Der Absolvent 2007

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Der Absolvent 2007
A BSOLVENT
Zeitschrift des Verbandes der Absolventen der BFS Bruck/Mur & HTBL Kapfenberg
Verbandsnachrichten
Aus der HTBL
Schulumbau
Umweltprojekte
Karriere im Großbetrieb
–
23. Folge 07
FH und Rennfahren
Energieübertragung
Metallurgie
Schule
&
Verband
Gabriele
Braunegger
Absolventinnen
Absolventen 2006
5AET
Auer Christian
De Menech Alfred
Eisner Klausjürgen
Finker Markus
Höhn Thomas
Javernik Florian *
Kotzbek Gilbert
Lindner Christoph
Pachler Stephan
Paier Paul
Prasser Gerd
Preinsperger Nikolaus
Reiter Harald
Roposch Benjamin
Schneck Jürgen
Steindl Marco *
Steindl Stefan
Trattner Wolfgang
Vorsic Rok *
Weis Gerald
Zanner Jürgen
5BET
Baston Arthur **
Bischof Michael *
Bretterklieber Dominik
Brunnhofer Georg
Drosg Bernhard
Frießer Patrick *
Gebhart Konrad
Gruber Christopher
Hirschler Jürgen
Kainer Martin
Kosar Bernhard
Lämmerer Marco
Nebel Klaus
Nöhrer Martin *
Pöllinger Manuel
Praschl Walter
Riegler Stefan *
Rinnhofer Gregor
Ritter Markus
Schmoll Martin *
Schubernigg Manuel
Schwaiger Bernd
Tesch Markus
Trutschl Gerald *
Wolfgruber Andreas
5CET
Andrasec Denis
2
ABSOLVENT
Baumgartner Patrick
Froihofer Jan
Großegger Michael
Gruber Lukas
Hirtner Gerald *
Kamper Manuel
Kiedl Andreas *
Lackner Lukas *
Moisi Bernhard
Pfingstl Michael
Pumberger Michael
Puntigam Gernot
Raith Thomas
Reitbauer Markus
Rojnik Robert
Schneeweiß Udo
Stoklaska Stefan
Thaler Andreas *
Weißenbacher Andreas
5AMT
Bojo Goran
Brandner Daniel *
Gottwald Christian *
Grabenbauer Reinhold
Haider Daniel
Hatzmann Lukas *
Heiter Florian
Kaml Christian
Lanzer Andreas
Leitner Benjamin *
Lernpaß Hans-Jörg
Magritzer Walter
Rashid Honer
RUDOLF Josef
Schantl Werner
Scheiber Martin
Schwarz Georg
Seruga Sascha
Steiner Harald
Trippl Stephan
Wagner Matthias
Walchhütter Christian
5BMT
Auer Domenik *
Brettenhofer Stephan
Burböck Hannes
Bürger Klaus
Dirnbacher Roland *
Eggbauer Gernot *
Fladenhofer Martin **
Freudenthaler Romano
Gröblinger Hannes
Hochegger Alexander *
Kristen Harald
Kuss Mario Josef
Leodolter Christian *
Lietz Matthias
Lorber Gerhard *
Magritzer Michael *
Moisi Heinz Stefan *
Rois Rene Stefan
Ropin Helmut
Russ Florian
Scheibl Martin
Schnölzer Ulrich *
Schöggl Christoph
Schöggl Gernot
Stanojevic Aleksandar
Zink Markus *
Zivkovic Ivan *
5AKT
Biela Thomas
Feldbaumer Andreas
Gass Julia *
Germuth Anja-Caren
Gosch Philipp
Haiderer Sandra *
Hammerlindl Heinz
Hirtler Stefan
Hödl Patrick
Honner Matthias
Salchenegger Julia
Sarkleti Florian *
Schutting Susanne *
Tatzl Sabrina
Weber Markus
Zach Rene
8AEB
Bernkopf Mathias
Diethard Mario
Dunkl Werner
Flatscher Roland
GEROLD Andreas *
Gragl Gernot
Hörting Franz *
Kerschbaum Robert
Krachler Wolfgang
Leitner Wolfgang
Niederl Thomas
Ortner Andreas
Pojoni Christian
Pusterhofer Josef
Raith Michael Hans
Reinwald Markus
Schmidt Maximilian
Schönberger Herbert
Schwarzl Thomas
Smudla Alen
Völk Uwe Andreas
8AMB
Gether Gernot
Hofer Michael
Kaiser Christoph
Leitner Georg
Ofenauer Ernst *
Pleschberger Claus
Portner Stefan
Pregetter Adolf *
Reichstam Josef *
Reiter Katjuscha
Rinnhofer Thomas
Rothmair Michael
Schmidhofer Ronald
Strauß Roland
Wild Jürgen
Wurm Günter
Zwing Gerhard
8AWB
Baumgartner Stefan
Beichler Manuel
Berner Oliver *
Ebner Christian
ERNST Gerhard
Fischer Harald
Fössl Arnold *
György Emil
Hetmann Gerald
Hinteregger Dieter
Karner Günther *
Klausner Andreas
Knapp Robert
Machsteiner Christian
Machsteiner Jochen
Müller Herbert
Oberweger Siegfried
Petek Günther
Pichler Mario
Pöll Roland
Sattler Stefan
Sulzgruber Josef
Tischler Andreas
Vollei Christian *
4AEF
Aigelsreiter Mario
Angerer Bernd*
Aplinc Daniel
Dennler Rainer *
Djak Marijo
Dzaferovic Mirzad
Edlinger Patrick
Faßwald Christoph
Frisch Markus
Hajrizaj Lush
Hölbling Sven
Karic Sanel
Köstenberger Robert *
Lissy Stefan
Neuffer Birgit *
Neumann Patrick *
Papst Johannes *
Rack Johannes *
Steinacher Christian
Tomaschitz Patrick
Turner Michael
Wallner Martin
4AMF
Brandner Stefan
Felser Markus *
Fraiß Bernd
Giannakis Nikos
Glanz Kerstin
Hagemann Patrick
Holzer Maximilian *
Lietz Andreas
Perl David
Pollerus Alexander *
Posch Michael**
Rotter Stefan
Schmieder Michael
Schneider Michael
Tolliner Stefan *
Waniczek Stefan
* ausgezeichneter
Erfolg
** Hofrat-LoidlMedaille
Folge 23 - 2007
Vorwort
Seit vielen Jahren erscheint unsere
Absolventenzeitung in alt bekanntem
Layout. Es erreichen uns auch immer
wieder Vorschläge, was manchen
Absolventen besser gefallen würde.
Aus diesem Grund habe ich unsere
Zeitung etwas umgestaltet und Sie
finden ab dieser Ausgabe weniger
Text, mehr Bilder und eine geringere
Packungsdichte. Wenn die Verfasser
die Zustimmung geben, finden Sie
auch deren E-Mail Adresse für weitere
Informationen. Weiters wurde eine
farbliche Zuordnung nach Kapiteln
vorgenommen. HTL-grün für all die
Dinge, die mit der Schule oder dem
Absolventenverband zusammenhängen, blau für Beiträge, die interessante Karrieren beschreiben, und rot für
Beiträge, die in den Bereich Wissens-
vermehrung fallen.
Im schulischen Bereich dreht
sich derzeit alles um den bereits
in Gang befindlichen Umbau
unserer Schule. Vor zehn Jahren
maturierte der erste Jahrgang
Kunststoff- und Umwelttechnik
an unserer Schule. Sie finden
auch zwei Berichte über erfolgreiche Absolventen. Martin
Stocker hat als erfolgreicher
Student seine Karriere noch vor
Dir. DI Dr. Karl Gissing,
DI Johann Jereb, Obmann
sich, Ing. Manfred Schaffer
Schriftleitung
des Absolventenverbandes
steht bereits an der Spitze eines
internationalen Konzerns. Ihr
Wissen vermehren können Sie
len. Ich hoffe Sie sind mit dem aus
durch einen aktuellen Bericht von Ing. unserer Sicht verbesserten Layout
Julius Wratschko zum Thema Energie- einverstanden. Falls Sie interessante
versorgung in Österreich. Aus der Beiträge für unseren Absolventen
Stahlstadt Kapfenberg darf natürlich haben, lade ich Sie ein, uns diesen zu
ein Bericht über die neuesten Entwick- übermitteln.
lungen im Edelstahlbereich nicht fehIhr Karl Gissing
Inhalt
Titelbild
Schule und Absolventenverband
Neues aus Schule und Absolventenverband
Schule und Absolventenverband
HTBL Kapfenberg im Umbau
3
7
Schule und Absolventenverband
10 Jahre Umweltprojekte
13
Karriere
An der Spitze eines Großkonzerns
Karriere
Der Traum vom Rennfahren
16
21
Wissen
Energieversorgung in Österreich
25
Wissen
Warmarbeitsstähle für Druckgussformen
Folge 23 - 2007
29
Das Titelbild zeigt ein Schaufelradrückladegerät (Reclaimer) der
Firma Sandvik im Einsatz in Australien. Schaufelradrückladegeräte sind
vor allem im Massengutumschlag für
Erze, Kohle und anderes Stückgut im
Einsatz. Diese Maschine kann in der
Stunde bis 11400 t Material fördern
(entspricht etwa 700 Dreiachs-LKWLadungen pro Stunde). Entwicklung
und Forschung für diese Maschinen
sind seit kurzer Zeit in Leoben bei der
Firma Sandvik Mining and Construction konzentriert.
Bedingt durch den weltweiten Boom
bei der Gewinnung von Rohstoffen
besteht eine große Nachfrage nach
solchen großen Bergbaumaschinen.
Viele unserer Absolventen sind bei der
Entwicklung und beim Bau sowie bei
der Montage, oft in entlegenen
Wüstengebieten wie in der Wüste Australiens, beteiligt.
Weitere Informationen
www.sandvik.com
Impressum
Herausgeber und Verleger:
Absolventenverband
der
BFS
Bruck/Mur & HTBL Kapfenberg;
Viktor -Kaplan-Straße 1, A-8605 Kapfenberg,
Layout und Schriftleitung: Dir. DI Dr.
Karl Gissing, Gestaltung: Gabriele
Braunegger, Werbung: DI Johann
Jereb, Druck: Druckerei Bachernegg,
Werk VI Str. 31, 8605 Kapfenberg
ABSOLVENT
3
Schule
&
Verband
Obmann
DI Johann Jereb (MJ71)
Verbandsnachrichten
Termine für 2007
Adressen
Vorstand
Jahreshauptversammlung
und
Neuwahl des Vorstandes:
Donnerstag, 26. April 2007, 18 Uhr
im Festsaal der HTBL Kapfenberg
Tel.: +43-3862-22240-603
Fax: +43-3862-22240-640
email: [email protected]
oder
[email protected]
www.htl-kapfenberg.ac.at/Absolventenverband
BIC: RZSTAT2G029
IBAN: AT633802900002053528
Obmann:
Obmann Stv:
Kassier:
Kassier Stv:
Schriftführer:
Schriftf. Stv:
Kassaprüfer:
Kassapr. Stv:
“Absolvent”:
Ehrenobmann:
10 Jahre Kunststofftechnik:
Festveranstatung 19. April 2007 ab
10.00 Uhr
DI Johann Jereb
StR Ing. Franz Fidi
Mag. Johannes Klein
DI R. Weinberger
Ing. Robert Bayerl
Dr. Gerald Kaiser
Ing. Udo Leypold
Ing. Rudolf Gruber
Dir. DI Dr. K. Gissing
StR Ing. Bruno Lang
Ernennungen
OSR Herbert Grünbichler
OSR Franz Haubenwaller
OSR Anton Kranycan
OStR DI Johann Jereb
OStR Dr. Wolfgang Höllinger
StR Ing. Friedrich Trieb
Runde Geburtstage 2006
70. DI Josef Diez, FOL Erich Graf,
DI Christian Kubisch, DI Karl Reinprecht,
DI Dr. Alfred Schindler
75. OStR DI Gerd Giendl,
FOL OSR Johann Loidolt
80. Dr. Arthur Pasquali
Ruhestand
DI Dr. Norbert Lidauer
Todesfälle
FOL OSR Ing. Max Herm, (69 Jahre)
Ing. Thomas Rossegger, (KT 1997)
AV DI Dr. Karl Orel, (83 Jahre)
Alois Gollner (F 1956)
Versetzungen
Mag. Robert Mayer
Mag. Margit Platz
4
ABSOLVENT
Folge 23 - 2007
Schule
&
Verband
Dir.
Karl Gissing (MJ69)
Neuigkeiten
aus der HTBL
Hofrat Loidl-Medaille
Anlässlich der feierlichen Übergabe der Abschluss- und Maturazeugnisse wurden die besten
Schülerinnen und Schüler der
Fachschule und der Abteilungen
Maschinenbau, Kunststoff- und
Umwelttechnik sowie Elektrotechnik mit der Hofrat Loidl-Medaille
ausgezeichnet. Für das Schuljahr
2005/06 sind dies:
Michael Posch, 4AMF
Martin Fladenhofer 5BMT
Arthur Baston 5BET
NeulehrerInnen
fotografiert von DI F. Pumberger
Mag. Eva Lane-Dirnbäck
(Englisch, Beweg. u.Sport)
DI Dr. Siegfried Zöchling
(Chemie)
Mag. Karin Fasser
(Mathematik, Physik)
Folge 23 - 2007
ABSOLVENT
5
2
230.000 m Platz
für Ihre Hi-Tech-Ideen
■
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■
■
■
■
■
■
Modernste Infrastruktur
Autobahn-Verbindung nach Wien, Graz, EU-Ost
Innovative F&E Partner FH, HTBL, Montan-Uni
Erstklassige Fachkräfte
Synergiepotenziale mit Weltkonzernen
Industrienahe Dienstleister
Topbetreuung bei Betriebsansiedelung
Hohe Lebensqualität, tolles Freizeitangebot
Maßgeschneiderte Wirtschaftsförderung
Information: Stadt Kapfenberg – Wirtschaftsservice
Wolfgang Wiesenhofer, Tel: 03862/22501-1040
E-mail: [email protected], www.kapfenberg.at
6
ABSOLVENT
Folge 23 - 2007
30 Jahre Am 20. Mai 2006 trafen sich 17 ehemalige Schüler zum 30-jährigen Maturatreffen der MVa
Klasse des Schuljahres 1975/76 in der HTBL-Kpafenberg. Vier der ehemaligen Absolventen waren leider
verhindert. Der Obmann des Absolventenverbandes,
DI Jereb, erwartete uns zu einer ausgedehnten Schulführung. Im Zuge der Führung durften wir auch kurz
den Schülern einer Abschlussklasse bei deren Maturaarbeiten über die Schultern sehen. Wir mussten feststellen, dass die Schüler von heute an Bildschirmen
und nicht wie wir an Zeichenmaschinen ihre Arbeiten
anfertigen. Weiters besuchten wir unsere ehemalige
Klasse und die Werkstätten. Danach setzten wir unser
Klassentreffen im Gasthof Schicker fort. Dort trafen
wir mit unseren ehemaligen Klassenvorständen Prof.
Cerne und AV Dittmann zusammen und haben bis Mitternacht Erinnerungen aufgefrischt.
v.l.n.r.: P. Bacun, P. Dietmaier, J. Hochörtler, R. Kormann, H. Schadauer, H. Holzer,
H. Strohmeier, E. Okorn, Prof. Cerne, Chr. Galler, AV Dittmann, G. Gass, G. Schindelbacher, W. Paier, W. Haberl, St. Pierer, M. Eck, J. Grubbauer, H. Pfannhofer.
53 Jahre Am 18. Juli 2006 war es wieder einmal soweit. Die ehemaligen Schüler der Fachschule Bruck hatten Sehnsucht nacheinander. Der Klassensprecher Johann „Fritz“ Zettel hat auch in’s entfernteste Heim das Programm inklusive
Anreiseplan zur Erdefunkstelle in Aflenz geschickt. Anschließend traf man sich nach einem Rundgang über den neuen
Hauptplatz, vorbei an der alten Wirkungsstätte zwischen Kirchplatz und Schillerstraße, zum gemütlichen Teil im Jahnhausrestaurant Raffer in Bruck. Sogar drei ehemalige Lehrer, StR Ing. Herbert Traxler, HR Dr. Eichtinger, OSR Hans Heinrich und auch die Beste aller Sekretärinnen, Frau Gudrun Lammer, ließen es sich nicht nehmen von alten Zeiten zu plaudern. Dieses Mal war auch der „Frank Stronach“ des Jahrgangs, Hans Purkhart, mit Familie aus Kanada angereist. Es ist
kaum zu glauben, dass mehr als ein halbes Jahrhundert seit der Schulzeit vergangen ist, die alle in bester Erinnerung
haben und die eine solide Grundlage für eine glückliche und erfolgreiche Karriere war. Auf jeden Fall ist das nächste Treffen schon für 2008 geplant und dort
möglichst zahlreich zu erscheinen ist
Ehrensache.
v.l.n.r.: F. Schneeberger, E. Scharpf, W. Mayerhofer, L.
Lambrecht, R. Kohl-bacher m. Frau, P. Maresch, H.
Purkhart, M. Lauenstein m. Fr. S. Heschel, F. Franek,
Ing. Draxler, J. Trieb, A. Klausner, A. Wirth, K. Hirschenberger m. Fr. Frau Lammer, OSR Heinrich, F. Hummer m. Fr.
50 Jahre Am 6. Juli 2006 trafen sich die beiden
Abschlussklassen des Schuljahres 1955/56 der Bundesfachschule für Bau-, Kunst- und Maschinenschlosserei in
Bruck an der Mur. Seit unserer “Entlassung ins Leben”,
wie es damals hieß, sind nun 50 Jahre vergangen und die
meisten von uns haben ihr aktives Berufsleben beendet
und sind im wohlverdienten Ruhestand.
Nach einer herzlichen Begrüßung im Sportcafe in Bruck
an der Mur, dem ehemaligen Standort unserer Fachschule, freuten wir uns ganz besonders über die Anwesenheit
unserer damaligen Lehrer StR. Ing. Herbert Traxler, OSR
Walter Jeloucan und OSR Johann Loidolt. Anschließend
wurden wir im Rathaus vom Bürgermeister der Stadt
Bruck an der Mur, Bernd Rosenberger,empfangen.
Danach ging es zum gemeinsamen Mittagessen. Nach
einer Gedenkminute für unsere verstorbenen Lehrer und
Klassenkameraden wurden bis in den späten Nachmittag
alte Erinnerungen ausgetauscht. Wir haben uns alle über
unser Wiedersehen gefreut und festgelegt, uns am
ersten Samstag im Juli 2011 wieder zu treffen.
Folge 23 - 2007
v.l.n.r.: F. Hain, A. Kazianka, H. Mayer, J. Teubenbacher, J. Grabmaier, A. Zisser, V. Weitbacher, F. Waxenegger, A. Pichler, V. Fröhlich, H. Trummer,
A.Gritz, S. Bichler, H. Klempty, StR. H. Traxler, H. Kroissenbrunner, G. Hinterseer, OSR W. Jeloucan, F. Fossl, M. Grünwald, OSR J. Loidolt, K. Fladl, H.
Vollmann, O. Schnitzler, H. Schimanek.
ABSOLVENT
7
“Have an eye
on your education”
Unsere Mitarbeiter verfügen über Spezialwissen, das
unseren internationalen Kunden nur höchste Qualität
garantiert. Ein Fundament, auf dem der Erfolg unseres
Unternehmens basiert. Geistige Ressourcen sind unsere
Triebfeder in die Zukunft.
Die HTL Kapfenberg ist eine erstklassige und lokale
Ausbildungsstätte aus der wir gerne schöpfen.
Das Kerngeschäft von INTECO lässt sich in einem Satz
zusammenfassen:
“Anlagen - und Verfahrenstechnik für das Erschmelzen,
Gießen und Erstarren von Edelstählen und Superlegierungen.” INTECO ist keinesfalls reiner Anlagenlieferant, sondern der Partner für komplette Systemlösungen: Lieferung und Errichtung der Anlagen inklusive
Verfahrenstechnik und das Betreiben der Anlagen für
einen begrenzten Zeitraum.
Zu den BESTEN zu zählen, schafft auf hart umkämpften
Wettbewerbsmärkten den notwendigen Vorsprung. Von
der Praxis geprägt wissen wir ”have an eye on your
education”, und Sie alle werden zu den Besten zählen.
Vielleicht auch als einer von uns.
Die Zukunft liegt vor Ihnen !
Wienerstraße 25 • 8600 Bruck/Mur • 0043 3862 53110/0 • www.Inteco.at
Schule
&
Verband
Dir. DI Dr.
Karl Gissing (MJ69)
HTBL Kapfenberg
Schule im Umbau
In fast vier Jahrzehnten
Schulbetrieb in der Viktor
Kaplan- Straße haben sich
auch die Anforderungen in
Gebäudestruktur und Infrastruktur
geändert. Es gab immer wieder kleinere Anpassungen und provisorische
Lösungen um den geänderten Bedingungen gerecht zu werden. Im Jahre
2000 hat die derzeitige Schulleitung
beschlossen, einen größeren Umbau
der Schule zu beantragen. Der Istzustand aller Räume wurde bis ins kleinste Detail erhoben und die Änderungsmaßnahmen begründet. Ein Rück-
jede Klasse soll ein eigener Klassenraum zur Verfügung stehen (bisher
gab es bis zu neun Wanderklassen),
ausreichend EDV- und CAD Säle,
keine Sonderunterrichtsräume im Keller, Anpassung der Infrastruktur an
den stark gestiegenen Frauenanteil,
behindertengerechte Ausführung des
Gebäudes, Anpassungen der Werkstätten an die derzeitigen Lehrpläne
sowie die Vergrößerung der Schülerbibliothek. Seit 2001 sind schon mehrere größere Bauvorhaben umgesetzt
worden wie die Erneuerung der Heizung und die Umrüstung auf modernste Leittechnik, die Erneuerung der
Klassenräumen drei kleinere Klassenräume geschaffen. Die neuen Klassen
wurden völlig neu als Laptop-Klassen
eingerichtet. Da in der Werkstätte
eine neue CNC-Drehmaschine angeschafft wurde, zog man die Errichtung
dieser neuen Werkstätte für CNCBearbeitung in der Planung vor. Diese
Umbauten waren zu Schulbeginn fertig, so dass der Schulbetrieb nicht
gestört wurde. Parallel dazu liefen die
Feinplanungen für die Bauabschnitte
zwei und drei bzw. für weitere Baumaßnahmen wie Sanierung der Werkstättenfassade und Sanierung der
Turnsäle. Geplantes Ende der Bau-
Die HTBL
Dieser
morgendliche
Anblick wird vielen von
unseren Lesern noch in
guter Erinnerung sein.
Die Fassade des Theorietraktes wird nur
wenig geändert, so dass
der gewohnte Anblick
bestehen bleibt.
Die Werkstättenfassade
soll erneuert werden.
Die großen Änderungen
erfolgen im Inneren der
Schule.
schlag war der Verkauf aller Bundesgebäude an die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) im Jahre 2001. Durch
die Anlaufprobleme mit dem neuen
Eigentümer (wir sind Mieter nach dem
Mietrechtsgesetz) trat mindestens ein
Jahr Verzögerung im Baugeschehen
ein.
Was sind nun die Ziele dieses so
genannten Funktionsumbaues? Für
Folge 23 - 2007
Beleuchtung in Gängen und Verkehrsflächen, der Neubau aller Elektroverteiler und der Einbau von neuen und
zusätzlichen Brandabschnittstüren mit
einer neuen Brandmeldeanlage. Der
große Umbau, der so genannte Funktionsumbau begann in den Sommerferien 2006. In diesem ersten Bauabschnitt wurden in den drei Obergeschossen jeweils aus zwei großen
maßnahmen ist Beginn des Schuljahres 2008/09. Baubeginn ist Frühjahr
2007. Folgende Änderungen sind vorgesehen:
Unterteilung des Festsaales mit einer
mobilen Trennwand, um eine multifunktionale Nutzung zu erreichen.
Veranstaltungssäle in der Größenordnung unseres Festsaales sind für
Schulen nicht mehr vorgesehen. Die
ABSOLVENT
9
Schulleitung musste sich sehr bemühen, diesen
wichtigen Raum in wesentlichen Zügen erhalten
zu können. Eine thermische Sanierung der
Außenhülle des Festsaales ist erforderlich, da bei
der Errichtung der Schule wenig Wert auf Wärmedämmung gelegt wurde.
Die Elektrotechniklaboratorien werden umgebaut und neu eingerichtet. Über der Werkstättenleitung wird ein zusätzliches Stockwerk in
Leichtbauweise errichtet. Dort entstehen drei
EDV-Säle und die Computerwerkstätten. Die
Wasch- und Umkleideräume werden neu aufgeteilt, wobei auf den zunehmenden Frauenanteil
sowohl bei Schülern als auch Lehrern Bedacht
genommen wird. In der Nordachse des Werkstättentraktes wird eine Zwischendecke (Raumabsenkung) von der derzeitigen Gießerei über die
Schmiede und das Betriebslaboratorium Maschinenbau eingebaut. Aus statischen Gründen kann
dieses Obergeschoß nicht genutzt werden. Die
Hälfte der derzeitigen Gießerei wird in ein neues
Laboratorium Maschinenbau – Automatisierungstechnik umgebaut.
Die Laboratorien für Kunststoffverarbeitung und
Werkstoffprüfung der Kunststoffe, die als Provisorium auf mehrere Örtlichkeiten verstreut sind,
werden in neu adaptierten Räumen untergebracht. Es erfolgt eine räumliche Zusammenfassung von Holz- und Kunststoffwerkstätten. Ebenso werden Werkzeugausgabe und Materiallager
räumlich gemeinsam untergebracht. In das Obergeschoß der Südachse kommen alle Elektrowerkstätten.
Eine weitgehende Neuausstattung entsprechend
der modernsten Sicherheitseinrichtungen ist
ebenfalls vorgesehen. Entsprechend den geänderten Lehrplänen erfolgt eine Verkleinerung der
Schmiede. Da die Fluchtwege im kleinen Stiegenhaus nicht ausreichen, wird ein Fluchtstiegenhaus dazugebaut. Für die behindertengerechte
Ausführung ist die Errichtung eines Liftes neben
der Hauptstiege und im Verbindungstrakt der beiden Werkstättenachsen erforderlich. Ein großer
Wunsch der Schulleitung ist die thermische
Sanierung der Außenflächen des Werkstättentraktes. Dort ist die Wärmedämmung extrem
schlecht und sicherlich mit ein Grund für eine
jährliche Heizkostenrechnung von mehr als
€ 150.000,—. Gedacht ist an eine Verkleinerung
der Fensterflächen und die Anbringung von Fassadendämmelementen.
Diese Planungs- und Baumaßnahmen für die
nächsten eineinhalb Jahre erfordern für die
Schulleitung einen erheblichen Zeitaufwand.
Durch die Größe der Bauvorhaben können diese
nicht nur auf die Ferienzeit abgestimmt werden.
Es ist daher eine große Herausforderung, die
Baumaßnahmen zeitlich so zu fixieren, dass der
Schulbetrieb möglichst wenig behindert wird.
Erfreulich ist, dass unsere Schule in kurzer Zeit
auf den neuesten baulichen und in vielen Teilen
auch in der Einrichtung auf den modernsten
Stand gebracht wird.
10
ABSOLVENT
Bibliothek
Die Anspeisung der darüberliegenden Laptopklassen erfolgt jeweils über die
Decken der darunterliegenden Räume. Pro Tischreihe wurde die Decke
durchbohrt um eine Tischreihe zu versorgen. Jeweils
drei Klassenräume werden
von einem Glasfaserkabel
versorgt.
Pausenhalle im
2. OG
5 Tage vor Schulbeginn
war an vielen Stellen der
Schule noch typischer Bauzustand. Der Zeitplan
konnte jedoch eingehalten
werden. Am ersten Schultag war die Schule bereits
gereinigt und der Unterricht konnte ungestört
beginnen.
Klassenzimmer
Aus zwei großen Klassen
wurden jeweils drei kleinere Klassen gewonnen.
Dabei wurden Boden,
Decke und Beleuchtung
erneuert. 9 Klassen wurden als so genannte
Laptopklassen errichtet.
Das bedeutet, dass jeder
Schülertisch mit einemNetzwerkanschluss versehen wurde. Ebenso wurden Anschlüsse für Beamer
und Drucker vorgesehen.
Folge 23 - 2007
Schule
&
Verband
OStR. Prof. Mag.Dr.
Wolfgang Höllinger
HTBL Kapfenberg
10 Jahre
Umweltprojekte
Schon seit dem Schuljahr
1997/98 spielen Umwelt
und Nachhaltigkeit nicht nur
in den theoretischen Gegenständen der Abteilung für Kunststoffund Umwelttechnik eine wichtige
Rolle: In diesem Jahr befasste sich der
Zeitmanagement gehört dazu, Teamarbeit ist selbstverständlich. Und der
erfolgreiche Abschluss des Projektes
ist nicht nur Teil der Reifeprüfung,
sondern gibt den DiplomandInnen
auch die Gelegenheit, sich höchstpersönlich mit der erbrachten Leistung zu
identifizieren.
Umweltprojekten auch als Diplomandinnen sehr stark vertreten sind.
Der Titel des Einstiegsmodells in die
Projektlandschaft war „Der Einfluss
von Flusskraftwerken auf die Wasserqualität der Mürz am Beispiel der
Kraftwerke Kapfenberg Au und Diemlach“ (1997/98). Damals ging es
Chemielabor
Die HTBL Kapfenberg verfügt
über ein außerordentlich gut ausgestattetes Chemielabor mit 16
Arbeitsplätzen.
Neben der Grundausstattung sind
Geräte wie Atomabsorptionsspektrometer, Infrarotspektrometrie
und Gaschronomatograph
vorhanden.
Maturajahrgang 5KT erstmals mit
einem Umweltprojekt. Seitdem ist viel
Wasser die Mürz hinunter geflossen,
und die Anzahl der Umweltprojekte ist
bis zum heutigen Tag auf bemerkenswerte 18 gestiegen. Waren anfangs
noch 11 Wochenstunden für die Arbeit
am Projekt vorgesehen, so ist die
stundenplanmäßig
veranschlagte
Arbeitszeit mittlerweile auf 7 Stunden
gekürzt worden. Dieser knappe Zeitrahmen bedeutete, dass viel Freizeit –
mindestens 200 Stunden - sowohl von
SchülerInnen als auch von Lehrern für
die Umsetzung jedes einzelnen Projekts aufgewendet werden musste.
Ohne Eigenverantwortung und -motivation geht hier gar nichts, optimales
Folge 23 - 2007
Was liegt an einer Abteilung für Kunststoff- und Umwelttechnik näher, als
umweltrelevante Projekte auf die
Beine zu stellen? Dazu gehören natürlich die passenden Partner, mit denen
die erwünschte Vielfalt der Aufgabenstellungen erreicht werden kann. Partner bei annähernd der Hälfte aller Projekte war die Stadtgemeinde Kapfenberg. Ein Projekt wurde von der
Schulleitung vorgeschlagen, die übrigen entstanden mit weiteren außerschulischen Partnern. Die Ideen zu
den Projekten stammen zu einem
nicht geringen Teil von den SchülerInnen. Erwähnenswert ist, dass Schülerinnen besonderes Interesse der an
der Umwelttechnik zeigen und bei
darum, zu ermitteln, ob der Aufstau
der Mürz eine Verminderung der Wasserqualität zur Folge hat. Die zur
Beurteilung notwendigen Untersuchungsparameter dienten sowohl zur
Erfassung der Belastung mit organischen Stoffen als auch zur Ermittlung
des Gehalts an anorganischen Ionen.
Das Ergebnis der Analysen war, dass
die Kraftwerke keine Auswirkungen
auf die Gewässergüte der Mürz hatten.
Im Projekt 2 (Schuljahr 1998/99)
waren die bedeutendsten AbwässerEinleiter aus Industrie und Gewerbe
der
Stadtgemeinde
Kapfenberg
Gegenstand der Untersuchung. Die
Ergebnisse sollten als Grundlage für
ABSOLVENT
11
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PEUGEOT 207 Ö3-EDITION.
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12
ABSOLVENT
Folge 23 - 2007
die Erstellung eines Abwasserkatasters und die Entwicklung eines
kostengerechten Gebührenmodells
dienen. Waren es bisher unspezifische
Kenngrößen wie etwa die Anzahl der
Toiletten gewesen, die für die Berechnung der Gebühren herangezogen
wurden, so sollte im neuen Modell als
Bemessungsparameter u. a. der Che-
aufwiesen.
In den folgenden Schuljahren waren
zwei oder mehr parallel laufende Projekte durchaus üblich. Da wurden z.B.
in einem Projekt unterschiedliche
Streumethoden im Winter verglichen
und auf ihre Umweltverträglichkeit
bzw. Wirtschaftlichkeit hin untersucht.
In weiteren Projekten wurde die Qua-
allein in Kapfenberg 40 gemeindeeigene Spielplätze mit Sandkisten gibt.
Die Untersuchung des Sandes auf
mögliche Verunreinigungen chemischer oder bakteriologischer Herkunft
sowie durch Schwermetalle ergab hinsichtlich des Reinheitsgrads eher
unterschiedliche Resultate.
Für DiplomandInnen, die nicht nur am
Probenahme am
Großglockner
In zwei Diplomarbeiten wurde die
Eisqualität des Pasterzen-Gletschers untersucht. Die Probenahmen erfolgten ausschließlich in der
unterrichtsfreien Zeit.
Das Ergebnis ist erfreulich:
Schmelzwasser und Eis des Pasterzen-Gletschers sind rein und haben
Trinkwasserqualität.
mische Sauerstoffbedarf (CSB), der
Gehalt an Stickstoff- und Phosphorverbindungen sowie der Schwermetallgehalt der Abwässer aus den
Betrieben der wichtigsten Einleiter
herangezogen werden. Die Untersuchungen ergaben, dass die ermittelten
Belastungswerte der Betriebe die
Standardwerte der jeweiligen Branche
nicht überschritten. Mit dem abschließend entworfenen Gebührenmodell können jedoch die betrieblichen
Abgaben an das Kanalisationsunternehmen verursachergerecht nach
dem tatsächlichen Verschmutzungsgrad berechnet werden.
Auch im Jahr darauf wurde im Projekt
3 ein für die Industriestadt Kapfenberg relevantes Umweltthema bearbeitet: „Untersuchungen über die
Belastung der Böden im Stadtgebiet
von Kapfenberg“. Die an 29 verschiedenen Stellen und in unterschiedlichen Tiefen entnommenen Bodenproben zeigten, dass die Schwermetallbelastungen nicht unbedenklich sind,
wenngleich die Böden hinsichtlich
organischer Summenparameter und
organischer Gruppenbestimmungen
keinen hohen Verschmutzungsgrad
Folge 23 - 2007
lität des Trinkwassers der Gemeinde
Allerheiligen i. Mürztal und in Wohnhausanlagen in Kapfenberg untersucht.
In einem schulinternen Projekt wurde
ein Abfallwirtschaftkonzept für die
HTBLA Kapfenberg erstellt.
Kinderspielplätze als Thema eines
Umweltprojekts? Unbedingt, wenn es
sich um die Qualität des Spielsandes
handelt. Eine umfangreiche Serie von
Probenahmen war nötig, wo es doch
Projektthema interessiert, sondern
darüber hinaus sportlich waren, ging
es in zwei aufeinander folgenden
Schuljahren (04/05 bzw. 05/06) hoch
hinaus: das Eis im Glocknermassiv
(gesponsert von der Glockner-Hochalpenstraße AG und dem Glockner-ÖkoFonds) sollte am Pasterzen-Gletscher
und am Großglockner entnommen
und zusammen mit Schmelzwasserproben im chemischen Laboratorium
der HTL Kapfenberg in chemisch-phy-
Kehrgutprobenahme
Zwei Diplomandinnen
der Fachrichtung Kunststoff- und Umwelttechnik entnehmen im Kapfenberger Wirtschaftshof Kehrgutproben.
ABSOLVENT
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Folge 23 - 2007
sikalischer sowie bakteriologischer
Hinsicht analysiert werden. Wissenschaftlich genau zu arbeiten in hochalpinem Gelände und bei ungünstiger
Witterung war eine echte Herausforderung für die SchülerInnen – und sie
haben ihre Sache gut gemacht. Die
Analysen ergaben, dass das Eis des
Großglockners
Trinkwasserqualität
hat. Im Gemeindegebiet Kapfenberg
verringern. Dabei sollen Ionenaustauscher zur Anwendung sowie verschiedene Methoden wie Fällung und
Flockung zum Einsatz kommen.
Dass die Chemie in Kapfenberg schon
vor mehr als 400 Jahren eine Rolle
gespielt hat, zeigt das Projekt „Den
Kapfenberger Alchemisten auf der
Spur“. In den Mauerresten unterhalb
der Loretto-Kapelle auf dem Kapfen-
spektroskopie bzw. Ionenchromatographie wird untersucht, ob ein
umweltschädlicher Überschuss an
Düngemitteln nachweisbar ist.
10 Jahre Umweltprojekte an der HTL
Kapfenberg zeigen, dass Umwelt,
Wirtschaft und Politik mit der Schule
eine konstruktive, innovative Einheit
bilden können. So unterschiedlich die
Themenbereiche der Projekte auch
Wasser unter dem
Mikroskop
Bei genügender Vergrößerung sind im
Wasser verschiedene Organismen zu
erkennen.
Beispielsweise Glockentierchen (links)
oder Bakterien (rechts)
gibt es neben der Mürz etwa 30 weitere Fließgewässer, d.h. Bäche, deren
Wasserqualität untersucht wurde. Aus
den Analysen ging hervor, dass abgesehen von einigen Ausnahmen die
meisten der Kapfenberger Stadtbäche
eine gute Wasserqualität haben.
Die drei aktuellen Umweltprojekte
2006/07 haben wieder höchst unter-
berger Burgberg wurde im Frühjahr
2006 ein fast vollständig erhaltener
Alchemistenofen aus der frühen Neuzeit (16.Jh.) gefunden. Ziel der Untersuchungen ist, durch Auslaugen von
Bodenproben Erkenntnisse über die
Tätigkeit bzw. den Arbeitsbereich der
„Kapfenberger Alchemisten“ sowie
über Art und Herkunft der von ihnen
sein mögen, ihre Ergebnisse können
doch auf einen gemeinsamen Nenner
gebracht werden: Umweltfreundlichkeit bedeutet Imagegewinn und Wettbewerbsvorteil, und Umweltschutz
hilft Kosten zu senken und sichert
unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Mit diesen Erkenntnissen und in dieser
Tradition werden auch zukünftige
Die Kapfenberger
Alchemisten
Ganz in der Nähe unserer Schule, am
Schloßberg, gab es vor Jahrhunderten
bereits ein “Chemielabor”. Zeugnis
davon gibt ein Alchemistenofen aus
dem 16. Jahrhundert. Im Rahmen einer
Diplomarbeit werden Fundstücke aus
der näheren Umgebung dieses Ofens
von Schülerinnen und Schülern des 5.
Jahrganges Kunststoff- und Umwelttechnik untersucht.
schiedliche Bereiche zum Inhalt. So
soll im Auftrag der. Fa. Saubermacher
in Trofaiach versucht werden, in einer
chemisch-physikalisch-biologischen
Reinigungsanlage auf dem Firmengelände den Gehalt an Kupfer und
Nickel in bestimmten Abwässern zu
Folge 23 - 2007
verwendeten Metalle und Halbmetalle
zu gewinnen.
Im dritten Umweltprojekt des heurigen Schuljahres wird untersucht, ob
die landwirtschaftlich und gärtnerisch
genutzten Flächen in Kapfenberg überdüngt sind. Mittels Atomabsorptions-
Schülergenerationen mit der Arbeit an
Umweltprojekten an der HTL Kapfenberg ihren Ausbildungsweg in ein
erfolgreiches Berufsleben bereichern
können.
Sie erreichen den Autor unter:
[email protected]
ABSOLVENT
15
Karriere
Ing. Manfred Schaffer (MJ77)
Präsident von Sandvik Surface Mining
An der Spitze
eines Großkonzerns
Unser Absolvent Ing.
Manfred Schaffer ist in
einem internationalen Konzern sehr erfolgreich tätig.
Das folgende Gespräch mit Präs.
Schaffer führte Dir. Gissing.
Gissing: Sie leiten als HTL-Absolvent
einen weltweit operierenden Betrieb
mit mehr als 3500 Mitarbeitern und
einem Jahresumsatz von mehr als 700
Mio. Euro. War da die HTL-Ausbildung
ausreichend?
Schaffer: Der technische Teil war ausreichend. Die Persönlichkeitsbildung
war zu meiner Schulzeit an der HTBL
noch zu wenig entwickelt. Entsprechend meinem beruflichen Aufstieg
konnte ich an verschieden Managementausbildungen teilnehmen. Positiv
waren auch sechs Jahre Tätigkeit im
Ausland (Philippinen, USA, Australien).
Gissing: Was sehen Sie als wichtige
Erfolgsfaktoren im Beruf?
Schaffer: Aus meiner Sicht sind es
Zielstrebigkeit, Mobilität und Ausdauer.
Gissing: Die HTL-Ausbildung ist stark
praxisorientiert. Wo hat Ihnen Ihre
Ausbildung an der HTBL Kapfenberg
geholfen?
Schaffer: Ich konnte mir ein gutes und
ausreichendes technisches Basiswissen aneignen. Obwohl im Lehrplan
nicht vorgesehen und explizit nicht
unterrichtet, habe ich in dieser Zeit
auch analytisches und strukturiertes
Denken gelernt. Diese Kenntnisse
haben sicherlich zu meinem beruflichen Erfolg beigetragen. Obwohl ich
schon viele Jahre an der Spitze des
Betriebes stehe, habe ich den Kontakt
zur Technik nicht verloren. Unsere
Kunden wissen dies zu schätzen.
Gissing: Schulen können niemals ihr
Ausbildungsangebot auf den genauen
Bedarf der Wirtschaft ausrichten.
Jeder Absolvent wird beim Berufseintritt Defizite in der Ausbildung feststellen. Können Sie uns sagen, was,
bezogen auf Ihre Schulzeit, zu kurz
gekommen ist?
Schaffer: Zu meiner Schulzeit wurde
noch zu wenig Wert auf Kommunikation und Präsentation gelegt. Gute
Techniker konnten dadurch oft ihre
Arbeit nicht hinreichend gut präsentieren, die technische Ausbildung war
ausreichend.
Gissing: Sie sind seit 1978 in der
Bergtechnik in einem Konzern mit
wechselnden Eigentümerstrukturen
tätig. Dabei haben Sie fast alle Karrierestufen durchlaufen. Wie charakterisieren Sie die von Ihnen geleitete
Firma?
Schaffer: Sandvik ist ein komplexer
international tätiger schwedischer
Schaufelradbagger
(Bucket Wheel Excavator)
Einsatzort Monticello, USA.
Diese Maschine entfernt
gerade die über einer
Kohlelagerstätte liegende
Schicht aus Sand und
Gestein. Die Stundenleistungen können bis
10.000 Kubikmeter betragen. Die Größe dieser
Maschine läßt sich im Vergleich zu den 3 Menschen
im Vordergrund erahnen.
16
ABSOLVENT
Folge 23 - 2007
Portal-Kratzer-Rückladegerät (Portal-Scraper-Reclaimer)
Einsatzgebiet: Callide,
Australien
Fördermenge: 1800 t/Stunde
Bei diesem Gerät wird das
Material mit Hilfe eines Kratzers “scheibenweise” entlang
einer Halde rückgeladen.
Rückladen bedeutet, das
bereits abgebaute, auf der
Halde zwischengelagerte Material über Kratzereimer auf ein
Förderband rückgewinnen und
weitertransportieren.
Konzern, der durch Technologieführerschaft und Service erfolgreich ist.
Gissing: Im Surface Mining Segment
sind die Maschinen riesig, dementsprechend klein sind die gefertigten
Stückzahlen. Wodurch unterscheiden
Sie sich von Ihrem Mitbewerber?
Schaffer: Fast jede Maschine ist ein
Prototyp oder eine genau abgestimmte Einzelanfertigung. Wir sind besser
in der Technologie und bieten unseren
Kunden ein besseres Service.
Gissing: Können Sie für den Standort
Absetzer
Leoben die von Ihnen benötigten Mitarbeiter finden?
Schaffer: Unser Standort wächst derzeit stark. Gründe dafür sind unsere
gute Wettbewerbsfähigkeit und das
starke Wachstum in der Rohstoffgewinnung, wo unser Hauptmarkt liegt.
Wir benötigen für den technischen
Bereich HTL-Absolventen, Absolventen
der Fachhochschulen und Technischen
Universitäten. Da wir weniger
anspruchsvolle Aufgaben wie Detailkonstruktionen in Billiglohnländer wie
(Stacker)
Absetzer für den Hafen Dampier, Australien, zum Aufschütten des Erzes entlang einer
Halde. Sandvik hat bereits mehrere Maschinen für den Kunden Rio Tinto im Einsatz.
Kapazität: 12.500 t/Stunde.
Folge 23 - 2007
z.B. Indien vergeben und die Fertigung unserer Großmaschinen ebenfalls weltweit erfolgt, ist für unsere
Techniker mindestens der Abschluß
einer HTL erforderlich.
Gissing: Welche Anforderungen stellen Sie an HTL-Absolventen – persönlich, fachlich?
Schaffer: Bereitschaft und Ausdauer
haben, um sich im Betrieb ein gutes
technisches Fundament zu erarbeiten,
in die Firma hineinzuwachsen.
Gissing: Wie sieht für einen HTLAbsolventen die typische Berufslaufbahn im Surface Mining Segment aus?
Schaffer: Im Regelfall steigen HTLAbsolventen bei uns als Konstrukteure
in eine Gruppe ein. Auf Baustellen und
Inbetriebnahmen, ausschließlich im
Ausland, können junge Mitarbeiter
Praxiserfahrung sammeln und sich
weiterentwickeln zum Projektleiter,
oder Gruppenleiter. Wie Sie an meinem Beispiel sehen können, ist die
berufliche Erfolgsleiter bis an die Spitze der Firma möglich.
Gissing: Österreich ist nicht mehr verlängerte Werkbank, schon lange nicht
mehr Billiglohnland. Warum geht ein
weltweit operierender Konzern mit
seiner Forschung und Entwicklung
nach Leoben in die Steiermark?
Schaffer: Die historische Entwicklung
unserer Firma ist ja eng mit der
VOEST Alpine Bergtechnik in Zeltweg
verbunden, die im Zuge der Privatisierung zu Sandvik gekommen ist. Für
ABSOLVENT
17
Leoben spricht die Nähe zur Montanuniversität und die Nähe zu mehreren
HTL. Mit diesen Ausbildungsstätten
wollen wir zusammenarbeiten und
junge Talente für unser Unternehmen
in Leoben gewinnen. Diese haben die
Möglichkeit, weltweit tätig sein zu
können.
Gissing: Wie sehen Sie die mittelfristige wirtschaftliche Entwicklung Österreichs oder -weiter gespannt- die der
“alten Industrieländer”?
Schaffer: Wir müssen uns auf die
Technologie konzentrieren. Technologievorsprung gegenüber den Schwellenländern, den sogenannten emerging markets, kann unsere Arbeitsplätze sichern.
Gissing: Sehen Sie Probleme in der
Verfügbarkeit von technischen Fachkräften?
Schaffer: Sandvik hat erkannt, dass
für die langfristige Entwicklung eines
Konzerns die Ausbildung von Fachkräften und die Förderung ihrer Weiterentwicklung die höchste Priorität
hat. Im Konzern Sandvik ist auch Jobrotation erwünscht.
Gissing: Was sind aus Ihrer Sicht
unabdingbare Erfolgsfaktoren um
beruflich voran zu kommen?
Schaffer: Mobilität, Verlässlichkeit,
Eigenständigkeit.
Gissing: Können Sie unseren Lesern
den guten Rat des erfolgreichen
Managers geben?
Schaffer: Mir erscheint es wichtig, nie
die Verbindung zur Kernkompetenz zu
verlieren. Das bedeutet, dass auch ich
an der Firmenspitze Sachkenntnis
über unsere Produkte habe.
Gissing: Herr Präsident ich danke für
das Gespräch.
Der Standort Leoben
Sandvik ist vielen Technikern vielleicht
als schwedischer Edelstahlkonzern
bekannt. Dieser international tätige
Konzern hat drei Schwerpunkte:
Sandvik Tooling, Sandvik Mining and
Construction und Sandvik Materials
Technology. Der Konzern hat weltweit
etwa 40.000 Mitarbeiter in 130 Ländern. Der Jahresumsatz für 2006
beträgt 9,2 Milliarden USD. Der Standort Leoben gehört zur Gruppe Mining
and Construction und ist “Headquarter” des Sandvik Surface Mining Segmentes und dient als Arbeitsplatz der
Mitarbeiter des dem Segment
zugehörigen Unternehmens “Sandvik
Mining and Construction Materials
Handling GmbH & Co KG”. Die Exportquote beträgt 100%. Der Standort
Leoben steht für die Bereiche
Gesteinsbohrtechnik, Brecheranlagen,
Fördertechnik und Gesteinswerkzeuge. Die Hauptmärkte sind Südostasi-
Kombinierte Absetzer/Rücklademaschine (Stacker/Reclaimer)
Diese Maschine ist in China im Einsatz. Das Bild zeigt das Gerät in der Funktion des
Absetzers, wobei der Materialabwurf durch das Förderband neben dem Schaufelrad
erfolgt. Kapazität in diesem Fall: 5000 t/h.
Folge 23 - 2007
en, Australien, Osteuropa und das
Unternehmen wird weitere Märkte
erschließen. Es liefert schlüsselfertige
Anlagen für die Bereiche Tagebau,
Lagerplatztechnik und Schüttgutumschlag. Besonders eindrucksvoll sind
die Großmaschinen, die in Leoben
geplant, weltweit zur Konstruktion
und zum Bau vergeben werden.
Bedingt durch den weltweiten Boom
im Mining-Bereich und den daraus
resultierenden Kapazitätsengpässen
wurde in Leoben ein neuer Standort
geschaffen. Der Standort Leoben soll
vor allem für junge Mitarbeiter eine
Anlaufstelle zum Eintritt in den internationalen Markt sein. Im weltweit
agierenden Unternehmen Sandvik
können sie Erfahrung sammeln und
sich entwickeln.
Zur Person
Ing. Manfred Schaffer, geb. am
21.2.1958 in Judenburg, Grundschule
in Pöls, HTBL Kapfenberg, Abteilung
Maschinenbau von 1972 bis 1975.
Nach dem Militärdienst Eintritt in die
VOEST Alpine Zeltweg als Konstrukteur im Jahre 1978. Aufstieg zum Projektleiter, Außenstellenleiter, Verkaufsleiter, Geschäftsführer, Bereichsleiter. Seit der Übernahme der VOEST
Alpine Materials Handling durch die
schwedische Sandvik Aktie Bolaget
führt er diesen Teil des Unternehmens, welches als Sandvik Mining and
Construction firmiert.
Berufstitel: President Sandvik Surface
Mining Segment, 3500 Mitarbeiter,
700 Mio. EUR Jahresumsatz.
Sie erreichen den Autor unter:
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ABSOLVENT
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Karriere
Martin
Stocker (MJ02)
FH Joanneum
Der Traum
vom Rennfahren
Es gibt viele interessante
Projekte an Unis und FH’s,
die alle zum Ziel haben, die
Studenten auf das spätere
Berufsleben durch „learning by doing“
vorzubereiten. Dabei gibt es ein Projekt, durchgeführt an der Fachhochschule JOANNEUM in Graz, das für
viele einen Kindheitstraum wahr werden lässt: Hier wird von Grund auf ein
komplettes Rennfahrzeug gebaut, mit
dem die Studenten auch selber fahren, ja sogar bei Bewerben in aller
Welt teilnehmen.
Von diesem Projekt möchte ich Ihnen
in diesem Beitrag berichten.
schon über 250 Universitäten und
Fachhochschulen weltweit, die sich bei
Bewerben in den USA, Brasilien,
Japan, Australien und natürlich in
Europa heiße Gefechte mit ihren
selbstentwickelten Rennfahrzeugen
liefern – ganz im Stile der Formel 1.
Ziel dieses einzigartigen Projektes ist
der Bau eines einsitzigen Rennboliden.
Wir entwerfen und konstruieren dabei
unser Fahrzeug selbst. Wir produzieren die notwendigen Teile, testen den
Boliden und treten anschließend bei
statischen und dynamischen Bewerben an. Bei den statischen Bewerben
bewertet eine kritische Jury die konstruktive Ausführung, das entworfene
Endurance (22 km Ausdauerrennen)
gegeneinander an.
Marketingkonzept und die Kosten.
Abschließend treten wir bei den dynamischen Events in den Kategorien
Acceleration (Beschleunigungsrennen), Skid Pad (Achter-Fahrt),
Autocross (Qualifying-Runde) und
anstaltungen und Bewerben alle
Tätigkeiten des Projektmanagements
(Meetings, Kosten/Controlling, Koordination der Zeitpläne, etc.). Das Mitwirken und Mitentscheiden bei der
technischen Ausführung unseres
Das Team
Das Team von joanneum racing graz
nahm im Jahr 2003 das erste Mal an
den statischen Bewerben der Formula
Student teil. Seit 2004 geht jedes Jahr
ein eigener Rennwagen an den Start.
Ich habe in der heurigen Rennsaison
die Aufgabe des organisatorischen
Projektleiters übernommen. Zusammen mit dem technischen Projektleiter tragen wir die Hauptverantwortung
für die Abwicklung des Projekts. Zu
meinen Aufgaben zählen neben der
Abwicklung und Organisation von Ver-
Rennboliden
Rennfahrzeuge von joanneum racing
Graz. Die Fahrzeuge wurden von Studenten entwickelt und gefertigt. Mit
ihnen wird an internationalen Wettbewerben teilgenommen
Formula Student?
Die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb, der
weltweit schon tausende rennsportbegeisterte Studenten in seinen Bann
gezogen hat. Mittlerweile sind es
Folge 23 - 2007
ABSOLVENT
21
Rennmotor
Das Antriebsaggregat für den
Rennboliden des joanneum
racing graz.
Die enorme Leistung pro kg
Eigengewicht verleiht dem
Fahrzeug beste Beschleunigungswerte.
ke Kämpferherz des gesamten Teams.
Das Team konnte in vielen weiteren
internationalen Bewerben unter starker Konkurrenz große Erfolge erzielen.
Den größten Erfolg feierte das Team
bei der Formula SAE Italy 2006. joanneum racing graz holte den Gesamtsieg mit einem Sieg im Skidpad, Sieg
im Presentation-Event, Sieg im Endurance-Economy-Event und 3 weiteren
zweiten Plätzen in anderen Einzeldisziplinen nach Graz an die FH Joanneum.
Das Team von joanneum racing graz
hat sich in nur 3 Jahren zum engsten
Favoritenkreis des Formula SAE-Zirkus
entwickelt.
Technik jr06 - Daten
neuen jr07 ist dabei sicher die interessanteste Aufgabe. Genau das ist das
oberste Ziel der Formula Student: Praxis. Wir lernen technische und wirtschaftliche Disziplinen zu vereinen,
Entscheidungen zu treffen, Entwicklungsprozesse von Fahrzeugkomponenten zu durchleben und die technischen Feinheiten eines Rennautos zu
erkennen. Dies kann nirgendwo so
hautnah erlebt werden wie bei diesem
Wettbewerb. Deshalb opfern wir gerne
dafür unsere Freizeit. Damit können
wir unsere Erfahrungen und Fähigkeiten verbessern und uns optimal auf
das Berufsleben vorbereiten.
Erfolge
Von Beginn an stellte sich das Team
von joanneum racing graz als Erfolgsteam heraus: bei der ersten Teilnahme 2003 gewann es den MarketingBewerb, 2004 erhielt es den “FISITA
Award of Best Endeavour” für das star-
Stahl/Gitterrohr Monoposto
Außenhaut: Carbon-Prepreg handlaminiert
Abmessungen
2.650/1.370/1.030 mm (L/B/H)
Radstand
1.600 mm
Gewicht
205 kg
Motor
609 ccm Einzylinderkompressor
Leistung
55kW (88PS)
bei 7.000 U/min
0-100 km/h
3,4 sec
Die technischen Daten lassen auf den
ersten Blick erkennen, dass man es
hier nicht mit einem Go-Kart, sondern
mit einem richtigen Rennfahrzeug zu
tun hat. Der knapp 200 kg leichte
Blick aus dem Cockpit
Das Cockpit und das Fahrzeug
vermitteln den Eindruck einen
professionellen Rennautos. Das
Pilotieren eines solchen Fahrzeuges im Rennbewerb erfordertgroße körperliche Fitness.
22
ABSOLVENT
Folge 23 - 2007
Rennbolide beschleunigt mit seinen
55KW in nur 3,4 s von 0 auf 100
km/h, somit schlägt er jeden für den
Verkehr zugelassenen Ferrari ohne
Probleme.
Unterstützung
Für diese Bewerbe fallen hohe Kosten
an. Unser Formula Student Team muss
sich selbst finanzieren. Der Bau des
Rennboliden erfordert ein Budget, das
sich in erster Linie aus Materialkosten,
Fertigungskosten, laufenden Kosten
und Anschaffungskosten für Werkzeuge zusammensetzt. Um diese Kosten
decken zu können, braucht das Team
von joanneum racing graz die Unterstützung von engagierten Sponsoren.
Unternehmen können uns durch finanzielle Mittel, Dienstleistungen oder
Sachspenden dabei helfen, unser Projekt zu verwirklichen.
Zukunft
Wir werden heuer an drei europäischen Bewerben teilnehmen und wollen dabei Spitzenplätze erreichen. Den
Anfang macht der Klassiker in England, heuer zum ersten Mal in Silverstone, gefolgt vom noch jungen, aber
aufsteigenden Bewerb am Hockenheimring. Den krönenden Abschluss
bildet der Bewerb in Italien im Herzen
des Rennsports, nämlich bei Ferrari in
Maranello.
Die Bilder unseres neuen Rennboliden
sind wie bei jeder anderen Rennserie
bis zur offiziellen Präsentation geheim.
Es steht aber fest: Wir bleiben bei
unserem bewährten Gesamtkonzept,
Folge 23 - 2007
also Evolution statt Revolution. Trotzdem wird unser neuer jr07 rein äußerlich, aber auch im Detail für viel Staunen sorgen. Präsentiert wird unser
neuer Rennbolide jr07 zum allerersten
Mal beim „Rollout“ im Audimax der FH
JOANNEUM in Graz am 20. April 2007.
weitere Informationen finden Sie unter
www.joanneum-racing.at.
Neben vier meiner Kollegen bin ich
einer der Glücklichen, der in einer
mehrstufigen Auswahl als Fahrer für
den jr07 ausgewählt wurden. Uns
erwarten unzählige Testrunden mit
unserem jr07 um Spitzenplätze zu
erreichen. Der Traum vom Rennfahren
ist für mich und meine Kollegen wahr
geworden.
Kunststoffund
Umwelttechnik
erleichtert. Nach dem erfolgreichen
Maturaabschluss 2002 als Jahrgangsbester und dem Bundesheer in Zeltweg folgte der Einstieg ins Berufsleben. Er sammelte 18 Monate Berufserfahrung beim IB Steiner-Ingenieurbüro für Kunststofftechnik, 8720 Spielberg, als Engineering Assistant. Hier
zählten Konstruktion, Mehrkörpersi-
mulationen, FEM Berechnungen, aber
auch Versuchsdurchführungen und
deren Dokumentationen zu seinen
Hauptaufgaben. Im Anschluss begann
er sein Studium an der Fachhochschule JOANNEUM – Studiengang Automotive Engineering in Graz. Zurzeit studiert er im 6. Semester und ist organisatorischer Projektleiter des Formula
Student Teams „joanneum racing
graz“.
Sie erreichen den Autor, der auch noch
Sponsoren sucht, unter:
[email protected]
Zur Person
Martin Stocker wurde
am 10. November
1982 in Judenburg
geboren. Aufgewachsen am elterlichen
Bauernhof in Gaal bei
Knittelfeld absolvierte
er die Grundschule in
Seckau. Schon als
Kind begeistert von
der Technik war die
weitere Ausbildung an
einer HTL früh erkennbar. Durch den guten
Ruf und das gute Ausbildungsangebot an
der HTL Kapfenberg
wurde die Entscheidung für die Abteilung
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ABSOLVENT
Folge 23 - 2007
Technik
Ing. Julius Wratschko (MJ 69)
Verbund AG
Kapazitätsprobleme
bei der Übertragung von elektrischer Energie in Österreich
Die
Funktionsfähigkeit
unseres Gesellschaftssylässigen Stromversorgung verbunden.
Neben dem Vorhandensein von jederzeit ausreichenden Erzeugungskapazitäten zur Deckung des Strombedar-
den überregionalen Transport der
elektrischen Energie verantwortlich.
Im Zuge der Liberalisierung des
Strommarktes in Europa hat in der
Elektrizitätswirtschaft ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Kraftwerksbetreiber stehen heute im internationalen Wettbewerb und Verbraucher haben als Stromkunden die Mög-
the Co-ordination of Transmission of
Electricity) wurde der internationale
Stromaustausch bzw. Stromhandel
ermöglicht, und die Basis für den EUBinnenmarkt für Elektrizität geschaffen. Die Kunden dieses riesigen Marktplatzes, die Erzeuger wie auch die
Verbraucher, optimieren ihr Handeln
rein nach ihren eigenen betriebswirt-
fes müssen auch entsprechende Netzkapazitäten zur Übertragung und Verteilung elektrischer Energie verfügbar
sein. Die Grundlage der sicheren Versorgung mit ausreichender elektrischer Energie stellen daher die Aufbringungsseite sowie der sichere und
zuverlässige Betrieb der Übertragungs- und Verteilernetze dar.
In Österreich ist die Verbund Austrian
Power Grid (APG) der führende Übertragungsnetzbetreiber und damit für
lichkeit, den Bestbieter als ihren
Stromlieferanten zu wählen. Als verbindendes Glied dazwischen stehen
die Übertragungs- und Verteilernetze
– als regulierter Bereich stellen diese
den Marktplatz dar, d.h. sie stellen die
Infrastruktur für Stromlieferungen
von den Erzeugern zu den Kunden zur
Verfügung.
Durch die Zusammenschaltung der
nationalen Übertragungsnetze zum
europäischen UCTE-Netz (Union for
schaftlichen Vorteilen und setzen voraus, dass ihnen jederzeit ausreichend
Netzkapazitäten
zur
Verfügung
gestellt werden.
Um den räumlichen Ausgleich zwischen Erzeugung und Bedarf an elektrischer Energie zu gewährleisten und
die Gefahr von volkswirtschaftlich teuren Stromausfällen zu vermeiden, ist
die Errichtung neuer Übertragungskapazitäten dringend erforderlich. Grund
hierfür ist die in Europa massiv stei-
stems ist heute untrennbar
mit einer sicheren und zuver-
Folge 23 - 2007
ABSOLVENT
25
gende Zahl an Leitungsengpässen –
sowohl an den Kuppelleitungen als
auch innerstaatlich. Eine Studie der TU
Wien (Prof. G. Brauner) schätzt den
volkswirtschaftlichen Schaden einer
Stunde Stromausfall in Österreich mit
40 Mio. €. Jedoch, wie Erfahrungen
aus zahlreichen Netzwiederaufbauübungen der APG zeigen,
dauert der Aufbau der
Stromversorgung
in
Österreich mindestens 5
Stunden. Ein einziger
österreichweiter Blackout
würde demnach einen
Schaden von mindestens
200 Mio. € verursachen.
Infolge der Liberalisierung
des
österreichischen
Strommarktes, beginnend
mit 1999, haben sich die
Umfeldbedingungen auf
dem Übertragungssektor
rapide geändert. Im bis
dahin in enger Kooperation geführten Kraftwerksund Netzbetrieb waren
Engpässe, im Gegensatz
zu heute, kein dominierendes
Thema,
und
großflächiges Engpassmanagement ein Fremdwort.
Durch das neue Umfeld
ergeben sich heute neue
Herausforderungen für die
Übertragungsnetzbetreiber. Langjährig
bewährte Annahmen und Prognosen,
die als wichtige Planungsgrundlage
dienten, gelten heute nur noch bedingt
– für ein so kapitalintensives Unternehmen, mit Abschreibezeiträumen
von z.T. 40 Jahren, sind allerdings
26
ABSOLVENT
-die steigende Volatilität der Stromerzeugung
-der steigende Importanteil Österreichs u.a.
Diese führen zu erhöhten Netzbelastungen, die massive Leitungsengpässe nach sich ziehen – das Übertragungsnetz, wie es in Österreich über
die letzten 50 Jahre entstanden ist, ist
heute diesen Anforderungen des liberalisierten Marktes nicht mehr
gewachsen. Die Belastung des Übertragungsnetzes innerhalb Österreichs
- zwischen dem Norden und dem
Süden - erreicht bereits zu einem
Großteil der Wintermonate eine Höhe,
die eine sichere Versorgung kaum
noch zulässt. International einzuhaltende Sicherheitsstandards sind trotz
kostenintensiver
Notmaßnahmen
nicht mehr einzuhalten.
langfristige
Investitionsplanungen
unbedingt notwendig.
Als Übertragungsnetzbetreiber, zentral
im UCTE Netz eingebettet, ist die APG
wesentlich von den veränderten
Umfeldbedingungen betroffen, was
den täglichen Netzbetrieb teils massiv
beeinflusst. Besonders hervorzuheben
Im Jahr 2005 wurden seitens der APG
etwa 17 Mio. € für die Notmaßnahmen, so genannte Engpassmanagementmaßnahmen,
ausgegeben.
Dadurch konnten großflächige Versorgungsunterbrechungen bislang verhindert werden. Eine nachhaltige Lösung
sind hierbei
-der forcierte Stromhandel in Europa
-der rein marktpreisbedingte Kraft
werkseinsatz
-die steigenden regionalen Ungleichgewichte bei Erzeugung und Verbrauch
des Problems ist damit aber nicht
möglich. Aufgrund der weiteren Verzögerung des Leitungsbaus in der Steiermark wurde Ende 2006 eine zusätzliche Notmaßnahme, der Einbau sog.
Phasenschiebertransformatoren,
Folge 23 - 2007
gesetzt. Mit den dafür aufzuwendenden 30 Mio. € wird das Übertragungsnetz bis an seine technischen Grenzen
ausgereizt. Eine nachhaltige Lösung
des Problems ist damit aber auch nicht
gegeben – zudem sind die kostenintensiven Engpassmanagementmaßnahmen weiterhin notwendig. Kommt
es zu einer weiteren Verzögerung des
Leitungsbaus müsste der österreichische Strommarkt ab etwa 2010, in
einen Nord- und Südteil getrennt werden, wobei sich im Süden der Strompreis am wesentlich höheren italienischen Niveau orientieren würde.
Aber nicht nur innerhalb Österreichs
ist die APG mit massiven Leitungsengpässen konfrontiert. Die Verbindungsleitungen an den Grenzen Österreichs
wären ohne Maßnahmen bereits über
die Sicherheitsgrenzen hinaus belastet. Hier werden die unzureichenden
Leitungskapazitäten durch - jährliche,
monatlich und tägliche – Versteigerungen vergeben. Es werden die Leitungskapazitäten an den Grenzen zu Tschechien, Ungarn, Slowenien, Italien und
die Schweiz durch Allokationsverfahren vergeben. Einzig auf den Leitungsverbindungen
nach
Deutschland
wurde noch keine Engpassbewirtschaftung notwendig – aber auch hier ist es
nur eine Frage der Zeit. Die derzeitige
Bewirtschaftung durch bilaterale Allokationen und dem Festlegen eines je
Ländergrenze zu definierenden NTC
(Net Transfer Capacity) Wertes wird
Folge 23 - 2007
laufend optimiert, um die Netzkapazitäten möglichst effizient dem Markt
zur Verfügung stellen zu können.
Künftig ist hierfür eine starke internationale Zusammenarbeit (koordinierte
und lastflussbasierende Allokationsverfahren) anzustreben. Die APG
nimmt im Süd-Ost-Europäischen
Raum diesbezüglich bereits eine Vorreiterrolle ein. Eine spezielle Software
hierfür wurde bereits entwickelt.
Um einen sicheren Netzbetrieb und
damit die Versorgungssicherheit in
Österreich auf dem gewohnten Niveau
auch für die Zukunft langfristig aufrecht erhalten zu können, ist die
Anpassung des Übertragungsnetzes an
die heutigen Anforderungen unumgänglich. Die APG plant hierfür in den
nächsten Jahren Investitionen in der
Höhe von etwa 800 Mio. €. Dafür sind
jedoch zügige Genehmigungsverfahren und eine Investitionssicherheit
erforderlich. Trotz der hohen geplanten Investitionen liegt Österreich mit
seinen geringen Tarifen beim Übertragungsnetz gemeinsam mit den Skandinaviern unter den besten Europas
und weit vor seinen Nachbarstaaten.
Schule) ca. 1 fi Jahre Praxis in der
Wirtschaft, bei der VOEST-Alpine
Donawitz und der Firma ABB in der
Schweiz.
Eintritt 1971 als Techniker in die
Österr. Elektrizitätswirtschafts AG,
seit 36 Jahren in verschiedenen Positionen und in halb Österreich in dieser
Firma (jetzige Firmenbezeichnung
VERBUND Austrian Power Grid AG,
Tochter im Verbundkonzern) tätig.
Meine jetzige Tätigkeit ist die Leitung
der Betriebsregion Süd & Ost. Das
beinhaltet die Verantwortung für die
Umspannwerke und Hochspannungsleitungen der APG in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten und die
Führung von 60 Mitarbeitern.
E-Mail-Adresse:
[email protected]
Zur Person
geb. am 13.08.1950 in Graz, verheiratet, zwei erwachsene Töchter
Ausbildung für Elektrotechnik an der
HTL Kapfenberg von 1965 - 1969 (1.
Jahrgang für Elektrotechnik an dieser
ABSOLVENT
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Vertrieb bei KOMPTECH
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28
ABSOLVENT
Folge 23 - 2007
Technik
Ing. Herbert Schweiger (MJ88)
DI Dr. Ingo Siller
Böhler Edelstahl
Brandrissbeständigkeit von
Warmarbeitsstählen
Die zwei Hauptursachen
für den Ausfall einer
Druckgussform sind gross
cracking, also frühzeitiger
Formbruch und Brandrissnetzwerke,
die zu einem massiven Nachbearbeitungsaufwand der Druckgussteile
führen können.
Während gross cracking auf eine
Überbelastung des Werkzeugwerkstoffes zurückzuführen ist, die oftmals
Die wichtigsten Werkstoffeigenschaften, die das Temperaturwechselverhalten von Werkzeugwerkstoffen
bestimmen, sind:
-eine hohe Warmfließgrenze zur Vermeidung oder Reduzierung von plastischer Deformation;
-eine hohe thermische Stabilität, um
die Härte bzw. Festigkeit auch über
eine lange Einsatzdauer auf einem
konstanten Niveau zu halten;
-ein gutes Duktilitätsverhalten bei
ten, ist es notwendig, eine umfangreiche Finite Elemente–Simulation des
Füll-, Erstarrungs- und Sprühprozesses durchzuführen. Ein Beispiel für
eine FEM-Simulation eines Druckgussprozesses eines Getriebegehäuses
aus Aluminium zeigt folgendes Bild.
Wie dargestellt, steigt nach dem Füllvorgang die Temperatur an der Oberfläche sehr rasch an, wobei an exponierten Stellen, wie Kernstiften,
Spitzentemperaturen an der Ober-
PKW Getriebegehäuse aus
Aluminiumlegierung
Füllstudie mittels FEM Berechung. Temperaturgradient von rot nach blau. Druckgussformen für derartige geometrisch
komplizierte Formen können die eingebrachte Wärme nicht gleimäßig abführen.
Beschädigungen durch die thermische
Belastung kann die Folge sein.
in einer geometriebedingten Belastungskonzentration oder einer unzureichenden
Wärmebehandlung
begründet ist, unterliegen die Rissbildung und das Risswachstum von Temperaturwechselrissen sehr komplexen
Vorgängen, welche von der Belastungssituation während des Druckgießens und von den Werkstoffkenngrößen des Werkzeugwerkstoffes
bestimmt sind.
Folge 23 - 2007
starker plastischer Deformation;
-eine hohe Wärmeleitfähigkeit zur
Verringerung
der
auftretenden
Spitzentemperaturen und Temperaturgradienten.
Druckgussprozess
Um grundlegende Informationen über
die thermische und thermomechanische Belastungssituation während
eines Druckgussprozesses zu erhal-
fläche von 500 bis 600°C auftreten
können. Nachdem die Aluminiumschmelze vollständig erstarrt ist, wird
die Form geöffnet und das Bauteil aus
der Druckgussform entnommen.
Während des Sprühvorganges kommt
es zu einem signifikanten Abfall der
Temperatur an der Oberfläche,
wodurch Temperaturdifferenzen von
bis zu 350°C auftreten können. Am
Ende des Druckgussprozesses werden
ABSOLVENT
29
die Formhälften wieder geschlossen,
worauf noch ein Homogenisierungsintervall folgt.
Die auftretenden maximalen Oberflächentemperaturen und die Temperaturgradienten in das Werkzeuginnere sind durch die Prozessparameter,
über Verfahrensrouten wie das Elektroschlacke-Umschmelzverfahren
(ESU) oder das Vakuum-Umschmelzverfahren (VMR) erzielt werden. Eine
Liste von Warmarbeitsstählen für den
Bereich Druckgussanwendungen mit
diesen verbesserten Werkstoffeigen-
zyklisch thermisch beansprucht. Die
Pulsdauer betrug für alle Tests 2
Sekunden, die Pulspause 3 Sekunden,
wodurch sich eine Prüffrequenz von
0,2 Hz ergibt. Die Laserstrahlung wird
über einen Lichtleiter, eine Fokussiereinheit und ein transparentes Vaku-
Versuchsaufbau
In einer aufwändigen Versuchsanordnung werden die Vorgänge in einem
Druckgusswerkzeug nachgebildet und
reproduzierbar dargestellt.
Diese Methode erlaubt einen aussagekräftigen Vergleich verschiedener
Stahlsorten und Stahlqualitäten im
Hinblick auf die Brandrissbeständigkeit.
wie die Gießtemperatur und die Gießgeschwindigkeit, aber auch besonders
durch die thermophysikalischen Werkstoffkenngrößen wie die Wärmeleitfähigkeit und die spezifische Wärmekapazität des Warmarbeitsstahls,
bestimmt.
Werkzeugwerkstoff
Wie bereits ausführlich beschrieben,
sind die wichtigsten Werkstoffkennwerte des Werkzeugs, die den Widerstand gegen Temperaturwechselschädigung verbessern, ein hohes Zähigkeits- und Duktiliätsniveau in Verbindung mit einer guten thermischen Stabilität und einer hohen Wärmeleitfähigkeit. In den letzten Jahren sind
am Markt neue Warmarbeitsstahlgüten verfügbar, die über eine sehr
homogene Mikrostruktur, eine ausgezeichnete Reinheit und konsequenterweise über exzellente mechanische
Eigenschaften verfügen. Diese Eigenschaftsmerkmale können bei Warmarbeitsstählen durch die Herstellung
30
ABSOLVENT
schaften ist auf Seite 31 zu sehen.
Temperaturwechseluntersuchungen
Um die Temperaturwechselbeständigkeit unterschiedlicher Warmarbeitsstähle quantifizieren zu können, wurden Versuche mittels gepulster Laserstrahlung durchgeführt. Die Temperaturwechselversuche wurden an scheibenförmigen Proben unter Vakuumbedingungen durchgeführt, um den Einfluss von Oxidationserscheinungen auf
das Absorptionsverhalten der Laserstrahlung und somit auf das Testergebnis zu vermeiden. Bei allen Versuchen betrug der Druck in der Vakuumkammer weniger als 3*10-6 mbar,
wodurch auch bei sehr langer Versuchsdauer eine ausgeprägte Oxidation der Oberfläche vermieden werden
konnte. Die Probe wird auf einer temperierten Kupfer-Halterung fixiert,
welche auf einer konstanten Temperatur von 180°C gehalten wird.
Die Oberfläche der Probe wird mittels
eines gepulsten 1,8 kW Diodenlasers
umkammerfenster an die Probenoberfläche geführt.
Die Wechselwirkungsfläche mit der
Laserstrahlung hat einen Durchmesser
von 6 mm, wobei ein Teil (~38%) der
Laserstrahlung absorbiert wird und der
Rest reflektiert und von einer wassergekühlten Einheit absorbiert wird. Die
Temperatur an der Oberfläche wird
mittels eines Pyrometers gemessen,
wobei das Messintervall des Pyrometers von 250°C bis 1300°C reicht und
das Zeitintervall 15 µs beträgt. Ein
Spektralfilter in der Fokussiereinheit
des Pyrometers verhindert eine ungewollte Verzerrung der Messergebnisse
durch reflektierte oder gestreute
Laserstrahlung.
Mittels eines Oszilloskops werden die
Temperaturzyklen an der Oberfläche
dargestellt. Zusätzlich dienen die Messergebnisse des Pyrometers als Regelungsgrundlage für die Lasersteuerung.
Um sicherzustellen, dass alle untersuchten Warmarbeitsstahlgüten der
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gleichen
thermischen
Belastung
während der Tests unterliegen, wurde
für alle Werkstoffe eine Laserpulsenergie von 1444 J gewählt, wodurch sich
beim Werkstoff DIN 1.2343 eine
Spitzentemperatur von 600°C an der
Oberfläche einstellt, aufgrund der
höheren Wärmeleitfähigkeit beim
Werkstoff W403 VMR eine Spitzentemperatur von nur 550°C. Die Werkstoffe
wurden im vergüteten Zustand getestet, wobei 2 Härteniveaus von 44 bis
46 HRc und von 48 bis 50 HRc eingestellt wurden.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der Temperaturwechselversuche für die unterschiedlichen
Warmarbeitsstähle nach einer Testdauer von 11000 Zyklen zeigt nebenstehende Abbildung.
Es wurden zwei grundlegende Ergebnisse gefunden. Die Rissdichte nach
11.000 Temperaturwechselvorgängen
verringert sich signifikant durch die
höhere Wärmeleitfähigkeit, die die
generell auftretenden Unterschiede in
den Spitzentemperaturen und den
Temperaturgradienten verursacht und
durch die exzellenten Zähigkeits- und
Duktilitätskennwerte in Verbindung
mit der guten thermischen Stabilität
der W400 VMR und W403 VMR Güten.
Weiters zeigt sich bei allen Werkstoffen, dass eine geringere Härte von 45
bis 46 HRc durch die konsequenterweise höhere Zähigkeit zu einem
höheren Widerstand gegen Temperaturwechselrisse führt.
“Brandrisse”
in einer Druckgussform.
Fehler dieser Art beeinträchtigen die Funktion
einer
Druckgussform
wesentlich. Durch die Verwendung von geeigneten
Werkzeugstählen kann
dieser Schadensfall minimiert werden.
REM
Rasterelektronenmikroskopaufnahme
eines
Brandrisses in einer
Druckgussform.
Zusammenfassung
Thermische Ermüdung ist eine der
Hauptursachen für das Versagen von
Druckgussformen und stellt für den
Druckgießer einen enormen Kostenfaktor dar.
Um nun Temperaturwechselrissnetzwerke an der Oberfläche von Druckgusswerkzeugen zu reduzieren bzw.
zeitlich hinauszuzögern, sind Warmarbeitsstähle gefordert, die eine optimale Kombination zwischen thermomechanischen und thermophysikalischen
Werkstoffkennwerten anbieten können. Von besonderer Bedeutung sind
hier eine hohe, thermisch stabile
Warmfließgrenze in Verbindung mit
einem ausgewogenen Zähigkeits- und
Duktilitätsniveau und eine hohe Wärmeleitfähigkeit.
Erzielt werden kann diese Eigenschaftskombination durch ein intelligentes Legierungskonzept in Verbindung mit modernsten Produktionstechnologien, wie das VakuumUmschmelzverfahren. Wie mit Hilfe
der
Temperaturwechselversuche
gezeigt werden konnte, verfügen die
untersuchten
Warmarbeitsstähle
W400 VMR und W403 VMR über eine
signifikant verbesserte Temperaturwechselbeständigkeit im Vergleich
zum klassischen Werkstoff DIN
1.2343.
Sie erreichen die Autoren unter:
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