Leipzig bewirbt sich um das Europäische Kulturerbe

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Leipzig bewirbt sich um das Europäische Kulturerbe
Leipzig, 30. April 2015
335 / mmb
Das Dezernat Kultur informiert:
Leipzig bewirbt sich um das Europäische Kulturerbe-Siegel
Die Stadt Leipzig bewirbt sich heute mit Leipzigs Musikerbe-Stätten (Leipzig's Musical Heritage Sites)
um das Europäische Kulturerbe-Siegel.
Die Bewerbung schließt einerseits einen Verbund an Musikstätten ein, zu dem Thomaskirche, Nikolaikirche, Alte Nikolaischule, Bach-Archiv, Hochschule für Musik- und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, Mendelssohn-Haus, Schumann-Haus, Verlagshaus C. F. Peters mit Grieg-Begegnungsstätte
sowie Gewandhaus gehören. Andererseits sind damit Musikerpersönlichkeiten von internationaler Ausstrahlung verbunden: Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Edvard Grieg, Leoš Janáček, Richard Wagner und Gustav Mahler.
„Aus unserem einzigartigen Musikerbe erwuchs nichts weniger als das Modell für das europäische bürgerliche Musikleben, wobei Musik als Medium der urbanen Selbstverständigung entdeckt wurde, das
bis heute in immer neuen Aktualisierungen gültig bleibt.“, ist Kulturbürgermeister Michael Faber überzeugt. „Die Leipziger Musikstätten siedeln sich nicht schlechthin in der Stadt an, sie haben das Verständnis von Leipzig und der europäischen Stadt selbst verändert.“
Seit vielen Jahren wird dieses Musikerbe durch die Initiative „Leipziger Notenspur“ im öffentlichen Bewusstsein verankert und in der Stadt sichtbar gemacht.
Der Freistaat, bei dem Leipzig die Bewerbung eingereicht hat, entscheidet über eine Empfehlung an
die Kultusministerkonferenz, die voraussichtlich im Herbst aus allen deutschen Vorschlägen zwei auswählt und der EU-Kommission übermittelt. Eine europäische Jury kürt dann die Stätten, die sich mit
dem Europäischen Kulturerbe-Siegel schmücken können.
Aus der Bewerbung
Leipzigs Selbst- und Fremdwahrnehmung verbindet sich eng mit dem Musikleben. Über Jahrhunderte
war Musik maßgebend an der Entwicklung der Handels- und Bildungsmetropole beteiligt. Die bis heute
ununterbrochene Anziehungskraft erklärt sich nicht zuletzt aus den namhaften Persönlichkeiten, die
mit Leipzigs Musikerbe-Stätten eng verbunden sind: Johann Sebastian Bach wirkte 27 Jahre als Thomaskantor und Director musices in der Stadt. Felix Mendelssohn Bartholdy war Gewandhauskapellmeister und Studiendirektor des Konservatoriums. Gustav Mahler setzte Maßstäbe als Kapellmeister
an der Oper. Robert Schumann gründete die Neue Zeitschrift für Musik als Sprachrohr für die Moderne
und beschäftigte Auslandskorrespondenten. Die Genannten, zudem Edvard Grieg, Richard Wagner
und andere, die Leipzig wichtige Impulse verdanken und auf das Kulturleben der Stadt zurückwirkten,
schufen Werke, die im Kanon europäischer Musik einen unverzichtbaren Platz haben.
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Zwischen nationalen und europäischen Werten entstand ein lebendiger Dialog, der sich in den Zeitschriften und Noteneditionen ebenso spiegelte wie er Ausdruck fand in dem reichen, in Leipzig zentralen Musikhandel.
Leipzig entwickelte sich, mit der Musik als tragendem Sozialisierungs- und Identitätsmodell von Stadtgesellschaft, zur modernen Bürgerstadt. Dabei hatte es, neben der Wahrung seiner Wurzeln, stets Europa im Blick. Leipzig zog – über die jährlichen Messen hinaus – ein internationales Klientel an. Mit seinen Konzert-, Bildungs- und musikmedialen Institutionen wurde es zum Vorbild für andere Länder und
für die moderne europäische Kulturstadt überhaupt.
Das Europäische Kulturerbe-Siegel
Das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union haben im November 2011 beschlossen, mit einem „Europäischen Kulturerbe-Siegel“ das Zugehörigkeitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zur Union zu stärken und den interkulturellen Dialog anzuregen. Das Siegel zeichnet Stätten aus,
die die europäische Einigung, die gemeinsamen Werte sowie die Geschichte und Kultur der EU symbolisieren. Die Auszeichnung zielt insbesondere darauf ab, jungen Menschen den Zugang zum europäischen Kulturerbe zu erleichtern und ihr Bewusstsein für eine europäische Identität zu stärken. +++
Kontakt:
Karin Rolle, Dezernat Kultur, Tel. 0341 123-4207, [email protected]
Medieninformation der Stadt Leipzig
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