Programm Saison 2011/12

Transcription

Programm Saison 2011/12
BERNER KAMMER
ORCHESTER
K o n z e r t s a i s o n 2 0 11 / 1 2
Berner Kammerorchester 2011/2012
1
1
Ed itor ia l
+ 1= 2
O d e r e r wa r t en Sie
Liebes Publik um!
e t w a s ander es von Ihrem
Mit diesen Zeilen verabschiede ich mich nach mehr als 15 Jahren von der
Funktion des Chefdirigenten des BKO. Ich freue mich an dem Bewusstsein, einen dynamischen, selbstbewussten, gesunden und kreativen Klangkörper in jüngere Hände übergeben zu können und einem frischen Wind
aussetzen zu dürfen: mit Philippe Bach hat das Orchester einen neuen
Chef gewählt, zu dem mein Vertrauen nicht grösser sein könnte, habe ich
ihn doch vor Jahren sowohl als Musiker des BKO und als Student meiner
Dirigierklasse, wie auch später dann als befreundeten Kollegen mit dem
berühmten «Herz am rechten Fleck» überaus schätzen gelernt.
G e i g e n ba uer ?
Wenn ich auf die gemeinsame Zeit mit dem BKO zurückblicke, dann ist
meinem Herzen das schöne Gefühl am nächsten, dass dieses Orchester keinerlei Berührungsängste hatte mit ungewöhnlichen Konzertformen, spartenübergreifenden Konzepten und ungewohnten Ansätzen. Die Konzerte
des BKO waren immer wieder für eine Überraschung gut, ohne das ganz
zentrale Anliegen, die Gestaltung der unendlichen Schönheit der Musik,
aus den Augen zu verlieren! So freut es mich, dass auch in dieser letzten
Saison unter meiner Ägide viele meiner Anliegen wie ein schöner bunter
Strauss zusammengebracht werden konnten:
G E I G E N B A U A T E L I E R
– Im Projekt mit dem Münster-Organisten und Komponisten Daniel Glaus
wird alt und neu ganz besonders innig und schlüssig verbunden.
– Die Zusammenarbeit mit jungen Chören kann diese Saison sogar zweimal stattfinden.
–Der Einbezug von tänzerischem Ausdruck in die traditionelle Konzertform kommt zu meiner grossen Freude im Festkonzert auch wieder zustande.
– Uraufführungen zu ermöglichen ist eine noble Pflicht des BKO: diesmal
werden wir ein Konzert für Oud und Orchester des in Bern lebenden
ägyptischen Komponisten Nehad El-Sayed erstmals zu Gehör bringen
dürfen.
–Bei meinem Abschiedskonzert dürfen wir einmal mehr Musik, die
meinem Herzen besonders nahe liegt, nämlich diejenige von Gustav
Mahler, in einer ungewohnten Klanggestalt ausloten.
Eigentlich fast unmöglich, etwas davon zu verpassen…! Ich freue mich
sehr auf diese Saison und möchte hier meinen grossen Dank sowohl den
Musikerinnen und Musikern des BKO wie auch Ihnen, liebes Publikum, für
die vielen wunderbaren musikalischen Erlebnisse der letzten Jahre aussprechen. Und ich wünsche dem BKO mit seinem neuen Chef von ganzem
Herzen «guten Wind», stetig wachsende Begeisterung und ganz viel Erfolg!
Geigenbauatelier
2
Stephan Schürch
Wynigenstrasse 20 | 3400 Burgdorf | T 034 422 00 22
Berne
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Johannes Schlaefli
Berner Kammerorchester 2011/2012
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Sa is o n ü b e rs ich t 2011/2012
Car t e Blanche Seit e 12
für Daniel Glaus
Ben Vatter &
Andreas Hügli
Leitung
Chansonchor des Gymnasiums Bern-Kirchenfeld
Vorkonzert (19.15 Uhr)
Daniel GlausOrgel
Passacaglia et Thema fugatum c-Moll
Passacaille pour orgue
Passacaglia et Thema fugatum c-Moll
Passacaglia
Passacaille
Passacailles fugitives für Violoncello und die Grosse Glocke des Berner Münsters (2011)
Réminiscences évoquées par la Passacaille
de Bach pour violoncelle et orchestre
Fes tkonzer t
Seit e 16
Freitag, 16. Dezember 2011
19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal
Johannes Schlaefli
Leitung
Nehad El-Sayed
Oud
Jasmin Hürzeler
Tanz und Choreographie
Chor der Ehemaligen des Gymnasiums Neufeld
Wolfgang A. Mozart
Ouvertüre zu Die Entführung aus dem Serail
Nehad El-Sayed
Variationen über Sayed Darwich Melodien
Wolfgang A. Mozart
Chöre aus Thamos, König in Ägypten
Nehad El-Sayed
Konzert für Oud und Orchester (Uraufführung)
Nikolai Rimsky-Korsakoff Scheherazade, op. 35
Nehad El-Sayed
Werk für Chor und Orchester (Uraufführung)
Nikolai Rimsky-Korsakoff Scheherazade, op. 35
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Berner Kammerorchester 2011/2012
Frederick Loewe/
Alan Jay Lerner
My Fair Lady
Schuber t – Mahler!
Hauptkonzert (20.00 Uhr)
Daniel Glaus
Orgel und Leitung
Conradin BrotbekVioloncello
Johann S. Bach
Heinrich I. F. Biber
Frank Martin
Daniel Glaus
Se it e 2 2
Mittwoch, 7. & Donnerstag, 8. März 2012
20.00 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal
Dienstag, 13. September 2011
20.00 Uhr Münster Bern
19.15 Uhr Vorkonzert im Münster Bern
Johann S. Bach
Frank Martin
My Fair Lady
Se it e 3 0
Samstag, 5. Mai 2012
19.30 Uhr Yehudi Menuhin Forum
19.00 Uhr Konzerteinführung
Johannes SchlaefliLeitung
Rachel Harnisch
Sopran
Franz Schubert
Franz Schubert/ Max Reger
Gustav Mahler
Entr`acte Nr. 3 B-Dur
Du bist die Ruh, D 776
Der Tod und das Mädchen, D 531
Gretchen am Spinnrade, D 118
Im Abendrot, D 799
Erlkönig, D 328
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Änderungen bei allen Konzerten vorbehalten.
Chefdirigent Johannes Schlaefli Se it e 5
D a s Ber ner K a m m ero rch es t er Se it e 7
Mu s ik er innen u nd Mu s ik er Se it e 9
Wechsel der künstlerischen Leitung Se it e 10
A dr es s en Se it e 3 8
Spo ns o r en/Im pr es s u m Se it e 3 9
Bes t ellk a r t e Um s ch l a g
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Chefdir ige n t
So individuell wie Ihr Lebensstil
Johannes Schlaefli
Johannes Schlaefli begann seine Musikerlaufbahn als Oboist. Dirigieren
lernte er zum grossen Teil autodidaktisch. Dabei erhielt er wichtige I­mpulse
von den Dirigenten Erich Schmid, Mario Venzago, Kirk Trevor, Leonard
Bernstein und anderen.
Als Gastdirigent leitete Johannes Schlaefli Orchester wie das Tonhalleorchester Zürich, das Zürcher Kammerorchester, das Orchestra della Svizzera
Italiana, das Indianapolis Chamber Orchestra, die Prager Kammerphilharmonie, die Janacek-Philharmonie Ostrava, das Westböhmische Sinfonie­
orchester, das Orchester Sao Paulo, die Hong Kong Sinfonietta usw.
Während 15 Jahren war er Leiter des Kammerorchesters Basel und massgeblich an dessen Aufbau beteiligt. 1984 übernahm er die Leitung der
beiden Orchesterformationen der Zürcher Hochschulen, und seit 1995 ist
er Chefdirigent des Berner Kammerorchesters.
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Während vieler Jahre war Johannes Schlaefli als Lehrer bei den internationalen Dirigierkursen der symphonic workhsops tätig, heute unterrichtet er
im Sommer in seinen eigenen Meisterkursen in Tschechien und Bulgarien.
Seit 1999 leitet er als Professor die Dirigierklasse an der Züricher Hochschule der Künste und ist gern gesehener Gast-Dozent an verschiedenen
Hochschulen in Europa und beim Dirigentenforum des Deutschen Musikrates.
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Da s Ber ner K a m m ero rch e s t e r
e
hi re stimm
s!
sagt alle
Das BERNER KAMMERORCHESTER (BKO) ist ein junges, dynamisches Profi­
ensemble, das den Platz Bern mit abwechslungsreichen kammermusikalischen Projekten engagiert bereichert. Vielfalt und Flexibilität gehören zu
seinen grossen Stärken: Das BKO pflegt bewusst seine Tradition, neben
bekannten auch unbekannte Kompositionen vom Barock bis zur Moderne
vorzustellen sowie Werke aus der Gegenwart aufzuführen und Kompositionsaufträge zu erteilen. So hat das Orchester bisher ca. 80 Uraufführungen
und über 200 bernische oder schweizerische Erstaufführungen vorzuweisen.
Das BKO wurde 1938 auf Initiative von Hermann Müller gegründet, der
das Orchester während 35 Jahren leitete. Nach seinem altersbedingten
Rücktritt stand das BKO von 1973 bis 1992 unter der Leitung des Westschweizers Jean-Pierre Moeckli, dann wurde es während zwei Jahren von
Olivier Cuendet betreut. Seit 1995 steht Johannes Schlaefli an der Spitze
des Berner Kammerorchesters. Unter seiner Leitung hat das BKO mit Erfolg
auch neue Formate erprobt und entwickelt – beispielsweise mit getanzten
Konzerten – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Kulturleben
der Hauptstadt.
Ein Anliegen des Berner Kammerorchesters ist es, einheimischen
­Musiker­innen und Musikern ein Podium zum Auftritt zu geben sowie jungen ­Solistinnen und Solisten ein künstlerisches Sprungbrett zu bieten. Daneben lädt das BKO immer wieder auch bekannte Grössen ein und vertieft
erfolgreiche Zusammenarbeiten.
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Berner Kammerorchester 2011/2012
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M u sik er innen u nd M u sik e r
Violine
Sibylla Leuenberger
(Konzertmeisterin)
Simone Roggen (Stimmführerin)
Irene Arametti Pastorello
Marlyse Capt
Annemarie Jöhr Jaccard
Talita Karnusian
Patricia Kuonen
Katja Marbet
Anja Martin-Glatthard
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Violoncello
Orlando Theuler (Stimmführer)
Claudia Eigenmann
Martina König
Beatrice Wenger
Simon Zeller
Kontrabass
Käthi Steuri (Stimmführerin)
Ivan Nestic (stv. Stimmführer)
Flöte
Regula Küffer (Solo)
Franziska Stadelmann
Oboe
Martin Stöckli (Solo)
Claudia Miller
Klarinette
Christoph Ogg (Solo)
Riccardo Parrino
Fagott
Thomas Walter (Solo)
Lorenz Martin
Horn
Andreas Kamber (Solo)
Andrea Rüegge
Trompete
André Schüpbach (Solo)
Christoph Mäder
Pauke
Peter Sempert
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Berner Kammerorchester 2011/2012
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Wechsel in der künstlerischen Leit ung
Her zlichen Dank an
Maes tro Johannes Schlaefli!
Lieber Johannes,
Du hast vor rund eineinhalb Dekaden die künstlerische Leitung und den
Posten des Chefdirigenten des BERNER KAMMERORCHESTERS übernommen. Dieser Zeitpunkt liegt weit länger zurück als der Start meines
Präsidiums des Trägervereines des BKO. Darum lass uns heute auf eine
Geschichtsschreibung verzichten und deine grossen Verdienste rund um
das BKO mit Aussagen ehemaliger und heutiger Weggefährten würdigen.
Dein künstlerisches Wirken zu beurteilen, muss ich berufeneren Kritikern
überlassen. Als Präsident des BKO habe ich dich immer als überaus engagierten und verlässlichen Partner erlebt. Dein feinfühliges Wesen und
deine verständnisvolle und vermittelnde Art haben dir geholfen, dich gut in
die Vorstandsarbeit einzubringen, dein Verständnis für die äusserst schwierige Situation auch mit begrenzten Mitteln anspruchsvolle Programme zu
gestalten und deine Liebe zur Musik und zum Dirigieren haben das BKO
während der letzten Jahre wesentlich geprägt. Im Namen des Orchesters
und des Publikums danke ich dir von ganzem Herzen!
Andreas Luginbühl, Präsident BKO
Lieber Johannes,
Unsere langjährige Zusammenarbeit war für mich enorm bereichernd; ich
lernte durch dich viel Neues und Spannendes kennen. Deine beflügelnde
Fantasie bei der Programmgestaltung wie dein Zupacken, wenn es darum
ging, dies auch umzusetzen, deine Aufgeschlossenheit neuen Ideen gegenüber: All das schätzte ich sehr. Es hat mir vor allem Spass gemacht, mit dir
und dem BKO mit spartenübergreifenden Programmen immer wieder zu
«neuen Gestaden» aufzubrechen. Herzlichen Dank!
Eveline Hürzeler-Merz, ehemalige Geschäftsführerin BKO
Das BKO ist Johannes Schläfli zu tiefstem Dank verpflichtet für sein großes
Wirken. Es waren stürmische Zeiten, als Johannes zum BKO kam: er hat
das Schiff seetüchtig gemacht und den Weg in die Zukunft ermöglicht.
Lieber Johannes, ich schätze Dich sehr als Dirigent, Musiker und Mensch.
Ich danke Dir für Alles: für mich bist Du der Ehrenkapitän!
Herzlich, Regula Küffer
Es gibt viele Eigenschaften, die ich an Johannes schätze: den Humor, der
die Arbeit kurzweilig macht, die Geradlinigkeit, die dabei nie verloren
geht, die Umsichtigkeit und Bereitschaft anderen gegenüber, das große
Interesse an der Sache und natürlich die tollen sinn- und phantasievollen
Programme, die unter seiner Hand zur Aufführung kamen. Ganz herzlichen
Dank dafür!
Sibylla Leuenberger, Konzertmeisterin BKO
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Berner Kammerorchester 2011/2012
B KO
Philippe Bach,
her zlich
willkommen
beim BKO!
Das Berner Kammerorchester
hat einen neuen Chefdirigenten:
Der international gefragte Dirigent Philippe Bach wird ab 2012
als Chefdirigent und künstlerischer Leiter die Geschicke des
BKO prägen.
In einem erstmals zur Anwendung gekommenen Wahlverfahren konnten
sich die Musikerinnen und Musiker des BKO direkt an der Wahl ihres neuen
Chefs beteiligen und haben den als Generalmusikdirektor am Meininger
Theater in Deutschland tätigen Schweizer Philippe Bach zu ihrem neuen
Chef erkoren.
Im Namen des BKO gratuliere ich Philippe Bach ganz herzlich zu dieser ehrenvollen Wahl und freue mich sehr, dem Berner Publikum den gebürtigen
Saanenländer und Weltenbürger vorstellen zu dürfen.
Philippe Bach hat in Bern und Genf Horn studiert und in Zürich bei ­Johannes
Schlaefli das Dirigierhandwerk erlernt. Er hat zahlreiche internationale Auszeichnungen gewonnen und mit namhaften Orchestern im In- und Ausland
zusammengearbeitet. Seine Fort- und Weiterbildung führte ihn in die USA,
nach Madrid und Manchester sowie nach Deutschland.
Nun wird in Bälde unser scheidender Chefdirigent, Maestro Johannes
Schlaefli, den Taktstock an seinen ehemaligen Schüler übergeben. Das
grosse Entwicklungspotential des BKO-Klangkörpers bildet den Nährboden, auf dem der neue künstlerische Leiter wirken kann.
Philippe, das BERNER KAMMERORCHESTER freut sich über dein Engagement und heisst dich – auch im Namen des Berner Publikums – beim BKO
herzlich willkommen!
Andreas Luginbühl
Präsident
Berner Kammerorchester 2011/2012
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Carte Blanche für Daniel Glaus
Carte Blanche für Daniel Glaus
Diens tag, 13. Sep t ember 2011
Zum Saisonauftakt vergibt das BKO seine erste Carte Blanche an
den Berner Komponisten und Organisten Daniel Glaus, der die
Gelegenheit nutzt, sich auf vielfältige Art und Weise einem Werk
Bachs anzunähern. Das Konzert findet im Rahmen des Musikfestivals Bern statt und bildet zugleich den Abschluss der Abendmusiken im Berner Münster: Für dieses dreifach eingebundene
Klangereignis mit Kompositionen von Bach, Biber und Martin
sowie Uraufführungen von Werken Glaus` selbst bietet der spätgotische Kirchenraum den perfekten Rahmen.
19.15 Uhr Münster Bern
Passacaglia fugatum – ein komponiertes Programm
für Conradin Brotbek und das BKO
Vorkonzert (19.15 Uhr)
Daniel Glaus
Orgel
Johann S. Bach (1685-1750)
Passacaglia et Thema fugatum
c-Moll, BWV 582
Frank Martin (1890-1971)
Passacaille pour orgue
(1944, dédié à Kurt Wolfgang Senn)
***
Hauptkonzert (20.00 Uhr)
Daniel Glaus
Conradin Brotbek
Orgel und Leitung
Violoncello
Johann S. Bach
Heinrich I. F. Biber (1644-1704)
Passacaglia et Thema fugatum
c-Moll, BWV 582
Orchestration von Daniel Glaus
(2011, Uraufführung)
Passacaglia
Version für Violoncello solo
von Loretta O`Sullivan
Frank Martin (1890-1974)
Passacaille
Version pour orchestre à cordes (1952)
Daniel Glaus (*1957)
Passacailles fugitives
für Violoncello und die Grosse Glocke des Berner Münsters (2011), Uraufführung der Grossen Glocke zu ihrem 400. Giesstag (14.9.1611) gewidmet
Réminiscences évoquées par la
Passacaille de Bach pour violoncelle et orchestre
(1999, nouvelle version 2011,
Uraufführung)
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Berner Kammerorchester 2011/2012
Der Münsterorganist und Träger des Grossen Musikpreises des Kantons
Bern 2009 stellt Johann Sebastian Bachs Passacaglia et Thema fugatum als Ausgangspunkt ins Zentrum seines Konzerts. Die Orgelversion der
Komposition eröffnet den Abend und bildet mit Glaus` eigenen, von Bach
inspirierten Réminiscences évoquées par la Passacaille de Bach, die am
Schluss erklingen, eine Klammer um das spannende Programm. Seit langer
Zeit fühlt sich Glaus von Bachs Passacaglia in den Bann gezogen – einer
musikalischen Reise «durch die Welt, durchs Leben, über Höhen und durch
Abgründe», wie er es ausdrückt. Der Terminus ‚Passacaglia’ leitet sich von
den spanischen Worten ‚pasar calle’ ab, auf Deutsch ‚durch die Gasse gehen’. Als Gattungsbezeichnung tauchte der Begriff denn auch erstmals in
Spanien auf, im Zusammenhang mit Gitarrenmusik des 16. Jahrhunderts.
Er verbreitete sich alsbald nach Italien, Frankreich und Deutschland, wobei
sich unterschiedliche Kompositionsweisen etablierten. Gemeinsam war allen Passacaglie ihre Grundstruktur, die aus einem ostinaten Bass besteht,
über den oftmals improvisiert wurde.
In Bachs Orgelwerk wird beispielsweise ein 15-töniges Bassthema nicht
weniger als 21 Mal variiert, bevor es in einer Doppelfuge von gewaltigen
architektonischen Ausmassen gipfelt. Daniel Glaus spielt die beeindruckende Komposition im Vorkonzert allein auf der Orgel, zu Beginn des
Hauptkonzerts greift sie das BKO in einer neu erstellten Orchestrierung auf.
Die Réminiscences schliesslich teilen Bachs Altstimme Conradin Brotbeks
Solocello zu, dessen Linien von Orchestergruppen umkreist werden. Direkt
auf Bachs Passacaglia bezieht sich Frank Martins Passacaille pour orgue.
Auch ihr liegt ein Bassostinato zugrunde, dessen chromatische Gestalt
allerdings auch den Einfluss der Zwölftontechnik offenbart. Hinzu gesellt
sich eine Oberstimme, die wie ein zweites Thema in variierter Form immer
wiederkehrt. Das Stück erlebte 1944 im Berner Münster seine Uraufführung und wurde später vom Komponisten selbst je einmal für Streich- und
grosses Orchester gesetzt. Sowohl die Orgel- als auch die Streicherfassung
sind am heutigen Konzert zu hören.
Zwei weitere Kompositionen geben Conradin Brotbek ausserdem die Möglichkeit, die verschiedenen klanglichen Dimensionen seines Instruments
auszuloten. Zunächst interpretiert er die Passacaglia von Heinrich Ignaz
Franz Biber, welche dieser ursprünglich für eine Geige schrieb. Auch hier
Berner Kammerorchester 2011/2012
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Carte Blanche für Daniel Glaus
entwickelt ein Bassthema mittels Variationen ungemein abwechslungsreiche Formen; das harmonische Fundament hingegen bleibt bis zum Ende
bestehen. Einen Höhepunkt des Abends in mehrfacher Hinsicht stellt sodann die Uraufführung von Daniel Glaus` Passacailles fugitives für Cello
und die Grosse Glocke des Berner Münsters dar. Letztere feiert dieses Jahr
ihr 400. Jubiläum – womit die ‚flüchtigen Gassenspaziergänge’ sowohl
zum Motto Flucht des Musikfestivals passen wie auch als Geburtstagsbzw. Giesstagsgeschenk an den Ort ihres ersten Erklingens fungieren.
Daniel Glaus
Der äusserst vielseitige Berner studierte Komposition, Orgel, Musiktheorie und Dirigieren
in seiner Heimatstadt sowie in Paris und Freiburg im Breisgau. Als Dirigent leitete er unter
anderem das Ensemble Ad hoc Bern, das sich
auf zeitgenössische Musik spezialisierte, die
Liturgische Singgruppe der Stadtkirche Biel
sowie zahlreiche Projekte an der Zürcher
Hochschule der Künste und Uraufführungen
eigener Werke. Zu diesen zählen Streichquartette und Klaviertrios ebenso wie Orgelmusik
und Oratorien, zudem Kantaten, Motetten,
Orchesterwerke und Kammeropern. Seine Komposition Von den vier Enden
der Welten wird an den Dresdner Musikfestspielen 2011 unter der Leitung
von Christoph Poppen mit dem Hilliard Ensemble aufgeführt. Daniel Glaus
erhielt für sein Schaffen Anregungen von Künstlern wie Luigi Nono, Klaus
Huber, Brian Ferneyhough, Gérard Grisey, Heinz Holliger, Tristan Murail und
Pierre Boulez sowie durch die intensive Beschäftigung mit Literatur und
Wissenschaft aus allen Epochen, mit der Gregorianik und der Musik Frescobaldis, Bachs, César Francks, Weberns, Schönbergs und anderer Komponisten, mit seinen Mitmenschen und der Natur. Nebst seiner Tätigkeit als
Titularorganist am Berner Münster, wo er auch künstlerischer Leiter der
sommerlichen Abendmusiken ist, konzertiert Glaus als Organist und engagiert sich überdies für Fragen des Orgelbaus und der Kirchenmusik. So
gründete er beispielsweise die alle zwei Jahre stattfindende Internationale
Orgelakademie Bern. Ausserdem unterrichtet er als Professor für Komposition an der Musikhochschule Zürich sowie für Orgel und Komposition
an der Berner Hochschule der Künste. Im Jahr 2006 verlieh ihm die Theologische Fakultät der Universität Bern die Ehrendoktorwürde, und 2009
wurde Glaus mit dem Grossen Musikpreis des Kantons Bern geehrt.
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Berner Kammerorchester 2011/2012
Conr adin Brotbek
Geboren in Biel, studierte der gefragte Cellist
bei Stanislav Apolin und Marek Jerie an der
Musikhochschule Luzern, wo er 1985 das Solistendiplom erlangte. Zudem verlieh im die
Stadt Luzern den Edwin Fischer-Gedenkpreis.
Später vertiefte er seine Studien in Genf,
Wien und London, unter anderem bei Jacqueline du Pré. Seit 1987 unterrichtet Conradin Brotbek eine Konzert- und Solistenklasse
für Violoncello und eine Kammermusikklasse
an der Berner Hochschule der Künste. Als
Lehrer arbeitet er auch an der Internationalen Sommer-Akademie Lenk und der Staatlichen Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst in Stuttgart. Brotbek spielt ein Instrument aus dem
Jahr 1700 und ist Mitglied des Aria Quartetts Basel. Ausserdem führten
ihn Tourneen als Solist an zahlreiche Festivals und in Konzertsäle verschiedener europäischer Länder sowie nach Australien, China, in die USA und
den Nahen Osten. Der auch als Komponist tätige Musiker hat etliche Radio- und Fernsehaufnahmen sowie Schallplatten- und CD-Einspielungen
vorgelegt, die sein breites künstlerisches Schaffen dokumentieren.
Eine Veranstaltung des Kammerorchester Bern
und des Musikfestival Bern.
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Fes tko nzer t
Fr eitag, 16. Dezember 2011
19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal
Eine ägyptisch-orientalische Nacht mit dem BKO
Johannes Schlaefli
Leitung
Nehad El-Sayed
Oud
Jasmin Hürzeler
Tanz und Choreographie
Chor der Ehemaligen des Gymnasiums Neufeld
Wolfgang A. Mozart (1756-1791):
Ouvertüre zu Die Entführung aus
dem Serail, KV 384
Nehad El-Sayed
(*1975)
Darwich`s Garden
Variationen über Sayed Darwich Melodien
Wolfgang A. Mozart
Chöre aus Thamos, König in Ägypten,
KV 345
Nr. 1: Schon weichet dir, Sonne
Nr. 2: Maestoso - Allegro
(Chorarrangement: Nehad El-Sayed)
Nr. 5: Allegro vivace assai
(Chorarrangement: Nehad El-Sayed)
Nr. 6: Gottheit, über alle mächtig
***
Nehad El-Sayed
Konzert für Oud und Orchester
(Uraufführung)
Nikolai Rimsky-Korsakoff Scheherazade, op. 35
(1844-1908)
IV: Festival at Baghdad
Nehad El-Sayed
Werk für Chor und Orchester
(Uraufführung)
Nikolai Rimsky-Korsakoff Scheherazade, op. 35
II: The Story of the Kalender Prince
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Berner Kammerorchester 2011/2012
Fes t kon z e r t
Der aus Ägypten stammende Wahlberner Nehad El-Sayed stellt
Werken von Mozart und Rimsky-Korsakoff eigene Kompositionen
zur Seite, die er für das diesjährige Festkonzert geschaffen hat.
Die Klänge des BKO verschmelzen dabei mit El-Sayeds Oud, dem
Gesang des Chors der Ehemaligen des Gymnasiums Neufeld und
den Tanzeinlagen, die Jasmin Hürzeler selbst entworfen hat. Auf
diese Weise entsteht eine optisch und akustisch ganz besondere musikalische Reise, die von Bern in die Türkei, nach Ägypten,
Wien und Russland führt.
«und ich glaube man wird dabey nicht schlafen können, und sollte man
eine ganze Nacht durch nichts geschlafen haben.» Soweit Wolfgang
Amadeus Mozart über die Ouvertüre zu Die Entführung aus dem Serail
in einem Brief an seinen Vater. Und tatsächlich dürfte es auch den müdesten Zuhörenden schwer fallen, während dieses kurzen Stücks einzunicken,
das am Beginn des heutigen Abends steht. Zu markant, beinahe fanfarenhaft mischt sich die mit Pauken, grosser Trommel, Becken und Triangel reich
besetzte Perkussion immer wieder in die von den Streichern getragene,
rasante Eröffnungsmelodie und die sanfteren Linien der Oboe im Mittelteil.
Das auffällig prominente Schlagwerk diente Mozart dazu, den türkischen
Schauplatz der Opernhandlung musikalisch vorwegzunehmen – obwohl
der Komponist damit eher den Exotismus des Wiener Publikums bediente
als authentische Rhythmen aus dem Nahen Osten nachempfand.
Abermals in orientalischen Gefilden ist Tobias Philipp Freiherr von Geblers Heldendrama Thamos, König in Ägypten angesiedelt, zu dem Mozart
mehrere Chöre und Zwischenakte schrieb. Schon weichet dir, Sonne und
Gottheit, über alle mächtig, die an den feierlichen, majestätischen Glanz
der Chornummern aus Die Zauberflöte erinnern, präsentieren die Ehemaligen des Gymnasiums Neufeld und das BKO in der Originalfassung. Die
beiden ursprünglich instrumentalen Entr`actes dazwischen hingegen versieht Nehad El-Sayed mit eigenen Chorarrangements, wodurch Mozarts
bildhafter Kompositionskunst eine wahrhaft ägyptische Note beigefügt
wird. Zu dieser Mischung tragen überdies El-Sayeds Variationen Darwich`s
Garden bei, die im Anschluss an die Serail-Ouvertüre erklingen.
Ein Werk El-Sayeds, welches dabei zugleich seine Uraufführung erlebt, läutet auch die zweite Konzerthälfte ein. Als Soloinstrument dient das Oud,
eine Laute, die dem Komponisten gemäss im arabischen Raum so verbreitet ist wie in Europa das Klavier – allerdings zumeist als Begleiterin. Wenn
das Instrument hier im Vordergrund steht und vom Orchester umspielt
wird bzw. mit ihm in Dialog tritt, kommt dies demnach einer absoluten
Seltenheit gleich. Doch damit nicht genug: El-Sayed beschert dem vorweihnachtlichen Festanlass gleich noch eine zweite Premiere, wobei wiederum
der Chor der Ehemaligen die Bühne betritt. Um der jahreszeitgerechten
Überraschung keinen Abbruch zu tun, sei über den Charakter dieser Komposition vorerst nichts verraten…
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Fes t kon z e r t
Wir wünschen viel Vergnügen
beim nächsten Konzert!
Wir wünschen viel Vergnügen
beim nächsten Konzert!
Das bereits faszinierend weit greifende Tonkaleidoskop des Abends ergänzen, zum Konzertmotto passend, zwei Abschnitte aus Nikolai RimskyKorsakoffs Scheherazade. Betitelt nach der verführerischen Erzählerin
aus Tausend und eine Nacht, greift die Symphonische Suite des russischen
Spätromantikers mehrere Geschichten auf, die in der grossen Märchensammlung vereinigt sind. Entsprechend vielgestaltig orchestriert sind das
Fest in Bagdad und die Geschehnisse um den Prinzen Kalender, die von
Jasmin Hürzeler zudem tänzerisch in Szene gesetzt werden.
Nehad El-Say ed
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Erst im Alter von 16 Jahren erlernte der in Kairo aufgewachsene Komponist
und Oud-Spieler sein Instrument, heute gilt er als einer der talentiertesten
Virtuosen. Nehad El-Sayed studierte am Arabic Oud House, wo er als erster
Solist sein Diplom mit Auszeichnung erhielt. Zudem absolvierte er einen
Bachelor in Komposition sowie einen Master in Komposition, Jazz und Medienkunst an der Hochschule der Künste Bern. El-Sayed kennt sich in der
europäischen und arabischen Klassik ebenso aus wie mit Sufi-Musik und
modernen Kompositionen aus Nordafrika und dem Nahen Osten. All diese
Einflüsse verarbeitet er in seinen Werken und als Leiter von interkulturellen
Projekten. El-Sayed bereiste mit dem renommierten Oyon Ensemble Länder
wie Oman, Syrien, Libanon, Tunesien, Algerien, Jordanien und Italien, gastierte an grossen Festivals in seiner Heimatstadt sowie in Alexandria und
war Gast des Pariser Institut du Monde Arabe. Im Jahr 2000 gewann der
Künstler den ersten Preis am Oud-Wettberb in Ammann, den die Arabische
Liga damals erstmals organisierte. Später trat El-Sayed mit dem El-Oud ElAraby Trio am Babylon Festival auf, wurde 2002 zum Oud-Symposium nach
Marrakesch geladen und weilte drei Jahre darauf als Artist in Residence der
Pro Helvetia in der Schweiz, wo er heute lebt und arbeitet.
Berner Kammerorchester 2011/2012
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Jasmin Hür zeler
Die gebürtige Bernerin erlangt im Herbst 2011
den Master of Middle Eastern Studies and Social Anthropology. Schon während ihrer Schulzeit besuchte sie Workshops und Kurse zum orientalischen Tanz, der mit all seinen Facetten bis
heute ihre Leidenschaft geblieben ist. Im Rahmen ihres Studiums der Islamwissenschaften
und Sozialanthropologie hat sich Jasmin Hürzeler intensiv mit den kulturellen Hintergründen
des Tanzes und verschiedenen orientalischen
Sprachen auseinandergesetzt. Während eines
halbjährigen Aufenthalts in Kairo genoss sie ausserdem privaten Tanzunterricht bei renommierten Lehrern wie Mahmoud Reda, Souheir Nemesis
und Joana Sahiraa. In Zürich absolvierte sie bei Khaled Seif eine zweijährige Ausbildung zur Tänzerin und Tanzlehrerin für orientalischen Tanz,
liess sich in weiteren Tanzstilen unterrichten und wirkte am erfolgreichen
Bühnentanzprojekt von Raksan mit. Seit 2007 tritt Hürzeler regelmässig
als Einzeltänzerin und Mitglied von Khaled Seifs internationaler Tanzgruppe auf, zudem erteilt sie in wöchentlichen Kursen und Workshops selbst
Unterricht.
Chor der Ehemaligen
des Gymnasiums Neufeld
Nachdem sich ehemalige Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Neufeld an mehreren grossen Projekten des Schülerchors beteiligt hatten, entwickelte sich im Jahr 2004 aus dieser Tradition schliesslich eine eigenständige Institution. Das Ziel des neuen Ensembles bestand von Beginn weg
darin, selten gesungene Kompositionen auf einem hohen musikalischen
Niveau aufzuführen.
Der Chor steht unter der Leitung von Christoph Marti und Bruno Späti.
Berner Kammerorchester 2011/2012
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My Fair Lady
My Fair Lady
Mittwoch, 7. & Donnerstag, 8. März 2012
19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal
19.00 Uhr Konzerteinführung
Eine konzertante Musical-Aufführung mit vielen jungen Talenten.
Zur Feier des Jubiläums der Stiftung für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche Zollikofen (1837-2012)
Ben Vatter & Andreas Hügli
Leitung
Chansonchor des Gymnasiums Bern-Kirchenfeld
Frederick Loewe (1901-1988)
Alan Jay Lerner (1918-1986)
Robert Gilbert (Übersetzung)
My Fair Lady
- Ouvertüre
- Kann denn die Kinder keiner lehren, - wie man spricht?
- Wäre das nicht wundaschön?
- Mit `nem kleenen Stückchen Glück
- Bin ein Mann wie jeder Mann
- Wart`s nur ab!
- Ach, Professor Higgins
- Es grünt so grün
- Ich hätt` getanzt heut` Nacht
- Ascot-Gavotte
- Weil ich weiss, in der Strasse
- wohnst du
- Walzer in der Botschaft
***
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- Sie sind es, der‘s geschafft hat
- Tu`s doch!
- Bringt mich pünktlich zum Altar
- Kann eine Frau nicht sein wie
- ein Mann?
- Ohne dich
- Ich bin gewöhnt an ihr Gesicht
Berner Kammerorchester 2011/2012
Für seine Frühjahrskonzerte reist das BKO nach New York und
London. In der britischen Hauptstadt der frühen 1910er Jahre spielt die Handlung eines der bekanntesten Musicals aller
Zeiten, das 1956 im Mark Hellinger Theatre am New Yorker Premiere feierte. Gut 50 Jahre später wird nun My Fair Lady vom
BKO gemeinsam mit einem Chor aus über 100 jungen Singenden
interpretiert.
Nach seiner umjubelten Uraufführung mit Julie Andrews und Rex ­Harrison
in den Hauptrollen erlebte Frederick Loewes Musical bis 1962 allein
in New York über 2000 Vorstellungen und kam alsbald auch in Europa
zu hoher Popularität. Eine Folge davon war die Übersetzung von Robert
Gilbert ins Deutsche und «Berliner Schnauze», die heute Abend zu hören
ist. Das Buch und die Songtexte von Alan Jay Lerner basierten auf George
Bernard Shaws Komödie Pygmalion aus dem Jahr 1913. Der Titel verweist
auf einen König aus der griechischen Mythologie, der sich der Legende
nach in eine von ihm selbst gefertigte Statue verliebt. Im Musical wurde aus dem bildhauernden antiken Monarchen der Sprachwissenschafter
Professor Higgins, dessen Herz nicht für ein Kunstwerk schlägt, sondern
für die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle. Die Parallele zwischen Pygmalion
und Higgins besteht darin, dass beide das Objekt ihrer späteren Zuneigung
gewissermassen selbst erschaffen. Denn zunächst dient Eliza für Higgins
lediglich einem Experiment, worin im Rahmen einer Wette der Beweis erbracht werden soll, dass es möglich sei, aus einem armen Mädchen eine
respektable Dame – eine fair lady eben – zu machen, sofern sie ihren Unterschichten-Akzent zugunsten einer gepflegten Hochsprache aufgibt.
Dass, dieser Ausgangslage entsprechend, Sprachwitz in der sich nun entspinnenden, turbulenten Handlung eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich
bereits im Titel. Denn ‚Fair’ lässt sich als ‚schön’ im Sinne von ‚fein’ ebenso
übersetzen wie als ‚Jahrmarkt’, was auf die gegensätzlichen Lebenswelten
des Blumenmädchens und ihres künftigen Mentors anspielt. In auffällig
breitem Berliner Dialekt spricht bzw. singt Eliza zu Beginn des Musicals,
wovon radebrechende Ausdrücke wie Wäre det nich wundascheen? in dem
gleichnamigen Lied auf humorvolle Weise zeugen. Während der sechs Monate, die Higgins damit verbringt, seinem Schützling eine neue Sprechweise
beizubringen, übt sich Eliza tagelang an öden phonetischen Reimchen wie
‚Es grünt so grün’, worüber sie bald einmal vor Wut kocht. Obwohl sich ihre
Aussprache wenig später an typischen Upperclass-Anlässen hören lassen
kann, stellt sich bei Eliza spätestens dann herbe Enttäuschung ein, als sie
erfährt, dass Higgins sie ursprünglich nur als Versuchskaninchen betrachtet
hat. Schliesslich versöhnen sich die beiden, doch was sich zwischen ihnen
noch entwickeln wird, bleibt offen.
Berner Kammerorchester 2011/2012
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Musikalisch verwendete Loewe sämtliche Register eines klassischen Broadway-Orchesters mit gut besetztem Blech und Schlagzeug, um zahlreiche
glänzende Nummern zu komponieren. Darunter finden sich schmelzende
Balladen genauso wie schmissige Tänze; einigen Instrumentalstücken
steht eine Fülle von Songs gegenüber, die mit allen Mitteln der Kunst den
Humor und die Lebensfreude der Figuren, aber auch deren Verzweiflung,
Ärger und Trauer zum Ausdruck bringen. Speziell für das heutige Konzert
haben die beiden Chorleiter Ben Vatter und Andreas Hügli alle Songs für
den Chansonchor umgearbeitet, das heisst die Solonummern neu für Chor
arrangiert. Es steht also eine Premiere des Musicals in einer Chor-Version
auf dem Programm!
Ben Vatt er
Der Berner Musiklehrer, Chorleiter und Trompeter wuchs in einer Musikerfamilie auf und sammelte bereits als 16-Jähriger erste Erfahrungen
in lokalen Jazzbands. Sein Trompetenstudium
absolvierte Ben Vatter nach dem Abschluss des
Lehrerseminars am Berner Konservatorium und
an der Swiss Jazz School, an der er 2002 das
Hochschuldiplom für Trompete sowie für Komposition und Arrangement erlangte. Nach zahlreichen Konzerten als Instrumentalist und Sänger in den Bereichen Jazz, Salonmusik und Pop
tritt Vatter in den letzten Jahren vermehrt mit originellen Chorprojekten in
Erscheinung, für die er die meisten Arrangements selber schreibt. Besonders seine Arbeit mit dem Chor auf Bewährung, einem Ensemble aus Gymnasiastinnen und männlichen Jugendlichen im Massnahmenvollzug, das
nach einem Probenhalbjahr im ausverkauften Kursaal Bern auftrat, fand
2007 bei der Ausstrahlung auf SF Zwei landesweite Beachtung. Dasselbe
galt vier Jahre später für seine Tätigkeit als Chor-Coach und Arrangeur im
Rahmen der Sendereihe Kampf der Chöre auf SF 1. Im Jahre 2011 wirkte
Vatter ausserdem als Musical Supervisor der Berner Aufführungen des
Musicals Ewigi Liebi. Überdies ist Ben Vatter Leiter des Hebammenchors
Midwife Crisis, Co-Leiter des Chor im Breitsch und Co-Leiter des Chansonchors am Gymnasium Bern-Kirchenfeld. 2008 erhielt er zusammen mit
dem abtretenden Direktor des Konservatoriums Bern, Werner Schmitt, den
Berner Bärendreckpreis.
Berner Kammerorchester 2011/2012
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Nach der Matura studierte der gebürtige Berner
an der Hochschule der Künste seiner Heimatstadt
bei Erika Radermacher Klavier. Parallel dazu belegte er Gesang im Nebenfach bei Liliane Zürcher, später bei Ulrich Gilgen und schliesslich bei
Hanspeter Blochwitz. Sein Studium ergänzte er
mit Dirigieren bei Dominique Roggen, Partiturspiel bei Paul Suits, Generalbass bei Jörg Ewald
Dähler, Improvisation bei Erika Radermacher,
Jazzpiano bei Silvano Bazanan der Swiss Jazz
School, sowie Ensemble- und Kompositionsunterricht bei Urs Peter Schneider. Im Rahmen der Ausbildung zum Gymnasiallehrer belegte er zudem Musikwissenschaft an der Universität Bern.
Nebst diversen Engagements als Arrangeur und Improvisator (beispielsweise im Trio umfal) ist Andreas Hügli seit 1997 Pianist und Manager des
Salonmusikorchesters La Rosita. Für das Territoire Imaginaire der Expo.02
in Biel realisierte er zusammen mit Christian Müller die musikalische Installation und Filmvertonung des Projekts learning from schrebergarten.
Seit 2001 unterrichtet er als Musik- und Klavierlehrer am Gymnasium
Kirchenfeld und leitet den Chansonchor – zuerst zusammen mit Peter
­Honegger, ab 2003 mit Ben Vatter. Seine Chorerfahrung vertieft er seit
2001 als Assistent von Franco Trinca beim Amadeus Chor. 2007 wirkte
er als Pianist und Assistent des Chor auf Bewährung mit. Seit 2008 ist er
Co-Leiter des Chor im Breitsch und seit 2009 Pianist des Hebammenchors
Midwife Crisis.
Andreas Hügli ist verheiratet, Vater von drei Kindern und wohnt im Spiegel
bei Bern.
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des Gymnasiums Ber n-Kirchenfeld
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steht die Möglichkeit
offen, im Chansonchor
mitzusingen und dabei
Einblick in die Welt des
Pop, Rock, Musical, Jazz
und Chanson sowie in die Musik fremder Kulturen zu erhalten. Die entsprechenden Programme werden jeweils mit viel Sinn für Humor auf die
Bühne gebracht, wobei Ben Vatter und Andreas Hügli die Stücke gemäss
den Bedürfnissen und Stärken der jungen Singenden arrangieren. Auf dieBerner Kammerorchester 2011/2012
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My Fair Lady
se Weise entstehen lebendige und stets engagiert vorgetragene Konzerte,
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Im Jahre 1835 wurde im Kanton Bern die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Dass zwei Jahre später bereits die Stiftung für Blinde und Sehbehinderte als eine der ersten Blindenschulen Europas ins Leben gerufen wurde
zeigt, dass uns Fortschrittlichkeit in die Wiege gelegt wurde. Die Blindenschule Zollikofen ist heute schweizweit das grösste pädagogische Zentrum
mit dem Förderschwerpunkt Sehen.
Musizieren ist eine Tätigkeit, welche unsere Kinder trotz Behinderung praktisch uneingeschränkt ausüben können. Viele blinde und sehbehinderte
Schülerinnen und Schüler haben dadurch ihr verborgenes Talent entdeckt
und sich eine Tür zur sozialen Integration erschlossen.
Unsere Schule bietet aus diesem Grund unter anderem Instrumentalunterricht, welcher vollständig über Spenden finanziert wird.
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Berner Kammerorchester 2011/2012
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Schuber t – M a hl er!
Sams tag, 5. Mai 2012
19.30 Uhr
19.00 Uhr Yehudi Menuhin Forum
Konzerteinführung
Abschiedskonzert für und mit Johannes Schlaefli
Johannes Schlaefli
Rachel Harnisch
Leitung
Sopran
Franz Schubert (1797-1828) Entr`acte Nr. 3 B-Dur
aus der Schauspielmusik zu Rosamunde,
D 797
Franz Schubert /
Max Reger
(1873-1916)
Du bist die Ruh, D 776
(Text: Friedrich Rückert)
Der Tod und das Mädchen, D 531
(Text: Matthias Claudius)
Gretchen am Spinnrade, D 118
(Text: Johann Wolfgang von Goethe)
Im Abendrot, D 799
(Text: Karl Lappe)
Erlkönig, D 328
(Text: Johann Wolfgang von Goethe)
***
Gustav Mahler (1860-1911)
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
(Fassung für Kammerorchester von
Klaus Simon)
- Bedächtig. Nicht eilen
- In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast
- Ruhevoll (Poco adagio)
- Sehr behaglich. «Wir geniessen die
- himmlischen Freuden»
Schu ber t – Ma hler!
Mit einem Konzert in der Reihe Classics Pure nimmt Johannes
Schlaefli seinen Abschied als langjähriger Chefdirigent des BKO.
Gemeinsam mit der Sopranistin Rachel Harnisch stimmen das
Orchester und sein Leiter zum Saisonende Liedhaftes und Sinfonisches von Schubert und Mahler an – ein würdiger Abschluss!
Ganz im Zeichen von Franz Schubert steht der erste Teil des Abends,
den ein Werk einleitet, dessen Thema der Komponist mehrfach verwendet hat. Im Dezember 1823 feierte am berühmten Theater an der Wien
Helmina von Chézys Schauspiel Rosamunde Premiere, ein romantisches
Spektakel mit Choreinlagen, Tanzszenen und der Bühnenmusik Schuberts,
deren Entstehungsumstände weitgehend im Dunkeln liegen. Zwischen
dem dritten und vierten Aufzug des Stücks, das von Liebe und politischen
Intrigen um die Titel gebende zypriotische Prinzessin handelt, erklang in
Wien ein ­Andantino, das in Schuberts ebenfalls Rosamunde überschriebenem a-Moll-Streichquartett wieder auftauchen sollte. Weiche Streicher
und Flöte stellen eine langsame, weit ausschweifende Melodie vor, bevor
die dynamisch differenzierte und stimmungsvoll instrumentierte Komposition wiederholt zwischen lichtem Dur und nachdenklichen Moll-Passagen
changiert.
Emotionale und atmosphärische Wechsel prägen auch die fünf Lieder,
denen Rachel Harnisch im Anschluss ihre Stimme leiht. Sie stammen aus
unterschiedlichsten Schaffensphasen des Komponisten, der Texte so berühmter Dichter wie Goethe und Rückert vertonte. Schubert schuf mit seinen zahlreichen Liedern nicht nur den Grund seines bis heute anhaltenden
Ruhmes, sondern gestaltete zugleich klingende Bilder von hoher suggestiver Kraft. Diese vermag in den beiden relativ spät entstandenen, zarten
Gebeten Du bist die Ruh und Im Abendrot ein Gefühl inniger religiöser Meditation im Angesicht des nahenden Endes auf ebenso berührende Weise
zu vermitteln wie die alptraumhafte, geradezu apokalyptische Erscheinung
des Erlkönigs. Gleichsam düster die leisen Mollakkorde, über die sich im
kurzen Der Tod und das Mädchen eine junge Sterbende in verzweifeltem
Tonfall gegen ihr Schicksal wehrt – was die nachfolgenden, sanften Worte
des Todes selbst umso tröstlicher wirken lässt. Und im Alter von gerade
einmal 17 Jahren liess Schubert Gretchen am Spinnrad ihre innere Unruhe beklagen, wobei der Gesang zunehmend aufbraust. Die ostinate,
rhythmisch prägnante Begleitfigur dagegen betont die Monotonie des sich
drehenden Rads. Sämtliche Lieder sind in der kongenialen Orchestrierung
zu erleben, die ihnen Max Reger zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat
angedeihen lassen.
Mit der vierten Sinfonie von Regers Zeitgenossen Gustav Mahler klingt
die Konzertsaison in üppigem Gewand aus. In dem 1901 uraufgeführten
Werk überrascht Mahler mit komplexen polyphonen Strukturen und kompositorischen Kunstgriffen, indem er zum Beispiel vor der Reprise des Kopfsatzes das Lied Das himmlische Leben durch die Trompeten vorwegnehmen
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Schu ber t – Ma hler!
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lässt, auf dem auch das gesamte Finale basiert. Wie in Schuberts Lieder
sind in den Tänzen und Trios des zweiten sowie im elegischen dritten Satz
das Thema menschlicher Sterblichkeit präsent, doch auch die Vorfreude auf
den Himmel fehlt nicht. Sologeige, Klarinette und Oboe übernehmen in einzelnen Abschnitten die Führung durch diese ambivalenten Regungen, die
der Komponist in eine Vielzahl tonaler und rhythmischer Kontraste kleidete.
Der vierte Satz schliesslich krönt das farbenreiche Gemälde mit seinem
paradiesischen, abermals von Rachel Harnisch gesungenen Liedthema.
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Opernbühne als auch im Konzertsaal auf, wobei
ihre Stimme das Publikum jederzeit zu fesseln
vermag. Im Bereich des Musiktheaters ist sie mit
Rollen wie Pamina in Die Zauberflöte, Contessa
in Le Nozze di Figaro, Fiordiligi in Così fan tutte
und Konstanze in Die Entführung aus dem Serail
von Mozart in Erscheinung getreten, ausserdem
unter anderem als Michaela in Bizets Carmen
sowie Blanche in Poulencs Les Dialogues des
Carmélites. Entsprechende Engagements führten sie in Opernhäuser Deutschlands, Frankreichs, Belgiens, Italiens, Griechenlands, Spaniens und der Schweiz sowie an Festivals in Glyndebourne
und Santiago de Chile. An Mailands renommiertem Teatro alla Scala debütierte Rachel Harnisch unter Roberto Abbados Leitung als Nermin in der
Uraufführung von Fabio Vacchis Teneke. Das Stadttheater Bern begrüsst
sie in der Spielzeit 2011 / 2012 als Anne Truelove in Marc Adams Neuinszenierung von Strawinskys The Rake`s Progress, ab 2012 / 2013 wird
sie zum Ensemble des Zürcher Opernhauses gehören. Nebst ihrer Tätigkeit im Opernfach konzertiert Harnisch mit einem breiten Repertoire, das
von den Passionen Bachs über Lieder aus unterschiedlichen Epochen bis
zu Werken von Luigi Nono reicht, und arbeitet dabei mit Dirigenten wie
Claudio Abbado, Philippe Herreweghe, Kent Nagano, Eliahu Inbal, Nikolaus
Harnoncourt, Armin Jordan, Sir Christopher Hogwood oder Muhai Tang zusammen. Auf CD liegen Arien von Mozart sowie Pergolesis Stabat Mater
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