gesellschaft wünscht. Jeder weiß : Die Dosis macht das Gift; denn Psychopharmaka können auch schädlich für den Körper sein! Für den klaren Menschenverstand stellen sich folgende Fragen: „Wer sind die Täter? - Wer hat dieses Teufelszeug in Umlauf gebracht? Wer profitiert davon? - Wer kann dafür angeklagt werden?“ Deshalb greifen die »Platanenblätter« dieses heikle Thema auf: Psychopharmaka – Giftküche auf Krankenschein! Wir erhoffen uns eine rege Schreibflut. Viel Spaß beim Nachdenken und „fragen Sie ihren Neurologen oder Apotheker.“ Wir können nicht garantieren, dass alle Artikel veröffentlicht werden. Handschriftliche Beiträge müssen wir leider unberücksichtigt lassen, da es unser Scanner nicht vermag, diese lesbar abzubilden und wir fast sämtliche Arbeiten erledigen müssen! Eure Redaktion Redaktionsschluss: 30. Juni 2009 Anmerkung: Wir richten uns vornehmlich an Personen, die selbst Betroffene sind oder waren, d.h. Psychiatrie-Erfahrene. Bei Kulturabend-Programm Mai / Juni 2009 REINHOLD ┼ mittwochs von 17.00 bis 19.30 Uhr 06.05. 06.05. Musikalische Musikalische Zeitreise Zeitreise 13.05. 13.05. Chili Chili con con carne carne & & Hot Hot Music Music 20.05 20.05 Tanzabend Tanzabend mit mit M. M. Raab Raab 27.05 27.05 Matjesessen Matjesessen ——03.06 03.06 Live Music Music Live mit der der Plataneband Plataneband mit 10.06. 10.06. Eröffnung der der Grillsaison Grillsaison Eröffnung 17.06. 17.06. Tanzabend mit mit M. M. Raab Raab Tanzabend 24.06 24.06 Klassisches Konzert Konzert Klassisches Live Music Music Now Now Live www.platane19.de\kulturabend.htm UNSER LANGJÄHRIGER BESUCHER DES TAGESZENTRUMS, HERR REINHOLD WALTER, IST AM 23.01.2009 NACH LANGER, SCHWERER KRANKHEIT IM ALTER VON 60 JAHREN VERSTORBEN. MIT SEINER ANGENEHMEN, LEBHAFTEN ART UND KREATIVITÄT BEREICHERTE ER DIE TAGE IN DER BEGEGNUNGSSTÄTTE, DER KREAT IVGRUPPE DES TREFFPUNKTES UND DEN VERKAUF IM GEBRAUCHTWARENLADEN. WIR WERDEN IHN IMMER IN GUTER ERINNERUNG BEHALTEN. DIE BEISETZUNG HAT BEREITS STATTGEFUNDEN. DIE REDAKTION 23 Platanenblätter 01/09 Platanenblätterküche Kartoffel-Quark-Bällchen Portionen: 12 Zutaten: 3 Eier 1,5 kg Kartoffeln 1 EL Majoran, getrocknet 350 g Mehl 1 Prise Muskatnuss 2 L Öl 1 kg Quark 1 EL Salz 100 g Sesamkörner 100 g Sonnenblumenkerne Zubereitung: Kartoffeln kochen, zerstampfen und mit den übrigen Zutaten -außer den Sonnenblumenkernen- vermengen. Jetzt die Sonnenblumenkerne hinzugeben, mit Hilfe eines Löffels Bällchen formen und in heißem Öl ausbacken. Guten Appetit wünscht das Kochteam des vegetarischkulinarischen Abends. 24