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Risiko- & Kostentransparenz Implikationen für die Zukunft des Wertpapiergeschäfts DKF 2015, 5. Mai 2015 Philipp Henrich Umfeld der Kapitalanlage Regulierung Beraterhaftung Schadensersatz - Provision in einem offenen Investmentfonds verschwiegen. (OLG Stuttgart) Beraterregister Beratungsprotokolle / PIBs & KIIDs Honorarberatung Produktverbote Offenlegungspflichten nach MiFID/PRIIPs (Offenlegung der Risiken und gesamten Kosten) Schadensersatz - Dem Anleger wurden Risiken nicht hinreichend erläutert. (OLG München) Unsicherheit & Vertrauensverlust beim Anleger Niedrigzinsumfeld / „Banklizenz für Internet„Anleger misstrauen der Finanzberatung“ (FAZ) Kapitalmarktrenditen geschäfte - Googles Weg Politische Unsicherheiten zur Sparkasse“ (FAZ) Inflation oder Deflation? „Direktbanken entzaubern den Mythos der Kundeninteressen: hohes Bedürfnis nach Beratung“ (DIE WELT) Sicherheit „Frankfurter Startup Vaamo bringt neuartiges OnlineSparservice“ (Fonds Professionell) Marktumfeld Technologische Entwicklung Implikationen für das Wertpapiergeschäft durch 1. Standardisierung von Risiko- und Kosteninformationen und 2. zunehmende Digitalisierung? © EDG 2015 2 Inhalt 1 Einleitung 2 Risiko- und Kostentransparenz 3 Standardisierung von Produktinformationen 4 Digitalisierung des Wertpapiergeschäfts 5 Zusammenfassung und Fazit © EDG 2015 3 EU PRIIPs-Verordnung Nr. 1286/2014 vom 09.12.2014 Packaged Retail and Insurance-based Investment Products Einheitliches ‚Key Information Document (KID)‘ über wesentliche Anlagerinformationen für alle gepackten Anlageprodukte Umsetzung 2016 Ziel der Standardisierung: bessere Verständlichkeit und Vergleichbarkeit Inhalt u.a.: Einheitlicher Risikoindikator für Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken (qualitativer versus quantitativer Ansatz) Einheitlicher Kostenindikator inklusive Emittentenmargen und Transaktionskosten © EDG 2015 4 EU PRIIPs-Verordnung Nr. 1286/2014 vom 09.12.2014 Quellen: Deutsche Bundesbank, Deutscher Derivate Verband (DDV), Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung (aba), Allianz * Strukturierte Depositen von PRIIPs-Verordnung erfasst © EDG 2015 5 DDV Risikoklassifizierung seit 2005 Seit 2005 wöchentliche Risikoklassifizierung von Zertifikaten und weiterer Produkte DDV-Risikoklassen: Value-at-Risk (basierend auf einem Investment von 10.000 € ) Risikoklasse Grenzen in EUR Benchmarks Anlegertyp 1 0 < VaR < 250 Rentenindizes (1 - 5 Jahre) sicherheitsorientiert 2 250 < VaR < 750 Gold Spot, i.Boxx Europe, EMU Bond Index begrenzt risikobereit 3 750 < VaR < 1.250 ATX, DAX, EURO STOXX 50, Dow Jones, S&P 500 risikobereit 4 1.250 < VaR < 1.750 Index-Mitglieder (Durchschnitt) vermehrt risikobereit 5 1.750 < VaR < 10.000 Volatile (Neben-)Werte (z.B. Solaraktien) spekulativ © EDG 2015 6 Risikomatrix der EDG Stichtag: 05.09.2014 RK 1 Bonds Europe Fonds Zertifikate* Multi Global Europe Blue Chips Equity World India Reverse Conv. (2015) CLN (2020) Versicherungsprodukte Auto-Call (2019) Balance (50/50) Aktien BNP DAX Coca Cola 0 * Alle Basiswerte Daimler bei Emission 250 Bonus (2016) Telecom Italia Daimler Total Daimler (2020) Covered Bonds (2019) Germany (2015) Warrant (2014) Dynamic (30/70) EURO STOXX 50 Renten World Mining Discount (2015) Safe (2020) Basis (70/30) RK 5 RK 4 RK 3 RK 2 Alstom Solarworld RWE (2033) Telecom Italia (2022) 750 © EDG 2015 1250 VaR 1750 7 Unsachgerechte Risikoeinstufung nach SRRI Securities Risk Class (EDG) Risk Class (SRRI) DWS Euro Reserve (MoneyMarket) DWS Invest Euro-Gov Bonds iBoxx Euro Corporates 1-3 iBoxx Euro Corporates 7-10 DWS VB I DekaFonds UniGlobal Fidelity European Growth A Templeton Growth Fund BGF Latin America Lyxor ETF DJ EURO STOXX 50 iShares DJ EURO STOXX 50 (DE) db x-trackers DAX ETF ComStage ETF DJ STOXX 600 TR Lyxor ETF MSCI Emerging Markets DJ STOXX Small 200 Source ETF db x-trackers DJ STOXX 600 B. Resources ETF 1 2 3 3 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 1 3 2 4 6 7 6 6 7 7 7 7 7 6 7 7 7 März 2012 Identische Risikoklasse für breitgestreute Aktienfonds und Optionsscheine! Keine Akzeptanz im Wertpapiervertrieb Gefahr der Regulierungsarbitrage / „Gaming“ © EDG 2015 8 Issuer Estimated Values (IEV) 8. Mai 2014 Aktienanleihe Basiswert: Daimler Emission: 08.05.2014 Fälligkeit: 26.06.2015 Issuer Estimated Value (IEV): 98,20 % Preis bei Emission: 100 % Vertriebsprovision 1 % Gesamtkosten p.a.: 1,62 % © EDG 2015 9 Wertpapierfonds Beispiel für 2013 Aktienfonds BM:MSCI World EUR Total Expense Ratio p.a.: 1,80 % Performance Fee p.a. 10% über MSCI World EUR 0,2 %* Transaktionskosten (Indikation) p.a.** 0,82 % Gesamtkosten p.a. mit Performance Fee 0,2 % p.a. 2,82 % p.a. Ausgabeaufschlag bis max. 5,00 % * Annahme ** Quelle: XTP Transaction Partners – Indikation basiert auf Annahme für Portfolioumschlag 100% © EDG 2015 10 Kostenklassifizierung/Kostenindikator Beispiel Gesamtkosten p.a. 1 2 3 4 5 z. B. Aktien, Anleihen Annahmen: Anlagehorizont Renditepfad Kostenklassen (siehe Tabelle rechts) Erwartete Kosten für den Anlagehorizont Standardisierung p.a. © EDG 2015 Kostenklassifizierung - Beispiel Kostenklasse 1 2 3 4 5 Klassengrenzen p.a. gleich oder höher geringer als 0 0,25% 0,25% 1,00% 1,00% 2,50% 2,50% 4,50% 4,50% 11 Inhalt 1 Einleitung 2 Risiko- und Kostentransparenz 3 Standardisierung von Produktinformationen 4 Digitalisierung des Wertpapiergeschäfts 5 Zusammenfassung und Fazit © EDG 2015 12 Bedeutung der Standardisierung für die Wirtschaft „Normen sind die Sprache der Weltwirtschaft“ Quelle: Die Ordnung der Dinge, http://www.faz.net/aktuell/wissen/din-normen-die-ordnung-der-dinge-11925078.html Metrische System (1790–1875) Normierung von Schrauben Urmeter 1799 Frankreich des Ancien régime kannte angeblich insgesamt 250.000 verschiedene Gewichtsund Längenmaße. Normierung von Schrauben ermöglichte nach Ansicht mancher Experten die industrielle Revolution. Elektroauto Erfolg des ‘Elektroautos’ hängt nach Ansicht von Experten maßgeblich von der Normierung ab. “Companies are generally unaware of the strategic significance of standards.” Quelle: http://www.din.de/sixcms_upload/media/2896/economic_benefits_standardization.pdf © EDG 2015 13 Standardisierung von Produktinformationen Anlagehorizont Investor EU Protect-Anleihe 14/1* 6 Jahre geeignet Risiko 1 2 3 4 5 Kosten 1 2 3 4 5 Produktprofil* Veräußerbarkeit 1 2 3 4 5 Renditepotential 1 2 3 4 5 Hohe Verständlichkeit und Vergleichbarkeit Hohe Automatisierung / Standardisierung möglich! *EU Protect-Anleihe 14/1: Garantie-Zertifikat auf den ES50 mit 100 % Kapitalschutz zum Laufzeitende und einer max. Rendite von 45 %, Börsenhandel über Emittent, 6 Jahre Inhaberschuldverschreibung, Ausgabeaufschlag: 2,5 %; laufend bis zu 0,7 % p.a. © EDG 2015 14 Inhalt 1 Einleitung 2 Risiko- und Kostentransparenz 3 Standardisierung von Produktinformationen 4 Digitalisierung des Wertpapiergeschäfts 5 Zusammenfassung und Fazit © EDG 2015 15 „Invasion der Anlage-Roboter“ FAZ 29.04.2015 Automatische Auswahl von Anlagen Optimierung eines (ETF-)Portfolios mit breiter Streuung Geringe Gebühren USA: 12 Billionen USD Privatvermögen Wealthfront, Betterment zusammen 3 Mrd. USD AuM Goldman Sachs: Anstieg der durch Robot-Advice verwalteter AuM auf 400 Mrd. USD Charles Schwab Bislang direkter Kundenkontakt: „Talk to Chuck“ Neu: „Schwab Intelligent Portfolios“; nach 6 Wochen 1,5 Mrd. USD AuM Vanguard Testphase: bereits 10 Mrd. USD AuM © EDG 2015 16 Anlageberatung erfordert soziale Intelligenz Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne: The Future of Employment: How Susceptible are Jobs to Computerisation? “Bottleneck”-Tätigkeiten, die Digitalisierung erschweren: Komplexe Wahrnehmungs- und Veränderungsaufgaben Kreative Aufgaben und Aufgaben, die soziale Intelligenz erfordern Wahrscheinlichkeit der Digitalisierung von Berufen (0 = nicht digitalisierbar bis 1 = digitalisierbar) Rang Wahrscheinlichkeit Tätigkeit … … … 74. 1,6% Finanzvertreter 152. 6,9% Finanzleiter 198. 17,0% Finanzprüfer 217. 23,0% Finanzanalyst 324. 58,0% Anlage-/Vermögensberater 688. 98,0% Maklerangestellter Automatisierung im Sinne einheitlicher Information(-skennzahlen) © EDG 2015 17 Inhalt 1 Einleitung 2 Risiko- und Kostentransparenz 3 Standardisierung von Produktinformationen 4 Digitalisierung des Wertpapiergeschäfts 5 Zusammenfassung und Fazit © EDG 2015 18 Zusammenfassung und Fazit 1. Standardisierung der Produktinformationen ..erhöht Verständlichkeit und Vergleichbarkeit und damit insgesamt das Vertrauen in das Anlagegeschäft. 2. Voraussetzungen für die Einführung von Transparenzstandards gegeben: a) wirtschaftliche Notwendigkeit, b) wissenschaftliche Methoden für sachgerechte Standardisierung vorhanden und c) politischer Wille zur Regulierung des Anlagegeschäfts. 3. Digitalisierung des Wertpapiergeschäfts: Hohe Automatisierung bei der Berechnung standardisierter Produktinformationen, aber keine vollständige Automatisierung der Anlage-/Vermögensberatung. Fazit: Aktuelles Umfeld bietet mehr Chancen als Risiken, aber Branche muss sachgerechte Lösungen fördern sowie mit einer Stimme sprechen und handeln! © EDG 2015 19 Kontakt Adresse: EDG AG Tilsiter Straße 1 60487 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0) 69 / 50 701 - 570 Fax: +49 (0) 69 / 50 701 - 579 Ansprechpartner: Philipp Henrich Mobile: +49 (0) 179 / 69 618 29 E-mail: [email protected] Die vorliegende Präsentation wurde von uns nach bestem Wissen und mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erstellt. 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