„Integration leben“

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„Integration leben“
Integrationsrat der Stadt Arnsberg
Preisträger 2015
„Integration leben“
Arnsberg, 22. März 2015
Für außerordentliches bürgerschaftliches Engagement
und den damit verbundenen vorbildlichen Einsatz für die Demokratie
und eine solidarische Gesellschaft.
Der Preisträger 2015
v.l.o.: Adnan Al-Kabbani, Liridon Bitiqi, Dorothee Brunsing-Aßmann, Marco Calcagno,
Mahmut Celik, Carl Julius Cronenberg, Ayse Düzgün, Tarik Ersöz, Werner Frin, Ertugrul Gökce,
Cem Gökce (Vorsitzender), Rosemarie Goldner, Plaurent Kazani, Hatice Kelter (Stellv. Vorsitzende),
Hubertus Mantoan, Ilhan Özcan, Gisela Schulte, Hans Wulf und Mesut Yalciner
Integrationsrat der Stadt Arnsberg
Inhalt: n Handlungsfelder
n Projekte & Tätigkeiten
n Organisationsbeteiligungen
n Auszug aus der Laudatio
n Julius Drescher – ein Vorbild!
n Wir bewegen was
03
Handlungsfelder
„„ Politische Partizipation
„„ Förderung der Antidiskriminierungsarbeit
„„ Interkulturelle Öffnung der Verwaltung
„„ Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde
„„ Förderung der Migrantenselbstorganisationen
„„ Dialog der Religionen
„„ Förderung von Migrantenkindern im Elementarbereich
„„ Verbesserung der Schulerfolge von Migrantenkindern
„„ Maßnahmenprogramm Übergang Schule/Beruf
„„ Wohnen und Stadtentwicklung
„„ Sport
„„ Gesundheitsfragen
„„ Seniorenarbeit
„„ Verbesserung der Lebenssituation von Asylbewerbern und Flüchtlingen
Projekte & Tätigkeiten
„„ KITA-Plätze Bedarf in der Stadt Arnsberg
„„ Delegierte Mitglieder Hauptauschuss und Mitgliederversammlung der LAGA-NRW
„„ Bestellung eines beratenden Mitgliedes in den Ausschuss für Schule, Jugend und
Familie
„„ Mitwirkung im DIES INTERNATIONALIS Orga-Team
„„ Unterstützung Projekt Migranten in die Feuerwehr!
„„ Unterstützung Projekt „Die interkulturelle Schule als Regelschule durchsetzen!“
LAGA-NRW
„„ Seminar in Kooperation mit VHS-Arnsberg 30.10.2010 Qualifizierungsreihe „Integration
durch politische Teilhabe. Politisch partizipieren heißt handeln“
„„ Verbesserung der Lebenssituation von Asylbewerbern und Flüchtlingen – Besuch
Unterkünfte
04
„„ Förderung der Migrantenselbstorganisationen – Besuch der Organisationen
„„ Befassung mit dem Thema „Rassismus und Diskriminierung“ Erörtung Erfahrungen
in Arnsberg
„„ Unterstützung
Quartiersmanagementbüro
Interessenbekundungsverfahren
Moosfelde
beim
Projekt
„„ Initiator und Unterstützung beim Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit
Courage“ in Arnsberg
„„ Einführung Fragestunde für Einwohner
„„ Thema Bildung Kindergarten, Schule, Ausbildung und im Beruf
„„ Gründung Arbeitskreis Bildung
„„ Einbringung Meinung der Migranten über Schulform Sekundarschule
„„ Unterstützung Projekt „Interkulturelle Öffnung der Verwaltung“ LAGA-NRW
„„ Unterstützung Kooperation im Quatier – KIQ Hüsten
„„ Schweigeminute und Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt 23.02.2012
„„ Präsenzverbesserung der Verwaltung, Büro für Zuwanderung und Integration wieder
näher am Rathaus anzusiedeln (aktuell in Heinrich-Lübke-Str.)
„„ Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums im Hochsauerlandkreis. Der
Kreistag hat mit Beschluss vom 29.06.2012 die Verwaltung mit der Erarbeitung eines
Konzeptes zur möglichen Realisierung eines Kommunalen Integrationszentrums
beauftragt. Auch der IR der Stadt Arnsberg sollte deutlich machen, dass er die
Einrichtung eines Kommunalen Integrationszentrums für überaus wichtig erachtet
und sich dafür aussprechen, dass dieses Projekt mit großer Priorität vorangetrieben
wird.
„„ Unterstützung „Bundesweite Veranstaltung gegen Rassismus“ 2013 beim DIES
INTERNATIONALIS
„„ Mitwirkung im Arbeitskreis Bildung und Sprache beim Hochsauerlandkreis in
Meschede
„„ Wahlwerbung für Integrationsratswahlen 2014
„„ Aussprache „Auswirkungen neu eingeführter Mietobergrenzen für Jobcenterkunden
auf die von sozialer Segregation ohnehin bereits betroffenen Stadtteile“
„„ Interview zum Projekt „Innovationsaktivitäten und -bedingungen bei der Integration
von Migranten - eine Pilotstudie zur Messung sozialer Innovationsprozesse“ an der
Universität Heidelberg.
05
Organisationsbeteiligungen
„„
DIES INTERNATIONALIS
Der ortsansässige Verein Internationaler Arbeitskreis e. V. veranstaltet seit 45 Jahren den
DIES INTERNATIONALIS, das Fest der ausländischen Mitbürger in Arnsberg. Unter der
Mitwrkung des Integrationsrates der Stadt Arnsberg sind die Vorbereitungen für den DIES
INTERNATIONALIS 2015 in vollem Gange. Die Veranstaltung findet am 30. Mai 2015 in Neheim
auf dem Marktplatz statt.
Die Veranstaltung hat ihren Ursprung in den 60er Jahren. 1962 begann die Studienrätin Dr.
Agnes Wenke in privater Initiative, den italienischen Gastarbeitern bei der Orientierung
in der neuen Heimat Neheim-Hüsten
Hilfestellung zu leisten. Sie hatte in Italien
studiert und war der Sprache mächtig.Mit
anderen engagierten Bürgern gründete
sie 1969 den Internationalen Arbeitskreis
Arnsberg, der sich anfangs um Wohnungen
und Möbel für die Gastarbeiter kümmerte.
Um die Familien der Gastarbeiter und die
einheimische Bevölkerung näher zusammen
zu bringen wurde im Jahr 1969 das erste
Begegnungsfest – schon unter dem Titel DIES
INTERNATIONALIS organisiert und durchgeführt und fand bis 1989 im Zweijahresturnus
statt. Seit 1990 wird das Fest jährlich auf
dem Marktplatz in Neheim gefeiert.
Mittelpunkte des Festes sind neben den kulinarischen Angeboten immer auch kulturelle
Programme, die in erster Linie aus folkloristischen Darbietungen bestehen. Anfänglich
eher unprofessionell organisiert, hat sich
der DIES INTERNATIONALIS inzwischen als
eine der bedeutendsten Veranstaltungen
der Stadt Arnsberg entwickelt. Ein fester Bestandteil des Festes ist das Friedensgebet, bei
dem die in Arnsberg vertretenen Religionen ihre Bitte um Frieden in Gebet oder Tanz zum
Ausdruck bringen.
Das Organisationsteam des DIES INTERNATIONALIS mit Frau Gabriele Schüttelhöfer, Sonja
Essers, Peter Josek, , Sandro da Silva, Beate Albersmeier und Heino Künkenrenken und
Tarik Ersöz vom Integrationsrat freut sich auf viele Fest-Besucher am 30. Mai 2015 auf dem
Neheimer Marktplatz.
06
„„ Initiator und
Unterstützung beim
Projekt „Schule ohne
Rassismus - Schule mit
Courage“ in Arnsberg
Auf Initiative des ersten
Integrationsrates
Arnsberg begannen schon vor
Jahren die Projekte und
Aktivitäten, zu „Schule
ohne Rassismus“ und damit zu „Schule mit Courage“ am St. Ursula Gymnasium in Arnsberg.
Im März 2013 konnte das St. Ursula Gymnasium dann als erste Schule in Arnsberg mit dem
Zertifikat ausgezeichnet werden.
Es folgten weitere. Im Mai 2014 erhielt das Franz-Stock-Gymnasium das Zertifikat und zuletzt wurde am 17. November 2014 unter der Schirmherrschaft des SPD-Bundestagsabgeordneten, Dirk Wiese, die Auszeichnung an das Berufskolleg Am Eichholz vergeben.
Es war zwar jedes Mal nur eine nüchterne mattsilbrig-schwarze Tafel, die bei den Festakten
an die jeweiligen Schulen übergeben wurde, dennoch war der Jubel der Schülerinnen und
Schüler an den beiden Gymnasien und am Berufskolleg groß. Das Berufskolleg am Eichholz
trägt damit als erstes Berufskolleg im Hochsauerlandkreis den Titel „Schule ohne Rassismus
– Schule mit Courage“.
Ein Ort für den Beginn unbefangener Freundschaften
Auch das Beispiel des Berufskollegs zeigt, dass die Vorbereitungen einige Zeit in Anspruch
nahmen. Zwei Jahre lang hatte eine Projektgruppe unter Leitung von Schulseelsorger Roland Piontek in der Schule für das Projekt geworben, Aktionen durchgeführt und die nötigen
Unterschriften gesammelt. Schulleiter Werner Roland konnte dann im November die Auszeichnung stolz von Sevgi Kahraman-Brust entgegen nehmen, die die Urkunde im Rahmen
der Bundeskoordination der Initiative Schulen mit Courage überreichte. „Es ist für mich ein
hoffnungsvolles Zeichen und eine Kultur gegenseitiger Achtung und Anerkennung, wenn so
viele Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund wie an unserer Schule im friedlichen Miteinander lernen können“, so Roland. Immerhin lernen junge Leute aus 43 Nationen
am BKAE. Damit ist das Berufskolleg ein weiterer perfekter Ort für den Beginn unbefangener Freundschaften in einer friedlichen Gesellschaft.
Schule mit Courage
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist mittlerweile mit mehr als 1500 Schulen
das bundesweit größte Schulnetzwerk. Um den Titel zu erwerben, müssen mindestens 70
Prozent aller Schulzugehörigen – Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Schulbedienstete –
sich durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage“ bekennen. Jeder, der unterschreibt, verpflichtet sich, sich langfristig mit Aktionen
und Projekten an der Schule gegen Gewalt, Diskriminierung und Rassismus zu engagieren.
07
Integration ist Teil unserer Demokratie
aus der Laudatio von Franz Müntefering
Als wir im Kuratorium des Julius-Drescher-Preises darüber
berieten, wen wir in dieser Zeit, in diesem Jahr, in besonderer
Weise Dank und Anerkennung sagen könnten, erinnerten wir
uns auch an gelungenes Engagement über viele Jahre in NeheimHüsten, das sich mit dem Namen Frau Wenke verband und kamen
an beim Integrationsrat der Stadt Arnsberg, der 2014 gewählt
wurde. Und sehen ihn als Mut machendes Zeichen.
Integrationsarbeit 2015 ist kein Thema am Rande der Gesellschaft
und keines, das dem Zufall überlassen bleiben darf. Es ist keines,
das gutwillige „Poolbürger“ für „Buiterlinge“ machen, nicht Einheimische für Einwanderer, ethnische Minderheiten. Integrationsrat heißt Miteinander auf gleicher Augenhöhe. Die Wahl, das
Instrument der Demokratie, bei dem jeder und jede mit gleichem
Gewicht eine eigene Meinung hat und die Wahl treffen kann,
ist ein gutes modernes Zeichen für das Verständnis von Integration heute. Und so sind da
Frauen und Männer, die gewählt worden sind für diese Aufgabe. Die damit Verantwortung
annehmen und haben für das, was dazu in ihrer Stadt geschieht oder nicht geschieht. Was
gelingt oder misslingt.
Das sind Frauen und Männer, die sich dafür wählen
lassen – manchmal ignoriert, manchmal sogar
belächelt von modernen Spießbürgern – die sich
wählen lassen in dem Bewusstsein: Integration ist
wichtig, Integration ist Teil unserer Demokratie.
Freundliche Worte, Schulterklopfen und fröhliches
Fest sind hilfreich, aber es geht um mehr. Um den
Alltag in seinen Höhen und Tiefen.
Franz Müntefering
dankte und gratulierte im
Namen der HSK-SPD dem
Integrationsrat der Stadt
Arnsberg – Preisträger des
Jahres 2015
Alles immer gemessen an dem, was unser Grundgesetz uns aufgibt.
Dem Integrationsrat der Stadt Arnsberg wünschen wir Tatkraft und gutes Gelingen seiner
Arbeit und sagen: „Glückwunsch!“
im Namen des Kuratoriums
08
Julius Drescher – ein Vorbild!
Er war von 1956 bis 1958 und von 1961 bis 1963 Bürgermeister der Stadt Brilon. Mit einigen
gleichgesinnten Frauen und Männern gründete er 1946 nach dem Ende der grauenhaften Hitler-Diktatur die Briloner SPD.
Julius Drescher war fast vier Jahrzehnte die Führungspersönlichkeit der Briloner Sozialdemokraten und der SPD im Altkreis Brilon. Er führte den SPD-Ortsverein 26 Jahre lang
bis 1976 als Vorsitzender, organisierte im gesamten Altkreis Brilon die Wahlwettbewerbe.
Seiner Arbeit im Stadtrat von 1948 bis 1984, im Kreistag von 1948 bis 1974 und im Landtag
des Landes Nordrhein-Westfalen von 1956 bis 1980, mit kurzzeitigen Unterbrechungen,
stellte er stets das Wissen voran: „Eine Demokratie ohne soziale Gerechtigkeit, ohne
Chancengleichheit der Menschen war und ist nicht überlebensfähig“.
Das Wohl seiner Vaterstadt Brilon prägte auch seine Arbeit im Landtag. Die Ausweisung
des LEP-VI-Gebietes als großes
Gewerbegebiet auf der Briloner
Hochfläche Mitte der 1970er
Jahre ist ihm entscheidend mit zu
verdanken.
Mit seinem politischen Wirken
hat er die Weichen für die Zukunftsfähigkeit seiner Stadt
gestellt, die bis in die heutigen
Tage das wirtschaftliche und
gesellschaftliche Leben in Brilon
zum Positiven beeinflussen.
Sein Einsatz für die Menschen,
für die Bürgerinnen und Bürger
erfolgte ohne Eigennutz. Er hat
nicht resigniert, als die allmächtige Kirche und die allmächtige
Presse in seiner ersten Amtsperiode als Bürgermeister gegen ihn
kämpften.
09
Wir bewegen was
Viel Gutes passiert. Wir müssen nicht bei Null anfangen.
Aber es bleibt noch viel zu tun. Und nichts ist für immer erreicht.
Viele engagieren sich, tragen ihren Teil bei zum Gelingen unserer Demokratie und unserer
Zivilgesellschaft. Dieses haupt- und ehrenamtliche Engagement der Vielen ist der Kitt der
Gesellschaft. Frauen und Männer, Alte und Junge, Deutsche und Nicht-Deutsche machen
dabei mit. Das ist gut.
Die Idee heißt: Organisierte Solidarität. Untergehakt, zusammen mit anderen, Hilfe, Unterstützung, Förderung, Demokratie, Fortschritt möglich machen.
Menschen sind auf Menschen angewiesen. Der Staat muss Sozialstaat garantieren. Aber
Soziale Gesellschaft vor Ort, die gelingt nur, wenn möglichst viele an ihrem Platz ihren Teil
beitragen. Es lohnt sich. Und es macht sogar Freude.
„„ Übernehmen Sie Mitverantwortung in der Zivilgesellschaft, in Vereinen und
Verbänden, Initiativen, Gruppen, Nachbarschaften, Institutionen.
„„ Parteien sind Teil der Zivilgesellschaft. Sie haben Erfahrung und wissen, wie es geht.
In demokratischen Parteien mitzureden, mitzuwirken, mitzuentscheiden, das macht
Sinn. Wir empfehlen: In der SPD.
„„ Mischen Sie sich ein in Sachen Integration; für ein harmonisches Zusammenleben
aller Nationen in Ihrer Gemeinde.
„„ Nachhaltigkeit ist eine der Bedingungen für Gerechtigkeit. Deshalb brauchen wir
Nachhaltigkeit auch in der Gleichstellung von Frauen und Männern, in der Mobilität,
in der Kultur, in allen sozialen Fragen, beim fairen Handel, im Sinne der Partizipation.
Im Leben in seiner ganzen Vielfalt. Denn eines hängt mit dem anderen zusammen.
„Mehr Demokratie wagen“, das war in den 1970er Jahren eine Botschaft mit großer Wirkung.
„Mehr Demokratie wagen - Teil II“ – das täte unserem Land gut. Wir Sozialdemokratinnen
und Sozialdemokraten sind dabei und laden Sie ein mitzumachen.
v.l.: Franz Schrewe, Hubert Wienecke, Jochen Westermann, Reinhard Schandelle, Franz Müntefering, Dirk
Wiese, Liesel Reding, Dr. Karsten Rudolph, Siegfried Lumme, Manfred Drescher und Horst Vielhaber
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Impressum
Kuratorium Julius-Drescher-Preis
c/o Büro Dirk Wiese MdB
Winziger Platz 12
59872 Meschede
Telefon: 0291 9967 - 13
Telefax: 0291 95289712
E-Mail: [email protected]
Mitglieder des Kuratoriums:
Franz Müntefering MdB (Sprecher), Liesel Reding, Reinhard Brüggemann, Manfred Drescher, Willy Judith,
Dr. Gerd Lanz, Siegfried Lumme, Dr. Karsten Rudolph, Reinhard Schandelle, Franz Schrewe, Horst Vielhaber,
Staatssekretär a. D. Jochen Westermann, Hubert Wienecke, Dirk Wiese