Lernwerkstatt - Ludwig Leichhardt Oberschule Goyatz
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Lernwerkstatt - Ludwig Leichhardt Oberschule Goyatz
Interessensbekundung ESF - Förderprogramm „Projekte Jugendhilfe/Schule 2020 Die Ludwig Leichhardt Oberschule betrieb seit ihrer Gründung vor 10 Jahren das Schulverweigerer- Projekt Lernwerkstatt Alt Zauche. Mit dem Zusammenschluss mehrerer Oberschulen der Region wurde dieses Projekt aus Groß Leuthen übernommen und gemeinsam fortgeführt. Jetzt, zum Ende der Förderperiode war zu überlegen, ob die Lernwerkstatt fortgeführt werden soll, da es für eine kleine zweizügige Sekundarschule eine erhebliche organisatorische und pädagogische Herausforderung darstellt, wenn man die gewünschte Qualität auch weiterhin absichern möchte. Versuche unsererseits, andere Schulen vom Projekt zu überzeugen, scheiterten, sodass wir davon ausgehen mussten, dass dieses SchulverweigererProjekt zum Schuljahresende auslaufen wird, da wir selbst eine Fortsetzung ablehnten. In zahlreichen Gesprächen wurde uns nicht nur die dringende Notwendigkeit einer Weiterführung nahegelegt, auch Vorschläge für eine Anpassung der Organisationsform und inhaltliche Änderungen wurden entwickelt, um die Lernwerkstatt mit einer tragfähigen Konzeption für die nächste Förderperiode abzusichern. Damit erhält der Träger in Zukunft eine noch größere Verantwortung für dieses Modell B. Die Lernwerkstatt „Spreewälder Holzwürmer“, die sich als Klasse des Lernens durch produktive Arbeit versteht, war bisher ein Projekt unserer Ludwig Leichhardt Oberschule und dem ASB Lübben als Träger. Das Schulprojekt bietet Jugendlichen, die mit der traditionellen Schule in Konflikt geraten sind, eine neue Chance. Negative Schulerfahrungen, Unlust, Versagensängste und unverarbeitete Misserfolge prägten bisher den Schulalltag dieser Schüler. Durch eine von der Regelschule abweichende Stundentafel und Praxisorientierung erfolgt ein neuer Zugang zum Lernen und zur Arbeit. Dies ermöglicht den Jugendlichen das „Lernen wieder zu lernen.“ Sie sollen in dieser Lernmethode aus Erfahrungen produktiver Tätigkeit lernen und sich diese für ihre Bildung erschließen, indem sie ihre Praxiserfahrung mit dem theoretischen Unterricht verknüpfen. Dadurch kann ein neues Selbstwertgefühl aufgebaut werden. Ziel des Projektes ist der regelmäßige Schulbesuch aller Jugendlichen und der erfolgreiche Schulabschluss. Dabei werden die Schüler von allen Pädagogen, Fachkräften und besonders von ihrem Kontaktbetreuer unterstützt. Die Schule unterstützt den Unterricht mit einer ständigen Lehrkraft und 25 Lehrerwochenstunden vor Ort. Das Lernen erfolgt in kleinen, leistungsangepassten Gruppen und durch stetigen Wechsel theoretischer und praktischer Unterrichtsfächer und Praktika, wobei die Lernwerkstatt für 12 Schülerinnen und Schüler ausgelegt ist. Neben dem Unterricht in den schulischen Fachbereichen stehen auch die Holzwerkstatt, Kochen, Sport und Berufsvorbereitung auf dem Stundenplan. Die Praktika werden an 2 bzw. 3 Tagen in der Woche in Betrieben der Region durchgeführt. In der Freizeit stehen ein Musikraum, ein Kraftraum, eine Nähstube, ein Computerkabinett, Zeichen- und Bastelmaterial und eine naturnahe Umgebung zur Verfügung. Durch dieses vielfältige Angebot werden die Schüler mit sehr vielen Bereichen des täglichen Lebens konfrontiert und lernen dadurch wieder Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.