Weltkrieg der Postkarten 1914 -1918

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Weltkrieg der Postkarten 1914 -1918
Geschichte im Postkartenbild
Band 4
Otto May
Weltkrieg der Postkarten
1914 -1918
franzbecker
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Otto May
Band 4
Weltkrieg der Postkarten 1914-1918
ISBN 978-3-88120-928-1
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© 2013 by Verlag Franzbecker, Hildesheim
Inhalt
1. In Erwartung eines neuen Krieges in Europa ..................................................... 1
2. Serbien und die „Schwarze Hand“ ................................................................... 6
3. Das Attentat in Sarajevo und die Folgen .......................................................... 9
4. Burgfrieden ..................................................................................................... 24
5. Der Schlieffenplan ........................................................................................... 31
6. Der Krieg im Westen ....................................................................................... 33
6.1. Die Eroberung Lüttichs ................................................................................................... 33
6.2. Franktireur-Angst, Gräuel, und Gräuelpropaganda ........................................................... 39
6.3. Kämpfe im Oberelsass .................................................................................................... 61
6.4. Der Vormarsch durch Belgien nach Frankreich ................................................................ 70
6.5. Von der Marneschlacht zum Grabenkrieg ........................................................................ 87
7. Der Krieg im Osten ....................................................................................... 129
8. Vom Zweierbund zum Viererbund ................................................................ 148
9. Italien und die Isonzo-Front .......................................................................... 166
10) Der Krieg auf den Meeren ........................................................................... 181
10.1. Helden – aber keine Entscheidung ............................................................................... 181
10.2. Der U-Boot-Krieg und der Kriegseintritt der USA ...................................................... 192
11. Der Krieg in den Lüften ............................................................................... 200
11. Der Kolonialkrieg......................................................................................... 204
12. Kriegsverbrechen oder Propaganda? .......................................................... 207
13. Verhandlungsfrieden oder Siegfrieden? ....................................................... 218
14. Die Heimatfront und das Ende des Wilhelminismus ................................... 227
14.1. Frauen im Krieg .......................................................................................................... 227
14.2. Die Kriegsfinanzierung ................................................................................................ 235
14.3. Hungersnöte und das Ende .......................................................................................... 243
Nachwort........................................................................................................... 253
Ausgewählte Literatur: ....................................................................................... 259
1
1. In Erwartung eines neuen Krieges in Europa
Im Februar 1914 jährte sich zum zehnten Mal der Beginn des russisch-japanischen Krieges. Dieser Krieg wird heute nicht nur als Epochenwende gesehen, da erstmalig eine asiatische Macht eine europäische besiegte, sondern auch als Vorläufer des Ersten Weltkriegs,
da in großem Maßstab militärische Neuerungen eingesetzt wurden. Grabenkriege mit
Stacheldrahtsicherungen spielten genauso eine große Rolle wie der massive Einsatz von
Maschinengewehren. Auch die Kommunikation der Truppenteile war durch die Telefone
ganz anders zu bewerkstelligen, und die Gefechtsfeldbeleuchtung machte auch nächtliche
Truppenbewegungen für den Gegner sichtbar. Außerdem standen sich zwei hochgerüstete
Gegner mit riesigen Armeen gegenüber.
Abb. 1/2, Karten zur Grausamkeit des Krieges, 1905
(In der Schlacht von Liao-Yang waren 50 000 Tote und Verletzte zu beklagen)
2
So kam es bei Mukden zu der bis dahin größten Schlacht aller Zeiten. Sie dauerte vom 20.
Februar bis zum 10. März 1905. Von beiden Seiten wurden etwa 300 000 Soldaten in die
Gefechte geführt. Es zeigte sich, dass bei den damals üblichen Sturmangriffen mit Bajonetten das Maschinengewehr eine tödliche Defensivwaffe war. Nicht selten gab es Verluste
von bis zu 90% unter den Angreifern. Der Blutzoll war deshalb auf beiden Seiten verheerend. Die russischen Verluste betrugen 26 500 Tote und etwa 25 000 Verwundete. Etwa 40
000 russische Soldaten waren in Gefangenschaft geraten. Die japanische Armee hatte etwa
41 000 Mann an Toten und Verwundeten zu beklagen [nach www.wikipedia.de].
Diese Zahlen bezogen sich auf lediglich eine Schlacht!
Bei solch großen Verlusten sind Friedensschlüsse im gegenseitigen Einvernehmen sehr
schwierig. In Russland folgten deshalb Aufstände und Revolutionen, die man blutig niederschlug. Selbst im siegreichen Japan war man mit der Kriegsbeute nicht zufrieden, und
es kam zu den Hibiya-Unruhen, die 17 Tote und mehr als 1.000 Verwundete forderten.
Abb. 3 / 4, „Verlierer“ Nikolaus II. als (zwangsweise) untergehende Sonne und der
„Sieger“ Mitsu-Hito vor einem Berg von Totenschädeln, 1905
Durch den Krieg hatte sich die Mächtekonstellation auf der Welt verändert, wodurch in der
Literatur oft der globale Charakter dieses Krieges betont wurde. Deshalb sprechen Steinberg und Wolff auch schon im Titel ihrer Bände über diesen Krieg von „World War Zero“