Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion
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Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Inhalt 4.1.1 1 ERWEITERUNG DER DEFINITION VON EMPATHIE........................ 2 1.1 Empathie als Verantwortung im Sinne eines intersubjektiven Prozesses des für den Empfänger adäquaten Antwortgebens .... 7 Die Unvermeidbarkeit der Beantwortung der Umwelt ..................... 8 Beantwortung der Umwelt ist eine intrinsische Pflicht ..................... 8 Beantwortung ist unabdingbar für alle biologischen Systeme ......... 8 Dynamisches Beantworten beginnt mit dem sich selbst Sehen ...... 9 Affiziertsein In-Resonanz-Treten spontane intrinsische Motivation Beantworten im Kontext des Beantworteten........... 11 1.1.1 1.1.2 1.1.3 1.1.4 1.1.5 1.1.5.1 Ebenen auf denen dynamische Empathie scheitern kann ................. 17 1.2 Empathie ist das intersubjektiv Ich Definierende und in Folge das sozial Handlungsraum Ermöglichende.................................. 19 2 EMPATHIE IM GESAMTEN SOZIAL-„WISSENSCHAFTLICHEN“ KONTEXT ......................................................................................... 19 2.1 2.2 2.3 Empathie bzgl. der Eigengruppe ................................................... 19 Empathie bzgl. der Fremdgruppe .................................................. 25 Allgemeine Betrachtung von Empathie als universelle Rückkopplungsmethode im intersubjektiven und sozialen Raum komplexer Systeme......................................................................... 27 3 DIE ZU DYNAMISCHER EMPATHIE DIAMETRALE THEORIE UND PRAXIS IN DER PSYCHOTHERAPIE ............................................. 34 3.1 3.4.1 Unvereinbarkeit von Empathie mit dem isolierenden Psychologismus des 20. Jahrhunderts......................................... 34 Unvereinbarkeit von Empathie mit dem antiwissenschaftlichen Ansatz der Sozial-„Wissenschaften“ ............................................ 34 Mit Empathie inkompatible Theorie und Praxis der Psychotherapie................................................................................ 35 Anti-Empathie in der Psychotherapie ist nicht bloß Destruktion sondern das Böse in fataler Vereinigung mit dem potenzierten größtmöglichen, dem absoluten Bösen........................................ 36 Anti-Empathie als Grundprinzip der Objektbeziehungstheorie...... 37 4 REALES GEFAHRENPOTENTIAL VON EMPATHIE....................... 38 4.1 Toxische Techniken ........................................................................ 43 3.2 3.3 3.4 1-50 11.06.2015 4.1.2 4.1.3 4.1.4 4.1.5 4.2 5 Generelles Prinzip der Entwertung, Erniedrigung, Entwürdigung und Pathologisierung durch Ignoranz und Missachtung der fünf Merkmale des Komplexen in Biologie, Geist und Sozialem .......... 43 Spezifische Technik 1 an der Wurzel des Komplexen durch Oktroyierung des Phantasmas von Individuum und Monade mit der Folge von Separierung, Abgrenzung, Ausgrenzung und Isolation 44 Spezifische Technik 2 an der Wurzel des Komplexen durch Oktroyierung des Phantasmas von Selbstverantwortung mit der Folge der systematischen Entleerung des Systems ..................... 44 Der Aspekt Funktion...................................................................... 45 Der Aspekt Verfügbarkeit .............................................................. 45 Beispiele .......................................................................................... 45 MAßNAHMEN GEGEN DAS TOXISCHE BEWUSSTSEIN DER UMWELT........................................................................................... 47 Arbeitsversion 0.63 1 Erweiterung der Definition von Empathie Hier wird ein dynamisch gefasster Empathiebegriff vorgestellt, der sich an der Wirkung (analog der Wirkung in der Physik = Energie * Zeit = Impuls * Weg) von Empathie bemisst und damit die Intention (analog des Impulses in der Physik) von Empathie bewusst reflektiert, wodurch der Begriff Empathie erst körperlich erfahrbaren Sinn und geistig erkennende Vernunft erhält und so sinnvoll und vernünftig eingesetzt werden kann. Die Sozial-„Wissenschaften“ nehmen hingegen phantasierte Theorien und stülpen sie über die Realität erster Ordnung, um sodann die damit in der Realität erster Ordnung erzielte Wirkung im Sinne der phantasierten Theorie zu interpretieren, womit das Phantasma immer bestätigt wird. Der grundsätzliche Fehler aller Sozial-„Wissenschaften“ ist es damit, dass sie nur in wenigen Ausnahmen eine Theorie von empirischen Fakten ableiten, die zweitens – und das ist noch seltener – unabdingbar in sich falsifizierbar sein muss und drittens – was praktisch nicht vorkommt – zwingend von vielen zu falsifizieren versucht wird, sondern im freien Raum ihrer konstruktivistischen Realität zweiter Ordnung Phantasmen spinnen, die sie dann auf Realität erster Ordnung um sie herum anwenden und alle zwangsläufig auftretenden Widersprüche durch das Kontingenzargument leugnen 11.06.2015 2-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc oder grundsätzlich als Bestätigung definieren (doppelt verschanzter Dogmatismus) und damit in Folge einen nihilistischen Relativismus als wörtlich wahn-sinnige Kompensation ihres Irr-sinns, der zwingende Konsequenz ihre Sinn-losigkeit ist, praktizieren, wie dies speziell die Psychotherapie genauso wie Religionen und alle anderen totalitären, hierarchisch strukturierten und autoritär gesteuerten, erzwungen linearen Systeme tun. Führt man den hier beschriebenen dynamischen Begriff der Empathie als Methode der Rückkopplung in die Sozial-„Wissenschaften“ ein, hat man einen zum Falsifikationismus der Naturwissenschaften analogen, gemeinsamen und allgemeinen Rückkopplungsweg, wodurch die Sozial-Verwirrschaften deutlich mehr zu Sozial-Wissenschaften werden, weil sie a) ihre Theorien auf diese Art an der Wirkung ihrer fundamentalen Elemente überprüfen müssen, b) das Subjekt nicht mehr als Objekt verkennen können und c) die lineare reduktionistischmechanische und statistische Betrachtungsweise gegen eine angemessene komplexsystemische ersetzen müssen. Denn wozu sollten Theorien über die dynamische Struktur von Menschen und den essentiellen Wechselwirkungen zwischen Menschen mit ihrer Umwelt dienen, wenn sie nicht der Wirkung auf den einzelnen Menschen Rechung tragen. Am offensichtlichsten ist dies in der Medizin, Psychologie und Pädagogik und seit den 1970er Jahren in der Praxis der Ökonomie zu sehen. Schon am Begriff des „Objekts“, das in Wahrheit ein Subjekt ist, ersieht man den grundsätzlichen impliziten Fehler der Sozial„Wissenschaften“ und die Notwendigkeit der Einführung des dynamischen Empathiebegriffes, der 1. sowohl den Subjektcharakter des betrachteten „Objekts“ ermöglicht wie 2. die fundamentale epistemologische Nichtobjektivität (Nichtauflösbarkeit des Systems aus Beobachtetem und Beobachter) der Welt und 3. die durch die fundamentale Offenheit, Selbstreferenz und Selbstorganisation und -regelung jedes biologischen, geistigen und sozialen Systems gegebene Nichtreduzierbarkeit auf isoliert gedachte (sic!) Individuen sowie die Nichtanwendbarkeit von Statistik auf einzelne Elemente der Grundgesamtheit (was selbstverständlich sein sollte) anerkennt. Daher wird hier auf fundamentale dynamische Eigenschaften der Natur, wie sie in den Naturwissenschaften zu finden sind, zurückgegriffen, denn diese sind prüfbar: Dies ist vor allem das Wissenschaftsparadigma des 21. Jahrhunderts, die Theorie komplexer Systeme, die offene dynamische Systeme aus mindestens drei miteinander wechselwirkenden Komponenten beschreibt, die sich – statistisch betrachtet – fern des thermodynamischen Gleichgewichts stabilisieren, d.h. fern des für ein geschlossenes (!) Systeme wahrscheinlichsten Zustandes, und daher stets offen (nichtautark) und selbstreferenziellselbstorganisiert-selbstreguliert-attraktorreguliert (autonom) und folglich pfadabhängig sind. 3-50 11.06.2015 Empathie wird in derselben Weise wie die Falsifikationsmethoden in den Naturwissenschaften objektivierbar, wenn sie nicht auf den Einzelfall begrenzt, sondern in der Gemeinschaft praktiziert wird, wodurch Solidarität und Empathie als zwei Seiten Desselben auftreten; denn natürlich ist auch die Reichweite von dynamisch betrachteter Empathie durch eine Vielzahl von persönlichen genetischen, intersubjektiven und sozialen Aspekten im konkreten Individuum bzw. einem singulären intersubjektiven Raum begrenzt. • Solidarität ist das Resultat von dynamischer Empathie, wie sie hier beschrieben wird, d.h. Solidarität geht auf konkrete, intersubjektiv rekursiv iterierte und zu Handlung führende Wechselwirkungen im sozialen Raum zurück und ist daher ein grundsätzlich aus sehr vielen Einzelbeziehungen emergent geborener, komplexsystemisch nichtlinear selbstreferenziell selbstorganisierender und selbstregulierender Prozess, der nur an seiner Peripherie, d.h. in den Grenzen und Bedürfnissen der Einzelbeziehungen, adäquat von außen beantwortbar ist, und nicht etwa eine politisch, bürokratisch oder ökonomisch steuerbare soziale Qualität. o Nur a) die nachteilsfreie Ermöglichung von Empathie innerhalb einer Gemeinschaft (vgl. Theodor W. Adorno1) und b) die 1 „Unter einem mündigen Menschen verstehe ich allerdings zugleich auch einen Menschen, der sein Schicksal in der Realität real bestimmen kann, und das bedeutet eine Gestaltung, eine Einrichtung der Realität so, dass in ihr mündige Menschen leben können.“ 11.06.2015 4-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Ermöglichung der Sanktionierung antiempathischen Verhaltens erlaubt das Etablieren von Solidarität (vgl. auch Spieltheorie). - Vgl. zu a) die Überflussgesellschaft, die längst ein bedingungsloses Grundeinkommen erlaubt (Götz Werner); die Null-Grenzkostengesellschaft, die längst collaborative commons und sharing economy ermöglicht (Jeremy Rifkin); das ursprüngliche Gewerkschaftsprinzip unter hierarchischautoritaristische Bedingungen; die finnische Bildungsmoral; das Prinzip demokratisch geführter Unternehmen, in denen Delegierte nicht von oben sondern durch die zugehörige Gruppe selbstreferenziell und selbstreguliert bestimmt werden („Befreite Unternehmen“);… - Vgl. zu b) die nach dem Grundgesetz theoretisch möglichen vs. real umsetzbaren Sanktionen gegen verlogenes, betrügerisches, übervorteilendes, ausbeuterisches, Existenz zerstörendes, Persönlichkeit zerstörendes Verhalten gegenüber Individuen, Gemeinschaft, Umwelt und Allmende durch die durch Finanzmittel definierte Oberschicht (vgl. Thomas Piketty), Unternehmen (z.B. Schlecker), Banken (z.B. Deutsche Bank), Versicherungen (z.B. private Rentenversicherungen), Staat von der Exekutive (z.B. Verfassungsschutz und NSU) über die Legislative (z.B. Aushöhlung der Persönlichkeitsrechte durch Überwachung) bis zur die Judikative (z.B. Gustl Mollath), Gesundheits- und Pflegesystem (vgl. Claus Fussek), Bildungssystem (vgl. Abhängigkeit vom Einkommen der Eltern in OECD-Studien). o Umgekehrt wird ein System, das antisolidarisches, asoziales (egoistisches), antisoziales (psychopathisches) Verhalten belohnt (Steuerpolitik, strategische Konkurse, Managerrecht, Bonuszahlungen, too big to fail,…) und Sanktionierung ausschließt (z.B. Finanzmarkt-Deregulierung, Arbeitsmarkt-Deregulierung, Steueroasen, Korruption, Lobbyismus,…), die Reziproken (= konditional = tit for tat) auf die Seite der Egoisten und Psychopathen ziehen; nur sehr starke Altruisten und Empathen (Theodor W. Adorno, in: Meinhard Prill, Kurt Schneider, 2003, Adorno 1-2 Der Bürger als Revolutionär, https://www.youtube.com/watch?v=F5p9OWfkmKo) „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ (Theodor W. Adorno, 1951, Minima Moralia - Reflexionen aus dem beschädigten Leben) 5-50 11.06.2015 werden unbekehrbar bleiben, geraten jedoch dann in Gefahr existenziell vernichtet zu werden. - Vgl. die Tragik der Allmende in der Spieltheorie. o Systeme wie der auf Egoismus aufbauende Neoliberalismus und Objektivismus, totalitäre, hierarchisch-autoritäre, monadischindividualistische (und damit egozentrische und narzisstische), konstruktivistische (und damit solipsistische) Systeme setzen gezielt Randbedingungen, die mit unterschiedlichen sozialen Radien Antisolidarität erzeugen, und können daher spätestens in einer globalisierten Welt, die kein Ausweichen mehr erlaubt, nicht mehr solidarisch sein. Diese Systeme sind grundsätzlich auch nur kompatibel mit kaum vernetzten sozialen Konglomeraten und damit explizit nichtkompatibel mit komplexen sozialen Systemen wie dem 21. Jahrhundert. - Vgl. das (scheinbare) soziale Dilemma der Tragik der Allmende der Spieltheorie unter dem Aspekt einer systematischen Mangelerzeugung (sic!) im Überfluss, wie es der Kapitalismus aus nicht (sic!) falsifizierbarer per definitionem Konkurrenz zwangsläufig erzeugen muss, indem er latente Bedürfnisse virulent macht, manipuliert und durch ebenfalls künstlich geschaffene Abhängigkeiten wie Kredite fixiert, dass der Umsatz immer weiter gesteigert werden kann. Dies ist z.B. unter privat leistbaren Produktionsanlagenkosten (z.B. 2D- oder 3D-Drucker) plus null Grenzkosten (bei gleich bleibenden Kosten ist der Gradient der Kostenfunktion null) nicht mehr möglich (Jeremy Rifkin). • Gleichzeitig kann sich die phylogenetische Anlage von Empathie ontogenetisch nur entwickeln, wenn das Individuum sich in einer solidarischen Gemeinschaft befindet, was nicht nur logisch ist sondern auch empirisch vielfältig belegt ist, d.h. Solidarität ist aus der Sicht des Individuums notwendige übergeordnete Struktur, um jedem Individuum die für es unabdingbare adäquate Verfügbarkeit von Empathie unabhängig vom sozialen Ort zu gewährleisten; o Nur das sinnliche Erleben und geistige Erkennen von Empathie in der Umwelt, die einem im Sinne einer adäquaten Antwort auf persönliche Bedürfnisse und persönliche Grenzen entgegengebracht wird, kann die empathischen genetischen Anlagen auf allen Ebenen zur Entfaltung bringen. 11.06.2015 6-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc - Vgl. vor allem Frédérick Leboyer und Jean Liedloff und mit jeweiligen Einschränkungen Arthur Janov, Alice Miller,… neben einigen Biologen wie Anna Katharina Braun, Gerald Hüther,… Literaten wie Astrid Lindgren, Erich Kästner, Michael Ende,… Pädagogen wie Janusz Korczak, Alexander Sutherland Neill,… und Philosophen wie Søren Kierkegaard, Jean-Jacques Rousseau,… o Umgekehrt kann das nicht adäquate Beantworten bereits entwickelte empathische Anlagen deaktivieren oder zerstören. - Vgl. z.B. Israel nach dem Holocaust und der folgende Palästinakonflikt. • Weder die phylogenetisch entstandene, physiologisch rückkoppelnd selbstregulierende Komponente von Empathie noch die fundamentale, schon in der Physik ab Dekohärenz zu findende Qualität von Bezogenheit, die über konkrete selektierende Beziehung zu Wechselwirkung und über Kooperation als evolutionär erfolgreichste Strategie zum emergenten Resultat der Solidarität führt, können als hierarchisch dominant betrachtet werden und sind so immer als Dichotomie eines umfassenden Ganzen zu sehen. 1.1 Empathie als Verantwortung im Sinne eines intersubjektiven Prozesses des für den Empfänger adäquaten Antwortgebens Empathie ist nicht bloß eine den Sinnen nachgeschaltete Funktion der Abbildungsebene im Sinne der Physiologie der Spiegelneuronen, sondern primäre Voraussetzung des Erkennens und damit Wirkens auf der Ebene des Geistes, der naturgegebenen und damit universalen Verantwortung alles Biologischen, der Beantwortung der Umwelt, des Antwortgebens an die Umwelt. bzgl. dieser fundamentalen und unauflöslichen Bezogenheit, Beziehung und Wechselwirkung sofort die Verbindung zu den Bereichen: Phylogenese; phylogenetisch geschaffene, ursprünglich schamanische Methoden der Traumatherapie (Luise Reddemann, selbstorganisatorische Hypnose, Transpersonale Psychologie); familiäre Wurzeln; Genealogie; familiensystemischer Psychotherapie; Ontogenese; Epigenetik; Sozialpsychologie; kulturelle Wurzeln; (Mutter-)Sprache; gesellschaftliches Welt- und Menschenbild; philosophisch orientierte Psychotherapieverfahren (Viktor Frankl, Ludwig Wittgenstein); Religion (als Ausdruck des Bedürfnisses die absolute Grenze der Welt durch transzendentale Arbeit zu erkunden), Carl Gustav Jungs kollektivem Unbewussten etc. 1.1.2 Beantwortung der Umwelt ist eine intrinsische Pflicht Und weil man nicht nicht antworten kann, ist das Antwortgeben keine Option sondern eine Pflicht. Und genau deshalb ist es für den vernünftigen Geist eine intrinsische Pflicht (Immanuel Kants kategorischer Imperativ), deren Optimierung bzgl. des Beantworteten im wohlverstandenen Eigeninteresse des Antwortenden liegt, denn die in unserer Zeit gepriesene Selbstverantwortung ist ein reiner Wahn jener, die sich ihrer natürlichen Verantwortung, trotz der Unmöglichkeit diese zu verweigern, zu entziehen suchen und genau dadurch ein Nihil privativum (Augustinus), d.h. das Böse erschaffen, indem sie zu menschlichen Wesen werden, die sich weigern Person zu sein (Hannah Arendt, 1965, Über das Böse), denn: Beantwortung ist unabdingbar für alle biologischen Systeme. 1.1.3 Beantwortung ist unabdingbar für alle biologischen Systeme So wie man nicht nicht bezogen sein (Buddhismus), nicht nicht in Beziehung stehen (Christentum), nicht nicht wechselwirken (die vier Grundkräfte der Physik), nicht nicht handeln (Erbschuld im Katholizismus), nicht nicht sein (Dekohärenzbegriff des Seins in der für uns erlebbaren Welt im Gegensatz zum Kohärenzbegriff der Existenz auf der Ebene der Quantenphysik), nicht nicht kommunizieren kann (Paul Watzlawick), so kann man nicht nicht antworten. Man sieht Biologische Systeme sind grundsätzlich selbstreferenziell selbstreguliert, also autonom, und damit bzgl. des Selbst immer optimal, und sie sind ebenso grundsätzlich zum Ausgleich der unvermeidbaren Entropie auf die Zufuhr sämtlicher materieller, energetischer und informatorischer Ressourcen sowohl phylogenetisch als auch ontogenetisch von außen angewiesen, also nichtautark; folglich ist das besser oder schlechter Funktionieren stets eine Frage des adäquaten Beantwortetwerdens des biologischen Systems durch dessen Umwelt. Dies gilt für alle biologischen Systeme auf allen Ebenen gleichermaßen. Jede einzelne Zelle bis hinauf zu sozialen 7-50 11.06.2015 1.1.1 Die Unvermeidbarkeit der Beantwortung der Umwelt 11.06.2015 8-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Systemen (Niklas Luhmann) gehorcht dem Gesetz des Komplexen in Autonomie und Nichtautarkie. Jedes komplexe System muss also, um ihm seinen selbstreferenziellen selbstregulierten Negentropieaufbau zu ermöglichen, adäquat von seiner Umwelt beantwortet werden, denn es kann sich schon aus basal thermodynamischen Gründen (2. Hauptsatz der Thermodynamik) nicht selbst beantworten, es kann aber alle anderen Systeme um sich herum adäquat beantworten, damit diese in die Lage versetzt werden es vice versa adäquat zu beantworten, und deshalb muss es dies aus wohlverstandenem Eigeninteresse tun. Biologische Systeme sind also gerade nicht selbstverantwortlich und auf Steuerung (Steuerung ist ein exogener Prozess) angewiesen, wie es heute durch die Bank verkauft wird, sondern sie sind fremdbeantwortet und fremdbeantwortend und selbstreguliert (Regelung ist ein endogener Prozess), d.h. sie sind gerade nicht autark und nicht nichtautonom, sondern sie sind ob ihrer prinzipiellen selbstreferenziellen Selbstregelung und Offenheit nichtautark und autonom. Hieraus resultiert ein globalisiert sozialer, kooperativer, solidarischer ethischer Standpunkt, der sowohl aus deontologischen (Immanuel Kant), eudaimonischen (Aristoteles) und utilitaristischen (angloamerikanische Ethikausrichtung) Haltungen heraus logisch vernünftig und empirisch sinnvoll ist. es beschrieb, erlebt und gelebt wird, ist dies Kultivierung von Empathie, wie es Friedrich Nietzsche3 prägnant auf den Punkt brachte. 1.1.4 „Das moralische Gesetz ist nämlich für den Willen eines allervollkommensten Wesens ein Gesetz der Heiligkeit, für den Willen jedes endlichen vernünftigen Wesens aber ein Gesetz der Pflicht, der moralischen Nöthigung, und der Bestimmung der Handlungen 9-50 desselben durch Achtung für dies Gesetz und aus Ehrfurcht für seine Pflicht. Ein anderes subjectives Princip muß zur Triebfeder nicht angenommen werden, denn sonst kann zwar die Handlung, wie das Gesetz sie vorschreibt, ausfallen, aber da sie zwar pflichtmäßig ist, aber nicht aus Pflicht geschieht, so ist die Gesinnung dazu nicht moralisch, auf die es doch in dieser Gesetzgebung eigentlich ankommt.“ (Immanuel Kant, 1788, Kritik der praktischen Vernunft. Erster Theil. Elementarlehre der reinen praktischen Vernunft. Erstes Buch. Die Analytik der reinen praktischen Vernunft. Drittes Hauptstück. Von den Triebfedern der reinen praktischen Vernunft, Akademie Ausgabe V, S. 82, Z. 8, http://korpora.zim.uni-duisburg-essen.de/Kant/aa05/082.html) Dynamisches Beantworten beginnt mit dem sich selbst Sehen Das Bewusstsein des Menschen gibt das abstrahierende Reflektionsvermögen beginnend mit dem je spéculaire (Jacques Lacan) hinzu. In diesem Sinne entsteht die wirkende Dynamik von Empathie durch das selbstreflektierende Bewusstsein von Empathie: mein Sehen des Sehens des Anderen, der das durch mich Gesehenwerden sieht. Meine natürliche, durch das Prinzip der Nichtautarkie aller biologischen Systeme gegebenen Pflicht ist es, mein Sehen als nicht vermeidbare Antwort für den Anderen zu erkennen und deshalb mein Sehen bewusst so anzupassen, dass der Gesehene bzgl. seiner Selbstreferenz von mir optimal beantwortet wird, so dass er anfangs optimal quantitativ wachsen kann, und sich danach optimal qualitativ entfalten kann. Wenn dies als intrinsischer Impuls, wie Immanuel Kant2 2 Kultivierung von Empathie ist nicht nur eine Übung wie das Tonglen im Buddhismus, es ist das in Handlung umgesetzte Bewusstsein von Kensho und findet daher prinzipiell im emergenten Raum der Intersubjektivität statt, in dem sich bilaterale Wechselwirkungen spiralförmig rekursiv iterierend etablieren (Doppelhelix), wie es schon Carl Gustav Jung betonte, als er darauf hinwies, dass das Geheimnis des Lebens immer zwischen zweien gebunden sei. Dies führt z.B. die Interpretation von Texten wie von Franz Kafka, um Aussagen über den Autor zu erhalten, weitestgehend ad absurdum; dies nicht nur wegen der Einschränkung auf einen Kommunikationskanal und weil der schriftliche Kanal durch seinen hohen Abstraktionsgrad an sich schmalbandig ist, sondern, weil die rekursive Iteration unmöglich ist. Eine sinnvolle Einschätzung erfordert bilateralen wechselwirkenden sinnlichen Kontakt und ist nur schwerlich durch asynchrone Kommunikation zu erreichen. 11.06.2015 „Der kategorische Imperativ ist also nur ein einziger und zwar dieser: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Immanuel Kant, 1785, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Zweiter Abschnitt. Übergang von der populären sittlichen Weltweisheit zur Metaphysik der Sitten., Akademie Ausgabe IV, S. 421, Z. 6, http://www.korpora.org/Kant/aa04/421.html) 3 „Ich könnte mir recht gut einen Grad von Stolz und Selbstachtung denken, bei dem ein Mensch zu seinen Mitmenschen sagt: sorgt ihr für mich, denn ich habe Besseres zu thun, nämlich für euch zu sorgen. Bei Plato und Schopenhauer würde eine solche Grossartigkeit von Gesinnung und Ausdruck derselben nicht befremden; weshalb gerade sie sogar Universitätsphilosophen sein könnten, wie Plato zeitweilig Hofphilosoph war, ohne die Würde der Philosophie zu erniedrigen.“ (Friedrich Nietzsche, 1874, Schopenhauer als Erzieher, § 8, Hervorhebung von mir, http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/SE-8) 11.06.2015 10-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc 1.1.5 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Affiziertsein In-Resonanz-Treten spontane intrinsische Motivation Beantworten im Kontext des Beantworteten Es geht in der Essenz der Empathie nicht darum, das existenzielle oder essentielle Bedürfnis eines anderen bloß (egoistisch) zu erleben, sondern es in dessen Kontext adäquat zu beantworten: 1. Sensitive Ebene (Sinne): Das Affiziertsein alleine ist nichts als Empfindelei, emotion seeking wie in Seifenopern, im Reality-TV, in Peepshows, in Horrorfilmen, im circensis in der Antike etc., das bloß das Eigne im Sinne einer Energieübertragung aktiviert, aber im Endeffekt nichts mit dem Anderen zu tun hat. Affiziertsein dient nur der sinnlichen Vermittlung, des nach außen gerichteten Anteils der Perzeption. Z.B. kann ein Roboter mittels des Facial Action Coding System (Paul Ekman) Mimik affizieren.4 Auch ein vollständig Blinder kann Mimik über sein Tastempfinden erfassen; und ein vollständig Tauber kann Klänge als Vibration erfassen; ein Autist kann Mimik oder Tonfall zwar sensorisch wahrnehmen, aber nicht oder nur unvollständig dechiffrieren ( 2). Diese Ebene ist linguistisch der Syntax (deskriptiv, statistisch, Zeichenebene, Zeichenwahrscheinlichkeit) zugehörig. Wahrnehmungspsychologisch ist dies die Ebene des rein neurophysiologisch sinnlichen Erlebens, ohne Assoziation mit ähnlichen eigenen Erfahrungen ( 2) und ohne geistige Reflektion ( 3). 4 5 Hierzu ist kein Selbst-Bewusstsein im Sinne eines erwachsenen Menschen, sondern nur folgende Aspekte nötig: a) eine Sensorik, die Einflüsse auf das Subjekt misst; b) einige dynamische Grundwerte für die Bewertung der Sensorik, wie z.B.: - primäres Ziel ist Fortsetzung des Seins (der Radius kann derzeit vom autonomen Selbst über die Eigengruppe bis zum Planeten reichen) (vgl. auch den Begriff Fortsetzung bei Paul Watzlawick und Niklas Luhmann) über die zwei fundamentalen Parameter: 1. Schutz der selbstreferenziellen Selbstregelung, -organisation, -regeneration (Autonomie) und http://www.neurorobotik.de/team_de.php http://www.informatik.uni-augsburg.de/lehrstuehle/hcm/projects/tools/emovoice/ http://www.uniaugsburg.de/de/suche/search.php?query=alice&class=aktuell_meldung&where=%2F*&submit=suchen http://www.informatik.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/hcm/news/2012-12-14-hansonrobo-girl.html - Z.B. durch ein körperliches Immunsystem, ein mentales Abwehrsystem und soziale Vernetzung über solidarische Strukturen 2. Versorgung der Stabilisierung fern des thermodynamischen Gleichgewichts durch Offenheit (Nichtautarkie), https://de.wikipedia.org/wiki/Nao_%28Roboter%29 http://homepages.inf.ed.ac.uk/rpetrick/projects/james/ - Z.B. Energieverbrauchsoptimierung offener Systeme über Hamiltonsches Prinzip der stationären Wirkung, Wirkungsgradoptimierung, Kooperation (Arbeitsteilung, Synergie, Emergenz),… https://de.wikipedia.org/wiki/Paro_%28Roboter%29 http://twendyone.com/index_e.html https://de.wikipedia.org/wiki/Watson_%28K%C3%BCnstliche_Intelligenz%29 http://www.roboshock.de http://www.scoop.it/t/roboter https://www.ixquick.com/do/metasearch.pl?language=deutsch&query=%2BRoboter+%28Noby+OR+M3Kindy+OR+M3-Neony%29 11-50 2. Abbildende Ebene (Genetik und Epigenetik, Pfadabhängigkeit und Attraktoren): Hinzu kommen muss ein In-Resonanz-Treten, das ähnliche Erfahrungen, die zudem im dritten Schritt ( 3) bewusstseinsgängig sein müssen, als adäquaten Abbildungsraum zwingend voraussetzt. In-Resonanz-Treten dient dem späteren geistigen Erkennen ( 3). Aber auch das In-Resonanz-Treten alleine übersteigt das Affiziertsein nur in sofern, dass zumindest das Gleiche bzw. ein Ähnliches beim in Resonanz Tretenden aktiviert wird und damit auf dieser Ebene wiedererlebt werden kann, so dass eine im Kontext des Anderen adäquate Beantwortung überhaupt erst möglich wird. Z.B. kann ein sensomotorisch komplex rekursiv rückgekoppelt selbstlernender und damit aus der Sicht der Umwelt erlebender Roboter, der ausreichend auf die aktuell wahrgenommenen Sinnesreize bezogene eigene sensomotorische Daten (Embodiment) aus unterschiedlichen Situationen gesammelt hat, die wahrgenommene Mimik zu „persönlich“ erlebten Situationen in Relation setzen und damit wiedererkennen.5 In einfachen Konzepten 11.06.2015 - Beachtung von in komplexen Systemen bewährten Systemparametern wie Diversität, Falsifikationsfähigkeit durch Risikofreundlichkeit und -toleranz, Lokalität, Dezentralität,… - […] 11.06.2015 12-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc sind die Reiz-Reaktions-Muster vorgegeben, indem eine bestimmte Mimik, Tonfall, Körperhaltung oder Bewegungsdynamik des Gegenübers mit entsprechenden Reaktionsweisen des Roboters assoziiert ist.4 Ein Autist ist auf dieser Ebene nicht in der Lage eine eigene Erfahrung abzurufen, weil seine Perzeption unvollständig ist, d.h. die Verbindung zwischen nach außen gerichteter Sensorik und nach innen gerichteter Sensomotorik nicht ausreichend besteht und so emotionale Vergleiche unmöglich sind. In gleicher Weise kann eine verdrängte Erfahrung bei Traumatisierten nicht abgerufen werden, wenn deren automatisch einsetzende Selbstregeneration durch die Umwelt gestoppt wurde und damit der Bereich vor retraumatisierendem Zugriff geschützt wurde, was aber auch dazu führt, dass sie in ähnlichen Situationen nicht von ihrem System gewarnt werden können, d.h. die Negativmaske ihrer Mustererkennung, die ihnen erlaubt zu erkennen, was für sie schädlich ist, ist nicht verfügbar oder – wenn dies sehr früh geschehen ist – sogar in ihrem Aufbau verhindert worden. Und genauso kann eine abstrakte Information wie ein Name oder eine Zahl durch akuten intersubjektiven Disstress auf der Beziehungsebene an ihrer Abspeicherung („vernebelter“ PapezKreis und folglich indifferenter Informationswert der nicht wertend eingeordnet werden kann) gehindert werden, wie das z.B. beim Vokabellernen zu beobachten ist; Eine ähnliche Dissoziation kann den Abruf von Wissen z.B. in Prüfungssituationen verhindern. In anderer Weise kann ein Mensch, der noch nie selbst die Emotion Hass erlebte (Hass ist wesentlich von Zorn oder Wut unterschieden), wenn er auch die Emotion Hass im Gesicht seines Gegenübers syntaktisch dechiffrieren kann, d.h. dem Begriff Hass zuordnen kann, diese nicht mit selbst erlebten Situationen verbinden, da Hass c) der Einfachheit halber die drei Gesetze der Robotik (Isaak Asimov, die ein einfaches ethisches System für Handlungen im sozialen Raum abbilden; sowie https://de.wikipedia.org/wiki/Robotergesetze), d) ein rekursiv iteriert rückgekoppeltes Mess-Bewertungs-Reaktions-Regelsystem, das die oberen drei Punkte dynamisch verbindet; e) ein durch die rekursive Iteration lernender Maßstab zwischen den Aspekten förderlich und schädigend, der das Mess-Bewertungs-Reaktions-Regelsystem sukzessive approximierend optimiert; f) die Unterscheidung von Selbst- und Fremdbezug. 13-50 11.06.2015 ein Hinweisreiz ist, der komplex in Situationen mit ganz bestimmten Qualitäten, von denen man persönlich betroffen sein muss, erzeugt wird. In ähnlicher Weise können Kinder das Risiko vieler Situationen mangels Erfahrung nicht zuordnen und verhalten sich unvorsichtig. Diese Ebene ist linguistisch der Semantik (normativ, statisch, Assoziationsebene, Zeichenbedeutung [abstrakte Zeichen-ObjektRelation] und Zeichenkombinationsregeln) zugehörig, da sie unbewusst passive Relationen assoziativ aufbaut. Wahrnehmungspsychologisch ist dies die Ebene der vollständigen Perzeption, die sinnlich Erlebtes mit eigenen Erfahrungen verbindet, diese aber noch nicht bewusst kognitiv reflektiert ( 3). 3. Verarbeitende Ebene (Geist): Als weiterer unabdingbarer Schritt ist die kognitive Verarbeitung6 des so vom Anderen aufgenommenen monadischen (körperlich erlebenden, emotional bewertenden und geistig erkennenden) Zustands innerhalb des sozialen (Handlung ermöglichenden) Rahmens, in dem sich der Andere und man selbst befindet, notwendig. Erst hieraus kann spontane intrinsische Motivation, den Anderen in dessen Kontext im intersubjektiven (sein Ich statuierenden) Raum zu beantworten, erfolgen. Z.B. kann ein Roboter mit einem komplexsystemischen Modell seines Gegenübers sowie ausreichend Daten über die Person und den aktuellen situativen Kontext prinzipiell (!) Körpersprache und Sprache des Gegenübers situativ bewerten und den für sein Gegenüber adäquaten Handlungsimpuls generieren.4 (Schon der Umfang der erforderlichen Datenmenge und die derzeitige Rechenleistung lassen dies bislang jedoch nur in sehr eingeschränktem Rahmen zu.) Dagegen kann ein Egozentriker den perspektivischen Anteil (Qualia, Pfadabhängigkeit) des Anderen nicht anerkennen; ein Narzisst kann den intentionalen Anteil des Anderen nicht anerkennen; ein Egoist kann die fundamentale strukturelle Offenheit und die daraus folgende fundamentale Nichtautarkie des Anderen nicht anerkennen; ein autoritärer (Macht-)Mensch kann die fundamentale strukturelle 6 Vgl. den Begriff der Apperzeption in der Philosophie vor allem bei Immanuel Kant, 1787, Kritik der reinen Vernunft, S. 108ff, http://korpora.zim.uni-duisburgessen.de/kant/aa03/108.html. 11.06.2015 14-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc selbstreferenzielle Selbstregelung und die daraus folgende fundamentale Autonomie des Anderen nicht anerkennen; der normale Psychotherapeut, der den Psychologismus verinnerlicht hat (speziell Psychoanalyse und Tiefenpsychologie aber in anderen Weisen auch aller anderen Psychologischen Schulen), kann das Bewusstsein des Anderen nicht anerkennen. Diese Ebene ist linguistisch der Pragmatik (situativ, dynamisch [komplex nichtlinear], Interpretationsebene [zeit- und ortsabhängig], Satzinterpretation [kontextabhängig in der Gesamtsituation nach Struktur, Funktion und Wirkung]) zugehörig, da sie bewusst durch situative Relation und Beachtung der Wirkung Bedeutung hinzufügt. Wahrnehmungspsychologisch ist dies die Ebene der bewussten, reflektierenden Kognition und bewusst reflektierten Intuition. 4. Handelnde Ebene (Moral): Ohne die abschließende Umsetzung der Beantwortung des Anderen in dessen Kontext resultiert immer ein antisozialer und asozialer Opferungsprozess, der das Wachstums-, Entfaltungs- und Regenerationssystem des Betreffenden brachial stoppt, indem dieser erlebt, dass er zur zynischen Belustigung und zur Qualia und Intentionalität ignorierenden egozentrischen und narzisstischen Selbstaufwertung der Anderen begafft wird – was die Gefahr von Empathie: den Opferungsprozess offenlegt! – indem damit zum Ausdruck gebracht wird, das der Betreffende es nicht wert ist und damit nicht zur Gruppe gehört bzw. exkludiert ist, was für jedes offene System, das sich fern des thermodynamischen Gleichgewichts stabilisiert, und damit für jedes biologische System letztendlich tödlich ist. Die meisten bis vor kurzem existierenden Roboter würde jeder Mensch als fundamental nichtempathisch bewerten, weil sie nicht situativ adaptiv, im Kontext des Gegenübers reagieren. Roboter der dritten Generation zeigen hingegen bereits, wenn auch in Umfang und Qualität noch sehr eingeschränkt, dynamische Empathie. Solche Industrieroboter, die z.B. situativ auf Berührung mit Stopp reagieren, um den in der Nähe stehenden Menschen nicht zu gefährden, erwecken in der Interaktion bereits erste Empathieeindrücke auf der monadischen körperlich „erlebenden“ Ebene (Sensation). Aktuelle Roboterentwicklungen, die Berührung, Haltung, Mimik und Stimmlage eines Menschen interpretieren und auf die daraus resultierende Beziehungsebene adäquat reagieren, erzeugen bereits einen, wenn auch auf diesen Bereich begrenzten, so doch deutlichen Empathieeindruck für die monadische emotional bewertende Ebene (Emotion). Die Einbeziehung der monadischen geistig erkennenden Ebene (Kognition) des Gegenübers ist bei Robotern noch auf Gestik, einzelne Befehle und einfache Unterhaltungen beschränkt, da die pragmatische gegenüber der semantischen und syntaktisch Interpretation von Sprache den Zugriff auf enorme Datenbestände erfordert und dies mit der heutigen noch nicht parallel prozessierenden Technologie relativ langsam ist und daher enorme Rechenkapazität erfordert; die Fähigkeit allgemeiner künstlicher Intelligenz oder spezialisierter Expertensysteme findet sich bislang somit nur stationär, z.B. in der Software Watson. Die Einbeziehung des sozialen Kontextes als Raum für Handlungen fehlt bei Robotern bislang noch völlig, weil mittels künstlicher Intelligenz noch kein dynamisches Weltbild generiert werden kann.4 Dagegen wird ein Bürokrat, trotzdem er die Notwenigkeit einer Handlung seinerseits erkennen kann (Hannah Arendt 1961 über Adolf Eichmann), die Ebene 2 und 3 blockieren, oder die Notwendigkeit sogar bewusst erkennt (Beamte der Ausländerbehörde, die Asylbewerber ausweisen, obwohl sie wissen, dass diese im Zielland keine Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben oder sogar in Lebensgefahr geraten), auf Zuständigkeiten und Formalismen beharren und sich daher als Wesen erweisen, die sich weigern Person zu sein. (Vgl. „1.1.2 Beantwortung der Umwelt ist eine intrinsische Pflicht“ und „3.4 Anti-Empathie in der Psychotherapie ist nicht bloß Destruktion sondern das Böse in fataler Vereinigung mit dem potenzierten größtmöglichen, dem absoluten Bösen“ und Stufen des Moralbewusstseins nach Lawrence Kohlberg.) Diese Ebene übersteigt den Raum der Linguistik und der Wahrnehmungspsychologie ermöglicht aber gerade dadurch erst eine Rückkopplung, indem sie nicht nur rezeptiv ist, sondern durch Handlung Wirkung erzielt, die folglich die Realität erster Ordnung verändert, was wiederum die Perzeption ändert, was zusätzlich differenzielle Informationen liefert und überhaupt erst die dynamische Komponente des Systems wahrnehmbar macht. Jede Beantwortung – ob empathisch oder antiempathisch, adäquat oder inadäquat, verantwortend oder verweigernd, ermöglichend oder 15-50 11.06.2015 11.06.2015 16-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc verhindernd – führt zu einer Veränderung des intersubjektiven Raums, was eine neue Schleife der vier Schritte einleitet und den gelingenden empathischen Prozess sich – in Form einer Doppelhelix – sukzessive an den Anderen approximieren lässt. Das an den anderen Approximieren findet immer beidseitig statt, was man in der Psychotherapie z.B. im stuck state sehen kann, in dem das empathische Miteinander sich an Erstarrung approximiert, indem der Therapeut Überlastung erlebt, der Klient durch diese Überlastung des Therapeuten zusätzlich belastet wird, was die Überlastung des Therapeuten verstärkt, die wiederum den Klienten weiter belastet etc. Dies wäre ohne dynamische Empathie nicht möglich, wobei hier der dritte Schritt bzgl. einer Stabilisierungsintention inadäquat geleistet wird. Die wünschenswerte Variante einer adäquaten Beantwortungsspirale würde die selbstreferenzielle Statuierung des Ichs fördern, damit endogene Ressourcen aller Art im Individuum aktivieren und in der Gruppe Synergie- oder sogar Emergenzeffekte erzeugen; dies ist in auf Konkurrenz aufbauenden Gesellschaften, auf Pathologisierung aufbauenden Medizin- und Psychologiesystemen, auf Erniedrigung aufbauenden Pädagogiksystemen und allgemein auf Entwürdigung aufbauenden Sozialsystemen, wie sie die westliche Welt praktisch ausnahmslos stellt, zwangsläufig kaum anzutreffen. Avitale (soziales Integritätsbewusstsein resultiert ganz wesentlich aus struktureller Vitalität und führt im Mangel zu Überlastung), Ichschwache (nicht ausreichende Selbstregelung führt zu Überlastung) und Menschen mit mangelhaftem Integritätsbewusstsein (nicht ausreichende kognitive Kohärenz erzeugt Mangel in mentaler Integrität) scheitern auf der handelnden Ebene. (Wenn die für den zu Beantwortenden benötigten Ressourcen dem Beantwortenden lokal nicht zur Verfügung stehen, muss er sie aus der weiteren Umwelt akquirieren.) Dies zeigt sich offen in der generellen Angst vor „Gefühlsansteckung“ und „Identifikation“ bei Therapeuten und phantastischen Theoriegespinsten wie besonders der Objektbeziehungstheorie, die besonders die mangelnde sensitive Ebene, die unzureichende Lebenserfahrung und ungenügende darauf aufbauende echte Bildung (vgl. Georg Wilhelm Friedrich Hegel9) und die frappante Ichschwäche der Therapeuten, die weder sich selbst zumindest so klar wahrnehmen können, dass sie zwischen ichdystonem und ichsyntonem Erleben unterscheiden können, noch sich mittels emotionaler Selbstregelung und kognitiver Erklärung und Heuristik in der Balance halten können. „Eskalationen“ bei Patienten sind regelmäßig einem hierarchischautoritären, die selbstreferenzielle Selbstregelung (Ressourcen) des Patienten verhindernden Setting zuzuschreiben. 1.1.5.1 Ebenen auf denen dynamische Empathie scheitern kann Aus den vier Ebenen ersieht man die persönlichen Ressourcen, die ein Beantwortender endogen zur Verfügung haben muss und woran dynamische Empathie folglich endogen scheitern kann: 1. Sensitive Ebene (Sinne): Unsensible (sich selbst nicht wahrnehmende) und Antisoziale (andere nicht wahrnehmende) scheitern bereits auf der sensitiven Ebene. 2. Abbildende Ebene (Genetik und Epigenetik, Pfadabhängigkeit und Attraktoren): Lebensunerfahrene und Bildungsferne sowie Menschen aus fernen sozialen Kontexten sowie ästhetisch, transpersonal und transzendental nicht ausreichend Entwickelte scheitern auf der abbildenden Ebene. 3. Verarbeitende Ebene (Geist): Minderbegabte und fluid nicht ausreichend Intelligente scheitern auf der verarbeitenden Ebene. 4. Handelnde Ebene (Moral): Ethisch-moralisch nicht ausreichend Entwickelte (Lawrence Kohlberg), Erotiker (Peter Sloterdijk), 17-50 11.06.2015 1.2 Empathie ist das intersubjektiv Ich Definierende und in Folge das sozial Handlungsraum Ermöglichende Die Beantwortung gibt etwas hinzu! Und dieses Zusätzliche muss im Kontext des Beantworteten dessen essentiellen und existenziellen, prinzipiell nur durch die Umwelt beantwortbaren Bedürfnissen entsprechen: Z.B. die „Anerkennung der Wahrheit“ (Judith Herman, 2003), der Realität erster und zweiter Ordnung des Beschädigten und Geopferten durch dessen Umwelt (1. von Beschädigung durch den Primärtäter, 2. von Opferung durch die umstehenden Sekundärtäter und 3. von sozialer Größe und Ichstärke des Geopferten, der bislang nicht in gleicher Weise zurückzahlte), was die unabdingbare und primäre Voraussetzung für die Fortführung des immer automatisch anlaufenden endogenen Selbstheilungsprozesses im Opfer ist. Auf der monadischen Ebene • des sinnlich wahrnehmenden und stabilisierenden Körpers, 11.06.2015 18-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc • der bewertenden und regulierenden Emotion und • des erkennenden und erklärenden Geistes des sich empathisch einstellenden Ichs des Beantwortenden wird eine Abbildung sowohl der individuellen Monade als auch der sozialen Situation des zu Beantwortenden geschaffen, die bilateral selbstreguliert im intersubjektiven Raum durch das im Ich des zu Beantwortenden stattfindende Sehen des Gesehenwerdens 1. dessen Ich intersubjektiv definiert und 2. ihm sozialen Handlungsraum ermöglicht. 2 Empathie im gesamten Sozial-„wissenschaftlichen“ Kontext 2.1 Empathie bzgl. der Eigengruppe Handelte in einer Gruppe jeder so, würde dies die Gruppenressourcen optimieren und unvermeidliche Beschädigungen (Entropie) sich optimal regenerieren lassen, sowie optimales Wachstum und danach Differenzierung für alle ermöglichen. Einen realen äußeren Mangel, der Konkurrenz um Ressourcen erzwänge, gäbe es bei uns schon lange nicht mehr, wenn er nicht systematisch massiv erzeugt würde (vgl. schon Rudi Dutschke 1967). Kapitalismus ist ohne Erzeugung von Mangel, der Gewinn erzielende Preise und Erzeugung von immer neuen, ausbeutbaren Bedürfnissen ermöglicht, unmöglich. Der Mensch scheint schon aus seiner vormenschlichen Zeit seit Jahrmillionen so sehr an Mangel, Konkurrenz und Kampf um Ressourcen gewöhnt, dass der Durchschnittsmensch, wenn es keinen Mangel mehr gibt, diesen Mangel systematisch erzeugen muss, damit er sein durch Feigheit und Faulheit7 erzeugtes, sinn-loses (mangelhafte Sensorik), erfahrungs- und bildungsresistentes (mangelhafte Perzeption) und geist-loses (mangelhafte Kognition) starres Programm weiter abspulen kann. Dies gilt besonders auch global (vgl. Götz Werner, Jean Ziegler). Der grundsätzliche Fehler des Egoismus ist nicht, dass er das Eigenwohl intentional fokussiert, sondern zu glauben, dass das 7 Immanuel Kant, 1784, Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?, https://de.wikisource.org/wiki/Beantwortung_der_Frage:_Was_ist_Aufkl%C3%A4rung%3F 19-50 11.06.2015 Eigenwohl eine private Angelegenheit wäre, man sich nur um seine eigenen Grenzen und Bedürfnisse kümmern müsse, und man die Grenzen und Bedürfnisse der Umwelt ignorieren können. Ein komplexes System ist gerade durch seine Offenheit definiert, mit der es einzig die unabdingbare Negentropie aufbauen kann, indem es alle Ressourcen – materielle, energetische und informatorische – aus der Umwelt bezieht. Jede strukturelle Minderung der Umwelt – die deren Selbstregeneration schwächt, blockiert, verhindert, beendet – ist somit langfristig Selbstmord, insbesonders, wenn es im Gesamtsystem normal wird. Der scheinbare Widerspruch zwischen Altruismus und Egoismus löst sich damit ganz von selbst auf. Auch sind das Einrasten einer egozentrischen (nur aus der Eigenperspektive betrachtend und Qualia leugnend) oder narzisstischen (nur sich selbst sehend und Intentionalität leugnend) oder egoistische (nur die eigenen Bedürfnisse beantwortend und Nichtautarkie leugnend) oder autoritären (nur die eigenen Grenzen beantwortend und Autonomie leugnend) Haltung durch die eingenommene Metaebene des Bewusstseins, die die beschrieben Dynamik des komplexen Systems abbildet, unmöglich. Jedes Prinzip funktioniert in der Praxis natürlich nur, wenn ausreichend viele innerhalb einer Gruppe dieses Prinzip leben, denn es gibt, wie Theodor W. Adorno1 es formulierte, kein richtiges Leben im falschen bzw. es bedarf einer Realität der Gestalt, dass in ihr mündige Bürger leben können. Als einfaches praktisches Beispiel mag die Beachtung von Heterogenität in Teams (Meredith Belbin) zur Erzeugung von Synergie oder noch allgemeiner das Prinzip der Diversität in der Evolution, das die Beantwortung von Änderungen der Umgebungsbedingungen ohne Geist, Analyse und Heuristik ermöglicht, dienen. Optimale Beantwortung bedeutet hier z.B.: • Dass wir nicht systematisch mit Erniedrigung, Entwertung, Entwürdigung, Pathologisierung, Reduktion, Verhinderung, Separierung und Exklusion wie in den gesamten Sozialverwirrschaften und ihren Umsetzungen von Medizin und Psychologie über Pädagogik, bis zu Soziologie und Ökonomie, sondern mit für das Zielsystem adäquater Beantwortung, Salutogenese, Anerkennung, Ermöglichung und Inklusion arbeiten 11.06.2015 20-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc (Aaron Antonovsky, Claus Fussek, Klaus Schlagmann, John Hattie und bereits 1859 identisch Søren Kierkegaard, Gerald Hüther, Axel Honneth, Stefan Selke, Jean Ziegler,…). • Dass wir den Grundantrieb des Biologischen, die Zeugung und Aufzucht unseres Nachwuchses, nicht entwerten, verdammen, bestrafen, pathologisieren, wie es seit jeher aus der christlichen Tradition heraus und seit dem Feminismus auch zunehmend durch den Staat geschieht, sondern gemeinschaftlich bewältigen. • Dass wir nicht exzessiv auf Kosten von durch systematische Exklusion selbst gemachten Fremdgruppen in Deutschland und der EU leben, indem wir mit exponential ansteigendem Gradienten bis 2015 bereits ein Drittel der deutschen Bevölkerung und ganze europäische Länder (PIIGS-/GIIPS-Staaten) systematisch ausgeschlossen haben, um sie dann zu Sklaven zu machen, die wir dann gewissenlos plündern und ausbeuten können und 10 bis 15 Jahre früher zum Sterben verurteilen. o Z.B. praktiziert Deutschland in allen etablierten Parteien die Politik des Wachstums durch systematische soziale Scherung seit den 1980er Jahren für die oberen 1% bis 10% mittels seit alters her bewährter: „Nehmt den Armen und gebt es den Reichen“8 im eigenen Land wie als arrogante Vorgabe für ganz Europa exzessiv. (Vgl. auch die Aufstände im Großraum Paris im Oktober und November 2005, Brandanschläge auf Kraftfahrzeuge in Berlin ab 2007, Aufstände in Griechenland im Dezember 2008, Aufstände in diversen Städten Englands im August 2011, Occupy Wall Street und Asambleas ab 2011, Unruhen wegen den Zwangsräumungen 2013 in Spanien, den konsequenten politischen Linksruck 2012 in Griechenland mit SYRIZA und Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis sowie 2014 in Spanien mit Podemos und Pablo Iglesias Turrión, den massiven nationalistischen und populistischen Rechtsruck der Europawahl 2014 und der Schweiz.) • Dass wir nicht bereits erarbeitete strukturelle Beantwortungsmechanismen zerstören (Menschenrechte, Verfassung, 8 Vgl. Matthäus 25,29 (http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/matthaeus/25/#29), Lukas 8,18 Matthäus 13,12 (http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/matthaeus/13/#12), Markus 4,25 (http://www.bibel(http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/lukas/8/#18), online.net/buch/luther_1912/markus/4/#25) und das wahnhaft kompensative Phantasma der trickle down theory. 21-50 11.06.2015 Volkssouveränität, Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtssystem) wie z.B.: o Persönlichkeitsrechte durch Überwachungswahnsinn und unrechtsstaatliche Behördenwillkür und -terror ohne bürgerliches Regulativ [Juli Zeh, Thomas Darnstädt, Gerhart Baum, Stefan Huster, Wolfgang Neškovi , Anke Domscheit-Berg, Hans-Christian Ströbele,…] und ihre Opfer [Andrej Holm, Bodo Ramelow, Lothar König, Dietrich Wagner, Enver Simsek, Semiya Simsek, Murat Kurnaz, Gustl Mollath,…]; o Verbraucher- und Arbeitsschutzrechte sowie Sicherheitsstandards und Vorsorgeprinzip (z.B. durch TTIP); o Arbeitnehmerrechte durch neoliberale Deregulierung zur alleinigen Förderung der Spitzenvermögen (Thomas Piketty); o Entdemokratisierung durch Privatisierung des Rechtssystems für Unternehmen: - Aufhebung der Allmendegutqualität des Geldes durch Übertragung des Geldschöpfungsrechts vom Staat zur privaten Finanzwirtschaft schrittweise beginnend mit 1971 plus Aufhebung aller Schranken bis zum automatisierten totalen Derivatemarkt mit Hochfrequenzhandel (Z.B. wurde 2012 die Mindestreserve der EZB auf 1% halbiert!); - Aufhebung des Fiskalrechts für multinationale Unternehmen (Steuermodelle über „Steuerparadiese“ in und außerhalb Europas); - Aufhebung der Legislative für Unternehmen (Der Investitionsschutz in TTIP stellt Unternehmen über die Legislative, da Regierungen bei Änderungen der Gesetzeslage die betroffenen Unternehmen vorher fragen müssen, wenn sie Klagen wegen möglicher [!] Einbrüche von Gewinnprognosen [!] vermeiden und theoretisch erzielbare [!] Gewinne nicht bezahlen wollen.); - Aufhebung der Judikative für Unternehmen (Der Investitionsschutz in TTIP erlaubt Unternehmen die Umgehung der Judikative durch private Schiedsgerichte, deren Juristen natürlich von der Industrie bezahlt werden [z.B. Vattenfall und Philip Morris].); 11.06.2015 22-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc - Aufhebung der Persönlichkeitsrechte im Internetkapitalismus (z.B. Facebook, Google,…); o Marktregelungsund Gesellschaftsstabilitätsprinzipien [Kartellrecht, Finanztransaktionssteuern, fiskalischer Ausgleich als Voraussetzung des gesellschaftlichen Zugangs für alle als Ausdruck von Ressourcengerechtigkeit, allgemeine Schranken für Minima und Maxima um absolute Systemgrenzen in der Globalisierung zu schützen und exponentielle Effekte in nichtlinearen Systemen zu verhindern, Beachtung des Gini-Koeffizients,…] durch systematische Deregulierung seit 1971 und neoliberalen schrankenlosen Raubtierkapitalismus seit 1979 [Christian Felber, Thomas Piketty, Stefano Battiston, Dirk Helbing, Tobias Preis, Nassim Nicholas Taleb, David Graeber, Ulrich Beck, Colin Crouch, Niko Paech, James Tobin, Paul Kirchhof, Jeremy Rifkin,…]; o Allmendegut und Solidaritätsprinzip durch Privatisierung und Individualisierung auf der primitivsten Moralstufe des Rechts des Stärkern [Lawrence Kohlberg]; o Humanismus durch die totale soziale [Bildungssystem, Gesundheitssystem, Rentensystem, Versicherungssystem, Arbeitsmarkt,…] und individuelle [Leistung; Effizienz; Geschwindigkeit; Optimierung; Erfolg; Gewinn; Belastbarkeit; Resilienz; Aussehen; körperliche Fitness; {Schein-}Rationalität; Vermögen; Prestigeobjekte; Ich bin, was ich besitze, wo ich mich durchgesetzt habe, wie viel Bildungspunkte ich habe, welche Titel ich habe, wo ich wohne, wie ich gekleidet bin, wie ich aussehe, wie jung ich bin, welches Auto ich fahre, welche Einrichtung ich habe, welches Haus ich habe, welche Uhr ich trage,…] Ökonomisierung; o Zugangs- und Chancengleichheit durch Elitebildung, Exklusion und allgemeine Scherung durch race to the bottom: weltweit wächst die soziale Schere, Präkarisierung einerseits und Superreiche andererseits, Demokratieerosion, Freiheitserosion, Grundrechterosion, Überwachungsterror, Abbau solidarischer Sicherung und Versorgung [allgemeine Entsolidarisierung durch Sozialabbau, Spezialisierung und Separierung in Gesundheitssystem, Rentensystem, Bildungssystem, Grundversorgung]; 23-50 11.06.2015 o Bewusstsein für die uns umgebende Umwelt durch Umweltverschmutzung, Umweltzerstörung, Biodiversitätsverlust, Klimaschädigung, Wassermangel, money makes money, safety by to big too fail, end of pipe Denken, Abbau des Leistungsprinzips, Ausbeutung als Normal, Lohndumping, Gesundheitszerstörung [z.B. endokrine Substanzen],… • Dass wir nicht systematisch durch Unvernunft alle Systeme in die Instabilität (vgl. Phase 2 der Logistischen Gleichung: Bifurkation) treiben und dann ins Chaos (vgl. Phase 3 der Logistischen Gleichung: zeitlich und quantitativ nicht mehr vorhersagbares Verhalten) stürzen lassen. 2.2 Empathie bzgl. der Fremdgruppe Für Fremdgruppen gilt dieses Prinzip der adäquaten Beantwortung deshalb in gleicher Art und Weise, da diese das Umgebungssystem der eigenen Gruppe bestimmen und wegen der fundamentalen evolutionären und das Komplexe stabilisierenden Notwendigkeit möglichst hoher Diversität der Eigenschaften, Dezentralität der Regelung, Subsidiarität der Versorgung, Egalität der Möglichkeiten, Sicherheit des Allmendeguts, Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung. Optimale Beantwortung bedeutet hier z.B.: • Dass wir nicht systemisch und exzessiv auf Kosten von Fremdgruppen leben o Z.B. Deutschland, das a) als technologisches Exportland von anderen Ländern bezahlt werden muss und b) als agrarisches Importland die limitierte Ressource Agrarland um 150% seines Eigenvermögens überschreitet [nur 40% werden selbst produziert] (selbiges gilt für Erze, Öl und Gas) und c) durch Produktionsauslagerungen in Dritte-Welt-Länder sowohl deutsche als auch die dortigen Arbeitnehmer schädigt. • Dass wir nicht systematisch begrenzte (sic!) und abgegrenzte (sic!) Eliten im Bildungssystem, Versicherungssystem, Fiskalsystem, Politik, Gesundheitswesen, Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt etc. bilden und wir nicht große Teile der Bevölkerung in allen Bereichen (Deutschland, EU, Welt) exkludieren (Michael Hartmann, Heinrich Wohlmeyer, Götz Werner, Jean Ziegler, Ulrich Beck, Christoph Butterwegge,…). 11.06.2015 24-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc • Dass wir uns trotz zahlreicher, ökologisch, ökonomisch, gesundheitlich, energie-/bodenfläche-/klimabezogen vernünftigerer Alternativen der Eiweißversorgung von fühlenden Wesen wie Rindern, Schweinen und Geflügel ernähren. (Vgl. die mentale Rückwirkung, wie sie im Buddhismus diskutiert wird.) • Dass wir aufhören, basale, für den Fortbestand der Menschheit (Fremdgruppe der nachfolgenden Generationen) essentielle Ressourcen zu zerstören: o Dass wir aufhören im anthropogenen Biodiversitätsschwund Arten und ganze Biosphären (Regenwald, Mangrove, Korallenriffe,…) systematisch auszurotten. o Dass wir die fundamentalen Umweltressourcen Wasser (vor allem China), Boden (industriell bewirtschaftete agrarische Monokulturen weltweit), Luft (z.B. Peking), weder lokal noch global zerstören. o Dass wir das Klima nicht so verändern, dass unsere Umwelt sich unwiderruflich verändert, was für Milliarden Menschen den Untergang bedeuten würde. o Dass wir die notwendigen physikalischen Ressourcen (Phosphor, seltene Erden etc.) nicht durch kleingeistige Ökonomisierung vergeuden und für nachfolgende Generationen nicht verfügbar machen. o Dass wir Menschen, Rohstoffe, Genpool (Pharmazie, Biotec), Boden, Wasser (Nestlé) vor allem in den Dritte Welt Ländern und Schwellenländern nicht 1. durch die Finanzmärkte monetarisieren und 2. durch Kredite abhängig machen, dann 3. durch Spekulation manipulieren, um sie dann 4. durch geförderte lokale Korruption imperialistisch-kapitalistisch als Ersatz für die nicht mehr mögliche Kolonialisierung ausbeuten zu können (Heiner Flassbeck, Jean Ziegler,…); o In den 1980ern bis 2001 zerbrachen zuerst immer mehr Firmen (z.B. Telefunken 1983/1984 bis zum New Economy Dotcom Kollaps 2000/2001); dann ab 2007 in der Weltwirtschaftskrise Banken (Immobilenblase/Subprimekrise), die man mit Ausnahme von Lehman Brothers in den USA und den Isländischen Banken sozialistisch staatlich rettete; dann in Folge beginnend mit Island ab 2008 ganze Staaten (siehe PIIGS-/GIIPS-Staaten); dann begann sich ab 2009 der Euroraum als Ganzes zu destabilisieren. • Dass wir nicht systematisch durch Unvernunft alle Systeme in die Instabilität (vgl. Phase 2 der Logistischen Gleichung: Bifurkation) treiben und dann ins Chaos (vgl. Phase 3 der Logistischen Gleichung: zeitlich und quantitativ nicht mehr vorhersagbares Verhalten) stürzen lassen. Mentales Ziel muss es daher sein, • den Rahmen des relevanten Umgebungssystems so zu erweitern, dass möglichst viele Konsequenzen unserer Handlung räumlich, zeitlich und funktional einbezogen werden können (Hans Jonas) und • systemische Rückkopplungen einzubauen, die Exzesse wie die Obigen automatisch verhindern und nicht nach einem end of pipe Verfahren Schäden nachträglich zu reparieren versuchen, was ohnehin nur für die Zukunft aber kaum für die bereits Geschädigten gelingen kann. In einer globalisierten Welt ist der relevante Umweltrahmen das GaiaKonzept, was das mentale (nicht das derzeitige pseudoökonomische) Prinzip der Globalisierung ausgesprochen erstrebenswert macht. 2.3 Allgemeine Betrachtung von Empathie als universelle Rückkopplungsmethode im intersubjektiven und sozialen Raum komplexer Systeme • Dass wir nicht das gesamte ökonomische System durch Deregulierung, von der nur die obersten 1% bis 10% der Vermögenden profitiert, systematisch zerstören (Meinhard Miegel): Die heutige Ideologie der westlichen Welt fußt auf einem durch die Sozial-„Wissenschaften“ erzeugten, zutiefst unwissenschaftlichen Fundament, das die tatsächlichen Verhältnisse diametral verkehrt. In seiner maximalen Ausprägung findet es sich neben der MainstreamPädagogik und der gesamten Psychologie in der Ökonomie speziell im Neoliberalismus der Chicagoer Schule, dem durch die Deregulierung erst möglichen Finanzkapitalismus seit Anfang der 1970er Jahre und dem aktuellem Internetkapitalismus, dem Geist von Margaret Thatcher, 25-50 11.06.2015 • Dass wir nicht durch Ignoranz und systematische Maßnahmen Millionen von Flüchtlingen (Amnesty International, 2015: 57 Millionen weltweit) ermorden, wie vor allem Europa im Mittelmeer (Agentur Frontex, Operation Triton). 11.06.2015 26-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Ronald Reagan, der Tea Party in den USA und dem Objektivismus von Ayn Rand etc. Der grundsätzliche Fehler entsteht dadurch, dass die Sozial-„Wissenschaften“ im leeren Raum der Phantasie definierte, aus jedem naturwissenschaftlichen Zusammenhang gerissene, zum größten Teil falsifikationsresistente, empirisch nie geprüfte Phantasmen als Beschreibung realer Sachverhalte ausgeben. Die beiden für das hier Gesagte relevanten falschen Thesen sind: • Das Individuum ist autark (sic!), d.h. es ist selbstverantwortlich, d.h. es hat sich alleine um seine Bedürfnisse zu kümmern. • Das Individuum ist nichtautonom (sic!), d.h. dem Individuum muss von außen gezeigt werden, was es braucht und wie es zu sein hat. Beide Thesen sind sowohl aus der Physik wie aus der Biologie nicht nur vollständig widerlegt, sondern verhalten sich in Wahrheit diametral. Allgemein ist ein komplexsystemisches Welt- und Menschenbild, das sich über Empathie in Sinne der Beantwortung der Umwelt intersubjektiv reguliert, in der Praxis nicht vereinbar mit Relativismus, Konstruktivismus, zentralistisch-hierarchisch-autoritär steuernden Systemkonzepten, Solipsismus, Objektivismus (Ayn Rand), Narzissmus, Egozentrik, Egoismus, Autoritarismus, Psychologismus, linearen und statistischen System- und Menschenbildern, nicht falsifizierbaren oder längst falsifizierten Theorien wie den meisten sozial„wissenschaftlichen“ Phantasmen. Optimale Beantwortung bedeutet allgemein für unser globalisiertes soziales System, dass wir diverse gesellschaftliche Paradigmen ändern, z.B.: • Totale Deregulierung des Geldes von der stark limitierten Münze bis zu automatisiert hochfrequenzgehandelten Derivaten, die über keinerlei obere Schranke mehr verfügen Strikte Trennung des spekulativen Finanzmarktes von der Realwirtschaft und ebenso dem ursprünglichen Bankenwesen und Einführung lokaler Komplementärwährungen (Christian Felber, Bernd Senf, Hans Christoph Binswanger,…) • Egoistische, egozentrische, narzisstische pseudowissenschaftliche Paradigmen für das System wie homo oeconomicus und RREEMM (die zudem irreal und irrational sind und zumindest im ökonomischen Bereich für ca. 14% der Bevölkerung zutreffen) Modell offener selbstreferenzieller selbstregulierter Systeme mit empirischer 27-50 11.06.2015 Verhaltensökonomie (die sich gerade nicht durch Egoismus, Egozentrik und Narzissmus auszeichnen) o Kooperation ist bei den meisten Menschen mindestens konditional (reziprok) als tit for tat mit der Anfangsbedingung des Vertrauens die Grundhaltung. o Rationalität zum Zwecke der Nutzenmaximierung kann nicht definiert werden, weil Nutzen komplex und damit z.B. in der Ökonomie hochgrad nichtökonomisch bestimmt ist. Folglich sind diesbezügliche Strategien ebenso wenig definiert, weil die Ziele der Akteure komplex sind. o Jede Entkopplung von der Realität erster Ordnung durch z.B. Nachahmen des Erfolgreichsten scheitert in komplexen Systemen zwangsläufig an der hierdurch erzeugten nichtlinearen Blasenbildung. • Konkurrenz Kooperation, speziell was einzelne Individuen betrifft • Anreizsystem Geld Anreizsystem Bildung, Kunst, Handwerk, Musik, Literatur, Wissenschaft, Technologie, moralisches Niveau, Empathie, Sozialität, Spiritualität, globale Ökologie, Sicherheit für alle, Versorgtheit für alle, optimale Förderung des Nachwuchses,… (Bruno Frey, Mathias Binswanger,…) • Eros-Dominanz Thymos-Förderung (Peter Sloterdijk) • irrealer ideologischer Monadismus, Individualismus und Egopsychologie basale Intersubjektivität und Sozialität aller offener Systeme • Relativismus und radikaler Konstruktivismus kritischer Rationalismus (Karl Popper und die Frankfurter Schule kann man durchaus auch als sich in der Betrachtung zweier Seiten einer Medaille ergänzend verstehen.) • Systemische Exklusion von Unternehmen aus dem selbstregulierenden Marktprinzip durch too big to fail Integration unter ein basisdemokratisch kontrolliertes komplexsystemisch ökonomisches Regulativ (Christian Felber, Jeremy Rifkin,…) • Systematische Mangelerzeugung im Kapitalismus bereits längst ausreichend existierende Möglichkeiten und Ressourcen (z.B. Götz Werner, Jean Ziegler, Heiner Flassbeck) 11.06.2015 28-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc • Systemische Exklusion der Finanzbranche aus dem selbstregulierenden Marktprinzip der realwertgestützten Wirtschaft durch Separierung mittel money makes money Integration unter ein basisdemokratisch kontrolliertes komplexsystemisch ökonomisches Regulativ (Christian Felber, Bernd Senf, Nassim Nicholas Taleb,…) • Privatisierung gesamtgesellschaftlicher Teile und kompensative Zivilgesellschaft Allmendegut • Oligarchie, Plutokratie, Kleptokratie, Expertokratie, zentralistisches lobbyistisches hierarchisches autoritäres bürokratisches Steuersystem Bürgergesellschaft im Sinne einer weitestgehenden selbstregulierten Basisdemokratie durch deliberative Demokratie und echte Bildung (Deutschland: ca. 60% verstehen politische Entscheidungen nicht und ca. 80% vertrauen Politik nicht) im Sinne von Universalisierung von Erfahrungen (Georg Wilhelm Friedrich Hegel9) • Ökonomisierung aller Lebensbereiche Trennung von Ökonomie und Gesellschaft (totale Durchökonomisierung von Individuum und allen sozialen Systemen) (Peter Ulrich) und von Warenwirtschaft und Finanzwirtschaft (Axel Honneth) • Maximalgewinnorientierung und quantitatives Maximalwachstum Subsistenzwirtschaft (z.B. für industrielle Ressourcen wie Energie und oder seltene Erden sowie urbane Agrarwirtschaft), sharing economy, collaborative commons (Jeremy Rifkin), Umweltökonomie und Postwachstumsökonomie (Niko Paech), Sozialökonomie (Hans Christoph Binswanger, Yanis Varoufakis, Christian Felber, Friedhelm Hengsbach,…) • Anything goes (z.B. zentrale Megaprojekte und Hochrisikotechnologie) fehlerfreundlichem Design (z.B. kleine lokal angepasste geprüfte Lösungen und dezentrale Verwaltung) und fehlertoleranter Anwendung (z.B. Checklisten) in dem Falsifikation möglich und erwünscht ist 9 Georg Wilhelm Friedrich Hegel, 1820, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Dritter Teil. Die Sittlichkeit, Zweiter Abschnitt. Die bürgerliche Gesellschaft, §187, http://www.zeno.org/Philosophie/M/Hegel,+Georg+Wilhelm+Friedrich/Grundlinien+der+Philosophie+des+Rechts/ Dritter+Teil.+Die+Sittlichkeit/Zweiter+Abschnitt.+Die+b%C3%BCrgerliche+Gesellschaft/%5BDie+b%C3%BCrg erliche+Gesellschaft%5D 29-50 11.06.2015 • Quantität, Qualität Binswanger,…) • Obsoleszenz (Tomas Sedlacek, Hans Christoph Nachhaltigkeit • Prinzip des end of pipe zero emission. • Konsum Hamiltonsches Prinzip, Ockhams Rasiermesser, reduce, recycle, reuse, redesign, cradle to cradle, sharing • Statistik (bezieht sich prinzipiell auf die Grundgesamtheit und ist daher nichtintentional und dumm und nicht auf Individuen anwendbar; Menschen sind hingegen intentional und haben Wissen über Mitspieler) Theorie Komplexer Systeme (natürlichmathematisch), Spieltheorie (theoretisch-mathematisch), Verhaltensökonomie (natürlich-empirisch über Heuristik, Framing, Marktqualitäten) o Lineare und statistische Theorien wie z.B. von Adam Smith funktionieren nur, wenn a) alle Mitspieler ungefähr gleich groß sind, b) die Mitspieler sich qualitativ unterscheiden, es c) definierte Rationalität gibt und d) die Mitspieler rational handeln, e) die Vernetzung wie im 18. Jahrhundert gleich Null ist, f) es für alles obere und untere Schranken gibt. • Fundamentalistische irreale statistische Ökonomiekonzepte reales, empirisch hergeleitetes komplexsystemisches Konzept (Stefano Battiston, Dirk Helbing, Tobias Preis, Nassim Nicholas Taleb, Peter Kafka,…) • Primäre Instabilitätskriterien des Komplexen (Stefano Battiston, Dirk Helbing, Tobias Preis, Nassim Nicholas Taleb): o Organisation: zentral dezentral, lokal, subsidiär; o Regelung: hierarchische autoritäre Top-Down-Steuerung subsidiäre nondirektive Selbstregelung; o Qualität der Struktur: Monokultur (stirbt bei Umgebungssystemänderung) Diversität; o Quantität der Struktur: Teilmengendivergenz (Megakonzerne können bei Fehlverhalten nicht wirksam sanktioniert werden, soziale Schere) Egalität und Schranken für: - Größe (untere Schranke für Versorgtheit, obere Schranke für Lebenseinkommen; kein to big to fail, keine Systemrelevanz von Privatunternehmen, Geldmenge,…), 11.06.2015 30-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc - Vernetzungsgrad (in einem kaum vernetzen System wie im 18. Jh. [Adam Smith] können Akteure mangels Möglichkeiten des Outsourcing nur sehr beschränkt wachsen) und - Transfervolumengeschwindigkeit (z.B. high speed trading, Obsoleszenz, Modewechsel) - Innovationsfrequnz (es muss ausreichend Zeit für Falsifikation bleiben [Peter Kafka]) • Stetige Falsifikation zur Rückkopplung durch gezielten Umgang mit Vorhersageirrtümern und approximativer Optimierung: o Fehlerfreundlichkeit in der Konzeption um vor allem katastrophale Folgefehler in der Anwendung auszuschließen (z.B. ist ein KKW nie fehlerfreundlich, einen WKA oder ein PVA hingegen schon, lokale und dezentrale Lösungen sind zentralen und hierarchischen Lösungen aus mannigfaltigen logischen sicherheitstechnischen ökonomischen juristischen politischen [im Sinne des Dienstes am Gemeinwohl!] sozialen technologischen Gründen immer vorzuziehen) o Systemische Prüfung durch Simulation im Rechner vor der Umsetzung (z.B. zur Vermeidung von Finanzkonstrukten wie subprime lending und toxic assets ) o Fehlerfreundlichkeit in der Umsetzung um Folgefehler in der Anwendung zu minimieren (z.B. muss eine Software in ihrer Fehlerbehandlung alle nicht definierten Zustände – also vor allem alle Folgen von Programmierfehlern! – durch einen else case abfangen und zumindest melden und zum kontrollierten Abbruch führen) o Empirische Prüfung vor der Anwendung (z.B. von der einfachen Funktionskontrolle bei elektrischen Geräten bis zur Durchleuchtung von kritischen Teilen auf Haarrisse wie im Turbinenbau) o Fehlertoleranz in der Anwendung (z.B. durch Checklisten zur Vermeidung, Sicherungen im Krisenfall und fall back oder NotAus im Katastrophenfall) auf Beeinflussung des Endokrinums) und nicht wie in den USA unter Beweislast der Geschädigten • Evolutionsprinzip: Stetige Diversifikation um für Umgebungssystemveränderungen jederzeit gerüstet zu sein; Monokulturen sind bei Umgebungssystemveränderungen zum Tod verurteilt. Die Strategie des end of pipe funktioniert bei systemrelevanten Veränderungen der Umwelt nicht. • Selbstreferenzielles Selbstregelungs- und Selbstorganisationsprinzip: Komplexe System können niemals gesteuert werden (Steuerung ist immer exogen und zerstört die innere Regelung), sie müssen an ihrer Peripherie die selbstreferenzielle Selbstregelung beantwortend beeinflusst werden. Wenn ein Subsystem aus der Sicht des Umgebungssystems suboptimal ist, so können vom Umgebungssystem andere Anreize geliefert werden, die das betreffende Subsystem in einen anderen Attraktor fallen lässt; das Subsystem bleibt selbstreferenziell selbstreguliert. Wenn ein definierbares Teilsystem wie die Finanzwirtschaft aus der Sicht des Gesamtsystems suboptimal läuft, kann es durch innere (!) Regelung (Transaktionssteuern oder untere und obere Schranken [z.B. Kartellrecht für eine obere Schranke oder Mindestlohn und Banken-Kernkapitalquote für eine untere Schranke] oder Verbote [z.B. toxische Papiere] oder Gebote [z.B. komplexsystemische Simulation neuer Finanzprodukte vor Markteinführung]) angepasst werden oder durch ein dem Gesamtsystem angemessenes System ersetzt werden. Ebenso müssen Infiltrationen in andere Subsysteme verhindert werden (Gesundheitssystem, Bildungssystem, Versicherungssystem,…). • Nichtlinearitätsprinzip: Komplexe Systeme dürfen niemals linear (z.B. y = a * x + b) betrachtet werden; sie sind wegen ihrer inneren Rückkopplung und Offenheit fundamental nichtlinear im Sinne der Logistischen Gleichung und daher rekursiv (f [xn + 1] = f [xn]) iteriert zu beschreiben • Vorsorgeprinzip: Grundsätzliche Prüfung der Produkte auf Eignung in komplexen Systemen vor der Markteinführung (z.B. Finanzprodukte wie Derivate auf Toxizität oder chemische Produkte • Innovationsfrequenzbeschränkungsprinzip: Komplexe Systeme dürfen sich nicht in eine exponentielle Beschleunigung hineinbewegen, in der die Innovationsfrequenz größer als die notwendige empirische Falsifikationsfrequenz wird (Peter Kafka) 31-50 11.06.2015 11.06.2015 32-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc • Nicht definierbare Rationalität (Qualia und daraus individuell folgende Intentionalität) des Menschen muss systemkonform sein 3.2 • Heuristische Prognoseinstrumente müssen nichtlinear exponentielle Entwicklungen berücksichtigen Andernfalls wird die fatale Konsequenz des Gefangenendilemmas unter der Prämisse der Nichtvertrauenswürdigkeit der Umwelt und dem daraus folgenden gesellschaftlichen race to the bottom, wie man sie in den Begriffen Exponentielle Beschleunigung an die Ressourcengrenzen (Club of Rome, 1972, The Limits to Growth), Risikogesellschaft (Ulrich Beck, 1986, Risikogesellschaft), Beschleunigungskrise (Peter Kafka, 1994, Gegen den Untergang) und Postdemokratie (Colin Crouch, 2004, Post-Democracy) findet, nichtlineare Effekte erzeugen, deren Beantwortung dann nicht mehr möglich sein wird. Dadurch, dass Freud 1. das Prinzip der sinnlich erlebenden Verbindung um 1900 kappte (vgl. Alice Miller, Arthur Janov, Jean Liedloff, Frédérick Leboyer, Arno Gruen,…) und 2. die geistig erkennende, kritisch-rationale Prüfung verbot (Jeffrey Masson, Robert Stolorow, Klaus Schlagmann,…) und tatsächlich bis heute niemand weder die Kappung noch das Verbot zurücknahm – auch die körperorientierten Verfahren nach Wilhelm Reich, die intersubjektive Psychoanalyse (Robert D. Stolorow), die systemischen Verfahren bis zu Ron Kurtz und z.B. der Traumaansatz von Judith Herman tun dies nicht wirklich – bleibt die Psychotherapie in ihrem Wahnland befangen und erhält genau dadurch das Leid, von dem der einzelne Therapeut überfordert ist und das er deshalb bestenfalls verwaltet oder wie in den meisten Fällen noch verstärkt. 3 3.1 Die zu dynamischer Empathie diametrale Theorie und Praxis in der Psychotherapie Unvereinbarkeit von Empathie mit dem isolierenden Psychologismus des 20. Jahrhunderts Nicht vereinbar ist Empathie mit allen Abarten von separationistischem isolationistischem Monadismus und Individualismus wie dem Psychologismus der Psychologie und Psychotherapie und ihrem durchwegs den Mangel verherrlichenden Eroswahn (vgl. Peter Sloterdijk), was vor allem bedeutet: • Individual- und das Abstinenz-Paradigma in der Psychotherapie sind unvereinbar mit dem Nichtautarkieparadigma des komplexsystemischen Welt- und Menschenbildes. • Direktions-, Widerstands- und das Pathologisierungs-Paradigma in der Psychotherapie sind unvereinbar mit dem Autonomieparadigma des komplexsystemischen Welt- und Menschenbildes. • Der Psychologismus widerspricht der Tatsache des Bewusstseins diametral. 33-50 11.06.2015 3.3 Unvereinbarkeit von Empathie mit dem antiwissenschaftlichen Ansatz der Sozial-„Wissenschaften“ Mit Empathie inkompatible Theorie und Praxis der Psychotherapie Die Psychotherapie praktiziert ihre psychopathische Haltung, seit Freud um 1900 seine Theorie in die bekannte, bis heute nicht nur praktizierte sondern zusätzlich vielfach variierte und differenzierte psychotische Wahnvorstellung wandelte, und er dies aus genau jenem Grund tat, den er bei seinen Patienten leugnete: Freud erlebte die Rückwirkung des intersubjektiven Raums, dessen Teil er war, als ich-gefährdend, und leugnete von da an, dass es diese Beeinflussung des Ichs durch das Außen überhaupt gäbe. Indem er die Beschädigung des Ichs im intersubjektiven Raum leugnete, leugnete er auch den Regeneration des Ichs ermöglichenden Mechanismus im intersubjektiven Raum, und er erzeugte damit für die gesamte folgende über hundertjährige Weiterentwicklung der Theorie des Ichs in der Psychotherapie, der Genese, Beschädigung und Regeneration des Ichs bis heute einen Raum, der die sozialen Entwicklungsmöglichkeiten des Ichs vielfältig massiv einschränkt und verzerrt und die Selbstregeneration des Ichs nach Beschädigungen sozial systematisch verhindert, indem die Beschädigten darin systematisch zum Erhalt des sozialen Integritätsgefühls der Umwelt geopfert werden, wodurch sich die pseudowissenschaftlich-religiöse Struktur der Theorie über ihre Wirkung in der Praxis offenbart. 11.06.2015 34-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Zwischen Freud und seinen Patienten besteht ein wesentlicher Unterschied: Freud war nur potentiell in Gefahr, ob seiner Theorie geächtet zu werden; hingegen sind seine Patienten bereits real beschädigt worden. Und genau dieser Unterschied besteht noch heute zwischen Psychotherapeut und Patient. Das in der Praxis sofort sichtbare Zeichen dieses bis heute die Psychotherapie auszeichnenden Geistes ist, sich als Psychotherapeut Tätern zu unterwerfen, sodann jene Taten, die einen zur Unterwerfung brachten, zu verleugnen und dadurch allen Beschädigten die Möglichkeit zu nehmen, ihre selbstreferenzielle Selbstregeneration zu entfalten und sie durch diese Verhinderungsmaßnahme systematisch zu opfern, damit alle Nichtbeschädigten ruhig weiter schlafen können. privativum“ und „Menschliche Wesen, die sich weigern Person zu sein“ beschrieben, in diesem Sinne ein durch das Nichtsein die Basis des Lebens Raubendes. Dies ist das reinste Gift eines toxischen sozialen Umfeldes, das im intersubjektiven Raum das Ich tötet. Ein treffendes aktuelleres Beispiel ist Michael Linden (2003, Posttraumatic Embitterment Disorder) und sein menschenverachtender Zynismus der „Weisheitstherapie“ der zusätzlich noch den Begriff der Weisheit schändet. Es ist wohl nichts offensichtlicher als der Umstand, dass das, was Michael Linden „Verbitterung“ nennt, systematische exogene Vergiftung im intersubjektiven, das Ich statuierenden, (und sozialen, Handlung ermöglichenden) Raum ist, und diese gerade nicht auf der monadischen kognitiven sondern auf der intersubjektiven Ebene und logischerweise nicht von innen sondern von außen beantwortet werden muss. Michael Linden enttarnt sich damit als Psychopath par excellence, der sich mit victim blaming und victim bashing durch systematisches Opfern von durch die Umwelt Beschädigter wichtig macht. Der Unterschied zwischen Schwäche und Wichtigtuerei ist einzig, dass der Wichtigtuer sich einem äußeren System anschloss, das ihn wie ein Korsett stützt und ihm erlaubt die ihn stabilisierenden Sprüche unter dem Deckmäntelchen der Systemautorität empfindungsund gedankenlos, ohne kritische Prüfung nachzuplappern. Der DSM-V zeigt die Dynamik dieses durch Schwachsinn generierten Wahnsinns auf der gesamten Breite. 3.4 Anti-Empathie in der Psychotherapie ist nicht bloß Destruktion sondern das Böse in fataler Vereinigung mit dem potenzierten größtmöglichen, dem absoluten Bösen Und weil die Umwelt dies nie zugeben kann, muss sie alles tun, um dies zu leugnen. Charles Baudelaire soll als erster darauf hingewiesen haben, dass die größte Macht des „Teufels“ darin besteht, die Menschen glaubend zu machen, dass es den „Teufel“ nicht gäbe; Ersetzt man „Teufel“ durch das Augustinische Nihil privativum, so erhält sich die Qualität des Nihil privativum, potenziert sich jedoch als Ignoranz gegenüber dem Bösen zum größtmöglichen, absoluten Bösen. Albert Camus spricht 1951 in L’homme révolté von der Ignoranz als Zustimmung zum Mord. Marc Crépon wiederholt 2012 in Le consentement meurtrier, dass die schlimmste Gewalt im Verbergen von Gewalt liegt und dies eine Gewalt ist, die das Verhältnis zur Welt und dem eigenen Ich zerstört und das Recht an einem Ort zu existieren auslöscht. Beispiele hierfür sind Legion: Das Dritte Reich, der verleugnende Umgang mit dem Dritten Reich und die Folgen auf das Ich der Betroffenen, die im heutigen Palästina-Konflikt offen zutage treten. Der Kriegsterror der USA im mittleren Osten zur Erlangung von Bodenschätzen und die zwangsläufigen Gegenreaktionen nachdem alle sozialen Strukturen von den USA zerstört wurden. Die NSU-Morde und ihre systematische Verleugnung durch Staat und Bevölkerung sowie die immer wieder erneuerten Mahnungen der Betroffenen, dass die Wunden erst heilen können, wenn die realen Verhältnisse anerkannt und die staatlichen Sekundärtäter neben der verbleienden Primärtäterin benannt und angeklagt worden sind (vgl. Judith Herman, 2003) etc. Geschieht keine Zurücknahme der Verleugnung und vollständige Anerkennung des Erlittenen, führt dies unter Aufrechterhaltung der Wirkung des Bösen und des potenzierten größtmöglichen, absoluten Bösen zur Eskalation bis zur Stufe 9 (Friedrich Glasl). Jeder Amoklauf, jeder Anschlag, die Terroranschläge Israels, der Hamas und des Islamischen Staates bis zum aktuellen Anschlag auf Charlie Hebdo (07.01.2015) stehen hierfür als beredtes Beispiel. In dieses Horn zu blasen ist das Schlimmste, was man tun kann, denn es stoppt die zentrale, das Leben selbst auszeichnende Qualität. Das ist das Böse, das Augustinus und Hannah Arendt als ein „Nihil Jedes nicht selbst Betroffensein ist eine Aufforderung zu handeln, indem die Betroffenen zu allererst vollständige Anerkennung erhalten; 35-50 11.06.2015 11.06.2015 36-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc und jede Verweigerung dies im Kontext des Betroffenen adäquat zu leisten repräsentiert das Böse; und jedes Leugnen dieser Pflicht und der Verweigerung repräsentiert das potenzierte größtmögliche Böse. Das sich in seiner eigenen Sicherheit und Versorgtheit Sonnen ist ekelhaft. Die Qualität des Bösen und des potenzierten größtmöglichen, absoluten Bösen ist in der Psychotherapie immer noch die Norm und erzeugt damit in den Betroffenen Individuen partielle bis vollständige IchZerstörung durch die intersubjektive Ebene und partielle bis vollständige Zerstörung des Handlungsraums auf der sozialen Ebene. zeigenden Selbstbild kann dies nur zu einer Projektion der eigenen Minderwertigkeit und Pathologie auf die Außenwelt – und hier natürlich am sichersten und effizientesten auf eine schon beschädigte Gruppe wie Traumatisierte, die sich aus mannigfaltigen Gründen nicht mehr wehren werden – führen. Dieses Grundprinzip der Psychotherapie ist sowohl die einzige reale und offenkundige Pathologie im Geschäft der Psychotherapie wie auch gesellschaftlich gewollt, um beschädigte Individuen zu exkludieren, damit das Integritätsbewusstsein der (noch) Nichtbeschädigten und natürlich auch speziell der vom System selektierten und in dieser pathologischen Art dekompensierten Psychotherapeuten erhalten bleibt. 3.4.1 Anti-Empathie als Grundprinzip der Objektbeziehungstheorie Die ganze Objektbeziehungstheorie strotzt nur so von der Unfähigkeit ihrer Protagonisten andere Menschen sinnlich wahrzunehmen und geistig zu erkennen, geschweige denn adäquat zu beantworten. Das geht selbst aus ihrem Namen hervor. Dass diese im wörtlichen Sinne schwach-sinnige Unfähigkeit zu Irrtümern führt, die wiederum durch wahnhafte Konstruktionen kompensiert werden müssen, ist praktisch zwangsläufig, weil Falsifikation immer noch im gesamten Bereich der Psychotherapie ein Fremdwort ist. Aber das ist wohl auch nicht anders zu erwarten bei Leuten, die „bösartige Säuglinge“ phantasierten wie eine Melanie Klein und bis heute am laufenden Band öffentlich antisozial-psychopatisch-psychotische Wahnvorstellungen produzieren wie ein Otto Kernberg (vgl. Klaus Schlagmann). Wenn ein solcher Psychotherapeut, der ob seiner durch das Psychotherapiesystem genötigten wie durch den gesellschaftlich determinierten Selektionsprozess persönlich bedingten Psychopathie weder sich selbst sensibel erleben kann noch andere empathisch wahrnehmen kann, in Einzelfällen mal etwas mitbekommt, ist er natürlich völlig überfordert und benötigt hierarchisch strukturierte, autoritär gesteuerte totalitäre Systeme, beliebig definierbare konstruktivistische Theorien und rigide Abwehrmaßnahmen. Da die ungenügend vorhandene Ebene der Sensitivität gleichzeitig Falsifikation in der Realität erster Ordnung ermöglichen würde, können solche Menschen nur durch (wörtlich) sinn-lose konstruktivistische psychotisch-wahnhafte Phantasmen Abwehr aufbauen. Das erste Beispiel hierfür ist der Freudsche Theoriewandel nach 1900. Zusammen mit dem grandios durch äußere Aspekte wie dem Medizinselbstverständnis kompensierten realen, den eigenen Mangel 37-50 11.06.2015 4 Reales Gefahrenpotential von Empathie Empathie wäre in allen Sozial-„Wissenschaften“ unabdingbar, um das konkrete Komplexe, das immer eine Singularität und damit absolut nicht (mit)teilbar ist, auch im Lichte allgemeiner reduktionistisch abstrahierender Theorien zu sehen. Selbst die trivialste allgemeine verhaltenstheoretische Aussage ist wertlos, wenn die Falsifikation im konkreten komplexen Kontext nicht geleistet wird. Da alles, was Wirkung zeigt, prinzipiell fördern oder schaden kann und Empathie in den Sozial-„Wissenschaften“ unabdingbar ist, muss das Gefahrenpotential von Empathie ebenso wie sein förderliches Potential diskutiert werden. Jean-Paul Sartre formulierte 1944-1945 in Huis clos (Geschlossene Gesellschaft) mit « L’enfer c’est les Autres » („Die Hölle, das sind die anderen“) die mögliche fatale Wirkung des Geistes anderer im intersubjektiven Raum. Dies ist eine geradezu perfekte Formulierung der Gefahr von Empathie, denn sie beschreit das doppelt Fatale von Empathie in einer inadäquaten Umwelt: Erstens vergiftet ein toxisches Umfeld (enfer) jedes offene System direkt, und zweitens führt die Vergiftung durch das erzwungene Schließen (clos) jedes komplexen Systems indirekt zu dessen Absterben. Theodor W Adorno formulierte denselben Sachverhalt als „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“1, indem er den sozial-systemischen Aspekt der Unwelt hervorhob. Erich Kästner formulierte 1932 in Gesang zwischen den Stühlen, Was auch geschieht das akute Gegenmittel: „Was auch immer geschieht: Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken!“ 11.06.2015 38-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Friedrich Dürrenmatt 1962 in Die Physiker „Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern.“ und „Was alle angeht, können nur alle lösen.“ dann ist Empathie nicht schädlich sondern eine unabdingbare Voraussetzung für rational integrierte Lebenserfahrung, also Bildung im Sinne Georg Wilhelm Friedrich Hegels9. Empathie ist allgemein gesprochen immer dann gefährlich, wenn man sich einem Schaden kann Empathie in allen Bereichen anrichten: 1. destruktiven (Destruktion ist prinzipiell regenerierbar und kompensierbar) oder 2. verhindernden (Nihil privativum) oder 3. verleugnenden (Nihil privativum maximum: ein potenziertes größtmögliches Böses, das das Böse leugnet) Gegenüber hilflos – dies ist das entscheidende Kriterium – ausgeliefert sieht, d.h. ohne adäquate Beantwortung mit essentiellen Ressourcen durch die Umwelt, da diese endogen nicht verfügbar sind. Es handelt sich also immer und ausnahmslos um eine Trinität von Täter, Beschädigtem und Umwelt. Zum Opfer wird ein Beschädigter erst, wenn die Umwelt die Tat ignoriert; einzig dadurch definiert sich der Begriff Opfer. Dieses Prinzip gilt grundsätzlich ausnahmslos immer und überall für alles Biologische, Geistige und Soziale, und dies auch dann, wenn die vom Beschädigten für die selbstreferenzielle Selbstregeneration der Beschädigung aufgewendeten Ressourcen die Füllmengen dessen aktueller materieller, energetischer und informationeller Speicher nicht überschreiten, weil diese endogen verfügbaren Ressourcen irgendwann aus der Umwelt wieder ergänzt werden müssen, was, geschieht dies nicht, den Tod bedeutet. Die einzige Ausnahme ist der sofortige Tod, wodurch die Prämisse des autonomen nichtlinearen, nichtautarken offenen, komplexen Systems (alle biologischen, geistigen und sozialen Systeme), das durch selbstreferenzielle Selbstorganisation, Selbstregelung und Selbstregeneration Negentropie aufbaut und sich damit fern des thermodynamischen Gleichgewichts stabilisiert, aufgehoben ist. Ist man 1. nicht selbst betroffen oder erhält man 2. durch die Umwelt ausreichend Unterstützung für a) Sicherheit oder, falls die Beschädigung schon stattgefunden hat, b) Versorgung für die selbstreferenzielle Selbstregeneration, 39-50 11.06.2015 1. auf der transzendierenden sozialen Ebene, indem der toxische Geist des Anderen den Raum der Handlung existenziell limitierend beschädigt und damit alle Entfaltungsebenen des genetischen Potentials (Sensomotorik, Begabung, Selbstwirksamkeit) sowie die Möglichkeiten dem intentionalen Aspekt, Sicherheit und Versorgtheit zu erhalten, Genüge zu tun, letal einschränkt. Hier wird die fundamentale Nichtautarkie (Negentropie) beschädigt, indem die für Funktion, Regeneration und Erweiterung (Wachstum und Entfaltung) komplexer Systeme unabdingbare sensomotorische Aufnahme und Umsetzung von Energie, Materie und Information verhindert wird. 2. auf der transzendierenden intersubjektiven Ebene, indem der toxische Geist des Anderen das Ich essentiell entwertend beschädigt. Hier wird die fundamentale Autonomie (Selbstreferenz, Selbstorganisation, Selbstregelung) beschädigt, indem die für die Entfaltung der Selbstreferenz fundamentale Offenheit komplexer Systeme missbraucht wird. 3. auf der monadischen kognitiven Ebene, indem der toxische Geist des Anderen durch a) sprachliche Verwirrung: - Containerbegriffe wie z.B. Liebe oder Depression, die sich mit jeder Hinzufügung weiter entleeren; - Leere, explizit nie definierte Worthülsen wie z.B. das Gute und das Böse; - Vermeidung notwendiger Differenzierung diametraler Begriffe wie z.B. Regelung, Steuerung und Kontrolle; - Konstruktivistische Begriffe, deren Aufgabe es ist, das Nichtwissen zu verschleiern, wie z.B. Psyche oder Psychosomatik; - grundsätzlich entfremdet falsch definierte Begriffe wie z.B. Angst; b) Floskeln, Stereotype und Klischees; 11.06.2015 40-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc c) gesellschaftliche Mythen wie z.B.: „Du sollst Vater und Mutter ehren“ (Matthäus 15,4; Markus 7,10) „Der Klügere gibt nach“ oder „Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar“ (Lukas 6,29); d) kognitive Verzerrungen wie z.B. Attributionsfehler; e) Double binds (Paul Watzlawick); f) Denkverbote; g) logische Fehler wie z.B. Petitio principii, Argumentum ad ignorantiam [Beamtenlogik], Contradictio in adiecto, Ex falso quodlibets; h) vgl. auch Ludwig Wittgenstein und Immanuel Kant den Raum der Erkenntnis (mentale Abstraktion, Distanzierung, Kommunikation Analyse, Prognostik und Heuristik) existenziell limitierend beschädigt. Die Folge ist Verwirrung. 4. auf der monadischen emotionalen Ebene, indem der toxische Geist des Anderen durch das Verbot oder Gebot von Bewertung eine Beurteilung und adäquate Auswahl durch Mustererkennung des Passenden und Unpassenden aus dem Umgebungspotential verhindert. Die Folge ist Vergiftung durch die Unmöglichkeit einer passenden Auswahl. 5. auf der monadischen körperlichen Ebene, indem der toxische Geist des Anderen die Sensitivität sowohl auf der nach innen gerichteten sensiblen wie auf der nach außen gerichteten perzeptiven Ebene (Empathie der Stufe 1) verhindert. Die Folge ist ein letaler Stopp der selbstreferenziellen Selbstregelung, Selbstorganisation und Selbstregeneration, damit auch der Motorik und der Wahrnehmung des Außen. Ein besonders ekelhaftes Beispiel ist die Verabreichung ruhigstellender Psychopharmaka und Fixierungen in Psychiatrie und Gerontopsychiatrie, die sowohl der gezielten diktatorischen totalitären autoritaristischen terroristischen Gewaltausübung zur Selbsterhöhung der Psychiater wie der Neutralisation des Anderen aus Gründen der Ichschwäche der Psychiater dienen. 4.1 Toxische Techniken 4.1.1 Generelles Prinzip der Entwertung, Erniedrigung, Entwürdigung und Pathologisierung durch Ignoranz und Missachtung der fünf Merkmale des Komplexen in Biologie, Geist und Sozialem Die erste Aufgabe der Sozialverwirrschaften in praxi ist es, den Menschen zu entwerten. Indem alle Sozialverwirrschaften Entwertung anwenden, können sie das den bearbeiteten Raum der betreffenden Menschen (Körper, Geist, intersubjektives Ich, materielle Existenz, Sozialität) über den intersubjektiven Raum beschädigen bis zerstören. Diese Technik war schon in der Antike beliebt, indem man Gegner schmähte, um ihrer Kühnheit, Kampfkraft, Aufmerksamkeit und Konzentration zu minimieren, damit sie überwältigt werden konnten. Systemisch betrachtet werden die endogenen Grenzen übertreten, um die essenzielle selbstreferenzielle Selbstorganisation, Selbstregelung und Selbstregeneration zu stören, zu verhindern, zu beschädigen, was einer Negation der fundamentalen Autonomie alles Biologischen entspricht und damit letal ist. • Die Medizin entwertet vor allem die Autonomie (Selbstorganisation, Selbstregelung, Selbstregeneration, notwendige Selbstreferenz des Systems, zwangsläufige Existenz endogen definierter Grenzen) und zeichnet sich damit vor allem durch Autoritarismus aus. • Die Ökonomie entwertet vor allem die Nichtautarkie (Negentropie, notwendige Offenheit des Systems, zwangsläufige Existenz endogen definierter Bedürfnisse) und zeichnet sich damit vor allem durch Egoismus aus; entwertet aber auch die Autonomie über das dem Neokapitalismus ureigenste Prinzip immer wieder neue Bedürfnisse zu erzeugen (Systematische Mangelerzeugung durch Werbung und Lobbyismus zur Umsatzgenerierung, die latent existierende Bedürfnisse aufnimmt und auf sinnlose und vernunftlose Produkte umleitet.) satt natürliche Bedürfnisse adäquat im Kontext des zu Beantwortenden und der Gesellschaft zu beantworten und zeichnet sich damit vor allem durch Autoritarismus aus. • Die Pädagogik entwertet vor allem die Intentionalität und zeichnet sich damit vor allem durch Egozentrik aus; sie entwertet aber auch in hohem Maße die Qualia und Autonomie und zeichnet sich damit auch durch Narzissmus und Autoritarismus aus. 41-50 11.06.2015 11.06.2015 42-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc • Psychologie, Psychiatrie und Neurologie entwerten Intentionalität, Qualia, Nichtautarkie und Autonomie gleichermaßen und zeichnen sich damit gleichermaßen durch Egozentrik, Narzissmus, Egoismus und Autoritarismus aus. Zusätzlich entwerten sie durch ihren einzigartigen Psychologismus das Bewusstsein. Störungen, Verhinderungen und Beschädigungen werden durch die Sozialverwirrschaften auf allen Ebenen verursacht: körperlich wahrnehmend (z.B. Schmerzleugnung, Problematisierung der Sexualität, externe Objektivierung der Qualia,…), emotional bewertend (vgl. z.B. die hier gezeigte systematische Entwertung sowie umgekehrt Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, 1944, Dialektik der Aufklärung), geistig erkennend (z.B. Double Bind, Denkverbot, Antiaufklärung, kognitive Verzerrungen, undifferenzierte Sprache, Falsifikationslosigkeit etc.), intersubjektiv das Ich statuierend (allgemein inadäquate Beantwortung) und sozial Handlung ermöglichend (z.B. Ökonomisierung aller Lebensbereiche und damit Ausschluss eines Drittels der Bevölkerung in Deutschland). funktionalen Aspekt über seine fundamentale Autonomie, die automatisch und unbewusst aus der Selbstreferenz heraus sich selbst organisiert, reguliert und regeneriert, zu stoppen. Das sich selbst Antwort Geben würde sich realiter rein funktional auf die endogene unbewusste automatische unvermeidliche, für Leben unabdingbare, selbstreferenzielle Selbstorganisation, Selbstregelung und Selbstregeneration – in der Art wie eine Wunde heilt – beziehen, während sich der konstruierte Pseudobegriff der Selbstverantwortung auf die nur exogen leistbare logistische Versorgung des Systems mit Energie, Materie und Information bezieht, was durch das Selbst grundsätzlich nicht leistbar ist, da dies einem Perpetuum mobile erster oder zumindest zweiter Art entspräche! 4.1.2 Spezifische Technik 1 an der Wurzel des Komplexen durch Oktroyierung des Phantasmas von Individuum und Monade mit der Folge von Separierung, Abgrenzung, Ausgrenzung und Isolation Indem alle Sozialverwirrschaften auf ihrer jeweiligen Ebene die Technik der Isolation anwenden, können sie das Leben in seinem exogenen ressourcenbezogenen Aspekt über seine fundamentale Nichtautarkie aushungern. Systemisch betrachtet wird die strukturelle Offenheit aller komplexen Systeme negiert, um die endogenen Bedürfnisse, die die Qualitäten des Aufbaus von Negentropie definieren, zu negieren, was der totalen Negation der fundamentalen Eigenschaft der Nichtautarkie alles Biologischen und Geistigen und Sozialen entspricht und damit garantiert mit minimalem Aufwand letal wirkt. 4.1.4 Der Aspekt Funktion Umgebungssysteme, die nekrophil aufgebaut sind, schaden geistigen Subsystemen schon implizit latent durch das bewusste und unbewusste Gewahrwerden der lebensfeindlichen Qualität der Umgebungssysteme (z.B. totale Ökonomisierung und Erzeugung von exponentiellem Wachstum [Club of Rome, 1972, The Limits to Growth] und Maximalbeschleunigung [Beschleunigungskrise: Peter Kafka, 1994, Gegen den Untergang], Entdemokratisierung [Ulrich Beck, 1986, Risikogesellschaft] [Colin Crouch, 2004, Post-Democracy], Psychopathisierung [Kevin Dutton, 2013, Psychopathen] und konstruktivistische Virtualisierung [Face Book und Gamification] aller Lebensbereiche im Neoliberalen Turbokapitalismus). 4.1.5 Der Aspekt Verfügbarkeit Umgebungssysteme, die nekrophil aufgebaut sind, schaden den Subsystemen explizit aktiv, sobald diese eine Ressource aus ihrem Umgebungssysteme benötigen. 4.2 Beispiele Um die erste Technik zu leugnen, wurde zusätzlich der Pseudobegriff der Selbstverantwortung kreiert, um das Leben in seinem endogenen • Das Erleben der Bösartigkeit von in der sozialen Hierarchie oben Stehenden, die ihre endogene Schwäche, Kleinheit und Hässlichkeit durch exogene Macht, Größe, und Pomp kompensieren: « Toute méchanceté vient de faiblesse. » („Jede Bosheit ist die Folge von Schwäche.“) (Jean-Jacques Rousseau, 1762, Emile, Buch 1, Kapitel 8, Absatz 3) 43-50 11.06.2015 4.1.3 Spezifische Technik 2 an der Wurzel des Komplexen durch Oktroyierung des Phantasmas von Selbstverantwortung mit der Folge der systematischen Entleerung des Systems 11.06.2015 44-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc • Das Erleben des in unserer Gesellschaft systematischen, selbstgerechten Opferns von Beschädigten durch all jene, die bisher Glück hatten oder so minderwertig sind, dass ihnen bisher nichts geschehen konnte. • Das Erleben des Wunsches von Lehrern in der Schule, man möge versagen. • Das Erleben des Nihil privativum in der Praxis der Sozial„Wissenschaften“. • Das Erleben des menschenverachtenden deutschen Staates in Legislative Judikative und Exekutive gegenüber Flüchtlingen. • Das Erleben des Nihil privativum maximum in der Praxis der Sozial„Wissenschaften“. • Das Erleben des selbstgerechten über Resilienz von Beschädigten Faselns von Sozialverwirrschaftlern und anderen Schwätzern, die selbst nie irgendetwas erlebten, was ihnen das praktische Recht dazu gäbe. • Das Erleben des Bösen im Geist von Psychoanalytikern, die ihre Analysanden „analysieren“, indem sie ihnen unterstellen, sie hätten an der Vergewaltigung oder was ihnen auch immer angetan wurde unterbewusst Gefallen gehabt und es sich unterbewusst gewünscht (Psychologismus, der das Bewusstsein missachtet und ignoriert). • Das Erleben des Bösen im Geist eines Otto Kernberg oder eines Michael Linden. • Das Erleben der tausendfachen menschenverachtenden Antisozialität von Richtern und Psychiatern die sich durch gegenseitiges Zuschieben der Entscheidungshoheit von ihrer Verantwortung exkulpieren (z.B. Gustl Mollath). • Das Erleben des Bösen im Geist von Verhör- und Folter-Spezialisten, KZ-Aufsehern, SS-Offizieren, Polizisten und anderen basal gewalttätig-grausamen Sadisten, die sich eine durch die Macht des Staates gesicherte Position suchen, wo sie für ihre Geisteskrankheit auch noch bezahlt werden. • Das Erleben des Geistes von Menschen, die sich weigern Person zu sein (Hannah Arendt) • Das Erleben des menschenverachtenden Geistes von Katholiken, die einem missbrauchten Internatszögling antworten, dass in katholischen Klöstern so etwas nie möglich wäre (Nihil privativum maximum), oder, dass die Anderen es ja auch verkraftet hätten (Nihil privativum durch Resilienz-Phantasma). 45-50 11.06.2015 • Das Erleben der Menschenverachtung des Westens gegenüber dem mittleren Osten z.B. im Drohnenkrieg der USA. • Das Erleben der systematischen Menschenverachtung Europas gegenüber den afrikanischen Flüchtlingen. • Das Erleben der totalen Ignoranz der Welt 1994 im Genozid an den Tutsi in Ruanda. 5 Maßnahmen gegen das toxische Bewusstsein der Umwelt Empathie addressiert über den eigenen Geist den Geist des Anderen im emergenten intersubjektiven Raum. Toxine in diesem Raum sind daher geistige Toxine, die im intersubjektiven Raum übertragen werden wie ein physisches Kontaktgift im Wasser in dem man schwimmt. Da der Geist auf alle monadische Ebenen einwirkt, können toxische Inhalte des intersubjektiven Raums im • physischen (sinnlich erlebenden), • emotionalen (persönlich bewertenden) und • kognitiven (heuristisch analysierenden) Raum Wirkungen entfalten. Da Kommunikation sowohl auf der Informationsebene wie auf der Beziehungsebene stattfindet, können beide Ebenen im intersubjektiven Raum vergiftet werden. Die Wirkungen auf der Beziehungsebene sind jedoch deutlich stärker ausgeprägt, da die Beziehungsebene bei den meisten Menschen bewusstseinsfern ist und sich somit nicht wie die bewusstseinsnahe Informationsebene distanzieren und schützen kann. Ausserdem ist die Beziehungsebene zeitlich weit vor der Informationsebene, sogar schon pränatal in einer rein körperlichen Vorform des erwachsenen Bewusstseins aktiv, was den Umgang mit aus dieser Zeit stammenden Toxinen für das erwachsene Gehirn erschwert. (Arthur Janov, 1976, Revolution der Psyche, S. 276, Leslie Pam) (Siegfried Petry, 1996, Erlebnisgedächtnis und Posttraumatische Störungen – Begleitetes Wiedererleben als Therapie) (Anna Katharina 11.06.2015 46-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Braun, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, p-16292, http://www.ibio.ovgu.de/-p-1) Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc http://www.uni-magdeburg.de/- Toxine aus dem intersubjektiven Raum werden hauptsächlich in der nichtdominanten Hemisphäre (nichtsprachlich parallel bildlichen, holistisch synthetisierenden, beziehungsorientierten), die dem sinnlichen Erleben zugeordnet ist, gespeichert. Deshalb wird der intersubjektive Raum in erster Linie als beziehungsbezogen ichdefinierend und emotional bewertend erlebt. In der dominanten Hemisphäre (sprachlich sequentiell tonalen, reduktionistisch analytischen, informationsorientierten), die dem geistigen Erkennen zugeordnet ist, können jedoch jederzeit sprachliche und logische Vergiftungen eigelagert werden, z.B. kognitive Verzerrungen, Double binds, Denkverbote, logische Fehler wie Petitio principii, Argumentum ad ignorantiam [Beamtenlogik], Contradictio in adiecto, Ex falso quodlibet, leere Worthülsen, Floskeln, Stereotype und Klischees, gesellschaftliche Mythen etc., die allesamt im Schatten einer Autorität und deren Macht verwendet werden. Die Folge davon ist, dass die Möglichkeiten des abstrahierenden sprachlichen Geistes eingeschränkt, beschädigt, verhindert werden, die den eigenen Geist vor dem Eindringen Gift aus dem intersubjektiven Raum schützen könnten! Siehe vor allem Paul Watzlawick (Double bind theory) und Ludwig Wittgenstein: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ (Ludwig Wittgenstein, 1922, Tractatus LogicoPhilosophicus, §5.6, http://tractatus.net.tiddlyspot.com/) sowie Alexander von Humboldt: „Die Sprache ist Ausdruck meiner Weltanschauung.“ Ein Toxin sollte im Mentalen genauso wie im Physischen primär den emotionalen systemischen Hinweisreiz Ekel auslösen; und Ekel bedeutet Kontaktvermeidung und nicht Kampf oder Flucht wie bei Schmerz. Da wir uns im intersubjektiven Raum auf der Ebene des Geistes befinden, folgt als adäquate Reaktion mentale Distanzierung, und diese ist mit der dominanten Hemisphäre und Versprachlichung auf der Informationsebene erreichbar. Erich Kästner formulierte 1932 in Was auch geschieht in Gesang zwischen den Stühlen die primäre Regel des Selbstschutzes im intersubjektiven Raum: „Was auch immer geschieht: Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken!“ 47-50 11.06.2015 Da die Wissenschaft des Geistes die Philosophie (die Liebe zur Weisheit) ist, findet man hier folgerichtig Anleitung für ein intersubjektives Immunsystem. Max Horkheimer benannte die Funktion der Philosophie mit: „Philosophie ist dazu da, dass man sich nicht dumm machen lässt.“ und von Ludwig Wittgenstein stammt der Satz: „Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.“ (Ludwig Wittgenstein, 1953, Philosophische Untersuchungen, §109, http://www.geocities.jp/mickindex/wittgenstein/witt_pu_gm.html#LocalLink-c109), der die Sprache als Mittel der Verhexung wie der Enthexung benennt. Philosophie ermöglicht demnach im intersubjektiven Raum 1. durch spezifische Ergänzungen der persönlichen Mustererkennung, die für das eigene Ich Förderndes und Schädigendes wahrnimmt, unterscheidet und benennt, das Schädigende zu fliehen oder aus dem eigenen Leben auszuschließen und das Fördernde anzureichern und 2. Toxine zu erkennen und durch spezifische Antidote zu neutralisieren. Ein nichtphysisches Gift kann sowohl im das Ich exogen statuierenden intersubjektiven Raum ( Sensorik) wie dem das Ich endogen durch Handlung umsetzenden sozialen Raum ( Motorik) wirken: • Den sozialen Raum kann das Mittel der Philosophie nicht säubern, denn dies ist der Raum der Ermöglichung von Handlung (Motorik) in der materiellen Welt, der Realität erster Ordnung. Dieser Bereich kann nur durch Kooperation und Solidarität mit Gleichgesinnten gereinigt und adäquat gestaltet werden. Siehe hierzu Fremdhilfe versus Resilienz und Selbsthilfe versus kooperative Solidaritaet von aehnlichen Menschen mit aehnlicher Lebenserfahrung.doc. • Im intersubjektiven Raum kann die Philosophie als Antidot mentale Toxine neutralisieren, denn dies ist der Raum der Wahrnehmung (Sensorik) und der Ichdefinition in der mentalen Welt, der Realität zweiter Ordnung. Daraus ergeben sich 3 Grade der Vergiftung: 1. Ist das mentale Toxin noch nicht eingedrungen, dann kann Philosophie den Opferungsprozess durch die Umwelt verhindern, indem a) durch das Erkennen des Nihil privativum (das Nekrophile, die Verhinderung, Bremsung, Störung des alles Leben 11.06.2015 48-50 Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc Erweitertes Empathiemodell Arbeitsversion.doc auszeichnenden intrinsischen Impulses) im Geist der Umwelt Flucht vor dem Bösen (und Kampf gegen das Böse) ermöglicht wird (das nicht kämpfen und nicht fliehen Können ist in jedem Falle tödlich!) und indem b) durch das Erkennen des Nihil privativum maximum (das potenzierte größtmögliche Böse, das Leugnen des Bösen) im Geist des Gegenübers dieses sogar vollständig neutralisiert werden kann. 2. Ist das mentale Toxin bereits eingedrungen und hat es seine Wirkung im Bewusstsein entfaltet, dann beginnt es die betroffenen Bereiche des Ichs zu zerstören. Die Neutralisation eines bereits eingedrungenen und im Bewusstsein wirkenden mentalen Toxins kann nur in einem adäquaten intersubjektiven Raum wieder neutralisiert werden, d.h. mit und durch einen spezifisch für die Beschädigung passenden Menschen! Psychotherapeuten sind hierfür in praktisch allen Fällen und egal welcher Schule nicht nur ungeeignet, sondern extrem gefährlich! 3. Hat das mentale Gift bereits Teile des Ichs zerstört, reicht auch ein adäquater intersubjektiver Raum alleine nicht mehr aus: Der Neuaufbau geht nur über einen adäquaten intersubjektiven Raum plus einen adäquaten sozialen Raum, weil die Zerstörung nicht nur die mentalen sensorischen, das Ich definierenden, sondern zwangsläufig auch die assoziierten sozialen, Handlungsimpulse erzeugenden Bereiche im Gehirn zerstört hat (Sensomotorik). Explizit distanziere ich mich hier von Michael Linden und seiner Posttraumatic Embitterment Disorder (2003). Zum einen ist offensichtlich, dass Michael Linden nicht weiß, wovon er spricht. Weil er nicht weiß, wovon er spricht, reagiert er mit der typischen Wahnbildung, die seinem Berufsstand seit eh und je zu eigen ist: Er spricht Betroffene erstens explizit kausal für die Taten der Täter schuldig und zweitens verantwortlich für die Folgen der Beschädigung. Er spricht den Beschädigten explizit das Recht und die Pflicht sich zu wehren ab. Außerdem schändet er die Philosophie. Michael Linden ist ein idealtypisches Beispiel für einen egozentrischen, narzisstischen, egoistischen, autoritaristischen psychologistischen, das Leben in seinem Fundament verachtenden Charakter, der in reinster Kultur als Nihil privativum und als Nihil privativum maximum wirkt. Er ist ein klassischer Opferpriester und man kann allen von ihm Geopferten nur raten, die Philosophie gegen seine „Weisheitstherapie“ anzuwenden! 49-50 11.06.2015 11.06.2015 50-50