Blatt 3 - Lehrstuhl Informatik 1
Transcription
Blatt 3 - Lehrstuhl Informatik 1
¨ Ubungen zur Vorlesung Grundbegriffe der Theoretischen Informatik Thomas Schwentick Jan Eric Lenssen, Axel Plinge, Martin Schuster, Nils Vortmeier ¨ Ubungsblatt 3 SoSe 2015 21.04.2015 Abgabe bis sp¨ atestens am 28.04.2015, • (vor der Vorlesung) im HG II, HS 3, oder • in den Briefk¨ asten im Durchgangsflur, der die 1. Etage der OH 12 mit dem Erdgeschoss der OH 14 verbindet. Beachten Sie die Schließzeiten der Geb¨ aude! Es gelten die Hinweise von Blatt 1. Quizfragen: Welche der folgenden Aussagen sind richtig, welche sind falsch? Und warum? keine Punkte 1. Es gibt endliche Automaten mit mehreren akzeptierenden Zust¨anden, f¨ ur die jeder ¨aquivalente ǫ-NFA notwendig auch mehr als einen akzeptierenden Zustand hat. 2. Der minimale DFA zu einem DFA oder NFA ist eindeutig bestimmt, der minimale DFA zu einem regul¨aren Ausdruck jedoch nicht. 3. Der Markierungsalgorithmus markiert Paare von ¨aquivalenten Zust¨anden. Diese werden dann zur Minimierung des Automaten zusammengefasst. ¯ einer regul¨ ¨ 4. Das Komplement L aren Sprache L hat die gleichen Nerode-Aquivalenzklassen wie die Sprache L. Aufgabe 3.1 [Minimierung endlicher Automaten] 5 Punkte Bestimmen Sie zu nachfolgend angegebenem DFA einen ¨aquivalenten minimalen DFA unter Verwendung des in der Vorlesung vorgestellten Minimierungsalgorithmus. Geben Sie dabei f¨ ur jedes markierte Zustandspaar an, in welchem Durchlauf es markiert wurde und zeichnen Sie den resultierenden Minimalautomaten. a,b a,b J c c a,b c C a,b B c a a D G b A a,b c a I H c b b c F a b c a,c a,b,c E b K c ¨ Ubungsblatt 3 ¨ Ubungen zur GTI Aufgabe 3.2 [Umwandlungen] Seite 2 3 Punkte a) Konstruieren Sie zu dem regul¨ aren Ausdruck α “ pp1 ` 2q˚ ` 0p2 ` ǫqq˚ u ¨ber dem Alphabet t0, 1, 2u ¨ einen nichtdeterministischen endlichen Automaten A mit ǫ-Uberg¨ angen, sodass LpAq “ Lpαq gilt. Gehen Sie dabei so vor, wie im Beweis von Proposition 4.2 beschrieben, und lassen Sie keine ǫ¨ Uberg¨ ange aus. Statt jede ǫ-Kante mit ǫ zu beschriften, gen¨ ugt es die ǫ-Kanten unbeschriftet zu lassen. Beschreiben Sie die Korrespondenz zwischen den Teilausdr¨ ucken von α und Teilen des von Ihnen angegebenen Automaten. (3 Punkte) b) Geben Sie einen regul¨ aren Ausdruck an, der die Sprache beschreibt, die vom folgenden endlichen Automaten entschieden wird: a b b 1 2 a Konstruieren Sie den regul¨ aren Ausdruck nach dem Verfahren, das im Beweis von Proposition 4.3 angegeben ist. Wie in der Vorlesung k¨onnen Sie die in einer Teilberechnung gewonnenen regul¨aren Ausdr¨ ucke vereinfachen. Weiterhin brauchen Sie nur die Ausdr¨ ucke αki,j bestimmen, die f¨ ur den Gesamtausdruck ben¨ otigt werden. Hinweis: Diese Teilaufgabe geh¨ ort nicht zu den Punkteaufgaben! Aufgabe 3.3 [Nerode-Klassen, Minimalautomaten und Regularit¨ at] Gegeben sei die Sprache L “ tw P ta, b, cu˚ | w enth¨alt das Teilwort aaau. 7 Punkte ¨ Eine Aquivalenzklasse der Nerode-Relation „L bez¨ uglich L ist K0 “ rǫs„L “ tw P ta, b, cu˚ | w enth¨alt kein aaa und endet nicht mit au. ¨ a) Geben Sie alle weiteren Aquivalenzklassen der Nerode-Relation „L bez¨ uglich der Sprache L und ¨ zu jeder Aquivalenzklasse einen Repr¨asentanten an. Weisen Sie nach, dass die von Ihnen angegebenen ¨ Klassen genau die Aquivalenzklassen der Nerode-Relation sind. Gehen Sie daf¨ ur folgendermaßen vor: 1. Begr¨ unden Sie, dass jedes w P ta, b, cu˚ in einer Klasse vorkommt. 2. Berechnen Sie die Mengen L{v (siehe Kapitel 5) und begr¨ unden Sie, dass • f¨ ur alle Strings v einer Klasse die Menge L{v gleich ist und • f¨ ur verschiedene Klassen die Mengen L{v verschieden sind. (3 Punkte) ¨ b) Beschreiben Sie, wie sich ausgehend von den Aquivalenzklassen ein Minimalautomat zur Sprache L konstruieren l¨ asst. Erl¨ autern Sie hierzu kurz, wie sich die Zustandsmenge – insbesondere Startzustand und akzeptierende Zust¨ ande – und Transitionen ergeben (beschreiben sie exemplarisch zwei Transitionen). Geben Sie schließlich den so erzeugten Automaten an. (2 Punkte) ¨ Ubungsblatt 3 ¨ Ubungen zur GTI Seite 3 c) Sind die Teilmengen K´ “ tw P Σ˚ | #0 pwq ă #1 pwqu, K“ “ tw P Σ˚ | #0 pwq “ #1 pwqu und K` “ tw P Σ˚ | #0 pwq ą #1 pwqu von W¨ ortern u ur die Sprache L‰ “ ¨ber dem Alphabet Σ “ t0, 1u die Klassen der Nerode-Relation f¨ tw P Σ˚ | #0 pwq ‰ #1 pwqu? Falls es sich nicht um die Klassen der Nerode-Relation handelt, wie sehen diese Klassen aus? Welche Aussage k¨onnen Sie anhand der Klassen u ¨ber die Regularit¨at der Sprache treffen? (2 Punkte) Aufgabe 3.4 [Von Automaten zu Nerode-Klassen] Gegeben sei folgender DFA A u ¨ber dem Alphabet Σ “ ta, b, cu: 0 Punkte a, c 2 a a, b, c 1 c b b 3 a, c 5 b, c 0 b 4 a a b, c ¨ a) Geben Sie formal alle Aquivalenzklassen der Relation „A (siehe Kapitel 5: Beweis des Satzes von Myhill und Nerode) und zu jeder Klasse einen Repr¨asentanten an. Beschreiben sie die Sprache LpAq ¨ formal mit Hilfe der gefundenen Aquivalenzklassen. b) Der Automat A ist außerdem ein Minimalautomat. Was l¨asst sich daraus und aus den Ergebnissen von a) f¨ ur die Nerode-Relation von LpAq schließen? Zusatzaufgabe [Regul¨ ar oder nicht?] Ist die folgende Sprache regul¨ ar? L “ tα P tǫ, 0, 1, `,˚ , ˝, H, p, qu˚ | α ist ein Regul¨arer Ausdruck u ¨ber dem Alphabet Σ “ t0, 1uu Beweisen Sie Ihre Antwort.