Bikini Berlin - JAN
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business konzept Bikini Berlin Berlin back to the future Teil 2 44 45 Nach dem „Bötzow Berlin“ im Prenzlauer Berg (s. FIZZZ 10/2013) sind wir nun in der City-West unterwegs. Bei all dem hektischen Durchgangsverkehr zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Kurfürstendamm lässt sich nur erahnen, dass hier gerade ein Ort zum Einkaufen, Arbeiten, Verweilen, Essen und Trinken entsteht: Mitte des zweiten Quartals 2014 öffnet das „Bikini Berlin“, will an alte Traditionen anschließen und als „Concept Mall“ neue Wege beschreiten. Text: Jan Peter Wulf # 1 1 13 # 1 1 13 BIKINI BERLIN business konzept Bikini Berlin 25hours Hotel Das Erfolgskonzept „Neni“ kommt nach Deutschland In die Bikini Berlin Boxes können auch Food-Beverage-Anbieter einziehen S chon 1928 befand sich an dieser Stelle eine besondere gastronomische Adresse: In jenem Jahr eröffnete hier der von Leo Nachtlicht erschaffene „Gourmenia-Palast“, ein markantes Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit. Ein kulinarischer Ort, der mit seinem gastronomischen Konzeptmix auch heute gut ankäme. So gab es im „Gourmenia-Palast“ ein dreigeschossiges Weinrestaurant namens „Traube“ mit subtropischem Indoor-Garten (heute würde man dazu wohl „Urban-Garden-Restaurant“ sagen), das mondäne „Café Berlin“ (mit Tanzsaal, Teeraum, Cocktailbar und einem Dachgarten, dessen Decke sich öffnen ließ), das urige Bierlokal „Stadt Pilsen“ und sogar schon ein US-Foodkonzept, wie es zurzeit wieder hip wird: das „American Buffet“. 46 47 Im Krieg wurde der „Gourmenia-Palast“ völlig zerstört. 1955 bis 1957 erbauten Paul Schwebes und Hans Schoszberger an selber Stelle das „Zentrum am Zoo“. Wegen seines markanten offenen Laubengangs im mittleren Geschoss erhielt es den Namen „Bikini-Haus“. Ein schönes Hochhaus, das zuletzt jedoch ein eher tristes Dasein mit Billigshops und -gastronomien fristete. Nun aber laufen die letzten „Refurbishing“Arbeiten an der Fassade, nachdem innen alles entkernt und neu gestaltet wurde: Anfang 2014 startet das „Bikini Berlin“ dann zurück in die Zukunft. Eine Mall mit Konzept Das anspruchsvolle Projekt, das die Bayerische Hausbau für das Objekt entwickelt hat, sieht einen Mix aus hochwertigen Shops und Boutiquen, Gastronomien, Büroflächen, einem Hotel (25hours) und einem Kino vor. Vom Typus eines klassischen Einkaufszentrums distanziert man sich: „Wir sind eine Concept Mall“, erklärt Geschäftsführer Kai-Uwe Ludwig. Konzept, das bedeutet: Hier können Produkte angesagter und nicht überall erhältlicher Marken gekauft werden. Aber noch mehr als das: Einkaufen soll nicht alleiniger Besuchsanlass sein, wie er es in herkömmlichen Konzepten im Regelfalle ist. „Die Menschen suchen heute immer mehr nach einer Verbindung aus Konsum und Entspannung“, so Ludwig. Inspirieren lassen habe man sich für „Bikini Berlin“ daher von Orten, an denen Shoppen, Verweilen, Flanieren, Essen, Trinken und Sich-Treffen zusammenfallen, wie dem Dekalb Market und dem Chelsea Market in New York oder dem Boxpark in London. Wie beim ersten Beispiel unserer Reihe, dem „Bötzow Berlin“ (s. FIZZZ 10/2013), diente auch den „Bikini Berlin“-Machern die High Line in New York als Vorbild, speziell für ihre große Außenterrasse. Blickt man in Manhattan auf den East River, schließt sich an das „Bikini Berlin“ direkt das Affengehege des Berliner Zoos an. Wer da wohl wem zuschauen wird? Gastronomie: auSSen, nicht innen Welche Rolle wird die Gastronomie in dieser „Concept Mall“ spielen? Schon am Modell, das Ludwig uns im „Bikini Showroom“ zeigt, ist erkennbar: eine entscheidende. Befinden sich die Gastronomie-Flächen in einer herkömmlichen Mall oft innenseitig im „Food Court“ und sind mit Fast Food, Quick Service und Take away auf schnelle Versorgung hin ausgelegt, wurden die Konzepte hier großenteils außenseitig angesiedelt – mit Terrassen, Freiflächen, großen Glasfronten und vor allem in Form richtiger Restaurants mit Service- und Erlebnisqualität. Hohe Verweildauer statt schnellen Abspeisens. Auf dem Dach des „Kleinen Hochhauses“ dürfte das lange Verweilen besonders leicht fallen: Hier bietet sich den zukünftigen Gästen des Restaurants „Neni“ ein Blick in das Grün des Zoos, der seinesgleichen sucht. Kennern der Wiener Gastronomie ist der Name bekannt: Haya Molcho betreibt drei „Nenis“ in der österreichischen Hauptstadt und unter den Fittichen der „25hours Hotel Company“, die auch im „Bikini Berlin“ ein 150-Zimmer-Designhotel eröffnet, hat sie bereits in Zürich ein „Neni“ als Hotelrestaurant eröffnet. Unterhalb des Hotels werden Friedemann Findeis und Klaus Rader die erste „L´Osteria“ Berlins eröffnen, links daneben wird ein Outlet einer Coffeeshop-Kette die Maschinen anwerfen. Kein „global player“, sondern ein „local hero“: Das „Café Einstein“ mietet sich ein und wird im zentralen Marktplatz des „Bikini Berlin“ mit kleiner Barista-Espressobar auch das schnelle Geschäft bedienen. Eine ursprünglich geplante Vorfahrt vor das Gebäude wurde zugunsten einer Piazza mit Gastrobestuhlung gestrichen. Auch hier hat also das Verweilen Vorrang. Bikini Berlin Bikini Berlin Noch läuft das Refurbishing der Fassade Supermarket Concept Store: Shoppen, Verweilen, Essen... # 1 1 13 Kai-Uwe Ludwig plant die Concept Mall Jim Block HOLUNDERBLÜTEN SPRITZ Unter den Neumietern ist auch „Jim Block“ mit dem ersten Outlet in Berlin Mix aus Systemern und Individualisten Auch der zweite große Zugang zum „Bikini Berlin“, angrenzend an den altehrwürdigen „Zoopalast“ (dieser nimmt schon zum Jahreswechsel seinen Kinobetrieb wieder auf), wird gastronomisch geprägt sein. Und das sowohl individual- als auch systemgastronomisch: Fatos Xhafolli vom „Nuovo Mario“ in der Fasanenstraße wird hier sein „Due Pezzi“ über drei Etagen betreiben, als Deli mit Feinkost- und kleinem SofortverzehrAngebot im Erdgeschoss, als internationales Restaurant mit 200 Sitzplätzen im ersten Obergeschoss und als Lounge mit Terrasse (100 Plätze) im zweiten. „Der Betreiber hat sich mit einer komplett fertigen Planung für alle drei Etagen bei uns beworben. So etwas erleben wir selten“, berichtet Ludwig. Was dem „Gourmenia-Palast“ das „American Buffet“ war, wird im „Bikini Berlin“ das erste „Jim Block“ der Stadt sein: Burger und Salate sollen junges Publikum locken. Im Geschoss darüber eröffnet das Block-Stammkonzept „Block House“. Grenzen zwischen Handel und Gastro verschwimmen Sind die bisher vorgestellten gastronomischen Konzepte von denen des Einzelhandels in ihrer Funktion noch klar getrennt, lösen sich die Grenzen zwischen Einkaufen und Essen/Trinken bei den beiden Mietern auf der 7.000 Quadratmeter großen Dachterrasse auf: Hier wird der „Supermarket Concept Store“ sein bereits in Belgrad und Porto Montenegro erfolgreiches, junges Mischkonzept aus Modegeschäft, Einrichtungshaus, Snackrestaurant, Café und Eventlocation fahren, mit regionalen Lebensmitteln, Fusion-Food im Sitzbereich und Frischeprodukten für den To-go-Verzehr. Gegenüber wird sich ein Shop-Konzept mit Fokus auf Designprodukten platzieren, auch hier mit kleinem Gastro-Angebot. Gastro überall: Selbst beim für die Zukunft angedachten CoworkingSpace, der freies Arbeiten im „Bikini Berlin“ möglich machen soll, wird es etwas zu essen und zu trinken geben. Man darf gespannt sein, welche neuen Impulse das „Bikini Berlin“ für seinen Standort in der City-West und für ganz Berlin geben wird. Sein Baubeginn:Dezember 2010 innovatives Mall-KonEröffnung: Mitte 1. Quartal 2014 zept wirkt zeitgemäß Geschossfläche: 90.000 m² und durchdacht, GasMietfläche gesamt: 51.100 m² tronomie wird hier – Gastronomie- und verglichen mit anderen Handelsfläche Bikinihaus: 17.000 m² Einkaufszentren – auf Dachterrasse: 7.000 m² ein neues Level gehoAußenplätze Gastronomie ben und als Zugpferd gesamt: ca. 400 fürs Gesamtkonzept ÖPNV-Frequenz: 140.000 Pers. tägl. eingesetzt. Nun muss „Bikini Berlin“ sich „in vivo“ beweisen. Mitte Bikini Berlin des ersten Quartals Hardenbergplatz 2, 10623 Berlin 2014 öffnen sich die www.bikiniberlin.de Türen. W MINERALWASSER GIFFARD HOLUNDERBLÜTENSIRUP MINZBLÄTTER LIMETTENSCHEIBEN PROSECCO ODER SEKT Bikini Berlin in Zahlen # 1 1 13 www.giffard.de GIFFARD Deutschland - Tel : 0221 500 5404 - Fax : 0221 500 5405