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Die 110. Infanterie-Division, 9. Armee, Heeres-Gruppe Mitte … 10.06.2015 … im nördlichen Frontabschnitt Die 110. ID wurde in klassischer Zusammensetzung mit den drei Infanterie-Regimentern, dem 252. IR, 254. IR und 255. IR am 10. Dezember 1940 im Raum Lüneburg als Division der 12. Welle aufgestellt. Bis zum 1. Feb. 1942 war Gen-Lt Ernst Seifert ihr Kommandeur; vom 1.2.42 – 1.6.43 Gen-Lt Martin Gilbert. Zu Beginn des Rußland-Feldzuges stand sie im Verband des XXXXII.AK dem OKH (als Reserve) zur Verfügung und marschierte im Juni 1941 aus dem Raum Suwalki über Olita (Alytus) – Wilna – Postawy und Polozk in den Raum Welikije Luki. Die Schlacht um Welikije Luki endete am 26. August 1941. Auszüge aus dem Kriegstagebuch des OKW © by Bernard & Graefe Verlag GmbH & Co. KG, Bonn Es haben erreicht: 23. Juni 1941 9. Armee: XXXXII. AK hat mit 87.ID Stawiski und Gegend 6 km nordwestl. Osowiec erreicht. … 24. Juni 1941 9. Armee: XXXXII. AK im Vorgehen gegen die Biebrza, SS-Rgt.8 sichert südostw. Gelenburg. … 26. Juni 1941 9. Armee, Pz-Gr3: XXXXII. AK mit 87.ID im Raum südostw. Osowiec. … 06. Juli 1941 … Pz-Gr3 noch im Kampf um Bückenköpfe an der Düna. … 11. Juli 1941 … Pz-Gr3 drängte um und südl. Witebsk starken Feind nach Osten zurück und wehrte bei Gorodok und nordwestl. Ulla Feindangriffe ab. … 27. Juli 1941 9. Armee … XXIII.AK mit Anfängen 20 km südostw. Wel. Luki. 28. Juli 1941 9. Armee … XXIII.AK: Feind hat sich vor dem Korps verstärkt und leistet zähen Widerstand. Das Korps hat durch Angriffe der 110.ID nach Norden den Kampf des L.AK um Welikije Luki unterstützt. 29. Juli 1941 9. Armee, PzGr3: … L.AK mußte durch starken Feinddruck Teile vom Ost- auf das Westufer des Lowat-Abschnittes hart westl. Welikije Luki. 30. Juli 1941 9. Armee, PzGr3: … Gruppe Schubert (XXIII. und L.AK) im Angriff gegen starken Feind in bisheriger Linie. Wetter: Sonnig, heiß. 2. August 1941 PzGr 3: … Gruppe Schubert: Der Angriff blieb vor starkem Feind liegen. … L.AK mit 251.ID Höhen hart nördl. Pronino (südl. Wel. Luki). 3. August 1941 9. Armee: … Gruppe Schubert: Zurücknahme des XXIII.AK in Ausgangsstellungen vom 2.8.. Sonst keine Veränderungen. Wetter: Teilweise leichte Regenfälle, sonnig, warm. 15. August 1941 9. Armee: Wie bisher. XXIII.AK: 110.ID im Raum nordwestl. Orechnowo. Wetter: Bedeckt, warm. 18. August 1941 9. Armee: … (siehe 21. Aug:) LVII.AK wurde dem XXXX.AK unterstellt, das bis auf weiteres die Bezeichnung „Gruppe Stumme“ führt. Wetter: Klar, heiß, teilweise Gewitterschauer. 21. August 1941 9. Armee: … Vor VI.AK, Gr. Stumme und XXIII.AK lebhafte Feindtätigkeit. 22. August 1941 9. Armee: … Gr. Stumme mit den Panzerspitzen, die nach Westen eingedreht sind, Bahnlinie Rshew-Welikije Luki. Rechter Flügel der Inf. an Straße Welikije Luki-Toropez. XXIII. unverändert. 24. August 1941 9. Armee: … Der Ostflügel wurde Richtung Toropez vorgeschoben. XXIII.AK verengte mit 253.ID den Kessel von Westen. Eisenbahnbrücke über Lowat südw. Wel. Luki unversehrt in eigner Hand. Wetter: Trocken, Straßen besser befahrbar. 25. August 1941 9. Armee: … Gr. Stumme vollendete die Einschließung des Feindes südostwärts Welikije Luki. XXIII.AK verengte den Kessel durch Angriff nach Norden und Osten. Sonst unverändert. Gr. Stumme ab 26.8. aufgelöst. 26. August 1941 … Die Schlacht um Welikije Luki ist abgeschlossen. In knapp 4 ½ tätigem Kampf wurde die 2. russ. Armee mit 8 Divisionen eingekreist und vernichtet. Bisher wurden an Gefangenen u. Beute eingebracht: 29 500 Gefangene, 270 Geschütze, 123. Pak, zahlreiche Inf- und Handfeuerwaffen. Die Zahl der gefallenen Russen wird auf mindestens die Zahl der Gefangenen geschätzt. – Wetter: Im Allgemeinen heiter, geringe Niederschläge. Straßenzustand unverändert. 31. August 1941 … 9. Armee: … VI.AK erreichte mit 206.ID und 110.ID (diese neu unterstellt) die Toropa (an ihr liegt Toropez) und gewann Brückenköpfe. 26. ID hat Nordufer der Dwina (Düna) genommen. Wetter: sonnig, warm. 1. Sep 1941 … 9. Armee: …Angriffsfront: VI.AK: linker Flügel und nördlich Koslichino. … 5. Sep 1941 … 9. Armee: … VI.AK, linker Flügel hat die Düna erreicht. 6. Sep 1941 … 9. Armee: … VI.AK: Angriffsgruppe 110.ID Bahnstrecke Welikije Luki-Rshew. 18. Sep. 1941 … 9. Armee: …VI.AK: Ablösung 26.ID durch 110.ID planmäßig. … 2. Okt 1941 – 3. PzGr: … VI. AK: 6 km nordostw. Nowoselki-9 km ostsüdostw. Filino-Borki-12 km südostw. Rudnja. Wetter: Klarer, sonniger Herbsttag. 1 3. Okt 1941 – 3.PzGr: … VI. AK: bei und westl. Demechi-Filino, linker Flügel an Bahnlinie Shichtow-St. Semzy (Zemtzy) Wetter: Teils bewölkt, teils heiter. Straßen im Allgemeinen trocken. 5. Okt 1941 – 9. Armee: … VI. AK sichert in Bjeloj (Belyj) nach Norden und Süden und erreicht mit 110. ID von Westen her Bjeloj. Wetter: … abends leichter Regen. 7. Okt 1941 – 9. Armee: … VI. AK: Shisderowo 8. Okt 1941 – 9. Armee: … VI. AK: 10 km nordwestl. Gawrilowa. Wetter: trübe, regnerisch 11. Okt 1941 – 9. Armee: … PzGr 3 bildete einen Brückenkopf bei Pogorreloje (ca. 40 km südöstlich von Rshew) und nahm Subzow; dort keine Wolgabrücken. – VI. AK hat nach hartem Kampf die Feindstellungen 30 km westlich von Sytschewka durchbrochen. (Der nördliche Korps-Nachbar, das XXIII. AK, brach in die ausgebauten Stellungen westlich der Wolga ein; hier starke Verminungen). … Im gesamten Bereich kam es zu Kämpfen mit Partisanen, wobei verschiedene gut ausgerüstete Lager ausgehoben wurden. – Es haben erreicht: … VI. AK: Vorderste Division Gawrilowa. Wetter und Wegezustand: Schneegestöber. Glitschiger Boden sowie systematische Zerstörung von Brücken und Durchlässen auch auf Nebenwegen verzögern das Vorwärtskommen erheblich und stellen im Verein mit der einsetzenden Kälte hohe Anforderungen an die Truppe. 13. Okt 1941 – … Der Nordflügel der 9. Armee setzte den Durchbruch durch die Wolga-Stellungen fort und erreichte den Westrand von Rshew. Der Feind versuchte, nach Osten und Nordosten über die Wolga zu entkommen. - Es haben erreicht: … VI. AK: Nikitje. … Wetter: Teils klar, teils bedeckt. 14. Okt 1941 – … Vor dem Angriff der Nordflanke der 9. Armee wich der Gegner weiter nach Osten aus. Es haben erreicht: … VI. AK übernahm Sicherungen zwischen Nikitje und Gegend 10 km südlich Rshew. XXIII. AK: Nord-, West- und Südrand Rshew. Wetter: klar 15. Okt 1941 … Die Marschbewegungen der 9. Armee wurden durch Schneetreiben und Schneeverwehungen, später durch einsetzendes Tauwetter stark gehemmt. Rshew wurde (206. ID) genommen. Es haben erreicht: … VI. AK Gegend südlich Rshew. Wetter und Wegezustand: Unverändert schlecht. 16. Okt 1941 – 9. Armee: … VI. AK: 6 km südwestlich Koledino. Wetter u. Wegezustand: Unverändert schlecht, teilweise vereiste Straßen. 17. Okt 1941 – 9. Armee … VI. AK südwestl. Staritza und südl. Rshew. Wetter: nachts Frost, tagsüber Tauwetter. Wege morgens brauchbar, am Tage grundlos. 18. Okt 1941 – 9. Armee … VI. AK westlich Staritza. Wetter: bewölkt, teilweise Glatteis. 22. Okt 1941 – Bei 9. Armee scheint sich Gegner vor VI. AK zu verstärken. VI. AK erweiterte Brückenkopf der 6. ID. Wetter: Unverändert. Straßenzustand weiter verschlechtert. 24. Okt 1941 – 9. Armee: … VI. und XXIII. AK setzten ihre Angriffe nach Norden mit gutem Erfolg fort, wobei der Feind in harten Waldkämpfen geworfen werden mußte. … VI. AK ostw. Newerowo. Wetter: Bewölkt, vereinzelt Regen. 28. Okt 1941 – 9. Armee: … Gegen die Ostflanke des VI.AK führte der Gegner mit Panzern unterstützte Angriffe zur Abschirmung seines Übergehens südwestl. Kalinin. 29. Okt 1941 – 9. Armee: … XXVII. AK durchbrach mit 110.ID feindl. Feldstellungen und erreichte die Gegend südl. und westl. Isbryshje (Isbrishje). … Wetter: Nur wenig bewölkt. 30. Okt 1941 – 9. Armee: … Vereinzelte, z.T. von Panzern unterstützte fdl. Vorstöße gegen XXVII. AK (110.ID) und XXIII. AK (102.ID) wurden zum Stehen gebracht. Wetter: Bedeckt, teilweise Regen, kühl. … Straßen erheblich verschlechtert. 1. Nov 1941 – 9. Armee; erreicht haben… XXXXI. AK u. VI. AK 3 km nordwl. Spitschow – 8 km nordow. Strushnja. 2. Nov 1941 – 9. Armee: …110. und 6. ID erreichten im Angriff nach Nordosten die Tjma. Erreicht haben … XXVII. AK Wedenskoje und nördl. Gnilizy. Wetter: Trüb, regnerisch. Straßenzustand unverändert schlecht. 3. Nov 1941– 9. Armee: … 110. ID am Tjma-Abschnitt von der Einmündung in die Wolga bis 6 km südostw. Perechoshaja. XXVII. AK hart südostw. Wachnowa-Spaskoje (südwestl Danilowskoje). 4. Nov 1941 – 9. Armee: XXVII. AK: 162.ID … 110. ID verstärkt Brückenkopf über die Tjma 15 km westl. Kalinin. 15. Nov 1941 – 9. Armee trat mit XXVII. AK planmäßig zum Unternehmen gegen das Wolga-Staubecken an. Der Angriff kam für den Gegner überraschend, so daß es gelang, rasch nach Osten Boden zu gewinnen und die Linie hart nordostw. Selenzino-Iljinskoje-Bahnlinie nordwestl. St. Kusminka-3 km ostw. Negotino zu erreichen. (110. ID stand im Nov. der 3. Pz-Gr. z. Vfg..) Wetter: … abends klar, leichter Frost. … 16. Nov 1941 – 9. Armee … Vor XXVII. AK hat sich der Feind anscheinend bis hinter die Wolga abgesetzt. Das Korps erreichte das Wolga-Staubecken und die Wolga; St. Redkino-Gorodnja-Wolga. Wetter: Frost, Wege befahrbar. 20. Nov 1941 – PzGr 3: … XXXXI. AK hat Befehl in Kalinin an XXVII. AK abgegeben und … 24. Nov 1941 – 9. Armee: Außer geringem Art.-Störungsfeuer auf Kalinin und den Abschnitt des XXVII. und VI. AK … keine besonderen Kampfhandlungen. Wetter: Trübe, Frost, teilweise Schneefälle. 27. Nov 1941 – 9. Armee: … Mehrere Feindvorstöße gegen den linken Flügel des XXVII. AK sowie gegen die Mitte des VI. AK wurden abgewiesen. 2. Dez 1941 – 9. Armee: Geringe infanteristische und artilleristische Tätigkeit vor XXVII. und VI. AK. … Wetter: Tagsüber klar, sonnig, scharfer Frost, stellenweise bis zu -20o, gegen Abend zunehmend bewölkt, stellenweis Schneefall. Straßenzustand: Wege meist vereist, teilweise Schneeverwehungen. 2 5. Dez 1941 – Bei 9. Armee begann der für den heutigen Tag erwartete russische Angriff beiderseits Kalinin in den Morgenstunden und dauerte in unverminderter Heftigkeit den ganzen Tag über an. Es gelang dem Feind, bei 86., 162. und 161. ID über die Wolga vorzustoßen und an der Naht zwischen 86. und 162. ID die Straße Kalinin – Klin zu überschreiten. Alle Einbruchstellen konnten jedoch abgeriegelt werden. Wetter: Frost bis zu 35 Grad. 6. Dez 1941 – 9. Armee: XXVII. AK erreichte durch Gegenstöße wieder das Südufer der Wolga mit Ausnahme auf der Naht zwischen 86. und 162. An der übriger Front Ruhe. Wetter: Starker Frost bis zu 38o. Wege: Unverändert. Anm.: 110. ID hat am ….? das 252. IR an die 86. ID abgegeben Mit geschätzt 5 Divisionen hatte der Feind an der Naht zwischen der 86. und 162. ID einen tiefen Fronteinbruch erzielt. Die 110. ID lag in jenen Tagen westlich von Kalinin und gab sofort ihr 252. IR an die 86. ID ab. Die 251. ID lag ca. 50 km südwestlich von Torshok und rund 95 Marsch-km von der feindlichen Einbruchstelle entfernt. Sie wurde kpl. in das Krisengebiet befohlen – im Wesentlichen in den Abschnitt der 162. ID . Die 110. ID (VI. AK) mußte auch noch ihr 254. IR an die 129. ID (XXVII. AK) abgeben. Mit diesen Maßnahmen sollte sichergestellt werden, daß die Rückzugstraßen für den Truppenabzug aus Kalinin freigekämpft werden konnten. Bei diesen Kämpfen wurde Mitte Dezember 1941 das 254. IR der 110. ID vorübergehend der 251. ID unterstellt. Das Geschehen im Dezember 1941 siehe – … Info-Marktplatz – Divisionen der Nordfront HGr M: „Karte 3, Kampfgebiet südl. Kalinin“ – PDF-Datei zum Download OKW-Lageberichte 7. Dezember 1941 1 1 Bei den nachfolgenden Lageberichten (vom 7.12.-30.12.1941) handelt sich um die geheimen Zusammenstellungen wichtiger militärischer Nachrichten Nr. 576-599 des OKW, Amt Ausland/Abw. Sie sind jeweils vom nachfolgenden Tage datiert. (Anm.: Am frühen Morgen des 6. Dezember begann die sowjetische Winteroffensive an der Front um Moskau.) 7. Dez 1941 - HGr Mitte: Feindlage: Südostwärts Kalinin (beim XXVII. AK) griff der Feind weiter über die Wolga an. Hier waren ernste Kämpfe noch im Gange. Südwestl. Kalinin (beim VI. AK) wurde der Feind auf die Wolga zurückgeworfen. Wetter: Nachlassen des Frostes, 15 – 20 o Kälte, strichweise Schnee. 8. Dez 1941 - HGr Mitte: Feindlage: Die Durchbruchversuche beiderseits des Wolga-Staubeckens dauerten an. Nordwestl. Klin gelang dem Feind (beim LVI. AK) ein tiefer Einbruch bei Jamuga über die Straße und Eisenbahn Klin-Kalinin hinweg. Wetter: Wärmer werdend. 9. Dez 1941 - HGr Mitte: Feindlage: Der Feind strebt weiter durch starke Fortsetzung seiner Angriffe auf Klin und N.W. Sawidowski (Zawidowo) sowie südl. Kalinin die operative Auswertung seiner bisherigen Teilerfolge an. … Eine Wiederholung des Gegenangriffs wurde eingeleitet. Seit dem Nachmittag ist der Feind im Angriff bis zum Straßenknie 15 km südl. Kalinin durchgestoßen. Eigene Teile hielten jedoch einen Ort 2 km südostw. davon. Ein weiterer kampfkräftiger Stützpunkt hielt sich in einer Ortschaft 5 km südöstw. Negotino. – Gegen Kalinin fühlte der Feind nur mit schwachen Kräften vor. Wetter: zwischen -5 und 0o . Tauwetter, Glatteis. 10. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage: … Der Feind sucht die Durchbruchstellen bei der südl. Armee (4.) , bei der nördl. Pz-Gruppe (3.) und der nördl. Armee (9.) durch unermüdlich fortschreitenden Angriff zu erweitern. Dazu setzte er alle greifbaren Reserven ein, auch einzelne Verbände, die aus dem Aufstellungsgebiet an der Wolga kommen. Die nördl. Armee (9.) nahm ihre Sicherungen an der Wolga an die Straße Klin-Kalinin zurück. Feindteile konnten bis an die Straße 15 km südl. Kalinin heran vorstoßen. Die Abriegelung war im Gange. Wetter: Zwischen o und – 5o , Straßen glatt, z.T. Schneeverwehungen. 11. Dez 1941 - Feindlage: … im Raum um Klin und südostw. Kalinin hält der Feinddruck an. Mit zunehmender Neubildung und dem Einsatz weiterer kleiner Ski-Verbände an Stelle von Schützen-Divisionen ist beim Gegner zu rechnen. Nordfront der HGr.: Der eigene Angriff aus der Gegend 12 km südl. Kalinin gewann nur wenig Boden. … Wetter: leichter Frost, Schnee, Glatteis. 12. Dez 1941 - Feindlage: Nordfront der HGr.: … Gegen wiederholte Angriffe 10 km westl. Kalinin konnten nach vorübergehendem Einbruch unter Einsatz der letzten Reserven die HKL wiedergewonnen werden. Wetter: Tau, leichter Regen, gegen Abend Frost. 13. Dez 1941 - Feindlage: Nordfront der HGr.: … Nördlich der PzGr3 (d. h. südlich von Kalinin) zeigte der Feind auffallend geringe Tätigkeit, verteidigte seine Stellungen jedoch gegenüber dem eignen Angriff zäh. Dieser kam bis etwa 3 km an die Bahnlinie heran. Wetter: 20 Grad Kälte, starker Schnee, Schneetreiben, Glatteis. 14. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Bei Kalinin begann der Feind erneut mit uneinheitlichen Angriffen und mit Heranführen von Verstärkungen auf Kalinin. – Nordfront: Gegen Feind, der 12 km westl. Kalinin vorfühlte, wurde ein Gegenangriff geführt, der langsam noch Norden Boden gewann. …. Wetter: bis 20 Grad Kälte. 3 15. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Der feindliche Druck gegen die nördliche PzGr (3) hat etwas nachgelassen. Klin konnte geordnet geräumt werden. … An der Einbruchstelle nordostw. Kwakshino schob der Feind sich an die eigne vordere Linie heran. – Die Räumung von Kalinin verlief bisher ungestört und planmäßig. …. Wetter: Zunehmender Frost, Schnee, Schneeverwehungen, durch die alle Bewegungen stark behindert werden. 16. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Teile der nördl. Armee wehrten 6 km nordostw. Pokrowskoje (im Raum Iwanowa) starke feindliche Angriffe ab, die zu einem vorübergehenden Einbruch geführt hatten. Der Feind erlitt schwere Verluste. Kalinin wurde planmäßig geräumt. Ansammlungen und Bewegungen über die Wolga südwestlich Kalinin wurden bekämpft. Wetter: Temperaturen um 0 Grad, Schneefälle, Wege erneut verschlechtert. 17. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Nach Räumung von Kalinin wurde die Linie Kwakshino-ostw. Boriskowo-Danilowskoje gehalten, ohne daß der Feind in nennenswerter Stärke nachfühlt. Wetter: Temperaturen bis minus 13 Grad. 18. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Die nördliche Armee wies an der Front zwischen Wolga-Staubecken und südwestl. Kalinin Angriffe ab. Die eigene Front wurde in die Linie Turginowo-nördl. Spaskoje-20 km westl. Spitschewo zurückverlegt. – An der Nordfront war nur Artl- und Spähtrupp-Tätigkeit. Wetter: Bedeckt, Frost, Schnee, stark verwehte Straßen. 19. Dez 1941 – H-Gr Mitte Feindlage:… Auf dem rechten Flügel der nördl. Armee brach der Feind in das Gelände nordostwärts Pokrowskoje ein. Heftige Kämpfe dauerten dort noch an. – Wiederholte feindl. Angriffe südl. der Straße Kalinin – Staritza wurden unter hohen Verlusten für den Gegner abgewiesen. Wetter: Leichter Frost, Schneefälle mit Verwehungen. 20. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Gegen den rechten Flügel der nördl. Armee gerichtete starke Angriffe des Feindes konnten abgewiesen werden bis auf einen Einbruch südl. Kwakshino. – In den Ortschaften zwischen Wolga und Tjma wurden nur noch schwache feindliche Postierungen festgestellt. Wetter: Bedeckt, Temperaturen unter null, Straßen stark schneeverweht. 21. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Bei der nördlichen Armee wurde das Absetzen und Einrücken in die befohlene Linie planmäßig durchgeführt. Der Feind folgte schnell, griff ab nicht an. Wetter: Bedeckt, Nebel bis zu 10 Grad. 22. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Gegen den rechten Flügel der nördl. Armee haben größere Angriffe nicht stattgefunden. – Die Bewegungen für das Zurückgehen in die Linie ostw. Ulitino-Tredubja wurden planmäßig eingeleitet. – An der Nordfront hielt der Druck des Feindes an. Südwestl. von Torshok griff der Feind in Div.-Stärke seit 13.00 Uhr nach planmäßiger Artl-Vorbereitung und mit Pz-Unterstützung an. Der Angriff konnte Abgewiesen werden. Gegen örtl. Einbrüche waren Gegenstöße im Gange. 8 feindl. Panzer wurden abgeschossen. Wetter: Leichter Frost, Schnee und Schneeverwehungen. 23. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Auf dem rechten Flügel der nördl. Armee wurden die Ausweichbewegungen in die neue HKL eingeleitet. Wetter: Weiterhin Schnee, leichter Frost. 24. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Die nördl. Armee mußte südl. der Wolga vor starken Angriffen Kanishino? aufgeben. An verschiedenen Stellen griff der Feind erfolglos an. Wetter: Klar, minus 10 Grad, Schneetreiben. 25. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage: … Bei der nördl. Armee konnten alle Angriffe und Vorstöße des Feindes, teilweise in harten Kämpfen und Gegenstößen, abgeschlagen werden. Wetter: klar bis minus 20 Grad. 26. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage: … Bei der nördl. Armee wurden heftige Angriffe des Feindes, die von Pz unterstützt waren, unter hohen Verlusten des Gegners abgewiesen. 27. Dezember 1941 – keine Lagebericht 28. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… Auf dem rechten Flügel der nördl. Armee waren feindl. Angriffe in RgtStärke mit Pz-Unterstützung am Abend noch nicht abgeschlagen. – Teile durchgebrochener feindl. Kavallerie wurde nach mehrfachen Gegenstößen in der Gegend nordostw. Lgowo (bei Staritza) abgewiesen. – Von der Nordfront liegen keine neuen Meldungen vor. Wetter: Vorwiegend bedeckt. Temperaturen um -20 Grad. 29. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage:… An der Bahnlinie Torshok- Rshew gelang dem die Nordfront der HGr angreifenden Fein durch Einsatz von mindestens 4 Divisionen ein tiefer Einbruch. 2 feindliche Angriffe bei Chrapynja führten ebenfalls zu Einbrüchen. An den übrigen Teilen der Front wurden zahlreiche feindl. Angriffe abgeschlagen. Wetter: Frost. 30. Dez 1941 – H-Gr Mitte: Feindlage: … Bei der nördlichen Armee stießen der Feind in Richtung Ulitino nach Westen durch und erreichte die Verbindung mit einer 10 km südostw. Staritza eingeschlossenen feindlichen Kav-Gruppe. – In Fortsetzung des Angriffes aus der Gegend südl. Torshok stieß der Feind bis zur Straße StaritzaLukownikowo durch. Wetter: Klar, -25 bis -35o. Luftlage im Kampfraum Mitte: … Angriffe gegen Truppenbereitstellungen, Kolonnen aller Art und belegte Ortschaften im Raum Torshok-Staritza-Kalinin, auf Straße Staritza-Kalinin, nördl. Rshew (Treffer in Zielen sowie Brände beobachtet, vorrückende Infanterie-Kolonnen aufgerieben). So endet der OKW-Lagebericht aus dem Raum Kalinin – Rshew zum Jahresende 1941 Das Fernschreiben Nr. 1277 des VI. AK vom 9.12.41 mit Befehlen ist auf der nächsten Seite (5) eingeschoben: 4 Die 110. ID muss IR 252 u. IR 254 zur Einbruchstelle südostw. Kalinin abgeben. Fernschreiben – geheim – Nr. 1277 vom 9.12.41, 23.45 Uhr an 6.ID; 110.ID u. Art.-Kdr; 126. ID … 08.06.2015 (Abschrift) Feind auf 5 Divisionen Stärke geschätzt - seit 7.12.41 im Angriff über Wolga südostwärts Kalinin Feind hat auf der Naht zwischen 86. und 162. ID einen tiefen Einbruch erzielt. Frontverlauf nach dem Stand vom 9.12., 18 Uhr soweit beim Gen-Kdo (General-Kommando) bekannt - bunte Beutekarte 1:100.000 86.ID mit unterstellten Verstärkung IR 252 der 110. ID : Alekssino an der Wolga – Wedernja – Gorodische – Kusminskoe – Fedossowo – Tschuprijanowo – Janowo – Marjino. Reste 162. ID : Aleksandrowka (=Ajaksandrowka=Alekßejewskaja=aus verschiedenen Karten) – Gusjkino. 129. ID : Wege Knick km westl. Kotowo – Grelewo – Wolga 1 km südostwärts Peremerki. An der Wolgafront westlich Kalinin wurden unbedeutende schwache Feindangriffe abgewiesen. Gusjkino 451.IR nach Buraschewo dt. Front am 6.12.1941 - Bleistiftmarkierg. = Rückzug 451. IR 251. ID dem Gen. Kdo XXVII. AK neu unterstellt. Hatte im Anmarsch auf die Einbruchstelle am 8.12. abends mit den Anfängen je einer Rgts-Gruppe (Rgt 471) Akraskowo , 18 km ostwärts Ulitino – (Rgt 459) Baklanowo, 6 km südöstlich Ulitino – und Bhf Staritza (Rgt 451) erreicht. Hinterste Rgt-Gruppe (451) wird in der Nacht vom 9. auf 10.12. in KW (Kraftwagen)-Transport an die Einbruchstelle vorgeführt. Die Div. soll einheitlich zum Gegenangriff angesetzt werden. 110. ID hat auf Befehl des A(rmee)-OB-Kdo gem. mündlichem Befehl ein weiteres Inf-Rgt zu 2 Btlnen zum XXVII. AK in Marsch gesetzt. 6. ID verlegt am 10.12. ein Inf-Btl in unmittelbarem Einvernehmen mit 110. ID zur Vfg. des Gen.-Kdo in den Raum Glebowo – Abakumowo (nordöstlich von Rshew). Eintreffen der Btlne ist dem Gen-Kdo zu melden. Die Btl bleiben truppendienstlich und zur Vfg. der 6. ID unterstellt. Gen-Kdo VI. AK Nr. 1277/41 geheim vom 9.12.41., 23.45 Uhr Die 86., 110., 129., 162. u. 251.ID standen dem ersten großen Erfolg der Roten Armee gegenüber. Die 110. ID (VI. AK) musste fast 2/3 ihrer Infanterie in das Krisengebiet abgeben, das XXIII. AK sogar eine ganze Division. Dadurch wurde die deutsche Front an diesen ausgedünnten Abschnitten gegen Einbrüche anfälliger.- Die Wehrmacht hat sich m. E. von diesem Schock nie mehr richtig erholt. K-W.Mr 04/15 5 weiter: Der Lagebericht des OKH gibt am 5. Januar 1942 bekannt, dass der Feind nordwestlich von Rshew die zugefrorene Wolga überschritten hat… … „An der Front nordwestl. Rshew führte der Gegner weitere Kräfte heran und unternahm mehrere starke Angriffe, die unter blutigen Verlusten für ihn im eignen Abwehrfeuer zusammenbrachen. 6 km nordwestl. Kolodino wurden in das Waldgebiet eingedrungene Feindteile geworfen. Nach schweren Kämpfen konnte der Gegner Salkowo und Sybino nehmen und bis 6 km ostw. Bachumtowo (Bachmatowa) nach Süden vordringen. Dort wurde sein Angriff zum Stehen gebracht. Alle verfügbaren Kräfte stehen in der neuen HKL nordwestlich Rshew.“ Die Schwere des Fronteinbruchs durch die 29. und 39. Armee lässt sich aus diesem Lagebericht noch nicht erkennen. Das XXIII. AK war von der übrigen Front abgeschnitten und musste aus der Luft versorgt werden. Es begann der 1¼ Jahre andauernde Kampf im Frontbogen von Rshew, sowjetische Frontkämpfer Michin aus Kursk prägte diesen Begriff. „Die Schlacht von Rshew“. Der 71 Jahre danach in Rshew © 20. Oktober 2012 Karl-Wilhelm Maurer, Mayr-Nusser-Weg 6, 91058 Erlangen 6 ergänzt (Seite 5) 26.04.2015