gegründet 1967
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Metz - gegründet 1967 - „Bedeutende Porzellane“ Auktion: Samstag, 28. Mai 2016, 11.00 Uhr Vorbesichtigung: Montag, 23., bis Freitag, 27. Mai 2016, 10.00 bis 18.30 Uhr, sowie 2 Stunden vor Auktionsbeginn Katalognummer 95 Antiquitäten METZ GmbH · Kunstauktionen Friedrich-Ebert-Anlage 3-5 · 69117 Heidelberg · Tel. 06221/23571 · Fax 06221/183231 [email protected] · www.metz-auktion.de Mitglied im Bundesverband deutscher Kunstversteigerer e.V. Pro Stunde werden ca. 80-100 Nummern zum Aufruf gelangen. Wir bitten um Abholung der Ware bis spätestens Donnerstag, den 2. Juni 20016. Am Freitag, den 3. Juni, kann wegen der Unlimitierten Auktion keine Ware abgeholt werden. Inhaltsverzeichnis Porzellane .................................................................................................................................. 4–327 Versteigerungsbedingungen .................................................................................................. 328–333 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag, von 10.00 bis 13.00 Uhr. Datenschutzbestimmungen .................................................................................................... 334–335 Vorschau: Auktion 3. & 4. Juni 2016..................................................................................... 336–355 Abkürzungsverzeichnis: besch.beschädigt best.bestoßen min.minimal rest.restauriert sign. signiert Slg.Sammlung ugl. unterglasurblau vgl.vergleiche 45 © 2016 Herausgeber: Antiquitäten Metz GmbH, Kunstauktionen, 69117 Heidelberg Texte zu den Abbildungen: M. Metz Fotos: V. Metz, F. Popp Gestaltung: L. Gerlach, V. Metz Herstellung: abcdruck GmbH, 69123 Heidelberg Umband Titelseite Schulz-Codex, Blatt 3 Umband Rückseite Schulz-Codex, Blatt 3 114 4 5 1 Frauenmaske Wiener Werkstätte um 1924 Majolika, naturalistisch modelliert und sparsam mit Emailfarben staffiert. Verso eingepresste, ligierte WW-Marke, gerahmtes Künstlermonogramm „KR“ für Kitty Rix. H=22 cm, B=13 cm € 450,– 2 Schalenträger Wiener Werkstätte um 1922 / 23 Auf quadratischer Plinthe kniender Mann mit je einer rechteckigen Schale in den Händen. Keramik, bunt glasiert, am Boden eingepresste, ligierte WW-Marke, Pressmarken „Made in Austria“, „214“ und Künstlermonogramm „E.K.“ für Ena Kopriva. H=16,8 cm Vgl. W. Neuwirth, Wiener Keramik, 1974, S. 199, Abb. 119. € 450,– 6 3 Musizierende Savojarden Höchst um 1760 Zwei Männer, auf ovalem Sockel mit Grasstaffage. Seitlich ein Junge, dahinter ein Mädchen. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke. Modell wohl von Johann Peter Melchior. Vgl. H. Reber 1964, S. 71, Nr. 114. (unwesentlich, nicht sichtbar rest.) H=22,6 cm € 1.400,– 7 4 Der bekränzte Schläfer Höchst 1770-75 Seitlich kniendes Mädchen mit Blumengirlande in der Hand. Im Hintergrund ein Pfeiler mit Vase. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke. Modell von Johann Peter Melchior. H=18,2 cm Vgl. Reber 1964, S. 108, Nr. 170. (nicht sichtbar rest.) € 1.200,– 8 5 Jugendstil-Teller aus dem Service „Ahornmuster“ Meissen 1901 Rund gemuldet. Breite Fahne, umlaufend bunt bemalt mit dem namensgebendem Dekor. Porzellan, verso unterglasurblaue Schwertermarke mit zwei Schleifstrichen, Formnummer „T22“. Entwurf und Dekor von Paul Richter. D=20,5 cm Vgl. Staatliche Kunstsammlungen, Dresden. € 100,– 6 Jugendstil-Teller aus dem Service „Bügelmuster“ Meissen 1907 Rund gemuldet. Steigende Fahne, gesäumt von unterglasurblauem Liniendekor. Porzellan, verso unterglasurblaue Schwertermarke mit zwei Schleifstrichen, Formnummer „i22“. Entwurf und Dekor von Theodor Grust. Vgl. Staatliche Kunstsammlungen, Dresden. D=24 cm € 100,– 5 6 7 8 9 10 7 Teller „Gotzkowskyrelief“ Höchst 1760-65 Rund gemuldet. Steigende, breite Fahne mit wulstigem, gewelltem Lippenrand. Breite Goldrautenbordüre mit Punkten. Schauseite mit erhabenen Blumenzweigen und Kranz. Spiegel bunt bemalt mit Blumenbouquet, umgeben von Streublumen. Porzellan, verso eisenrote Radmarke. Vgl. H. Reber, Mainz 1964, S. 176, Nr. 291. D=24,5 cm € 150,– 8 Teller „Gotzkowskyrelief“ Höchst 1760-65 Passend zur Vornummer. D=24,5 cm € 150,– 9 Jugendstil-Suppenteller aus dem Service „Flügelmuster“ Meissen 1902 Rund gemuldet. Breite, grün staffierte und blau gesäumte Fahne. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke mit zwei Schleifstrichen, Formnummer „T21“. Entwurf und Dekor von Konrad Hentschel. D=24,4 cm Vgl. Dresden, Staatliche Kunstsammlung. € 100,– 10 Jugendstil-Teller aus dem Service „Krokusmuster“ Meissen 1902 Rund gemuldet. Breite, steigende Fahne, umlaufend staffiert mit Krokusblüten und braun gesäumt. Porzellan, verso unterglasurblaue Schwertermarke mit vier Schleifstrichen, Formnummer „U.102“. D=23 cm Vgl. Dresden, Staatliche Kunstsammlung. € 100,– 10 11 11 12 11 Schale Meissen 1730 Rund gemuldet, mit steigender Wandung und Goldrand. Schauseite mit Goldspitzenkartusche. Reserve in Hausmalerei bunt bemalt mit Reiter in Architekturlandschaft. Porzellan, ohne Marke. D=12,2 cm € 80,– 12 Schale Pfalz-Zweibrücken 1770 Rund gemuldet, mit steigender Wandung. Schauseite bunt bemalt mit Floraldekor. Porzellan, am Boden purpurne, ligierte PZ-Marke, Presszeichen „IF“. D=12,2 cm € 100,– 13 14 13 Schokoladentasse mit Unterschale Berlin 1849-70 Beide Teile mit grünem Fond, reich gold überdekoriert. Umlaufend mit sechs mehrpassigen Aussparungen, bunt bemalt mit Blumenbouquets. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke mit Pfennigsmarke. € 50,– 14 Schokoladentasse mit Unterschale Berlin 1832 Beide Teile mit schwarzem Fond, gold eingesäumt. Umlaufend bunt und gold bemalt mit Chinoiserien. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke und Reichsapfel mit „KPM“. € 50,– 15 Platte Höchst 1770 Vierpassig gemuldet, mit steiler Wandung, umlaufend gewellt mit Goldrand. Spiegel in Schwarzlot bemalt mit Wappen, vereinzelt umgeben von goldenen Streublumen. Porzellan, verso unterglasurblaue Radmarke. H=3 cm, B=35,5 cm, T=30 cm € 200,– 15 12 13 16 Landfrau Gardner, Werbilky. Moskau 19. Jh. Auf quadratischem Sockel mit Grasstaffage stehend. In den Händen ein langgezogenes, gewundenes Tuch haltend. Bisquitporzellan, am Boden eisenrote Stempelmarke. H=23,4 cm € 2.000,– 17 Athene Berlin dat. 1915 Barfüßig auf ovalem, kanneliertem Sockel stehend. In der Hand den Apfel haltend. Porzellan, bunt bemalt mit Scharffeuerglasur, am Boden blaue Szeptermarke mit KPM und Reichsapfel mit einem Schleifstrich, Formnummer „7068“, Staffiererziffer „140/919“. Verso am Sockel H=35 cm sign. (Hermann) Hubatsch. € 800,– 14 18 Schwan Meissen 1740-45 Auf rundem Sockel stehend. Naturalistisch modelliert und staffiert. Porzellan, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 275, Nr. 117f. H=11,6 cm € 800,– 19 Erinnerungstasse „Lehr Esgaudron“ Berlin dat. 1832-33 Glockenförmig, mit überstehendem, eingerolltem Henkel und breiten Goldrändern. Schauseite beschriftet mit den Namen der Teilnehmer. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke. € 100,– 18 19 20 21 22 23 20 Koppchen Meissen 1735-40 Umlaufend mit Goldspitzenbordüre. Beidseitig mit Goldspitzenkartuschen. Reserven bunt bemalt mit Kauffahrteiszenen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Goldziffer „8“. € 100,– 21 Becher Meissen 1740 Walzenförmig, umlaufend mit erhabenen Weinstöcken. Porzellan, weiß glasiert, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. € 80,– Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 159, Nr. 688. 22 Bechertasse Meissen 1745-50 Umlaufend mit Goldrand. Schauseite bunt bemalt mit flügelschlagendem Papagei und kläffendem Bologneser Hund. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. € 100,– Vgl. Slg. Hoffmeister, S. 306f., Nr. 194. 23 Ansichtstasse „Campanerform“ Berlin 1815-20 Mit breiten Goldspitzenbordüren und kobaltblauem Fond. Schauseite bunt bemalt mit dem Brandenburger Tor. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke mit Malerzeichen. (min. best.) € 100,– 16 17 24 25 24 Urochse Meissen 1750 Auf ovalem Sockel mit aufbossierten Blüten und Blättern stehend. Naturalistisch modelliert und staffiert. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim H=8,4 cm Kaendler. (min. rest.) € 800,– 25 Große Platte „Ozierrelief“ Meissen 1763-73 Rund gemuldet. Steigende Fahne, in zwölf Felder unterteilt, mit Korbflechtrelief und wulstigem, gewelltem, gold staffiertem Lippenrand. Spiegel bunt bemalt mit heimischen Vögeln auf Ästen, umgeben von Insekten. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Pressziffer „34“. D=38,5 cm 26 € 800,– Große Platte „Ozierrelief“ Meissen 1763-73 Passend zur Vornummer. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Pressziffer „34“. D=38,5 cm € 800,– 26 18 19 27 Putto als Tänzerin Meissen 1755 Barfüßig, auf rundem Sockel mit aufbossierten Blättern stehend. Porzellan, bunt bemalt, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler. (besch.) H=9,5 cm € 150,– 28 Putto als Columbine Meissen 1755 Auf rundem, mehrpassigem Sockel mit aufbossierten Blättern und Goldstaffage stehend. Porzellan, bunt bemalt, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler. (besch.) H=9,4 cm € 150,– 27 28 29 30 29 Putto als Bettler Meissen 1755 Auf rundem, mehrpassigem, rocaillereliefiertem Sockel mit Goldstaffage stehend. Unter dem Arm eine Krücke. Porzellan, bunt bemalt, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 227, Nr. 935. (besch.) H=9,9 cm € 150,– 30 Putto als Barbier Meissen 1755 Auf ovalem, mehrpassigem Sockel mit Goldstaffage stehend. In den Händen einen Rasierpinsel und eine Schaumschale haltend. Porzellan, bunt bemalt, ohne Marke. Modell von Johann Joachim Kaendler. H=10,2 cm Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 227, Nr. 937. (rest.) € 150,– 20 31 Pfeifenkopf Meissen 1728-30 U-förmig, rocaillereliefiert und gold staffiert. Beidseitig bunt bemalt mit Fächer-Chinoiserien, umgeben von Insekten. Porzellan, ohne Marke. Vergoldete Silbermontur mit Stadtpunze für Meissen und Meisterpunze „IS“. Malerei von Johann Ehrenfried Stadler. H=7,2 cm, B=6,1 cm, T=2,3 cm Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 68, Nr. 26 (id. Abb.). € 8.000,– 21 32 Tischglocke Fürstenberg 1770 Walzenförmiger Klangkorpus. Wandung umlaufend mit drei Reliefkartuschen, gesäumt von grünmarmorisierendem Fond. Reserven brauncamaieu bemalt mit Putten in Landschaft. Kurzer, druchbrochener Schaft, darauf königliche Krone, gold gehöht. Porzellan, an der Innenwandung unterglasurblaue F-Marke. Malerei von Johann Andreas Oest. H=9,8 cm, D=7,8 cm € 1.800,– 22 23 33 34 33 Ovale Schale "Zum Löwensteinschen Tafelservice" Frankenthal 1790 Gemuldet, mit steigender Wandung und umlaufend breitem, schwarz-grau staffiertem Rand, gold gesäumt. Spiegel mit ovalem Medaillon, umgeben von Schabracken, Blumengirlanden und Schlüpfen. Oberhalb bekrönt von dem Abzeichen der Fischerei. Porzellan, verso unterglasurblaue, bekrönte, ligierte CT-Marke. H=4,5 cm, B=26,5 cm, T=22 cm Vgl. E. Heuser, 1922, S. 216ff. € 600,– 34 Runde Schüssel Meissen-Punktzeit 1763-73 Tief gemuldet. Steile Wandung mit wulstigem, umlaufend gewelltem und gold staffiertem Lippenrand. Spiegel bunt bemalt mit Blumenbouquet, umgeben von Streublumen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Pressziffer „12“. D=26 cm € 100,– 35 Runde Schüssel „Brandensteinrelief“ Meissen-Marcolini 1774-1814 Tief gemuldet. Steile Wandung mit breitem Korbflechtrelief und umlaufend gewelltem Lippenrand, gold gesäumt. Spiegel bunt bemalt mit Blumenbouquet, umgeben von Streublumen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke mit Stern, Pressziffer „12“. D=28 cm € 100,– 35 24 25 36 36 Ovaler Fruchtkorb Höchst 1765-70 Gemuldet, auf eingeschnürtem Kordelstandring. Gebauchter, umlaufend durchbrochener Korpus mit gebogten, überstehenden, geflochtenen Asthenkeln. Wandung mit aufbossierten Blüten. Spiegel bunt bemalt mit Blumenbouquet. Porzellan, am Boden unterglasurblaue, bekrönte Radmarke. H=13 cm, B=28 cm, T=14 cm Vgl. H. Reber 1964, S. 181, Nr. 300. (rest.) € 100,– 37 38 37 Kanne Volkstedt 1780 Birnförmig, mit geschweiftem S-Henkel und kurzer, v-förmiger Schnaupe. Überstehender, gewölbter Deckel mit Traubenbündel als Knauf. Schauseiten purpur bemalt mit Maiglöckchen, umgeben von Streublumen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue, gekreuzte Heugabelmarke. (min. best.) H=23,6 cm € 100,– 38 Kanne Limbach 1780-85 Birnförmig, mit Ohrhenkel und v-förmiger Schnaupe. Überstehender, gewölbter Deckel mit Kugelknauf. Wandung mit gebrochenem Stabreliefdekor, purpur bemalt und gold überdekoriert mit Kakiemonblütenzweigen. Porzellan, am Boden purpurne Dreiblattmarke. (Standring besch.) H=18,3 cm € 80,– 39 Paar Cachepots „Neu-Brandensteinrelief“ Berlin 19. Jh. Walzenförmig, mit gebogten, durchbrochenen Volutengriffen. Wulstiger Mündungsrand mit Goldspitzenbordüre. Beide Schauseiten bunt bemalt mit Hühner- und Wasservögeln in Landschaft, umgeben von Insekten. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke. (am Boden feiner Glasurriss) H=17 cm, D=18 cm € 1.400,– 39 26 40 Sakeflasche mit Deckel Meissen 1729-31 Oktogonale Keulenform, sich nach oben verjüngend, mit eingestecktem, überstehendem, spitz zulaufendem Deckel mit Kugelabschluss. Umlaufend in Email bunt bemalt mit Kakiemonblütenzweigen, umschwärmt von Insekten, teilweise gold überdekoriert. Porzellan, ohne Marke. Versteigert bei Cassirer & Helbing, März 1929, Zuschlag 920,- Reichsmark. Provenienz: Kunsthandel Langeloh, Köln, 1934. Vgl. Meißner Porzellan mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Stiftung Ernst Schneider, Bd. II, S. 131, Nr. 26b; Amsterdam Rijksmuseum, Nr. 106f. H=27,3 cm € 6.000,– 27 41 Prunkhumpen Meissen 1734 Walzenförmig, mit kleinem, geschweiftem Ohrhenkel. Schauseite bunt bemalt mit fliegendem Hund und Paradiesvogel auf Kakiemonblütenzweig, teilweise gold überdekoriert. Porzellan, ohne Marke, mit vergoldetem Silberstandfuß, -montur und -deckel. Malerei von Adam Friedrich von Löwenfinck. Vgl. U. Pietsch, Phantastische Welten, S. 151, Nr. 48. H=17 bzw. 25,8 cm € 9.000,– 28 29 42 42 Ententerrine Wohl Proskau 18. Jh. Ruhend, mit abnehmbarem Oberteil. Fayence, bunt bemalt, ohne Marke. (rest.) H=13,5 cm € 360,– 43 43 Paar Potpourri-Vasen Berlin 1770-75 Birnförmig, sich nach unten verjüngend. Abgerundete, umlaufend durchbrochene Schultern mit erhöhtem Mündungshals und leicht überstehendem, gewölbtem, ebenso durchbrochenem Deckel. Darauf sitzend je ein Putto. Seitlich reliefierte Satyrmaskeronen mit Binshalmen. Beide Schauseiten bunt bemalt mit Watteau- und Theaterszenen in Parklandschaft. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke. Modell von Friedrich Elias Meyer. Vgl. E. Köllmann, S. 564, Abb. 514. (Henkel unwesentlich, min. rest.) H=33,7 cm € 1.800,– 44 Surtout Wohl Luneville 18./19. Jh. Bestehend aus: Ovale Unterplatte mit seitlich brezelförmigen Henkeln. Spiegel mit zwei hohen walzenförmigen, durchbrochenen Standhalterungen. Darin ein Paar birnförmige Kannen, mit geschweiftem, s-förmigem Henkel, auf rundem, gewölbtem, durchbrochenem Standfuß. Wandung mit erhabenem Rocaille- und Weinrebenzweigen. Fayence, bunt bemalt, ohne Marke. Unterplatte: H=5,9 cm, B=30 cm, T=13,5 cm; Kannen: H=je 15,3 cm € 300,– 44 30 45 Becher Meissen 1721-22 Walzenförmig, sich nach unten verjüngend, auf erhöhtem Standring. Leicht überlappender Mündungsrand. Schauseite bunt bemalt mit sitzender Chinesin am Spinnrocken. Goldkartusche mit Böttgerlüster, umgeben von eisenroten Schnörkeln. Verso Drachen mit fliegendem Paradiesvogel. Weißes Böttgerporzellan, ohne Marke. Malerei von Johann Gregorius Hoeroldt. Provenienz: Dr. Mario Leprau, Lugano. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, S. 24f., Nr. 8. (id. Abb.); Schulz-Codex, Taf. 3. H=7,6 cm (best., feiner Haarriss) € 7.000,– 31 46 Böttgersteinzeug-Koppchen Meissen 1715 Walzenförmig, sich nach unten verjüngend, auf erhöhtem Standring. Braunes Böttgersteinzeug, schwarz glasiert, gold und mit braunem Aventurinlack (Dresden) floral und mit Insekten staffiert. Ohne Marke. Modell von Johann Jacob Irminger. Malerei von Martin Schnell. Provenienz: Sammlung der Markgrafen und Großherzöge von Baden, Sotheby‘s 7.10.1995, Nr. 1270; Koelitz Inv.Nr. 858, Neues Schloss, Baden-Baden (Richter Inv.Nr. 1087). € 8.000,– 32 33 47 48 49 47 Fruchtkorb Höchst 1765-70 Rund gemuldet, auf eingeschnürtem Kordelstandring. Gebauchter, umlaufend durchbrochener Korpus mit gebogten, überstehenden, geflochtenen Asthenkeln. Wandung mit aufbossierten Blüten. Spiegel bunt bemalt mit Blumenbouquet. Porzellan, am Boden unterglasurblaue, bekrönte H=13,5 cm, D=14,5 cm Radmarke. Vgl. H. Reber 1964, S. 181, Nr. 300. (rest.) € 100,– 48 Knabe mit Flasche und Glas Höchst 1775 Auf unregelmäßigem Sockel mit Grasstaffage stehend. In den Händen ein Glas bzw. eine Flasche haltend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke, Ritzbuchstaben „RA“. H=11,2 cm Modell von Johann Peter Melchior. € 200,– 49 Tanzender Chinese Höchst 1765 Auf ovalem Sockel stehend. Porzellan, bunt bemalt, ohne Marke. Am Boden Ritzziffer „3“. Modell von Johann Peter Melchior. (rest.) H=11,3 cm € 120,– 50 Prunkplatte „Ozierrelief“ Frankenthal 1755-59 Rund gemuldet. Breite, steigende Fahne mit Korbflechtrelief, in zwölf Felder unterteilt, und wulstigem, gold gesäumtem Lippenrand. Spiegel bunt bemalt mit Blumenbouquet, umgeben von Streublumen. Porzellan, verso unterglasurblaue, steigende Löwenmarke mit eingepresstem „P.H.“. H=5,5 cm, D=32 cm € 300,– 50 51 Zehntlgs. Teeservice Höchst 1760 Bestehend aus: Balusterförmige Teekanne (H=10 cm), walzenförmige Teedose (H=11,8 cm - Deckel fehlt), walzenförmige Kumme (H=6,8 cm, D=15 cm), balusterförmige Zuckerdose (H=11,7 cm, D=10 cm), sechs Tassen mit Unterschalen. Alle Teile mit Goldrand. Schauseiten bunt bemalt mit Uferlandschaften, Segelbooten, Architekturen und Personenstaffage. Porzellan, am Boden unterglasurblaue, bekrönte Radmarke. Teedose rechts unten in der Malerei unleserlich signiert. (best. und besch.) € 2.400,– 52 Zehntlgs. Teeservice Frankenthal 1783-86 Bestehend aus: Teekanne (H=14,8 cm), Teedose (H=15 cm), Zuckerdose (H=13,3 cm, D=11 cm), runde, erhöhte Löffelschale (H=3 cm, D=8,2 cm), sechs Tassen mit Unterschalen. Alle Teile walzenförmig und mit goldenem Kettengliederdekor. Schauseiten bunt bemalt mit schwebenden Putten auf Wolken, umgeben von Streublumen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue, bekrönte, ligierte CT-Marke. € 2.800,– 36 37 53 54 53 Der „Herbst“ aus der Serie „Die vier Jahreszeiten“ Meissen 1750 Auf ovalem, gold staffiertem Rocaillesockel. Darauf vier leicht bekleidete Putten, reich geschmückt mit Weinranken und roten Trauben, sowie Ziegenbock. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. (min., nicht sichtbar rest.) H=17 cm € 1.000,– 54 Chinesin mit zwei Kindern musizierend Frankenthal 1785 Auf rundem, unregelmäßigem, felsigem Sockel mit Grasstaffage sitzend. In der Hand eine Laute haltend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue, bekrönte, ligierte CT-Marke, Ritzzeichen „IL No 3:X“. Vgl. B. Beaucamp-Markowsky, Die Plastik, S. 561, Nr. 306. H=14,3 cm € 1.400,– 55 Runde Kumme Meissen 1740-45 Walzenförmig, tief gemuldet mit überlappendem Lippenrand, auf erhöhtem Standring. Wandung und Spiegel unterglasurblau bemalt mit Tischchenmuster, gold und farbig überdekoriert. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke und Malerbuchstabe „K“ für Johann Kretzschmar. H=10 cm, D=17,8 cm € 600,– 55 38 39 56 57 56 Schale aus dem Wappenservice Kardinal Johann Theodor von Bayern Nymphenburg 1763 Oval gemuldet, mit steigender Wandung, umlaufend eingekniffen und gewellt. Spiegel bunt bemalt mit einem Wappen. Porzellan, am Boden eingepresste Rautenschildmarke. H=5 cm, B=23,5 cm, T=28 cm € 450,– 57 Teller Meissen 1765 Rund gemuldet, mit breiter Fahne. Spiegel bunt bemalt mit Schäferpaar in Gartenlandschaft, umgeben von Instrumenten und Blumenbouquets. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Hausmalerei von Franz Ferdinand Mayer in Preßnitz. Vgl. G.E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. I., S. 338, Nr. 300. (Rand min. rest.) D=22,3 cm € 600,– 58 Teller aus dem „Perlservice“ Nymphenburg 20. Jh. Rund gemuldet, in zwölfpassiger Form. Steigende Fahne mit Perlfriesrelief, gold und blau gesäumt. Spiegel mit rundem Medaillon, in Schwarzlot bemalt und verso beschriftet: „Im Hofgarten zu München“. Porzellan, am Boden eingepresste Rautenschildmarke. D=21,5 cm € 100,– 58 40 59 Terrine Meissen 1740 Walzenförmig, mit geschweiften, purpur staffierten Rocaillehenkeln. Leicht eingekniffener Mündungsrand mit überstehendem, ebenso geformtem, gewölbtem Deckel mit Pinienzapfenknauf. Beide Schauseiten bunt bemalt mit Fabeltieren. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Dreherziffer „21“. Malerei von Adam Friedrich von Löwenfinck. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 312f., Nr. 156 (id. Abb.). H=22 cm, D=19,3 cm € 7.600,– 41 60 Walzenkrug Meissen dat. 1784 Seitlich geschweifter Ohrhenkel, montiert mit vergoldeter Montur und Deckel. Lippenrand, umlaufend mit Goldspitzenbördüre. Schauseite fein bunt bemalt mit „Backgammon“ spielender Gesellschaft in Landschaft. Seitlich eine Säule mit ovaler Aussparung, diese datiert „1784“. Goldterrasse, umgeben von bunt gemalten Streublumen. Porzellan, am Boden blaue Schwertermarke. H=13,3 bzw. 16 cm € 2.800,– 42 43 61 Zitherspielerin aus der Mädchenkapelle Meissen 1755 Barfüßig, auf rocaillereliefiertem Sockel mit Goldstaffage sitzend. Auf dem Schoß das Instrument liegend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden blaue Schwertermarke, Pressziffer „23“. Modell von Johann Joachim Kaendler. Vgl. Slg. Fischer, Nr. 851; Adams 2001, Nr. 311. H=12,1 cm € 600,– 62 Cellospielerin aus der Mädchenkapelle Meissen 1755 Barfüßig, auf rocaillereliefiertem Sockel mit Goldstaffage sitzend. Seitlich das Instrument haltend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden blaue Schwertermarke, Pressziffer „23“. Modell von Johann Joachim Kaendler. Vgl. Slg. Fischer, Nr. 854; Adams 2001, Nr. 309. (min. rest. und best.) H=12,9 cm € 600,– 61 62 63 Jean-Georges Baltz geb. 1760 in Straßburg - gest. 1831 in Paris Paar rechteckige Porzellanplaketten (13,3 x 10,5 cm). Exzellent bunt bemalt mit Bauernszenen in Stube. Links unten sign., gerahmt (18 x 14,5 cm). Beide nebeneinander nochmals in einem rocaillegeschnitztem Holzrahmen (43 x 57 cm). € 6.000,– 63 63 44 45 64 Tasse mit Unterschale „Antiqueglatt“ Berlin 1795-1800 Beide Teile mit kobaltblauem Fond, reich gold überdekoriert und gesäumt. Schauseite der Obertasse bunt bemalt, auf der Untertasse betitelt: „Toilette de Venus“. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke. Vgl. E. Köllmann, S. 532, Abb. 449. € 300,– 65 Trembleuse Wien 1746 Beide Teile mit Goldrand. Schauseiten mit mehrpassigen Goldkartuschen. Reserven bunt bemalt mit Jagd- und Watteauszenen. Freiräume bunt bemalt mit Schatteninsekten und Blumen. Porzellan, ohne Marke. Malerei von Johann Gottlieb Klinger. (Rand best.) € 600,– 66 Als Türken maskierte Kinder Höchst-Damm 1840 Sich umarmend, auf ovalem, unregelmäßigem Felssockel mit Grasstaffage stehend. Bunt bemalt, teilweise gold staffiert. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Radmarke mit „D“. Modell nach Johann Peter Melchior. Vgl. H. Reber, Höchster Porzellan aus drei Jahrhunderten, 1988, Titelseite/Umband (id. Abb.); Städtisches Schlossmuseum, Aschaffenburg. (rest.) H=20,7 cm € 450,– 64 65 66 67 67 Jäger Höchst 1770-75 Auf ovalem Sockel mit Grasstaffage stehend. Im Vordergrund ein steigender Hund, seitlich eine Flinte. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke, Ritzzeichen „P No180“. Modell von Johann Peter Melchior. Vgl. H. Reber 1964, S. 114, Nr. 178. (min. rest.) H=17,8 cm € 360,– 46 47 68 Columbine Meissen 1745-50 Auf rundem, rocaillereliefiertem Sockel mit Goldstaffage auf einem Bein stehend. In der Hand Kastagnetten haltend, seitlich ein Spitzhut. Porzellan, bunt bemalt, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Friedrich Meyer. (min. nicht sichbar rest.) H=11,2 cm € 1.200,– 69 Clio Meissen 1745-50 Barfüßig, auf rundem, rocaillereliefiertem Sockel mit Goldstaffage stehend. In der Hand ein Notenbuch haltend, seitlich ein liegender Raupenhelm. Porzellan, bunt bemalt, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Friedrich Meyer. (min., nicht sichtbar rest.) H=11,6 cm € 1.200,– 68 69 70 71 70 Tasse mit Unterschale „Ozierrelief“ Würzburg 1775-80 Beide Teile mit breiter Korbflechtbordüre, in acht Felder unterteilt, gesäumt von Goldrand. Schauseiten bunt bemalt mit Architekturlandschaft und Personenstaffage. Porzellan, am Boden eingepresste Schildmarke und „CWG“. € 2.500,– 71 Koppchen mit Unterschale Ansbach 1770 Beide Teile mit eisenrot gesäumtem Buckelrelief. Schauseiten unterglasurblau bemalt mit asiatischem Floraldekor, reich farbig und gold überdekoriert. Porzellan, am Boden unterglasurblaue A-Marke. € 360,– 48 49 72 73 72 Koppchen mit Unterschale Meissen 1724 Beide Teile mit Goldspitzenbordüren. Schauseiten mit Goldspitzenkartuschen, unterlegt mit Böttgerlüster, umgeben von eisenrot und purpur staffierten Blattranken. Reserven bunt bemalt mit Uferlandschaften, Architekturen und Personenstaffagen. Porzellan, ohne Marke, am Boden Goldziffer „46“. Malerei wohl von Johann George Heintze. € 8.400,– Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 232, Nr. 100 (id. Abb.) 73 Paar Tassen mit Unterschalen Meissen 1735 Beide Teile mit Goldspitzenbordüre. Schauseiten mit Goldspitzenkartuschen, unterlegt mit Böttgerlüster, umgeben von purpur staffierten Blattranken. Reserven und Innenboden bunt bemalt mit Kauffahrteiszenen bzw. Landschaft und Personenstaffage. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Goldziffer „4.“. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 236, Nr. 105 (id. Abb.). € 4.200,– 74 Becher mit Unterschale Meissen 1728-30 Beide Teile fünfpassig mit kapuzinerbraunem Lippenrand. Schauseiten bunt bemalt mit fliegenden Eichhörnchen, Kakiemonblüten, Bambushecke und gelber Maus. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 323, Nr. 164 (id. Abb.). € 3.200,– 74 50 51 75 76 75 Deckeldose in Delphinform Meissen 19. Jh. Naturalistisch modelliert und staffiert, in der Mitte teilbar. Porzellan, am Boden blaue Schwertermarke. Modell nach Johann Joachim Kaendler. (nicht sichtbar rest.) H=12,8 cm € 600,– 76 Teller aus dem Tafelservice Friedrich des Großen für Schloss Charlottenburg Berlin 1772 Rund gemuldet. Breite, steigende Fahne „Neuglatt“ mit umlaufend gewelltem, gold gesäumtem Lippenrand. Bunt bemalt mit Floraldekor. Spiegel bunt bemalt mit umgefallenem Blumenkorb in Landschaft. Im Hintergrund blühender Rosenstock mit Schmetterling. Porzellan, verso unterglasurblaue Szeptermarke. Vgl. E. Köllmann, S. 444, Abb. 279. D=24 cm € 360,– 77 Teller aus dem Tafelservice Friedrich des Großen für Schloss Charlottenburg Berlin 1772 Passend zur Vornummer. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke. D=24 cm € 360,– 77 52 53 78 78 Kumme Meissen 1740-45 Rund walzenförmig, auf erhöhtem Standring. Überlappender Mündungsrand mit breiter, eisenrot staffierter Floralbordüre. Wandung bunt bemalt mit Schmetterlingsdekor und Kakiemonblütenzweigen. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. H=8 cm, D=14,5 cm € 600,– 79 „Der Winter“ Höchst-Damm 1850 Auf unregelmäßigem Sockel mit Grasstaffage stehend. Auf den Schultern ein Brennholzbündel tragend. Feinsteinzeug, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke mit „D“, Ritzziffer H=14,8 cm „122“. Modell nach Johann Peter Melchior. € 180,– Vgl. Städtisches Schlossmuseum, Aschaffenburg. 79 80 80 Mädchen mit Kiepe Höchst 1770-75 Auf felsigem Sockel mit Grasstaffage stehend. In der Hand einen erlegten Hasen haltend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke, Ritzzeichen „HM“. Modell von H=17 cm Johann Peter Melchior. € 300,– Vgl. H. Reber 1964, S. 119, Nr. 187. (best.) 81 Der Antrag Meissen 1750 Auf ovalem, rocaillereliefiertem Sockel mit Goldstaffage stehende Dame, flankiert von einem knienden Verehrer bzw. sitzenden Putto. Im Hintergrund ein Mädchen mit hochgehaltenem Pfeil. Bunt bemalt, teilweise mit indianischem Floraldekor. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler. (min. best. und rest.) H=18,7 cm € 4.500,– 81 54 82 Kaffeekanne Meissen 1735 Birnförmig, oktogonal gerippt mit geschweiftem Ohrhenkel und kurzer, v-förmiger Schnaupe. Überstehender, gewölbter Deckel mit eingeschnürtem Knauf. Schauseiten bunt bemalt mit Chinoiserien auf Goldrocailleterrassen, unterlegt mit Böttgerlüster und umgeben von eisenroten und purpurnen Blattranken. Freiräume bunt bemalt mit Kakiemonblütenzweigen, Vögeln und Insekten. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Ritzbuchstabe „M“. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 120ff., Nr. 45 (id. Abb.). H=23,3 cm € 15.000,– 55 83 Kaffeekanne Meissen 1735 Birnförmig, oktogonal mit geschweiftem S-Henkel und kurzer, v-förmiger Schnaupe. Überstehender, gewölbter Deckel mit eingeschnürtem Kugelknauf. Beide Teile mit purpurfarbenem Fond, vierpassigen Goldkartuschen und Goldrändern. Reserven bunt bemalt mit Kauffahrteiszenen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Am Boden und im Innendeckel Goldziffer „29.“. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 226f., Nr. 96 (id. Abb.) H=22,8 cm € 14.000,– 56 57 84 85 84 Koppchen Meissen 1730 Seegrüner Fond, beidseitig mit vierpassigen Aussparungen. Bunt bemalt mit Kakiemonblütenzweigen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue ÄskulapstabMarke. (v-förmig gesprungen) € 200,– 85 Tasse mit Unterschale Meissen 1740 Beide Teile vierpassig. Schauseiten bunt bemalt mit Fabeltieren. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Dreherziffer „23“. Malerei von Adam Friedrich von Löwenfinck. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 314f., Nr. 158 (id. Abb.). € 1.900,– 86 Deckeldose Meissen 1745 Herzförmig, mit überstehendem, gewölbtem Deckel. Gebogter Asthenkel mit aufbossierten Blüten und Blättern. Schauseiten bunt bemalt mit Blumenbouquets, umgeben von Streublumen. Rand kapuzinerbraun staffiert. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. H=9,6 cm, D=10 cm € 300,– 86 58 87 Schäfergruppe Meissen 1745 Ovaler, unregelmäßiger Sockel mit aufbossierten Blüten und Blättern. Darauf sitzende Dame mit einer Laute in den Händen. Seitlich ein stehender Edelmann mit Blumen. Im Hintergrund ein blühender Kirschbaum. Bunt bemalt, teilweise mit indianischem Floraldekor. Porzellan, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke, montiert auf poliertem Bronzesockel. Modell von Johann Joachim Kaendler. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 216, Nr. 883. (min., best. und rest.) H=14,5 bzw. 16,6 cm € 2.500,– 59 88 Hanswurst und Columbine Frankenthal 1759-62 Je auf unregelmäßigem, rocaillereliefiertem Sockel mit Goldstaffage stehend. In den Händen einen Spitzhut haltend, die Haare zu einer Frisur mit Knoten zusammengebunden sowie mit schwarzer Bartmaske. Bunt bemalt, teilweise mit Rautenmuster. Modell von Johann Wilhelm Lanz. Dazu zwei rechteckige Postamente mit Reliefkartuschen und Goldrand. Reserven bunt bemalt mit Blumenbouquets, umgeben von Streublumen und Insekten. Porzellan, ohne Marke. Vgl. Slg. Pauls-Eisenbeiss, Riehen. (min., unwesentlich best. und rest.) Figuren: H=12,5 bzw. 12,6 cm; Postamente: H=je 11 cm € 5.000,– 60 61 89 Rettichverkäufer Höchst 1755 Barfüßig, auf rocaillereliefiertem, gold und purpur staffiertem Stockel stehend. Porzellan, am Boden purpurne Radmarke. Modell von Laurentius Russinger. H=11,3 cm Vgl. H. Reber 1964, S. 65, Nr. 103. (best.) € 360,– 90 Mädchen mit Schatulle Höchst 1755 Barfüßig, auf rocaillereliefiertem, gold und purpur staffiertem Sockel stehend. Im Arm eine Schatulle mit darin sitzender Maus. Porzellan, bunt bemalt, am Boden purpurne Radmarke, Ritzzeichen „JS •M“. Modell von Laurentius Russinger. H=11,3 cm Vgl. H. Reber 1964, S. 52, Nr. 78. (rest.) € 360,– 89 90 91 Seltene Schale Bayreuth 1729-30 Rund gemuldet, mit steigender Wandung. Spiegel exzellent bunt bemalt mit Amor und Psyche in Landschaft. Braunes Steinzeug, ohne Marke. Malerei in der Art von J.J. Priester. Vgl. G.E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. I. S. 12, Nr. 68. D=10,2 cm € 2.400,– 91 62 63 Innenboden 92 Hanswurst Meissen 1730-32 Mit erhobenen Händen auf rechteckigem, unregelmäßigem, erhöhtem Reliefsockel tanzend. Auf dem Kopf einen Spitzhut. Bunt bemalt, zwischen den Hosenträgern ein goldenes Herz. Porzellan, am Boden blaue Schwertermarke. Modell von Johann Gottlieb Kirchner. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 203, Nr. 854. (nicht sichtbar rest.) H=14,1 cm € 5.000,– 93 Koppchen mit Unterschale aus dem „Schwarz-Gold-Streifen-Service mit Fabeltieren“ Meissen 1735 Beide Teile mit kapuzinerbraun staffiertem Lippenrand und den namensgebenden Bildbordüren. Koppchen umlaufend bunt bemalt mit Chinoiserien. Spiegel bunt bemalt mit Fabeltier, umgeben von Kauffahrteiszene. Innenboden ebenso mit Fabeltier. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Presszeichen Malteserkreuz. Malerei von Adam Friedrich von Löwenfinck. Provenienz: Baron L. de Zoubaloff Slg., Moskau 1918. Versteigert Galerie Stuker, Bern 1956. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 304ff., Nr. 154 (id. Abb.). € 40.000,– 64 94 Schale aus dem Wappenservice Clemens August von Bayern, Kurfürst von Köln Meissen 1735 Umlaufend mit Goldspitzenbordüre. Schauseite bunt bemalt mit Chinoiseriendekor. In der Malerei das goldgehöhte Monogramm „CA“. Goldkonsole, unterlegt mit Böttgerlüsterfond und schwarz gesäumt. Unterhalb vierpassige Aussparung, purpur bemalt mit Kauffahrteiszene, teilweise bunt bemalt mit Kakiemonblütenzweigen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Im Standring Drehermarke für Paul Wildenstein. Vgl. Slg. Hoffmeister, Bd., II., Nr. 310. D=12,7 cm € 8.000,– 65 © Emslandmuseum Schloss Clemenswerth, Inv. Nr. 180/133 Clemens August Maria Hyazinth von Bayern wurde am 17. August 1700 in Brüssel geboren, wo sein Vater, der bayerische Kurfürst Maximilian II. Emanuel, bis 1706 Generalstatthalter der Spanischen Niederlande war. Seine Mutter war Therese Kunigunde, Tochter des polnischen Königs Johann III. Sobieski. Begünstigt durch den politischen Einfluss und durch erhebliche Geldmittel seines Vaters wurde Clemens August Fürstbischof von Münster und Paderborn (1719), Kurfürst und Erzbischof zu Köln (1723), Fürstbischof von Hildesheim (1724) und Osnabrück (1728). Schließlich wurde er 1732 zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt. Er bekam scherzhaft den Titel Monsieur de cinq églises (= Herr von fünf Kirchen). Sein Schloss Augustusburg bei Brühl mit dem herr- lichen Treppenaufgang von Balthasar Neumann wurde 1984 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen. Clemens August war ebenso wie August der Starke ein großer Liebhaber des chinesischen und des Meißner Porzellans. Unzählige Vasen, Aufsätze, Kerzenleuchter, Figuren (auch Tierfiguren, besonders Vögel) waren in den Räumen seiner Schlösser verteilt, auf Kaminsimsen und auf Konsolen an der Wand. Auch Gebrauchsgeschirr aus Porzellan war reichlich vorhanden. Mit seinem Namen sind zwei bedeutende Meissner Service verbunden: Das Tee-, Kaffeeund Schokoladenservice von 1735 und das große kurkölnische Speiseservice von 1742. Bei dem hier vorgestellten Koppchen mit Unterschale handelt es sich um ein Bestandteil aus dem seltenen Service von 1735 mit insgesamt 83 Teilen. Davon befinden sich heute 45 Teile in den bedeutendsten Museen der Welt und 38 Teile sind in Privatsammlungen bzw. gelten als verschollen. Wer letztendlich das Service in Auftrag gegeben hat, ist in der Fachliteratur strittig. Nach Lübke schenkte es wohl Philipp Karl, Kurfürst zu Mainz, Clemens August zu seinem 35jährigen Geburtstag am 17. August. Da es sich nicht um einen „runden“ Geburtstag handelte, ist es denkbar, dass es zum 10jährigen Priesterjubiläum sowie zur 10jährigen Mitgliedschaft bei den Freimaurern überreicht wurde. Vgl. Diethard Lübke, 2013, Rasch Verlag Bramsche. 95 Koppchen mit Unterschale aus dem Wappenservice Clemens August von Bayern, Kurfürst von Köln Meissen 1735 Nach Pietsch bestellte Clemens August das Kaffee-, Tee- und Schokoladenservice persönlich, dessen Trinkgefäße wie das vorliegende Koppchen auf der einen Seite mit dem von Löwen gehaltenen kurfürstlichen Wappen und auf der anderen Seite, wie die Unterschalen, mit Chinesenfiguren auf Goldkonsolen bemalt sind. Diese sind unterlegt mit Böttgerlüsterfond, schwarz gesäumt, und enthalten wiederum Vierpassreserven mit miniaturhaften Hafenszenen in Purpurcamaieu. Die Malerei stammt nach unterschiedlichen Meinungen von Christian Friedrich Herold, Augustin Dietze und Philipp Ernst Schindler d.Ä., der wohl die meisten Darstellungen schuf und einige davon mit seinem kryptischen Malerzeichen, dem hohlen Dreieck, gekennzeichnet hat. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 178, Nr. 72. 95 Rückseite Rückseite Beide Teile mit Goldspitzenbordüre. Schauseiten bunt bemalt mit dem namensgebendem Wappen und Chinoiseriendekor auf Goldkonsolen. In der Malerei das gold gehöhte Monogramm „CA“. Innenboden des Koppchens und Wandung der Unterschale bunt bemalt mit Kakiemonblütenzweigen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Im Standring Drehermarke „oo“ für Johann Gottlieb Kühnel. Vgl. Slg. Hoffmeister, Bd., II., Nr. 310. € 70.000,– 96 Herzdosenkauf Meissen 1737-39 Die Gruppe wurde von Johann Joachim Kaendler als eine Variante der „Dame auf dem Visitenstuhl“ geschaffen, die in mehreren Varianten und mit verschiedenen Begleitpersonen vorkommt: mit einem Mohren, mit dem Kammerhusar Schindler und stets mit dem rechts neben ihr knienden Kavalier, der ihr die Hand küsst. Dieser hat sich bei der vorliegenden Version aufgerichtet und reicht ihr eine kleine Tabatière in Form eines Herzens, während ihm gegenüber ein Tirolermädchen mit Bauchladen steht und weitere Galanteriewaren anbietet. Anstatt des Läufers in Uniform findet sich dahinter der bekannte Mohr mit einer Kaffeetasse auf einer Credenz. So kann diese Gruppe kaum mit der in Kaendlers Arbeitsbericht vom Juni 1739 erwähnten identisch sein: „Ein Croppgen oder Cabinets Stückgen Welches aus 5. Figürlein bestehet. Erstl. sietzet Eine Dame in Hoff Habit Sauber angekleidet hat hinter sich einen Läuffer Welcher ein frisch Obst auf einer Schaale hält. Neben dieser Dame ist der Paron Schmiedel ins kleine als redete er mit Ihr. Hinter Schmiedeln kömmbt ein Arlequine und zeiget ihm eine Mauß. Neben der Dame ist ein Cabbalier befindl. Welcher ihr den Rock küsset“ (Pietsch 2002, S. 63). Das entscheidende Moment des Herzdosenkaufs, welches der Gruppe ihren Namen gab, wird hier nämlich mit keinem Wort erwähnt. Dennoch dürfte die hervorragend komponierte und gestaltete Gruppe um 1737 bis 1739 entstanden sein. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 348ff., Nr. 184 (id. Abb.) Sitzende Dame auf Visitenstuhl. Ovaler, mehrpassiger Sockel mit aufbossierten Blüten und Blättern. Seitlich stehender Edelmann mit einer Herzdose in der Hand. Auf der gegenüber liegenden Seite eine Tabulettverkäuferin (Tiroler Mädchen mit Bauchladen). Im Hintergrund ein Mohrenknabe. Bunt bemalt, teilweise mit indianischem Floraldekor. Porzellan, ohne Marke. Modell von Johann Joachim Kaendler. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 348ff., Nr. 184 (id. Abb.) (nicht sichtbar rest.) H=20,5 cm, B=25,5 cm, T=15 cm € 70.000,– 72 97 Schale Meissen 1725 Rund gemuldet. Steigende Fahne mit breiter Goldspitzenbordüre. Spiegel mit vierpassiger Goldspitzenkartusche, unterlegt mit Böttgerlüster, umgeben von eisenroten Blattranken. Reserve bunt bemalt mit Kauffahrteiszene an Ufer mit Personenstaffage. Porzellan, verso unterglasurblaue Schwertermarke, Goldziffer „1“. Malerei von Christian Friedrich Herold. D=13,1 cm € 300,– 98 Schale Meissen 1730 Rund gemuldet. Steigende Fahne mit breiter Goldspitzenbordüre. Spiegel mit schwarz schattierter Goldspitzenkartusche. Reserve bunt bemalt mit Personenstaffage an Uferlandschaft. Außenwandung mit himbeerfarbenem Fond. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Goldziffer „35“. D=13,7 cm € 200,– 99 Doppelhenkeltasse Meissen 1750 Beide Schauseiten purpur bemalt mit Watteauszenen in Parklandschaft. Ränder gold staffiert. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Goldbuchstabe „E“. € 100,– 100 Bechertasse Fürstenberg 1767-70 Schauseite bunt bemalt mit Komödienszene in Landschaft. Porzellan, am Boden unterglasurblaue F-Marke. Malerei von Andreas Philipp Oettner. € 300,– 101 Schale „Neubrandensteinrelief“ Meissen 1750 Rund gemuldet. Steigende Fahne mit Korbflechtrelief, gesäumt von Goldrand. Spiegel bunt bemalt mit Kindern, Soldaten spielend, in Landschaft. Umlaufend gerahmt von purpur staffierten D=13,8 cm Blumengirlanden. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. € 80,– 102 Schale Meissen 1735-40 Rund gemuldet. Steigende Fahne mit Goldspitzenbordüre. Spiegel mit Goldspitzenkartusche, unterlegt von Böttgerlüster, umgeben von eisenroten und purpurnen Blattranken. Reserve bunt bemalt mit Uferlandschaft und Personenstaffage. Porzellan, verso unterglasurblaue SchwerterD=12,7 cm marke. € 100,– 97 98 99 100 101 102 74 103 Die „Poesie“ aus der Serie „Die freien Künste“ Berlin 1769 Auf Büchern sitzender Poet beim Schreiben. Seitlich ein Putto, im Hintergrund ein Engel mit Posaune. Dazugehöriger loser, rechteckiger Sockel mit Goldrand. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Szeptermarke. Modell von Wilhelm Christian Meyer. Erworben am 1.7.1995 bei Hans Mischell, Köln, für 9.300,- DM. (Kopie der Rechnung liegt vor) Vgl. E. Köllmann, Bd. II., S. 360, Nr. 157. (min. best.) H=31,4 cm; mit Sockel H=43 cm € 2.500,– 75 104 Musizierende Savoyarden Frankenthal 1770 Auf vierpassigem, rocaillereliefiertem Sockel stehend bzw. sitzend. Zwei Musikanten mit tanzendem Kinderpaar. Porzellan, weiß glasiert, am Boden unterglasurblaue, bekrönte, ligierte CT-Marke. Modell von Konrad Linck. Vgl. C.T. Hofmann, Taf. 91, Nr. 408. (besch. und rest.) H=27,5 cm € 1.000,– 76 105 Likörfässchen Meissen um 1738-40 Auf drei rocaillereliefierten, gold gehöhten Volutenfüßen stehender Sockel. In den Kehlungen sitzende Bacchanten, das u-förmige Gesims haltend. Darauf ruhendes Fass, bekrönt von Bacchuskind. Dieses mit purpurnem Fond, gold staffierten Spannringen und vierpassigen Goldkartuschen. Reserven, Zwischenräume sowie Fassfront und -boden bunt bemalt mit Kauffahrteiszenen bzw. Chinoiserien. Goldspitzenbordüre. Porzellan, ohne Marke. Modell von J. J. Kaendler. Taxa von August 1738: „Eine stark Verzierte Unterlage Zum Coffe Fäßgen gefertiget...“ und April 1739: „Ein Bachus Kindgen auf die Coffe Väßgen gantz Erneuert Welches ein Becherlein in Händen hält und mit Wein Trauben umgeben ist“. Prov.: Slg. Baron von Barn, Budapest bis 1929. Versteigert Rudolph Lepke, Berlin 1929. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 222ff., Nr. 95 (id. Abb.). H=42,5 cm, B=25,5 cm, T=21 cm € 36.000,– 77 106 Mandelkrähe Meissen 1735 Auf hohem, blattbewachsenem Baumstamm sitzend. Lauernd nach Käfern und Raupen, naturalistisch modelliert und staffiert. Porzellan, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler. Taxa von August 1735: „Eine Mandel Krahe angefangen welche ins Königl. Balläis gehörig an welcher aber noch etwas zu fertigen übrig verblieben“ und September 1735: „Die Mandel Krahe follend fertig gemacht wie sie auf einem mit vielen Laub bewachsenen Stocke sitzet darauf verschiedene Käfer und Raupe befindlich Davon sie welche frißet“. Ausgestellt in Birmingham, Alabama Museum of Art. Erworben: International Antique Porcelain Company, New York 1961. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 272, Nr. 1110. (nicht sichtbar rest.) H=35,5 cm € 15.000,– 78 79 107 Rückseite bzw. Innenseite 107 107 Koppchen mit Unterschale Meissen 1720-24 Beide Teile mit Goldspitzenbordüre und reliefiertem, bunt bemaltem Weinrebendekor. Spiegel mit vierpassiger Goldspitzenkartusche, unterlegt mit Böttgerlüster, umrahmt von eisenroten und purpurnen Blattranken. Reserve bunt bemalt mit Kauffahrteiszene. Innenboden bunt mit Landschaft bemaltes Medaillon, umgeben von zwei eisenroten Ringlinien. Porzellan, am Boden blaue Schwertermarke, Press- und Ritzzeichen „/“ und „X“. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 210, Nr. 87 (id. Abb.). € 5.000,– 108 Bechertasse mit Unterschale Meissen 1738 Beide Teile mit Goldrand. Schauseiten bunt bemalt mit flügelschlagendem Papagei und kläffendem Bologneser Hund, umgeben von Insekten. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 282, Nr. 139 (id. Abb.). € 4.000,– 108 80 81 109 Tilla Durieux Rosenthal 1920 Dargestellt ist sie in der Rolle „Salome“ oder „Judith“, auf rundem Sockel stehend. An der Front beschriftet mit dem Namen der Schauspielerin. Porzellan, bunt bemalt, am Boden grüne Stempelmarke, Modell-Nr. K 343. Entwurf und verso am Sockel sign. Th.(ekla) Harth. Diese Figur ist nur als Zeichnung in der Fachliteratur bekannt. Vgl. E. Niecol, Bd. 2, S. 133, Nr. 3.0251. H=21,2 cm € 400,– 110 Schäferin Meissen 1750 Auf ovalem, unregelmäßigem, rocaillereliefiertem und teilweise gold staffiertem Sockel mit aufbossierten Blüten und Blättern stehend. Seitlich ein ruhendes Schaf vor Baumstumpf. Bunt bemalt, teilweise mit indianischem Floraldekor. Porzellan, verso am Sockelrand unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler und Friedrich Elias Meyer. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 246, Nr. 1004. (rest. u. best.) H=23,8 cm € 650,– 109 110 111 112 111 Schlafendes Mädchen mit Drehleier Höchst 1785 Auf ovalem Sockel mit Grasstaffage sitzend. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Radmarke. Modell von Carl Ries. H=11,1 cm € 180,– 112 Ruhender Knabe Höchst 1770 Auf rundem, unregelmäßigem Felssockel mit Grasstaffage sitzend. Seitlich ein schlafender Hund. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke. Modell von Johann Peter Melchior. H=11 cm € 180,– 82 83 113 114 113 Paar Möpse Meissen 19. Jh. Je sitzend, naturalistisch modelliert und staffiert. Porzellan, einer mit blauer Schwertermarke. Modell nach Johann Joachim Kaendler. (rest.) H=je 5,8 cm € 400,– 114 Schale Meissen 1723 Rund gemuldet. Steigende Wandung mit leicht überlappendem, gold staffiertem Lippenrand. Im Spiegel vierpassige Goldkartusche, unterlegt mit Böttgerlüster, und umgeben von eisenroten Blattranken sowie bunten Kakiemonblütenzweigen. Reserve bunt bemalt mit Tee kochendem Chinesen in Landschaft. Porzellan, ohne Marke, verso Lüsternummer „6“. Malerei von Johann Gregorius Hoeroldt. Vgl. Schulz-Codex, Blatt 3; Slg. Hoffmeister, Bd. I., Nr. 14. (id. Abb.). D=12,7 cm € 4.000,– 115 Schale Meissen 1740 Rund gemuldet. Steigende Wandung mit breitem Goldrand, eisenrot gesäumt. Spiegel bunt bemalt mit Tischplatte, darauf stehend ein gefüllter Blumenkorb sowie Obst, zwei Vögel und eine Büste. Weißes Böttgerporzellan, ohne Marke. Hausmalerei von Johann Friedrich Metzsch. Vg. G.E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. II, S. 263, Nr. 227. (nicht sichtbar rest.) D=14,8 cm € 400,– 115 84 85 116 117 116 Gewürzgefäß Frankenthal 1759-62 Oval gemuldet, auf rocaillereliefiertem Fuß stehend. Umlaufend wulstiger, purpur staffierter Lippenrand. Spiegel bunt bemalt mit sogenannten Flatterblumen. Porzellan, ohne Marke. H=6,7 cm € 180,– 117 Gewürzgefäß Meissen 1735-40 Oval gemuldet, mit umlaufend gebauchter und geschweifter Wandung. Schauseiten purpur bemalt mit Fabeltieren in Landschaft, umgeben von Streublumen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Malerei von Adam Friedrich von Löwenfinck. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 65, Nr. 232. H=3,5 cm, B=8,5 cm, T=6,5 cm € 800,– 118 Mädchen mit Obst Höchst-Damm 1840-60 Auf mehrpassigem Sockel mit Grasstaffage stehend. In den Händen einen gefüllten Früchtekorb haltend. Feinsteinzeug, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke mit „D“, Ritzziffer „189“. Modell nach Johann Peter Melchior. H=13,3 cm Vgl. Städtisches Schlossmuseum, Aschaffenburg. (rest.) € 100,– 119 Verschüttete Milch Höchst 1765 Mädchen, auf rundem, unregelmäßigem Sockel mit Grasstaffage stehend. Im Vordergrund ein umgefallener Milchtopf. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke. Modell von Johann Peter Melchior. H=11,9 cm € 220,– 118 119 86 120 Dessertteller aus einem Jagdservice für den russischen Hof Meissen 1766-68 Rund gemuldet. Steigende, breite Fahne mit „Brühlschem Durchbruch“, reich gold gesäumt. Spiegel bunt bemalt mit Jagdszene in Landschaft in u-förmigem, braunem Rocaillerahmen, gold gesäumt. Porzellan, verso unterglasurblaue Schwertermarke mit Punkt, Pressziffer „10“, in roter Lackfarbe die Inventarnummer des Hofmarschallamtes „2239. г.ч.“. Modell von Victor Acier. Vgl. U. Pietsch, Parforce, Jagdliches Meissener Porzellan, 2005, S. 118, Nr. 80. D=26,1 cm € 5.000,– 87 121 Dessertteller aus einem Jagdservice für den russischen Hof Meissen 1766-68 Rund gemuldet. Steigende, breite Fahne mit „Brühlschem Durchbruch“, reich gold gesäumt. Spiegel bunt bemalt mit Jagdszene in Landschaft in u-förmigem, braunem Rocaillerahmen, gold gesäumt. Porzellan, verso unterglasurblaue Schwertermarke mit Punkt, Pressziffer „10“, in roter Lackfarbe die Inventarnummer des Hofmarschallamtes „2232.г.ч.“. Modell von Victor Acier. Vgl. U. Pietsch, Parforce, Jagdliches Meissener Porzellan, 2005, S. 118, Nr. 80. D=26 cm € 5.000,– 88 89 122 123 122 Fünftlgs. Teilservice Potschappel 19. Jh. Bestehend aus: Birnförmige Kanne (H=20,8 cm), balusterförmige Teekanne (H=14,2 cm), birnförmiger Milchgießer (H=12,6 cm), runde Zuckerdose (H=10,8 cm, D=11,5 cm), Bechertasse mit Unterschale. Alle Teile mit Goldrand. Schauseiten bunt bemalt mit Federvieh. Porzellan, am Boden unterglasurblaue, bekrönte FF-Marke. € 1.200,– 123 Fünftlgs. Déjeuner „Rosenservice“ Meissen 19. Jh. Bestehend aus: Kanne (H=16 cm), Milchkanne (H=16,3 cm), Zuckerdose (H=13 cm, D=7,8 cm). Je birnförmig, reich gold gehöht und umlaufend bunt bemalt mit Rosen- und Blattgirlanden. Paar Tassen mit Unterschalen in Knospen- bzw. Blattform, naturalistisch staffiert. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. (min. best.) € 600,– 124 Kleiner Herakles mit Schlange Höchst 1770 Auf unregelmäßigem Sockel mit Grasstaffage stehend. In der Hand eine Schlange haltend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke. Modell von Johann Peter Melchior. H=10,9 cm (rest.) € 180,– 125 Gänsemagd Höchst 1770 Auf ovalem, unregelmäßigem Sockel mit Grasstaffage stehend. Im hochgehaltenen Schurz ein Küken haltend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke, Ritzzeichen „S“. H=12,5 cm Modell von Carl Ries. € 180,– 124 125 90 126 Teller Meissen 1740 Rund gemuldet, mit steiler Wandung und schmaler Fahne mit leicht überlappendem, achtfach eingekniffenem und gold staffiertem Rand. Fahne umlaufend bunt bemalt mit asiatischen Architekturen und Landschaften, teilweise gold überdekoriert. Spiegel spiralförmig in sechs Felder geteilt, diese abwechselnd mit kobaltblauem und weißem Fond. Reich bunt und eisenrot staffiert mit asiatischem Floraldekor, gold überdekoriert. Verso Wandung mit Kakiemonblütenzweigen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Pressziffer „13“. Insgesamt sind nur sechs Teller dieser Art bekannt. Vgl. Slg. Hoffmeister, Bd. I, S. 278f, Nr. 174. (Haarriss nicht sichtbar rest.) D=22,5 cm € 1.800,– 91 127 Teekanne Meissen 1723-24 Balusterförmig, mit geschweiftem Ohrhenkel und geschweifter Röhrentülle mit Maskaron. Überstehender, gewölbter Deckel. Beide Schauseiten mit Goldspitzenkartuschen, unterlegt mit Böttgerlüster, Purpur und Eisenrot. Reserven bunt bemalt mit Chinoiserien. Freiräume und Deckel bunt bemalt mit Kakiemonblütenzweigen. Weißes Böttgerporzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke mit „KPM“. Im Deckel und am Boden Goldziffer „72.“. Malerei von Johann Gregorius Hoeroldt. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 45, Nr. 144. H=12 cm € 10.000,– 92 93 128 Walzenkrug Meissen 1745 Mit geschweiftem Bandhenkel. Lippenrand und Standfuß umlaufend mit Goldspitzenbordüre und Goldrand. Schauseite bunt bemalt mit Specht, auf Ast sitzend, umgeben von Insekten. Porzellan, ohne Marke, mit vergoldeter Silbermontur und -deckel. H=13,6 bzw. 17,5 cm € 3.600,– 129 Ziervase Meissen 1755 Runder, rocaillereliefierter, trichterförmiger Fuß. Wuchtiger, gebauchter Korpus mit seitlichen Voluten. Darauf stehend Gärtnerinnen. Abgerundete Schultern mit überstehenden, u-förmigen Henkeln. Überlappender Mündungshals und gewölbter, durchbrochener Deckel mit Früchteknauf. Schauseiten bunt bemalt mit heimischen Vögeln, umgeben von aufgelegten Blüten und Früchten. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von Johann Joachim Kaendler. H=43 cm Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 177, Nr. 756. (Deckel besch. und rest.) € 800,– 94 95 130 131 130 Bechertasse mit unbekanntem Wappen Meissen 1745 Schauseite bunt bemalt mit Reiterszene in Landschaft und Schloss im Hintergrund, umrahmt von gold staffierter Rocaillekartusche und bekrönt von bunt gemaltem Wappen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Goldbuchstabe „S“. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 185, Nr. 78 (id. Abb.). € 1.300,– 131 Schale mit Wappen der Familie von Benada Meissen 1740 Rund gemuldet. Steigende Wandung mit Goldfond. Außenwandung mit himbeerfarbenem Fond. Spiegel mit vierpassiger, schwarz gesäumter Reserve. Diese bunt bemalt mit dem Wappen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 184, Nr. 77 (id. Abb.). D=13 cm € 1.800,– 132 Bechertasse mit Unterschale mit Allianzwappen da Ponte Meissen 1745 Beide Teile mit Goldrändern. Schauseiten bunt bemalt mit dem Wappen, umgeben von schattierten Insekten. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Pressziffer „2“, Goldbuchstaben „BB“. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 183, Nr. 76 (id. Abb.). € 3.500,– 132 96 97 134 Paar Eichhörnchen Meissen 1735-36 133 Paar Möpse Meissen 1744 Je auf ovalem, leicht gewölbtem Sockel mit aufbossierten Blüten und Blättern sitzend (sog. Lebkuchensockel), mit einer Gliederkette angeleint. In den Pfoten bzw. im Maul eine Nuss haltend. Naturalistisch lebensgroß modelliert und staffiert. Porzellan, verso am Sockel unterglasurblaue Schwertermarke. Modell von J. J. Kaendler. (min., nicht sichtbar rest. und best.) H=20 bzw. 21,6 cm Je auf ovalem Sockel mit aufbossierten Blüten und Blättern sitzend (sog. Lebkuchensockel). Naturalistisch modelliert und fein staffiert. Um den Hals ein Schellenbzw. Halsband in Purpur mit Goldspitzendekor und großem Schlupf. Porzellan, ohne Marke. Modell von J. J. Kaendler und P. Reinicke. (min., nicht sichtbar rest. und best.) H=15,4 bzw. 15,6 cm € 28.000,– € 20.000,– Taxa, Juni 1744: „Zwey Neue Mopß Hunde, auf einem Rasen sietzend angefangen zu Poußiren und selbigen die gehörige action und gestalt gegeben, Welche hernach dem Bildhauer Reinicken Vollends fertigen laßen“. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 268, Nr. 1091 u. 1092. Taxa, August 1732: „Hingegen hat der Modellirer Kentler zu einigen Modellen poussiret und gefertiget . . . zwey Eichhörngen“. Vgl. S. Wittwer, Die Galerie der Meißener Tiere, S. 297. 98 99 135 Paar Papageien Meissen 1741 136 Paar Schwäne Meissen 1748 Je auf Baumstamm sitzend. Naturalistisch modelliert und staffiert. Porzellan, mit blauer Schwertermarke, montiert auf durchbrochenen, vergoldeten Bronzesockel. Modell von Johann Joachim Kaendler. H=10,8 cm; mit Montur: H=14,3 cm € 25.000,– Taxa, 9. Mrz. 1736: „Annoch einen Pappagoy kleinste Sorte neu pouss. damit auch 2 gegeneinander sehen“. Ausgestellt in Birmingham, Alabama Museum of Art. Erworben: Kunsthandel Rosenberg & Stiebel, New York 1956. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 267, Nr. 1085. Je auf ovalem Sockel mit Grasstaffage ruhend. Naturalistisch modelliert und staffiert. Porzellan, ohne Marke, am Boden Pressziffer „53“. Modell von Johann Friedrich Eberlein. H=12 cm € 6.000,– Taxa, Apr. - Mai 1735: „Was ich Endes benander bey der Königl. Porcelin Manufactur von 18. April biß zu Ende des Monaths May vor Bildhauer Arbeit verfertigt, Alß . . . Einen dergleichen [=Schwan] klein, nebst zwei Helßen, Johann Friedrich Eberlein, Bildhauer“. Ausgestellt in Birmingham, Alabama Museum of Art. Erworben: Kunsthandel Alexandre Popoff, Paris 1957. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 275, Nr. 1117. 100 137 Bechertasse „Altbrandensteinrelief“ Meissen 1740 Umlaufend mit breiter, gold gesäumter Korbflechtbordüre. Schauseite bunt bemalt mit gelbem Löwen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Ritzziffer „6.“. € 100,– Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 79, Nr. 309. (min. best.) 138 Miniaturkanne Meissen 1750 Eiförmig, mit langem Röhrenausguss und geschweiftem Ohrhenkel. Abgerundete Schultern und kurzer Mündungsrand mit überstehendem, leicht gewölbtem Deckel mit Früchteknauf. Wandung bunt bemalt mit Blumengirlanden und Goldrand. Porzellan, am Boden unterglasurblaue H=8,1 cm Schwertermarke. (min. rest.) € 480,– 137 138 139 140 141 142 139 Schale Gotha 1790-95 Rund gemuldet, mit steiler Wandung und Goldrand. Spiegel in Schwarzlot bemalt mit Ruinenlandschaft, gold gerahmt. Porzellan, verso unterglasurblaue R.G.-Marke. D=12,5 cm € 80,– 140 Schale Meissen 1735-40 Rund gemuldet, mit steigender Wandung und Goldspitzenbordüre. Spiegel mit Goldspitzenkartusche. Reserve bunt bemalt mit Landschaft und Personenstaffage, umgeben von Insekten. D=12,4 cm Porzellan, verso unterglasurblaue Schwertermarke. € 100,– 141 Gewürzschälchen Meissen 1760 Oval gemuldet, in vierpassiger Form, auf rocaillereliefiertem Fuß. Ränder gold staffiert. Wandung und Spiegel bunt bemalt mit Blumenbouquets und -girlanden. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke. Provenienz: Kunsthandel Langeloh, Köln, 14.08.1979. H=5,8 cm, B=10,2 cm, T=6 cm € 450,– 142 Schale Meissen 1750 Rund gemuldet, mit steigender Wandung. Umlaufend breite, unterglasurblaue Bordüre, gold überdekoriert. Schauseite bunt bemalt mit Figuren, Architektur, Floraldekor und Landschaft, gold überdekoriert. Porzellan, verso ugl. Schwertermarke. Hausmalerei von Ferdinand J. Ferner. Provenienz: M. und G. Segal, Zürich 17. Mai 1985. H=18,5 cm € 300,– 102 143 Harlekin aus der Serie der „Italienischen Komödie“ Closter Veilsdorf 1764-65 Auf rundem, unregelmäßigem, erdfarben staffiertem Sockel stehend. Gekleidet in ein farbenprächtig bemaltes Kostüm. In der Hand zwei Spielkarten haltend. Porzellan, ohne Marke. Modell von Wenzel Neu. H=15 cm € 3.600,– 103 144 „Eierverkäuferin“ Fulda 1771-72 Bäuerin mit Kiepe. Auf rundem, unregelmäßigem, rocaillereliefiertem Sockel mit Grasstaffage und Goldrand stehend. In der Hand einen gefüllten Eierkorb haltend. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Kreuzmarke. Modell von Georg Ludwig Bartholome. Vgl. Vonderau-Museum, Fulda. H=14,7 cm (nicht sichtbar rest.) € 4.500,– 145 Bedeutendes 21tlgs. Kaffee- und Teeservice Frankenthal 1765-66 Bestehend aus: Birnförmige Kaffeekanne (H=24,6 cm), birnförmige Heißwasserkanne (H=18 cm), balusterförmige Teekanne (H=12,6 cm), balusterförmige Zuckerdose (H=11,4 cm, D=10,7 cm), rechteckige Teedose (H=13,8 cm), runde, walzenförmige Kumme (H=9 cm, D=16,8 cm), ovale, mehrpassige Löffelschale (H=3,5 cm, B=18,5 cm, T=14,4 cm), zehn Teetassen und vier Bechertassen mit zwölf Unterschalen. Alle Teile mit gezahnter Goldkante. Schauseiten fein bunt bemalt mit Komödien- und Watteauszenen in Landschaft auf c-förmiger, durchbrochener Rocailleterrasse, umgeben von Floraldekor. Porzellan, am Boden unterglasurblaue, bekrönte, ligierte CT-Marke mit „AB“, Malermonogramm „A.P.“ für Michael Apel. € 65.000,– Malerei nach Stichvorlagen: – „L’amour au Theatre Français“ nach Watteau von Cochin Vgl. Émile Dacier & Albert Vuaflart, Paris 1922/29, Nr. 270 (Teekanne) – „L’amour au Theatre Italien“ nach Watteau von Cochin Vgl. D & V, Nr. 271 (Rückseite Teekanne) – „Le rendez-vouz comique“ nach Watteau von Janinet Vgl. D & V, Nr. 301 (Teedose) – „Jeune femme assise pincant de la guitare” nach Watteau von Crepy fil. Vgl. D & V, Nr. 160 (Rückseite Teedose) – „Freude in der Frühlingszeit” von Nilson Vgl. Schuster, Nr. 84; Helke Folge XII.1 (Milchkanne) – „Frühling“ aus der Folge der vier Jahreszeiten nach Amiconi von Wagner Vgl. Ducret 1973, Nr. 152 (Kumme) – „Vogelnestgruppe“ nach Amiconi Vgl. Ducret 1973, Nr. 186 (Rückseite Kumme) 146 Okeanos und Thetis Frankenthal 1770 Je stehend auf unregelmäßigem Rocaillesockel, teilweise gold gehöht. Okeanos: In der Hüfte leicht gedreht, zeigt er mit dem linken Zeigefinger auf Thetis, den Kopf nach links gedreht, mit auf die Brust fallendem Bart. Der schwere Herrschermantel mit moosgedecktem Saum reicht von der Schulter in leichtem Schwung auf den Rücken. Die rechte Hand greift in die schweren Gewandfalten und hält so das Ende des Mantels fest, aus dessen Saum und Falten unzählige Perlenketten hervorquellen. Eine Blattranke verläuft vom Ellenbogen des rechten Arms über das Gewand, wie eine Ordenschärpe von der rechten Schulter zur linken Hüfte. Er trägt hochgeschnürte Sandalen. Thetis: Leichtfüßig schreitend über die Wasserfluten, die sich aus einer umgestürzten Vase ergießen. Ihr Kopf nach rechts gedreht. Das lange, geknotete Haar fällt ihr auf den Rücken. Mit der rechten Hand hält sie eine Muschel, die mit Korallenästen, Meerestang, Schnecken und Perlen gefüllt ist. In der linken Hand eine einen Spalt geöffnete Muschel, aus der eine Perlenkette hängt. Thetis ist bekleidet mit einem kurzen Obergewand, schwerem Mantel und Blattranke. Beide Figuren bunt bemalt, teilweise schwarz oxydiertes Silber. Porzellan, am Boden unterglasurblaue CT-Marke mit einem Punkt, Ritzzeichen „GN:ZO“ (Okeanos). Modell von Konrad Linck. Okeanos: H=28,5 cm, B=19 cm, T=11 cm Thetis: H=27 cm, B=15 cm, T=11 cm (min. best. und rest.) € 125.000,– Die Figuren sind die Hauptwerke von Konrad Linck in seiner Rokoko-Periode und so ein Höhepunkt der deutschen PorzellanPlastik im Rokoko. Die beiden gezeigten Götterfiguren können als gelungenes Beispiel für die Darstellung eines Götterhimmels des Rokoko gelten. Die Kostüme der Gottheiten gehen auf einen Entwurf von Louis-René Boquet zurück, der sie 1763 für ein Ballett von Jean-Georges Noverre „La Victoire de Neptune“ schuf. Während nach der älteren Auffassung von Max Sauerlandt Lincks Hauptwerk durch das Monodrama des deutschen Rokoko-Dichters Karl Wilhelm Ramler (1725-1796) angeregt wurde. Okeanos ist eine Allegorie auf Carl-Theodor und dessen Verhalten gegenüber den Großmächten. Okeanos war während der Titanenkämpfe zu Beginn der Griechischen Götterwelt der einzige, der sich nicht an den mörderischen Titanenkämpfen beteiligte und überlebte. So sah Carl-Theodor seine Stellung zwischen den Großmächten. Okeanos soll die Herrschertugenden Carl-Theodors verkörpern, ähnlich wie Thetis, die den Wohlstand darstellt. Vgl. F.H. Hofmann, PropyläenKunstgeschichte, Erg.-Bd. Porzellan, Berlin 1980, S. 278, Abb. 83; M. Sauerlandt, Deutsche Porzellanfiguren des 18. Jhs., Köln 1923; P.W. Meister, Slg. Paul Eisenbeis, Bd. 2, Riehen 1972, S. 192-195; A.Ch. Gruber, Keramikfreunde der Schweiz, Nr. 82, 1972, S. 18ff. 110 147 Koppchen mit Unterschale Meissen 1723-25 Beide Teile mit Goldrand. Wandung umlaufend und Spiegelmedaillon mit doppelten eisenroten Ringlinien schwarzlot bemalt mit Bataillenszenen. Weißes Böttgerporzellan, ohne Marke. Hausmalerei von H.G. von Preußler von Breslau. Vgl. G.E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. I, S. 220, Nr. 186. € 2.400,– 111 148 Koppchen mit Unterschale Meissen 1723-24 Beide Teile mit Goldspitzenbordüren und -kartuschen, unterlegt mit Böttgerlüster, eisenrot und purpur überdekoriert. Reserven bunt bemalt mit Chinoiserien auf braun-grünen Erdterrassen. Unterschale verso mit drei eisenroten Ringlinien. Weißes Böttgerporzellan, ohne Marke. Malerei von Johann Gregorius Hoeroldt. Vgl. R. Rückert 1966, Taf. 49, Nr. 173. € 2.400,– 112 113 149 Koppchen Meissen 1745-50 Umlaufend mit Goldspitzenbordüre und -rand. Bunt bemalt mit Kriegsherrn, Soldaten und musizierenden Frauen. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, Pressziffer „2“. Malerei von Franz Ferdinand Mayer-Pressnitz oder Ignaz Bottengruber. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 156, Nr. 60 (id. Abb.). € 1.100,– 150 Schöpfkelle Meissen 1765 Bunt bemalt mit Floraldekor, Goldrand. Porzellan, ohne Marke, mit gedrechseltem Ebenholzgriff und vergoldeter Silbermontur. D=9 cm Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 270f., Nr. 131 (id. Abb.). € 600,– 151 Löffel Meissen 1765 Bunt bemalt mit Floraldekor, Goldrand. Porzellan, ohne Marke. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 269, Nr. 130 (id. Abb.). L=12,1 cm € 600,– 152 Kumme Meissen 1735-40 Oktogonal, sich nach unten verjüngend, mit Goldrand und -spitzenbordüre. Schauseiten bunt bemalt mit Chinoiserien auf Goldspitzenkartuschen, unterlegt mit Böttgerlüster, umgeben von eisenroten und purpurnen Blattranken und bunten Kakiemonblüten. Porzellan, am Boden unterglasurblaue Schwertermarke, im Standring Ritzzeichen „//“. Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 128, Nr. 47 (id. Abb.). H=8,1 cm, D=17,8 cm € 4.200,– 114 115 153 Bauernmädchen Höchst-Damm 1850 Barfüßig, auf unregelmäßigem Sockel mit Grasstaffage stehend. Feinsteinzeug, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke mit „D“, Ritzziffer „75“. Modell nach Johann Peter Melchior. Vgl. Städtisches Schlossmuseum, Aschaffenburg. H=12,5 cm € 120,– 154 Gärtner Höchst 1770 Barfüßig, auf rundem Sockel mit Grasstaffage stehend. Seitlich auf eine Hacke gestützt. Porzellan, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke, Ritzzeichen „R4“. Modell von Johann Peter Melchior. H=13 cm € 180,– 153 154 155 156 155 Mädchen mit Taube Meissen 1743 Auf rundem, unregelmäßigem Sockel mit aufbossierten Blüten und Grasstaffage sitzend. Auf dem Schoß eine Taube haltend. Porzellan, bunt bemalt, ohne Marke. Modell von Johann Friedrich Eberlein. H=12,5 cm Vgl. U. Pietsch, Passion for Meissen, 2010, S. 354f., Nr. 186 (id. Abb.). € 3.500,– 156 Sitzender Knabe Höchst-Damm 1840 Auf mehrpassigem Sockel mit Grasstaffage. In der Hand einen Becher haltend. Feinsteinzeug, bunt bemalt, am Boden unterglasurblaue Radmarke mit „D“. Modell nach Johann Peter Melchior. H=11,9 cm Vgl. Städtisches Schlossmuseum, Aschaffenburg. (rest.) € 100,– Zur Seite 116
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