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WILDE WELT
Wie der Turmfalke
seine Kreise zieht
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Für Wohnungskatzen
und Freigänger
GUT ZU FUSS
IM SCHNEE
Das spezielle Rundum-PfotenPflegeprogramm im Winter
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Serviervorschlag
Editorial
,,
„Tierisches Winterwissen“
Das Fressnapf
Magazin wünscht
seinen Lesern und
allen Vierbeinern
ein gesundes neues
Jahr.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
den Start des neuen Jahres verbinden wir meist mit guten Vorsätzen und
Hoffnungen. Am häufigsten nehmen sich die Menschen vor: mehr Bewegung!
Für Hundebesitzer nicht nur ein Vorsatz, sondern bei Wind und Wetter selbstverständlich. Die meisten Hunde fühlen sich auch im Winter sprichwörtlich
„pudelwohl“. Damit Sie zusammen durch den Schnee toben können, sollten Sie
die Pfoten Ihres Vierbeiners sorgfältig im Auge behalten, da diese durch Streusalz und Eisklumpen oft sehr beansprucht werden. Deshalb haben wir für Sie
wertvolle Tipps zur Pfotenpflege ab Seite 10 zusammengestellt.
Auch für Katzen gibt es in wichtigen Gesundheitsfragen Lösungen. Viele Katzenbesitzer sind sich zum Beispiel unsicher, ob und wann sie ihr Tier impfen lassen
sollen. Über mögliche Nebenwirkungen herrscht Unklarheit. Wir haben bei Tierärzten nachgefragt – auch zum Thema Entwurmung. Die Ergebnisse dazu sowie
eine übersichtliche Impftabelle finden Sie ab Seite 18.
Das Fressnapf Magazin präsentiert sich passend zum Jahresbeginn in frischer
Optik und mit neuem Namen – aus „Journal“ wird „Magazin“. Aktuelle Themen
zur Tiergesundheit und zur Vorsorge werden ebenso beleuchtet wie Rasseporträts und die „Wilde Welt“ – lassen Sie sich überraschen.
Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung und Treue der letzten Jahre und freuen uns auf ein weiteres Jahr mit Ihnen und Ihren Haustieren.
In diesem Sinne viel Lesefreude mit dem Fressnapf Magazin wünscht
Ausgabe 1/2016
Wir geben die besten Tipps für
Winterfreuden auf vier Pfoten.
Ihre Fressnapf-Redaktion
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Die engagierte Tierärztin Dr. med. vet.
Anne Posthoff ist Fachtierärztin für Kleinund Heimtiere und sorgt dafür, dass diese
gesund werden bzw. bleiben (ab S. 10).
Unsere heimischen Wildtiere sind seit
über 20 Jahren die Leidenschaft des
Fotografen Marcus Siebert. Das Bild des
Turmfalken (S. 44) stammt von ihm.
Bildredakteur Boris Tücking verfügt
über großes Zeichentalent. Mit leichter
Hand zeichnete er die Anleitung für einen
Wellensittich für die Kinderseite (S. 47).
Fressnapf Magazin |
03
10
So kommen Sie mit Ihrem
Hund durch Eis und Schnee.
INHALT
JANUAR 2016
Aktuell
Titelthema
Ratgeber
06 Wintersport mit dem Hund:
Auf der Hundeloipe unterwegs
Die wichtigsten Termine im
Januar: Internationale
Ausstellung des VDH
Doglive
Tag des Blindenhundes
Facebook-Umfrage: „Tiere im
Seniorenheim erlauben?“
Liebling
des Monats: Pfotenpflege-Balsam
mit Bienenpower
Fressnapf
im Internet
Tierschutz in
Österreich: Katzenhotels in Wien
10 Auf vier Pfoten munter
durch den Winter
Die besten Tipps zu Pflege und zum
Schutz der Pfoten bei Schnee, Eis,
Kälte und Nässe
18 Gesundheitsvorsorge für Katzen
Impfung und Entwurmung
für Stubentiger und Freigänger
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20
04
| Fressnapf Magazin
*
Der Panzerwels:
Saubermann im
Aquarium.
20 Der Panzerwels –
liebenswert und pflegeleicht
22 Ziervögel und ihre Freunde
Niemals allein: Wellensittiche & Co.
brauchen ihre Artgenossen
24 Das Regenwaldterrarium
Der Dschungel im Wohnzimmer
26 Blitzsauberes Kleintierheim
Kleine Tiere mit großen Ansprüchen
an ihr Zuhause
28 Kolumne Holger Schüler
Mythos Einmannhund: Vertrauen und
Bindung schaffen
46
„Komm auf die Hand!“
Wie Kanarienvögel und Wellensittiche handzahm werden.
32
Anmutig und anhänglich – für wen die
Maine-Coon-Katze die ideale Wahl ist.
37
Pro & Contra:
Sollen Hunde
mit ins Bett
– oder lieber
nicht?
Mensch & Tier
Rubriken
30 Kolumne Verband für das
Deutsche Hundewesen
Herausforderungen bei einer
Hundeausstellung
03
36
37
41
44
46
48
50
51
54
32 Porträt Maine Coon
Für wen diese Rasse zum idealen
Begleiter werden kann
34 Kolumne
Deutscher Tierschutzbund
Das Leid der Pelztiere
38 Hilfe, kranker Hundehalter!
Wer geht jetzt mit dem Hund Gassi?
Editorial
Fressnapf-Welpenclub
Pro & Contra
Markt & Trends
Wilde Welt
Familie & Co.
Leserbriefe
Rätsel
Gesucht & gefunden
Vorschau/Impressum
26
+
Sauberkeit im Kleintierheim:
Was Sie bei Hamstern und Rennmäusen beachten sollten.
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38
Wer betreut meinen
Hund, wenn ich
krank bin?
Fressnapf Magazin |
05
Aktuell
Die wichtigsten News & Trends für Tierfreunde im Januar
Mit dem Hund
auf die Loipe
Möchten Sie Ihren Hund auch gerne
zum Langlaufen mitnehmen? Dann
ab auf die speziell gekennzeichneten
Hundeloipen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Achten Sie aber
darauf, dass die Pfoten Ihres Hundes
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06
| Fressnapf Magazin
Liebli
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Termine im Januar
Hier finden Sie Informationen zu den
wichtigsten Terminen und Veranstaltungen
für Tierfreunde.
Internationale Ausstellung des VDH (Verband für das Deutsche
Hundewesen) am 9./10. Januar 2016 in Nürnberg
Doglive am 16./17. Januar 2016 in
Münster. Mehr Informationen finden
Sie unter: doglive.de
Hund und Heimtier in Siegen am
23./24. Januar 2016
Am 24. Januar 2016 ist der Ändere-das-Leben-eines-Haustieres-Tag.
An diesem Tag soll das Leben eines Haustieres verbessert werden, zum
Beispiel durch Spenden an Tierheime. Auch die eigenen Haustiere sollen
an diesem Tag nicht zu kurz kommen. Eine neue Kuscheldecke oder ein
Kauknochen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Am 29. Januar 2016 ist der Tag des Blindenhundes.
Dieser Gedenktag wurde aufgrund des Gründungsdatums der Hundeschule „The Seeing Eye Inc.“ in
Morristown im US-Bundesstaat New Jersey festgelegt.
Die älteste Hundeschule für Blindenhunde bildet bereits
seit 1929 Hunde aus. Gut ausgebildete Führhunde ermöglichen ihren Haltern ein hohes Maß an individueller
Mobilität, Orientierung, Sicherheit und Unabhängigkeit.
Fragestunde
„Ich habe gehört,
dass man in
manche Altersheime Haustiere
mitnehmen darf.
Stimmt das?“
Ja, das stimmt. In immer mehr
Heimen sind Tiere erlaubt, mit
überwiegend positiven Auswirkungen auf die Heimbewohner.
Kritiker sorgen sich allerdings
um die Hygiene und die richtige
Tierpflege. Wer für sich oder
seine Angehörigen ein Heim
sucht, in dem man Tiere halten
darf, findet sie im Internet, zum
Beispiel unter altenheime.de.
+
„Tiere regen an, bieten
Gesprächsstoff und schaffen Kontakte unter den
Heimbewohnern.“
„Manche alten Menschen
haben Angst vor Hunden.
Und die Tiere im Heim
müssen versorgt werden.“
+
Haustiere im
Seniorenheim –
pro und contra.
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Fressnapf Magazin |
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Aktuell // Kurzmeldungen
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Titelthema // Pfotenpflege und -schutz
Checkliste Pfoten
So bleiben die Pfoten im Winter heil
✔
✔
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✔
✔
✔
10
Regelmäßig das Fell zwischen
den Ballen kürzen.
Für besseren Halt auf Eis und
Matsch die Krallen, falls nötig,
schneiden.
Während des Spaziergangs
kontrollieren, ob sich Schnee
festgesetzt hat, und diesen entfernen.
Nach dem Spaziergang die
Pfoten mit lauwarmem Wasser
von Schnee und Salz befreien.
Ballenzwischenräume auf
Fremdkörper (z. B. Rollsplitt) und
Verletzungen prüfen.
Bei Bedarf Pfotenschutzsalbe
auftragen.
| Fressnapf Magazin
AUF ALLEN VIEREN WINTERFEST UNTERWEGS
So läuft der Winter
richtig gut
Spaziergänge im Schnee – ein Riesenspaß für die meisten
Hunde. Doch Eis, Streusalz, Nässe und Kälte können vor
allem den Pfoten zusetzen. Dann brauchen Hunde oftmals
unsere Unterstützung und die richtige Pflege.
Te x t : Claudi a Götz
W
as gibt es Schöneres, als zu beobachten, wie
viel Spaß Hunde im Winter haben? Sie toben ausgelassen über die verschneite Wiese,
schnappen nach den weißen Flocken und wälzen sich voller
Begeisterung im Schnee. Die meisten Hunde mögen nicht
nur den Schnee, sondern haben auch kein Problem mit dem
Winter. Allerdings sollten Hundehalter im Winter dennoch
vorsichtig sein: Denn Eisklümpchen, Salz und Rollsplitt
können bei den Vierbeinern feine Risse in der Ballenhornhaut oder Scheuerstellen zwischen den Zehen verursachen. Intensive Pfotenpflege ist also vor allem im Winter
sehr wichtig. Was Sie hier besonders beachten müssen,
lässt sich so zusammenfassen: guter Grip und bestmögliche
Isolierung. Doch was bedeutet das genau?
Exkurs Hundepfote
Grundsätzlich ist der Hund gut dafür ausgerüstet, auch
auf glatten oder rutschigen Böden sicher zu laufen. Die
Anatomie seiner Pfoten hilft ihm dabei besonders. Häufig
liest man vom „Pfotengänger“ Hund. Biologisch gesehen
ist der Hund aber, genau wie die Katze, ein Zehengänger.
Das heißt, dass nur die Finger beziehungsweise Zehen
den Boden berühren. Dies ist möglich, da die Knochen,
die bei uns die Handfläche oder Fußsohle bilden, beim
Hund viel länger sind. So entsteht ein raumgreifender
und energiesparender Gang. Zehengänger sind in der
Regel gute Läufer – schnell und ausdauernd. Sie sind neben den Geparden die schnellsten Landtiere überhaupt.
Pferde hingegen laufen nur auf der zum Huf umgebauten
Zehenspitze und heißen deshalb auch Spitzengänger.
Bären wiederum laufen auf der ganzen Hand- und Fußfläche und werden als Sohlengänger bezeichnet. Sieht
man sich die Hundepfote von unten an, erkennt man
bereits einen großen Teil des Meisterwerks der Natur.
Fressnapf Magazin |
11
Titelthema // Pfotenpflege und -schutz
Die Hundepfote: Wunderwerk der Natur
Stoßdämpfung
Die Ballen sind mit
einem Fettgewebe
gepolstert, das Bodenunebenheiten abfängt
und vor Kälte isoliert.
Wahrnehmung
Die Ballen sind von
zahlreichen Nerven
durchzogen, sodass
damit kleinste Temperaturschwankungen
und Vibrationen wahrgenommen werden
können.
Schutz
Die Haut an den
Ballen ist 50-mal
dicker als am restlichen
Hundekörper und
so ein guter Schutz.
Dadurch können sich
Hunde auf heißem
Asphalt genauso gut
bewegen wie auf
gefrorenem Boden.
Vorsicht, Streusalz
Eisklümpchen, Salz und Rollsplitt können feine
Risse in der Ballenhaut verursachen. Es empfiehlt
sich deshalb, die Pfoten nach dem Spaziergang
davon zu befreien. Damit die Ballenhaut nicht
rissig wird, sollte man sie anschließend mit einem
Pfotenbalsam pflegen.
12
| Fressnapf Magazin
Bodenhaftung
Hunde laufen nicht auf der ganzen
Pfote, sondern auf ihren Zehen.
Die Krallen sorgen dabei für besonders gute Bodenhaftung.
Stabilität und
Beweglichkeit
Die einzelnen
Pfotenballen sind
durch Zwischenzehenhäute verbunden, was Stabilität und gleichzeitig Beweglichkeit
verleiht.
Empfindsamkeit
In den Ballen sitzen viele Tastrezeptoren. Mit ihnen wird der
Untergrund wahrgenommen und
dem Hund im Bruchteil einer Millisekunde mitgeteilt, wenn er auf
einen spitzen Gegenstand tritt.
Gute Durchblutung
Die Pfoten sind besonders gut
durchblutet, sodass die Körpertemperatur in diesem Bereich
aufrechterhalten bleibt und
Hunde nicht an den Pfoten
frieren.
Gut zu wissen:
Vorderpfoten > Hinterpfoten
60 Prozent des Körpergewichts
liegen beim Gehen auf den Vorderpfoten, deshalb sind diese etwas größer als die Hinterpfoten.
Stoßdämpfung und Kälteisolierung
Die einzelnen Ballen sind durch eine Zwischenzehenhaut elastisch miteinander verbunden.
Dies macht die Pfoten besonders beweglich und
damit anpassungsfähig auf jedem natürlichen
Untergrund. So kommen Hunde normalerweise
mit nahezu allen Bodenverhältnissen gut zurecht.
Dazu trägt auch das Fettgewebe unter der dicken
Hornschicht der Ballen bei: Es wirkt wie ein
Stoßdämpfer. Die Haut an den Ballen schützt den
Hund vor Verletzungen. Denn sie ist hier etwa
50-mal dicker als am übrigen Körper: nämlich
circa 1800 Mikrometer stark. Außerdem sind die
Pfoten sehr gut durchblutet. Dies trägt – ebenso
wie das Fettgewebe in den Ballen – zur Kälteisolierung bei. Die Blutgefäße ziehen sich bei
Kälte zusammen und dehnen sich bei Wärme
aus. Auf diese Weise wird die Temperatur in den
Pfoten geregelt, und der Hund bekommt keine
kalten Füße.
Zudem sind die Zehenballen mit Nervenenden
durchzogen. Dies dient vor allem dem Erspüren des Untergrunds und der Balance und hilft
dadurch, Verletzungen zu vermeiden. Man nennt
diesen Vorgang Propriozeption: die Fähigkeit
eines Organismus, den Zustand sowie die Veränderung von Gelenkwinkeln mit Sensoren zu
erfassen. Es gibt unterschiedliche dieser – Propriozeptoren genannten – Nervenzellen im
Körper, und sehr viele davon sitzen beim Hund
Übung macht den Meister
Ihr Hund soll sich die Pfoten säubern
und abtrocknen lassen?
Üben Sie am besten bereits von klein
auf jeden Schritt einzeln und starten Sie
den nächsten erst, wenn der Hund den
vorherigen gut akzeptiert.
✔ Üben Sie Pfötchengeben: Der Hund
✔
sollte seine Pfote in Ihrer Hand lassen
und sie erst dann zurückziehen, wenn
Sie ihn dazu auffordern.
Üben Sie das Säubern zunächst über
einen längeren Zeitraum an trockenen
Pfoten. Erst wenn das funktioniert,
sollten Sie nasse Pfoten abtrocknen.
,,
Mit der richtigen Pfotenpflege
ist Ihr Hund bestens gerüstet
für Eis und Schnee.
Fressnapf Magazin |
13
,,
Titelthema // Pfotenpflege und -schutz
Der Winter hat einige Herausforderungen für die
Hundepfoten parat: Wer seinem Hund ohne Probleme
an die Pfoten fassen kann, ist klar im Vorteil.
Viele Hunde lieben Schnee und frieren auch nicht. Von unten ist der Hund an den
Ballen durch Fettpolster und eine besonders dicke Haut bestmöglich isoliert.
in den Pfotenballen. Diese Nerven melden dem Gehirn in
Windeseile, ob der Hund auf eine Glasscherbe tritt, auf Eis
rutscht oder in einer Schneewehe versinkt. So schnell, dass
viele Stürze, Ausrutscher oder auch Schnitte noch vermieden werden können.
So pflegen und schützen Sie die Pfoten
Wer all diese faszinierenden Fakten über Hundepfoten
kennt, der versteht auch, warum einige Pflegemaßnahmen
im Winter unerlässlich sind: Da bei jedem Auftreten die Zehen gespreizt werden, können sich in den Zwischenräumen
Fremdkörper, wie zum Beispiel Rollsplitt, festsetzen. Zudem
können die Zwischenzehenhäute, die die Zehen miteinander
verbinden, verletzt oder gereizt werden. Kontrollieren Sie
die Ballen und die Zwischenräume deshalb am besten nach
jedem Spaziergang auf Risse. Auch Schnee, der zwischen
14
| Fressnapf Magazin
den Zehen verklumpt, kann zum Problem werden, denn
dadurch können die Pfotenballen schmerzhaft gespreizt werden, was wiederum zu Entzündungen führen kann. Manche
Hunde gehen dann vor Schmerzen nicht weiter, andere
leiden stumm vor sich hin und ertragen es. Andere Hunde
wiederum knabbern an den Pfoten, was die Hautreizung nur
noch verstärkt und nässende Ekzeme verursachen kann.
Helfen Sie Ihrem Hund, indem Sie die Pfoten mit der Hand
wärmen, um die Eis- oder Schneeklumpen zu schmelzen.
Denn wenn der Hund mit dem Schnee Streusalz oder Keime
aufnimmt, kann dies zusätzlich auch noch zu MagenDarm-Problemen mit Erbrechen und Durchfall führen.
Pfoten sauber machen nicht vergessen
Aus diesem Grund sollten Sie auch die Pfoten nach dem
Spaziergang gründlich reinigen, sobald Salz gestreut wird.
Trocken reiben reicht nicht aus, denn sonst befindet sich
das Salz weiter am Ballen. Hier kann es an den Zwischenhäuten ebenfalls Reizungen und Entzündungen verursachen und die Pfotenballen rissig und somit anfälliger
für Keime machen. Sie sollten die Pfoten mit lauwarmem
Wasser abbrausen und dann mit einem Handtuch trocknen
(siehe Infobox auf Seite 13). Bei großen Hunden bieten sich
auch Schüsseln, gefüllt mit ebenfalls lauwarmem Wasser,
an, in denen man die Pfoten sauber macht. Wenn Sie die
Möglichkeit haben, wählen Sie die Wege im Winter am
besten so, dass der Hund möglichst wenig mit Streusalz in
Berührung kommt. Falls es sich dennoch nicht vermeiden
lässt, schaffen bei empfindlichen Hunden Pfotenschuhe
Abhilfe. Aber auch in vielen anderen Fällen können Pfotenschuhe nützlich sein (siehe Interview rechts). Dennoch
sollten Sie Schuhe oder Socken nicht ohne Bedarf benutzen, denn sie schränken die Fähigkeiten der hochsensiblen
Tastorgane ein. Aber es lohnt sich, für den Fall einer
Verletzung passende Schuhe für den Hund parat zu haben.
Idealerweise haben Sie auch bereits das Anziehen geübt.
Eine große Auswahl an Pfotenschutzschuhen in unterschiedlichen Größen gibt es in Ihrem Fachmarkt. Hier finden Sie auch weitere Produkte, die Ihren Hund in puncto
Pfoten gut durch den Winter bringen.
Schutz für die Ballen und Zehen
Bei vielen Hunden bilden sich auch ohne den Kontakt
mit Schnee oder Streusalz im Winter kleine Risse an den
Ballen oder zwischen den Zehen, die schmerzen oder
sich entzünden. Dies liegt an der trockenen Heizungs-
VORSICHT, FALLEN
BEI SCHNEEFALL
Dr. med. vet. Anne Posthoff kennt die
Risiken des Winters für Hunde.
Welche Probleme tauchen bei Hunden im Winter am
häufigsten auf?
Nasse, glatte Untergründe, Eis und auch tiefer Schnee
verursachen viele Verletzungen, weswegen Hunde
in der Praxis vorgestellt werden. Schnitte an Pfoten
werden dann häufig durch scharfkantiges Eis verursacht. Bänderverletzungen, etwa am Kreuzband, sind
ebenfalls eine große Gefahr, wenn Hunde ausrutschen.
Dies kann auch auf matschiger Wiese passieren, dafür
muss es nicht gefroren sein. Im Zweifelsfall lässt man
den Hund am besten nicht toben, sondern behält ihn
an der Leine.
Wie erkenne ich, ob eine Pfote Pflege braucht?
Rissige Hornhaut allein ist noch kein Zeichen dafür,
dass die Hundepfote krank ist. Auch natürliche Umbauprozesse beeinhalten leichte oder vorübergehende
Risse. Problematisch wird es, wenn sich diese entzünden oder der Hund ständig daran leckt. Wenn der
Hund bereits Probleme hatte, sollte man die Pfoten
vorbeugend pflegen beziehungsweise die Pfoten in
kürzeren Abständen regelmäßig kontrollieren.
Schuhe für Hunde: Wann sind sie sinnvoll?
Sind die Pfoten verletzt oder die Ballen entzündet,
können passende Pfotenschutzschuhe helfen, dass
das Infektionsrisiko gesenkt wird und Verletzungen
besser abheilen. Wichtig ist, dass sie die richtige Größe
haben, für ein längeres Tragen geeignet sind, eine
rutschfeste, robuste Sohle haben und insgesamt einen
sicheren Halt bieten. Damit sind die empfindlichen
Pfoten optimal geschützt.
Jetzt braucht Ihr Hund Hilfe: Denn wenn sich in den
Eisklumpen Streusalz festgesetzt hat, würde er es beim
Ablecken mit aufnehmen.
+
Im Fressnapf YouTube-Kanal finden Sie ein
Video zur Pfotenpflege:
fressnapf.de/pfotenpflege-winter
Fressnapf Magazin |
15
,,
Titelthema // Pfotenpflege und -schutz
Krallen schneiden und Haare kürzen – bei all der
Pflege sollten Sie nicht vergessen, was auch im Winter
wichtig ist: frische Luft und Bewegung.
luft ebenso wie am häufigen Wechsel zwischen kalt und
warm oder an weniger Bewegung und damit schlechterer
Durchblutung. Regelmäßiges Eincremen der Pfoten schafft
meist Abhilfe, denn es hält sie geschmeidig, indem es eine
schützende Schicht auf den Ballen bildet. Geeigneten Pfotenschutz gibt es als Salbe und auch als Spray. Bei manchen Hunden ist es zudem hilfreich, die Haare zwischen
den Zehen kurz zu halten. Sind diese zu lang, setzen sich
Erde, Nässe und Schnee dort besonders leicht fest. Dies
wiederum kann Scheuerstellen und Entzündungen verursachen. Durch das Verfilzen besonders langer Haare
können sich sogar Druckstellen bilden, was sich durch
Lahmheit äußern kann. Vor allem Vertreter langhaariger
Rassen neigen dazu, aber auch ältere Tiere jeder Rasse,
die sich nicht mehr so viel bewegen. Denn dann werden
die Haare nicht automatisch durchs Laufen ausreichend
gekürzt. Benutzen Sie eine vorne abgerundete Schere, um
die Haare vorsichtig so abzuschneiden, dass sie nicht mehr
über die Pfotenballen hinausragen. Schneiden Sie sie aber
nicht zu kurz, denn auch das kann zu Hautirritationen
führen. Im Zweifelsfall lassen Sie sich von einem Tierarzt
oder Hundefriseur beraten.
Vergessen Sie die Krallen nicht
Auch die Krallen sollten gekürzt werden, falls der Hund
sie nicht genug abläuft. Dies ist häufig bei sehr kleinen
Hunden der Fall, die einfach nicht genug Gewicht dafür
mitbringen, oder bei älteren Hunden, die nicht mehr so
viel bewegt werden können. Werden die Krallen zu lang,
leiden der Gang und der gesamte Bewegungsapparat.
Die Folge: Der Hund rutscht leichter weg und verletzt
sich dadurch. Ob sie zu lang sind, kann man in der Regel
erkennen, wenn der Hund gleichmäßig auf allen vier
Beinen steht. Die Krallen sollten dann den Boden nicht
berühren.
Krallen kürzen – darauf sollten Sie achten
Ob Sie die Krallen selbst schneiden oder zu einem Tierarzt gehen, hängt nicht zuletzt davon ab, wie kooperativ
der Hund dabei ist. Grundsätzlich ist es empfehlenswert,
sich erst einmal vom Tierarzt zeigen zu lassen, wie man
Krallen richtig schneidet. Sie sollten für größtmögliche
Sicherheit auf alle Fälle eine spezielle Krallenschere
verwenden. Diese ist so konstruiert, dass man die Kralle
beim Schneiden nicht quetscht. Noch wichtiger ist es
aber, die Blutgefäße in den Krallen nicht zu verletzen.
Bei hellen Krallen sieht man diese meist rosa durchschimmern und kann entsprechend Abstand halten. Bei
schwarzen Krallen ist dies schwierig bis unmöglich. Wer
sich unsicher beim Krallenschneiden ist, sollte besser
zu seinem Tierarzt gehen, um unnötige Schmerzen und
Blutungen zu vermeiden. Denn schließlich sollen Pfotenpflege und Pfötchengeben Spaß machen und mit positiven
Gefühlen verbunden sein – gerade auch im Winter.
Bewegung und frische Luft sind
auch im Winter wichtig. Ältere
Hunde profitieren ebenfalls davon.
16
| Fressnapf Magazin
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Die Eisklumpen entfernen –
und der nächste coole Winterspaziergang kann kommen.
Fressnapf Magazin |
17
Ratgeber
Impfung und Entwurmung bei Katzen
Vorsorge & Schutz
für Ihre Katze
Wer auf Impfungen und regelmäßige Wurmkuren achtet, bewahrt seine Katze
vor Risiken. Auch wenn unsere Katzen das vielleicht ganz anders sehen ...
Te x t : Maike Peterse n
K
eine Katze kommt um
den Besuch beim Tierarzt
herum. Dieser erkennt bei
einer vorsorglichen Untersuchung
frühzeitig Gesundheitsrisiken und
berät den Besitzer zu Wurmkur und
Impfungen. Wie oft beides sinnvoll ist,
hängt vom Leben der Katze ab: Streift
sie draußen frei umher oder lebt sie
ausschließlich in der Wohnung?
18
| Fressnapf Magazin
Warum Impfen sinnvoll ist
Dr. Jochen Becker aus Tespe (Niedersachsen) behandelt in seiner Tierarztpraxis sowohl schulmedizinisch als
auch ganzheitlich, weswegen zu ihm
viele impfkritische Katzenfreunde in
die Sprechstunde kommen. Doch der
Tierarzt ist vom Nutzen des Impfschutzes überzeugt: „Wir nehmen damit
dem Tier das Risiko einer schweren
oder sogar tödlichen Erkrankung
und der Allgemeinheit das Ansteckungsrisiko.“ Zum Beispiel mit der
Infektionskrankheit Leukose. Hinter
diesem Namen verbergen sich eine
Reihe schwerer Erkrankungen, die
durch das Feline Leukämievirus (FeLV)
ausgelöst werden. Eine Ansteckung
schwächt das Immunsystem und kann
zu bösartigen Tumoren führen. Vor gut
Durchfall, erhöhte Temperatur oder
eine Schwellung der Impfstelle sind
keine Seltenheit. „Auch wenn eine
Impfung aus schulmedizinischer Sicht
schützt, belastet sie ein Tier – mal
mehr, mal weniger“, sagt Dr. Becker.
Er rät daher, sich auf die Impfungen
zu beschränken, die eine Katze wirklich braucht. Außerdem ist eine gründliche Voruntersuchung unverzichtbar,
denn ein kränkelndes Tier, dessen
Immunsystem bereits angegriffen ist,
darf nicht geimpft werden.
20 Jahren starben viele Tiere an dieser
Infektion, auch Beckers Patienten
waren davon betroffen: „Die Impfbereitschaft war danach hoch, sodass die
Krankheit heute selten geworden ist.
Sie wird aber zurückkommen, wenn
die Impfbereitschaft wieder nachlässt.“
Während Leukose bei älteren Tieren
auftritt, bedrohen Katzenseuche und
-schnupfen vor allem junge Katzen.
Besitzer sollten die Grundimmunisierung deshalb nicht hinauszögern
(siehe Tabelle). Wie oft der Schutz wiederholt werden muss, hängt beim Katzenschnupfen von der Ansteckungsgefahr ab – jährlich bei hoher, alle
zwei Jahre bei geringer Ansteckungsgefahr. Bei Katzenseuche empfiehlt
die Ständige Impfkommission Vet. eine
Auffrischung alle drei Jahre.
Wurmkuren wiederholen
Ihre Reinlichkeit macht Katzen zu
angenehmen Mitbewohnern. Dennoch
tritt wiederholt der Befall mit Würmern (Endoparasiten) auf. Freigänger
fangen sie sich beim Fressen von Beutetieren ein oder sie verschlucken bei
der Fellpflege Wurmeier oder infizierte
Flöhe. In der Wohnung können Katzen
in Kontakt mit Wurmeiern kommen,
Impfrisiken
Nicht an allen Katzen geht eine Immunisierung spurlos vorbei. Mattigkeit,
wenn diese etwa unter Schuhsohlen
klebend hineingelangen. Katzenbabys
infizieren sich oft über die Muttermilch
oder bereits im Mutterleib. Bekämpft
man die Schmarotzer nicht, können
sie das Wachstum stören und bei
ausgewachsenen Tieren die Nährstoffverwertung behindern sowie Organe
schädigen. Wurmkuren sind ein Muss,
weil auch Menschen sich anstecken
können. Ira Reischmann, Tierärztin
aus Hamburg: „Tabletten wirken direkt
im Darm gegen die Würmer und sind
für die Katze unschädlich. Dagegen
können Präparate zum Auftragen die
Leber belasten, weil sie den Umweg
über den Blutkreislauf nehmen. Für
tragende Katzen sind sie ungeeignet.“
Eine Wurmkur wirkt nicht vorbeugend, sie muss regelmäßig wiederholt
werden. Im Zweifel kann man den Kot
des Tieres erst auf Würmer testen lassen. Werden keine entdeckt, kann man
auf die Entwurmung verzichten.
Da hilft kein Katzenjammer: Impftabelle
Die wichtigsten Termine für den regelmäßigen Besuch beim Tierarzt – für Freigänger
und Stubentiger. Empfehlungen laut Ständiger Impfkommission (STIKO).
Impfung
für Freigänger
für Stubentiger
Grundimmunisierung
Wiederholung
Katzenseuche
ja
ja
8. und 12.
Woche sowie
15. Lebensmonat
jährlich
Katzenschnupfen
ja
ja
siehe Katzenseuche
jährlich
Tollwut
ja
nein, nur bei
Aufenthalt in
Tierpension,
Katzenzucht oder
bei Reisen
13. Woche und
15. Monat
je nach Impfstoff,
meistens alle 3 Jahre
Katzenleukose (FeLV)*
ja
nur bei Kontakt
mit Freigängern und
in Katzenpensionen
ab 8. Woche,
Wiederholung
nach 3–4 Wochen
jährlich
Bauchfellentzündung (FIP)*
Katzen aus Zuchten
Katzen aus Zuchten
ab 16. Woche
Dauer des
Impfschutzes
nicht bekannt
Chlamydien
Katzen aus Zuchten
Katzen aus Zuchten
ab 8. Woche
Wiederholung
nach 3–4 Wochen,
danach jährlich
ja
ja
ab 3. Woche
alle 3 Monate
bei Freigängern,
alle 6–12 Monate
bei Stubentigern oder
nach positiver Kotprobe
Entwurmung
* Bluttest auf Antikörper empfohlen
Ratgeber Wissen // Der Panzerwels im Porträt
PANZERWELS
Der Saubermann
Für viele Aquarianer ist ein Aquarium ohne Panzerwelse nicht denkbar. Diese Fische sind unter ihrem
Panzer sehr liebenswert und zudem einfach zu halten.
Tex t : Th omas B r o dmann
D
er Grund für ihre Beliebtheit ist zum einen
ihre Nützlichkeit hinsichlich der Vertilgung
von Futterresten. Außerdem durchwühlen
sie den Bodengrund und lockern ihn auf. Aber bei
Panzerwelsen kommt noch etwas anderes hinzu:
Wie kaum eine andere Fischfamilie sind sie der Inbegriff für besonders lebhafte und friedliche Fische.
Voraussetzung dafür ist, dass sie in einer Gruppe von
mindestens fünf Fischen gehalten werden.
sie im Sand, aber ebenso säubern sie den Boden des
Aquariums, der auf keinen Fall scharfkantig sein
darf: Wegen der empfindlichen Barteln empfiehlt
es sich deshalb, dass zumindest ein Teil des Bodengrunds sandig ist. Machen sie zwischendurch einmal
eine Pause, freuen sie sich über ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten: Bieten Sie Wurzeln, Steinaufbauten und niedrig wachsende Pflanzen an, unter
oder zwischen denen sich die Panzerwelse zurückziehen können.
Schnelle Bodentruppe
Man kann die Panzerwelse gut dabei beobachten,
wie sie stets gemeinsam als Gruppe blitzschnell
durchs Aquarium schwimmen. In der Regel verstehen sie sich mit den in einem Gesellschaftsbecken
üblichen Arten bestens. Fast immer sieht man die
dämmerungsaktiven Panzerwelse in Bodennähe,
weshalb sie anderen Fischen auch nicht in die Quere
kommen. Dort sind sie mit ihren auffälligen, nach
unten gerichteten Barteln ständig damit beschäftigt,
Futterreste vom Boden aufzunehmen. Gerne wühlen
Fisch ohne Schuppen
Sie heißen nicht ohne Grund Panzerwelse: Statt
Schuppen besitzen sie große Knochenplatten unter
der Schleimhaut, die sie wie ein Panzer schützen.
Der Grund dafür wird in ihrer Lebensweise vermutet: Panzerwelse stammen aus Mittel- und Südamerika. In der regenarmen Jahreszeit können kleine
Seitengewässer der großen Flüsse austrocknen. Im
Notfall können sich Panzerwelse dann mit ihren
Flossen kurze Strecken über Land fortbewegen.
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20
| Fressnapf Magazin
Steckbrief Panzerwels
Familie der Panzerwelse: Weltweit gibt es über 200 Arten von
Panzerwelsen. Die meisten erreichen eine Größe von drei bis zwölf
Zentimetern.
Vorkommen: Panzerwelse leben in Mittel- und Südamerika. Den
größten Artenreichtum findet man im Amazonasbecken.
Haltung: In der Natur treten Panzerwelse in großen Schwärmen
auf. Im Aquarium reicht auch eine Gruppe von sechs bis zehn
Tieren. Das müssen nicht unbedingt Panzerwelse einer einzigen
Art sein, auch Vertreter von zwei oder drei Arten schließen sich zu
einer Gruppe zusammen. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass sich die Ansprüche an die Wassertemperatur
gleichen. Der Bodengrund im Aquarium sollte weich sein und aus
Sand oder Feinkies bestehen, der abgerundete Kanten hat. Neben
genügend Freiraum dicht über dem Boden muss man ihnen auch
Unterschlupfmöglichkeiten bieten, beispielsweise flache Steine
oder Wurzeln.
Ernährung: Dass Panzerwelse reine Restevertilger sind, ist nicht
richtig. Sie sollten wie alle Fische abwechslungsreich mit pflanzlichem und tierischem Futter versorgt werden, etwa mit Granulat,
Bodentabletten, tiefgefrorenem Futter, Cyclops oder Mückenlarven. Es gibt spezielles Welsfutter, das diese Bedürfnisse abdeckt.
Das Panzerwels-Aquarium: Panzerwelse haben eine zusätzliche
Darmatmung. Dabei steigen sie zur Wasseroberfläche auf, schlucken etwas Luft, um dann über die Darminnenwand Sauerstoff
aufzunehmen. Deshalb ist es wichtig, dass Panzerwelse einen
freien Zugang zur Wasseroberfläche haben und dass das Aquarium
niedrig ist, damit der Weg vom Beckenboden zur Wasseroberfläche
nicht zu lang ist. Allerdings nutzen Panzerwelse diese Darmatmung
nur, wenn der Sauerstoffgehalt im Wasser knapp wird.
Panzerwelse sind der ideale Fischbesatz für die Bodenzone. Damit
sie sich nicht die empfindlichen
Barteln verletzen, darf der Bodengrund keine scharfen Kanten haben.
Fressnapf Magazin |
21
Ratgeber Wissen // Vögel brauchen die richtige Gesellschaft
Nymphensittiche sind keine
Einzelgänger, sondern
Schwarmvögel, darum sollten
sie immer mindestens zu zweit
gehalten werden. Sie vertragen
sich bei ausreichend Platz in der
Regel gut mit Wellensittichen.
GEMEINSAM NIE EINSAM
Nicht ohne meine
besten Freunde
Vögel brauchen Gesellschaft – und zwar am besten Artgenossen. Einige
unserer beliebtesten Ziervögel können aber auch gut mit anderen Vogelarten zusammenleben – Sie müssen allerdings einiges dabei beachten.
Te x t : Claudi a Götz
V
ögel sind Schwarmtiere – auch unsere Ziervögel:
egal ob Wellensittich, Zebrafink, Nymphensittich
oder Kanarienvogel. War es vor einigen Jahrzehnten noch üblich, diese allein zu halten, hat sich bis
heute weitgehend herumgesprochen, dass Vögel Gesellschaft aus ihrer eigenen Art dringend brauchen. Denn
sie sind äußerst gesellig und entwickeln in Einzelhaltung
schnell Verhaltensstörungen und oft auch Krankheiten.
Wenn Sie sich also Vögel zulegen möchten, dann gleich
mindestens paarweise. Ist ein Vogel noch allein, sollten
Sie ihn vergesellschaften. Dabei sollte man darauf achten,
22
| Fressnapf Magazin
dass der Neuzugang in etwa so alt wie der andere Vogel
ist. Eine paarweise Haltung ist sehr zu empfehlen, Männchen und Weibchen vertragen sich meistens recht gut. Wer
mehr als zwei Vögel hält, sollte stets auf ein ausgewogenes
Geschlechterverhältnis achten.
Ausreichend Zeit und Platz
Es lohnt sich, bei der Vergesellschaftung vorsichtig vorzugehen. Eine Möglichkeit ist, den oder die neuen Vögel
zuerst in einem zweiten Käfig zu halten und die ersten
Tage nur zum gemeinsamen Freiflug unter Beobachtung
Dank seiner Farbenvielfalt muss
man den Wellensittich nicht mit
anderen Vögeln
vergesellschaften,
um einen bunten
Schwarm zu haben.
Das macht Vögel glücklich
✔
✔
✔
✔
Nicht allein halten.
Auf gerade Anzahl und das
Geschlechterverhältnis achten.
Ausreichend Raum und Freiflug.
Keine Vogelattrappen.
zusammenzulassen. Wenn alle gut miteinander auskommen, können sie in
einem gemeinsamen Käfig oder einer
Voliere untergebracht werden. Dabei gilt
generell, den zur Verfügung stehenden
Platz großzügig zu bemessen. Denn nicht
nur in Käfigen, auch in Volieren kann
es zu Streitigkeiten kommen, wenn zu
wenig Raum für den einzelnen Vogel
vorhanden ist. Laut Tierschutzrichtlinien
muss beispielsweise die Grundgröße
des Käfigs für ein Wellensittichpärchen
mindestens 100x50x50cm betragen.
Kommt ein weiteres Paar dazu, muss
der Käfig noch einmal mindestens um
50% größer sein. Volieren dürfen bei
Vögeln bis 40cm Größe nicht kleiner sein
als 3x1,5x2m.
Individuelle Bedürfnisse befriedigen
Es ist wichtig, dass ausreichend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind.
Diese können in Form von Zweigen an
möglichst weit auseinanderliegenden
Stellen der Voliere geboten werden, die
genügend Sitzplätze bieten. Sorgen Sie –
egal ob Voliere oder Käfig – für regelmäßigen Freiflug, idealerweise einmal
täglich für mindestens zwei Stunden.
Außerdem dürfen Sie keine Nistkästen
aufhängen. Denn sogar die friedlichsProblemlos lassen sich Wellensittiche meist mit Nymphensittichen
oder Feinsittichen, Schmucksittichen, Glanzsittichen oder
Zebrafinken halten.
Ungeeignet für das Zusammenleben mit Wellensittichen sind Kanarienvögel oder Unzertrennliche wie
Rosenköpfchen sowie Rosellas und
größere Papageien wie Kakadus.
ten Arten werden aggressiv,
wenn es um Fortpflanzung geht.
Wer kann mit wem?
Wer verschiedene Vögel halten will, sollte
die einzelnen Arten gut kennen, denn
nicht alle verstehen sich. Wellensittiche
sind wie Nymphensittiche sehr gesellige
und friedliche Tiere, die in ihrer australischen Heimat oft denselben Lebensraum mit anderen Vogelarten teilen. Sie
kommen meist gut mit artverwandten
Papageien, etwa Grassittichen, zurecht
und vertragen sich auch mit Zebrafinken.
Bei Nymphensittichen ist zu beachten,
dass sie sehr zurückhaltend sind und sich
viel gefallen lassen. Deshalb benötigen sie
großzügige Ausweichmöglichkeiten. Die
kleineren Kanarienvögel sind anderen
Vögeln oft unterlegen; eine Gemeinschaftshaltung ist daher nur in großen
Volieren bedingt möglich, aber nicht
empfehlenswert. Unzertrennliche sind für
eine Vergesellschaftung ungeeignet, denn
für sie ist jeder ein Gegner, der sich in
ihrem Revier befindet. Grundsätzlich gilt:
je weniger Arten, umso weniger Schwierigkeiten. Je mehr Platz und je besser auf
die individuellen Bedürfnisse eingegangen wird, umso mehr Freude haben die
Vögel – und damit natürlich auch Sie.
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Die geselligen Zebrafinken stammen
aus Australien und leben dort oft in
nächster Nähe zu Wellensittichen.
Fressnapf Magazin |
23
Ratgeber Wissen // Das Regenwaldterrarium
DIE FABELHAFTE WELT DES REGENWALDS
Dschungelatmosphäre im Wohnzimmer
Die Einrichtung eines Regenwaldterrariums soll dem
natürlichen Lebensraum der Bewohner entsprechen.
Te x t : Thom as Brodmann
D
ie verwunschene Welt eines
Regenwaldterrariums und
seine exotischen Bewohner
faszinieren viele Menschen. In Regenwaldterrarien lassen sich unter
anderem Frösche, Geckos, Chamäleons, Agamen, Anolis und Leguane
halten. Innerhalb dieser Familien muss
jedoch klar unterschieden werden,
denn während es eine Siedleragame
recht trocken mag, liebt die Wasseragame hohe Luftfeuchtigkeit zwischen
70 und 100%. Um diese Bedingungen
stets aufrechtzuerhalten, bietet sich
eine Regen- oder Nebelanlage an.
Hilfreich ist auch eine üppige Bepflan-
24
| Fressnapf Magazin
zung. Sie bietet den Bewohnern nicht
nur Rückzugsmöglichkeiten, sondern
die Pflanzen geben auch Sauerstoff
und Feuchtigkeit an die Umgebung ab.
Auch spezielle Terrarienerde und eine
darunterliegende Drainageschicht wie
Blähtonkugeln sorgen dafür, dass der
Boden Feuchtigkeit speichert, ohne
dass Staunässe entsteht. Diese birgt die
Gefahr, dass sich Keime entwickeln.
Um dem entgegenzuwirken, kann auch
Sand unter die Erde gemischt werden.
wenden Sie keine künstlichen Pflanzen, wenn Ihr Terrarienbewohner ein
Pflanzenfresser ist. Ansonsten können
Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen:
Es kommen viele unterschiedliche
Arten von Orchideen, Bromelien,
Farnen und Moosen infrage. Licht
liebende Arten sollten Sie weiter oben
einplanen, Schatten liebende Pflanzen
wie Moosfarne dagegen an weniger
intensiv beleuchteten Stellen.
Schatten und Licht
Grüne Wohlfühlwelt
Achten Sie darauf, dass Sie keine
giftigen Pflanzen einsetzen, und ver-
Die Terrariumbewohner stellen unterschiedliche Anforderungen an die
Beleuchtung. Während Arten, die in
den Baumkronen wohnen, eine hohe
Lichtintensität brauchen, sollten
für Bodenbewohner auch schattige
Plätze vorhanden sein. Bieten Sie
den Bewohnern viele Klettermöglichkeiten, damit sie die unterschiedlichen Klimazonen aufsuchen
können. Gut geeignet sind hierfür
zum Beispiel Äste, Wurzeln und
Kletterpflanzen. So entsteht echte
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Ratgeber Pflege // Sauberkeit im Kleintierheim
Saubere Sache
Kleintiere wie Hamster oder Rennmäuse leben in der Wohnung ganz eng
mit uns zusammen. Und genau wie wir stellen sie hohe Anforderungen an ihre
häusliche Umgebung – insbesondere in Sachen Sauberkeit.
Te x t : Claudi a Toll
A
uch kleine Tiere haben
große Ansprüche: Sie brauchen nicht nur regelmäßig
frisches Wasser und Futter, sondern
auch ein sauberes Heim, um sich
wohlzufühlen und gesund zu bleiben.
Worauf es beim Sauberhalten des
Geheges ankommt, ist bei Kleintieren
von Art zu Art verschieden. Parallelen
gibt es bei Goldhamster und Mongolischer Rennmaus. Ihre Lebensräume
werden ähnlich angelegt, nämlich
schichtweise.
Die richtige Streu
Grundlage in allen Gehegen ist die
Einstreu. Ob Papierstreu, Hanfstreu
26
| Fressnapf Magazin
oder Holzspäne – die Auswahl ist
groß. Saugfähig, geruchsbindend und
staubfrei sollte sie sein. Denn das
ständige Einatmen von feinem Staub
macht die Tiere anfällig für Atemwegserkrankungen. Achten Sie auch
darauf, dass die Einstreu unparfümiert ist: Der Geruch nach Holz oder
Waldboden oder ganz neutral ist für
die empfindlichen Tiernasen besser
geeignet. Da sowohl Goldhamster
als auch Rennmäuse in der Einstreu
wühlen, sollte diese Schicht hoch
sein, etwa 30 Zentimeter sind das
Minimum. Darüber wird eine Schicht
Heu ausgebreitet. Es sollte frisch und
grün sein, viele Halme und Rispen
Das Hamsterheim
Zur Ausstattung eines
Hamsterkäfigs gehören
ein bis zwei geräumige
Schlafhäuschen, die
idealerweise über mehrere
Kammern verfügen, ein
Vorratshäuschen aus unbehandeltem Holz, mindestens
zwei Futternäpfe aus
Steingut oder Porzellan für
Saft- und Trockenfutter und
eine Nippeltränke. Etagen,
verbunden mit Leitern,
Brücken und Hängematten,
sorgen für Kletterspaß.
enthalten und gut riechen. Haben die
Tiere besondere Liegeplätze, sollte
dort jeden Tag frisches Heu nachgelegt
werden. Es kann noch etwas Stroh
dazukommen oder eine andere Art
Überstreu, zum Beispiel Baumwolloder Waldbodenstreu. Das alles vermischen die Tiere nach und nach selbst
und so entsteht eine festere Schicht,
in der sie ihre verzweigten Gänge anlegen können. Es genügt in der Regel,
die Einstreu alle zwei bis vier Wochen
komplett auszuwechseln. Bei einem
Einzelgänger wie dem Goldhamster ist
das nicht so häufig notwendig wie bei
Rennmäusen, die mindestens zu zweit
gehalten werden sollen.
Trocken ist Trumpf
Die so geschichtete Einstreu sollte
nie feucht werden. Für die Tiere ist
Feuchtigkeit im Untergrund nicht nur
unangenehm, sondern auch gesundheitsschädlich. Pfoten und Bauch
verschmutzen, an den Fellhaaren
bleibt auch mal Dreck hängen. Es
sammeln sich Bakterien an, was zu
Hautirritationen und sogar Entzündungen führen kann. „Dazu werden
die Atemwege der Tiere durch das
Ammoniak im Urin angegriffen“,
sagt Birte Buchinger, Tierärztin
aus dem schleswig-holsteinischen
Bargteheide. Deshalb ist die tägliche
Kontrolle des Geheges unumgänglich:
Besonders verschmutzte Stellen werden gleich mit einer kleinen Schaufel
entfernt. Sowohl Hamster als auch
Rennmäuse haben im Gehege fast
immer eine Ecke für ihre Hinterlassenschaften. Dort bietet sich an, eine
Nagertoilette anzubringen. Gefüllt
wird sie mit etwas Einstreu, die sich
schnell täglich auswechseln lässt.
Allerdings sollte ein kleiner Rest
der alten Einstreu zurückbleiben.
Dadurch gehen nicht alle gewohnten
Duftspuren verloren, die der Hamster
für sein Wohlbefinden braucht.
Futterkontrolle
Näpfe für Futter und Wasser sollten
nicht in der Einstreu stehen, sondern
auf einem erhöhten Platz. Heu als
Futter kommt in eine Raufe. Tierärztin
Birte Buchinger: „Futter sollte nie mit
Kot und Urin verunreinigt werden, das
ist schädlich für das ohnehin empfindliche Verdauungssystem der kleinen
Tiere.“ Wichtig ist es, regelmäßig,
wenigstens zweimal am Tag, nachzusehen, ob irgendwo Frischfutter liegen
geblieben ist, welke Salatblätter, braun
gewordene Apfelschnitze oder schlaffe
Gurkenscheiben. Altes Frischfutter
gärt, fault und wird unbekömmlich. Bei
Goldhamstern, die ihr Futter verstecken, heißt das, die Unterschlupfe zu
kontrollieren. Aber bitte nur, wenn
der kleine Bewohner dort nicht gerade
schläft. Trockene Vorräte müssen
bleiben.
Gewohnheitstiere
Spielgeräte und Einrichtungsgegenstände verschleißen nicht nur und
stellen somit ein Verletzungsrisiko
dar, sie verschmutzen auch. Sie
sollten deshalb einmal in der Woche
kontrolliert werden. Zubehör aus Holz
lässt sich mit einer Wurzelbürste und
warmem Wasser gut reinigen und
sollte anschließend gut getrocknet
werden. Stellen Sie nach der Reinigung alle Gegenstände wieder dort
hin, wo sie vorher waren. So kann
sich das Tier besser orientieren und
ist weniger gestresst.
Wichtig: Gönnen Sie Ihrem Kleintier
nach der Reinigung einen Tag Ruhe,
damit es sich im „frischen“ Heim
wieder gut einleben kann.
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Mehr zum Thema
Sauberkeit im Kleintierheim
finden Sie hier:
fressnapf.de/kleintierheim
Fressnapf Magazin |
27
Ratgeber // Kolumne des Hundeerziehungsberaters Holger Schüler
Der Einmannhund –
brauchen Hunde nur eine Bezugsperson?
Dobermann, Deutscher Schäferhund, Chow-Chow oder Kromfohrländer gelten als typische Einmannhunde. Hundetrainer Holger
Schüler klärt den Mythos Einmannhund und verrät, ob Hunde tatsächlich nur eine Bezugsperson brauchen.
G
rundsätzlich ist der sogenannte Einmannhund
nicht von einer bestimmten Hunderasse abhängig. Nehmen wir an, Sie adoptieren einen Dobermann. Dieser fixiert sich nicht umgehend nur auf Sie, weil
er dieser Rasse angehört. Genau wie wir Menschen haben
auch Hunde individuelle Charaktereigenschaften. Diese
sind die Basis für die Entwicklung ihres Sozialverhaltens
und können im steigenden Alter nur durch souveräne Erziehung und konsequente Regeln beeinflusst werden. Dazu
zählt auch eine zwanghafte Bindung zwischen Hund und
Bezugsperson. Daher gilt: Hunde brauchen eine Bezugsperson, dürfen sich aber nicht ausschließlich von dieser
abhängig machen. Es ranken sich viele Gerüchte um den
sogenannten Einmannhund. Bedenken wir, dass Hunde Rudeltiere sind, scheint die Rede von „einem Mann und einem
Hund“ zunächst völlig unsinnig. Viele Menschen vertreten
28
| Fressnapf Magazin
die Meinung, ein Hund könne nur glücklich und ausgeglichen sein, wenn er Artgenossen um sich herum hat. Das
stimmt in dieser Form nicht – richtig ist: Ein Hund braucht
genau eine Bezugsperson. Es muss jemanden in seinem
Umfeld geben, der ihm sagt, wo es langgeht; jemanden,
der die Regeln aufstellt und ihm seine Grenzen zeigt. Diese
Person wird als „Rudelführer“ bezeichnet. Dafür benötigt
der Hund kein mehrköpfiges Rudel, schon gar nicht eines,
das nur aus Hunden besteht. Mit einem Einmannrudel ist
ein Hund bereits völlig zufrieden – solange diese Person die
Führung übernimmt. Ein Hund, der keine Regeln kennt,
wird ständig mit Unzufriedenheit konfrontiert.
Mehr Sicherheit durch Unabhängigkeit
Bei einer Familie ist die Bezugsperson meistens die Person, die den Hund nach Hause geholt hat, sich liebevoll
um ihn kümmert und sich mit ihm
beschäftigt. Diese Person geht mit
dem Hund zur Hundeschule, füttert
ihn, führt ihn Gassi und verwöhnt
ihn mit reichlich Schmuseeinheiten.
Das ist auch gut so. Schwierig wird
es dann, wenn der Hund zu sehr auf
diese Bezugsperson fixiert ist und in
eine Art seelische Abhängigkeit verfällt. Für den Hund existiert nur diese
Person in seinem Leben. Verlässt
sie den Raum, gerät er in Panik. Der
Hund reagiert nervös, wird unsicher
und entwickelt im schlimmsten Fall
psychische Macken wie zwanghaftes
Pfotenlecken und -beißen. Dabei
ignoriert er konsequent alle anderen
Menschen und Tiere um sich herum.
Diese Situationen sind für Hund und
Mensch gleichermaßen stressig.
Grundsätzlich sollte der Hund zwar
eine klare Bezugsperson haben, sich
mit anderen Familienmitgliedern
oder Personen aber ebenso gut und
sicher fühlen. Bedenken Sie bitte: Sie
kommen unerwartet ins Krankenhaus
oder möchten schlichtweg mal ohne
den Hund in den Urlaub fahren – für
diese Fälle ist es wichtig, dass der
Hund zeitweise ohne Sie zurechtkommt.
Ein Wir-Gefühl vermitteln
Zeigt ein Hund bereits entsprechendes Verhalten oder erste Ansätze,
trainieren Sie mit ihm, dass er anderen Personen vertrauen kann. Handfütterung ist ein sehr wirkungsvolles
Werkzeug, um die Basis für eine
vertrauensvolle Bindung zu schaffen.
Lassen Sie einige Hauptmahlzeiten –
nicht alle – von der Person füttern, die
als Ansprechpartner für Ihren Hund
dazukommen soll. Der Hund lernt
auf diese Weise: Schau, wir gehören
zusammen!
Grundsätzlich gilt: Je mehr man
gemeinsam erlebt, umso besser lernt
man sich kennen, umso mehr kann
man sich aufeinander verlassen –
umso stärker wird die Beziehung! Ein
gemeinsamer und ausgiebiger Spaziergang mit Ihnen, dem Hund und
dem neuen Ansprechpartner erzeugt
automatisch ein Rudelgefühl. Sie verstärken dieses Wir-Gefühl, indem Sie
der Person die Leine und damit Ihren
„verlängerten Finger“ übergeben.
Nach einigen gemeinsamen Spaziergängen, wenn Ihr Hund der Person
zunehmend vertraut, geben Sie das
„Kommando“ vollständig ab: Sie sind
zwar zu Hause, gehen dieses Mal aber
nicht mit Gassi.
Beschäftigung stärkt die Bindung
Der Hund braucht außerdem die
Interaktion mit seiner Bezugsperson.
Nichts ist schlimmer für ihn als andauernde Langeweile – der Beziehungskiller schlechthin! Daher ist es wichtig,
dass sich der neue Ansprechpartner
mit Ihrem Hund beschäftigt und mit
ihm agiert – auch und vor allem, wenn
Sie zugegen sind. Das fördert und
stärkt die Beziehung. Streicheleinheiten kommen zwischendurch immer
gut an. Nach einer Weile sucht der
Hund automatisch die Nähe zu dem
weiteren Ansprechpartner in seinem
Leben. Bleiben Sie weiterhin konsequent und vernachlässigen Sie keinesfalls die neu erschaffene Beziehung.
Nur so können Sie sichergehen, dass
Ihr Hund in Notfällen auch ohne Sie
eine stressfreie Zeit verleben kann.
Holger Schüler
Holger Schüler ist mobiler
Hundeerziehungsberater.
Er trifft täglich auf die
„schwierigen Fälle“. Die
Ursachen für die Probleme
findet er in den meisten
Familien aber nicht beim
Hund, sondern bei den Besitzern. Sie schaffen den Ursprung für die Probleme in
der ungleichen Gemeinschaft.
Er hat mehrere Bücher und
DVDs veröffentlicht, zuletzt
ist sein Buch „Wir verstehen
uns – Hundeerziehung mit
Verstand und Gefühl“ im Müller
Rüschlikon Verlag erschienen.
+
Mehr Tipps gibt es auch
auf seiner Website
aufsechspfoten.de
Neues Programm:
„1 – 2 oder 3“
AKTUELLE LIVETERMINE:
20.1.2016
21.1.2016
22.1.2016
23.1.2015
24.1.2016
26.1.2016
27.1.2016
28.1.2016
9.3.2016
10.3.2016
11.3.2016
12.3.2016
13.3.2016
Mayen
Gummersbach
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Dellbrück
Hilchenbach
Bruchköbel
Traunreut
Emmelshausen
Ludwigshafen
Böblingen
Tickets und Infos unter
fressnapf.de/holger-schueler
Fressnapf Magazin |
29
Mensch & Tier // Kolumne vom Verband für das Deutsche Hundewesen
Hundeausstellungen –
dabei sein lohnt sich
Eine Hundeausstellung zu besuchen ist interessant, denn dort gibt es zahlreiche
Rassen zu sehen. Mit dem eigenen Hund daran teilzunehmen ist eine spannende
Herausforderung, und es macht Spaß, sich mit Gleichgesinnten zu treffen.
D
er Ablauf einer Hundeausstellung ist stets ähnlich: Es gibt eine Unterteilung in verschiedene
Rassen, Klassen und Geschlecht. Eigens eingeladene Zuchtrichter bewerten alle Hunde gemäß dem
vom Weltverband Fédération Cynologique Internationale
(FCI) festgelegten Standard. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ist Mitglied der FCI. Der Aufruf
des Hundes durch das Ringpersonal macht den Auftakt.
Im Bewertungsring verschafft sich der Zuchtrichter dann
erst mal einen Überblick, bevor er zur Bewertung der
30
| Fressnapf Magazin
einzelnen Hunde übergeht. Dazu gehören die eingehende
Gebisskontrolle und das genaue Abtasten des Hundes, um
die Korrektheit seines Körperbaus und seine Sozialverträglichkeit zu überprüfen. Anschließend wird jeder Hund in
Bewegung vorgestellt. Das ermöglicht dem Zuchtrichter,
die Qualität des Gangwerks zu überprüfen. Der Eindruck,
den der Zuchtrichter in dieser Zeit von dem Rassehund
gewinnt, wird anschließend einem Ringschreiber diktiert,
der alles schriftlich festhält. Die eigentliche Platzierung
– für viele das Spannendste – erfolgt direkt im Anschluss
an die Einzelbewertungen. Der Zuchtrichter
vergleicht nochmals alle vorgestellten Hunde
– und steht nicht selten vor einer schwierigen
Entscheidung. Doch ein erfahrener Zuchtrichter
weiß, worauf es ankommt, und sucht zielsicher
die vier bestplatzierten Hunde heraus, die dann
dem Publikum präsentiert werden.
Wenn Sie sich für einen Rassehund interessieren, ist der Besuch einer internationalen Ausstellung des VDH sehr hilfreich. Hier erhalten
Sie einen Überblick über mehr als 240 verschiedene Hunderassen und können sich von Züchtern und Vereinen über die Eigenschaften der
Hunde beraten lassen.
+
Weitere Infos und Ausstellungstermine in
Ihrer Nähe: vdh.de/ausstellungen
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Mensch & Tier
Als sogenannte Waldkatze
zählt die Maine Coon zur
Gruppe der Naturrassen.
Vom Waschbären, dem
Racoon, stammt sie dennoch
nicht ab. Auch wenn eine
der vielen Legenden um ihre
Entstehung dies besagt.
32
| Fressnapf Magazin
Rasseporträt Maine Coon
Die große
Aristokratin
Der US-Bundesstaat Maine hat die Maine Coon zur Staatskatze ernannt. Trotz dieser großen Ehre zeigt die Rassekatze
sich ausgesprochen volksnah und anhänglich.
Te x t : Claudi a Götz
M
aximus ist der Name der wohl berühmtesten
Maine-Coon-Katze. Sie kennen den Kater vermutlich eher als Mrs. Norris. In zwei HarryPotter-Filmen war er die Begleiterin des gehässigen Hausmeisters Argus Filch. Wofür Maine Coons bekannt sind,
zeigt auch Mrs. Norris: Wie ein Hund begleitet sie ihren
Herrn und meldet ihm sogar ungezogene Schüler. Den Namen „Hundekatze“ erhielt die Katzenrasse nicht nur wegen
ihrer hochbeinigen 40 Zentimeter, auch ihr Charakter gilt
als hundeähnlich – menschenbezogen und intelligent. Viele
Maine Coons apportieren zudem gerne. Eines allerdings
unterscheidet Mrs. Norris von ihren Artgenossen aus dem
richtigen Leben: Ihr ungepflegtes Fell war die Arbeit von
Maskenbildnern, die mit künstlichen Fellkragen und ungiftigem Haargel den Schmuddellook mühevoll herstellten.
Im Haus ein Schatz – im Freien ein Tiger
Als Halblanghaarkatze braucht die Maine Coon für ein
seidiges, gepflegtes Haarkleid ohne Filz in der Unterwolle
vor allem im Fellwechsel etwas Hilfe. Bei reinen Wohnungskatzen reicht meist gelegentliches Durchbürs­ten,
vor allem, wenn das Fell weniger dicht und lang ist. Im
Umgang sind die Maine Coons gesellig und freundlich, zu
Artgenossen ebenso wie zu Hunden oder Kindern. Nicht
nur von ihren Menschen fordern sie häufig Spieleinheiten
ein. Tun sie das mit Nachdruck, hört man oft eine Art
Gurren oder Krähen. Die Rasse gilt als guter Jäger. In den
USA wird sie nach wie vor als „Working Cat“ – als Mäuse- und Rattenfänger – bezeichnet. Den meisten Vertretern
ihrer Art tut man mit Freigang tatsächlich einen großen
Gefallen. Bekannt ist auch, dass die Tiere mit ihren Pfoten
sehr geschickt sind. Woher das kommt, ist allerdings
fraglich, ebenso wie ihre Herkunft. Die Legenden über ihre
Ursprünge sind genauso vielfältig wie unwahrscheinlich:
Sie stammen weder von den Langhaarkatzen der französischen Königin Marie Antoinette ab noch von Waschbären. Doch egal, wie die Maine Coon entstand, seit 30
Jahren ist sie auch bei uns eine beliebte und bekannte
Rassekatze. Die relativ spätreifen Tiere haben – von verantwortungsbewussten Züchtern verpaart – normalerweise
wenig genetisch bedingte Erkrankungen.
So erkennen Sie die Maine Coon
Die erste amerikanische Showkatze ist heute bei einigen
Verbänden zugelassen. Die Anforderungen unterscheiden sich
etwas – etwa, was die Fellfarben betrifft. Aber es gibt auch
Merkmale, die bei allen gleich sind, wie weit auseinanderstehende Augen und große Ohren mit breitem Ansatz.
Die Katzen sollen großrahmig sein, mit kantigem Kopf und
starkem Knochenbau. Typisch ist der lange, buschige Schwanz.
Der sogenannte alte Typ ist gedrungener mit längerem Fell,
der neue Typ hochbeiniger mit etwas kürzerem Fell.
Das Fell soll dicht und wasserabweisend sein. Haare zwischen
den Zehen – sogenannte Schneeschuhe – sind ebenfalls
rassetypisch. Fell an den Ohrenspitzen ist erwünscht.
Größe und Gewicht variieren stark. Typische Kater haben
zwischen 6 und 9kg, Kätzinnen sind meist 5 bis 6kg schwer.
Maine-Coon-Katzen haben nahezu jede Fell- und Augenfarbe. Die Farbe der Augen soll klar sein und zum Fell passen.
Fressnapf Magazin |
33
Mensch & Tier // Kolumne des Deutschen Tierschutzbundes
Mode wandelt sich
– Tierleid nicht
Der Winter ist in vollen Zügen – dicke
Jacken, Mützen und Stiefel kommen täglich
zum Einsatz. Leider wissen viele nicht,
dass für die Fellbesätze an Kleidung und
Accessoires Tiere leiden müssen.
34
| Fressnapf Magazin
Das trifft auch in Deutschland zu. Zurzeit gibt es noch
acht Pelztierfarmen in Deutschland, auf denen Nerze
gehalten werden. Jeder, der sich in Pelz kleidet, hat Blut
an den Händen. Und wer damit handelt, macht sich erst
recht mitschuldig am millionenfachen Leid der Tiere.
Deshalb: Finger weg vom Pelz! Es gibt keinen vernünftigen Grund, dass Tiere leiden und sterben, um sich einen
grausamen Luxus zu leisten. Viele Handelsketten haben erklärt, auf Pelzmode und Pelzaccessoires in ihrem Angebot
zu verzichten. Die Konzerne sehen sich hier oft in einer
gesellschaftlichen Verantwortung, die auch den Tierschutzgedanken umfasst, oder sie reagieren auf Kundenbefragungen. Das zeigt: Die Verbraucher haben die Macht.
+
Thomas Schröder, Präsident Deutscher Tierschutzbund e. V.
Mehr Informationen rund um das Thema
Tierschutz finden Sie auf unserer Website
tierschutzbund.de oder postalisch: Deutscher
Tierschutzbund e. V., In der Raste 10, 53129 Bonn
© Otwarte Klatki
A
uch wenn die Pelzmodeindustrie im Winter
alljährlich ihre PR-Maschinerie anwirft, um die
Zustände schönzureden: An den grausamen Methoden der Jagd und Haltung von Pelztieren hat sich nichts
geändert. Pelzmode bleibt Qualmode. Pelze sind Produkte,
die mit Tierquälerei erkauft werden. Daran gibt es keinen
Zweifel – so sehr die Pelzindustrie ihre Werbung auch
forciert. Alljährlich versucht diese primär in den Wintermonaten zu vermitteln, Pelz sei in und das Leid der Tiere
interessiere die Verbraucher heute nicht mehr. Pelztiere
werden in Käfigen gehalten und damit jeder Möglichkeit
beraubt, sich artgerecht zu verhalten. Auf Pelztierfarmen
werden nicht einmal die Minimalansprüche, die diese
Tiere an ihre Umgebung stellen, erfüllt. Enge Drahtkäfige
aus Gitterrosten sind die üblichen Haltungssysteme für
Pelztiere auf Farmen. Tiere, die sich in freier Wildbahn
aus dem Weg gehen würden, werden auf engstem Raum
nebeneinander untergebracht. Nerze sind in kleinste
Käfige eingepfercht. Auch die wasserliebenden Nutrias
(Sumpfbiber) werden häufig in Verschlägen aus Beton
ohne Zugang zu einem Badebassin gehalten. Füchse haben
in den Drahtkäfigen keine Möglichkeit zum Graben, und
die springfreudigen Chinchillas sind in winzigen Käfigen
zur Bewegungslosigkeit verurteilt. Weltweit werden Millionen Tiere jedes Jahr für den Handel mit Pelzen getötet, um
ihre Felle zu Mänteln, Jacken oder Mützen zu verarbeiten.
Für einen Pelzmantel sterben 30 bis 50 Waschbären oder
14 Luchse, 40 bis 60 Nerze, 12 Wölfe, 110 Eichhörnchen
oder 130 bis 200 Chinchillas.
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Mode wandelt sich -
© Otwarte Klatki
Tierleid nicht.
Früher Pelzmäntel, heute Fellbesatz auf Accessoires und Kleidung. Lassen Sie die Tiere nicht leiden.
Entscheiden Sie sich bewusst gegen Pelz!
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Mensch & Tier // Fressnapf Welpenclub
Tipps unserer Experten vom Fressnapf Welpenclub:
Winterwissen
Fünf Punkte, mit denen Sie Ihren Hundenachwuchs
gut und sicher durch die kalte Jahreszeit bringen.
1. Ein Plätzchen fürs Geschäft finden
keit schlechter ab als das erwachsener Tiere. Decken Sie
ihn, wieder zu Hause, ruhig zu. Vorher das Abtrocknen
nicht vergessen – so trainieren Sie gleichzeitig die Pflege!
Ein Welpe ist noch nicht stubenrein. Die Schwierigkeit
liegt darin, dass er – vor allem wenn er einer kleinen oder
dünnfelligen Rasse angehört – entdecken könnte, dass es
wärmer ist, wenn er drinnen sein Geschäft macht. Sie
müssen also noch schneller als bei einem Sommerwelpen
sein. Am besten dicke Stiefel zum Hineinschlüpfen und
einen Daunenmantel direkt neben der Tür platzieren.
Schauen Sie, dass der Welpe schnell einen Platz findet, wo
ihn kein Schnee beim Geschäft stört. Belegen Sie das kleine
oder große Geschäft mit einem Wort, sodass Sie dieses
später als Aufforderung benutzen können. Und loben Sie!
Ein kaltes, nasses Bäuchlein kann beim Welpen zu Durchfall führen. Das unbedingt vermeiden. Durchfall und
Erbrechen drohen auch, wenn Hunde Schnee fressen.
Bei Welpen müssen Sie umso mehr aufpassen, hier kann
Lebensgefahr bestehen. Werfen Sie also auf keinen Fall
Schneebälle, das animiert einen Hund erst recht zum
Schneefressen.
2. Sozialisierung fördern
5. Überlastung im Schnee vermeiden
Ein Welpe lernt schnell, sich auf unterschiedliches Aussehen von Menschen einzustellen, wenn er sie bei Ausflügen
in Winterkleidung vermummt erlebt (Hut, Mütze, Schal).
Indem er Sie in verschiedenen Rollen wahrnimmt, fördern
Sie seine Sozialisierung. Vor allem Umwelteinflüsse wie
fremde Menschen, die Dunkelheit und andere Geräusche
schulen den Welpen, indem sie ihm Sicherheit geben.
Die Länge der Gassirunde hängt vom Alter ab. Hoher
Schnee birgt Gefahren für den noch wachsenden, untrainierten Bewegungsapparat. Kleine Runden sind dem
Welpen aber zuzumuten. So vorbereitet, kann er als
Junghund im Frühjahr seinen Tatendrang ausleben.
3. Vor Auskühlung schützen
Welpen sollen nicht lange in der Kälte sein, da sie schnell
auskühlen. Ihr Fell isoliert weniger und hält die Feuchtig36
| Fressnapf Magazin
4. Schneefressen unterbinden
Im Fressnapf Welpenclub geben Experten laufend
Tipps. Werden Sie kostenlos Clubmitglied und
freuen Sie sich über ein tolles Willkommensgeschenk
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Mensch & Tier // Pro & Contra
Kaum ein Thema spaltet Hundebesitzer mehr als dieses.
Die Frage an unsere Autoren lautet deshalb:
Darf der Hund
mit ins Bett?
JA
NEIN
Ich sage: ja. Aber es ist ein „ja, aber“. Als ich meine erste
Hündin aus schlechter Haltung bekam, durfte sie erst
einmal nicht ins Bett. Ich entschied mich dagegen, weil
wir zunächst Vertrauen zueinander bilden mussten. Auch
andere Hunde aus dem Tierschutz, die ich erlebt habe,
wären damit – zumindest anfangs – überfordert gewesen.
Dagegen profitierten alle Welpen, die ich bei Freunden und
Bekannten erlebt habe, davon, wenn sie nach dem Verlust
ihrer Mutter und Geschwister zumindest die Körpernähe des neuen Menschen genießen durften. Meine eigene
Hündin zeigte mir die Notwendigkeit, sie mit ins Bett zu
nehmen, als sie das erste Mal krank war. Später durfte sie
ganz hinein, und wir fanden es beide himmlisch. Seitdem
weiß ich: Es gibt zwei Gründe, sich dafür zu entscheiden.
Zum einen, weil es dem Hund guttut, zum anderen, weil
Sie selber es genießen. Keiner ist schlechter als der andere, finde ich. Allerdings sollte es Ihre Entscheidung sein
und nicht seine. Und er muss das Bett verlassen können,
um auf seinen Platz daneben auszuweichen.
Neulich las ich in einem Forum: „Hilfe, unser Hund hat ins
Bett gemacht.“ Tja, was soll man dazu sagen außer „selber
schuld“? Ich liebe meinen Hund und ich kuschle ihn auch
oft, aber ins Bett kommt nur mein Partner. Dessen Atem
ist morgens auch nicht immer umwerfend, aber wenn ich
daran denke, dass mich mein Hund anhechelt, weiß ich,
dass ich das gar nicht brauche. Ebenso wenig wie Zecken,
Schmutz und Sand. Reicht schon, dass unser Sofa sich
nicht mehr ähnlich sieht. Allein die Haare, die Hunde auch
außerhalb des Fellwechsels verlieren, möchte ich nicht im
Bett haben. Und Hunde haben auch schlafend ein Eigenleben. Ein großer nimmt viel Platz weg. Und wer einmal
erlebt hat, wie breit sich ein kleiner Hund machen kann,
der weiß, dass Größe als Argument gar nicht zählt. Außerdem ist Eifersucht oft ein Thema, wenn Menschen miteinander zärtlich sein wollen und nicht mit Vierbeinern.
Ich habe schon von Paaren gehört, die sich anknurren
lassen mussten, weil sie sich im Schlaf berührt haben. So
weit will ich nicht auf den Hund kommen!
Claudia Götz
lebt mit Hund,
Katze und zwei Pferden seit zehn Jahren
auf dem Land. Seitdem darf der drei Kilo
schwere Zwergpinscher auch ins Bett.
Karen Cop
mag richtige
Hunde, mit denen
man gut draußen
unterwegs sein
kann. Ihren Husky
kuschelt sie gern –
aber nicht im Bett.
Fressnapf Magazin |
37
Mensch & Tier // Hundebetreuung im Krankheitsfall
GASSI GEHEN UND BESCHÄFTIGUNG
Wer kümmert sich
um meinen Freund?
Sie liegen krank im Bett, Ihr Hund muss aber
natürlich versorgt werden. Wer nun zuverlässige
Helfer hat, macht es sich und seinem Tier leichter.
38
| Fressnapf Magazin
,,
Mit einem sozialen Netzwerk und
einem Notfallplan sorgen Sie als
Hundehalter für den Krankheitsfall
bestens vor.
Der Hund will auch beschäftigt werden, wenn Sie krank sind. Intelligenzspielzeuge und Futtersuchspiele können ihn vorübergehend geistig auslasten, wenn Spaziergänge kürzer ausfallen.
Te x t : Claudi a Götz
E
s kann jeden treffen: Man
wird krank oder hat einen
Unfall und muss ins Krankenhaus. Sie möchten natürlich das Beste
für Ihr Haustier, und Ihre ganz große
Frage lautet: Wem kann ich meinen
vierbeinigen Freund ruhigen Gewissens anvertrauen? Gut, wenn man in
solchen Situationen Verwandte und
Freunde hat, die bei der Tierbetreuung
einspringen und die Ihr Haustier idealerweise bereits kennen. Wer nicht das
Glück hat, auf Familie oder Bekannte
zurückgreifen zu können, braucht andere Ideen und sollte frühzeitig einen
individuellen Spiel- und Gassi-Notfallplan erstellen: je nachdem ob großer,
kleiner, alter oder junger Hund.
Der ideale Hundesitter
Am besten eignet sich jemand, den
man schon länger vom Gassigehen, von
der Hundewiese oder der Hundeschule
kennt. Es ist zudem ein großer Vorteil,
wenn derjenige, der sich um Ihren Hund
kümmert, keine weite Anfahrt hat. Ein
professioneller Hundesitter ist ebenfalls
eine Möglichkeit, wenn man jemanden
sucht, der mit dem Hund spazieren
geht, solange man krank ist. Im absoluten Notfall – etwa nach einem Unfall,
wenn man länger krank ist – kann man
sein Haustier auch in einer Tierpension
unterbringen. Man sollte sich bereits
im Vorfeld darüber informieren, welche
infrage kommt.
Alternative Strategien
Vorsorgen ist stets besser. Wer seinen
Hund bereits an Ruhetage gewöhnt
hat, ist im Falle einer Krankheit im
Vorteil. Hunde verstehen schnell,
dass es eben Tage gibt, an denen die
Spaziergänge weniger lange oder flott
ausfallen. Hunde, die dies von Anfang
an gelernt haben, bekommen meist
Tiersitter im Internet
Ob professioneller Hundesitter oder Tauschbörse – auch
online lohnt sich die Suche
nach geeigneter Betreuung.
Eine gute Adresse ist
www.leinentausch.de
kein Problem, wenn ihr Mensch – etwa
wegen einer Erkältung – drei oder vier
Tage hintereinander ausfällt und nur
drei bis vier kurze Runden um den
Block möglich sind. Sie können Ihrem
Hund – je nach Alter, Typ oder Rasse –
alternative Beschäftigungsmaßnahmen
bieten. Das können Nasenarbeit oder
Intelligenzspiele ebenso sein wie Apportierübungen und Futtersuchspiele.
Damit können die meisten Hunde
während dieser Zeit ausgelastet
werden. Eventuell braucht man bei
Fressnapf Magazin |
39
Mensch & Tier // Hundebetreuung im Krankheitsfall
einem Infekt von maximal vier Tagen
dann nur für einen längeren Spaziergang einmal am Tag externe Hilfe.
Zudem genießen die meisten Hunde
an ruhigen Tagen einfach nur das Zusammensein mit ihrem Menschen. Sie
dürfen ihnen diese Zeit gerne mit dem
Lieblingsleckerli versüßen.
Auf Hygiene achten
Egal ob Magen-Darm- oder
grippaler Infekt: Um kein
Risiko einzugehen, sollten Sie
✔ sich nicht Hände oder
Gesicht abschlecken lassen.
✔ nicht zu eng mit dem
Hund kuscheln.
✔ häufig Ihre Hände
waschen.
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Kann ich mein Tier anstecken?
An echter Grippe (Influenza) können
Hunde nicht erkranken, denn sie wird
durch ein Virus verursacht, das auf
den Menschen spezialisiert ist. Ein
grippaler Infekt kann jedoch durch
Tröpfcheninfektion auf Hunde übertragen werden, ebenso
bestimmte Durchfallerreger wie
Noroviren durch Schmierinfektion.
Die Ansteckungsgefahr ist nicht
eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen und generell nicht sehr hoch.
Sie sollten aber sicherheitshalber
intensiven Körperkontakt mit Ihrem
Hund vermeiden, insbesondere dann,
wenn er noch sehr jung oder schon
ein Senior ist. Zudem sollten Sie
Hygienemaßnahmen wie Hände- und
Flächendesinfektion beachten (siehe
auch Kasten links).
Manchmal muss man auf Hilfe bei der
Hundebetreuung zurückgreifen. In den
meisten Fällen erklären sich Geschwister,
Freunde oder Nachbarn gerne bereit,
Ihren Hund auszuführen.
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Wilde Welt // Turmfalke
Luftnummer
Kennen Sie den Rüttelflug der Turmfalken? Auf Beutejagd stehen
sie dann oft minutenlang über abgeernteten Getreidefeldern in der Luft.
Manchmal trauen sie sich aber auch in die Stadt.
Eben noch jagte der Turmfalke die Schwalben, jetzt dreht er den Spieß um und
flieht: Fliegt eine 90-Grad-Kurve hinter die Kirchturmspitze und bleibt einfach in
der Luft stehen. Rüttelt in unfassbar langen Abständen mit seinen 75 Zentimetern
Spannweite und sucht nun nach neuer Beute. Der Rüttelflug ermöglicht dem Turmfalken, quasi im Stand zu schweben, die schnelle Flügelbewegung hält ihn dabei
auf Höhe. Turmfalken sind hierzulande die häufigsten Falken, aber dennoch nicht
oft zu beobachten, obwohl sie als Kulturfolger auch in Städten auftauchen. Dort
erbeuten sie meist kleine Singvögel, auf dem Land sind es eher Nager und Frösche.
Seine Färbung macht den Turmfalken in der
Natur fast unsichtbar. Besonders kleine Nagetiere
fallen dieser Eigenschaft zum Opfer.
44
| Fressnapf Magazin
Beim Weibchen ist der
Kopf weiß-braun durchgefärbt, Männchen tragen
eine graue Mütze. Auffällig beim Rüttelflug: der
breit gefächerte Schwanz.
+
Verfolgen Sie das Spektakel
einer Jagd im Schnee auf Video:
youtube.com/turmfalke
Fressnapf Magazin |
45
Familie & Co. // Der handzahme Vogel
„Komm auf
die Hand!“
Vor allem Kinder wünschen sich,
einen Vogel auf die Hand zu nehmen.
Wie es am besten gelingt!
Te x t : Thom as Brodmann
K
aum ist der neue Hausgenosse da, würden Kinder
ihn am liebsten streicheln
oder auf die Hand nehmen. Doch ob
Wellensittich, Kanarienvogel oder
Nymphensittich – sie alle benötigen
eine Eingewöhnung an ihren Partner
und das neue Zuhause. Zwar sind
sie weit weniger scheu als ein wild
lebender Vogel, das heißt aber nicht,
dass sie freiwillig auf ihren Besitzer
zufliegen. Erst wollen sie ihr neues
Zuhause kennenlernen, um sicher zu
sein: „Hier kann mir nichts passieren.“ In den Käfig zu langen und den
Vogel zu zwingen, auf die Hand zu
hüpfen, wäre völlig falsch und könnte
den Vertrauensaufbau sehr schwierig machen. Erst einmal ist Geduld
gefragt, auch wenn es schwerfällt.
Die ersten Schritte
Um dem Vogel die Angst zu nehmen,
sollten alle Bewohner Rücksicht nehmen: Lautes Geschrei, an den Käfig
zu klopfen oder sich gleichzeitig von
mehreren Seiten zu nähern ist tabu.
Auch das Fixieren mit den Augen mögen viele nicht, denn das erinnert sie
an einen Raubvogel. Hier sollten Sie
den Blick möglichst abwenden. Wichtig ist auch, dass Sie sich bei Arbeiten
im Käfig ohne Hast bewegen. Stress
46
| Fressnapf Magazin
vermeiden Sie, indem Sie den Vogel
bei der Käfigreinigung herausnehmen. Beim Futterauffüllen kann er im
Käfig bleiben. Sprechen Sie ruhig mit
dem Tier, summen Sie vor sich hin
oder pfeifen Sie ein Lied. Das wird
den Vogel aufhorchen lassen und ihn
langsam an Sie gewöhnen.
Zeit und Futter
Wenn Sie sich problemlos dem Käfig
nähern können, nehmen Sie sein
Lieblingsfutter in die Hand (etwa Kol-
benhirse) und stecken Ihre Hand ganz
langsam durch die Käfigtür. Testen Sie,
wie nahe Sie kommen können, und
verkürzen Sie zusehends die Entfernung, sodass er naschen kann. Jetzt
nehmen Sie die Hand ein Stück zurück
und warten, ob sein Verlangen so groß
ist, dass er auf Ihre Hand (am besten
den Handrücken) hüpft, um weiterzufressen. Bei Wellensittichen klappt das
oft nach wenigen Tagen, ein mutiger
Kanarienvogel oder Nymphensittich
steht dem aber in nichts nach.
Wenn der
Vogel zum
Tierarzt muss
Manchmal hat man
keine Wahl – der Vogel
muss gefangen werden.
Zum Beispiel für den
Tierarztbesuch. Doch dafür
gibt es einen guten Trick.
Vertrauen zu erlangen kann
viel Zeit in Anspruch nehmen.
Erworbenes Vertrauen zu
verlieren geht dagegen
ungemein schnell! Daher
sollten Sie prinzipiell nie nach
Ihrem Vogel greifen. Doch
manchmal lässt sich das nicht
vermeiden – etwa wenn ein
Tierarztbesuch ansteht.
In diesem Fall hat es sich
bewährt, wenn man sich
verkleidet: vielleicht mit einer
Sonnenbrille, einem Hut und
einem ungewohnten Oberteil.
So erkennt Sie der Vogel
nicht und verbindet Sie nicht
mit dem unangenehmen
Gefangenwerden.
Besonders wichtig ist in
diesem Zusammenhang,
dass Sie kein Wort sagen,
denn dann würde er Sie
sicherlich an Ihrer Stimme
identifizieren. Auf dem Weg
zum Arzt und beim späteren
Entlassen des Vogels in
seinen Käfig können Sie die
Verkleidung natürlich wieder
abnehmen und ihm gut
zureden.
+
So werden Wellensittiche
handzahm:
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So zeichnet ihr
Wellensittiche!
Tiere zeichnen ist toll – und leichter,
als ihr denkt. Hier kommt die Anleitung
zum kinderleichten Nachmachen.
1.
Mit einem Bleistift
werden zunächst
zwei Kreise gezeichnet.
2.
Nun werden Füße,
Schwanzfeder und
Flügel hinzugefügt.
4.
Jetzt bekommt
der Vogel die berühmten Wellen des
Wellensittichs, und
zwar an Hals, Flügel
und Schwanzfeder,
sowie ein Gesicht.
3.
Es folgen zwei wichtige
Verbindungslinien: Sie
verbinden den Kopfkreis
mit dem Rücken und dem
Bauch des Vogels. Zudem
wird jetzt auch die Form
der Füße verfeinert.
5.
Die Feinarbeit: Am
Flügel gaaanz viele Us
malen und im Gesicht
rund um die Augen viele
kleine Linien und kleine
„Schönheitsflecken“.
Ausmalen und fertig!
Und so Kanarienvögel:
fressnapf.de/
kanarienvoegel
Fressnapf Magazin |
47
Leserbriefe // Januar
Lesergeschichten in Wort und Bild:
Herzenssachen
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Deshalb stellen wir Ihnen in jeder
Ausgabe die schönsten, lustigsten und bewegendsten Bilder und Geschichten
unserer Leser und ihrer Haustiere vor. Unsere Leser und wir freuen uns auf
ganz viel neue Post von Ihnen – an [email protected]!
Merlin und Murphy
M & M, die Frettchengang
Dies sind unsere beiden einjährigen
Frettchen Merlin und Murphy. Sie
sind extrem neugierig und alles muss
gründlich untersucht werden. Selbst
in der kleinsten Schale finden sie
einen Platz zum Kuscheln/Spielen ...
Daniela Kunze und Dennis Winter
Rüstige Senioren in Partylaune
Das ist ein Geburtstagspartyfoto unserer Rasselbande. Alle haben kurz nacheinander Geburtstag
und feiern immer zusammen. Erst war Gismo, der
Setter, an der Reihe ... er ist 10 Jahre alt geworden.
Dann feierte die schwarz-weiße Dunja ihren 12.
Geburtstag. Und Dackel Karlchen wurde 15 Jahre
alt. Die nette Seniorenrunde freut sich immer auf
die gemeinsamen Spaziergänge.
Ute Scholze
48
| Fressnapf Magazin
Rasselbande
ND
INE
IN Ü
NL
BE
R
ÄRKTEN U
O
MACHEN
SIE MIT!
M
50
rIhre Haustie
Geschichten
W
Benny
Fressnapf, öffne dich
Das ist Benny, unser dreijähriger Mischlingshund. Er wartet an einem Sonntagmorgen
vor seinem absoluten Lieblingsladen und versteht nicht,
warum die Tür nicht aufgeht ... Was ist denn heute los?
Familie Krücker
In jeder Ausgabe zeigen
wir die schönsten Tierfotos
unserer Leser. Möchten Sie
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