Jetzt kommt der Motorrad-Rennsport! Ab 1957 unterstützte ich
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Jetzt kommt der Motorrad-Rennsport! Ab 1957 unterstützte ich
- 47 - Jetzt kommt der Motorrad-Rennsport! Ab 1957 unterstützte ich meinen Freund Dieter Krüger als 'Schmiermaxe' bei Motocross- und Grasbahn-Rennen mit seiner 125 ccm DKW. Vorher hatten wir uns mit Motorrädern angefreundet. Wir und insbesondere der Dieter waren sehr begeisterte Zuschauer bei vielen GrasbahnRennen, so z. B. Das Team: Dieter K. stehend, Bruder Horst/li, Ich/mi, H.E. Pf. von der Hölle in Bad Segeberg. Dieter baute sich Stück für Stück eine Maschine zusammen. Der DKW-Motor wurde nach einer Fachbeschreibung frisiert und das Fahrgestell für Moto-Cross präpariert. Und wie gesagt, ich war bei vielen Rennen (Grasbahn- und MotoCross-Rennen) sein Schmiermaxe. Dann kam noch Theo (Ali) Schwarz mit einer ILO 125 ccm hinzu. Wir traten dem MSC Lübeck bei. Weitere Mitstreiter waren Erich Bunge (175 ccm), Horst Bensel (250 ccm) und Dieters Vater (DKW 175 ccm). - 48 - - 48 - Aufgrund meiner vielen Test-Km mit einigen dieser Maschinen und der guten Atmosphäre im RennfahrerUmfeld kam ich nun auch auf den Geschmack und kaufte mir eine ILO 125 ccm Maschine für Cross, Sand- und Grasbahn in HH-Schenefeld. Später noch bei den Gebr. Viets in Scheesel eine Maschine mit 3 weiteren ILO Werks-Rennmotoren der 125 ccm Klasse. Ich fuhr überwiegend Gras- und SandbahnRennen im Norddeutschen Raum. Meine Maschinen frisierte und wartete ich selbst. Ali Schwarz und ich waren meistens ein Team, fuhren beide in der selben Klasse und transportierten in der Regel unsere Maschinen mit einem gemeinsamen Transport-Hänger zu den Rennen, die immer an Wochenenden und vor großer Kulisse statt fanden. Ali war meist unter den ersten drei platziert, meine Erfolge war sehr unterschiedlich. Gute Platzierungen in den einzelnen Läufen so 17. 5. 1961 Grasbahnrennen von Elmshorn. Die 165 bin ich. - 49 - - 49 - zwischen den Plätzen 2. bis 6. Normalerweise gab es ein freies Training, ein Pflichttraining, 2 Vorläufe mit Qualifikation für den Endlauf und letztlich den Endlauf. Ich habe immer die Endläufe erreicht. Es gab (meist auch für mich) Geldprämien für erreichte Punkte aus den Platzierungen und Sachpreise (oftmals auch für mich) für die Platzierungen selbst. Die weiter entfernten Rennen waren Eddersheim bei Frankfurt/Main und Obernkirchen in Niedersachsen, ansonsten der gesamte nahe Niedersächsische, Hamburgische und der komplette Schleswig-Holsteinische Raum. Nun eine der vielen Rennsport-Stories: Das Grasbahn-Rennen von Eddersheim/Hessen nahe Frankfurt. Ali Schwarz und ich fuhren mit seinem alten Opel Olympia und Anhänger mit unseren Maschinen nach Hamburg und holten 'Nurmi' mit seiner 250er Puch ab. In Eddersheim etwas verspätet angekommen, sofort freies und Pflichttraining. Zeit zum Umziehen hatten wir kaum. Wir waren die Attraktion aus dem hohen Norden. Ali und ich wohnten beim Bürgermeister, er hatte extra sein Schlafzimmer für uns frei gemacht. Abends meinte es der Äppelwoi gut mit uns. Das Rennen am Sonntag (3 Läufe) endete für uns im Mittelfeld. Nurmi - 50 - - 50 - hatte in einer Kurve zu viel Speed (daher sein Spitzname), stürzte schwer und konnte die Rückfahrt nicht mit antreten, Krankenhaus. Er ist später bei einem Straßenrennen tödlich verunglückt. Ali und ich fuhren nun allein zurück. Es war später Sonntag und viel Verkehr. Schon bald merkten wir, dass wir es bis Montag früh nach Lübeck nicht mehr schaffen würden und wir änderten unsere Route nach Lübbecke/Westfalen. Dort wohnte seine Mutter (eine 'von Maiboom') und ein Bruder von Ali. Alis Bruder gehörte der Leibstandarte von Adolf Hitler an! Ein Bett war für uns inzwischen bereitet. Auf dem Weg nach Lübbecke verloren wir noch unsere gesamte Auspuff-Anlage, die wir auf unseren Rennmaschinen festbanden. Dann am Montag zu meinem Arbeitsbeginn noch ein Anruf bei meiner National-Vers.: 'Sorry, komme ein Tag später'. In Hamburg luden wir noch Nurmis kaputte Maschine ab und am späten Montag-Abend waren wir endlich wieder in Lübeck. Weiteres: Mein erstes und einziges Straßenrennen zum deutschen Junioren-Pokal in 1962 war das Bremerhavener Fischereihafen-Rennen. Bei sehr guter Plazierung (5.) mit einem Bremsen-Defekt kurz vor Schluss ausgeschieden. Schade. Es war ein ganz tolles - 51 - - 51 - Straßen-Rennen! Weitere Straßenrennen schieden aus Kostengründen aus, aber das wäre meine Welt gewesen! Noch eine Renn-Story: Das Bremerhavener Fischereihafen-Rennen. Ich habe die Start-Nr. 120. Moto-Cross über Himmelfahrt im Mai Anfang der 60er in Schwerin/DDR. Eigentlich hatte ich für das Sandbahn-Rennen in Hechthausen/Cadenberge gemeldet mit einer geliehenen Dürkopp 175 ccm. Da kam Horst Bensel zu mir und bat um Assistenz für sein Moto-Cross-Rennen in Schwerin. Ich zog dies vor und fuhr mit ihm und seiner Borgward Isabella am Mittwoch gegen Abend (ohne Visum) los. Als unser BGS in Lübeck-Schlutup nach dem Visum fragte, sagten wir nur: 'Haben wir nicht, nur den Personalausweis'. Da braucht ihr gar nicht weiterfahren, in einer ¼ Std. seid ihr eh wieder hier. Wir fuhren. Die DDR-Grenzer staunten ebenso, kein Visum. - 52 - - 52 - Man wollte uns zurück schicken. Wir sagten, dass wir eine Einladung hätten und verlangten den Chef. Dem gaben wir die Telefon-Nr. von einem hohen Funktionär aus Schwerin. Er zierte sich dort anzurufen, doch wir drängelten. Dann sein Anruf und wir bekamen sofort unsere Passierscheine. DDRGeld hatten wir reichlich im Lübecker Hauptbahnhof (1:12) getauscht, danach trauten sie sich gar nicht mehr zu fragen. In Schwerin wohnten wir am Marktplatz und wurden herumgereicht. 1. Abend: Im Haus der 'Deutsch-Sowjetischen Freundschaft', am Einlass eine lange Schlange. Wir durften sofort rein. Viele leere Tische. Verstanden wir nicht ganz. Wurde alles vorsorglich für Funktionäre und Auserwählte freigehalten. Wir wurden die Tage/Nächte von Party zu Party weitergereicht. Das Rennen am Sonntag wurde eher zur Nebensache. Am Montag in der früh um 5 Uhr fuhren wir direkt von einer privaten Renn-Party zurück nach Lübeck. Die DDR-Abfertigung war reine Formsache, man kannte uns. Unser BGS jedoch war über unsere unkomplizierte Einreise und schnelle Abfertigung vom Mittwoch skeptisch und wollte unser Gepäck kontrollieren. Wir stellten ihnen den Wagen (mit der quergestellten Rennmaschine darin) zur Verfügung und - 53 - - 53 - sagten ihnen: 'Bedienen sie sich'. Als sie im Wagen die Maschine, das Gepäck, Werkzeug, Reifen usw. sahen, verging ihnen wohl die Lust. Um 8 Uhr war ich endlich in meiner Wohnung in der Wachtstraße. Meine Mutter sagte nur: 'Junge, wo kommst du denn jetzt her'. Typisch Mama, unkompliziert, freundlich, nett! Dann schnell Katzenwäsche gemacht, anhübschen und mit meinem Ford Taunus hin zur Arbeit, der National-Versicherung. Im Herbst 1963 kündigte ich nach meinem letzten Sandbahn-Rennen in Jübeck meinen Rücktritt vom Rennsport an. Allgemeines ungläubiges Erstaunen. Es gab jedoch dafür drei gute Gründe: 1.) Meine Verbindung zu Heidi. 2.) Meine zunehmende berufliche Unabkömmlichkeit sowie meine privaten Aus- und Weiterbildungs-Maßnahmen und 3.) kamen die Japaner mit ihren Motorrädern (z.B. Honda 125 ccm und 250 ccm), deren Motoren leistungsmäßig und technisch unseren Maschinen weit überlegen waren. Wer das nötige Geld hatte, kaufte und lag vorne. Schon seit 2 Jahren schlug ich mich mit Maschinen dieser Güte herum und konnte sie mir noch vom Leibe halten. Also Schluss, aus, vorbei. Aber es war wohl meine schönste Zeit des Sports! Gleich im darauf folgenden - 54 - - 54 - Winter verkaufte ich meinen gesamten Rennstall bis zur letzten Schraube (mein Bruder Alexander hatte vermittelt) an eine Gruppe im süddeutschen Raum, so konnte ich nicht 'rückfällig' werden. Ali Schwarz überließ ich einen meiner noch unbenutzten Rennmotoren. Meine letzte Rennsport-Tat war die Ansage und die Moderation der Grasbahn-Rennen des MSC Lübeck in 1964/65 vor ca. 5.000 Zuschauern. Ich trat später aus dem MSC Lübeck aus. Noch eine Anmerkung zum MSC: Auf dem Herbst- und Abschlussball des MSC 1962 im Lübecker 'Hansa Hof' lernte ich meine spätere Frau Heidi kennen. Mein Fazit: Mein Rennsport hatte nun doch einen Sieger ..... nein ..... zwei Sieger! Mit der jetzt frei gewordenen Zeit konnte ich mich mehr privaten Dingen, der beruflichen Qualifikation, der Leichtathletik und ab 1967 dem Wassersport widmen (siehe Buch 3). Verschiedenes hatte ich inzwischen auch noch eingestellt wie Fußball und Kegeln. Ab 1977 mit dem Wechsel von der Minimax in Bad Oldesloe zur Preussag Hauptverwaltung nach Hannover suchte ich nach einer sportlichen Betätigung, die man auch 'im Alter' längerfristig betreiben kann. Meine Entscheidung: Tennis. Ich nahm Tennis-Unterricht bei ATP/WCT und spielte in - 55 - - 55 - der Preussag-Betriebssport-Gruppe Tennis. Im Winter in der Halle auch noch Volleyball. Das alles wie Beach-Volleyball, Tennis, Joggen, Wandern, Radtouren etc. praktiziere ich auch noch heute in meinen vielen Urlauben, meiner Freizeit, meinem Ruhestand (siehe u. A. die Bücher 1, 2, 3) ..... aber: - 56 -