lesen & Bild... - Archiv 2015
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„Ich möchte in meinem Heimatort Kibaale eine Krankenstation bauen“, so Patrick Kasaija, Pfarrer in Bernbach und Altenmittlau. Brigitte Vagedes, Pfarrer Patrick Kasaija, Hein Vagedes Warum? Das zeigten die Bilder von Brigitte und Hein Vagedes aus Kassel. Die beiden sind Freunde von Pfarrer Kasaija und haben ihn im Sommer 2011 in seinem Heimatland Uganda besucht. Auf Einladung des Pfarrgemeinderates und der kfd Bernbach hielten sie einen eindrucksvollen Bildvortrag, der den rund 35 interessierten Gemeindemitgliedern die Situation in der Heimat ihres Pfarrers etwas näher brachte. Natürlich zeigten sie wunderschöne Naturbilder und Nahaufnahmen von Nilpferden, Giraffen, Elefanten, Warzenschweinen und Büffelherden. Aber schon beim Anblick der unwegsamen Straßen oder besser gesagt der festgefahrenen roten Erde merkte man schnell, dass in Uganda vieles anders ist als bei uns. Die rote Erde, die grünen Pflanzen und die freundlichen und bunt gekleideten Menschen hatten einen farbenfrohen Eindruck beim Ehepaar Vagedes hinterlassen. Von Ugandas Hauptstadt Entebbe ging die Reise in unterschiedlichen Etappen zum Heimatort des Pfarrers. Natürlich führte sie eine Station auch in die Bischofskirche von Hoima, dem Ort, wo Pfarrer Kasaija seine Priesterweihe empfing. Seite 1 von 2 Besondere Erlebnisse für sie waren eine Hochzeitsfeier und die Beerdigung des Vaters eines Priesters, die sie miterleben konnten. Ebenso besuchten sie die Pfarrei von Pfarrer Josef, einem befreundeten Priester von Pfarrer Kasaija, der 15.000 Katholiken, verstreut in 47 Dörfern, betreut. Gerade in den abgelegenen Dörfern bauen sich die Menschen ihre Kapellen selbst, die so klein und bescheiden sind wie ihre eigenen Häuser. Besonderer Höhepunkt der Reise war der Besuch in Pfarrer Kasaijas Heimatort Kibaale, wo sie von seiner Familie herzlich und mit Blumen, Tanz und Gesang empfangen wurden. Während eines Gottesdienstes sollte Pfarrer Kasaija ein Kind taufen, nachdem sich aber herumgesprochen hatte, dass er da war, brachten plötzlich zwölf Familien ihre Kinder zur Taufe. „Es war eine lange Zeremonie, aber man spürte, dass ihm jeder Täufling ganz wichtig war, er hat sich jedem Kind liebevoll zugewendet“, berichtete Brigitte Vagedes. 2009 begann Pfarrer Kasaija mit der Planung und dem Bau der Krankenstation, von der bislang der Rohbau stehe, allerdings habe dieser noch kein Dach. „Warum baue ich kein Kino oder eine Disco?“ fragt Pfarrer Kasaija und gibt selbst die Antwort. „Die Menschen sind mir ganz wichtig, da sie in der Regel kein Auto besitzen, müssen sie bei Krankheit einen weiten Fußmarsch auf sich nehmen.“ Für manche bedeute deshalb eine leicht heilbare Krankheit wie beispielsweise Blinddarm ein Todesurteil. „Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ Dieses afrikanische Sprichwort sei für ihn Ansporn sich für die Menschen in seiner Heimat einzusetzen und die Welt ein kleines bisschen zu verändern. Deshalb freut er sich auch über jede Spende und über jeden Euro, den er von seinem Priestergehalt sparen kann. Auch die Pfarrgemeinde St. Bartholomäus Bernbach unterstützt dieses Projekt gerne. So laden kfd und Pfarrgemeinderat für Sonntag, 22.3.2015, ab 11.30 Uhr zum Fastenessen in den Edith-Stein-Saal nach Bernbach ein. Auf dem Speiseplan stehen Markklößchensuppe, Spaghetti mit Hackfleischsoße und Waffeln mit Obstsalat. Außerdem werden Produkte aus fairem Handel angeboten. Der Erlös des Essens kommt der Krankenstation von Pfarrer Kasaija in Kibaale/Uganda zugute. Alexandra Pinkert Seite 2 von 2