- ZEITUNG AM SAMSTAG

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- ZEITUNG AM SAMSTAG
WIEHREMAGAZIN
WIEHREMAGAZIN
WIEHREMAGAZIN
November 2015
DAS STADTTEILMAGAZIN DER ZEITUNG AM SAMSTAG
Ausgabe Unterwiehre
Geschichtswerkstatt Lessing-Realschule
Begegnung mit
unfassbarer
Vergangenheit
HERDERNMAGAZIN
Schrebergartenanlage Wonnhalde
Ein Traum:
Klein-Kanada
auf 200 qm
GUNDELFINGENMAGAZIN
Leidenschaft für
GUNDELFINGENMAGAZIN
zwei Städte
Freundeskreis Freiburg – Tel-Aviv-Yafo
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Über sich hinausdenken
und Dinge bewegen
D
ie Kreativität scheint in der Unterwiehre kaum
Grenzen zu kennen. Da sind die Schüler, die sich
weit über ihren eigentlichen Unterricht hinaus
engagieren und die Geschichte ihrer Schule aufarbeiten.
Bewegend, wie sie dabei ihre ganz persönlichen Rückschlüsse ziehen, wenn ihnen ein 85-jähriger Zeitzeuge
von den rassistischen Realitäten an ihrer Schule früher im
Nazi-Deutschland berichtet. Und da sind die Farben, die
im Offenen Atelier in der Basler Straße leuchten und allen
herbstlichen Nebel sofort verschwinden lassen.
Und wenn eine schöne, alte Wiehremer Wohnung großzügig als gastfreundlicher Begegnungsraum eines Vereins genutzt werden darf, wie das beim Freundeskreis Freiburg – Tel
Aviv-Yafo und seiner Vorsitzenden der Fall ist, dann ist spürbar, wie viele der Menschen
hier in diesem Stadtteil von Engagement durchdrungen sind.
Engagement zeigt sich aber auch in der Meinung, die frei geäußert auch andere zum
Nachdenken und Diskutieren anregen kann. Deshalb wollen wir in unserer neuen Rubrik „Streitschrift“ Menschen zu Wort kommen lassen, die eine klare Haltung zu einem
gesellschaftlichen oder politischen Thema haben, das auch die Bewohnerinnen und
Bewohner der Wiehre bewegt. Barbara Henze, Akademische Oberrätin an der Universität Freiburg, hat in dieser Ausgabe in „Streitschrift“ einen gedanklichen Bogen von der
fehlenden Aufmerksamkeit und Vorstellungskraft gezogen, die dazu führte, dass vor 75
Jahren jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger ohne jegliche Proteste nach Gurs deportiert werden konnten. Ihre Gedanken führen sie weiter bis hin zur heutigen Gefahr, den
anderen, den Flüchtling, der fremd wirkt und doch „wie ich“ ist, in einer Gruppe und
Masse verschwinden zu lassen.
In diesem Sinne wünsche ich eine anregende Lektüre.
Barbara Breitsprecher
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Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 3
UNTERWIEHRE-MAGAZIN
Inhaltsverzeichnis
Geschichtswerkstatt:
Rezept mit Radicchio:
Schüler befassen sich mit der
Vergangenheit der Lessing-Realschule
Seite 5
Erinnerung an eine Kindheit in Italien
Seite 13
Streitschrift:
Klein-Kanada an der Wonnhalde
Seite 14
Beitrag von Dr. Barbara Henze
Seite 9
Schrebergarten:
Freundeskreis Tel Aviv:
Kunstraum:
Barbara Büchel bietet ein offenes Atelier
Seite 10
Leidenschaft für zwei Städte
Seite 17
Tipps:
Veranstaltungen
Seite 24
Abdruck:
Annette Pehnt „Briefe an Charley“
Seite 26
Mediation bei pro familia:
Holger Baur berät Paare in
Trennungsphasen
Seite 20
5
14
10
Gurs-Ausstellung in der
Meckel-Halle der Sparkasse:
Erschütternde Bilder
Schrebergarten Wonnhalde:
Uschi Kemény ist stolze
Besitzerin von 200 qm Garten
Kunstraum & Atelier:
Barbara Büchel bietet
Unterricht und Beratungen
Freundeskreis Freiburg – Tel Aviv:
Leidenschaft für zwei Städte
Konzert & Poesie:
Die Frau im jiddischen Lied
Seite 23
17
20
Mediation bei pro familia:
Für Paare in Trennungsphasen
IMPRESSUM
Stadtteilmagazin
Zeitung am Samstag Verlags GmbH
Benzstraße 22, 79232 March
Tel. 07665-93 458-0
Fax 07665-93 458-286
Geschäftsführer:
Christopher Kunz,
Rüdiger van der Vliet
4 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
Chefredakteurin:
Barbara Breitsprecher (visdp)
Tel. 0174-16 37 446
e-mail: [email protected]
Grafik, Layout & Herstellung:
dtpwork design, Herbolzheim
Adrian Kempf, Tel. 07643-39 42 65 00
e-mail: [email protected]
Titelfoto und Fotos
(soweit nicht anders angegeben):
Michael Zäh
Meisterdruck GmbH Druckerzeugnisse
Kreuzmattenstraße 13
79276 Reute bei Freiburg
Tel: 07641-9178-0
[email protected]
Verkaufsleitung:
Michael Metzger, Tel. 07665-93 458-21
e-mail: [email protected]
GESCHICHTSWERKSTATT
Foto: Michael Zäh
Schüler der Geschichtswerkstatt mit ihrer
Lehrerin Rosita
Dienst-Demuth (2.v.l.)
und dem Zeitzeugen
Kurt Maier (3.v.l.), der
als Kind die Jüdische
Zwangsschule in
Freiburg besuchte.
Erkennen, was passiert ist
Schüler der Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule erarbeiten die Vergangenheit ihrer Schule. Der 85-jährige
Kurt Maier ist ehemaliger Schüler dieser Jüdischen Zwangsschule und besuchte die aktuelle Gurs-Ausstellung
A
ls die vier Schüler, alle im Alter zwischen 14 und 16, den
Zeitzeugen Kurt Maier und Eva
Cohn-Mendelssohn begegneten und
aus deren Munde eindrücklich die Zustände in der früheren Zwangsschule
für jüdische Kinder und im Lager Gurs
geschildert bekamen, da veränderte
sich für sie noch einmal etwas.
Alle vier Schüler – Marco Altmeyer, Johannes Hofmann, Johannes Weiß und Niklas
Jäger – sind in der Geschichtswerkstatt
engagiert, einer AG, die ihre Lehrerin
Rosita Dienst-Demuth an der Freiburger
Lessing-Realschule leitet. Seit längerer
Zeit haben sie sich intensiv mit der Ge-
schichte ihrer Schule beschäftigt. Denn
in der Lessing-Realschule war während
zweier Jahre, zwischen 1936 und 1938,
eine Zwangsschule für jüdische Kinder
untergebracht. Die Kinder aus Freiburg
und dem gesamten Umland – sie kamen
aus Breisach, Eichstetten, Friesenheim,
Haslach, Ihringen, Kenzingen, Kippenheim, Müllheim, Offenburg, Schmieheim
und Villingen – die aufgrund rassistischer
Gesetze der Nazis ihre Schulen nicht
mehr besuchen durften, hatten nun nur
noch die Möglichkeit in diese Zwangsschule in Freiburg zu gehen.
Eigentlich war die Lessingschule damals
eine reine Jungenschule. Doch nun
wurden zwei Klassenzimmer für die
jüdische Zwangsschule reserviert, in die
Jungen und Mädchen zusammen gingen.
Unterrichtet wurden sie von jüdischen
Lehrerinnen und Lehrern. Die Kinder
mussten separate Eingänge benutzen
und hatten andere Pausenzeiten. Es sollte
zu keinerlei Berührungen zwischen den
jüdischen und den nicht-jüdischen Kindern kommen.
Die zwei Klassenzimmer der früheren
jüdischen Zwangsschule gibt es heute
noch – im Gebäude der heutigen Förderschule der Lessingschule. Unter diesen
beiden Klassenzimmern befindet sich der
Computerraum, den auch der 15-jährige
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Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 5
GESCHICHTSWERKSTATT
Gedenktafel an der Lessing-Realschule in Freiburg sowie die Namentafeln der jüdischen Kinder, die einst die Zwangsschule besuchten.
„Da denkt man schon, wie das wäre,
wenn man selbst so jemand in dieser
Zeit gewesen wäre“
Klassenausflug der jüdischen Kinder der Freiburger Zwangsschule.
Vorne in der Mitte sitzt Kurt Maier.
Foto: privat
Johannes Weiss, Schüler, 15 Jahre
Johannes Weiß regelmäßig aufsucht. „Wenn ich dort bin, muss
ich immer daran denken, was hier passiert ist“, erzählt er. Und
der 14-jährige Johannes Hofmann bestätigt, wie es ihn berührt,
wenn er aus dem Fenster eines dieser Klassenzimmer auf einen
Baum schaut und überlegt, dass die Kinder damals den gleichen
Baum gesehen haben. Die beiden Schüler haben auch in einem
Theaterstück der Schule mitgespielt, in dem es ebenfalls um das
Schicksal jüdischer Kinder geht. „Da denkt man schon, wie das
wäre, wenn man selbst so jemand in dieser Zeit gewesen wäre“,
sagt Johannes Weiß. „Das ist dann schon noch mal was anderes.“
Kurt Maier war eines dieser Kinder, die auf die jüdische Zwangsschule geschickt wurden. Er war zehn Jahre alt, als sein Vater
ihn und seinen drei Jahre älteren Bruder Heinz 1940 eines Tages
mit einem Taxi von dort abholen ließ, um ihn nach Hause nach
Kippenheim in die Querstraße 46 zu bringen. Es war der 22.
Oktober, der Tag, als die Familie wie alle Juden in Baden nach
Gurs ins Internierungslager deportiert werden sollte. Zwei Stunden hatten sie Zeit, sich fertig zu machen, 50 Kilogramm Gepäck
durften insgesamt nur mitgenommen werden. Den Moment, als
der Militärlastwagen in der Querstraße hielt und Familie Maier
und andere jüdische Bewohner einsteigen mussten, hielt ein
Nachbar auf einem Foto fest.
Diese Photographie ist neben vielen weiteren Texten und
Bildern zusammen mit Zeichnungen und Aquarellen aus dem
Internierungslager Gurs in der Meckel-Halle der Sparkasse Freiburg in der Kaiser-Joseph-Straße zu sehen. Die Zeichnungen
und Gemälde entstammen dem Fundus einer Krankenschwester,
die im Lager Gurs gearbeitet hatte. Aus Dankbarkeit für ihre
Zuwendung und Unterstützung schenkten ihr die Lagerinsassen
die Kunstwerke. Rund 200 ausdrucksstarke Zeichnungen und
6 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
Erschütternde Ausstellung: In der Meckel-Halle in der Sparkasse Freiburg sind noch bis 13. November die Zeichnungen und Aquarelle aus
dem Internierungslager Gurs zu sehen. Foto: Barbara Breitsprecher
Aquarelle konnte Elsbeth Kasser später in die Schweiz retten.
Doch die Scham über ihre Tätigkeit während dieser Zeit, ließ
sie die Bilder in einer Schachtel fast ein halbes Jahrhundert lang
unter ihrem Bett versteckt halten. Erst nach ihrem Tod 1992
wurden sie entdeckt und entsprechend ihrem testamentarischen
Wunsch von einer Stiftung betreut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 40 dieser Werke sind noch bis 13. November
in Freiburg zu sehen. Die Gesamtheit der Bilder ist im Archiv
für Zeitgeschichte der ETH Zürich untergebracht und öffentlich
zugänglich.
Jeden Freitag um 14 Uhr sind die Schüler der Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule seitdem in der Meckel-Halle der
GESCHICHTSWERKSTATT
Sparkasse und bieten eine Führung durch die Ausstellung an.
Außerdem verkaufen sie eine informationsreiche Broschüre, die
in der Schule gestaltet wurde.
Einer, der es sich nicht hat nehmen lassen, aus den USA zur Ausstellung anzureisen, ist der heute 85-jährige Kurt Maier. Nachdem er 1940 mit seiner Familie in den Lastwagen steigen musste,
wurden sie nach Offenburg an den Bahnhof gebracht. Von dort
ging es mit dem Zug über den Rhein ins unbesetzte Frankreich,
das unter der Kontrolle des faschistischen Vichy-Regimes stand.
Nach drei Tagen Fahrt landete die Familie im französischen Internierungslager Gurs.
Ein Glück war für die Familie Maier, dass sie bereits lange vor
ihrer Deportation einen Ausreiseantrag in die USA gestellt hatte.
Schon bald nach ihrer Ankunft in Gurs erhielten sie das ersehnte
Visum für die USA und durften das Lager wieder verlassen. Über
Marseille und Casablanca erreichten sie am 9. August 1941 New
York. Kurt Maier lebt inzwischen in Washington und arbeitet bis
heute an der Library of Congress in der deutschen Geschichtsund Literaturabteilung. Bis heute leidet er unter Heimweh nach
seiner alten badischen Heimat. Auch deshalb kommt er immer
wieder in die Ortenau und nach Freiburg. Aber auch, um als
Zeitzeuge mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Den
16-jährigen Niklas Jäger hat diese Begegnung mit Kurt Maier und
dessen Erinnerungen tief beeindruckt: „Gerade auch wenn er
erzählte, wie das Leben in den Baracken in Gurs war“.
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Der Moment der Deportation: Kurt Maier (mit Mütze) und seine Familie werden am 22.10.1940 aus Kippenheim abgeholt. Foto: privat
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Die Schüler der Geschichtswerkstatt haben sich intensiv mit der Vergangenheit ihrer Schule beschäftigt.
Foto: Michael Zäh
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Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 7
FIRMENPORTRÄT
ALLES AUS EINER HAND
Die Glottertäler Metzgerei Reichenbach hat ein bestechend einfaches und
klares Konzept: eigener Futteranbau, eigne Aufzucht, eigene Schlachtung sowie
Fleisch- und Wurstverarbeitung und Verkauf nur in eigenen Läden.
Das Konzept ist bestechend,
einfach und klar: Metzgermeister Ulrich Reichenbach bietet
mit seinem Team alles aus
einer Hand. Das ist nicht nur
wohlklingender Slogan, sondern wird von der Glottertäler
Metzgerei konsequent verfolgt
und konkret umgesetzt. „Alles
aus einer Hand“ bedeutet, dass
vom Futteranbau, der Aufzucht
der Tiere, über die hauseigene Schlachtung bis hin zum
Verkauf ausschließlich in eigenen Läden bei der Metzgerei
Reichenbach alles zu hundert
Prozent in eigener Regie läuft.
Das ist ein hoher Anspruch, zumal die Qualität des Fleisches
und der Wurstwaren
stets allerhöchsten Erwartungen genügen
soll. Dass dies der
ualität aus
Fall ist, zeigen nicht
nur die vielen zueigener ufzucht
friedenen Kunden
sondern auch die
zahlreichen Aus-
beste
Q
©Foto: Barbara Breitsprecher
A
&
Herstellung
zeichnungen und Goldmedaillen.
Zwei Mutterkuhherden der selten
gewordenen Hinterwälder-Rasse
gehören der Metzgerei Reichenbach, die im Glottertal grasen.
Eine Bio- Limousin-Mutterkuhherde weidet zudem auf der
Landwirtschaftsfläche des Mundenhofs im Naturschutzgebiet
Freiburg. Außerdem gibt es noch
eine weitere große Mutterkuhherde in einem Naturschutzgebiet in
der benachbarten Ortenau.
Ein Jahr lang dürfen die Kälber
bei ihren Müttern im frischen Grün
und im Wechsel der Jahreszeiten,
mit viel Bewegung und Abwechslung aufwachsen. So gedeihen sie
prächtig und sind unempfindlich
für Krankheiten. Ulrich Reichenbach kennt jedes seiner Tiere, er
ist vertraut im Umgang mit ihnen
und schätzt sie. Die Jungrinder
werden später von heimischen
Landwirten entsprechend einer
klaren und natürlichen Futtervorgabe dann weiter versorgt. Haben die Rinder das entsprechende Alter und Gewicht, holt Ulrich
Reichenbach sie ab und bringt sie
– ganz ohne lange, stressige Fahrwege – zum eigenen Schlachtbetrieb ins Glottertal.
Hier wurde 2012 ein neues
Betriebsgebäude mit der ersten
komplett FCKW-freien Kühlanlage Baden-Württembergs und
einer großen Photovoltaikanlage gebaut. Auch in technischer
Hinsicht zeigt sich die Metzgerei
Reichenbach damit konsequent
innovativ und umweltfreundlich.
Unmittelbar nach der hauseihenen Schlachtung werden
sie hier zerlegt und verwertet.
Mit der Frische, die man bei
allen Reichenbach-Produkten schmecken kann, werden
Fleisch, Würste und Aufschnitt
im Verkaufsraum im Gewerbegebiet Glottertal oder in einer der
Reichenbach-Filialen im Zentrum
von Glottertal, in Gundelfingen, in
Umkirch, in Sexau oder in Freiburg-St. Georgen, beziehungsweise in die Verkaufswägen auf
den Freiburger Wochenmärkten
angeboten. bb
Im Jahr 2014 wurde die Metzgerei Reichenbach zum Handwerksunternehmen
des Jahres ausgezeichnet und erhielt von der Handwerkskammer Freiburg den
Sonderpreis für Nachhaltigkeit und Umwelttechnik. Eine Auszeichnung auf die das
ganze Team rund um Metzgermeister Uli Reichenbach zu Recht stolz sein kann.
Die herzhafte
Metzgerei im Glottertal
8 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
METZGEREI REICHENBACH
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www.metzgerei-reichenbach.de · [email protected]
Ohnmacht
D
©Foto: privat
er zweite Teil des berühmten Doppelgebots der Liebe wird seit Naphtali Herz Wessely und Leo Baeck
übersetzt mit: „Liebe deinen Nächsten, denn
er ist wie du“. Was muss passieren, dass ich
das nicht (mehr) bemerke? Als „unter aller
Augen“ – so Heinrich Schwendemann in
einem Zeitungsartikel – 360 Freiburger
Juden und Jüdinnen am 22. Oktober 1940
nach Gurs „abgeschoben“ wurden (so die
Dienstanweisung an die Beamten), haben
die Freiburger nicht protestiert. Die, die
aus ihren Wohnungen geholt und zu Sammelplätzen gebracht wurden, die rund 100
Wiehremer zum Platz vor dem Annakirchle,
waren ihre Nachbarinnen und Nachbarn.
Woran hat es gefehlt? Simone Weil
glaubte, dass die,
die Hilfe leisten
könnten, es aber
nicht tun, nicht
per se gefühllose
Menschen
sind,
sondern ihnen die
„Aufmerksamkeit“ fehlt. Aufmerksamkeit auf
die, die nicht ins Blickfeld kommen, die man
übersieht, weil sie ein „Nichts“ sind. 70 Jahre
später nennt es Alison Louise Kennedy in ihrer
Eröffnungsrede zu den „Europäischen Literaturtagen 2015“ „mangelnde Vorstellungskraft“.
Wir kennen den Weg, wie die jüdischen Mitbürger zu einem „Nichts“ gemacht wurden und
wie den Freiburgern die Vorstellungskraft abhanden kam. Er begann am Ende des 19. Jahrhunderts mit herabwürdigenden öffentlichen
Vergleichen aus der Tierwelt („Ungeziefer“,
„Parasiten“) und der Medizin („Seuche“) und
führte über die Taxierung von Menschenleben
als „lebensunwert“ in den 1920er Jahren zum
„Sonderrecht für Juden“ seit 1933. Das reichte
vom Verbot, Haustiere zu halten, bis zu dem,
öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder
zu benutzen. Seit Oktober 1935 hing auch vor
dem Marienbad das Schild „für Juden verboten“. Dem berühmten Philosophieprofessor
Edmund Husserl, 1928 emeritiert, wurde die
Lehrbefugnis entzogen und sein Name seit
Sommersemester 1936 aus den Verzeichnissen
der Universität getilgt. 1937 musste das Ehe-
Dr. Barbara Henze
Streitschrift
Und fehlendes Mitgefühl. „Blindheit“ gestern und heute. Anlässlich
der Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger vor 75 Jahren
paar Husserl die Wohnung in der Lorettostraße
40 verlassen, in der es 20 Jahre gewohnt hatte.
Der Urologe Hans Pollock aus der Günterstalstraße 32, früher Vorsitzender der „Freiburger
Großen Karnevalsgesellschaft“, wurde aus der
Narrenzunft verdrängt und verlor seine kassenärztliche Zulassung. Wie es weiter ging bis
hin zu Auschwitz und anderen Vernichtungslagern, wissen wir.
Was heißt das heute? 1. Die Gefahr zu vergessen, dass der und die andere ist „wie ich“,
steigt, wenn ich ihn oder sie einer Gruppe
zuweisen und damit in einer Masse verschwinden lassen kann. Und wenn dann noch dieser
Gruppe die Schuld für meine eigenen Nöte angelastet wird, dann ist der „Blindheit“ Tür und
Tor geöffnet. Ohne die Behebung der Nöte,
an erster Stelle Geringschätzung und Perspektivlosigkeit, wird die Suche nach Schuldigen
endlos weitergehen. Die wahren Ursachen
müssen heute auf den Tisch.
2. Als es in den 1920er Jahren noch Handlungsspielräume gab, haben gesellschaftliche Gruppen jenseits des Nationalsozialismus
nicht an einem Strang gezogen. Heute dürfen
sich die, die den Umbrüchen gewaltlos und
mit langem Atem begegnen wollen, nicht
auseinander dividieren lassen. Es darf kein
Misstrauen untereinander geben, vor allem
nicht gegen die Gruppen, die seit langem das
steigende Gewaltpotential, falsche Prioritäten
in der Syrien-Politik und das Anheizen der globalen Kriegsbereitschaft durch Waffenexporte
beklagen.
3. Die Verschärfung der Gesetze, weg vom
Grundrecht auf Asyl, ist besorgniserregend.
Die im Januar 1990 von der Bundesrepublik
unterzeichnete UN-Kinderrechtskonvention
wird dagegen überhaupt nicht angewandt, allen Abschiebungen von Familien mit Kindern
fehlt die rechtliche Grundlage!
4. Wir sind alle Menschen. Es gibt keine Menschen, auch keine Flüchtlinge, zweiter oder
dritter Klasse, denn sie sind alle „wie ich“.
Ein Recht, das einem geraubt wird, wird allen
geraubt, auch wenn es mich (noch) nicht trifft.
Dr. Barbara Henze, Akademische Oberrätin
Institut für Biblische und Historische Theologie,
Frömmigkeitsgeschichte und Kirchliche Landesgeschichte, Universität Freiburg
Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 9
OFFENES ATELIER
Kreative Gestalterin
©Foto: Michael Zäh
Kunstraum
E
s riecht nach Farben, bunte Kreativität schlägt dem
Besucher in Barbara Büchels offenem Atelier und
Kunstraum in der Basler Straße 11, nahe der Johanniskirche, entgegen. Gleich nebenan schließt sich ihre geräumige Wohnküche an. Die Künstlerin ist überzeugt: „Man muss
innovativ bleiben!“. Diese Grundhaltung zieht sich durch ihr
gesamtes Angebot, das sie laufend erweitert.
Neben Kursen in kreativer Gestaltung bietet sie vor allem auch
Mappenkurse an. Sie weiß inzwischen genau, welche Hochschulen und Berufsfachschulen in Kunst, Grafikdesign, Mode,
Kommunikation, Produktdesign und Architektur welche Art von
Mappen wollen. Ihren Kursteilnehmern kann sie deshalb auch
Entscheidungshilfen für den angestrebten Studiengang anbieten
und mit ihnen innerhalb eines halben Jahres den Inhalt einer
Mappe zusammen stellen.
Malerei, Zeichnen, Fotografie und Computertechniken – eine
Mappe, mit der man sich an einer gestalterischen Hochschule
bewirbt, muss eine Vielzahl an Techniken und handwerklichen
Arbeiten beinhalten. Barbara Büchel setzt sich deshalb erst
einmal mit ihren Kursteilnehmern für eine Art Brainstorming
zusammen und eröffnet anhand bereits vorliegender anderer
Mappen ein breites Spektrum an Möglichkeit. Gemeinsam mit
ihren Schützlingen entwirft sie dann einen „Fahrplan“, der zur
10 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
©Foto: Michael Zäh
Wer will, kann bei Barbara Büchel in ihrem Offenen Atelier malen. Man kann
ihren Kunstraum aber auch nutzen, um sich gestalterisch weiter zu entwickeln.
„Für mich ist es eine Bereicherung, mit
jungen Leuten zu arbeiten.“
Barbara Büchel, freischaffende Künstlerin
Studienvorbereitung genutzt wird. Erst dann, so ist die Künstlerin überzeugt, können sich Ideen und Kreativität entwickeln.
Nach den vielen Jahren, in denen sie bereits Mappenkurse anbietet, kann sie eine rundum positive Bilanz ziehen: Mit den meisten
Mappen, die in ihrem Atelier gefertigt wurden, ist der Zugang zu
einer Hochschule geschafft worden. Ist dieser Schritt dann erst
einmal geschafft, unterstützt Barbara Büchel auch bei der Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung. „Wichtig ist, dass man frühzeitig
mit den Mappen beginnt“, weiß die erfahrene Dozentin.
Kinderkurse beginnen bei ihr ab November wieder neu, Jugendkurse richten werden häufig als Abiturvorbereitungskurse
genutzt, in dem die handwerklichen Techniken geschult werden. Bei den Erwachsenenkursen bietet sie Schwerpunkte im
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kreativen Gestalten sowie Mappenberatungen an.
Fotos: M. Zäh
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bestimmte Techniken. Außerdem bietet sie ihr Atelier außerhalb
der Unterrichtszeiten zur flexiblen Nutzung an. Gerade hat die
ausgebildete Erzieherin, die ein Kunststudium im Experimentellen Atelier in Freiburg absolviert hat, zudem eine weitere
Ausbildung als psychotherapeutische Begleiterin abgeschlossen,
damit will sie demnächst Kunst- und Gesprächskurse anbieten.
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Die Kunst der Verführung
zu einem schönen Wohnambiente beherrscht Deco-Point
Mayer aber auch durch seine
große Bodenabteilung und den
vielen Musterflächen, inklusive der großen Parkettabteilung,
wo die verschiedenen Fußböden
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HERBST-REZEPT
Italienischer Geschmack
Risotto mit Radicchio und
Gorgonzola
Ein Rezept von Silvia Madonia aus Italien
S
eit gut 200 Jahren wird Risotto in Italien serviert. Das Gericht lässt sich je nach
Jahreszeit und Region zubereiten: mit Steinpilzen,
Meeresfrüchten, Erbsen, Safran oder anderem. Im Herbst
gibt es das Risotto oft mit Kürbis oder mit Radicchio.
Für Silvia Madonia, die aus Italien stammt und in Freiburg in
der Gerberau wohnt, ist Risotto mit Radicchio und Gorgonzola ein typisch italienisches Gericht, dessen Geschmack den
klassischen deutschen Gaumen angenehm kitzelt. Radicchio
ist reich an Kalzium und Eisen. Er wirkt gegen Schlaflosigkeit,
reinigt den Organismus und fördert die Verdauung. Auch
Gorgonzola ist reich an Mineralien, Vitaminen, Proteinen und
Milchfermenten. Und im Vergleich zu anderen Käsesorten ist
er relativ choleresterinarm.
Zutaten:
1,5 l
Gemüsebrühe (hausgemacht oder Würfel/Pulver)
350 g Reis
150 g geräucherte Pancetta
1 Kopf Radicchio
1/2
Glas Weißwein
200 g Gorgonzola
1 TL
Butter
100 g geriebener Parmesan
1/2Zwiebel
Petersilie
Olivenöl
Salz
Pfeffer
1.Die Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen
bringen.
2.In einem anderen Topf möglichst groß und mit niederem Rand - die halbe Zwiebel
im Olivenöl anschwitzen. Pancetta
in kleine Würfel schneiden und hinzugeben. Nach drei bis vier Minuten den gewaschenen und
in schmale Streifen geschnittenen Radicchio, den Reis, Wein
und Salz hinzugeben. Bei mittlerer Hitze einige Minuten
durchrühren.
3.Nach einigen Minuten die Gemüsebrühe schöpflöffelweise
hinzugeben. Beständig rühren, damit nichts anbrennt! Viel-
leicht bleibt
ein bisschen
Gemüsebrühe übrig
- machts nichts. Wichtig
ist, dass der Reis nicht zusammenklebt. Er soll eine cremige Konsistenz haben und dabei al dente bleiben.
4.Fünf Minuten vor Ende der Kochzeit den Gorgonzola (ohne
Rinde und in kleine Würfel geschnitten) dazutun.
5.Den Herd ausmachen. Nun den Parmesan, die Butter und
eine Messerspitze Pfeffer hinzugeben. Verrühren und das
Ganze einige Minuten ruhen lassen. Dann mit frischem
Schnittlauch servieren.
„Ich erinnere mich an die Ausflüge, die ich als Kind mit meinen Eltern und meiner Schwester im Veneto gemacht habe:
in der Gegend um Treviso wurde der rote Radicchio mit
Volksfesten geehrt. Oft haben wir ihn im Restaurant bestellt.
Wir lebten damals in Sizilien, wo anders gekocht wurde. Mein
Vater, unser „Familienkoch“, hat ihn dann mitgebracht
und wir haben unseren Urlaub geschmacklich ein
bisschen verlängert…auch wenn das Risotto
natürlich nicht ganz den gleichen Geschmack wie im Veneto hatte.“
Silvia Madonia
Silvia Madonia
Fest für den
Radicchio
Silvia Madonia ist Römerin und lebt mit ihrem
deutschen Mann, einem
gefragten Opernsänger, in
Freiburg. Hier schätzt sie
die Lebensqualität und die
Tatsache, dass sie fix auf
der Autobahn ist, um nach
Rom durchzubrausen.
Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 13
KLEINGARTENANLAGE WONNHALDE
Schrebergarten
E
in trüber Herbstabend, Nebel hängt über
der Wonnhaldenstraße, die Laune ist...
mäßig. Zumindest bei den zwei älteren Paaren, die auf dem Schotterweg Richtung Westen
unterwegs sind. „Oh nein, die hat ja zu!“ – „Ja,
so was! Die war doch letzte Woche noch auf!“ –
„Mist! Was machen wir jetzt?“ Ja, es ist Herbst.
Beim „Verein der Gartenfreunde Freiburg-Wonnhalde e. V.“ geht es auf die Wintersaison zu, die
Vereinsgaststätte hat geschlossen. Vorbei das
Frühjahr mit dem infernalischen Mai-Hagel, der
so manche Pflanzenfreundin, manchen Pflanzenfreund um die Zucchini hat zittern lassen, vorbei
der Rekordsommer mit Rekordausbeute nach rekordverschwitzter Gartenarbeit. Und was macht
man da jetzt so im November, im Kleingarten,
wenn auch schon das Clubheim zu hat?
Für Uschi Kemény wird
mit einem 200 Quadratmeter
großen Schrebergarten in
der Kleingartenanlage
Wonnhalde ein Traum
wahr.
©Foto: Michael Zäh
„Ich hab noch keinerlei Erfahrung“, meint Uschi
Kemény. Die freundliche Frau mit der patenten Ausstrahlung greift zum Holzscheit und lächelt ein wenig
verlegen. „Aber ich könnte mir vorstellen: Mit diesem
Feuerkorb und diesen Sitzmöglichkeiten mit Polsterauflage – da ist einiges möglich.“ Sie setzt sich mit
Funktionsjacke, Hose, Mütze und Handschuhen in
den weißen Plastikstuhl, streckt die Hände Richtung
Feuer aus und lässt das Gartenjahr Revue passieren.
Naja, eher: das Garten-Trimester. Seit Juni ist Uschi
Kemény stolze Pächterin von gut zweihundert Quadgrauenhaft.“ Aber nach und nach wurde sie versöhnratmetern Grund und Boden. Und eine von 461 Garlicher: „Als ich irgendwann gemerkt habe, dass andetenfreundinnen und -freunden an der Wonnhalde.
Ein Garten – das war schon immer ihr Traum, erzählt
re, nette, normale Leute einen Schrebergarten haben,
sie. „Meine Schwester wohnt in Kanada. Sie hat dort
dachte ich, dass ich vielleicht mal anfangen müsste,
ein wahnsinnig großes Grundstück, irgendwo im
anders zu denken.“ Um schließlich den Ort zu finden,
Wald, da steht ‘ne Hütte drauf, ‘ne Feuerstelle und ‘ne
der – so die Kleingartenordnung der Stadt Freiburg
Sauna – und Wasser gibt’s auch noch. Und ich war
– wenigstens zu einem Drittel zur Gewinnung von
immer so neidisch auf sie!“
Gartenbauerzeugnissen genutzt
Zumal Uschi Kemény nach
werden muss. Und am besten aus
Trennung vom Ehemann
drei gleichen Teilen besteht: ein
und Umzug in die Stadt beTeil Nutzgarten (Gemüse, Obst,
Beeren), ein Teil Ziergarten (Ragann, den großen Garten des
früheren Familienheims zu
sen, Blumen, Sträucher aber keivermissen. „Wenn ich wieder
ne Koniferenhecke (zum Beispiel
einen haben möchte, muss
Thuja als Sichtschutz) und ein Teil
ich mir irgendwo ein Stück
befestigter Bereichv (GartenlauLand kaufen und das urbar
be, Wege, Teiche, Grillkamine).
machen, habe ich mir überEin Anspruch, der Uschi Kemény
im ersten Moment ein bisschen
legt. Aber wo gibt es das in
erschreckt hat. „Weil der so verder Umgebung von Freiburg?
Und dann auch noch bezahlwildert war, dachte ich: O je, wie
soll ich das in der kurzen Zeit
bar und in Fahrradnähe?“
Uschi Kemény ist beim SWR
schaffen?“
Ein Pachtgärtchen war zuStudio Freiburg zuständig für die
Zu ihrem Wildling an der Wonnnächst ein No-Go: „In meiGästebetreuung und Veranstalnem Geist war das immer so
halde kam sie wie die sprichtungsorganisation des Südwest–
mit Gartenzwerg und Sichwörtliche Jungfrau zum Kind.
rundfunks. Sie wohnt in FreiGlitzer-an-die-Hütte-HänOder eher wie die Mutter im
burg und hat drei erwachsene
Adoptionsverfahren, bei der sich
gen oder -ins-Beet-Stellen
Söhne und fünf Enkelkinder.
der ersehnte Nachwuchs von jetzt
verbunden. Das fand ich
14 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
auf gleich abholbereit ein
sie sich angemeldet, erzäh
Parallelweg“ – bei einer O
den war. „Nach der Probe
richtig kalt, und sie hatte ei
eine Gulaschkanone, die
kann. Und dann habe ich
toll! Erstens brauch ich so
zweitens einen Garten.’“
noch andere gedacht habe
Vereinsvorstand auf ihren
kam prompt: „Wir haben e
das dauert bestimmt Jahr
ganz Pragmatikerin, blieb
ich in Rente bin, klappt da
Dann allerdings kam die
vom Vereinsvorstand schn
der von der Rentenkasse.
jahr hieß es, fünf Gärt
abzugeben, sie möge do
– ebenso wie die andere
Bewerberinnen und Be
werber – Bescheid geben,
ob sie Interesse habe. „Und
dann bin ich hier rumgega
jedem Gärtchen ein Foto g
mal Ja, zweimal Nein und
angekreuzt. Als ich aus
wiedergekommen bin, ha
nstellt. Letzten Herbst hat
hlt sie, nachdem sie – „im
Orchesterkollegin eingelahaben wir gefeiert, es war
in Feuer vor der Hütte und
man von unten anfeuern
gedacht: ‚Himmel, ist das
o eine Gulaschkanone und
Was außer ihr offenbar
en, denn die Antwort vom
n Passives-Mitglied-Antrag
eine ganz lange Warteliste,
hre“. Und Uschi Kemény,
b erfreut: „Wunderbar. Bis
as.“
Nachricht
neller als
Im Frühten seien
doch bitte
en 90
e,
d
angen, habe von
gemacht und zweid einmal Vielleicht
den Pfingstferien
abe ich den Viel-
©Fotos: Gesine Otto/Uschi Kemény
Es ist vollbracht: Das hohe Gras ist gemäht,
die Liegestühle stehen und die Gulasch­
kanone erwartet die hungrigen Enkelkinder
und Boden“ mit Beeten-drumrum-und-Rasenfläleicht-Garten bekommen.“ Warum so schnell, weiß
Uschi Kemény eigentlich immer noch nicht. Aber
che-in-der-Mitte bieten der attraktiven Mittfünfzigeegal: „Es war klar: Ich habe so schnell den Garten
rin die Möglichkeit, die theoretischen Überlegunbekommen, den ich mir schon immer gewünscht
gen von Daniel Gottlob Moritz Schreber praktisch
hatte – den muss ich jetzt nehmen. Dieses Gärtle hier
umzusetzen. Der Leipziger Arzt sorgte sich vor gut
– das ist mein Mini-Kanada!“
eineinhalb Jahrhunderten um Kindergesundheit
und die sozialen Folgen des Stadtlebens und warb
Sie hat tief durchgeatmet, Ja gesagt und zum Hörer
für die „Ertüchtigung der Stadtjugend“ durch Arbeit
gegriffen, um nach Verstärkung zu rufen: „Als ich
im Grünen und in speziellen Gärten.
den Garten bekommen habe, war das Gras unBei Uschi Kemény klingt das Hohelied
gefähr einen Meter hoch. Hier war alles
auf ihre grüne Oase so: „Einen Boden
zu. Man hat nicht mal gesehen, wie
unter den Füßen zu haben, wo man
er eigentlich angelegt ist. Und dann
Pflänzchen setzen kann – ob das
kam mein Sohn mit Motorsennun Blümchen oder Nutzpflanzen
se, Schutzbrille, Schutzhelm und
sind -, finde ich toll. Hier bin ich
Schutzschuhen und hat erst
mode & accessoires
draußen. In der Natur.“ Mit ihrem
mal blind gemäht.“
Gutschein
Garten hat sie einen Ort, an dem
Grüne Kostbarkei*
sie alle zusammenbringen kann.
ten kamen zum
„Wenn meine Kinder und KindesVorschein,
die
25
* SIEHE AUCH
AUCH S. 31
man unter dem hokinder kommen, haben wir alle Platz.
Ich habe nur eine kleine Wohnung – hier
hen Gras gar nicht
können die Kinder rumtoben, auf Bäume
gesehen hatte: hier eine
klettern oder im Bach spielen. Ich kann Freunde
Staude, da eine Pflanze, Himbeeeinladen, die in mein Wohnzimmer nicht reinpassen
ren, ein Johannisbeerstrauch: „Den
würden.“ Aber hier passen sie perfekt hin: an den
haben wir nicht abgemäht, aber alles
gekauften Tisch und an die geschenkte Gartenbank.
andere haben wir ziemlich kleingeUnd vor die Gulaschkanone, die sie sich gleich als
macht. Und dann hat man so langsam
erstes gekauft hat.
die Struktur des Gartens gesehen.“ Ihre
zweihundert Quadratmeter „eigener Grund
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Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 15
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16 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
FREUNDESKREIS FREIBURG – TEL AVIV-YAFO
Freundschaft zu Tel Aviv
Aus Liebe zur pulsierenden Stadt
Der Freundeskreis Freiburg – Tel Aviv-Yafo hat gerade eine umfangreiche Kulturwoche gestaltet. Der Verein
will kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Städten aufbauen.
Der neue Vorstand des
Freundeskreises Freiburg –
Tel Aviv-Yafo: (v.l.) Renate
Buchen, Raban Kluger, Meinert Breckwoldt, Eva Opitz,
Michael Kirchgässner, Maria
Vogelsang, Beatrix Kirchhofer und Jutta Blank, (es fehlt
Nikolaus von Gayling).
Foto: Katz
T
el Aviv ist eine sprudelnde,
überbordende Stadt, eine Stadt,
die nie stillsteht. Sie ist die
zweitgrößte Metropole Israels und ein
ganzer Kosmos für sich. Eine Gruppe
Freiburger Bürgerinnen und Bürger
hat sich von dieser Dynamik und Lebendigkeit so begeistern lassen, dass
sie 2004 einen Freundeskreis Freiburg – Tel Aviv-Yafo gründeten.
Wenn in Jerusalem ein schulterfreies
Kleid in der Nähe der Klagemauer eine
Wächterin auf den Plan ruft, die sofort
einen Schal zückt, dann schlendern in
Tel Aviv Homosexuelle händchenhaltend
die Strandpromenade entlang. Während
der verschlossene Kleidungsstil der Orthodoxen Signale der Gläubigkeit sendet,
tragen junge Frauen und Männer in Tel
Aviv stolz ihren Magen David, das Schild
Davids – den Davidstern – an einem Kettchen im tief ausgeschnittenen Dekolleté
und zeigen damit ihre Verbundenheit zu
Israel und dem Judentum.
Tel Aviv erklärt sich vielleicht am besten
so: Auf die Frage, ob man das Auto, das
im Parkverbot steht, besser noch rasch
wegfahren sollte, winkt der Hotelportier
lässig ab. Morgen sei Sabbat, da arbeite
sowieso kein Sheriff, und damit gibt es
auch keine Kontrollen. Das weiß jeder in
Tel Aviv und entsprechend wird am Freitag Abend kreuz und quer wild geparkt.
Tel Aviv ist eine offene, freigeistige Stadt.
Zwei Universitäten, das Meer und das
Wetter prägen das Klima. Das ist überall
zu spüren, auch wenn beispielsweise ein
Problem mit einem Leihfahrrad auftaucht
und sich sofort hilfsbereite Menschen finden, für die es eine Selbstverständlichkeit
ist, ihr Handy zu zücken und auf Hebräisch mit den entsprechenden Stellen so
Tel Aviv
Die weiße Stadt am Meer
Tel Aviv ist eine junge Stadt, ihr Name
bedeutet „Hügel des Frühlings“. 1909
wurde sie in den Sanddünen nördlich
der alten Hafenstadt Jaffa (Yafo) gegründet. Zwischen 1932 und 1940 verdreifachte sich die Einwohnerzahl Tel
Avivs wegen der jüdischen Flüchtlinge
aus Nazi-Deutschland.
lange zu diskutieren, bis der Code am
Fahrradschloss wie von Geisterhand auf
Neustart gestellt ist.
Was in Freiburg als zunächst als lose
Gruppe Tel Aviv-Begeisterter begann,
festigte sich mit der Gründung eines
Vereins unter der Federführung von
Johannes Reiner. Dieser Freundeskreis
Freiburg – Tel Aviv-Yafo hat sich zum Ziel
gesetzt, überparteilich die menschlichen,
kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen
den beiden Städten aufzubauen und
weiter zu entwickeln. Im Sommer 2005
wurde die erste offizielle Delegation aus
Tel Aviv in Freiburg empfangen, schon
im November darauf fand der Gegenbesuch statt.
Seitdem haben viele vom Verein organisierte Bürgerreisen stattgefunden, ebenso Vorträge und Info-Stände. Es gibt Kooperationen mit dem Theater Freiburg,
mit der Albert-Ludwigs-Universität und
dem Rotteckgymnasium sowie Orchestern. In diesem Jahr kam die besondere
Herausforderung des 50-jährigen bestehens der diplomatischen Beziehungen
zwischen Deutschland und Israel hinzu.
Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 17
FREUNDESKREIS FREIBURG – TEL AVIV-YAFO
Freundschaftsspiel zwischen der U16-Mannschaft des SC Freiburg
und der U16 Maccabi Tel Aviv im Möslestadion.
Foto: itz
Der Freundeskreis gestaltete diesen Oktober aus diesem Anlass ein umfangreiches
Programm, zum Teil in Kooperation mit
dem Kommunalen Kino. So wurde dort der
Dokumentarfilm über Daniel Barenboim
und sein West-Eastern Divan Orchestra
gezeigt und ebenso der Stummfilm „Golem“ sowie der Dokumentarfilm „Bridge
over the Wadi“, der sich mit der ersten
jüdisch-arabischen Schule in einem arabischen Dorf befasst.
Außerdem gab es einen Klavierabend mit
Gilead Mishori und drei Vorträge, einen
über „Jüdisches Leben in Freiburg“ von
Professor Heinrich Schwendemann (aktuellstes Neumitglied, des rund 70 Mitglieder
umfassendem Freundeskreises), einen weiteren über den israelischen National Trail,
den Johannes Reiner entlang gewandert
ist, sowie einen über „Die weiße Stadt
Tel Aviv: Mythos und Realität“ von Ita
Heinze-Greenberg. Zudem wurde eine
Ausstellung mit „Deutsch-israelischen Impressionen“ der Freiburger Malerin Nurit
Bakaus gezeigt. Und ein weiterer Höhe-
Tel Avivs Bürgermeister Ron Huldai und Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon mit der Partnerschaftsurkunde.
Foto: itz
Blick hinüber nach Yafo, das mit seinen
schmalen Gassen, dem alten Häusergewirr
und lockt.
Foto: Barbara Breitsprecher
punkt war das Fußball-Freundschaftsspiel
der Jugendmannschaften des SC Freiburgs
und von Macabi Tel Aviv im Möslestadion.
Letzteres war der Vorsitzenden des Freundeskreises, Eva Opitz, ein besonderes
Anliegen. Die Biologin und Journalistin hat
das Vereinsamt vor zwei Jahren übernommen, über sie und ihre Adresse Bayernstraße 8 läuft der Kontakt. Sie ist stolz auf
das „tolle Organisationsteam“, dass dieses
umfangreiche Veranstaltungs-Programm
auf die Beine gestellt hat.
Sie selbst ist mindestens jedes zweite Jahr
in Israel, zuletzt war sie vergangenen
September dort, als eine zehnköpfige Delegation aus Freiburg, unter anderem mit
Oberbürgermeister Dieter Salomon, nach
Tel Aviv reiste, um den offiziellen Freundschafts- und Kooperationsvertrag zwischen
beiden Städten zu unterzeichnen. Einen
mit Freiburg vergleichbaren Freundeskreis-Verein wird man in Israel jedoch vergeblich scuehn: Jegliche Vereinsstruktur ist
den Israelis fremd. „Israel hat mich schon
immer interessiert“, erklärt Eva Opitz. Seit
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18 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
FREUNDESKREIS FREIBURG – TEL AVIV-YAFO
Der nächste Winter
kommt bes�mmt:
Wir auch!
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Tel Aviv, die Stadt, die niemals innehält: Tags lockt der Strand,
nachts scheint niemand zu schlafen. Foto: Barbara Breitsprecher
Jahren übt sie sich auch darin, Hebräisch zu erlernen. „Vor allem
will ich Hebräisch lesen können.“
Aus ihrer Sicht ist es kein Nachteil, dass Freiburg „nur“ einen
Freundschaftsvertrag mit Tel Aviv hat und keine offizielle
Städtepartnerschaft: „Das ist eigentlich völlig gleichwertig. Entscheidend seien die Berührungspunkte beider Städte, „und da
gibt es sehr viele, das läuft sehr gut“.
Freiburgs Ruf als „Green City“ ist
auch in Tel Aviv längst angekommen, das Interesse an
Freiburgs Stadtplanung,
Forschung, Mülltrennung und öffentlichem
Nahverkehr in der Stadt
am Mittelmeer, in der es
faktisch keine Busfahrpläne gibt, groß.
Neben den bereits bestehenden Kooperationen ist eine weitere im
Aufbau: Der Alpenverein Freiburg kann sich
einen Austausch mit
Israel vorstellen, dann
könnte es abwechselnd
geführte Touren in
Jaffa oder Yafo, die 3000 Jahre alte
der
Negev-Wüste und
Stadt bei Tel Aviv, bietet immer wiein
den
Alpen sowie im
der einen Blick aufs Meer.
Schwarzwald
geben.
Foto: Barbara Breitsprecher
„Politik ist nicht das Ziel
und die Aufgabe des
Freundeskreises Freiburg – Tel Aviv-Yafo“, stellt Eva Optiz klar.
Sie räumt aber ein, dass die Politik natürlich gerade in einem
Land wie Israel immer irgendwie beteiligt und präsent ist. Aber
dem Freundeskreis ist es wichtig, alle Bewohner Tel Avivs,
Israelis und Araber, in der freundschaftlichen Beziehung zu
beteiligen. „Wir wollen Verständnis füreinander entwickeln und
miteinander ins Gespräch kommen“, betont Eva Opitz.
Jeden ersten Montag im Monat trifft sich der Freundeskreis in der
Harmonie-Gaststätte in der Grünwälderstraße 16 und alle Interessierten sind willkommen.
Barbara Breitsprecher
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Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 19
PRO FAMILIA
Mediation bei Trennung
Berührende Momente
Seit 20 Jahren bietet pro familia Mediation als Vermittlung bei Trennung, Scheidung und anderen
Familienkonflikten an. Holger Baur ist einer der Mediatoren bei pro familia Freiburg.
W
©Foto: fotolia, inesbazdar
enn man Holger Baur
fragt, wie er das aushält,
jeden Tag mit den Beziehungsproblemen anderer Leute
zu tun zu haben, lächelt er. Sein
Augenmerk liege viel mehr auf den
Entwicklungen, als auf den Problemen, entgegnet er. „Wenn etwas
endet, beginnt auch etwas Neues“,
ist der Diplom-Sozialpädagoge und
Mediator von pro familia überzeugt.
Wenn sich ein Paar, das gemeinsame Kinder hat, trennt, dann
bleiben sie doch weiterhin Eltern. „Das ist eine riesige Herausforderung“, weiß Holger Baur, „da ist es oft nützlich, sich begleiten
zu lassen“. Ein Familiensystem gerät in die Krise, Vertrauen
wurde oftmals zunächst zerstört, nun ist es erst einmal schwierig, Dinge miteinander zu klären. In diesem Prozess kann die
Mediation einen Dienst leisten. Mediatoren wie Holger Baur
moderieren und sortieren, sie können Probleme benennen und
bewusst machen oder sogar klären. Letztlich geht es darum,
das Trennungspaar darin zu unterstützen, eigenverantwortlich
Lösungen zu entwickeln. Dazu müssen in diesen krisenhaften
Zeiten Muster durchbrochen werden. Häufig arbeiten dabei
auch zwei Mediatoren als Mann-/Frau-Team-Team mit dem
Trennungspaar zusammen.
Mediation ist ein außergerichtlicher Weg, auf den pro familia
schon seit 20 Jahren setzt. Am Ende einer Mediation gibt es im
besten Fall einen Vertrag, in dem alle Dinge, die in den Sitzungen miteinander vereinbart wurden, niedergeschrieben und von
beiden Trennungspartnern unterschrieben werden. Meist geht
es ums Geld, um den Umgang und die Zeiten mit den Kindern
und die Wohnsituation. Dennoch, so betont Holger Baur, mache
eine Mediation nur Sinn, wenn man sich ergebnisoffen in den
Mit Freude lernen. In Grundschule, Realschule & Gymnasium.
Tag der offenen Tür
Grundschule
Fr, 27.11.15, 14-17 Uhr
Mi, 18.11.15, 20 Uhr: Infoabend
Sa, 30.01.16, 10-13 Uhr:
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Realschule & Gymnasium (G9)
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20 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
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PRO FAMILIA
Moderne Zahnheilkunde
Für jeden Kiefer das richtige Implantat
Seit 40 Jahren in Freiburg, seit zweieinhalb Jahren in der Basler
Straße 61: Die Beratungsstelle pro familia in Freiburg.
Foto: Michael Zäh
Prozess begibt. „Aber man muss verhandlungsbereit sein und
auch dazu bereit, sich an das Ergebnis zu halten“,so Holger Baur.
Letztlich komme es aber auch vor, dass eine Mediation nicht
klappt und sich das Trennungspaar nicht einigen kann. Oft ist
es in jenen Fällen so, dass den Trennungspartnern vorab schon
ganz klar ist, was sie erreichen möchten, „dann wird es meist
schwieriger, einen gemeinsamen Konsens zu finden“, erläutert
der Sozialpädagoge.
Im Unterschied zu einer Paar-Beratung, wo die Frage, ob es
zwei als Paar schaffen, noch offen ist, richtet sich die Mediation an Trennungs- beziehungsweise
Scheidungswillige. Dass man sich
trennen wird ist klar, nun geht
es um die Bewältigung dieser
Trennung. Oft, so die Erfahrung von Holger Baur, ist
Holger Baur ist Diplom-Pädagoge und bei pro familia
als systemischer Berater
sowie Mediator tätig.
Foto: Michael Zäh
Zahnerhalt mit sanfter Parodontose-Therapie:
Zähne können mit moderne Parodontose-Therapie heutzutage deutlich länger erhalten werden,
als dies noch vor Jahren möglich
war. Mit speziellen Schwingungssystemen wie Piezzo, Vector oder
auch Laser und mit biologischen
Spüllösungen, die individuell auf die
persönliche Bakterienflora im Mund
abgestimmt sind, werden die Zahnfleischtaschen entkeimt. Kiefer- und
Taschenaufbau tragen zum langfristigen Zahnerhalt bei.
Sofortimplantation – In einer Stunde feste Zähne :
Dank moderner Zahnmedizin und moderner Implantologie
ist es möglich: Müssen trotz aller Bemühungen Zähne
gezogen werden, können – wenn die
Bedingungen stimmen – Implantate
sofort eingesetzt und mit einer provisorischen Krone versorgt werden.
Dadurch kann die Zahnfleischstruktur um das Implantat und der Kieferknochen fast komplett erhalten
bleiben. Aber auch wenn schon
länger Zähne fehlen, der Kieferknochen jedoch nicht zu stark abgebaut ist, können spezielle
Implantate ebenfalls sofort gesetzt und in eine Prothese
eingebaut werden. Die Prothese hat sofort einen besseren
Halt, der nach weiteren drei Monaten perfektioniert wird.
Kieferaufbau ist nicht immer nötig:
Mittlerweile gibt es Implantatsysteme für jede Kieferform:
dünne und dicke, kurze und lange. Mit speziellen Operationstechniken kann der Kiefer sogar schonend vergrößert werden.
So ist es möglich, Implantate in fast allen Situationen zu setzen
und komplizierte Kieferrekonstruktionen zu vermeiden.
n Am „Praxistag der offenen Tür“, am 8. Dezember 2015,
die Unfähigkeit zu Kommunizieren ein Thema. Ohne Eskalationen ist das dann häufig erst wieder im pro familia-Büro möglich.
Und manchmal sei es auch sinnvoll mit den Kindern zu sprechen,
ohne Eltern, ist Holger Baur überzeugt. Wenn die dann gefragt
werden, was sie sich so wünschen, was sie gerne mal ihren Eltern
sagen würden, dann sprudelt es meist nur so aus ihnen heraus.
Letztlich ist es ein Gewinn für die Kinder, wenn die Eltern kooperieren und sich bemühen, Lösungen zu finden. Nur dann kann
sich der Nachwuchs auch in getrennten Familien gut entwickeln.
Nach ein bis zwei Jahren, so Holger Baurs Erfahrung, haben sich
die Kinder in der neuen familiären Situation dann meist stabilisiert. Ein über lange Zeit andauerndes Konfliktpotential ist für
Kinder hingegen viel schwerer zu bewältigen.
In der Mediation erlebt Holger Baur oft „sehr schöne und berührende“ Momente. Und wenn schwierige Punkte geregelt
werden können, dann empfindet er das immer wieder als „ganz
wunderbar“.
Barbara Breitsprecher
12684976-1
| Mandant=003
| Ausgabe 10für
| Ruhält Dr.
Poloczek Vorträge
Interessierte mit Bildern
brik 6000 | ET=11.07.2009| V=0003
seiner
eigenen
Fälle.
Bitte
um
rechtzeitige
Reservierung:
, zuletzt geändert von , erstellt 09.07.2009,
09:30:45 von BAUERJÖ
Tel. 0761 / 409 8998.
Praxistag der offenen Tür
Dienstag, 8. Dezember 2015, von 18 – 21 Uhr
Neue Praxiszeiten:
Mo.–Do. 8.00–20.00 Uhr
Freitag 8.00–13.00 Uhr
– nach Vereinbarung –
Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 21
KONZERT
©Foto: Dorothea Baltzer
Hanno Botsch Trio
Dorothea Baltzer
Musikalische
Zeitreise
Poesie aus einem verborgenen Matriarchat:
Die Frau im jiddischen Lied und Gedicht.
Eine musikalische Zeitreise .
J
üdische Frauen haben über Jahrhunderte
die Gesellschaft im europäischen Raum
mitgeprägt. Dieses „verborgene Matriarchat
wollen die Musiker Hanno Botsch (Klavier und
Violine), Dorothea Baltzer (Gesang und Rezitation) sowie Andres Buchholz (Bass) auf Einladung
der Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule
und der Getrud-Luckner-Bibliothek in seinem
Wirken mit Gedichten und Liedern vorstellen.
Bereits seit 1963 interpretiert Hanno Botsch jiddisches Liedgut, mit seinem neuen Programm begibt
es sich auf Spurensuche der Frauen im Judentum.
Dabei hat er sich von Rachel Monika Herweg und
deren These zum „verborgenen Matriarchat“ inspirieren lassen.
Hanno Botsch möchte die Rolle der Frau in der
jüdischen Kultur und Gesellschaft im historischen
und kulturellen Zusammenhang unter einem neuen
Blickwinkel beleuchten. Es soll der Geschichte der
jüdischer Frauen vom Altertum bis zur Neuzeit gerecht werden. Die Frau ist der Schlüsselmoment des
Judentums, allein dadurch, dass als Jude gilt, wer
von einer jüdischen Mutter geboren wurde. So hatten jüdische Frauen lange vor anderen Kulturen ein
Rolle der Frau
im Judentum
Die Grundlage der traditionellen jüdischen Sicht
zur Stellung der Frauen in
Familie und Gesellschaft
entspringen einer patriarchalischen Kultur biblischer und talmudischer
Zeiten. Einerseits wurde
die Frau in ihrem täglichen
Wirken hochgeschätzt,
doch andererseits wurde
sie oft benachteiligt. Unter
anderem gab es die räumliche Trennung von Mann
und Frau in der Synagoge.
Auch die Bat-Mitzwa-Feier
wurde den Mädchen lange Zeit vorenthalten.
Poesie aus einem
verborgenen Matriarchat
Die Frau im
Lied und
Eine musikalisch-
Jiddischen
Gedicht
poetische Zeitreise
Dorothea Baltzer
Gesang und Rezitation
Hanno Botsch
Klavier und Violine
Andres Buchholz
Bass
„Jiddische Lieder
und Gedichte voller Schönheit und
Witz“
Trio Hanno Botsch
Erbrecht und einen eigenen Namen, außerdem wurden sie zu einer Zeit bereits in Lesen und Schreiben
unterrichtet, als bei anderen Völkern diese Kenntnisse noch als Herrscherwissen galten.
Das Trio gestaltet einen Abend voll lyrischer Schönheit und jiddischem Witz, anregend und besinnlich
zugleich. Begleitet werden die gelesenen und musikalisch vorgetragenen Beiträge von Bild- und Filmprojektionen. Letztlich ist es eine Liebeserklärung
an eine verfolgte und vernichtete Kultur, die das
Hanno-Botsch-Trio hier bietet.
Gertrud-Luckner-Gewerbeschule, Freiburg,
Kirchstr.4
Donnerstag, 12. November, 19:00 Uhr Eintritt 10/5 €
Veranstalter: Geschichtswerkstatt der Lessing-Realschule
und Gertrud-Luckner-Bibliothek
Hanno Botsch
Andres Buchholz
Unterstützt von: Kulturamt Freiburg, Förderkreis Gertrud Luckner e.V.,
Freunde der Lessing-Realschule e.V.
Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 23
TIPPS
„Studentische Korporationen zwischen exklusivem Standesverein und demokratischer Öffnung“
Schulen der Männlichkeit
Freitag, 13. November, 20 Uhr
In den Burschenschaftlichen Blättern von 1980 war noch
zu lesen: „Unser Burschenbrauchtum ist immer auf eine
männliche Gruppe abgestimmt. Die menschliche Weltordnung ist auf das Männliche ausgerichtet.“ Seit 1980 sind
dreieinhalb Jahrzehnte vergangen und das Bild bedarf der
Überprüfung. Was ist mit den Verbindungen in dieser Zeit
passiert? Diesen Fragen geht der Publizist Gerhard Schäfer
nach und zeigt auf, dass trotz rhetorischer Veränderungen Studentenverbindungen noch immer als Schulen der
Männlichkeit zu begreifen sind.
Veranstaltung der Autonomen Antifa Freiburg in Kooperation mit dem Gender-Referat, dem Regenbogen-Referat
und dem Referat für politische Bildung des StuRa Freiburg.
n Freitag, 13. November, 20 Uhr, KTS, Basler Straße 103
Narren, Schellen und Marotten ...
Mittwoch, 11. November, 20 Uhr
Die Fastnacht hat viele Wurzeln und hat im Laufe der Zeit
unterschiedliche Formen entwickelt. Pünktlich zu Beginn der
sogenannten fünften Jahreszeit lädt die katholische Seelsorgeeinheit Freiburg Wiehre-Günterstal ein zu dem Vortrag „Narren,
Schellen und Marotten… - Fastnacht, ein christlicher Brauch?“
mit dem Kunsthistoriker Peter Kalchthaler.
Der Vortrag informiert über die Entwicklung sowie über die
Herkunft und Bedeutung der Bräuche und welche Gegenstände
(Masken etc.) dabei eine Rolle spielen.
n Mittwoch, 11. November, 20 Uhr Pfarrzentrum St. Franziskus,
Prinz-Eugen-Str. 2, Der Eintritt ist frei – Spenden erbeten.
24 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
Kommunales Kino im Alten Wiehrebahnhof
HECKER‘S WEG - DER KURZE TRAUM
VON DER FREIHEIT 1848
Sonntag, 8.November, 11 Uhr
Ohne den charismatischen Anführer Friedrich Hecker ist die
Badische Revolution von 1848 nicht denkbar. In seiner Person
vereinten sich Hoffnung und Aufbruch der Freiheitskämpfer – aber auch das dramatische Scheitern der freiheitlichen
Erhebung.
Schon zu Lebzeiten bildete sich ein wahrer Kult um die Person
Heckers, der nach Niederlage und Flucht bis in seine neue
Wahlheimat Amerika schwappte. Zahlreiche Lieder über ihn
entstanden, und sein berühmter „Heckerhut“ darf bei keinem
Gedenken an die Zeit des Freiheitskampfes von 1848 in Baden
fehlen.
Zur Erinnerung an Friedrich Hecker und die revolutionären
Ereignisse in Baden veranstaltet die „Initiative zur Erinnerung
an die Badische Revolution“ in Zusammenarbeit mit dem
Kommunalen Kino eine Film-Matinée. Der 30-minütige Film
„Heckers Weg“ von 1998 zeichnet den Aufstand von 1848
nach. Der Regisseur des Films, Jürgen Stumpfhaus, wird zusammen mit einigen Mitspielenden zu Gespräch und Diskussion anwesend sein. Einführung: Heinz Siebold, musikalische
Umrahmung: Olaf Creutzburg, Moderation: Andreas Meckel.
Aufführung in Kooperation mit der Initiative zur Erinnerung
an die badische Revolution.
n Sonntag, 8. November, 11 Uhr,
Kommunales Kino im Alten Wiehrebahnhof,
der Eintritt ist kostenlos;
Kartenreservierung ausschließlich unter Tel. 0761-459800-22
(AB) und unter: www.koki-freiburg.de
(Karten bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen)
TIPPS
ZEIT // THE MILD //
MENTAL DISTRESS
Freitag, 13. November, 22 Uhr
Die Band ZEIT kommen aus dem Hardcore-Hotspot Venedig und spielen schnellen und chaotischen Hardcore mit
deutlicher Metalkante. Fans von Converge sollten definitiv
mehr als ein Ohr riskieren.
http://zeithc.bandcamp.com/
THE MILD sind mit den Jungs von ZEIT zusammen auf
Tour und kommen auch aus Venedig. Musikalisch eine
Mischung aus Grindcore und Black Metal, die allen Anwesenden die Gehörgänge freipusten wird.
http://themild.bandcamp.com/
MENTAL DISTRESS aus Straßburg spielen Hardcorepunk
mit ziemlichem Fastcore-Einschlag. Spätestens mit ihrem
Nihil Baxter Cover werden sie diverse Herzen erobern.
http://mentaldistress.bandcamp.com/
n Freitag, 13. November,
22 Uhr, KTS,
Basler Straße 103
TERRAFRAID (UK) + EDGARVILLE
(UK) + THE EXHAUSTS (UK) + NO
METAL JUST WOODS
Freitag, 6. November, 20 Uhr
Terrafraid (aus Dundee) ist Schottlands wohl spannendste
Emo/Punk Band und für drei Monate (!) auf Europatour.
Dabei machen sie auch in Freiburg Halt. Mit dabei ihr Album
Despondent.https://terrafraid.bandcamp.com/
Edgarville (Blackburn, England) Emo/Indie ist ein ZweiMann-Projekt um den Tausendsassa Ed Hall und das erste Mal
in dieser Besetzung auf EU/UK Tour.
https://edgarville.bandcamp.com/
The Exhausts (London & Glasgow) ist ein Garage Pop Punk
Trio das seinem Namen alle Ehre macht.
https://theexhausts.bandcamp.com/
Außerdem sind No Metal Just Wood mit am Start. Vor einem
Jahr gegründet dürfen die Freiburger Jungs jetzt zum ersten
Mal KTS-Bühnen Luft schnuppern.
n Donnerstag, 12. November, 20 Uhr, KTS, Basler Straße 103
Gartenstraße 8
Freiburg
Gutschein
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Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin | 25
T IBPDPRS U C K
A
Buch-Tipp
Annette Pehnt
Briefe an Charley
Annette Pehnts neuer Roman beschäftigt sich mit Verweigerung.
Die Verlassene will die Trennung nicht akzeptieren und hält über
das Schreiben am Geliebten fest. Hier die ersten Seiten als Auszug:
D
as neue Jahr, schreibe ich an
CHARLEY, hat dreckig angefangen. Aber ich schreibe wieder an
dich. Ja, ich fange wieder an zu schreiben.
Gestern noch überall Schnee hingepudert,
jetzt sind die Straßen nass und bloß an
den Rändern von schwarzen Wülsten
gesäumt, Matsch und Silvesterasche. Nur
die Autos beim Gebrauchtwagenhändler
noch mit weißen Hauben besahnt. Eigentlich, schreibe ich an CHARLEY, kann ich
mir nicht anmaßen,
von unserer
Geschichte zu
schreiben. Ich
habe damals etwas mit dir erlebt, das
ist meine Geschichte;
du etwas mit mir, das
ist deine, und ob sich
Überschneidungen
ergeben, können wir
nicht mehr nachprüfen. Am Ende wird
meine Geschichte von mir und CHARLEY eine meiner Lebensgeschichten sein,
schreibe ich an CHARLEY, sehr viele davon
gibt es ja nicht, mach dir nichts vor. Und
wenn wir alt werden, schrumpfen die
sieben oder acht auf ein oder zwei, wie
bei Frau Becker, die ich früher gehütet
habe, wenn ihre Tochter in die Oper oder
mit ihrem lieben Herrn, wie sie ihren Verehrer nannte, essen gehen wollte. Ich saß
bei Frau Becker, einer winzigen ledrigen
Person, der ihre Tochter die dünnen Haare
sorgfältig in der Mitte gescheitelt hatte, so
dass längs über ihren Schädel eine nackte
rosa Schneise die Haarfederchen teilte. Die
ersten Male sprach sie nicht mit mir, wollte
aber auch nicht, dass ich in die Zeitung
schaute oder aus dem Fenster. Ich sollte ihr
gegenübersitzen, an einer Art Pult, auf das
die Tochter einen Teller mit Apfelschnitzen
gestellt hatte. Frau Becker hatte eine geräuschvolle Art zu schweigen, sie räusperte sich, sie knirschte mit dem Unterkiefer
und zupfte sich die Ärmel zurecht, in
dem einen hatte sie ein Stofftaschentuch
verborgen, das sie manchmal herauszog,
um sich damit die doch völlig trockene
Stirn abzutupfen. Auch ihre Hände waren
trocken und rissig, mit den Fingern spielte sie an der Armlehne und fuhr an der
Tischkante entlang,
und die Füße setzte
sie immer neu nebeneinander, während ihr Blick über
mich hinwegglitt,
im Raum herumfuhr
und wieder rasch
zu mir schwenkte,
als ob sie kontrollieren wollte, dass ich
noch anwesend sei. Dann und wann schob
sie sich einen Apfelschnitz zwischen die
Zähne. Ich versuchte, mit höflichen Fragen
ein Gespräch in Gang zu bekommen, und
später gelang das auch, aber die ersten
Male gab es nur ein langsames, abfälliges
Kopfschütteln, ich hatte mich noch nicht
genügend bekannt gemacht, so schien es.
Bei Frau Becker lernte ich, dass es genügt,
immer wieder zu kommen, still dazusitzen
und durch beharrliche Anwesenheit einen
höheren Bekanntheitsgrad zu gewinnen.
Es war wie ein Preis, als sie mir zum ersten Mal etwas erzählte, ganz ohne dass
ich gefragt hätte. Ich habe einmal Jesus
getroffen, sagte sie. Ich schrak hoch, ich
hatte wie immer nichts erwartet, auf der
Kommode im Flur lag mein Geld, das ich
nachher würde einstecken können, wenn
die Tochter aus der Oper zurückkam, mit
Im Schreiben
entwickeln
sich Gedanken
Die Freiburger Schriftstellerin Annette Pehnt hat für
ihre Romane zahlreiche Literaturpreise bekommen.
Ihr aktueller Roman „Briefe
an Charley“ ist die gedankliche Auseinandersetzung
einer Verlassenen mit ihrem Geliebten. In ihren Briefen an ihn dreht
und wendet sie die gemeinsame Zeit und
wächst damit über die Wut, Sehnsucht und
Erinnerung hinaus. Letztlich stellt sich die
Frage: Wie war es wirklich?
» Ich habe damals etwas
mit dir erlebt, das ist meine Geschichte; du etwas
mit mir, das ist deine…“
26 | Freiburg Unterwiehre Stadtteilmagazin
leuchtenden Lippen und vor Dankbarkeit
glitzernden Augen und mit Zigarettenrauch in den Haaren. Frau Beckers Stimme war tiefer, als ich gedacht hatte, und
während sie sprach, schaute sie auf meine
Stirn. Später erzählte die Tochter, Frau Becker sei fast blind und könne nur noch sehr
helle und sehr dunkle Flecken unterscheiden. Meine Stirn muss sehr hell gewesen
sein damals. Jesus, rief ich, wirklich, wann
war das denn. Aber sie hörte mich gar
nicht, sie hatte schon weitergeredet.
Er ging durch die Fußgängerzone in Oslo,
sagte sie, ich wusste gleich, dass er es war,
dabei trug er gar keinen Bart.
GASTROTIPP
Pfiffige Ideen & deftig Traditionelles
J
etzt beginnt die richtige Jahreszeit
für deftige Gerichte. Das Augustiner im Bankepeter in der Schwarzwaldstraße bietet in seiner gemütlichen,
offenen und unkomplizierten Gaststätte
auch eine traditionelle badische Karte
an, auf der unter anderem Flädlesuppe
und Leberle zu finden sind. In der neu
gestalteten Küche wird jetzt aber auch
eigene Pasta hergestellt und zu hausgemachten, leckeren Nudelgerichten frisch
verarbeitet.
Bodo Zink, der das Augustiner seit über
zwölf Jahren erfolgreich betreibt, und sein
neuer Küchenchef Christian Hörster lieben
es einfallsreich, und dazu gehören auch
pfiffige Ideen, um Tradition und Moderne
auf dem Teller zu vereinen. Diese gelunge-
ne Mischung zeigt sich auch im Augustiner
selbst: Neben dem gemütlichen Gastraum
und dem hellen Wintergarten gibt es auch
eine lässige Lounge, die jeden Freitag und
Samstag bis zwei Uhr nachts geöffnet ist.
Hier schüttelt und rührt der bekannte Barmixer Franky Le Shaker seine legendären
Cocktails. Wer vorab schon mal einen
Blick auf die Räume werfen will: Auf der
Homepage des Augustiners gibt es jetzt eine
virtuelle 360-Grad-Tour.
Im Augustiner ist eben alles möglich: Nur
auf ein Bier mit Häppchen vorbei kommen
oder aber gut essen, beispielsweise ein
saftiges Steak mit frei wählbaren Beilagen,
ebenso kann man aber auch stilvoll bunte
Cocktails schlürfen. Kein Wunder, dass sich
hier Menschen aller Altersgruppen wohlfühlen. Jeden Sonntag ist von 11.30 bis 22
Augustiner im Bankepeter
Uhr großer Schnitzeltag im Augustiner. Bei
den günstigen Preisen ist dieser Tag schon
beinahe so etwas wie ein etablierter Familientag an dem gerne auch mal drei Generationen an einem Tisch sitzen. Und bevor es
einem der Kinder langweilig werden kann,
kommt eines der vielen vorrätigen Brettspiele auf den Tisch.
Zu Silvester kann im Augustiner ab sofort
ein spezielles sechsgängiges Menü gebucht werden. Im Anschluss wird dann
kräftig gefeiert, mit Tanz und Musik in der
Cocktaillounge.
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79117 Freiburg
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