Reisender oder Handelsvertreter?
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Reisender oder Handelsvertreter?
Lernfeld 9: Marketing Schüler HP I Reisender oder Handelsvertreter? Die Papier & Druck GmbH will zusätzliche Verkaufsbezirke in Süddeutschland erschließen. Nach einer Zeitungsanzeige liegen der Personalabteilung verschiedene Angebote von Handelsvertretern vor, die für die Papier & Druck GmbH gerne als Absatzmittler arbeiten möchten. Überraschenderweise ist auch ein Schreiben von Holger Buchholz, dem angestellten Reisenden der Papier & Druck GmbH unter den Bewerbungsunterlagen. Holger Buchholz Im Vogelsang 14 66740 Saarlouis Saarlouis,16. August 200x Papier & Druck GmbH Herr Dr. Mühlhausen Weinstr. 25 66740 Saarlouis Vertragsverhältnis mit Umsatzbeteiligung Sehr geehrter Herr Dr. Mühlhausen, als Reisender komme ich häufig mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch, die auch in dieser Branche tätig sind. Dabei ist mir aufgefallen, dass die meisten von ihnen im Status eines Handelsvertreters, oft auch nur für ein einziges Unternehmen, tätig sind. Für mich ist das eine interessante Idee, denn ich wollte schon immer den Erfolg meiner Arbeit direkt, also auch an meinem Einkommen, messen können. Ehe ich mich näher damit beschäftige, würde mich Ihre grundsätzliche Einstellung dazu interessieren. Vielleicht wäre es ja möglich und auch für die Papier &Druck GmbH interessant, mein Vertragsverhältnis umzuwandeln? Auf jeden Fall wäre eine solche Umsatzbeteiligung für mich ein enormer Anreiz, den im vorigen Geschäftsjahr erzielten Umsatz von 700.000 € noch deutlich zu steigern. Ich bin gespannt auf Ihre Stellungnahme. Mit freundlichen Grüßen Holger Buchholz 1 Lernfeld 9: Marketing Schüler HP I Aufgabe 1 b) c) Ermitteln Sie die Einkommensalternativen (Fälle1-5) von Herr Buchholz als Reisender oder als Handelsvertreter. Nutzen Sie das nachfolgende Schema Beachten Sie, dass Reisenden 13 Monatsgehälter (nur Fixgehalt) im Jahr bezahlt werden. Stellen Sie die Einkommensentwicklung in Abhängigkeit vom Umsatz auch grafisch dar. Welche Entgeltregelung wäre für Herr Buchholz optimal, wenn er selbst von einem Umsatz von 800.000 € im Folgejahr ausgeht? Entlohnungsalternativen für Herr Buchholz Als Reisender Fixgehalt Provision Fall 1: Unveränderte 2.430,00 €/Monat 0,0 % Provision Entlohnung(Fixgehalt) Fall 2: Fixgehalt 1.500,00 €/Monat 2,0 % Provision Fall 3: Fixgehalt 1.000,00 €/Monat 3,0 % Provision Als Handelsvertreter Fixgehalt Provision Fall 4: Kein Fixgehalt 0,00 €/Monat 6,5 % Provision Fall 5: Kein Fixgehalt 0,00 €/Monat 8,5 % Provision Jahresverdienst in Euro Jahresumsatz Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4 Fall 5 700.000,00 750.000,00 800.000,00 850.000,00 900.000,00 950.000,00 1.000.000,00 Zu b) 70000 60000 Jahreseinkommen (€) a) 50000 40000 30000 20000 10000 0 700.000 800.000 900.000 1.000.000 Jahresumsatz (€) 2 Lernfeld 9: Marketing Schüler HP I Aufgabe 2 a) Ermitteln Sie die für die Papier & Druck GmbH entstehenden Arbeitskosten, wenn auch das Unternehmen von einem Umsatz von 800.000,00 € im Folgejahr ausgeht. Zusätzliche Kosten: Reisender ( neben Fixgehalt und Provision) Lohnnebenkosten: 66% bezogen auf das Bruttoentgelt Spesen (erstattete Fahrt- und Übernachtungskosten usw.): durchschnittlich 800,00 € pro Monat Handelsvertreter Lohnnebenkosten und Spesen fallen i.d.R. beim Handelsvertreter nicht an b) Welche Entgeltregelung wäre für die Papier & Druck GmbH bei einem Umsatz von 800.000,00 € optimal? Zu a) Arbeitskosten der P&D GmbH für Herr Buchholz Fall 1 Reisender (Umsatz 800.000,00 €) Fixgehalt 2.430,00 €/Monat 66% Lohnnebenkosten Spesen Arbeitskosten Fixgehalt Fixgehalt Provision Provision Provision Fall 2 Reisender (Umsatz 800.000,00 €) 1.500,00 €/Monat 66% Lohnnebenkosten Spesen Arbeitskosten Fall 3 Reisender (Umsatz 800.000,00 €) 1.000,00 €/Monat 3% 66% Lohnnebenkosten Spesen Arbeitskosten Fall 4 Handelsvertreter (Umsatz 800.000,00 €) 6,5% 8,5% Zu b) 3 Lernfeld 9: Marketing Schüler HP I Aufgabe 3 Welche Faktoren außer dem Preis sollte die Papier & Druck GmbH bei der Entscheidung berücksichtigen? Weitere Aufgaben Aufgabe 1 Ein Großhandelsunternehmen steht vor der Entscheidung, weitere Reisende oder Handelsvertreter zu beschäftigen. Plandaten: Reisender Fixgehalt: 1.000,00 € bei 13 Monatsgehältern Umsatzprovision: 2% Lohnnebenkosten: 50% auf das Fixgehalt Monatlicher Spesensatz: 500,00 € Handelsvertreter Umsatzprovision: 9% Keine weiteren Kosten für das Unternehmen Ermitteln Sie a) Die Kosten eines Reisenden bei einem Jahresumsatz von 400.000,00 € b) Die Kosten eines Handelsvertreters bei einem Jahresumsatz von 400.000,00 € c) Den kritischen Umsatz, bei dem die Kosten für einen Reisenden dem eines Handelsvertreters entsprechen. Aufgabe 2 Ein Franchisenehmer betreibt als Existenzgründer mit zwei Aushilfen auf 400-Euro-Basis ein kleines Großhandelsunternehmen für Geschenkartikel in einem Franchising-System. Fixe Kosten in Höhe von 2.500,00 € monatlich entstehen z.B. durch die Miete für Büro- und Lagerräume, für Strom, Gas, Wasser und die Aushilfslöhne sowie Zinskosten für das benötigte Fremdkapital. Als variable Kosten sind die Einstandspreise für die zu verkaufende Ware von maßgeblicher Bedeutung. Sie betragen 35% der Nettoerlöse, wenn keine Rabatte an Kunden gegeben werden. Die Ware muss vollständig beim Franchisegeber eingekauft werden. Eine Franchisegebühr in Höhe von 6% des Nettoumsatzes und eine zusätzliche Werbegebühr in Höhe von 1% des Nettoumsatzes müssen monatlich an den Franchisegeber abgeführt werden. Für seine persönliche Lebensführung (verheiratet, zwei Kinder) einschließlich Zahlungen an die private Kranken- und Pflegeversicherung und für den Aufbau einer Altersrente rechnet der Großhändler mit einem Geldbedarf – nach Steuerzahlungen – in Höhe von mindestens 2.300,00 € je Monat. 4 Lernfeld 9: Marketing Schüler Im ersten Geschäftsjahr kalkuliert der Existenzgründer für Geschenkartikelunternehmen einen Nettojahresumsatz von 120.000,00 €. HP I sein Franchise- Ermitteln Sie: a) b) c) d) Die Jahres-Franchise-Gebühr Die Jahres-Werbe-Gebühr Den Jahres-Nettoerlös nach Abzug der Franchise-Kosten Die variablen Kosten für den Wareneinsatz (Einkaufpreise der zu verkaufenden Waren) e) Die Gesamtkosten f) Den Gesamtgewinn 5