In the Groove
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In the Groove
Trelleborg Sealing Solutions in the deutsche Ausgabe 03/2007DE groove The world of seals and service Pisten für die schnellsten Züge Zurcon® Roto Glyd Ring® S Dichtungslösung aus Zurcon® Z 20 In der Produktion Hightech für die geht’s rund Holzbearbeitung Inhalt Editorial 3 News 4 Global Werksprofil Kompetenz Stationärhydraulik/Pneumatik Special Wachstum in China Titelstory Pisten für die schnellsten Züge Impressum Stationärhydraulik Brennend heißer Wüstensand Entwicklungspartner Hightech für die Holzbearbeitung In der Produktion geht’s rund Pulverpressen statt Kostendruck Stationärhydraulik und Pneumatik Das Team stellt sich vor Pneumatik Team Pneumatik auf Hightech-Kurs Pneumatik-Kompetenz Pneumatik im Prüfungsstress Produktportfolio Dichtungslösungen für Pneumatikzylinder Extras Graue Panther Viel Wissen unterm “grauen Dach” 10 12 15 18 20 22 24 28 32 36 38 41 Editorial Henry Ford hat einmal gesagt: Es hängt von dir selbst ab, ob du das Neue Jahr als Bremse benutzen willst oder als Motor. Wir von Trelleborg Sealing Solutions sind davon überzeugt, dass Sie sich für die dynamische Variante entscheiden. Das Bekenntnis zur Innovation vereint uns, wie Ihnen diese Ausgabe von “in the groove” zeigt. Mit einem Rückblick beschließen wir das Jahr 2007 und starten nach einer kurzen Verschnaufpause durch ins Neue Jahr. Längst sind die Entscheidungen gefallen, dass wir 2008 auf Wachstumskurs bleiben wollen – technologisch wie wirtschaftlich. Wobei wir uns bewusst sind, dass die veränderten Rahmenbedingungen, zum Beispiel hinsichtlich der Energieversorgung, auch an uns als Dichtungshersteller noch große Herausforderungen stellen wird. Wir sind jedenfalls fest entschlossen, diese anzunehmen und unseren Teil dazu beizutragen, dass der Motor “Weltwirtschaft” weiter rund läuft. Dass Trelleborg Sealing Solutions zu den weltweit innovativsten Dichtungsherstellern zählt, davon zeugt die jüngste Ausgabe unseres Kundenmagazins. Diese haben wir unserem Vertriebsbereich “Stationärhydraulik und Pneumatik” gewidmet, womit wir der Tradition folgen, jede Ausgabe auf einen Bereich unseres Unternehmens auszurichten. Das bringt zwar mit sich, dass der Einzelne mal mehr und mal weniger über seine spezifischen Fragen zu Dichtungen, Abstreifern und Führungssystemen erfährt. Doch wer schaut nicht gern mal über den eigenen Gartenzaun? Über viele Jahre hinweg haben wir uns im Bereich der Stationärhydraulik einen Namen gemacht. Vom AudiWerkzeugbau bis zur Trasse des Transrapid in Shanghai reichen die Erfolgsgeschichten dieses Kundenmagazins, die zu diesem Geschäftsfeld passen. 3 Einige Seiten weiter treten Sie dann ein in den PneumatikMarkt, auf dem wir überdurchschnittlich schnell wachsen und in den wir viel Innovationskraft stecken. Wie es unsere Kunden aus der Hydraulik gewohnt sind, wollen wir auch für die Pneumatiker eine erste Adresse sein, wenn es gilt Dichtungslösungen zu entwickeln, die dank ihrer Qualität und Zuverlässigkeit die Lebenszykluskosten Ihrer Maschinen und Anlagen positiv beeinflussen. Sowohl in der Stationärhydraulik als auch in der Pneumatik setzen wir auf bewährte Faktoren: Investitionen in das Design, in die Entwicklung neuer Hochleistungswerkstoffe, in den Ausbau unseres Maschinenparks für Produktion und Versuch, in die Mitarbeiterqualifikation und in die Anwendung neuer Werkzeugtechnologien. Darin erkennen wir ein tragfähiges Fundament für eine erfolgreiche Zukunft. Eine solche wünschen wir auch Ihnen und hoffen, dass Sie gesund bleiben und ihnen trotz aller Freude an der Arbeit noch genügend Freizeit für die Familie, Sport, Hobbies und Wellness bleibt. Ein Frohes Fest und ein Gutes Neues Jahr wünscht ihnen im Namen aller Mitarbeiter Friedrich Mezger Geschäftsführer Vertrieb Industrial Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH news Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH unter neuer Leitung Jochen Sanguinette tritt als Vorsitzender der Geschäftsführung der Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH die Nachfolge von Peter Hahn an, der vor einigen Monaten zum “President Marketing Europe” ernannt wurde. Vorsitzender der Geschäftsführung Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH European Segment Director Automotive Die Nachfolge von Peter Hahn, als Vorsitzender der Geschäftsführung der Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH, hat Jochen Sanguinette angetreten. Peter Hahn, wir berichteten bereits darüber, konzentriert sich auf seine neuen Aufgaben als President Marketing Europe von Trelleborg Sealing Solutions. Zu seinem Vertretungsbereich gehörte außerdem das weltweite “Direktgeschäft” und der weitere Ausbau der Organisation – nicht zuletzt durch die Gründung weiterer Tochtergesellschaften in Osteuropa. Jochen Sanguinette (43) stammt aus Heilbronn, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Dem Maschinenbaustudium in Regensburg schloss er in Pforzheim ein Studium zum Wirtschaftsingenieur an. Dem zehnjährigen Engagement für Mann+Hummel folgten neue Herausforderungen beim Esslinger Weltmarktführer für Pkw- Heckleuchten und Spiegel für Pkw und Nutzfahrzeuge: Schefenacker. Dort verantwortete er über zwei Jahre als Geschäftsführer das Erstausrüstungsgeschäft für Nutzfahrzeuge sowie das Zubehör- und Ersatzteilgeschäft. Umfangreiche Berufserfahrungen sammelte er als Vertriebsingenieur im Anlagenbau und im Automotivebereich bei Mann+Hummel. Zunächst als Vertriebsingenieur für Industriefilter, dann für drei Jahre als Geschäftsführer einer Gesellschaft in Singapur. Diese hatte das Ziel, das Industriefilter- und Automotive-Geschäft in Asien auf- und auszubauen. In dieser Ära gründete Jochen Sanguinette einige Tochtergesellschaften, unter anderem in China und Australien. Seine neue Aufgabe fügt sich nahtlos in seinen Werdegang ein. Dieser ist geprägt vom Vertrieb erklärungsbedürftiger Produkte sowie dem Aufbau von Erfahrungen und Marktkenntnissen im wichtigen Automotive-Markt. Das sind gute Voraussetzungen um die weltweit größte Marketinggesellschaft von Trelleborg Sealing Solutions und auch – in der Funktion als European Segment Director Automotive – deren europaweites Automobilgeschäft weiter voranzubringen. Nach Abschluss dieser Entwicklungsarbeit und Rückkehr nach Deutschland übernahm er die Exportleitung für Automotive-Produkte sowie die Verantwortung für das Automotive-Geschäft in 30 Tochtergesellschaften rund um den Globus. 4 Neue Vertriebsleiterin Mobilhydraulik / Marine Sandra Wolff kennt die Dichtungsbranche aus dem Effeff. Schließlich trennen unsere neue Vertriebsleiterin für die Märkte Mobilhydraulik und Marine nur noch wenige Monate von der zehnjährigen Branchenzugehörigkeit. Die Liste der Dichtungsunternehmen, für die sie tätig war, bzw. ist, besteht allerdings nur aus zwei Zeilen. Länger ist hingegen die Chronik der Tätigkeiten der Diplom-Ingenieurin für Kunststofftechnik, die ihre Diplomarbeit an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg schrieb und der Elastomertechnik widmete. Zuletzt leitete Sandra Wolff als “Global Innovation Manager Forschung & Entwicklung” einen Bereich mit 17 Mitarbeitern in Deutschland und USA. Mit allem was dazu gehört: Materialentwicklung, Polymerlabor, Finite Elemente Analyse, Prozessentwicklung, Testlabor sowie Projektleitung, Innovation Management und Produktentwicklung - besonders für die Märkte Pneumatik, Hydraulik und Automotive. Daneben bestand ein weiteres Aufgabengebiet im Re-Engineering von Geschäftsprozessen und der Erarbeitung von qualitätsrelevanten Abläufen und Prozessen. Zuvor war die Polymerspezialistin im gleichen Unternehmen vier Jahre als “Market Unit Manager Pneumatik” tätig und zugleich für den Technischen Key Account beim größten Kunden des Segments zuständig. Viele Brancheninsider – auch aus Anwenderkreisen – kennen Sandra Wolff überdies aus ihrer Mitarbeit in der Sandra Wolff ist seit nahezu zehn Jahren in der Dichtungsbranche tätig. Die Diplom-Ingenieurin für Kunststofftechnik hat kraft ihrer Kompetenz, ihres Engagements und ihrer Verbandstätigkeiten bereits viel Anerkennung gefunden. Deutschen Kautschukgesellschaft (DKG), aber auch im Organisationsteam der IKT ‘95 sowie aus einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen. Selbst eine Erfindung, auf die ein Patent erteilt wurde, stammt von der engagierten Diplomingenieurin, die eben berufsbegleitend ein weiteres Studium abgeschlossen hat: “Angewandte Umweltwissenschaften”. Natürlich haben die beruflichen Stationen Sandra Wolff längst um den halben Globus geführt - nach dem Motto „Think Global - Act Local“ Neuer Vertriebsleiter Chemie und Prozesstechnik Trelleborg Sealing Solutions wächst, das lassen auch die “news” in dieser Ausgabe unseres Kundenmagazins erkennen. Über das Wachstum eines Unternehmens, Neueinstellungen und die Beförderung von Kollegen zu schreiben, gehört zweifellos zu den angenehmsten Chronisten-Pflichten. Gestartet ist Ralf Gergen 1997 und damit noch bei Busak+Shamban. Wie gut er aus den Startklötzen kam, zeigen seine beruflichen Stationen: Gleich nach dem “Studium der Dichtungstechnik” wurde er Assistent der Geschäftsführung Automotive, wo er im Jahr 2004 zum “Distribution Manager Automotive” avancierte. Vor kurzem bekam Ralf Gergen wieder eine neue Herausforderung und damit Visitenkarten, diesmal mit seiner neuen Funktion: “Vertriebsleiter Chemie- und Prozesstechnik”. Viele Unternehmen und Anforderungen dieses Marktes kennt Ralf Gergen noch aus seiner Tätigkeit bei einem bedeutenden Bonner Unternehmen, das Schaltgeräte und steuerungstechnische Systeme herstellt – auch mit ATEXZulassungen für den Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen. Von der Elektrotechnik wechselte Ralf Gergen einige Jahre später zur Mechanik. Genau gesagt in den Vertrieb für Wälzlager der führenden Weltmarken. Zuletzt leitete Ralf Gergen (41), Vertriebsleiter Chemie und Prozesstechnik: "Die Auswirkung der Qualität von Dichtungen auf die Lebenszykluskosten von Anlagen und Prozessen wird oft unterschätzt." er die Stuttgarter Niederlassung eines Großhändlers, bevor er als Gesellschafter eines Computervertriebs in einen ganz anderen Markt eintrat, der vor allem von schnellen und unvorhersehbaren Veränderungen geprägt ist. Weshalb sich Ralf Gergen 1997 für die Dichtungsbranche entschied: Eine Branche, in der ebenfalls Technologie und Erfahrung zählen, aber auch die gewachsenen Kundenbeziehungen als ein hohes Gut betrachtet werden. 5 news Satz und Sieg Fehlende Teile können Instandsetzungen verzögern und Maschinenstillstände verlängern. Trelleborg Sealing Solutions setzt dagegen auf Dichtungskits. Mit allem drin, was bei der Inspektion eines Zylinders, einer Pumpe oder einer kompletten hydraulischen Arbeitsmaschine erforderlich ist. Sätze für Sieger. Dichtungs-Kits bieten den Serviceorganisationen der OEMs sowie dem Ersatzteilvertrieb viele Vorteile. Zumal die fachkundig zusammengestellten Dichtungssätze, alles enthalten, was bei der Wartung oder Maschineninstandsetzung gebraucht wird. Über eine einzige Teilenummer wird sichergestellt, dass den Servicespezialisten bei der Arbeit jede erforderliche Dichtung, Führungsring oder Abstreifer zur Verfügung steht. Außerdem sparen die beliebten Bedarfsbündel allen Beteiligten eine Menge Verwaltungsaufwand: Denn eine Teilenummer reicht aus, um den ganzen Satz zu bestellen. Dichtungs-Kits enthalten alle Dichtungen, die für bestimmte Wartungsarbeiten erforderlich sind. Aber auch Montagehilfsmittel und Einbauzeichnungen können beigepackt werden. Dichtungs-Kits als verkaufsfertige Einheiten. Neutral verpackt und damit vorbereitet fürs “Branding” per Etikettierung beim OEM. Oder bereits in dessen typischer Ersatzteilverpackung, die beigestellt oder bei großen Serien kundenspezifisch hergestellt wird. Varianten bieten sich auch hinsichtlich der Verpackungsart: Beutelverpackungen, Faltschachteln oder Blister. Werden solche Dichtungs-Kits zusammengestellt, ergibt sich für OEMs ein weiterer Vorteil: Alle beim Service verwendeten Dichtungen entstammen bekannten Quellen und entsprechen hinsichtlich ihrer Qualität dem Markenstandard des Maschinen- oder Fahrzeugherstellers. Die Verwendung “geklonter” Ersatzteile wird verhindert. Selbstverständlich liefert Trelleborg Sealing Solutions Dichtungs-Kits senken die Verwaltungskosten und verhindern bei Instandsetzungen teure Arbeitsunterbrechungen wegen der Nachbestellung fehlender Dichtungen. 6 Wie frisch geölt Ölfrei und dennoch hervorragend geschmiert – mit diesen Eigenschaften wartet Flexcoat™ PF für Elastomerdichtungen auf. Wenngleich die trockene PolysiloxanSchicht zur Familie der Silikone gehört, verträgt sie sich gut mit den meisten industriellen Prozessen. Mit Flexcoat™ PF veredelte Dichtungen lassen sich rationell automatisch montieren und selbst nach mehreren Demontagen wieder leicht von Hand einsetzen. Die neue, lösemittelfreie Polysiloxan-Beschichtung Flexcoat™ PF verleiht Dichtungen Gleiteigenschaften, als wären diese geölt. Doch anders als ein Ölfilm bindet die trockene, nur 2 bis 10 µm dicke Schicht, keinen Schmutz. Außerdem wird die mikrofeine Schicht nicht vom beschichteten Elastomer absorbiert und bleibt auch unter Hitze von bis zu +175°C funktionsfähig. Auf der anderen Seite der Skala bleiben bei Temperaturen bis zu –45°C die hervorragenden Gleiteigenschaften erhalten. Flexcoat ™ PF – geschaffen für: Dichtungen in Steck- und Schnellkupplungen Dichtungen in Ventilen Die automatische Dichtungsmontage Die Beschichtung aller Elastomere, außer Silikon Noch vor dem Abschluss einer umfassenden Untersuchung von dynamisch beanspruchten O-Ringen mit der lösemittelfreien, wasserbasierten Flexcoat ™ PF ist eine deutliche Reduzierung der Reibkräfte zu erkennen. Nicht nur die Reibung nahmen die Werkstoffentwickler der Trelleborg Sealing Solutions ins Visier. Um eine hohe Prozesssicherheit zu gewährleisten, wurde die an sich unsichtbare PF-Beschichtung schwarz pigmentiert. Neben dem bewährten UV Indikator bietet dies Kunden die Möglichkeit mit dem bloßen Auge beschichtete O-Ringe von unbeschichteten zu unterscheiden. Dennoch bleibt auch die Farbe des Dichtungswerkstoffs sichtbar. Der computergesteuerte Beschichtungsprozess stellt sicher, dass kundenspezifisch optimierte Beschichtungen treffsicher in die Serienfertigung überführt werden können. Flexcoat ™ PF – reduziert bzw. verhindert: Festkleben von Dichtungen an Laufflächen Stick-Slip-Effekte Simone Frick, Product Engineer Europe O-Rings Auftretende Montage- oder Fügekräfte Beschädigung der Dichtungen bei der Montage Verschmutzung von Peripherie oder Montageanlagen 7 news Fit in Nylon Mit dem US-Unternehmen Hydro-Components Research & Development Corporation (HCRD) aus Streamwood im Bundesstaat Illinois, gehört seit Juni 2007 ein weiteres Unternehmen zu Trelleborg Sealing Solutions. Dichtungen und Gleitlager – vorwiegend mit großen Durchmessern, bilden den Schwerpunkt der Produktion. Typische Anwendungsgebiete sind Stoßdämpfer für Planierraupen, Muldenkipper und Bagger. Claus Barsøe, Business Area President, Trelleborg Sealing Solutions: “HCRD wurde 1960 gegründet und verfügt über gewachsene Kontakte zu Hydraulikherstellern und zu Produzenten von Bau, Bergbau-, Land-, Forst- und Werkzeugmaschinen sowie Gabelstaplern und Spritzgussmaschinen.” Trelleborg Sealing Solutions hat mit HCRD ein Unternehmen übernommen, das rund 80 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von ca. 5,5 Mio. Euro erzielt. Zum Produktionsprogramm gehören Maschinenbaukomponenten, die bekannt sind für hohe Präzision und Werkstoffkompetenz. HCRD ist zertifiziert nach ISO 9000/2000 und genießt mit Produkten, die überwiegend aus glas- und carbonfaserverstärktem Nylon hergestellt werden, einen guten Ruf. Die Produkte unseres neuen amerikanischen Werkes – bekannt unter dem Namen “Hydro-Components” – fügen sich nahtlos in das Produktportfolio von Trelleborg Sealing Solutions ein. 8 “Die Technologie und Produkte von HCRD sind technologisch führend und für uns äußerst wertvoll”, so Claus Barsrøe, Business Area President für Trelleborg Sealing Solutions. “Die Produkte passen sehr gut zu unserem Portfolio und runden unser Sortiment ab. So können wir in Nordamerika im Bereich Nutzfahrzeuge weiteres Wachstum realisieren.” Gleitlager, auch geteilte, Gleitschuhe, Dichtungen, Abstreifer und Führungen sowie Strukturteile und Gleitelemente, die oft aus selbstschmierenden Nylonwerkstoffen hergestellt werden, bilden Schwerpunkte des Sortiments. Noch mehr Kundenservice Ob es gut ist, dass in der heutigen Zeit alles schnell gehen muss, ist eine philosophische Frage. Wenn Sie jedoch wenig Zeit haben, dann ist es sicher gut, dass wir Ihnen schnell helfen können. Mit Web-Services, die von der Online-Bereitstellung von CAD-Daten und Katalog-Informationen bis zur Auslegung von O-Ringen reichen. Seit einiger Zeit führen Buttons auf unserer Homepage zu einer Art VIP-Lounge mit dem Namen “Member Area”. Dass eine kurze Anmeldung erforderlich ist, werden Sie sicher verstehen. Zumal dieser Bereich unseres Internetauftritts das Herunterladen von CAD-Konstruktionsdaten ermöglicht, die wir nur unseren Kunden zur Verfügung stellen wollen. Einmal registriert, bietet Ihnen der CAD-Service innerhalb der “Member Area” Zugang zu 40.000 Dichtungsprofilen in 2D bzw. 3D. Diese Daten sind kompatibel zu den marktgängigen CAD-Systemen. ›› 40.000 Dichtungsprofile können Sie online in Ihre CAD-Konstruktion übernehmen Zur geschützten Zone gehört auch der “Elektronische Katalog”. Wählen Sie – stets auf neuestem Stand – aus mehr als 100.000 Produkten aus und lösen Sie gleich online Ihre Anfrage aus, damit wir Ihnen schnell ein Angebot abgeben können. Großer Beliebtheit erfreut sich auch das O-Ring-Berechnungsprogramm. Dieses nennt Ihnen auf der Grundlage Ihrer Angaben die richtigen Maße von O-Ringen und der zugehörigen Einbauräume. ›› Ein E-Katalog informiert Sie tagesfrisch über 100.000 Produkte Falls Sie schon angemeldet sind, freuen wir uns über jeden Zugriff, mit dem wir Ihnen helfen können. Und sollte mal etwas nicht klappen, dann sagen Sie uns das bitte, damit wir Ihnen noch besseren Service bieten können. 9 Also nichts wie rein ins Netz: www.tss.trelleborg.com/de. Dann bei “Service” auf “Go” klicken und im Vorbeigehen kurz anmelden. Und schon sind Sie ein willkommenes Mitglied unserer “VIP-Lounge”. www. tss.trelleborg.com/de Diese Internetseite führt Sie schnell zu unseren Web-Services, die wir permanent erweitern und aktualisieren. Werksprofil Wachstum in China Mutig und selbstbewusst verkörpert die Architektur in Shanghai die Wachstumsdynamik und den Leistungswillen. Shanghai wächst schnell – woran auch Trelleborg Sealing Solutions ein klein wenig beteiligt ist. Denn vor zwei Jahren haben wir dort ein neues Werk gebaut, das den chinesischen Markt, aber auch andere asiatische Märkte mit Dichtungen versorgt. Das junge Werk wächst und gedeiht. Mit geschätzten 19 Millionen Einwohnern, von denen fast zehn Millionen direkt im Stadtgebiet leben, verfügt die bedeutendste chinesische Industriestadt über ein enormes Potenzial an Arbeitskräften. Dennoch ist der Arbeitsmarkt inzwischen recht angespannt – vor allem bei Ingenieuren und Technikern. ›› Ein junges Werk mit enormen Wachstumspotenzialen “Shanghai” bedeutet “Stadt hin zum Meer” oder “in See stechen”. Meist wird die “Drachenkopf-Metropole” jedoch Tor zur Welt genannt. Für Trelleborg Sealing Solutions ist das neue Werk ein Tor zum chinesischen Markt, aber auch zu anderen asiatischen Märkten. Klaus Plebanski: “China wird bereits in wenigen Jahren nicht mehr zu den Billlg-Lohnländern gehören – aber zu den weltweit wachstumsstärksten Industriemetropolen.” ›› Von Shanghai aus wird der chinesische Markt versorgt... Geleitet wird das junge Werk vom General Manager Lawrence Yeo. Entsprechend der Struktur von Trelleborg Sealing Solutions sitzt in Shanghai eine Marketinggesellschaft, die auch für den Vertrieb in China zuständig ist. Außerdem ist TSS-Shanghai einer unserer weltweit über 30 Produktionsstandorte. ›› ...aber auch andere asiatische Märkte Das Werk verfügt über moderne Prüfeinrichtungen 10 Hergestellt werden in Shanghai Kolben- und Stangendichtungen, Rotationsdichtungen, Abstreifer und Führungsringe. Verarbeitet und teilweise hergestellt werden in Shanghai die Werkstoffe Turcon®, Zurcon®, Orkot® und Isolast®. Die ranghöchsten Abnehmermärkte sind der Maschinenbau, die Fluidtechnik, der Automobilbau sowie die Flugzeugindustrie. In Kürze sollen im Werk Shanghai 250 Mitarbeiter beschäftigt sein. General Manager Lawrence Yeo ›› Einige Kunden des chinesischen Werks haben ihren Stammsitz in Europa Design, Produktion, Test und Qualitätsprüfung qualifizieren Dichtungslösungen für den asiatischen Markt. Die Nähe zu den Produktionswerken unserer Schlüsselkunden ist eine WinWin-Situation. Das Werk Shanghai der Trelleborg Sealing Solutions steht im Bezirk “Minhang”. Standort Shanghai Das Werk verfügt über 2D- und 3D-CAD-Systeme, über CNC-Drehmaschinen und Bearbeitungszentren modernster Bauart. 11 Titelstory 12 Pisten für die schnellsten Züge Stationärhydraulik/Pneumatik Special Bis 2020, so schätzen Insider, sollen allein in der EU 10.000 Streckenkilometer für Hochgeschwindigkeitszüge neu gebaut werden. Vieles spricht dafür, die Schienen auf Betonplatten zu verlegen, anstatt auf Holzschwellen im Schotterbett. “FF-Bögl” heißt ein solches Fahrbahnsystem, bei dem mithilfe von Hänchen-Hydraulikzylindern und Dichtungen von Trelleborg Sealing Solutions Betonfertigteile dreidimensional auf Maß geschliffen werden. Von Nürnberg nach Ingolstadt rollt der ICE über die "Feste Fahrbahn Bögl" und in Shanghai schwebt der Transrapid über eine Piste, hergestellt in “Bögl-Technologie” 13 Titelstory Trassen für den Transrapid 1999 begannen auf der Transrapid-Versuchsstrecke im Emsland Tests mit dem Fahrweg für die Magnetschwebebahn in Shanghai. Der positive Ausgang führte am 26. Januar 2001 zur Auftragserteilung an das deutsche “Mittelstandskonsortium”, per Know-how-Transfer den Bau der Magnetbahntrasse in Shanghai zu unterstützen. Genau gesagt ging der Auftrag an die TGC Transrapid Guideway Consulting Group GmbH. Federführer und Sprecher dieses Konsortiums sind das Bauunternehmen Max Bögl aus Neumarkt und das Münchner Ingenieurunternehmen CBP. Der Vertrag schloss die Bereitstellung von Fertigungs-Know-how ein, während die Bauleistungen von chinesischen Firmen ausgeführt wurden. Nahezu mit Maschinenbautoleranzen können Eisenbahnschienen an die festen Fahrbahnelemente angebaut werden, die das fränkische Bauunternehmen Max Bögl entwickelt hat. Dazu wird jedes Fahrbahnelement als dreidimensionales Unikat mit einem Übermaß von rund zwei Millimetern dreidimensional armiert, aus Beton gegossen und anschließend von einer NC-gesteuerten Bearbeitungsmaschine auf “Maschinenbau-Toleranz” geschliffen. Hierbei werden die Daten der Vermessungsexperten berücksichtigt und damit zugleich alle Kurven, Steigungen und Neigungen. Jedes Betonfertigteil wird so zu einem Baustein eines 3D-Puzzles, der genau an der vorgesehenen Stelle in die Hochgeschwindigkeitstrasse (HGT) eingefügt werden muss. Damit dies fehlerfrei klappt, arbeitet Bögl sogar eine Identnummer fest in die Betonteile ein. Gleich drei Anwendungsbeispiele zeigen, wie PräzisionsHydraulikzylinder von Hänchen im Verbund mit hochwertigen Dichtungen von Trelleborg Sealing Solutions im rauen Industriealltag ihren Mann stehen. Erstens: Zylinder in einer CNC-Schleifmaschine zur Herstellung von Fahrbahnelementen für schnelle Züge. Zweitens: Audi nutzt die Hydraulik fürs Falzen von Türen. Drittens: Die AluminiumNiederdruck-Gießanlagen des Wertheimer Maschinenbauers Kurtz verlangen der Fluidtechnik beim Entformen von Motorblöcken nicht nur Kraft ab, sondern auch Genauigkeit. ›› Hydraulikzylinder von Herbert Hänchen GmbH & Co. KG genießen einen hervorragenden Ruf ›› Daran sind die gehonten Zylinderwandungen und Kolbenstangen ebenso beteiligt... Zur Herstellung der Fertigteile hat das innovative Bauunternehmen eigens ein Verfahren entwickelt und ein neues Werk gebaut. Bei der Endbearbeitung der Fertigteile treten Hydraulikzylinder von Hänchen in Aktion: In der Schleifmaschine wird jede Betonplatte mithilfe von sechs kraftgeregelten Zylindern gewogen, feinpositioniert und von Klemmeinheiten festgehalten, die vollständig in die Zylinder integriert sind. Vier druckgeregelte Zylinder stützen die Betonplatte zusätzlich ab, damit sich diese unter dem Druck der Schleifwerkzeuge nicht verformt. Technisch gesehen ist die Positionierung sehr anspruchsvoll: Drei Hydraulikzylinder positionieren jede Platte seitlich mit einer Genauigkeit von einem Hundertstel Millimeter. Ist die Sollposition erreicht, klemmen drei Sapnnzylinder das Werkstück fest. ›› ...wie die sorgfältig abgestimmten Dichtungen, Führungen und Abstreifer Beim Schleifen von Fahrbahnelementen aus Beton können Maschinenbau-Toleranzen nur erreicht werden, wenn Positionierzylinder die Betonelemente präzise justieren und Spann- sowie Gegendruckzylinder die Beton-Rohlinge unverrückbar festhalten. 14 Dietmar Scheib Gebietsvertriebsleiter Stationärhydraulik/ Pneumatik Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH, Stuttgart Hydraulikzylinder und Dichtungen müssen beim Nassschleifen ihre mechanische Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen. IMPRESSUM In Summe werden für alle Aufgaben Standard-Servocop®Zylinder eingesetzt, die zum Teil eine vorgeflanschte RatioClamp® Klemmeinheit bzw. angebaute Sensorelemente wie Kraft- und Druckaufnehmer besitzen. Priorität hat bei diesen Zylindern der stick-slip-freie und reibungsarme Lauf. Trelleborg Sealing Solutions - in the groove - deutsche Ausgabe 03/2007DE © Trelleborg Sealing Solutions, 2007. Alle Rechte vorbehalten. ® Alle Warenzeichen sind Eigentum Trelleborg AB. Anschrift: Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH, Handwerkstraße 5-7, 70565 Stuttgart, Germany Email: [email protected] Web: www.tss.trelleborg.com/de Christian Schmidt, Bereichsleiter Konstruktion & Entwicklung bei Hänchen: “Gelöst wurde die Aufgabe mit Zylindern, deren Verschlüsse eine thermisch aufgebrachte Kunststoffführung haben, die zusammen mit der Eintauchgeometrie bearbeitet wird und mit PTFE-Dichtungen vom Typ Glyd Ring® am Kolben und Stepseal® an der Stange – in spezieller Servocop®-Ausführung ausgerüstet sind.” Der Stepseal® von Trelleborg Sealing Solutions bietet bereits bei niedrigem Druck eine gute Dichtwirkung, da ein O-Ring als Vorspanelement die Anpressung der Dichtflächen an die Kolbenstange sicherstellt. Auf steigenden Systemdruck reagiert das Dichtsystem, indem das Hydrauliköl die Dichtfläche stärker an die Gegenlauffläche presst. Autoren: Urs Bickel, Udo Finke, Simone Frick, Matthias Georg, Norbert Gläser, Gunnar Hofmann, Matthias Keck, Peter Maier, Gisela Mayer-Marc, Friedrich Mezger, Dietmar Scheib, Gerhard Vogel Redaktion: Gisela Mayer-Marc Telefon: 0711 7864 368 Fax: 0711 7864 344 E-Mail: [email protected] Redaktionsbeirat: Matthias Keck, Manager Product Development Europe Dr. Nils Kohlhase, Leiter R+D Europe Gisela Mayer-Marc, Leiterin Kommunikation + Werbung, Marketing Deutschland Friedrich Mezger, Geschäftsführer Vertrieb Industrial Rolf Poethig, Technical Director Gerhard Vogel, energy press Der Glyd-Ring® dichtet überdies die Verriegelungskolben der Klemmeinheiten nach außen und innen ab. Alle Zylinder und Klemmeinheiten werden mit Mineralöl HLP 46 bei Drücken unter 150 bar und Verfahrgeschwindigkeiten von maximal 0,5 m/s betrieben. Gestaltung: dialogart, Stuttgart, Germany Druck: W. Kohlhammer, Stuttgart, Germany *Ausschluss: *Die Angaben in diesem Magazin sollen der allgemeinen Referenz dienen und nicht als spezifische Empfehlung für einzelne Anwendungen. Die angegebenen Einsatzgrenzwerte für Druck, Temperatur, Geschwindigkeit und Medien sind Höchstwerte, die unter Laborbedingungen ermittelt wurden. Bei der Anwendung werden die Höchstwerte auf Grund der wechselseitigen Beeinflussung der Betriebsparameter möglicherweise nicht erreicht. Deshalb ist es wichtig, dass die Kunden selbst herausfinden, ob Produkt und Werkstoff für die einzelnen Anwendungen geeignet sind. Ein Einsatz der Produkte ohne eigene Prüfung und nur auf Grund der hier angegebenen Informationen erfolgt deshalb auf eigenes Risiko. Wir haben uns zwar bemüht, die Korrektheit der in dieser Broschüre enthaltenen Informationen zu gewährleisten, können aber trotzdem keine Garantie für Korrektheit oder Vollständigkeit geben. Im Fall von außergewöhnlichen Betriebsbedingungen wenden Sie sich bitte an Ihren Ansprechpartner bei Trelleborg Sealing Solutions. Sämtliche Zylinder stammen aus der Baureihe 120 von Hänchen. Präzision und Zuverlässigkeit besitzen bei diesem Hersteller einen hohen Stellenwert. Damit Kolben und Kolbenstangen mit hoher Präzision in einer Aufspannung bearbeitet werden können, sind beide Elemente fest miteinander verbunden. Des Weiteren sorgen gehonte Zylinderrohre mit eine Rauheit “Rz” von weniger als 4 µm und sorgfältig abgestimmte Dichtungselemente für eine optimale Gleitpaarung. 15 Titelstory Gute Zylinder erfordern gute Dichtungen, Führungen und Abstreifer Mit manchmal kaum realisierbar erscheinenden Forderungen hat Hänchen permanent zur Weiterentwicklung der in Hänchen-Markenzylindern eingesetzten Dichtungen, Führungen und Abstreifer beigetragen. Dabei hat die Firma frühzeitig den Rautiefen der Gegenlaufflächen Beachtung geschenkt und sich für den Einsatz gehonter Zylinderrohre und Kolbenstangen entschieden. Trelleborg Sealing Solutions wiederum hat Dichtungsgeometrien und –werkstoffe optimiert und so seinen Teil zu den guten Laufeigenschaften der Hänchen-Zylinder beigetragen. ›› Drei Anwendungsbeispiele zeugen von der Vielfalt der Anwendungen... Am Dichtungssystem gefällt Christian Schmidt vor allem, “dass die gleichmäßigen Bewegungen von Anfang an ohne Stick-Slip-Neigung ablaufen und die hohe Verschleißfestigkeit der Dichtungen dem langfristig zuverlässigen Betrieb der Zylinder zugute kommt.” Die Zuverlässigkeit ist schließlich eine der tragenden Säulen des Erfolgs von Hänchen. Erreicht werden kann sie nur, wenn jedes einzelne Konstruktionselement optimal ausgelegt ist. ›› Hydraulikzylinder im Fahrzeug-Rohbau ›› Entformen von Motorblöcken aus Aluguss Ein typisches Anwendungsbeispiel für Normzylinder von Hänchen sind Falzanlagen, die Audi für den Eigenbedarf baut. Hydraulikzylinder bewirken dabei das Vorfalzen, bei dem der Falzflansch des Außenteils einer Fahrzeugtür um zirka 45 Grad abgewinkelt wird. Anschließend presst der Falzzylinder das Falzbett mit einem Druck von 100 bar gegen die Fertigfalzbacken: Die Hydraulik schließt den Falz mit einer Kraft von 80 Newton pro Millimeter – umgerechnet auf die Länge des Falzes. Gemessen an den Einsatzbedingungen beim Aluminiumgießen, geht es beim Falzen “gnädig” zu. Selbst außen an den Formen treten beim Gießen von Motorblöcken noch Temperaturen von bis zu 350°C auf. Bei den großen Aluminium-Niederdruck-Gießanlagen des Wertheimer Maschinenbauers Kurtz GmbH übernehmen nach dem Gießen elf Hydraulikzylinder von Hänchen das Entformen. Dabei wird jeder Motorblock mit einer Zugkraft von insgesamt 50 Tonnen von der Form abgezogen. Fünf weitere Zylinder halten die Form unverrückbar in ihrer Position fest, um Beschädigungen an dem Leichtmetallblock zu verhindern. 13 Normzylinder nach ISO 6020/2 arbeiten in jeder Falzanlage nonstop 15 bis 17 Schichten pro Woche. Früher setzte der Audi-Werkzeugbau dafür Zuganker-Zylinder ein, die jedoch nicht standfest genug waren. Seit vielen Jahren leisten Hänchen-Norm-Zylinder nach ISO 6020/2 diese Arbeit. Ausgerüstet mit Glyd-Ringen ® von Trelleborg Sealing Solutions und schmalen Führungsbändern als Abstreifelemente an den Kolben. Auch dieses Beispiel zeigt, dass Präzision sich auszahlt. Denn dank der hohen Standzeiten der Zylinder und des schnellen Ersatzteilservice von Hänchen kann Audi auf die Bevorratung von Ersatzteilen für seine Falzanlagen verzichten. ›› ...bei denen Präzision und lange Standzeiten den gemeinsamen Nenner bilden Die Zylinder müssen synchron aufeinander abgestimmt arbeiten: im Oberzug, an der Kippeinrichtung, am Pinolenzug, an der Pinolen-Schwenkeinrichtung sowie an den Stirnund Seitenzügen. Sonst könnte sich der Block in der Form verkeilen. Um das zu verhindern, haben sich die Spezialisten von Kurtz für Zylinder der Baureihe 120 von Hänchen entschieden. Diese bieten aufgrund ihrer hohen Oberflächenqualität, aber auch dank der hochwertigen Dichtungen und Führungsbänder, nahezu stick-slip-freie Linearbewegungen. Um dem gießereitypischen Staub keine Chance zu geben, in die Hydrauliksysteme zu gelangen, hat Hänchen alle Zylinder mit metallisch “gekammerten” Abstreifern ausgerüstet. Als Sonderkonstruktion kommen Zylinder mit Kolbendurchmessern von 200 mm, Stangendurchmessern von 100 mm und 1800 mm Hub zum Einsatz. In jeden dieser Seit einiger Zeit setzt der Audi Werkzeugbau für seine selbst gebauten Türfalzanlagen anstelle von Zuganker-Zylindern Normzylinder von Hänchen mit Glyd-Ringen® von Trelleborg Sealing Solutions ein. 16 Christian Schmidt, Bereichsleiter Konstruktion & Entwicklung bei Hänchen: “Bei der Hydraulik kommt es mehr als bei jeder anderen Antriebstechnik darauf an, alle Systemkomponenten sorgfältig aufeinander abzustimmen. Ergo müssen auch Dichtungen, Führungen und Abstreifer gefühlvoll optimiert werden, wenn es darum geht, Stick-Slip-Effekte zu vermeiden und hohe Standzeiten zu erzielen.” Moderne Motorblöcke aus Aluminium-Druckguss stellen der Ingenieurskunst ein gutes Zeugnis aus. Aber auch den Maschinenbauern, deren Anlagen die Serienproduktion erst ermöglichen. Die Kette des Qualitätsdenkens setzt sich fort bis zu den Hydraulikzylindern fürs Entformen. Zylinder wurde eine Klemmeinheit vollständig integriert, wodurch sich eine sehr kurze Baulänge ergibt. Von Trelleborg Sealing Solutions stammen die Kolbendichtungen sowie jeweils ein Stepseal® als Stangendichtung und Führungsringe aus Turcite® T47. Für den Gießereieinsatz mussten die Katalogzylinder allerdings modifiziert werden, da das Hydrauliksystem der Hitze wegen mit der nicht brennbaren, wasserbasierten Druckflüssigkeit HFC betrieben wird. Darauf hat Trelleborg Sealing Solutions vor allem die verwendeten Dichtungswerkstoffe abgestellt. Ein zusätzlicher “Vorabstreifer” leistet die grobe Arbeit und verhindert, dass der feinkörnige Formsand die Dichtungen beschädigt oder frühzeitig verschleißt. Ein Zylinderhersteller mit Tradition Herbert Hänchen GmbH & Co.KG genießt in der Hydraulikbranche einen ausgezeichneten Ruf. Das liegt mit an dem kompromisslosen Qualitätsdenken, das Hänchen nicht nur auf Sonderlösungen anwendet, sondern auch auf das gesamte Programm an Standardzylindern. Dabei hat Hänchen immer die Interessen seiner Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau im Auge: Alle Zylinder sollen sich durch eine lange Lebensdauer auszeichnen, die natürlich viel mit niedriger Reibung und einem geringen Verschleiß zu tun hat. Zugleich steigt dank der Präzisionsfertigung der Wirkungsgrad, während der Wartungsbedarf sinkt. Raffiniert schützt Hänchen das hoch genaue magnetostriktive Wegmesssystem vor Hitze und Sand: Dazu erhält jede Kolbenstange eine Tiefbohrung, die das Wegmesssytem aufnimmt und so sicher wie ein Panzer schützt. Selbst solche Varianten zählen zum Katalogprogramm von Hänchen, für das der renommierte Zylinderhersteller auf einer ansprechenden Internetplattform (www.haenchen.de) natürlich auch CAD-Daten in 2D und 3D zum Herunterladen bereit hält. Gisela Mayer-Marc, Leitung Kommunikation+Werbung Marketing Deutschland 17 Stationärhydraulik Brennend heißer Wüstensand Wenigstens einmal im Leben tritt jeder gläubige Muslime eine Pilgerfahrt zu den Heiligen Stätten von Mekka oder Medina an. Die Zeitrechung nach dem Mondkalender führt dazu, dass der “Hadsch” jedes Jahr zu einer anderen Zeit stattfindet. Also auch in den heißesten Monaten mit Temperaturen jenseits der Grenze von 45°C. Vor Jahren hat Liebherr im Innenhof der Moschee in Medina zum Schutz der Pilger riesige Sonnenschirme errichtet. Jetzt erhält die Piazza dieser Moschee 182 elektromechanisch angetriebene Maxi-Schirme. Mit Abstreifern von Trelleborg Sealing Solutions – damit kein Sand ins Getriebe kommt. Jeder der quadratischen 182 Schirme überspannt eine Fläche von 650 Quadratmetern. Daraus leitet sich eine Kantenlänge von mehr als 25 Metern ab. Nicht weniger beeindrucken ist die Höhe der Maxi-Schirme von 15 Metern und ihr Gewicht von jeweils 45 Tonnen. Zusammen bieten sie in der Piazza der Moschee von Medina nahezu 150.000 Pilgern Schutz. Solche Aufträge abzuwickeln, setzt ein hohes Maß an Entwicklungskompetenz und Erfahrung, aber auch eine perfekte Organisation hinsichtlich Montage und Service voraus. Deshalb hat der saudi-arabische Geschäftspartner der Liebherr-Intertrading AG den Auftrag zum Bau der Schirme erteilt. Hergestellt werden sie von Liebherr unter Mitwirkung der Montanhydraulik. Sowohl das heiße Klima als auch Sandstürme stellen hohe Anforderungen an die Antriebstechnik, die im Übrigen hoch zuverlässig funktionieren muss – auch wenn sich die 18 Masten unter der Kraft der Natur bewegen, wobei die Abstreifer einen Spalt von bis zu einem Millimeter überbrücken müssen. Wenngleich damit niemand rechnet, wurde dieses Maß zur Sicherheit definiert, damit selbst unter diesen Umständen kein Sand in die Antriebe eindringen kann. ›› Nach dem Innenhof der Moschee rüstet Liebherr jetzt auch die Piazza mit Sonnenschirmen aus Nach der Prüfung mehrerer Alternativlösungen hat sich die Montanhydraulik für Abstreifer des Typs DA27 von Trelleborg Sealing Solutions entschieden. Interessant ist auch, dass die stattlichen Zylinderrohre zugleich als Masten der Schirme dienen. Zumindest einmal im Leben in den Heiligen Städten des Islam zu beten, dazu ist jeder Gläubige aufgerufen. ›› In den Jahren 2008 und 2009 entstehen insgesamt 182 Maxi-Schirme mit jeweils 650 Quadratmeter Fläche Die Wallfahrten zu den Heiligtümern des Islam gelten als die größten Massenveranstaltungen der Welt. Zweieinhalb Millionen Pilger nehmen im “Hadsch”-Monat jedes Jahr daran teil. Über 17.000 Muslime aus Deutschland pilgerten allein im Jahr 2003 nach Mekka. Die zwölf Teflonschirme im Innenhof der Propheten-Moschee von Medina sind zum Vergleich “nur” 17 x 18 Meter groß. Die Membranen der Schirme bestehen aus einem Teflonmaterial mit eingearbeiteten Ornamenten. Ihre Arme sind mit hochwertigem und zugleich edel wirkendem GFK verkleidet. Vier Lampen in elegantem Design spenden Licht und Platten aus feinstem Granit umgeben die Masten, deren vergoldete Spitze auch eine goldene Krone ziert. ›› Elektromechanische Antriebe übernehmen das Öffnen und Schließen der riesigen “Zeltdächer” ›› Abstreifer von Trelleborg Sealing Solutions schützen die Mechanik vor Sand Im geschlossenen Zustand nehmen, wie uns Liebherr mitteilte, die Schirme die Umrisse kleiner Minarette an und fügen sich damit architektonisch perfekt in das Gesamtbild der Moschee ein. Gesteuert wird der Sonnenschutz mithilfe einer zentralen Steuerungs- und Überwachungsanlage. In die Masten integrierte Klimasysteme kühlen überdies die Umgebung. Abstreifer von Trelleborg Sealing Solutions verhindern, dass der feine Wüstensand in die Mechanik der schützenden Schirme eindringen kann. Dabei müssen bis zu ein Millimeter große Spalte überbrückt werden. 19 Entwicklungspartner Statt gegen den Pneumatikdruck zu bohren, setzt Weeke jetzt auf Spindeln mit mechanischer Verriegelung. Eine immer höhere Produktivität erwarten Möbelfabriken und andere Holzverarbeiter von Ihren Maschinen. So auch von den Mehrspindelbohrautomaten der Marke “Weeke”. Zur Homag-Gruppe gehörend, hat das Unternehmen neue Bohrgetriebe entwickelt, zu deren Erfolg Trelleborg Sealing Solutions beigetragen hat. Mit CNC-Technik die Holzbearbeitung zu rationalisieren, gehört zu den Kernkompetenzen des Maschinenbauunternehmens Weeke in Herzebrock-Clarholz. Mit immer raffinierteren Entwicklungen hilft das traditionsreiche Unternehmen die Produktivität seiner Kunden zu steigern. Mit CNC-Bearbeitungszentren, Montagemaschinen sowie Schlosseinlass- und Dübelloch-Bohrmaschinen, die zunehmend programmgesteuert werden. ›› Diese Störung trat vor allem an selten eingesetzten Bohrspindeln auf Peter Kortenjan, der die Entwicklung bei Weeke leitet, berichtet, welche Ziele Weeke mit neuen Entwicklungen im Auge hatte: “Zum einen wollten wir die Rüstzeiten der Maschinen stark reduzieren und zu programmgesteuerten Bearbeitungsprozessen kommen, die eine Komplettbearbeitung von Möbelteilen ohne Werkzeugwechsel ermöglichen. Zum anderen hatten wir uns vorgenommen, die bislang übliche Technik, bei der der Bohrdruck gegen den Druck der Pneumatikzylinder für die Bereitstellung der einzelnen Bohrspindeln erfolgte, gegen eine Lösung mit einer mechanischen Verriegelung zu tauschen.” ›› Bei Bohrgetrieben älterer Bauart konnten die NBR-Ringe an Zylinderwänden festbacken Um mit letzteren eine hohe Leistung zu erzielen, wurden schon vor vielen Jahren Bohrgetriebe entwickelt, die das gleichzeitige Bohren von bis zu einem Dutzend Löchern zuließen. Dazu wurden mehrere Spindeln in Reih und Glied nebeneinander in ein Getriebegehäuse gesetzt, das pneumatisch die Zustellbewegung ausführte. So konnten mit einem Bohrtakt mehrere Löcher gleichzeitig in Möbelteile gebohrt werden. ›› Solche Spindeln wurden früher bis zu 80°C heiß 20 Udo Finke Gebietsverkaufsleiter Stationärhydraulik/ Pneumatik Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH Herausgekommen ist eine Lösung, bei der jede einzelne Bohrspindel programmgesteuert mit einem Axialhub von bis zu 60 Millimeter zum Eingriff gebracht oder außer Eingriff gehalten werden kann. Über die CNC-Steuerung werden vor jedem Bohrhub die Spindeln programmgesteuert mithilfe der in die Spindeln integrierten Pneumatikzylinder ausgefahren und automatisch mechanisch verriegelt. Dies betrifft jeweils die Spindeln, die beim nächsten Hub des gesamten Bohrgetriebes zum Eingriff gebracht werden sollen. Solche Bohrgetriebe enthalten bis zu 40 Spindeln. Holzbearbeitungsmaschinen von Weeke besitzen einen hervorragenden Ruf. Um dem Anspruch eines Technologieführers gerecht zu werden, hat Weeke neue Bohrgetriebe mit grundlegend verbesserten Bohrspindeln entwickelt. ›› Neu entwickelte Spindeln erhitzen sich nur noch auf 50 bis 60°C Um die Bohrungen im Rastermaß von nur 30 oder 32 Millimeter setzen zu können, müssen die Spindeln möglichst kleine Durchmesser aufweisen. Um die erforderlichen Tragzahlen zu erzielen, enthalten die Spindeln mehrere Dünnring-Rillenkugellager. Diese Lagerpakete erzeugen natürlich Wärme, wodurch die Spindeln sich auf bis zu 80°C erhitzen können. Dadurch konnten die früher verwendeten Axialdichtungen aus NBR an selten angewählten Spindeln an der Zylinderwand “festbacken”. Mit der Folge der Zerstörung und damit verbundenem Maschinenstillstand. Außerdem konnte das Schmieröl den NBR-Werkstoff verspröden und damit glashart werden lassen. Peter Kortenjan: “Weeke baut pro Jahr rund 1.000 Holzbearbeitungsmaschinen. Da unsere Kunden großen Wert auf eine hohe Verfügbarkeit legen, haben wir die Bohrspindeln unserer Bohrgetriebe grundlegend optimiert. Bestandteil der neuen Lösung ist ein neues Dichtungskonzept, das zusammen mit Trelleborg Sealing Solutions realisiert wurde.” ›› Optimierte Bohrspindeln mit Sonderkolbendichtung aus Zurcon® Z20 ausgerüstet ›› Damit gehören Verklebungen und Passungskorrosion der Vergangenheit an Um neuen Bohrgetrieben eine höhere Verfügbarkeit zu geben, entschloss sich Peter Kortenjan, die Dichtungsspezialisten von Trelleborg Sealing Solutions zu Rate zu ziehen. Udo Finke, der als Gebietsverkaufsleiter Stationärhydraulik und Pneumatik die Firma Weeke betreut, schlug vor, den NBR-Dichtring gegen eine Sonderkolbendichtung aus dem Polyurethanwerkstoff Zurcon ® Z20 zu ersetzen. Peter Kortenjan: “Wir sind froh, dass es mit der neuen Dichtungslösung gelungen ist, sowohl das Festkleben der Dichtungen an den Zylinderwandungen zu verhindern, als auch die Reibungskorrosion zu eliminieren, die früher eine weitere Störgröße darstellte.” Dass die neuen Bohrgetriebe von der Fachwelt sehr positiv aufgenommen wurden bestätigt den Wert dieser Entwicklungskooperation. Peter Kortenjan: “Wichtig ist bei der Zusammenarbeit mit externen Spezialisten allerdings, dass der Maschinenbauer die Fäden selbst in der Hand behält – technologisch gesehen, aber auch hinsichtlich der Projektsteuerung.” NBR-Dichtring gegen eine Sonderkolbendichtung aus Zurcon® Z20 ersetzt Die neuen Dichtungen der Bohrspindeln von Weeke besitzen eine höhere Temperaturbeständigkeit, verspröden auch unter dem Einfluss des Schmieröls nicht und neigen nicht zur Verklebung an den Zylinderwänden, wenn Spindeln über längere Zeit nicht zum Einsatz kommen. Außerdem tritt dank des Hochleistungs-Dichtungswerkstoffs keine Reibungskorrosion mehr auf. Peter Kortenjan, leitet die Entwicklung bei Weeke. Dabei legt er großen Wert auf die Verkürzung von Rüstzeiten und die Optimierung der Lebenszykluskosten. Vorteile der Entwicklungspartnerschaft Während Weeke seine Maschinenbauerfahrung und sein Anwendungswissen einbrachte – aber auch die genaue Kenntnis der Schwachstellen älterer Bohrspindeln – trug Trelleborg Sealing Solutions mit dichtungstechnischem Know-how und profunden Werkstoffkenntnissen zum Erfolg des Projekts bei. 21 Entwicklungspartner In der Produktion geht’s rund Die Reduktion der Nebenzeiten von Bearbeitungsprozessen steht im direkten Zusammenhang mit der Steigerung der Produktivität. Zu den unproduktiven Zeiten gehört auch der Werkstückwechsel, für den Serienfertiger oft Rundschalttische einsetzen. Je schneller diese “Karussells” das nächste Werkstück bereitstellen, desto kürzer ist die “Span-zu-Span-Zeit”. Aus diesem Grund rüstet FTW immer mehr Rundschalttische mit Torquemotoren aus. Um trotz der hohen Beschleunigungswerte eine Streckung der Wartungsintervalle zu erreichen, entschied sich FTW für die Entwicklung eines innovativen Dichtungskonzepts für neue hoch dynamische Rundschalttische. Auf hohe Beschleunigungswerte und Dauerfestigkeit ausgelegt: das Dichtungssystem neuer Rundschalttische mit Direktantrieb. Drehen und Fräsen, aber auch die Komplettbearbeitung auf Bearbeitungszentren sind kapitalintensive Prozesse. Deshalb legen die Betreiber solcher Maschinen großen Wert auf eine hohe Produktionsleistung. Um diese zu steigern, hat FTW – das Kürzel steht für die zur Römheld-Gruppe gehörende Fertigungstechnik Weissenfels – neue Rundschalttische entwickelt. Deren getriebelose Direktantriebe bewirken dank der hoch dynamischen Beschleunigung eine deutliche Verkürzung der Schwenkzeit für das Weitertakten der Werkstücke. ›› Rundschalttische mit Direktantrieben verkürzen die Span-zu-Span-Zeit... 22 Gunnar Hofmann Gebietsverkaufsleiter Stationärhydraulik/ Pneumatik Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH Paralleler Entwicklungsprozess Fertigungstechnik Weissenfels ging eine Entwicklungspartnerschaft mit Trelleborg Sealing Solutions ein, um bei der Entwicklung neuer Rundschalttische mit getriebelosen Direktantrieben keine Zeit zu verlieren. So konnte sich die Fertigungstechnik Weissenfels auf ihre Aufgaben konzentrieren, während Trelleborg Sealing Solutions parallel dazu die Dichtungsaufgabe löste. Die gefundene Lösung stellt das Produkt einer Entwicklungspartnerschaft dar und kann sich sehen lassen. Ohne den Entwicklungspartner Trelleborg Sealing Solutions hätte die Lösung der Aufgabe kundenseitig mehr Manpower und Zeit erfordert. Solche Partnerschaften sind wie Pferdegespanne: Zwei Pferde ziehen den Wagen schneller und mit mehr Ausdauer als eines allein. Doch über kurze Schwenkzeiten hinaus legen die Anwender von Rundschalttischen auch auf einen geringen Wartungsbedarf wert. Deshalb suchte FTW für eine neue Generation von Rundschalttischen nach Dichtungen, die trotz der hohen Beschleunigungswerte eine hohe Dauerfestigkeit aufweisen. Diese Elemente dichten den statischen Teil gegen den rotativen Teil der Drehverteiler ab. Dabei soll der Verschleiß deutlich geringer sein als bei der “klassischen Lösung”, bei der die PTFE-Dichtung von einem O-Ring vorgespannt wird, zumal die hohe Beschleunigung zur Verdrehung der beiden Elemente führen könnte. ›› Der Zurcon® Roto Glyd Ring® S ist der höheren Dynamik der Rundtische gewachsen... Dank der neuen Lösung kann Fertigungstechnik Weissenfels seinen Kunden technisch überzeugende Rundschalttische mit modernen Direktantrieben anbieten, die über lange Zeiträume hinweg ohne Wartung auskommen. Zugleich dient das neue langzeitstabile Dichtungssystem dem guten Ruf des Unternehmens, das auf die branchenweit längsten Erfahrungen mit direktangetriebenen, getriebelosen Rundschalttischen verweist. ›› ... die hohe Beschleunigung und Drehgeschwindigkeit erfordert jedoch ein verschleißarmes Dichtungskonzept. Aus dieser Sachlage heraus kam eine Entwicklungspartnerschaft zustande, und FTW stellte dem R&D-Bereich von Trelleborg Sealing Solutions einen Rundschalttisch samt Steuerung zur Verfügung. Langzeitversuche mit verschiedenen Dichtungssystemen und Dichtungswerkstoffen führten zum Einsatz des Dichtungssystems Zurcon® Roto Glyd Ring® S und damit zu den hohen Standzeiten der Dichtungen, die FTW fordert. Damit ausgerüstete Rundschalttische verbinden eine hohe Dynamik mit einem vorbildlich niedrigen Wartungsaufwand. ›› ...und hat obendrein die Langzeittests mit Bravour bestanden. Moderne Dichtungsgeometrie Der Zurcon® Roto Glyd Ring® S wird zur Abdichtung von Wellen, Achsen, Gehäusen, Drehdurchführungen, Zapfen und Schwenkvorrichtungen bei relativ langsamen und gleichmäßigen Schwenkbewegungen eingesetzt. Dank neuer Hochleistungs-Dichtungswerkstoffe und einer neuen patentierten Profilgebung konnte bei der Abdichtung neuer und mit höherer Dynamik arbeitender Rundtische die erforderliche Dauerfestigkeit erzielt werden. Das hoch verschleißfeste Zurcon® Z80 macht den Roto Glyd Ring® S zum “Marathonläufer”. Für die Vorspannung sorgt ein O-Ring aus FKM. 23 Entwicklungspartner Hydraulische Pulverpressen mit Presskräften zwischen 120 kN und 10.000 kN stellt die Schweizer Osterwalder AG her. 24 Urs Bickel, Technischer Berater bei der Trelleborg Sealing Solutions Switzerland SA: “Die Pulverpress- und Hydraulikkompetenz der Osterwalder AG mit dem DichtungsKnow-how von Trelleborg Sealing Solutions zu bündeln, hat sich als erfolgreich erwiesen.” Pulverpressen statt Kostendruck Die Stärken des Pulverpressens sind, Teile für Automobilindustrie – aber auch für die Medizinal- und die Dentaltechnik – mit geringer oder ohne Nachbearbeitung herzustellen. Als Vorstufe des Sinterns wird über Hydraulikzylinder Pulver aus Eisen, Hartmetall, Keramik oder Sondermaterialien in Formen gepresst. Danach werden die Presslinge in Öfen zu festen Teilen gesintert, also förmlich “gebacken”. Die Schweizer Osterwalder AG zählt zu den technologisch führenden Herstellern von Pulverpressen, deren Zylinder grösstenteils mit Dichtungen, Führungsbändern und Abstreifern von Trelleborg Sealing Solutions ausgerüstet werden. 25 Entwicklungspartner “Während früher hauptsächlich Teile mit einfachen Geometrien aus Pulver gepresst und gesintert wurden”, berichtet Paul Zbinden, Vizedirektor Maschinenbau bei der Osterwalder AG in Lyss, “gilt das Interesse der Anwender zunehmend Strukturteilen.” Dies bedingt komplexere Werkzeugsysteme, als für das Pressen einfacher Teile. Als Gegenleistung sparen die Anwender den größten Teil der Bearbeitungskosten. ›› Lagerschalen, Zahnräder und Hartmetallschneidplatten...gehören zu den bekanntesten Sinterbauteilen ›› Das programmgesteuerte Füllen der Formen und das hydraulische Pressen...entscheiden über die Qualität der Sinterteile Das Pressen von Strukturteilen stellt hohe Anforderungen an die Bewegungsabläufe, die mithilfe von bis zu 13 hydraulisch geregelten CNC-Achsen erzeugt werden. Dies betrifft den Hauptzylinder sowie die von oben und unten wirkenden Werkzeugstempel, die über Hydraulikzylinder zugestellt werden. Zusätzlich werden die Matrize, das Füllsystem und der Mitteldorn hydraulisch bewegt. Dabei dürfen keine Stick-Slip Effekte auftreten. Außerdem muss eine dynamische Umschaltung vom Eilgang in den Arbeitsgang gewährleistet sein und alle Zylinder müssen eine sehr hohe Positionier- und Wiederholgenauigkeit bieten. Paul Zbinden: “Die Hauptzylinder arbeiten bei bis zu 30 Hüben pro Minute mit einer Präzision von +/- zwei tausendstel Millimetern.” Die Qualität jedes Hydrauliksystems wird bekanntlich von den vorhandenen Messsystemen und der Regelung bestimmt. Sehr wichtig dabei sind die Maßgenauigkeit und Oberflächengüte der Zylinder und Kolbenstangen, aber auch die Qualität der Dichtungen, Führungen und Abstreifer. Unterm Strich muss eine gleichmäßige Kolbenbewegung sichergestellt werden. Und noch etwas: Je konstanter die Qualität der Dichtungen, Führungen und Abstreifer ist, umso besser kann der Maschinen- und Anlagenbauer das Multi-Achssystem programmieren und steuern bzw. regeln. Darin wiederum sieht Paul Zbinden eine der Kernkompetenzen der Osterwalder AG, “Wir entwickeln und schreiben die gesamte Software zur Steuerung aller Achsen so wie zur Bedienung der Pressen, selbst. Dabei ist einer der wichtigsten Faktoren, dass das Pulver gleichmäßig in die Form eingefüllt wird, bevor es anschließend über den Druck und die Zustellung der Haupt- und Zusatzachsen, zu einem homogenen Gefüge verpresst wird. Deshalb achten wir sowohl bei den selbst hergestellten Maschinenkomponenten als auch bei den zugekauften auf eine langfristig gleichmäßige Qualität, die zu einer hohen Reproduzierbarkeit der regelungstechnisch relevanten Einflussgrößen führt.” Auch aus diesem Grund arbeitet die Osterwalder AG seit vielen Jahren mit Trelleborg Sealing Solutions zusammen und beantwortet die Frage der Zufriedenheit einfach mit dem Hinweis auf die langfristige Beständigkeit der guten Geschäftsbeziehung. Die Güte der Gefüge von oft komplex geformten Sinterteilen hängt entscheidend von der Qualität der Hydrauliksysteme ab und damit auch von den Dichtungen, Führungen und Abstreifern. 26 Nach dem Pressen werden die “Grünlinge” aus Eisenpulver, Hartmetall, Keramik oder Sonderwerkstoffen unter hohen Temperaturen gesintert. Bilder: Osterwalder AG Dass die Kunden der Osterwalder AG zum Pulverpressen greifen, um Geld zu sparen, ist verständlich. Über die Minimierung oder gar den Wegfall der Nachbearbeitung hinaus, spart das moderne Verfahren auch Werkstoffkosten. Zumal, wie Paul Zbinden erklärt, “die meisten Teile einbaufertig gepresst werden.” In Zeiten steigender Energiepreise bietet das traditionsreiche Unternehmen, das 1882 als Gießerei gegründet wurde und seit 1906 Pressen baut, seinen Kunden auch die Möglichkeit, die Energiekosten zu minimieren, was Paul Zbinden auf das Hydraulikkonzept von Osterwalder zurückführt: “Unsere Pulverpressen arbeiten grundsätzlich mit einem Hoch- und einem Niederdrucksystem. Dies ermöglicht es, den Hochdruck nur für die Funktionen zu nutzen, die hohe Kräfte erfordern.” Im Umkehrschluss wird also vermieden, dass Zylinder unnötig mit Hochdruck betrieben werden. ›› Stick-Slip-Effekte und ruckartige Zylinderbewegungen stören beim Pulverpressen...deshalb setzt ein führender Hersteller von Pulverpressen Dichtungen von Trelleborg Sealing Solutions ein Seit vielen Jahren betreut Urs Bickel von unserer Schweizer Marketinggesellschaft die Osterwalder AG. Deshalb kennt er den “Dichtungspass” jeder einzelnen Maschine. “Die wichtigsten Produkte, die wir Osterwalder liefern dürfen, berichtet er, “sind Zylinder- und Kolbenstangendichtungen Turcon® Stepseal® K, Turcon® AQ-Seal®, Zurcon® Rimseal und Turcon® Glyd Ring® sowie Abstreifer und Führungsbänder.” Welche Produkte aus welchem Grund und in welcher Werkstoffkonstellation wofür verwendet werden, darüber schweigt Urs Bickel und kommentiert diese Zurückhaltung mit der Bemerkung, dass ein Entwicklungspartner einerseits qualifiziert beraten und andererseits verlässlich schweigen muss. Paul Zbinden, Vizedirektor Maschinenbau der Osterwalder AG: “Beim Pulverpressen müssen bis zu 13 hydraulische CNC-Achsen geregelt werden. Dies setzt neben viel Erfahrung auch eine gleichbleibend hohe Qualität aller Maschinenbau-Komponenten voraus.” 27 Stationärhydraulik und Pneumatik Ein Team für Stationärhydraulik und Pneumatik Mit der Jahrtausendwende hat Trelleborg Sealing Solutions seinen Vertrieb neu aufgestellt. Kaufleute und Techniker arbeiten in diesen Teams eng zusammen und pflegen eine enge Kundenbindung. Dass im Rahmen der Neuordnung die Pneumatik zur Stationärhydraulik kam, hat weniger technische Gründe, als organisatorische. Vor allem aber macht es diese Bündelung leicht, Kunden gut zu beraten und zu bedienen, die sowohl Hydraulik- als auch Pneumatikdichtungen einsetzen. Die Hälfte des Umsatzes erzielt das Team mit Make-toOrder-Aufträgen und oft stehen den kleinen Stückzahlen stattliche Abmessungen gegenüber. ›› Werkstoffkompetenz von der Formulierung bis zur Produktion Die Frage, was die Stationärhydraulik mit der Pneumatik gemeinsam hat, beantwortet der Vertriebsleiter für Stationärhydraulik und Pneumatik, Peter Maier, so: “Wenngleich die Hydraulik und die Pneumatik mit grundverschiedenen Druckmedien arbeiten, gibt es hinsichtlich der Dichtungstechnik einige Parallelen: Leckagen müssen verhindert werden, Stick-Slip-Effekte gilt es zu minimieren und die Lebensdauer der Dichtungen soll immer weiter gesteigert werden.” ›› Umfangreiche Erfahrung beim Dichtungsdesign Natürlich stellen Hydraulik und Pneumatik grundverschiedene Anforderungen an die Dichtungstechnik – nicht zuletzt der Druckmedien wegen und damit in Bezug auf die eingesetzten Dichtungswerkstoffe. Auch die Geschäftsmodelle beider Bereiche unterscheiden sich erheblich. Peter Maier: “Während wir in der Hydraulik hohe Umsatzanteile mit Kleinserien für den Maschinenbau erzielen, dominiert in der Pneumatik das Großseriengeschäft.” Dennoch räumt der Teamchef ein, dass die Zusammenfassung der Stationärhydraulik und der Pneumatik im Jahr 2000 weniger der technischen Gemeinsamkeiten wegen erfolgte als unter dem Gesichtspunkt, Kunden mit Bedarf an Hydraulik- und Pneumatikdichtungen aus einer Hand bedienen und umfassend beraten zu können. Diese Bedarfskonstellation ist weit verbreitet im Maschinen- und Anlagenbau – sowie bei deren Zulieferbetrieben. Deshalb setzt das Team beim Ausbau seiner Aktivitäten in der Hydraulik auf andere Pferde als in der Pneumatik, erklärt Peter Maier: “In der Pneumatik arbeiten wir eng mit den führenden Pneumatikherstellern zusammen und entwickeln nicht nur für diese, sondern verstärkt zusammen mit ihnen, optimale Lösungen. Erst wenn diese erfolgreich durch unsere sowie kundenseitig durchgeführte Tests gegangen sind, läuft die Serienlieferung an.” 28 Peter Maier leitet die Vertriebsabteilung Stationärhydraulik/ Pneumatik (STA), die für den Vertrieb von Dichtungen und Formteilen für die Stationärhydraulik und Pneumatik zuständig ist. 28 Jahre Vertriebserfahrung, erworben in unterschiedlichen Managementfunktionen, sind ein solides Fundament für die Leitung dieser Geschäftseinheit. Diesen gravierenden Unterschied zwischen der “luftigen” und der “öligen” Fluidtechnik spiegelt auch die Kundenstruktur wider: In der Hydraulik verteilt sich der Umsatz auf viele Kunden mit mittleren bis großen Aufträgen. In der Pneumatik hingegen wird der weitaus größte Umsatzanteil mit wenigen Kunden und volumenstarken Serien erzielt. Namentlich die große Zahl mittlerer Aufträge stellt hohe Anforderungen an eine akribische Organisation. Peter Maier ist in diesem Zusammenhang froh, dass die Werkzeuge des Supply Chain Managements greifen und es den Kundenbetreuern ermöglichen, ihren Kunden schnell kompetente Auskünfte geben zu können – wenn diese zum Beispiel wissen wollen, ob die bestellte Ware bereits produziert wurde, oder ob angesichts der guten Maschinenbaukonjunktur noch eine Stückzahlerhöhung möglich ist. ›› Enge Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung Mit 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört das Team Stationärhydraulik und Pneumatik zu den größten Vertriebseinheiten des Unternehmens. Ein Key Account Manager und fünf Außendienstmitarbeiter beraten die Kunden vor Ort und werden durch die Innenorganisation unterstützt. In technischen Fragen wie auch hinsichtlich der Auftragsabwicklung. Besonders bei diffizilen technischen Problemstellungen können der Außendienst und der Innendienst auch die zum Team gehörenden Anwendungsberater hinzuziehen, um dem Kunden möglichst direkt dichtungsspezifisches Firmenwissen zu vermitteln. Team Peter Maier, Vertriebsleiter Stationärhydraulik/ Pneumatik vlnr: Belinda Giljum-Schoch, Peter Maier, Andreas Heeß 29 Stationärhydraulik und Pneumatik Team Gebietsverkaufsleiter Konrad Girbinger vlnr: Julian Hipp, Christine Manthey, Konrad Girbinger, Armin Schoch und Monika Greif Team Gebietsverkaufsleiter Udo Finke vlnr: Florian Müller, Jürgen Probst, Udo Finke Team-Mitglieder und deren Funktionen Peter Maier, Vertriebsleiter Stationärhydraulik/Pneumatik; Andreas Heeß, Innendienstleiter; Belinda Giljum-Schoch, Teamassistenz. Gebietsverkaufsleiter: Udo Finke, Konrad Girbinger, Gunnar Hofmann, Hartmut Pillekamp, Dietmar Scheib. Kundenbetreuung: Hans-Joachim Albrich, Matthias Georg, Monika Greif, Nicole Griebsch, Tanja Groth, Rainer Hermann, Julian Hipp, Helmut Mayer, Florian Müller, Gabriele Poggenhans, Armin Schoch, Gilbert Walk, Mandy Willim, Heike Koutsaringas. Anwendungsberatung: Frank Janik, Jürgen Probst, Konrad Girbinger. Kundenbetreuung und Konsignationslagerverwaltung: Angela Dold, Christine Mantey. Für allerlei Verstärkung im Büro sorgen außerdem Hedwig Seidel und Sabine Reuß. Team Gebietsverkaufsleiter Gunnar Hofmann vlnr: Gunnar Hofmann, Mandy Willim, Frank Janik Team Gebietsverkaufsleiter Dietmar Scheib vlnr: Hedwig Seidel, Dietmar Scheib, Jürgen Probst, Nicole Griebsch und Hans-Joachim Albrich Weithin bekannte Kunden Zahlreiche Kunden betreut das STA-Team, von denen hier einige bekannte Namen stellvertretend für alle Kunden herausgegriffen wurden: Arburg, Bosch Rexroth, Deckel Maho – Gildemeister, Emag, Ferromatik Milacron, Festo, Fibro, Grob-Group, HKS-Gruppe, Hoerbiger Origa, Wilhelm Hoven, Montanhydraulik, Müller Weingarten, Norgren, Schuler Pressen, Trumpf. Team Gebietsverkaufsleiter Hartmut Pillekamp vlnr: Hartmut Pillekamp, Helmut Mayer, Christine Manthey, Frank Janik, Rainer Herrmann 30 C-Teile-Management Kleine Teile können große Kostenblöcke ins Rollen bringen. So können zum Beispiel beim Maschinenbauer “Immer mehr Kunden betrachten die Beschaffungsprozesse ganzheitlich. Denn in den sekundären Prozessen stecken weitaus höhere Einsparungspotenziale als in den Teilen selbst.” Oft übersteigen die Bestell- und Liefervorgänge sogar den Wert von Dichtungen und Formteilen – namentlich im Ersatzteilgeschäft. Deshalb macht es zunehmend Sinn, sich für Produkte in Spitzenqualität zu entscheiden und im Gegenzug schlanke und durchgängige Prozessketten zu schaffen, die Kunden aus dem Maschinenbau das Umpacken von Waren ersparen. ausgegangene O-Ringe den Montageprozess einer Maschine unterbrechen sowie deren Auslieferung verzögern. Um Kunden solche Unpässlichkeiten zu ersparen, übernimmt Trelleborg Sealing Solutions immer öfter das C-Teile-Management. Zum Beispiel durch die Installation von Kanban-Systemen und Konsignationslagern. Wobei die Lösungen stets kundenspezifisch entwickelt werden, da jeder einzelne Fall seine Besonderheiten aufweist. Das zentrale Ziel aller Bemühungen ›› Wissen weitergeben über Anwendungsberatungen und Kundenseminare ist, dem Kunden zu helfen, Geld zu sparen. Zunehmend unterbreitet Maier’s Team den Kunden “Mehrwert-Angebote”. Diese schließen das C-Teile-Management ein. Dabei geht es vorrangig um die Optimierung der gesamten Beschaffungsprozesse – vor dem Hintergrund, dass bei C-Teilen die Prozesskosten bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten ausmachen, während nur 20 Prozent auf den Warenwert der Teile entfallen. In Zusammenarbeit mit den Kunden werden Wege definiert, die zu einem besseren Kostenverhältnis führen. Ein Beispiel ist die Zusammenfassung von Kleinstabrufen, ein weiteres die regelmäßige Lieferung von Teilen für die Serienfertigung oder die Vernetzung der Beschaffungs- und Lieferprozesse über die Werkzeuge des EDI, also des Datenaustauschs zwischen Kunden und Lieferanten. Stark im Kommen ist aus ähnlichen Überlegungen heraus auch die Entwicklung und Lieferung kundenspezifischer Teile. “Vor allem im Großseriengeschäft lohnt es sich”, so Teamchef Maier, “die Aufgaben zu analysieren und zusammen mit den Kunden nach optimalen Lösungen zu suchen.” “Dazu”, so Maier, “gehören alle Arten von Dichtungen, Standardprodukte ebenso wie technisch anspruchsvolle Teile aus unseren Hochleistungskunststoffen.” ›› Zusammen mit Kunden die Logistikkosten senken Dem weiteren Wachstum der Pneumatikumsätze kommt der Ausbau der Werkstoffkompetenz bei Polyurethanen zugute. Maier: “Mit unserem PU-Labor sowie den Versuchseinrichtungen im eigenen Haus verfügen wir über durchgängige Prozessketten, die schnellen Entwicklungsprozessen zugute kommen. Ohne solche Prozessketten könnten wir den Pneumatikherstellern keine Produkte anbieten, die deren Ansprüchen hinsichtlich der Zyklenfestigkeit gerecht würden.” Denn diese Branche verlangt nicht nur eine Zyklenfestigkeit von einhunderttausend Hüben, sondern fordert auch bei Spielzahlen im Bereich zweistelliger Millionen die zuverlässige Funktion der Dichtungen. ›› Zertifiziert nach QS 9000 Solche Konzepte betreffen natürlich auch die Ersatzteillieferungen der Kunden, weiß Maier: “Wir bieten unseren Kunden mehrere Möglichkeiten des “Kitting”, also der Zusammenstellung von Bedarfsbündeln, die alle Dichtungen, Abstreifer und Führungsbänder enthalten, welche bei der Durchführung einer Montage oder einer Wartung erforderlich sind.” Solche Kits können unter einer einzigen Artikelnummer bestellt werden und senken das Risiko, dass bei der Durchführung der Arbeiten Teile fehlen. “Außerdem tragen solche Konzepte zur Senkung der Logistikkosten bei,” fügt Peter Maier hinzu, “zumal ein Beutel mit vier bedarfsgerecht “vorkommissionierten” Teilen schneller versandfertig gemacht werden kann, als Einzelteile in getrennten Auftragszeilen.” Kundenseitig kommt noch der Effekt niedrigerer Transaktionskosten – von einer vereinfachten Wareneingangsprüfung bis zur Rechnungsabwicklung – hinzu. Branchen und Produkte Zu den meistverkauften Produkten gehören Hydraulikdichtungen, zum Beispiel aus der bewährten Stepseal® -Familie. Aber auch AQ-Seals, O-Ringe, Formteile, Rotationsdichtungen und pneumatische Dichtungen tragen erheblich zum Umsatz bei. Die stärksten Abnehmerbranchen sind der allgemeine ›› Online-Prozessketten von CAD über FEM und EDI Maschinenbau und dessen Zulieferer, Werkzeugmaschinen- und Pressenhersteller, Hersteller von Dämpfern sowie Pneumatikproduzenten. 31 Pneumatik-Team Pneumatik auf Immer kürzere Taktzeiten und der Wunsch der Industrie nach einer weitgehend unterbrechungsfreien “Marathonproduktion” stellen höchste Anforderungen an die Pneumatik. Aber auch an die Dichtungen, die mit der höheren Maschinendynamik und höheren Zykluszahlen fertig werden müssen. Wie die Pneumatik selbst, werden dadurch auch Dichtungen immer mehr zu Hightech-Lösungen – von den Werkstoffen bis zu integrierten Designs. Udo Finke Dietmar Scheib Die Hydraulik und die Pneumatik stellen völlig unterschiedliche Anforderungen an die Dichtungstechnik. Wo das Medium Luft im Zaum gehalten werden muss, kommen andere Dichtungsgeometrien und Werkstoffe zum Einsatz, als bei Öl oder Wasser. Aus diesem Grund hat Trelleborg Sealing Solutions vor gut 6 Jahren das Pneumatik-Team gegründet, dem mittlerweile allein in Deutschland 6 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehören. Das Bild zeigt vorne vlnr: Heike Koutsaringas, Tanja Groth und Gabriele Poggenhans; hinten vlnr: Gilbert Walk, Norbert Gläser und Matthias Georg 32 Norbert Gläser Key Account Manager Stationärhydraulik/ Pneumatik Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH Dieser Situation tragen wir deshalb auch mit dem Ausbau der personellen Kapazität und der Kompetenz des PneumatikTeams Rechnung. Das Pneumatik-Team ist organisatorisch – wie auch das Stationärhydraulik-Team – Peter Maier zugeordnet. Für das Key Account Management ist Norbert Gläser mit an Bord und seit anderthalb Jahren wird er von Matthias Georg unterstützt. Um eine optimale Kundenbetreuung kümmert sich ein kompetentes Team: Gilbert Walk, Gabriele Poggenhans, Heike Koutsaringas und Tanja Groth. Für die Kundenbetreuung im Aussendienst sind unsere erfahrenen Kollegen Udo Finke und Dietmar Scheib aktiv. Der Blick in die Entwicklungszentren der technologisch führenden Pneumatik-Produzenten macht deutlich, was Automatisierungsexperten aus nahezu allen Industriebranchen von Pneumatikkomponenten erwarten: immer schnellere Arbeitstakte, die oft mit bloßem Auge nur noch schemenhaft erfassbar sind. Obendrein sollen Aktoren und Ventile immer länger ohne Wartung auskommen. ›› Trelleborg Sealing Solutions entwickelt zahlreiche Dichtungen und Werkstoffe für die Pneumatik Was das für die Produktentwickler bedeutet, davon zeugt der Blick in die Versuchsfelder: Tag und Nacht stemmen Zylinder in den “Folterkammern der Technik” Gewichte – überwacht von Sensoren und begleitet von Zählwerken – damit jede auch noch so kleine Veränderung erfasst und protokolliert werden kann. Über mehrere Millionen Arbeitsspiele hinweg. Bevor eine Pneumatikdichtung die Marktfreigabe erhält, werden die Dichtungsgeometrie und der Dichtungswerkstoff Langzeitversuchen unterzogen. ›› Das Pneumatikgeschäft wird seit einigen Jahren zielstrebig ausgebaut Auch auf Pneumatikdichtungen wirkt nicht nur der Druck der komprimierten Luft sondern auch des Marktes. Diesen Druck kann auch ein Dichtungshersteller nur mit Kreativität und Hightech in den Griff bekommen. Genau darin liegt für Trelleborg Sealing Solutions die Chance, im Pneumatikmarkt zu wachsen. ›› Jetzt steht wieder eine personelle Aufrüstung des Pneumatik-Teams an Dabei helfen die F&E-Einrichtungen für Pneumatikdichtungen und die Werkstofflabors für PU, Elastomere und PTFE, die in den letzten Jahren Zug um Zug erweitert wurden. Die Nachfrage von Pneumatikdichtungen hat nicht nur dadurch deutlich zugenommen, sondern auch durch aktive Vertriebsarbeit. ›› Auf der Hannover Messe fanden die Innovationen für Pneumatik und Drucklufttechnik Beachtung Das Montagesystem lässt den schnellen Aufbau neuer Versuchsanordnungen zu. 33 Pneumatik-Team Boosterventile erhöhen die Steuerluft großer Prozessventile um den Faktor 250 bis 500. Trelleborg Sealing Solutions hat für eine neue Booster-Generation drei hoch verschleiß- und kältefeste Dichtungen entwickelt. ›› Viele Besucher gaben den wiederverwendbaren DRV4-Dichtringen für Verschraubungen – nach ISO 16030 – gute Noten Welchen Stellenwert die Pneumatik bei Trelleborg Sealing Solutions einnimmt, zeigen die umfangreichen Investitionen in den vergangenen Jahren. Dazu zählen die Investitionen in Forschung und Entwicklung mit mehreren Pneumatikprüfständen, Messeinrichtungen, einem Hochleistungskompressor sowie einer Klimakammer in Stuttgart. Produktionsseitig wurde in eine moderne automatisierte Fertigungszelle für Polyurethandichtungen investiert. Das Resultat kann sich sehen lassen. Auf der Hannover Messe 2007 wurde ein ganzes Feuerwerk an Pneumatikinnovationen dem Publikum vorgestellt, darunter neue Stangen- und Kolbendichtungen aus den Hochleistungs-Polyurethanen Zurcon® Z20 und Z30 sowie Stangendichtungen aus FKM für Hochtemperaturanwendungen. Pneumatik-Innovationen des Jahres Auf der Hannnover Messe 2007 gaben diese Neuheiten ihr Debüt: ›› Europäische Pneumatikhersteller sind offen für Hightech-Lösungen, wie Komplettkolben Neue Dichtungen für Standardzylinder nach VDMASpezifikation: Kolbendichtungen in neuem Design und aus neuem Werkstoff sowie reibungsarme und hoch verschleißfeste Stangendichtungen und Dämpfungsdichtungen. Weitere Innovationen werden immer wieder im Bereich “Customized Solutions” geschaffen. Jüngstes Beispiel sind Dichtungen für prozesstechnische Booster, die jetzt Temperaturen bis zu –55°C trotzen. Als weiterer Hit wurden Zwei-Komponenten-Dichtringe für Pneumatik- und Druckluftverschraubungen präsentiert, die mehrfach wiederverwendbar und schon beim Verschrauben der Fittings mit Handkraft dicht sind. Diese DRV4-Dichtringe bestehen aus einem Gehäusering aus Polyamid und einem angespritzten Dichtring aus weichem Polyurethan. Beim Anziehen der Überwurfmuttern verhindert der Gehäusering die zu starke Verpressung des Dichtrings. Dadurch wird der Dichtring nicht zerstört und kann nach dem Lösen einer Verbindung weiterhin verwendet werden. Hoch kältefeste Dichtungen für pneumatische Booster zur Vorsteuerung von großen Butterflyventilen in der Gas- und Prozesstechnik. Statisch wirkende Zweikomponenten-Dichtringe, die bereits bei Handanzug eine hohe Dichtwirkung haben und dank ihrer cleveren Formgebung sind die Dichtungen für Verschraubungen mehrfach verwendbar. 34 Matthias Georg Key Account Manager Stationärhydraulik/ Pneumatik Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH Auf die Anschlußtechnik pneumatischer Systeme sind die statischen Dichtringe DRV4 ausgerichtet. Neuer Pneumatik-Katalog Seit kurzem steht der neue Pneumatik-Katalog in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Auf 64 Seiten finden Sie ein breites Angebot an Kolben- und Stangendichtungen, Stangendichtungs-Abstreifer-Kombinationen, Dämpfungsdichtungen und Führungsringen. Ein weiteres Kapitel ist der Innovation DRV4 gewidmet, der statischen, wiederverwendbaren Dichtung für Druckluft- und Pneumatikverschraubungen. Eine Werkstoffübersicht und ein Kapitel über die Oberflächenrauheit nach DIN ISO 4287 runden das “Pneumatik-Kompetenz-Buch” ab. Wenn Sie diese Seite zusammen mit Ihrer Visitenkarte kopieren und zufaxen, erhalten Sie umgehend den neuen Katalog. ›› Polyurethan-Kompetenz kommt der Pneumatik-Branche zugute Als vorteilhaft erweist sich für das Pneumatik-Team die Nähe zur Versuchsabteilung des F&E-Bereichs. Den braucht das Team auch, denn Pneumatikhersteller wollen nicht nur Leckagen vermeiden, sondern auch die Zyklusfestigkeit der eingesetzten Dichtungen steigern. Dabei spielt Polyurethan eine bedeutende Rolle: Bis zu 10 Millionen Zyklen hat ein bedeutender Pneumatikproduzent gefordert – und weil dabei keine Dichtung eine Funktionsverschlechterung zeigte, ließen die Techniker den Prüfstand bis zu unglaublichen 40 Millionen Zyklen weiterlaufen, ehe der Dauerversuch abgebrochen wurde. Für weiteres Wachstum ist das Pneumatik-Team also gut aufgestellt. Die wiederverwendbaren statischen Zweikomponenten-Dichtungen DRV4 sind für Pneumatik- und Druckluftverschraubungen in den Nennweiten 1/8", 1/4", 3/8", 1/2" und 3/4" verfügbar. 35 Pneumatik-Kompetenz Pneumatik im Prüfungsstress Die Pneumatik hat’s gut, sagen die Hydrauliker, da sie ja nur mit Luft fertig werden muss. Andersherum betonen die Pneumatiker, dass ihre Komponenten weitaus mehr Arbeitszyklen leisten müssen, bevor sie sich eine Ruhepause gönnen können. So manche Pneumatikdichtung in unserem Testcenter hat schon mehr als 35 Millionen Zyklen auf dem Buckel. Respekt. Mehr als zehn Kubikmeter Druckluft produziert die Drucklufterzeugungsstation in unserem Stuttgarter PneumatikTestcenter. Der stattliche Schraubenkompressor steigert den Luftdruck auf 12,5 bar und versorgt das Testcenter mit der Druckluft. Diese Energiezentrale stellt die Druckluft in definierter und gleichbleibender Qualität bereit – hinsichtlich der Filterung ebenso wie der Trocknung oder des Restöl- und Wassergehalts. Wenn Dichtungen unter industriellen Realbedingungen getestet werden sollen, muss die Druckluftqualität der ISO 8573-1 entsprechen. ›› Eigene Druckluftstation mit allen Raffinessen Der Restölgehalt ist dabei äußerst gering (Klasse 1), um den realistischen “worst case” für die Dichtung zu simulieren. Um schon bei der Drucklufterzeugung Energie zu sparen, arbeitet der Kompressor drehzahlgeregelt und ein Speicher sorgt dafür, dass den pneumatischen Probanden die Luft nicht ausgeht, wenn gerade mal besonders viele Pneumatikzylinder gleichzeitig angesteuert und mit Luft befüllt werden. Auf insgesamt vier Prüfeinheiten – dabei handelt es sich um vollständig “eingehauste” Tische, auf denen im Handumdrehen jeder beliebige Pneumatikzylinder montiert werden kann – werden Stangendichtungen, Kolbendichtungen und Dämpfungsdichtungen getestet. Wobei feinsäuberlich jeder Hub mit allen Anlagenparametern protokolliert wird. Wie Sportlern im Fitnessstudio werden bei den Tests auch den Zylindern Gewichte aufgelegt um hohe Belastungen zu simulieren. ›› Klimakammer für “Feuer und Eis”-Tests Reicht der vom Kompressor erzeugte Druck für Tests nicht aus, tritt ein Druckerhöher in Aktion. Dieser Stress reicht den Technikern nicht aus, betont Matthias Keck, Manager Product Development bei Trelleborg Sealing Solutions in Stuttgart: “Da Pneumatiksysteme auch unter großer Hitze oder in arktischer Kälte arbeiten müssen, bauen wir einen Teil unserer Prüfzylinder in einer Klimakammer auf. Diese können wir von –70°C bis +180°C “fahren” und sogar mit erhitzter Druckluft versorgen – damit keine kühle Druckluft das Testergebnis beeinflusst. Und für Versuche bei Tieftemperatur kommt ein zusätzlicher Trockner zum Einsatz.” 36 Matthias Keck Manager Product Development R&D Europe Trelleborg Sealing Solutions Auf vollständig eingehausten Prüftischen werden die Testzylinder aufgebaut, deren Dichtungen zum Teil in Lebenszyklustests bereits mehr als 35 Millionen Zyklen überstanden haben. ›› Extremtest bei 25 bar Druck So kraftvoll der Kompressor auch arbeitet, für manchen Versuch wollen die Prüfer mehr Stress für ihre Dichtungen. Dann tritt ein Druckerhöher in Aktion, der den Versorgungsdruck aus dem Verteilernetz multipliziert. Damit werden Tests bei 25 bar gefahren, um die Situation in der pneumatischen Endlagendämpfung nachzustellen. Mindestens genau so stark interessieren sich die Techniker des Pneumatikprüffelds für das Stick-Slip-Verhalten von Pneumatikdichtungen. Dazu kontrollieren sie bei minimalen Verfahrgeschwindigkeiten den ruckfreien Lauf der Zylinder. Bei Schleichgeschwindigkeit wird mit viel Elektronik der Bewegungsablauf aufgezeichnet und analysiert. Bei manchen Tests darf sogar die Hydraulik mitwirken: wenn es gilt, an druckausgeglichenen Pneumatikzylindern mithilfe externer hydraulischer Antriebe die Reibkräfte der Pneumatikdichtungen unter Druck zu messen. Ob die Pneumatikzylinder und die Hydraulikzylinder dabei miteinander oder gegeneinander arbeiten, ist dabei eine rein philosophische Frage. Pneumatik und Hydraulik arbeiten dann jedenfalls Hand in Hand für unsere Kunden. Eine Klimakammer und eine Druckerhöhungsstation versorgen die Stresstests unter Extrembedingungen mit Hitze, Kälte und Hochdruck. 37 Produktpotfolio Die perfekte Anordnung Dichtungslösungen für Pneumatikzylinder Pneumatikzylinder-Hersteller erwarten von Dichtungen aus dem Hause Trelleborg Sealing Solutions hervorragende technische Eigenschaften. Die Entwicklung unserer Dichtungen und die Empfehlung der entsprechenden Anordnungen sind mit hohem technologischem Aufwand verbunden und basieren auf vielen Jahren Erfahrung und Forschung. Das perfekte Produktsortiment Ein breites Angebot an Dichtungen und Abstreifern gewährleistet, dass auch sehr spezielle Pneumatikdichtungsanforderungen erfüllt werden können. AWBB ARUP Einfach wirkende Stangendichtung mit U-förmigem Querschnitt AICM AIAS Abstreifer, speziell für Führungseinheiten mit Linearkugellagern ausgelegt. Durch minimale Vorspannkraft der Dichtlippe werden negative Einflüsse auf die Gleiteigenschaften der Führungselemente vermieden. Dämpfungsdichtung, speziell für die pneumatische Endlagendämpfung entwickelte Dichtung. Beim Anfahren des Kolbens wird durch integrierte Überströmkanäle gewährleistet, dass Druck auf der vollen Kolbenfläche anliegt. Dämpfungsdichtung analog zu AICM, kompakte Abmessungen erlauben den Einsatz für vorhandene O-Ring-Nuten. Weitere Informationen zu Pneumatikdichtungen finden Sie im Internet unter www. tss.trelleborg.com/de Der Katalog kann im Downloadbereich (Download Area) heruntergeladen werden. Trelleborg Sealing Solutions entwickelt Dichtungslösungen für Pneumatikzylinder seit mehr als 50 Jahren. 38 Die meisten automatischen Anwendungen können heute mit modernen pneumatischen Systemen betrieben werden. Neben langer Lebensdauer erwarten unsere Kunden Dichtungen mit hervorragenden Reibund Verschleißeigenschaften. Die Dichtungen müssen mit einer Initialschmierung auskommen, weil sie in der Regel in ölfreier Druckluft eingesetzt werden. Für die Funktion eines Pneumatikzylinders ist nicht nur die Abdichtung der Druckluft ausschlaggebend. Genauso wichtig ist eine gute Druckaktivierung der Dichtungen, ruckfreier Lauf bei Schleichgeschwindigkeit und dafür zu sorgen, dass kein Schmiermittel aus dem Zylinder austritt und gleichzeitig kein Staub und Schmutz hineingelangt. Geometrien und Konfigurationen mögen komplex erscheinen, sie basieren aber auf soliden Materialkenntnissen und -technologien. Wir verlassen uns nicht auf Vermutungen und Annahmen. Produktentwicklungen müssen sich in Langzeittests bewähren, um optimale Leistung zu gewährleisten. Unsere speziell für Pneumatikanwendungen entwickelten Fluorelastomer (FKM)-Werkstoffe werden in Hochtemperaturanwendungen mit Betriebstemperaturen von bis zu 150 °C eingesetzt. Sie verfügen über hohe Verschleißfestigkeit, gutes elastisches Verhalten sowie optimale Widerstandsfähigkeit gegenüber Alterung und Ozon. Optimierte Dichtungsleistung Trelleborg Sealing Solutions konstruiert und entwickelt seit mehr als 50 Jahren Dichtungslösungen unter anderem für Pneumatikzylinder. Einige der von uns empfohlenen Speziell für Pneumatikanwendungen entwickelte FKM-Werkstoffe ARS APDE APDF APDG APDS APMP APG Einfach wirkende Kolbendichtung. Bei doppelt wirkenden Kolben werden zwei Dichtungen „Rücken an Rücken“ eingesetzt. Einfach wirkende Kolbendichtung mit Abmessungen gemäß ISO 3320 mit hervorragenden Dauerlaufergebnissen und geringem Stick-SlipEffekt. Ähnlich APDF jedoch ideal für Kolben mit schmalen Nutabmessungen. Einfach wirkende Kolbendichtung mit reduzierter Radialkraft der Dichtlippe für niedrige Reibung und verringertem Losbrechdruck. Geeignet für einfachwirkende Zylinder mit Federrückstellung. Einfach wirkende Kolbendichtung mit integriertem Führungselement und Anschlagpuffer für mechanische Endlagendämpfung. Für Kurzhubzylinder mit und ohne Magnetkolben geeignet. Doppelt wirkende Glyd Ring® Kolbendichtung bestehend aus einem Kunststoff-Gleitring und einem O-Ring-Vorspannelement. Ideal für Anwendungen mit geringem Einbauraum und für eibungsarme pneumatische Anwendungen, z.B. Ventile. AWNS AWSD ARAA ARAN AWSW ARV ARG DRV4 39 Dichtungsabstreifer aus FKM als Gummi-/Metallverbindung für Hochtemperaturanwendungen. Für einfache Montage in offenen Nuten geeignet. Einbauraum wie ARAA, ARAN, ARV. Lippendichtung mit Dicht- und Abstreiffunktion. Ideal für Anwendungen mit geringem Einbauraum geeignet. Ähnlich AWNS, vereinfachte Montage bei kleinen Durchmessern. Stangendichtung und Abstreifer mit integriertem Haltewulst und optimierter Dichtungsgeometrie. Hervorragender Schutz gegen Eindringen von Schmutz. Schneller Einbau, automatisch oder manuell. Stangendichtung mit Dichtungslippe und Abstreifer ähnlich ARAA. Einfach wirkender Abstreifer für die Verwendung in Verbindung mit einer separaten Stangendichtung. Asymmetrische Variseal®-Dichtung mit federverstärkter Dichtungs- und Abstreiferlippe. Geeignet für Mangelschmierung und für schnell laufende Anwendungen. Hervorragender Schutz gegen Eindringen von Schmutz. Doppelt wirkende Glyd Ring® Stangendichtung bestehend aus einem Kunststoff-Gleitring und einem O-Ring-Vorspannelement. Ideal für Anwendungen mit geringem Einbauraum und für reibungsarme pneumatische Anwendungen, z.B. Ventile. Statisches Dichtungselement als 2-KomponentenDichtung. Erfüllt die Anforderungen der ISO 16030 – unverlierbar auf dem Gewinde, mehrfach verwendbar, dicht bei Handanzug und ideal für die automatische Montage geeignet. Produktpotfolio Unsere Werkstoffauswahl für Pneumatikanwendungen Für Dichtungen in Pneumatikzylindern werden vorzugsweise Zurcon® Werkstoffe auf der Basis von Polyurethan eingesetzt. Aber auch Materialien wie Polyethylen und Fluorelastomere kommen zum Einsatz. Neben einer vielseitigen chemischen Verträglichkeit bieten diese Materialien hervorragende Reibeigenschaften. Alle von Trelleborg Sealing Solutions entwickelten Werkstoffe sind hinsichtlich dieser Eigenschaften und besonders für hohe Abriebfestigkeit optimiert. Neue Hochleistungs-Zurcon® Polyurethan-Werkstoffe: Zurcon® Z20 94 Shore A Betriebstemperatur von –35 °C bis zu +110 °C Zurcon® Z22 94 Shore A Betriebstemperatur von – 45 °C bis zu +110 °C (Tieftemperatur) Zurcon® Z24 94 Shore A erhöhte Hydrolysebeständigkeit Zurcon® Z30 83 Shore A Betriebstemperatur von bis zu 85 °C Zurcon® Z32 83 Shore A kombiniert niedrige Betriebstemperaturen bis –50 °C mit erhöhter Hydrolysebeständigkeit Standard-Polyurethan: WU9E1 Standard-Polyurethanwerkstoff mit guter Qualität Polyethylen:: Zurcon® Z80 52 Shore D Polyethylen mit extrem hohem Molekulargewicht, geeignet für hohe Abriebfestigkeit auch unter ungünstigen Schmierbedingungen. Durch Erfüllung der FDA-Bestimmungen für Anwendungen in der pharmazeutischen, Lebensmittel- und Getränkeindustrie geeignet. 40 Graue Panther Viel Wissen unterm “grauen Dach” Als “Grauer Panther” begleitet Klaus Plebanski den Auf- und Ausbau unseres Engineering- und Produktionsstandorts Shanghai. Zugleich betreut er deutsche Schlüsselkunden, die in China produzieren sowie asiatische Hersteller von Gummiund Kunststoffspritzgießmaschinen. Der zweite “Graue Panther”, unser Technischer Direktor Rolf Poethig, hat seinen Sitz in Stuttgart, und reist regelmäßig ins Land des Lächelns um Schlüsselkunden zu beraten und Mitarbeiter zu schulen. 41 Graue Panther Das Werk Shanghai der Trelleborg Sealing Solutions steht im Bezirk “Minhang”. Dort leben auf einer Fläche von rund 371 Quadratkilometern annähernd eine Dreiviertelmillion Menschen. Klaus Plebanski: “China wird bereits in wenigen Jahren nicht mehr zu den Billlg-Lohnländern gehören – aber zu den weltweit wachstumsstärksten Industriemetropolen.” Von ihren Bürofenstern aus blicken Klaus Plebanski und der General Manager von Trelleborg Sealing Solutions Shanghai, Lawrence Yeo, direkt auf das 200 Meter entfernt stehende Tennisstadion mit seinem einzigartigen Lamellendach. Doch Zeit, dort das eine oder andere Match zu erleben, bleibt ihnen kaum. Denn die sechstgrößte Volkswirtschaft und die viertgrößte Handelsnation der Welt wächst jährlich um ca. 12 Prozent – und das hat auch Auswirkungen auf unseren Standort. 1,3 Milliarden Menschen leben in China – mehr als in jedem anderen Staat. Dort, wo nur das Abbinden des Betons den Hochbau bremst – pro Tag wachsen Hochhäuser um ein Stockwerk – hat Trelleborg Sealing Solutions vor gut zwei Jahren ein Verwaltungsgebäude und 10.600 qm Produktionshallen gebaut. Seit einem Jahr, und voraussichtlich noch für zwei weitere Jahre, steht Klaus Plebanski den Verkaufsingenieuren in China und im gesamten asiatisch-pazifischen Raum in technischen Fragen zur Seite. Teamwork ist in China ebenso gefragt wie die Gestaltung transparenter und effizienter Arbeitsabläufe, denn Schnelligkeit ist angesichts der hohen Wirtschaftsdynamik ein entscheidender Erfolgsfaktor. Deshalb werden viele Lösungen direkt bei den Kunden entwickelt und sofort entschieden. Breiten Raum nehmen im Leben des Grauen Panthers Präsentationen Rolf Poethig, Technischer Direktor von Trelleborg Sealing Solutions, unterstützt als zweiter Grauer Panther die Entwicklung des neuen Werks in Shanghai – nicht zuletzt durch Mitarbeiterschulungen, aber auch durch Kundenbesuche, die der partnerschaftlichen Entwicklung von Dichtungslösungen dienen. 42 Lawrence Yeo, General Manager Trelleborg Sealing Solutions, Shanghai: "Die Dynamik der asiatischen Märkte, die Kundennähe und die hochmotivierten Mitarbeiter machen Shanghai zu einem der weltweit interessantesten Standorte unseres Unternehmens." für Kunden ein: über Oberflächen, branchenspezifische Dichtungssysteme, Kostenersparnisse in der Konstruktion und bei der Dichtungsmontage. “Chinesen sind ein sehr lernwilliges Volk”, fasst Klaus Plebanski seine Erfahrungen zusammen. Unterstützung von den Grauen Panthern ›› Produktion von Dichtungen und Dichtungswerkstoffen für China und den asiatisch-pazifischen Raum Nicht die grauen Haare sind es, die Klaus Plebanski und Rolf Poethig als Graue Panther qualifizieren. Vielmehr ist es das umfassende Wissen über unsere Dichtungen und Dichtungswerkstoffe, die beide über Jahrzehnte Der zweite “Graue Panther”, Rolf Poethig, hat in Shanghai seinen zweiten Schreibtisch. Zwischen diesem und seinem Platz in Stuttgart, pendelt er mehrmals im Jahr. Hauptsächlich, um in Shanghai sowie in den anderen asiatischen Ländern Mitarbeiter zu schulen und zusammen mit Kunden Dichtungslösungen zu entwickeln. In China kommt den beiden “Altgedienten” Dichtungsprofis zu Pass, dass Chinesen älteren Generationen mit großem Respekt begegnen. Erfahrungen kann man eben nur sammeln und nicht im Schnellgang pauken. hinweg erworben haben. Zunächst gefiel Frau Plebanski und ihrer Tochter der Gedanke überhaupt nicht, den Lebensmittelpunkt der Familie nach China zu verlegen. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet: China ist zur neuen Heimat geworden. Auch auf Rolf Poethig übt die chinesische Kultur und Geschichte eine große Faszination aus. Zurück zum Tennisstadion: Dort fand im November der Masters Cup Shanghai statt. Bei gutem Wetter sind alle acht Dachsegmente des Stadions weit nach außen geschwenkt. Sollte es jedoch regnen, werden sie nach innen über die Ränge gedreht. Geschlossen schaut das Dach aus wie ein riesiger Dichtungsring und bildet einen Gegenpol zu dem auch nicht gerade kleinen Dichtungsring auf dem Dach der TSS-Verwaltung. Inzwischen werden in Shanghai Dichtungen und Dichtungswerkstoffe produziert: Polyurethan und PTFE mit weltweit bekannten Markennamen wie Turcon®, Turcite®, Zurcon®, Orkot® und Isolast®. Klaus Plebanski: “Der chinesische Markt ist offen für Hightech-Lösungen.” Deshalb werden dort zurzeit von 250 Mitarbeitern technisch anspruchsvolle Dichtungssysteme hergestellt, wie Stepseal ®, Glyd Ring ® , Variseal® und O-Ringe – vorwiegend für den chinesischen Maschinenbau sowie für den Automobil- und Flugzeugbau. Gisela Mayer-Marc, Leitung Kommunikation+Werbung, Marketing Deutschland ›› Die Dynamik der chinesischen Wirtschaft ist weltweit beispiellos Die Dachkonstruktion des benachbarten Shanghai Qizhong Forest Sports City Tennis Center erinnert an die Ringblende eines Fotoapparats: Sind die einzelnen Lamellen nach außen geschwenkt, liegen die Ränge unter freiem Himmel. Bei Regen werden sie nach innen gedreht und überdecken als geschlossener Ring die Zuschauerränge, nur der Center Court bleibt frei. 43 Trelleborg Sealing Solutions Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH, mit Sitz in Stuttgart, ist ein Unternehmen der Trelleborg Sealing Solutions Trelleborg Sealing Solutions (TSS) ist Kerngeschäft des schwedischen Trelleborg Konzerns Mitarbeiter: 5.700 (TSS) Eigene F+E-Zentren in Europa, Asien und Amerika 30 eigene Fertigungsstätten weltweit Zertifizierungen: ISO 9001:2000, ISO/TS 16949:2002 Eigene PTFE- und Polyurethanentwicklung Eigene Elastomerentwicklung Über 2.000 Werkstoffrezepturen Zahlreiche Dichtungspatente Weltweites Vertriebsnetz 99DEK9013EE0408 www.tss.trelleborg.com/de