Geschäftsbericht 2012

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Geschäftsbericht 2012
Geschäftsbericht 2012
Sick auf einen Blick
Kennzahlen
2008
2009
2010
2011
2012
Veränderung in %
Umsatzerlöse
in Mio. EUR
737,3
596,8
748,9
902,7
971,3
7,6
EBITDA
in Mio. EUR
98,5
42,0
96,3
114,8
119,3
3,9
EBIT
in Mio. EUR
71,3
11,3
67,5
83,4
84,1
0,8
Jahresergebnis
in Mio. EUR
45,3
3,5
42,9
52,0
58,9
13,3
Cashflow
in Mio. EUR
64,0
44,8
41,8
39,5
76,6
93,9
per 31. Dezember
5.092
4.919
5.193
5.853
6.302
7,7
Jahresdurchschnitt
5.031
4.995
5.053
5.674
6.154
8,5
213
199
197
211
239
13,3
11,3
Mitarbeiter
Auszubildende ¹
1
2
Personalaufwand
in Mio. EUR
290,7
276,0
316,9
361,8
402,7
Investitionen ²
in Mio. EUR
42,8
22,9
30,0
47,8
52,1
9,0
Abschreibungen
in Mio. EUR
27,2
30,6
28,9
31,4
35,2
12,1
F&E-Aufwand
in Mio. EUR
68,4
64,6
67,3
80,4
93,5
16,3
Bilanzsumme
in Mio. EUR
455,9
440,9
507,5
576,3
609,7
5,8
Eigenkapital
in Mio. EUR
220,9
206,8
234,3
269,3
294,0
9,2
Eigenkapitalquote
in %
48,5
46,9
46,2
46,7
48,2
Eigenkapitalrentabilität in %
25,8
1,7
22,4
24,0
25,0
ROCE
in %
22,0
3,7
20,1
21,5
20,0
Netto-Umsatzrendite
in %
6,1
0,6
5,7
5,8
6,1
Earnings per Share
in EUR
1,72
0,13
1,64
1,99
2,25
Jahresdurchschnitt
in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
13,1
Produkteglossar
LFP Cubic
Flexibel bis zur Sondenspitze ist dieser intuitiv
bedienbare Füllstandsensor mit TDR-Technologie.
Seite 24
MHF15
Der MHF15 ist ein kompakter
optischer Füllstandgrenzschalter, der sich vor allem durch seine
extrem einfache Inbetriebnahme
auszeichnet.
Seite 24
LMS123
RFU630
LAC
Logistic Access Control:
Elektronisches und vollautomatisches System
für Sicherheitsaufgaben
bei virtueller Zutrittskontrolle für Tore und
Zufahrten.
Seite 31
CDB
ELG Short Range
Dieses hochrobuste Automatisierungs-Licht­
gitter mit Aluminium-Gehäuse wurde für
­einfache schaltende Anwendungen entwickelt.
Seite 30
Dusthunter
Staubmessgerät zur Messung von Staubkonzentrationen
unabhängig von der Gasgeschwindigkeit, Feuchtigkeit oder
Ladung der Partikel. Seite 36
MCS100E HW
Analysensystem zur kontinuierlichen
Rauchgasüberwachung in Industrieanlagen, zum Beispiel auf der Rohgasseite, bei der Prozesskontrolle
oder Abluftüberwachung.
Seite 37
SICK ist einer der weltweit f­ ührenden
­Hersteller von ­Sensoren und Sensor­lösungen
für ­industrielle A­ nwendungen. Das 1946
­ r.-Ing. e. h. Erwin Sick g­ egründete
von D
­Unternehmen mit Stammsitz in Waldkirch
­ reisgau zählt zu den T­ echnologie- und
im B
Markt­führern und ist mit zahl­reichen Tochter­
gesellschaften rund um den Globus präsent.
TüfTLern eIne STImme geben.
Im Frühjahr 2
Stimme. Ihne
lich erfolgrei
Inhalt
02 12
LebenSLänGLICh MIT beWährUnG.
Qualifizierte, kreative und einsatzbereite Mitarbeiter stellen eine unserer größten Stärken dar. Ihre vielseitigen
Potenziale verleihen SICK besondere Kraft. Unsere Mitarbeiter an den mehr als 40 Standorten weltweit sollen jeden
Tag zeigen können, was in ihnen steckt. Gerade dann, wenn sich das Unternehmen weiterentwickelt. Deshalb fördern
wir sie konsequent und bilden sie weiter. Und zwar lebenslang. Wir finden das intelligent.
16 20
Mitarbeiterverteilung nach Regionen
Entwicklung Weiterbildungs­
aufwand 2010 – 2012
in %
Americas
in Mio. EUR
7,7 %
Deutschland
60,9 %
7,8
18,6 %
7,3
eMeA
5,8
Asia / Pacific 12,8 %
2010
2011
2012
12
16
26 32
SICK-geschäftsbericht 2012
SICK-Geschäftsbericht 2012
17
Vorwort des Vorstands
02
Konzernabschluss 2012 59
Bericht des Aufsichtsrats 06
Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung
60
neue Markenkommunikation
12
Konzern- Gesamtergebnisrechnung60
Globaler Kompetenzaufbau
16
Konzern-Kapitalflussrechnung61
KonzernBil anz62
ErschlieSSen neuer Geschäftsfelder
KonzernEigenkapitalveränderungsrechnung64
Industrial Instrumentation
20
Building Automation
26
Maritime Solutions
32
Entwicklung des
Konzern-Anl agevermögens112
Konzernl agebericht 2012
39
Buchwerte, Wertansätze und
beizulegende ZeitWerte
116
Geschäft und Rahmenbedingungen
40
Aufstellung des Anteilsbesitzes
118
Forschung und Entwicklung
41
Ertragsl age44
KonzernAnhang66
Bestätigungsvermerk122
Vermögensl age48
Der Vorstand der SICK AG
Finanzl age50
Der Aufsichtsrat der SICK AG
124
Umwelt50
Finanzkalender 2013
126
Mitarbeiter51
Nachtragsbericht53
Chancen- und Risikobericht
53
Ausblick56
123
2Sick-Geschäftsbericht 2012
Finanz- und Schuldenkrisen sorgten 2012 für Unsicherheit. Ungeachtet der rauen See hat SICK erneut ein Rekordjahr
hingelegt. Wie? Dank Lösungs-Know-how, neuer Organisation, globaler Präsenz und der enormen Kompetenz unserer
Mitarbeiter haben wir weiter Fahrt aufgenommen. Der weltweite Rationalisierungsdruck gab uns zusätzlichen Rückenwind. Im Jahr 2013 werden die Herausforderungen nicht kleiner werden. Aber wir sind darauf vorbereitet. Und gehen
sie deshalb mutig und optimistisch an. Wir finden das intelligent.
3
Vorwort des Vorstands
Liebe Aktionäre, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Freunde von SICK,
im Jahr 2012 war die Welt vor allem durch Unsicherheit geprägt. Die Finanzwirtschaft stand und steht
vor großen Herausforderungen, die Schuldenkrisen in Europa und den USA führten zu zahlreichen
­Interventionen der Regierungen. Auch China und Japan suchen nach neuen Rezepten für Wachstum.
Inmitten dieser stürmischen Zeiten hat SICK ein weiteres Rekordjahr beim Auftragseingang
(994,9 Mio. Euro) und Umsatz (971,3 Mio. Euro) verbucht. Dies wirft die Frage auf: Wie hat es unser
Unternehmen geschafft, in einem solch schwierigen wirtschaftlichen Umfeld so erfolgreich sein?
Der erste Grund für unseren Erfolg ergibt sich interessanterweise direkt aus den Turbulenzen auf den
Finanzmärkten. Die Marktteilnehmer sehen sich in solch rauen Zeiten enormem Druck in Bezug auf
­Rationalisierung und Ressourcenschonung ausgesetzt. Viele Investitionen werden hierauf ausgerichtet und müssen einen echten Mehrwert zur Leistungssteigerung der Marktteilnehmer beisteuern.
­Rationalisierung und Ressourcenschonung sind wichtig bei der Herstellung und Verpackung von Lebensmitteln, bei der Produktion von Autos, aber auch beim Verteilen von Paketen in der Logistikbranche, beim
­Verteilen des Gepäcks in Flughäfen oder bei der Erfüllung der Umweltnormen, beispielsweise in Kraft­
werken. Für diese Herausforderungen bieten wir mit unseren innovativen Sensorlösungen unter dem
Motto „SICK Sensor Intelligence.“ einen entscheidenden Mehrwert. Wir danken unseren Kunden für ihr
Vertrauen in unsere Kompetenz und Qualität. Wir werden auch im Jahr 2013 unser Bestes geben, um
einen wichtigen Beitrag zur Leistungssteigerung unserer Kunden zu erbringen – gerade dann, wenn die
Zeiten wieder ähnlich turbulent werden wie im letzten Jahr.
Der zweite Grund für unseren Erfolg ist direkt mit dem ersten verbunden, hat jedoch eine andere Facette.
Durch den Rationalisierungsdruck bei unseren Kunden verändert sich auch der Anspruch an uns. Ein
­Produkt aus einem Katalog herauszusuchen, um es in eine Anlage einzubauen, das war gestern. Heute
werden Lösungen für teilweise hochkomplexe Problemstellungen gefordert – egal, mit welcher ­unserer
unterschiedlichen Technologien wir diese Lösungen bewerkstelligen können. Es ist beispielsweise
nur von Interesse, dass die Adresse auf einem Paket richtig gelesen wird und nicht, welche Kamera­
technologie die Adresse liest. Auf diesen Anspruch haben wir uns in den letzten Jahren intensiv ein­
gestellt. Wir haben die Beratungskompetenz unseres Vertriebs, unser Applikations-Know-how zum
­Finden der Lösung und unsere Produktionsmethoden für die Herstellung hochqualitativer Produkte
weiter verbessert. Und wir freuen uns darüber, dass wir zusammen mit vielen Kunden außerordentlich
­interessante Lösungen mit großem Mehrwert erarbeiten konnten.
Aus unserer organisatorischen Aufstellung ergibt sich der dritte Grund für unseren Erfolg. Eine
oben beschriebene Kundenlösung kann aus einem Serienprodukt, aber auch aus einem ganzen
System ­bestehen – je nach tatsächlicher technologischer Herausforderung. Beide Konzepte, die
­Serienproduktion und der Systembau, bedingen eine spezielle Ausrichtung unserer Prozesse. Wir haben
im Jahr 2012 unsere produktgenerierenden Einheiten zur besseren Fokussierung neu aufgestellt und
4Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
gleichzeitig System-Engineering und Systembau für Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation konsequent weiterentwickelt. Diese erhebliche Zukunftsinvestition wird sich in kurzer Zeit bewähren, denn die
­Anforderungen unserer Kunden werden sich weiter hin zu anspruchsvollen Systemlösungen entwickeln.
Der vierte Grund für unseren Erfolg besteht in unserer globalen Aufstellung. Kunden sind nicht mehr lokal,
sondern global aktiv auf ihren Märkten. Wir bieten unsere Produkte und Lösungen deshalb in jedem industrialisierten Land mit entsprechender Vertriebsunterstützung an. Der Ausbau der globalen Präsenz im
Vertrieb, aber auch der globalen technischen Kompetenz in unseren Regional Product ­Centern in Europa,
Amerika und Asien ist eine wichtige Investition, um in Zukunft nachhaltig erfolgreich zu sein.
Der abschließende Grund ist die Kompetenz unserer Mitarbeiter. Da SICK über keine Bodenschätze verfügt, ist die Kompetenz unserer über 6.000 Mitarbeiter weltweit unsere wichtigste Ressource. Jeder von
ihnen hat im vergangenen Jahr einen bedeutenden Beitrag zu unserem Erfolg geleistet und Kompetenz,
Kreativität und Fleiß in das Unternehmen gebracht. Für dieses große Engagement bedanken wir uns sehr
herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.
Unser besonderer Dank gilt neben den Kunden und Mitarbeitern allen, die außerdem zum Erfolg von
SICK beigetragen haben, unseren Lieferanten und Partnern, die viele Innovationen erst möglich machen
sowie unseren Gesellschaftern und den Mitgliedern des Aufsichtsrats für ihre Unterstützung und ihr
Vertrauen.
Auch das Jahr 2013 wird kein ruhiges Jahr werden. Unsere langfristig ausgerichtete, nachhaltige Aufstellung wird es uns aber wieder erlauben, Erfolgsrezepte für solch unsichere Zeiten zu finden. Viele Herausforderungen liegen vor uns, aber wir haben die besten Voraussetzungen dafür, uns diesen mutig, selbstbewusst und mit Optimismus zu stellen.
Mit den besten Grüßen,
Der Vorstand
Dr. Robert Bauer
(Vorsitzender)
Reinhard Bösl
Dr. Martin Krämer
Markus Paschmann Markus Vatter
5
Bericht des Aufsichtsrats
Klaus M. Bukenberger,
Aufsichtsratsvorsitzender
Trotz der anspruchsvollen gesamtwirtschaftlichen Rahmen­bedingungen
des Geschäftsjahres 2012 blickt der SICK-Konzern auf ein weiteres
erfolgreiches Jahr zurück; Umsatz und Auftragseingang erreichten neue
Rekordwerte.
Die Gesellschaft hat ihre Marktposition stärken und ausbauen können und zudem mit gezielten
­Investitionen aktive Zukunftsvorsorge betrieben. Vor dem Hintergrund volatiler Märkte beschäftigte sich
der Aufsichtsrat eingehend mit der Marktsituation der relevanten Konzerngesellschaften sowie mit der
Umsatz-, Auftrags-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung im SICK-Konzern.
6Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
„ Die Gesellschaft hat ihre Marktposition stärken und
Der Aufsichtsrat hat die Entwick­ausbauen können und zudem mit gezielten Investitionen
lung der Gesellschaft sorgfältig und
­aktive Zukunftsvorsorge betrieben.“
fortlaufend überwacht und seine Auf­
gaben in den Sitzungen des ­Plenums
wahrgenommen. Im Berichtsjahr
2012 fanden fünf turnusmäßige Sitzungen statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand darüber hinaus
in stetigem Kontakt mit dem Vorstand und hier insbesondere mit dem Vorsitzenden. Dabei unterrichtete
der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Entwicklung der Gesellschaft, die strategische Unternehmensplanung sowie Angelegenheiten von wesentlicher Bedeutung. Bei
der Ausübung seiner ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben war dem
Aufsichtsrat das Risiko- und Compliance-Management ein besonderes Anliegen; zustimmungspflichtige
Geschäfte wurden im G
­ remium intensiv erörtert. Die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat war stets von einem vertrauensvollen Austausch geprägt. Den Beschlussvorschlägen des Vorstands
hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt.
S c hwerpu nk t e d er B er at u n g en im Au f s i c h t sr at
In der Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 29. März 2012 befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit
dem vom Wirtschaftsprüfer vorgelegten Jahresabschluss der SICK AG und dem Konzernabschluss zum
31. Dezember 2011 und billigte diese. Gegenstand ausführlicher Erörterungen waren darüber ­hinaus
die Berichte des Vorstands zur Segment-, Markt- und Wettbewerbsentwicklung sowie der Finanz-,
­Vermögens- und Ertragslage des SICK-Konzerns. Der Aufsichtsrat stimmte dem Vorschlag des Vorstands
zur Verwendung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2011 zu und verabschiedete die Tagesordnung
für die Hauptversammlung. Schließlich wurde dem Vorschlag des Nominierungsausschusses über die
Vertreter der Anteilseigner zur Wahl in den Aufsichtsrat zugestimmt.
In seiner Sitzung vom 23. Mai 2012 diskutierte der Aufsichtsrat unter anderem ausführlich die
Geschäftslage der Gesellschaft. Daneben erörterte der Aufsichtsrat das Management-Buy-out des nicht
zum Kerngeschäft des SICK-Konzerns zählenden Sondergeschäfts der israelischen Tochtergesellschaft
und stimmte diesem zu. Darüber hinaus befürwortete der Aufsichtsrat den Standort Waldkirch-Buchholz
für eine Erweiterung des Logistikzentrums.
Nach der Hauptversammlung fand am 23. Mai 2012 die konstituierende Aufsichtsratssitzung der neu
gewählten Aufsichtsratsmitglieder statt.
7
Neben einer umfassenden Erörterung des Geschäftsverlaufs war die strategische Weiterentwicklung
des SICK-Konzerns ein Themenschwerpunkt der Sitzung vom 25. und 26. September 2012. Der vom Vorstand vorgelegten Mittelfristplanung erteilte der Aufsichtsrat nach intensiver Diskussion seine Zustimmung. Das Gremium setzte sich zudem mit den laufenden Aktivitäten der Integration des Geschäfts der
SICK Maihak GmbH in die SICK AG auseinander, die zum 31. Dezember 2012 ihren Abschluss gefunden
hat. Themen der Beratung waren außerdem Fragen der Compliance und des Risikomanagementsystems
der SICK AG, über die der Prüfungsausschuss ausführlich informierte. Ferner unterstützte der Aufsichtsrat die Initiative des Vorstands, anlässlich des 90. Geburtstags der Witwe des Firmengründers und
Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats, Frau Gisela Sick, einen „Gisela und Erwin Sick-Lehrstuhl“ für Mikrooptik an der Universität Freiburg einzurichten.
In der Sitzung vom 14. Dezember 2012 erörterte der Aufsichtsrat ausführlich das Budget des SICKKonzerns für das Geschäftsjahr 2013 und bewilligte dieses. Vor dem Hintergrund der Schaffung einer
effizienteren Vertriebsstruktur hat der Aufsichtsrat des Weiteren der Ausgliederung des Regional Product
Centers aus der Vertriebsgesellschaft in Singapur zugestimmt sowie der Veräußerung der von der SICK
Maihak GmbH gehaltenen Anteile an der SICK Maihak Taiwan. Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns und der Erhöhung der regionalen Vertriebspräsenz erteilte der Aufsichtsrat
­darüber hinaus sowohl der Gründung einer Tochtergesellschaft „Naher und Mittlerer Osten“ in Dubai
seine Zustimmung als auch dem Erwerb der Anteile des brasilianischen Anbieters von Systemen im
Bereich der Maschinensicherheit, Ação Solução. Weiterhin ermächtigte der Aufsichtsrat den Vorstand
zur Errichtung eines neuen Entwicklungsgebäudes am Standort Waldkirch und eines Produktions­
gebäudes am Standort Reute.
Per s o nel l e V er än d eru n g en in Vo r stand u nd Au f s i c h t sr at
Mit Wirkung zum 1. Juli 2012 hat der Aufsichtsrat der SICK AG Herrn Dr. Martin Krämer – als zusätz­
liches Vorstandsmitglied verantwortlich für Personal, Einkauf, Recht und Compliance – in den Vorstand
der SICK AG berufen. Der Aufsichtsrat trägt damit dem stetigen Wachs„ Mit Wirkung zum 1. Juli 2012 hat der Aufsichtsrat der
tum der Gesellschaft im globalen
Maßstab sowie der Bedeutung der
SICK AG Herrn Dr. Martin Krämer – als zusätzliches
Compliance Rechnung.
Vorstands­mitglied verantwortlich für Personal, Einkauf, Recht
und Compliance – in den Vorstand der SICK AG berufen.“
Im April 2012 fanden turnusgemäß
die Neuwahlen der Vertreter der
Arbeitnehmer im Aufsichtsrat durch
die Beschäftigten der deutschen Konzernunternehmen statt. Dabei wurde Frau Gabriele Volk neu in den
Aufsichtsrat gewählt. Frau Volk folgte auf Frau Marion Bentin, die aufgrund ihrer bevorstehenden Altersteilzeit für eine Neuwahl nicht mehr zur Verfügung stand. Der Aufsichtsrat dankt Frau Bentin für ihre
8Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
wertvollen Beiträge und ihre Initiative. Die Herren Gustav Kasper und Roberto Hernandez, der Vertreter der leitenden Angestellten, Herr Roland Schiller, sowie die Vertreter der Gewerkschaften, Herr Dr.
Matthias Müller und Herr Herrmann Spieß, wurden in den Wahlen durch die Arbeitnehmer bestätigt.
Am 14. Mai 2012 verstarb der langjährige Vorsitzende des Betriebsrats und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der SICK AG, Gustav Kasper. Seit 2007 vertrat Herr Kasper mit großem
­Engagement und Zuverlässigkeit die Interessen der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat; er hat die Kultur des
Unternehmens wie des Gremiums entscheidend mitgeprägt. Sein Andenken werden wir in Ehren halten.
Die Nachfolge im Aufsichtsrat trat Herr Engelbert Herbstritt als im Rahmen der Wahlen der
Arbeitnehmer­vertreter für den Aufsichtsrat gewählter Ersatzkandidat an.
Mit Beendigung der Hauptversammlung vom 23. Mai 2012 endeten die Ämter der Vertreter
der Anteilseigner im Aufsichtsrat der SICK AG. Im Rahmen dieser Hauptversammlung erfolgten daher die Neuwahlen der Anteilseignervertreter für die Zeit bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2016 beschließt. Mit der
Wahl von Herrn Franz Bausch, Herrn Prof. Dr. Mark K. Binz, Herrn Klaus M. Bukenberger, Herrn Dr.
Ronaldo H. Schmitz, Frau Renate Sick-Glaser sowie Herrn Prof. Dr. Horst Wildemann wurden alle
­bisherigen Vertreter der Anteilseigner in ihren Ämtern bestätigt. Im Anschluss an die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat in seiner konstituierenden Sitzung Herrn Klaus M. Bukenberger zum Vorsitzenden und Herrn Roberto Hernandez zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums.
In t en s i v e Arb ei t in d en Au s s c h ü s sen d e s Au f s i c h t sr at s
Zur effizienten Wahrnehmung seiner ihm obliegenden Aufgaben hat der Aufsichtsrat vier Ausschüsse
eingerichtet: den Prüfungsausschuss, den Personalausschuss, den Investitionsausschuss und den
Vermittlungsausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG. Vor dem Hintergrund der Wahl der ­Vertreter
der Anteilseigner im Aufsichtsrat wurde bereits im Dezember 2011 ein Nominierungsausschuss
gebildet. Im Zuge der personellen Veränderungen im Aufsichtsrat wurden auch die Ausschüsse mit
Wirkung zum 23. Mai 2012 neu besetzt. Nach wie vor führt der Aufsichtsratsvorsitzende in allen
­Ausschüssen, mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, den Vorsitz.
Der Prüfungsausschuss, bestehend aus Herrn Prof. Dr. Mark K. Binz, Herrn Klaus M. ­Bukenberger,
Herrn Roberto Hernandez, Herrn Dr. Matthias Müller sowie Herrn Franz Bausch als Ausschuss­
vorsitzendem, hat im Berichtsjahr zweimal getagt. In seiner ersten Sitzung diskutierte der Prüfungs­
ausschuss in Anwesenheit des Vorstands und des Abschlussprüfers ausführlich den Jahres­
abschluss der SICK AG und des SICK-Konzerns und bereitete die Entscheidung zur Billigung durch
das Gesamtgremium vor. In der Herbstsitzung beriet der Prüfungsausschuss schwerpunktmäßig über
das konzern­weite Working Capital Management, die Steuerung der Finanzströme im Konzern und
9
befasste sich darüber hinaus eingehend mit dem Risikomanagement, dem Risikobericht, der internen
Revision und dem internen Kontrollsystem sowie mit der Compliance-Organisation im Unternehmen. Auf
der Tagesordnung stand ferner die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte für das laufende Berichtsjahr.
Dem Personalausschuss gehören Herr Franz Bausch, Herr Roberto Hernandez, Frau Renate Sick-Glaser,
Herr Herrmann Spieß und Klaus M. Bukenberger als Ausschussvorsitzender an. 2012 hielt der Personalausschuss fünf Sitzungen ab und bereitete unter anderem die Bestellung von Herrn Dr. Martin Krämer
zum Vorstand der SICK AG zum 1. Juli 2012 vor. Daneben befasste sich der Personalausschuss mit
­Fragen der Vorstandsvergütung sowie der Vorbereitung von Genehmigungen durch das Gesamtgremium.
Dem Investitionsausschuss, der im Berichtsjahr einmal tagte, gehören die Herren Franz Bausch, Engelbert Herbstritt, Roland Schiller und Klaus M. Bukenberger als Ausschussvorsitzender an. Der Investitionsausschuss bereitete unter anderem die Entscheidung über das Investitionsbudget 2013 vor und befasste
sich eingehend mit der langfristigen Investitions- und Finanzierungsplanung des SICK-Konzerns.
Der Nominierungsausschuss, bestehend aus Frau Renate Sick-Glaser, Herrn Franz Bausch, Herrn Prof.
Dr. Mark K. Binz und Herrn Klaus M. Bukenberger, hat dem Aufsichtsratsgremium Wahlvorschläge für die
Aktionärsvertreter im Aufsichtsrat unterbreitet. Dieses Gremium kam im Berichtsjahr einmal zusammen.
Auch im Geschäftsjahr 2012 bestand keine Notwendigkeit, den Vermittlungsausschuss, dem Frau
Renate Sick-Glaser, Herr Roberto Hernandez, Herr Herrmann Spieß sowie Herr Klaus M. Bukenberger als
Ausschuss­vorsitzender angehören, einzuberufen.
Die Ausschussvorsitzenden haben in den jeweils folgenden Plenumssitzungen ausführlich über die Arbeit
der Ausschüsse berichtet.
Prü f u n g d er Jahre s ab s c hlü s se
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, hat den nach HGB-Vorschriften
aufgestellten Jahresabschluss der SICK AG sowie den nach International Financial Reporting ­Standards
(IFRS) aufgestellten Konzernabschluss einschließlich der jeweils zugehörigen Lageberichte vom
31. Dezember 2012 nach den deutschen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung geprüft.
Die Abschlussprüfer berichteten über den Verlauf und die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung.
Sie standen auch für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Die Abschlussunterlagen und die
Prüfungs­berichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren sowohl in der
Prüfungs­ausschusssitzung vom 15. März 2013 als auch in der Aufsichtsratssitzung vom 21. März 2013
Gegenstand intensiver Beratungen. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Konzernabschluss und
der Konzernlagebericht den in § 315a Abs. 1 HGB genannten Vorgaben entsprechen; er hat für beide
Abschlüsse einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
10Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und nach dem abschließenden
­Ergebnis der vom Vorstand und vom Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen wurden vom Aufsichtsrat keinerlei Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss und den Konzernabschluss; der Jahresabschluss ist
damit fest­gestellt, dem Gewinnver„ Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungs­
wendungsvorschlag des Vorstands
wurde zugestimmt.
ausschuss und nach dem abschließenden Ergebnis der vom
Vorstand und vom Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen
erhoben.“
Der Vorstand hat zusätzlich einen
wurden vom Aufsichtsrat keinerlei Einwendungen
Bericht über die Beziehungen
zu verbundenen Unternehmen
(Abhängig­keitsbericht) verfasst und
dem Aufsichtsrat zusammen mit dem vom Abschlussprüfer erstellten Prüfungsbericht vorgelegt. Der
Abhängigkeits­bericht wurde durch den Abschlussprüfer geprüft und erhielt folgenden Bestätigungs­
vermerk: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen
hoch war.“
Der Aufsichtsrat hat im Rahmen seiner eigenen Prüfung des Berichts über die Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen festgestellt, dass keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind.
Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des SICK-Konzerns, dem Vorstand der
SICK AG, dem Management und den Arbeitnehmervertretungen aller Konzerngesellschaften für die
geleistete Arbeit und ihren großen Einsatz, durch den der SICK-Konzern seine positive Entwicklung auch
im Geschäftsjahr 2012 fortsetzen konnte.
Waldkirch im Breisgau, 21. März 2013
Der Aufsichtsrat
Klaus M. Bukenberger
Vorsitzender
11
Tüftlern eine Stimme geben.
12Sick-Geschäftsbericht 2012
Im Frühjahr 2013 startet SICK mit einer neuen internationalen Markenkommunikation. Sie gibt unseren Kunden eine
Stimme. Ihnen und den pfiffigen Lösungen, die mit unseren Produkten entstanden sind. Technisch perfekt. Wirtschaftlich erfolgreich. Das spricht für sich selbst. Wir finden das intelligent.
13
neue Markenkommunik ation
THIS IS SICK Sensor Intelligence.:
ein kleines bisschen verrückt und doch vernünftig
Piraten erkennt man heute nicht mehr am holzbein.
130212_Layout_2_1_de-eng.indd 1
Daniel ist Produktmanager bei bosch Packaging technology in Waiblingen. Seinem neffen hat er erzählt, dass er Piratenschreck
ist. Denn 10 % aller medikamente auf der Welt sind gefälscht. und stecken in täuschend echt nachgemachten Packungen. als
track-and-trace-Spezialist hat Daniel beschlossen, dieses Produktpiratentum zu bekämpfen. mit allen mitteln. Wie codelesern,
Scannern, encodern, Gabelsensoren und lichtschranken von Sick. Damit entwickelt er äußerst sichere Verpackungstechnik.
nun können originalprodukte durch etiketten, mikroschriftzüge, Farbcodes, Spezialtinten oder biologische wie chemische marker
von Fälschungen unterschieden werden. Daniel ist jetzt der albtraum eines jeden Piraten. und sein neffe mächtig stolz auf ihn.
Wir finden das intelligent. www.sick.de
NUR WER WIRKLICH VÖLLIG BLAU IST, HAT HIER FREIE FAHRT.
13.02.13 11:29
Alois ist bei der ASFiNAG in Graz/Plabutsch zuständig für alles Unterirdische. Alois will einen Tunnel, in dem es nie brennt.
Seine Vorgesetzten finden das ambitioniert. Alois findet Lasermesssensoren LMS511 und Wärmebildkameras im Vehicle Hot
Spot Detector VHD von SICK. Die scannen jetzt die Fahrzeugkarawane vor dem Karawankentunnel. Und ziehen alle Lkw
mit heißen Reifen, rotleuchtenden Bremsscheiben oder gefährlich erhitzter Ladung noch vor der Einfahrt aus dem Verkehr.
Alois findet, das ist ein Licht am Anfang des Tunnels. Wir finden das intelligent. www.sick.de
130208_Karawankentunnel_2-1.indd 1
Ideenreichtum und Innovationskraft sorgen dafür, dass mit unseren Produkten und
Dienstleistungen immer wieder neue Lösungen entstehen. Lösungen, die Grenzen
­verrücken. Die uns nach vorne bringen. Und unsere Kunden auch. Weil sie wirtschaftlich
vernünftig sind. Deshalb ­erzählen wir ihre Geschichte. Im Rahmen der neuen weltweiten
Markenkommunikation.
Muss Werbung für ein Technologie­
unternehmen dröge und langweilig sein?
Natürlich nicht. Darf ein Technologie­
unternehmen Humor haben? Selbstverständlich! Dort, wo wir zu Hause sind,
hat man es sympathisch vorgemacht.
„Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“
So ist das bei uns in Baden-Württemberg. Hier stellte Johannes Kepler unser
Weltbild auf den Kopf. Gottlieb Daimler
14Sick-Geschäftsbericht 2012
und Wilhelm Maybach erfanden den
schnelllaufenden Viertaktmotor. Carl
Friedrich Benz baute das erste Automobil. Ferdinand Graf von Zeppelin revolutionierte die Luftschifffahrt. Und seit
mehr als einem halben Jahrhundert
tagen hier die Nobelpreisträger, um die
Zukunft voraus zu denken. Erfindungsgeist hat Tradition bei uns im Ländle.
Nirgendwo in Deutschland werden so
viele Patente angemeldet wie in BadenWürttemberg. Und dazu tragen wir bei
SICK kräftig bei: mit mehr als 2.000
Patenten insgesamt.
Von unserem Stammsitz in Waldkirch
aus treiben wir Innovationen voran.
Vernetzen Ingenieurswissen über den
gesamten Globus. Für unsere Kunden.
Denn die stehen Tag für Tag vor großen
13.02.13 10:23
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
„ Erst wenn sich die technologische Idee als Produkt,
­Verfahren oder Dienstleistung durchsetzt und wirtschaftlich
erfolgreich ist, erst dann sprechen wir von Innovation.
Genau diese Einstellung ist es, die uns mit unseren
Kunden ­verbindet.“
Herausforderungen. Und wir mit ihnen.
Herausforderungen, über die wir uns
gemeinsam den Kopf zerbrechen. Bei
denen wir um viele Ecken denken. Herausforderungen, die uns einfach nicht
loslassen. Es lässt uns fast verzweifeln,
wenn wir ein technisches Problem nicht
gelöst bekommen. Es macht uns fast
verrückt, wenn ein klitzekleines Detail
nicht so mitspielt, wie wir uns das vor­
gestellt haben. Es fordert uns erst richtig
heraus, wenn es immer noch eine Toleranz von 0,003 Millimetern gibt, die zur
ganz großen Lösung fehlt.
Aufgeben? Kommt gar nicht in Frage.
Wir bleiben dran. Bis alles tadellos funktioniert. Auch das ist SICK. Wir zeigen
es denen, die uns belächeln. Die nicht
daran glauben, dass wir das hin­kriegen.
Tun wir aber doch. Hartnäckig zu sein,
gehört dazu, will man große Dinge bewegen. Und Neugier. Mut. Intelligenz. Lust
auf Neues. Nicht nur beim Feilen an der
technischen Finesse. Sondern auch bei
der praktischen Umsetzung. Erst wenn
sich die technologische Idee als Produkt, Verfahren oder Dienstleistung
durchsetzt und wirtschaftlich erfolgreich ist, erst dann sprechen wir von
Innovation. Genau diese Einstellung
ist es, die uns mit unseren Kunden auf
der ganzen Welt verbindet. Die uns und
unsere Kunden zu wertvollen Partnern
macht. Partnern, die sich gegenseitig
schätzen.
Und genau dieses Verständnis thematisieren wir nun in unserer neuen Marken­
kommunikation. Eine logische und
konsequente Fortführung. Bis 2008
hat SICK klassische Produktwerbung
betrieben. 2009 haben wir den Innovationsmarathon gestartet und innerhalb eines Jahres Woche für Woche ein
innovatives Produkt vorgestellt – 52 an
der Zahl. 2010 gingen wir auf Solutions
Tour und haben mehr als 100 Anwendungen in Szene gesetzt. Dort haben wir
viele findige Menschen kennengelernt.
Menschen, die scheinbar Unmögliches
möglich gemacht haben. Und mit intelligenten Lösungen ihre Unternehmen
voranbringen.
Diese Menschen und ihre ­Lösungen
s tehen im Mittelpunkt der neuen
­
Marken­kommunikation. Daniel, Robert,
Felia – lauter Tüftler, Entwickler,
­Ingenieure. Menschen, die besonders
erfindungsreich und innovationsfreudig
sind. Ein kleines bisschen verrückt eben
und doch vernünftig. Sie rücken wir nun
ins Rampenlicht. Ihnen geben wir nun
eine Stimme.
Die zentrale Botschaft lautet: SICK-­
Produkte sichern unseren Kunden die
Wertigkeit, Ausfallsicherheit und Verlässlichkeit ihrer Arbeit. Sie haben alles,
was Tüftler, Entwickler und Ingenieure
brauchen. Sie passen einfach. Und: Niemand versteht das Denken und die Welt
seiner Kunden so gut wie SICK.
Und warum glauben unsere Kunden
das? Weil sie in der Zusammenarbeit
mit SICK unsere hohe Kompetenz und
unser unschlagbares Verständnis für ihre
Belange erleben. Schlicht: Weil wir mit
ihnen auf der gleichen Wellenlänge sind.
15
Lebenslänglich mit Bewährung.
Mitarbeiterverteilung nach Regionen
in %
Americas 7,7 %
Asia / Pacific 12,8 %
EMEA 18,6 %
16Sick-Geschäftsbericht 2012
Deutschland
60,9 %
Qualifizierte, kreative und einsatzbereite Mitarbeiter stellen eine unserer größten Stärken dar. Ihre vielseitigen
­Potenziale verleihen SICK besondere Kraft. Unsere Mitarbeiter an den mehr als 40 Standorten weltweit sollen jeden
Tag zeigen können, was in ihnen steckt. Gerade dann, wenn sich das Unternehmen weiterentwickelt. Deshalb fördern
wir sie konsequent und bilden sie weiter. Und zwar lebenslang. Wir finden das intelligent.
Entwicklung Weiterbildungs­
aufwand 2010 – 2012
5,8
7,3
7,8
in Mio. EUR
2010
2011
2012
17
Globaler Kompetenzaufbau
LEBENSLANG LERNEN:
DER WEG ZUM GLOBALEN KOMPETENZAUFBAU
Die Präsenz rund um den Globus ist ein großer Vorteil für SICK. Unsere mehr als
6.000 Mitarbeiter bringen eine große Vielfalt an Wissen, Erfahrungen und
Qualifikationen ins Unternehmen. Und stärken mit ihren Ideen die Innovationskraft
von SICK. Das verhilft uns weltweit zu Wettbewerbsvorteilen. Jeden Tag. Deshalb
legen wir großen Wert darauf, diese Kompetenz richtig einzusetzen, auszubauen und
bei uns zu halten. So lange wie möglich.
Um die Anforderungen der Zukunft
erfolgreich bewältigen zu können,
braucht SICK Mitarbeiter, die sich kontinuierlich weiterentwickeln. Die Globalisierung und der technische Fortschritt
machen einmal gelerntes Fachwissen
zu einem Wissensgrundstock, auf dem
Mitarbeiter während ihres Berufslebens
18Sick-Geschäftsbericht 2012
kontinuierlich aufbauen sollten. Längere Lebensarbeitszeiten, aber auch
das Wachstum des Unternehmens lassen die persönliche Weiterentwicklung
für jeden Einzelnen wichtiger denn je
werden.
Hinzu kommt: Unsere Mitarbeiter übernehmen selbst die Verantwortung dafür,
wie sie das Angebot zum lebenslangen
Lernen für sich nutzen. Denn sie planen ihre fachliche und persönliche
Ebenso viel Augenmerk legt SICK darauf, Talente rechtzeitig zu erkennen und
ihnen verantwortungsvolle Aufgaben
anzuvertrauen. Ein Förderprogramm
für Nachwuchsführungskräfte unterstützt Mitarbeiter, in denen ­besonderes
Führungs­potenzial steckt. Und die sich
im Arbeitsalltag oder in Projekten durch
besondere Leistungen ausgezeichnet
haben. Das Programm wird in Zukunft
international gestaltet und die Potenzialträger an allen Standorten weltweit einbeziehen. Für all diejenigen, die
schon länger eine Führungsrolle einnehmen, gibt es seit 2011 das Leadership
Forum. Es dient dazu, den Austausch
zwischen den Führungskräften zu verstärken und sie auf gemeinsame Ziele
auszurichten. Über alle Unternehmensbereiche hinweg.
Einen ganz anderen Fokus haben die
Abteilungen Training & Education, die
in den einzelnen Geschäftsbereichen
angesiedelt sind. Sie vermitteln Fachwissen zu Produkten, technischen
Lösungen und Systemen sowie zu den
Anforderungen einzelner Branchen –
maßgeschneidert auf die jeweilige
Zielgruppe. Denn der technische Fortschritt kennt keine Ruhephase. Und die
Entwicklung von Markttrends ebenso
wenig. Die Schulungen finden auf der
ganzen Welt statt. Sie richten sich in
erster Linie an unsere Mitarbeiter. Aber
Ko n z e r n a b s c h lu s s
auch Kunden, die mehr über unsere
Produkte und deren Anwendung wissen
wollen, besuchen sie regelmäßig.
Diese Beispiele zeigen: SICK nimmt
seine Verantwortung als attraktiver und
zuverlässiger Arbeitgeber sehr ernst.
Die Personalarbeit hat deshalb einen
hohen Stellenwert und ebenso hohe
Ziele: Sie will auf die vielseitigen Qualifikationen, Lebensphasen und Anforderungen der Mitarbeiter flexibel reagieren. Und die Wünsche der Mitarbeiter
ernst nehmen. Gerade, weil sich bestens ausgebildete Fach- und Führungskräfte heute sehr bewusst für ein Unternehmen entscheiden. Und zwar für ein
Unternehmen, das mehr bieten kann
als einen attraktiven Arbeitsplatz mit
Perspektive.
Anzahl der Mitarbeiter im SICK­
Konzern, die eine Veranstaltung
der SICK-Akademie besucht
haben:
2.236
All diese Kompetenzen brauchen die
Mitarbeiter, um das Spannungsverhältnis von Qualität, Komplexität und Effizienz, in dem sich täglich bewegen, zu
managen. Bei SICK ist Weiterbildung
mehr als nur der Besuch von Seminaren: Neben den standardisierten Angeboten werden auch individuelle Instrumente eingesetzt. Dazu gehören
beispielsweise Coaching, Feedback,
Auslandsaufenthalte oder Mentoring.
Gemeinsam haben sie das Ziel, die
fachlichen und persönlichen Poten­ziale
der Mitarbeiter zu fördern. Und sie fit
zu machen für die anstehenden Herausforderungen. Ergänzend können sie
an externen Maßnahmen teilnehmen.
Weiterentwicklung gemeinsam mit
ihrer Führungskraft. In den jährlich
stattfindenden Mitarbeitergesprächen
ist die Personalentwicklung ein fester
Bestandteil.
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
1.960
SICK setzt deshalb auf das Konzept des
lebenslangen Lernens. Und das schon
seit Jahrzehnten. Den Kern bildet ein
breites, internes Weiterbildungsprogramm für unsere Mitarbeiter. Eines,
das genau auf den Bedarf unseres
Unternehmens ausgerichtet ist. Die zentrale SICK-Akademie gestaltet das Weiterbildungsprogramm. Dabei orientiert
sie sich an der Unternehmensentwicklung und am SICK-Kompetenzmodell.
Dieses beinhaltet all jene Kompetenzen,
die bei SICK besonders geschätzt werden: Fach- und Methoden­kompetenz,
Handlungskompetenz, Veränderungskompetenz, soziale Kompetenz sowie
Führungs- und Managementkompetenz.
T h i s i s SIC K .
1.080
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
2010
2011
2012
19
Nicht von Schaumschlägern irritieren lassen.
20Sick-Geschäftsbericht 2012
Wie man trotz Regen, Nebel und Schnee zuverlässig Personen und Objekte erkennt? Das zeigt SICK in tausenden
Anwendungen. Zum Beispiel im Verkehr und zum Schutz von Gebäuden. Genauso können wir bestimmen, wie viel
Flüssigkeit sich in einem Tank befindet. Trotz Schaum. Unser Erfolgsrezept? Man nehme bewährte Technologien und
übertrage diese auf neue Anforderungen. Wir finden das intelligent.
21
ErschlieSSen neuer Geschäftsfelder:
Industrial Instrumentation
Feinfühlig:
Flüssigkeiten in der Fabrikautomation erfassen
Hydraulik-, Kühl- und Schmiermittelkreisläufe, Reinigungs- und Sterilisationsverfahren –
in der Fabrikautomation gibt es zahlreiche Flüssigkeitsprozesse, die überwacht w
­ erden
müssen. Dazu packt SICK bewährte Sensortechnologien in geeignete Gehäuse und
stattet sie mit einfachen Bedienkonzepten aus. Es entstehen kundenspezifische Lösungen,
die die Lücke schließen zwischen einfachen Schaltern und komplexen ­Systemen für
besonders hohe Ansprüche. Und das zum Preis einer Großserie.
Industriekunden wissen die bewährten Sensoren von SICK schon seit
langem zu schätzen. Denn diese helfen, ihre Produktion sicherer, schneller und transparenter zu gestalten.
In dem noch jungen Geschäftsfeld
Industrial Instrumentation widmet
sich SICK der Überwachung von
22Sick-Geschäftsbericht 2012
Flüssigkeitsprozessen bei Industriekunden – mit all ihren branchenspezifischen Ausprägungen. So arbeiten
Automobilhersteller, Maschinen- und
Anlagenbauer mit einer Vielzahl von
Kühl-, Schmier- und Reinigungsmitteln
und kontrollieren den Druck in Hydraulik- sowie Pneumatiksystemen von
Werkzeugmaschinen und Pressen.
In der Elektronik- und Solar­industrie
kommen aggressive Chemikalien zum
Einsatz, deren Füllstand und Durchfluss kontrolliert werden muss. In
der Lebensmittelbranche sowie der
Pharma- und der Verpackungsindustrie
stehen die hygienische Abfüllung von
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
„ Für einen Maschinenbauer, der Schmiermittel überwachen
muss, sind andere Faktoren wichtig: kleine Baugröße, einfachste Inbetriebnahme, Wartungsfreiheit sowie universelle
und flexible Einsatzmöglichkeiten bei einem optimierten
Preis-Leistungs-Verhältnis.“ C h r i s t op h M ü l l e r
Flüssigkeiten sowie die ­zugehörigen
Reinigungs- und Sterilisationsprozesse
im Vordergrund.
Lange hatten diese Kunden nur die
Wahl zwischen störanfälligen elektromechanischen bzw. elektromagnetischen Schaltern auf der einen Seite
und teuren High-End-Messgeräten, die
für die besonders hohen Anforderungen
der chemischen und petrochemischen
Industrie entwickelt wurden, auf der
anderen Seite. Extreme Temperaturverhältnisse, sehr hohe Druck­bereiche
oder exotische Prozessanschlüsse
spielen in der Fabrikautomation jedoch
kaum eine Rolle. „Für einen Maschinenbauer, der Schmiermittel überwachen
muss, sind andere Faktoren wichtig:
kleine Baugröße, einfachste Inbetriebnahme, Wartungsfreiheit sowie universelle und flexible Einsatzmöglichkeiten
bei einem optimierten Preis- LeistungsVerhältnis“, erklärt Christoph Müller, der
das Geschäftsfeld entwickelt.
einfach: Im Kern der Sensoren stecken
bewährte SICK-Sensortechnologien,
die Gehäuse werden jeweils auf die
Anwendung optimiert, und Bedienung,
Displays sowie die Anschlusskonzepte
an die Steuerungsebene sind identisch
wie in allen anderen SICK-Sensoren, so
dass den Fabrikautomationskunden die
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Bedienung vertraut ist und Anschlusskosten eingespart werden.
Als Spezialist für günstige Groß­
serienproduktion nutzt SICK sein Knowhow aus der Fabrikautomation und
­kombiniert es mit intelligenten Sensor­
technologien. Dadurch bietet der Hersteller seinen Kunden ein optimales
Preis-­Leistungs-Verhältnis. Warum SICK
das besser kann als andere Anbieter?
„Es ist das Branchenwissen um unsere
Industriekunden und ihre Prozesse.
Außerdem sind wir mit unserer Technologiekompetenz in der Lage, unsere
Systeme nahtlos in die Gesamtanlage
zu integrieren“, sagt Christoph Müller.
Deshalb hat SICK vor etwa sechs Jahren
begonnen, Sensoren zur Messung von
Füllstand, Durchfluss, Druck und Temperatur zu entwickeln, die genau die
Bedürfnisse der Kunden aus der Fabrik­
automation erfüllen. Das Konzept ist
23
ErschlieSSen neuer Geschäftsfelder:
Industrial Instrumentation
Für die Füllstand- und Durchfluss­
messung in der Fabrikautomation sind
Laufzeittechnologien am besten geeignet. Basierend auf seinen Erfahrungen
mit Laufzeitmessung in anderen Bereichen hat SICK den Füllstandsensor
LFP entwickelt. Er arbeitet nach dem
Prinzip des geführten Radars, einem
Messprinzip, das nicht von den Eigenschaften des zu messenden Mediums
beeinflusst wird. Im Vergleich zu Sensoren anderer Hersteller hat der LFP
weitere Vorteile: Er misst schneller und
genauer, ist preisgünstiger und lässt
sich durch seine kleine Baugröße einfacher integrieren. Außerdem bietet er
einen Mehrwert durch die Verwendung
des herstellerunabhängigen Übertragungsprotokolls IO-Link, das in der
Steuerungswelt der Fabrikautomation
weit verbreitet ist.
Ablagerungen am Sensor sind ebenfalls
ein erfolgskritisches Thema, denn sie
können das Messergebnis beeinflussen. Hier kann SICK seine Kompetenz
bei der Signalerkennung und -auswertung beweisen. Bleiben beispielsweise
Metallspäne am Messstab hängen,
kann der LFP die Signale trotzdem richtig interpretieren und
filtert nur diese heraus, die
tatsächlich Auskunft über
den Füllstand geben. Eine
andere Herausforderung an
die Füllstandmessung ist
Schaumbildung. Dank seiner
Erfahrung mit Lasersensoren
in Außenbereichen, die mit Regen,
Nebel und Gischt in Kontakt kommen,
24Sick-Geschäftsbericht 2012
kann der Sensor­hersteller auch hier
zuverlässige Messergebnisse liefern.
„Neu war für uns das Arbeiten mit medienberührenden Sensoren. Deshalb
haben wir uns das nötige Wissen angeeignet und gelernt, chemische Prozesse
zu verstehen. Das war insbesondere
für die Anpassung der Gehäuse an die
jeweilige Anwendung wichtig“, berichtet
Christoph Müller. Der LFP Cubic hat beispielsweise ein optimiertes Kunststoffgehäuse und eignet sich für nahezu alle
wasser- und ölbasierten Flüssigkeiten
wie Kühlmittel, Schleif- und Hydraulik­
öle oder Gemische mit Säuberungs-,
Entfettungs- und Reinigungsmitteln.
Er findet überwiegend im Maschinenbau Verwendung. In der Lebensmittelindustrie dagegen werden hygienegerechte Sensoren benötigt, die für
Sterilisationsprozesse bis 150 °C
temperaturbeständig sein müssen. Hier
kommt der LFP Inox mit einem hygienetauglichen Edelstahlgehäuse zum
Einsatz. Im Bereich Elektronik & Solar
kommen die Sensoren mit Säuren und
Laugen in Kontakt – für sie ist Teflon®
das einzig richtige Material.
Der LFP Cubic
misst den Füllstand mit Hilfe der
TDR-Technologie.
Kompakt und einfach in
Betrieb zu nehmen: Der
optische Füllstand­
grenzschalter MHF15.
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
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Ko n z e r n a b s c h lu s s
„ Es ist das Branchenwissen um unsere Industriekunden
und ihre Prozesse. Außerdem sind wir mit unserer
Technologie­kompetenz in der Lage, unsere Systeme nahtlos
in die Gesamtanlage zu integrieren.“ C h r i s t op h M ü l l e r
25
Damit nachts nur die Dunkelheit einbricht.
26Sick-Geschäftsbericht 2012
Kostbare Kunstwerke sind einmalige Zeugen unserer Kultur. Vor ihrem Diebstahl und vor Vandalismus warnen Lasermelder von SICK. Unsichtbar, um den Kunstgenuss in historischen Gebäuden nicht zu stören. Damit sie auch künftige
Generationen faszinieren und begeistern können. Wir finden das intelligent.
27
ErschlieSSen neuer Geschäftsfelder:
Building Automation
Gebäudeautomation:
Die Antwort auf Verstädterung und knappe Energie
Seit Frühjahr 2012 bündelt SICK im Geschäftsfeld Gebäudeautomation ein breites
Port­folio an Produkten, Systemen, Lösungen und Dienstleistungen für einen Zukunftsmarkt. Einen Markt, der auf das wachsende Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit,
Schutz und Kontrolle von Gebäuden, Liegenschaften und Werten eingeht. Einen Markt,
der auf optimale Energieeffizienz in Gebäuden ausgerichtet ist. Einen Markt, der dort
­optimalen Komfort schafft.
Seit etwa fünf Jahren leben weltweit
mehr Menschen in Städten als im ländlichen Raum – Tendenz steigend. Die
großen Metropolen wachsen und angesichts des begrenzten Raums schießen
neue Gebäude in die Höhe. Wie die
Stadt der Zukunft aussehen könnte, ist
in der SICK City beschrieben: einer Projektion, in der SICK die Auswirkungen
28Sick-Geschäftsbericht 2012
bedeutender Megatrends auf Industrieund Zweckbauten, Wohngebäude und
öffentliche Einrichtungen aufzeigt. Und
auf die Geschäftspotenziale, die sich
daraus für SICK ergeben.
Da ist zunächst das Grundbedürfnis
der Menschen nach Sicherheit. Es
verstärkt sich, je mehr Menschen auf
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
engem Raum zusammenleben. SICKLösungen für Gebäudesicherheit tragen
dazu bei, dass Objekte, Personen sowie
deren Hab und Gut geschützt werden.
Kamerasysteme, Laser­scanner, Lichtschranken und Lichtvorhänge überwachen Fassaden, Decken, Zäune und
Mauern. Sie sichern Dächer, kontrollieren Zufahrten bzw. Zugänge und melden Einbrüche. Keimzelle für viele dieser Anwendungen war bei SICK einst
die Absicherung von Hochsicherheitsbereichen. „Eine der ersten bewährten
Technologien aus der Prozess-, Fabrik- und Logistikautomation, die das
Unternehmen für Anwendungen in der
Gebäudeautomation anpasste, ist die
Lasermesstechnik“, berichtet Matthias
Mezger, der das neue Geschäftsfeld
mit vorantreibt. In Museen schützen
Sensoren wertvolle Kunstgegenstände
und beugen Diebstahl und Vandalismus vor. Etwa der LMC, der weltweit
erste und bisher einzige Lasermelder
für Einbruchmeldeanlagen, der über
ein Sicherheitszertifikat für Einbruchmeldesysteme der renommierten deutschen Prüforganisation VdS verfügt.
Auch auf Freiflächen kommen SICK-Produkte zum Einsatz: Etwa dort, wo Automobilhersteller und Händler vor der
T h i s i s SIC K .
Auslieferung ihre Neuwagen ­abstellen –
begehrtes Diebesgut. Ebenso wie
Kupfer­kabel in Windkraftanlagen, die
durch intelligente SICK Sensorik abgesichert werden. Zu den Kunden zählen auch namhafte Hersteller, die ihre
Aufzüge und Fahrtreppen mit SICK-­
Sensoren automatisieren. Zum Brandschutz in Gebäuden trägt Durchflusssensorik bei, die den Wasserdruck
von Sprinkleranlagen überwacht. Systeme, die Personen zählen und Besucherströme messen, sorgen in Freizeitparks dafür, dass Fahrgeschäfte
optimal ausgelastet, Wartungsintervalle verkürzt und schließlich Kosten
eingespart werden. Und in Flughäfen
können sie Wartezeiten verringern oder
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
bei Paniksituationen Menschenströme
leiten. Auch kraftbetätigte Fenster,
Tür- und Toranlagen, automatische
Parkhäuser und andere Anwendungen
innerhalb und außerhalb von Gebäuden
und Liegenschaften werden aus dem
reichhaltigen SICK-Portfolio bedient.
Der schonende Umgang mit natürlichen
Ressourcen und der effiziente Einsatz
von Energie ist eine weitere Herausforderung, der sich SICK beim Gebäudemanagement stellt. So gilt es, in grünen
Gebäuden ein optimales Gleichgewicht
zwischen Gebäudeleistung, Komfort
und Nachhaltigkeit herzustellen. Die
Sensorlösungen von SICK fördern dabei
die nahtlose Kommunikation zwischen
29
ErschlieSSen neuer Geschäftsfelder:
Building Automation
so unterschiedlicher Gebäudetechnik wie Heizung, Kühlung, Lüftung,
Beleuchtungs- und Jalousiensteuerung.
Zeitgemäße Automatisierungstechnik
erfasst die erforderlichen Daten für
das Energie- und Gebäudemanagement. Diese Daten sorgen für die nötige
30Sick-Geschäftsbericht 2012
Transparenz aller Energieflüsse und
geben Aufschluss darüber, welchen
Einfluss das Nutzerverhalten darauf
hat. Hieraus lassen sich zeitnah und
zielgerichtet wirtschaftliche Optimierungsmaßnahmen ableiten. So ist etwa
erwiesen, dass sich in Einkaufszentren
das Raumklima, also Temperatur und
Hochrobustes Duo:
Das Automatisierungslichtgitter ELG
Short Range.
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„ Im Dialog mit dem Kunden entstehen aus Produkten nachhaltige Lösungen. Und aus diesen multiplizierbare Systeme.“
M at t h i a s M e z g e r
Luftfeuchtigkeit, auf die Konsumlaune
der Kunden auswirkt – Komfortfunktionen, die SICK-Produkte abdecken.
Auch der demografische Wandel verleiht dem neuen Geschäftsfeld Wachstumsimpulse. Menschen leben immer
länger und sind mit zunehmendem
Alter häufig auf Unterstützung angewiesen. Hausautomatisierung und mobile
Anwendungen der Servicerobotik wie
fahrerlose Transport-, Hol- und Bringsysteme werden die Eigenständigkeit
und Lebensqualität dieser Menschen
erhöhen. Im häuslichen Umfeld stecken solche Lösungen, die in der Industrie bereits erprobt sind, noch in den
Anfängen. Aber eines ist heute schon
sicher: Sensoren von SICK können elementare Bestandteile dafür sein. Sie
erkennen zum Beispiel Barrieren und
sorgen dafür, dass wendige Haushaltshelfer diese geschickt umfahren.
SICK begleitet seine Kunden, darunter vor allem Erstausrüster (OEM)
und Integratoren, über den gesamten
Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg.
Nicht selten sind die SICK-Experten
als Lösungspartner bereits in die Planung einbezogen. In der Regel lassen
sich bewährte SICK-Technologien aus
der Industrieautomation auf die neuen
Anforderungen übertragen und anpassen. Wann immer möglich, kommen
Standard-Produkte zum Einsatz: Von
der Lichtschranke über das Lichtgitter
bis hin zum Encoder und zum Inkrementalgeber. Auch komplette Safety-Lösungen werden mit Hilfe des weltweiten Vertrieb- und Servicenetzwerks
umgesetzt. „Im Dialog mit dem Kunden
entstehen aus Produkten nachhaltige
Lösungen. Und aus diesen multiplizierbare Systeme“, beschreibt Matthias
Mezger die klassische Wertschöpfung
des neuen Geschäftsfelds Gebäudeautomation. „Im Grunde ist das die Formel
für alle erfolgreichen Geschäftsfelder
unseres Unternehmens.“
Die virtuelle Schleuse
LAC macht den
Warenverkehr sicher.
31
Abgaswäsche auf hoher See.
32Sick-Geschäftsbericht 2012
Gesetzgeber verschärfen die Emissionsauflagen für Schiffe. Werften und Reedereien sind unter Zugzwang. Hersteller
von Dieselmotoren und Entschwefelungsanlagen auch. Das SICK-Analysesystem MCS100E HW misst Schwefel- und
Stickoxide. Und sorgt dafür, dass Fracht- und Kreuzfahrtschiffe wieder in Emissionskontrollgebiete einlaufen dürfen.
Zum Wohl der Umwelt. Wir finden das intelligent.
33
ErschlieSSen neuer Geschäftsfelder:
Maritime Solutions
Entscheidend ist, was oben rauskommt:
Emissionsmessung an Schiffsmotoren
Mehr als 54.000 Frachtschiffe fahren weltweit über die Meere und jedes Jahr kommen
etwa 6.000 Neubauten dazu. Ab 2015 dürfen sie in die Umweltschutzzonen der Nordund Ostsee sowie vor den nordamerikanischen Küsten nur noch einfahren, wenn ihre
Schwefelemissionen einen Wert einhalten, der einem Schwefelgehalt im Kraftstoff von
unter 0,1 Prozent entspricht. Eine Alternative zu teuren schwefelarmen Treibstoffen sind
Abgasentschwefelungsanlagen. Analysegeräte von SICK überwachen deren Ergebnisse.
Politik und Wirtschaft arbeiten daran,
Umwelt- und Klimaschutz zu verbessern und schädliche Treibhausgasemissionen und Luftverschmutzung
zu reduzieren. Wie hoch der Schadstoffausstoß aus Schiffen sein darf, ist
durch unterschiedliche nationale, europäische und internationale Vorschriften
34Sick-Geschäftsbericht 2012
geregelt. Bereits heute dürfen Schiffe,
die in die Nord- oder Ostsee einfahren,
nur Treibstoff mit einem Schwefelanteil
von maximal einem Prozent verbrennen.
Ab 2015 gelten noch strengere Grenzwerte für die sogenannten Emission Control Areas (ECA) – Umweltschutzzonen,
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
„ Etwa ein Fünftel dieser Schiffe fährt in die von der IMO
festgelegten Umweltschutzzonen ein, das heißt sie müssen
bis spätestens 2015 eine Entschwefelungsanlage eingebaut
haben oder teuren Kraftstoff tanken.“ J e n s B é c h u
Scrubber, entfernen die schädlichen
Schwefeloxide mithilfe von Wasser aus
dem Abgas.
die die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO festgelegt hat. Neben
der Nord- und Ostsee umfassen sie die
200-Meilen-Zone vor den nordamerikanischen Küsten von Kanada und den
USA. Für Schiffe, die in diese Gebiete
einfahren, gelten dann Schwefelemissionen, die einem Gehalt von maximal 0,1 Prozent Schwefel im Kraftstoff
entsprechen. Für die Betreiber großer
Frachtschiffe, die Schweröl mit bis zu
drei Prozent Schwefelanteil verbrennen, ist dies vor allem eine finanzielle
Herausforderung. Denn schwefelreduzierte Treibstoffe sind rund 50 Prozent
teurer als Schweröl. Wesentlich günstiger dagegen ist die Abgasentschwefelung. Flüssiggaswäscher, sogenannte
Hier kommt SICK ins Spiel. Denn unsere
Sensoren können selbst kleinste Mengen Schwefeldioxid, aber auch viele
weitere Komponenten im Abgas messen. Angesichts von 54.000 Frachtschiffen, die auf den Weltmeeren unterwegs sind, und zu denen jedes Jahr
etwa 6.000 neue hinzukommen, hat
sich für SICK dadurch ein neuer Markt
mit einem stark wachsenden Potenzial
erschlossen: die Emissionsmessung an
Schiffsmotoren.
„Etwa ein Fünftel dieser Schiffe fährt in
die von der IMO festgelegten Umweltschutzzonen ein, das heißt sie müssen
bis spätestens 2015 eine Entschwefelungsanlage eingebaut haben oder
teuren Kraftstoff tanken“, erklärt Jens
Béchu, der bei SICK das neue Geschäftsfeld der maritimen Umwelttechnik vorantreibt. Und in jeder Anlage müssen die
Abgase gemessen und analysiert werden. Keiner kann das besser als SICK.
Denn das Analysesystem MCS100E HW,
das die Abgase in Schiffsdieseln misst,
zeichnet sich nicht nur durch eine hohe
Analysegenauigkeit aus, sondern auch
durch einen sehr niedrigen Messbereich – selbst kleinste Konzentrationen
an Schwefeloxiden lassen sich damit
noch verlässlich nachweisen.
Das auf Infrarotmessung basierende
Analysesystem hatte sich bereits zur
Emissionsmessung in Kraftwerken,
Zementfabriken und Müllverbrennungsanlagen bewährt. Der Anstoß, es nun
auch in Abgasentschwefelungsanlagen auf Schiffen einzusetzen, kam vor
sieben Jahren durch das von der Euro­
päischen Union geförderte Forschungsprojekt Hercules. Damals hat SICK das
MCS100E HW zum ersten Mal an einem
Schiffsdieselmotor getestet. „Durch das
Projekt sind wir auf die neuen Regularien zu Schiffsemissionen aufmerksam
geworden und haben erkannt, welch
ein Riesenpotenzial in der maritimen
Umwelttechnik liegt“, so Jens Béchu.
Dabei hat Jens Béchu nicht nur den
Schwefel­anteil im Blick. Neben Schwefeloxiden stehen für die IMO nämlich auch
Emissionen von Stickoxiden im Fokus.
Für diese gelten ab 2016 ebenfalls
strengere Grenzwerte in den Umweltschutzzonen, was wiederum eine Über­
wachung der Werte nach der Reinigung
durch einen Katalysator erfordert. Das
35
ErschlieSSen neuer Geschäftsfelder:
Maritime Solutions
Der Dusthunter misst
Staubkonzentrationen auch
unter schwierigsten Bedingungen hochpräzise.
MCS100E HW kann simultan
bis zu acht Gaskomponenten
und den Sauerstoffgehalt messen und
liefert somit auch Werte, die der Überwachung der Motorleistung dienen. In
Motoren, die sowohl mit Diesel als auch
mit Gas betrieben werden können, lässt
sich etwa mithilfe der Methanmessung
der Verbrennungsprozess optimieren.
36Sick-Geschäftsbericht 2012
Die Nachfrage nach Gasanalysegeräten
ist groß: Sie kommt sowohl von Scrubber- und Dieselmotoren-Herstellern
als auch von Werften und Reedereien.
Insbesondere Schiffseigner haben ein
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
„ Durch das Forschungsprojekt Hercules sind wir auf die
neuen Regularien zu Schiffsemissionen aufmerksam
geworden und haben erkannt, welch ein Riesenpotenzial in
der maritimen Umwelttechnik liegt.“ J e n s B é c h u
Viel Leistung auf wenig
Raum: Der Systemschrank
MCS100E HW analysiert
Rauchgase.
Brennstoffe wird die Gaswäsche auch
langfristig die günstigste Alternative
bleiben, um Grenzwerte einzuhalten –
Investitions- und Betriebskosten mit
eingerechnet. Eine Entschwefelungsanlage rechnet sich je nach Schiffstyp
schon nach 14 bis 18 Monaten. Auch
bei der Wartung kann SICK punkten:
Mit langen Intervallen – nur zwei Mal im
Jahr – bleibt der Aufwand dafür gering.
großes Interesse
daran, die geltenden Abgasvorschriften einzuhalten, denn Verstöße gegen die
Grenzwerte in den Umweltschutzzonen werden in den USA mit hohen
Geldstrafen geahndet. Angesichts steigender Kosten für schwefelreduzierte
Das Potenzial auf hoher See ist damit
noch nicht ausgeschöpft, denn die
bewährte SICK-Sensortechnik eignet
sich auch für die Gasdurchflussmessung auf Offshore-Öl- und Gas-Plattformen. Von der Förderung über den
kompletten Transport per Schiff oder
Pipeline bis hin zum Endverbraucher
kann SICK hier ebenfalls zuverlässige
Messwerte liefern.
37
38Sick-Geschäftsbericht 2012
KonzernLagebericht
Umwelt50
Geschäft und Rahmenbedingungen
40
Forschung und Entwicklung
41
Mitarbeiter
51
Ertragsl age
44
Nachtragsbericht
53
Vermögensl age
48
Chancen- und Risikobericht
53
Ausblick
56
Finanzl age50
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Konzernlagebericht der SICK AG
für das Geschäftsjahr 2012
GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die Weltkonjunktur hat sich im Verlauf des Jahres 2012
schwach entwickelt. Das Wachstum des Welt-Bruttoinlandsprodukts (BIP) beträgt gemäß Berechnung des Instituts für
Weltwirtschaft in Kiel 3,2 Prozent und fällt damit ebenso
moderat aus wie schon im Jahr 2011. Betroffen von dieser
Entwicklung waren vor allem die großen Industrienationen.
Insbesondere der Euroraum konnte die zu Jahresbeginn
gehegten Hoffnungen nicht erfüllen. Die gesamtwirtschaft­
liche Leistung hat im Jahr 2012 etwas nachgegeben. Die
anhaltende Schuldenkrise hat dafür gesorgt, dass sich vor
allem die Länder in Südeuropa, allen voran Griechenland,
Italien und Spanien, in einer Rezession befinden. Im Gegensatz dazu ist die Wirtschaft in Deutschland weiter gewachsen,
wenngleich in einem erheblich geringeren Ausmaß als in den
Jahren zuvor. Zum Anstieg des deutschen BIP hat vor allem die
hohe Exportquote beigetragen. Als weitere Konjunkturstütze
erwies sich die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, die den
privaten Konsum ansteigen ließ.
In den USA blieb die Konjunktur im letzten Jahr verhalten.
Bremsende Faktoren waren die nach wie vor angespannte
Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie die Konsolidierungszwänge bei den öffentlichen Haushalten. Leicht steigende
Konsumsausgaben und große Investitionsfreude bei den
Unternehmen trugen dennoch zu einem moderaten Wirtschaftswachstum bei.
Die Wirtschaft in Japan ist im Laufe des Jahres 2012 erneut
in eine Rezession gerutscht. Das BIP fällt zwar etwas höher
aus als im Vorjahr, was aber dem kräftigen Anstieg zu Beginn
des Jahres geschuldet ist. Dieser lag teilweise im Wiederaufbau nach der Naturkatastrophe im Jahr 2011 begründet.
Im Herbst ist die industrielle Produktion drastisch zurück­
gegangen – unter anderem, weil die Exporte aufgrund der
anhaltenden Stärke des Yen, der Konjunkturschwäche im
Euroraum und der Zurückhaltung Chinas einbrachen.
40Sick-Geschäftsbericht 2012
Etwas an Schwung verloren hat das Wachstum dagegen in den
Schwellenländern. Nicht zuletzt wegen der Schuldenkrise im
Euroraum und der damit verbundenen Konjunkturflaute hat
sich in diesen Ländern der Anstieg der Wirtschaftsleistung
etwas verringert. Nichtsdestoweniger expandierten vor allem
China und Indien noch relativ kräftig. Steigende Arbeits- und
Rohstoffkosten sorgen im asiatischen Raum nach wie vor für
einen hohen Rationalisierungsdruck quer durch alle Indus­
trien und somit für eine anhaltend große Nachfrage nach
intelligenten Automatisierungslösungen.
Geschäftstätigkeit
Der SICK-Konzern entwickelt, produziert und vermarktet Sensoren, Sensorlösungen und Dienstleistungen für die Auto­
matisierungstechnik. Erwin Sick hat das Unternehmen 1946
in Vaterstetten bei München gegründet. Es ist noch heute zu
über 90 Prozent im unmittelbaren bzw. mittelbaren Besitz der
Familie Sick. Mit zahlreichen Tochtergesellschaften, Beteiligungen sowie einer Vielzahl von spezialisierten Vertretungen
auf der ganzen Welt ist der Konzern global aufgestellt. SICK
unterteilt die Geschäftstätigkeit in die Segmente Fabrik-,
Logistik- und Prozessautomation.
Das Segment Fabrikautomation ist in vielen Branchen
­vertreten. Neben der Automobilindustrie und dem Bereich
­Nahrungs- und Genussmittel sind dies die Werkzeug­
maschinen-, die Holz-, die Textil-, die Elektronik- und Solarindustrie sowie der Bereich Pharma und Kosmetik. Hier
sind die Steuerung von Herstellungs-, Verpackungs- und
Montage­abläufen sowie die Qualitätssicherung die wichtigsten Aufgaben­gebiete der berührungslos arbeitenden SICKSensoren und Kamera­systeme sowie der Encoder und Wegmesssysteme. Beim Schutz vor Produkt- und Marken­piraterie
leistet SICK mit speziellen Sensoren, die unsichtbare Kennzeichnungen zuverlässig erkennen, einen großen Beitrag zur
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Sicherheit von Kunden und Konsumenten. Um Gefährdungen
von Mitarbeitern im Bereich gefahrbringender Maschinen
sicher auszuschließen, vermeiden Produkte, Komplettsysteme und Softwarelösungen der Sicherheitstechnik unter dem
Marken­zeichen safetyPLUS mögliche Unfallgefahren. Mit Hilfe
der Identifikationstechnologien Barcode, 2D-Code und RFID
sowie der Volumenmesstechnik werden interne Prozesse so
gehandhabt, dass höchste Qualität der Endprodukte sichergestellt ist und gleichzeitig im Falle eines Falles die lückenlose Rück­verfolgbarkeit einer Verpackung, eines Artikels oder
einer elektronischen Komponente gewährleistet wird.
Im Segment Logistikautomation wird die gesamte Logistik­
kette gestaltet und optimiert, indem Materialflüsse automatisiert oder Sortier-, Kommissionier- und Lagerprozesse
effizienter, schneller und zuverlässiger ausgerichtet werden.
Die Identifikation und Zielsteuerung von Reisegepäck durch
die Transport- und Sortieranlagen von Flughäfen ist eines
der Gebiete, in dem Lösungen des Segments Logistikauto­
mation eingesetzt werden. Auch Logistikzentren und zahlreiche Kurier-, Express- und Paketdienstleister nutzen
Barcode­scanner und Volumenmesssysteme von SICK, um
jährlich Mil­lionen von Paketsendungen schnell und sicher
bis zur Haustür des Empfängers zu liefern. SICK-Lösungen
zentren namhafter Supermärkte, Bekleiin Distributions­
dungsunternehmen, Automobil­unternehmen oder FahrzeugFachmarktketten sind auch dafür verantwortlich, dass z. B.
in Einzelhandels­geschäften oder Boutiquen die Regale stets
gefüllt sind sowie Autohäuser und Werkstätten kurzfristig mit
Betriebsstoffen und Ersatzteilen beliefert werden ­können.
Eine weitere Domäne der Logistikautomation von SICK ist die
Automatisierung von Seehäfen. Hier bewähren sich Lasermesssysteme bei der Kollisionsvermeidung von Kränen
ebenso wie bei der Positionierung von Containern oder der
Fahrwegüberwachung von Containertransportern.
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Mit CO2-Messgeräten u. a. für Verbrennungs-, Prozess- und
Trocknungs­anlagen unterstützt SICK seine Kunden bei der
Reduktion von Treibhausgasen. In der Staubmesstechnik
ist SICK in der Lage, Staubkonzentrationen mit verschie­
denen Messprinzipien präzise zu erfassen und so Emissionsgrenzwerte einzuhalten oder Prozessstörungen frühzeitig zu
erkennen. In der Volumenstrommessung übernehmen SICKSensorsysteme verschiedene Aufgaben, beispielsweise die
Bestimmung von Volumenströmen in Anlagen und eichpflichtigen Anwendungen in der Erdgasindustrie oder die Emissionsüberwachung bei industriellen Prozessen. Mit all diesen
Produkten für Müllverbrennungsanlagen, Kraft-, Stahl- und
Zementwerke, für die Öl- und Gasindustrie sowie für Anlagen
in der Chemie und Petrochemie leistet SICK einen wichtigen
Beitrag zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt. Die Tunnelüberwachungs-Systeme von SICK steuern Ventilations- und
Lüftungssysteme und verbessern so die Luft und die Sicherheitssituation in Tunnels.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Forschung und Entwicklung haben im SICK-Konzern
eine strategische Bedeutung für die Sicherung der Wett­
bewerbsfähigkeit. Die SICK-Produkte sollen den Kunden
einen Wett­bewerbsvorteil verschaffen – sei es durch höhere
Produktivität, mehr Flexibilität oder Ressourceneinsparung.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat SICK seine
Kompetenzen im Bereich Forschung und Entwicklung im
abgelaufenen Geschäftsjahr ausgebaut und 93,5 Mio. Euro
(Vorjahr: 80,4 Mio. Euro) investiert. Dies entspricht 9,6 Prozent des Umsatzes (Vorjahr: 8,9 Prozent). Der Aufwand für
Forschung und Entwicklung beinhaltet Abschreibungen auf
in den ­Vorjahren aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von
6,6 Mio. Euro (Vorjahr: 6,1 Mio. Euro). 6,4 Mio. Euro (Vorjahr:
7,5 Mio. Euro) wurden neu aktiviert.
Das Segment Prozessautomation liefert Sensoren sowie
maßgeschneiderte Systemlösungen und Dienstleistungen
für die Analysen- und Prozessmesstechnik. Mit einer breiten
Produktpalette für die Gasanalyse kann die Konzentration
einer Vielzahl von Stoffen im Gasgemisch erfasst werden.
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Wir verfügen deshalb über ein breites, a
­usbalanciertes
Produkt­p ortfolio, mit dem wir die unterschiedlichsten ­Branchen bedienen können. Dank unserer großen
Innovations­kraft und unseres hohen Qualitätsbewusstseins
bieten wir unseren Kunden Produkte, die ihnen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu echten Wettbewerbsvorteilen
verhelfen. Mit diesen Produkten bedienen wir früh- bis spät­
zyklische Märkte und sind deshalb in der Lage, konjunkturelle
Schwankungen besser abzufedern.
Die Kompetenz von SICK geht jedoch über das reine Produkt
hinaus: Wir haben im Jahr 2012 erheblich in den Aufbau des
Solution Engineerings in den Segmenten Fabrik- und Logistik­
automation investiert. Deshalb sind wir in der Lage, unseren
Kunden komplette Systemlösungen anzubieten, wie wir es
im Segment Prozessautomation oder bei der Gepäckidentifi­
kation an Flughäfen schon lange erfolgreich tun.
Impulse für Innovationen liefern der intensive Dialog mit den
Kunden, neue technische Möglichkeiten sowie Megatrends.
Die konsequente Branchenausrichtung unserer weltweiten Vertriebsorganisation ist zudem die Grundlage dafür, die Bedürfnisse unserer Kunden verstehen und in neue Produkte und
Systemlösungen übersetzen zu können. Durchschnittlich 708
Mitarbeiter – das ist ein Zuwachs von 15,9 Prozent gegenüber
dem Vorjahr – haben im Geschäftsjahr 2012 an unserem technischen Fortschritt und an dem unserer Kunden gearbeitet.
Einer dieser Schritte nach vorne ist die Rund-Lichtschranke
M18, die im Berichtsjahr am Markt eingeführt wurde. Deren
kurze Gehäusebauform sowie die wahlweise axiale oder
­radiale Optik ermöglichen besonders platzsparende ­Lösungen
und dennoch große Tast- und Reichweiten. Ob als energe­
tischer Reflexions-Lichttaster, Reflexions-Lichtschranke oder
Einweg-Lichtschranke: Alle Varianten stehen in fünf unterschiedlichen Gehäusebauformen zur Verfügung. Ausgelegt
ist die Lichtschranke M18 für die Anwesenheitserkennung
und Objektpositionierung in der Lager- und Fördertechnik, in
Handlingsystemen und in Verpackungsmaschinen.
42Sick-Geschäftsbericht 2012
Mit dem MPA wurde im Jahr 2012 ein neuer analoger Zylinder­
sensor entwickelt, der über ein robustes Metallgehäuse mit
hoher IP-Klasse gegen Nässe und Feuchtigkeit verfügt. Der
Sensor lässt sich dank seines universellen Gehäuses mit
Befestigungsadaptern an verschiedenen Zylinder-Arten
­montieren. Die analoge Information über die genaue Position
des Kolbens eines Pneumatikzylinders kann sowohl über ein
4- bis 20-Milliampere-Signal als auch über ein 0- bis 10-VoltSignal ausgegeben werden. Zudem verfügt der MPA über eine
IO-Link-Schnittstelle, welche die Weginformation auch digital
ausgeben kann.
Der neue Register-Sensor RS25 wird in Druckmaschinen
zur präzisen Steuerung der Druckposition einzelner Register
eingesetzt. Denn die Qualität des Druckbilds wird wesentlich von der Positionsgenauigkeit der einzelnen Farbschichten bestimmt, die im Druckprozess sequentiell aufgebracht
werden. Der RS25 erkennt die farbigen Druckmarken zuge­
ordneter Register auch dann, wenn mit sehr hoher Geschwindigkeit gedruckt wird. Anschließend referenziert er die
­Position auf die im Netzwerk vorhandene Zeitbasis (NetTime)
des echtzeitfähigen PowerLink-Feldbusses. Mit dem RegisterSensor hat der SICK-Konzern sein Angebot für die Prozess­
optimierung in der Druckindustrie erweitert.
Im Bereich der Sicherheitstechnik hat SICK im vergangenen
Jahr einen neuen Standard bei Sicherheits-Lichtvorhängen
gesetzt. Der deTec4 Core ist eine berührungslos wirkende
Schutzeinrichtung, die ein robustes, platzsparendes Design
aufweist und sehr schnell montiert werden kann. Die Schutzfeldhöhen lassen sich zwischen 300 und 2.100 Millimetern
in 150 Millimeter-Schritten auswählen. Da der Sensor nur im
Schutzbetrieb arbeitet, ist keine Konfiguration erforderlich.
Die exakte Anpassung der Reichweite erfolgt automatisch. Die
Schutzarten IP 65 und IP 67 sowie der Betriebstemperatur­
bereich von -30° bis +55° Celsius erlauben zudem den Einsatz des deTec4 Core auch in anspruchsvollen Umgebungen.
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Im November 2012 hat SICK auf der SPS / IPC / Drives in
Nürnberg zudem ein neues Mitglied der Produktfamilie
Motion Control präsentiert, den Drive Monitor FX3-MOC0.
Das Erweiterungsmodul der Sicherheitssteuerung Flexi Soft
macht es möglich, auch nicht sicherheitszertifizierte Antriebe
in Safety-Applikationen einzusetzen. Die Überwachung der
Antriebe findet direkt in der Steuerung statt. Dieser Ansatz
führt Automatisierungs- und Sicherheitstechnik zusammen
und eröffnet Maschinenherstellern neue Möglichkeiten bei
der Auswahl von Antriebskomponenten. Der Drive Monitor
wird bei der Überwachung von Antrieben in mobilen und stationären Anwendungen, beispielsweise in fahrerlosen Transportsystemen oder Werkzeugmaschinen, eingesetzt.
Auf dem Gebiet der Encoder wurde die Produktfamilie
AFS / AFM60 weiterentwickelt und durch weitere EthernetSchnittstellen ergänzt. Damit umfasst das Portfolio der
Ethernet­-basierten Encoder nun die Schnittstellen EtherNet / IP, Profinet und EtherCAT ®. Hohe Auflösungen und
umfangreiche Diagnosemöglichkeiten zur Erkennung von
Wartungsintervallen oder zur Früherkennung von Störungen
an der Maschine und eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten
zeichnen diese Sensoren aus. Darüber hinaus sind sie einfach im Handling und bei der Inbetriebnahme. Die fünf DuoLED-Anzeigen auf der Rückseite signalisieren den aktuellen
Betriebszustand der Encoder.
Eine Erweiterung des Produktportfolios gab es auch bei den
Inkremental-Encodern. Dort wurden die Encoder DBS36
und DBS50 auf den Markt gebracht. Ihr herausragendes
Merkmal ist die leichte Montierbarkeit. Sie sind deshalb die
beiden ersten Sensoren, die SICK unter dem Markennamen
EASIMA – „easy mounting in any application“ – vertreibt. Mit
einem Durchmesser von 36 bzw. 50 Millimetern und einer
Vielzahl von Befestigungsmöglichkeiten am Flansch sind die
Encoder in sehr vielen Applikationen einsetzbar. Eine s­ pezielle
Gehäusegeometrie ermöglicht einen nahezu ­
b eliebigen
Kabelabgang und damit eine optimale Leitungsführung. Beide
Encoder­serien wurden von einem internationalen Entwicklerteam im Regional Product Center Asien entwickelt, wo sie
auch produziert werden.
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Mit dem LECTOR® 620 DPM Plus hat SICK im abgelaufenen
Geschäftsjahr die Produktfamilie der kamerabasierten Code­
leser komplettiert und bietet jetzt zusammen mit den Varianten High Speed, Eco und Professional für nahezu jede ­Branche
eine technisch und wirtschaftlich passende Lösung. DPM
steht für Direct Part Marking, die direkte Kennzeichnung von
Objekten ohne Etiketten, wie sie insbesondere in der Autom­
obil- und deren Zulieferindustrie häufig anzutreffen ist. Je nach
­Verfahren sind die geprägten, genadelten oder gelaserten Zellen beispielsweise eines Data-Matrix-Codes nur den Bruchteil
eines Millimeters groß. Der LECTOR® 620 DPM Plus erkennt
diese unmittelbar auf Fahrzeugteilen auf­gebrachten Kennzeichnungen äußerst zuverlässig – auch dann, wenn ungünstige Lesebedingungen gemeistert und fehlende ­Zellen rekonstruiert oder schwache Kontraste kompensiert werden müssen.
Auto-Set-up, Laserausrichthilfe, auto­matisches Fokus-teach-in
und LED-Statusanzeigen ermöglichen ein schnelles und einfaches Einstellen in der jeweiligen Applikation. Die Anbindung an
die Netzwerkumgebungen RS-232, CAN-Bus ® und EtherCAT ®
ist möglich, Ethernet TCP / IP, ­PROFINET und Ethernet / IP sind
sogar in den Codeleser integriert.
SICK verfügt über das weltweit größte Portfolio an Distanz­
sensoren und hat dieses im Jahr 2012 noch einmal erweitert. Die neue Produktreihe DT35 für mittlere Distanz­bereiche
­liefert dank der HDDMTM -Technologie auf unterschiedlichen
Objektoberflächen und Farben stets stabile und präzise Messwerte. Aufgrund des sehr kompakten Gehäuses und einer
geringen Blindzone eignet sich der Sensor hervorragend für
Anwendungen mit beengten Platzverhältnissen und mit einer
Reichweite von bis zu zwölf Metern. Die Einsatz­bereiche reichen von der Automobilindustrie über die Lager- und Förder­
technik bis hin zur Papier- und Zellstoffindustrie. Neben
Positionieraufgaben übernimmt der DT35 auch oftmals
anspruchsvolle Detektionsaufgaben, beispielsweise die Fachbelegungskontrolle in Automatiklagern oder die Kollisions­
vermeidung von fahrerlosen Transportsystemen.
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In der Fluidsensorik lag der Fokus im vergangenen Geschäftsjahr auf der Entwicklung von Produktvarianten im Bereich der
TDR-Füllstandmessung (TDR = Time Domain R
­ eflectometry).
Hier wurden unter anderem Geräte mit extrem kurzem
bzw. längerem Messbereich und alternativen Ausgangs­
varianten sowie eine Koaxialsonde für Medien mit niedriger
Dielektrizitäts­konstante in den Markt eingeführt.
Weil 2013 die Ermittlung von Treibhausgas-Frachten für viele
Anlagenbetreiber verpflichtend wird, hat SICK im Bereich
der Analysentechnik im letzten Jahr das Messsystem GHGControl entwickelt, das eine direkte Messung von Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid und Distickstoffmonoxid in
Kraftwerks- und Industrieabgasen erlaubt. Durch die direkte
Messung werden die tatsächlichen Emissionen auch bei
wechselnden Brennstoffen und unabhängig von der Feuchtigkeit präzise ermittelt. Ermöglicht wird dieses Verfahren durch
den Einsatz der bewährten Produkte GM35 zur Gasmessung
und FLOWSIC100 zur Volumenstrommessung. Aus den Messdaten dieser Geräte werden die Gasfrachten berechnet und
in der behördlich vorgeschriebenen Form ausgegeben. Dies
bedeutet eine große Erleichterung und einen höheren Automatisierungslevel für den Betreiber der Anlage.
Eine weitere Neuentwicklung in der Analysentechnik ist der
GMS810-FIDOR zur Messung der organischen Kohlenstoffverbindungen in Abgasen, beispielsweise aus Müllverbrennungen. Das Herzstück dieses Geräts ist ein sehr präziser
Flammenionisationsdetektor (FID), der in einer aufwändigen
Eignungsprüfung im Labor und im realen Einsatz gemäß der
Norm EN 15267-3 zertifiziert wurde. Der Analysator erreicht
eine hohe Zuverlässigkeit bei einem Wartungsintervall von
drei Monaten. Daraus resultiert eine hohe Betriebssicherheit
bei geringen Betriebskosten – wichtige Eigenschaften für eine
kontinuierliche Emissionsmessung.
44Sick-Geschäftsbericht 2012
Für die Gasdurchflussmessung wurde im Geschäftsjahr
2012 der FLOWSIC500 entwickelt, mit dem SICK den Markt
der Gasverteilung ins Visier nimmt. Dort wird bislang ausschließlich mit mechanischen Technologien wie beispielsweise Turbinen­rad- oder Drehkolbenzählern gemessen. Der
FLOWSIC500 arbeitet dagegen mit der Ultraschall-Laufzeitmessung. Er ist kompakter gebaut als der bereits am Markt
etablierte FLOWSIC600 und arbeitet mit höherer Frequenz.
Das erlaubt den Vorstoß in kleinere Durchmesserbereiche.
Dank seiner vor­kalibrierten Messkartusche muss er etwa
bei Reparaturen nicht komplett aus der Gasleitung gebaut
­werden. Es reicht stattdessen, die Kartusche zu wechseln.
Zudem kommt das Gerät ohne lange Ein- und Auslauf­strecken
­ artusche ist so gestaltet, dass sie die Funktion der
aus: Die K
Einlaufstrecke übernimmt. Neu ist auch, dass der FLOWSIC500 ohne Netz­versorgung auskommt. Dank integriertem
FLOWcomputer wird sogar zusätzliches Zubehör überflüssig.
ERTRAGSLAGE
2012 war das auftragsstärkste Jahr in der Geschichte
des SICK-Konzerns. Mit einem Auftragseingang von
994,9 Mio. Euro wurde der Wert aus dem Rekordjahr 2011
(dort: 922,3 Mio. Euro) erneut übertroffen. Dies kommt einem
Plus von 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleich – und das
trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds. Die
Staatsschuldenkrisen in Europa und den USA haben im vergangenen Jahr für Unruhe in den Märkten gesorgt. Der SICKKonzern hat sich von dieser Unruhe nicht beeindrucken lassen
und konnte sich den wirtschaftlichen Folgen deshalb weitestgehend entziehen. Dies beweist auch der im Geschäftsjahr
2012 erzielte Umsatz, der mit 971,3 Mio. Euro um 7,6 ­Prozent
über dem Vorjahreswert liegt (dort: 902,7 Mio. Euro) und
ebenso einen neuen Höchststand erreicht hat. Die Geschäftsentwicklung verlief im ersten Quartal sehr dynamisch. Zur
Jahres­mitte war eine Abschwächung bei Umsatz und Auftragseingang spürbar. Im letzten Quartal belebte sich das Geschäft
wieder, vor allem bedingt durch das Projektgeschäft in der
Prozess- und Logistikautomation. Das Book-to-Bill-Verhältnis
lag am Ende des Geschäftsjahres mit 102,4 Prozent geringfügig über dem Jahr 2011 (dort: 102,2 Prozent).
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Die Zuordnung der Umsätze zu den Segmenten wurde im
Jahr 2012 weiter verfeinert, indem zusätzliche Kunden­
informationen von Systemintegratoren und Distributoren
über die Branchenzugehörigkeit unserer Leistungen mitein­
bezogen wurden. Um die Vergleichbarkeit mit der Vorperiode her­zustellen, wurden Segmentumsätze des Vorjahres
in Höhe von 17,1 Mio. Euro (1,9 Prozent des Umsatzes aus
dem Jahr 2011) neu zugeordnet. Davon betroffen waren
die Fabrik­automation mit -17,1 Mio. Euro (-3,2 Prozent), die
Logistik­automation mit einem Zuwachs von 12,5 Mio. Euro
(6,2 Prozent) und die Prozess­automation mit einem Plus von
4,6 Mio. Euro (2,9 Prozent). Bei der Segmentbetrachtung für
das Jahr 2012 ergibt sich daher folgendes Bild:
Das Segment Fabrikautomation schloss das Geschäftsjahr
2012 mit einem Umsatz in Höhe von 559,8 Mio. Euro ab. Das
sind 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr (dort: 542,3 Mio. Euro)
ohne rückwirkende Anpassung der Segmentumsätze 2011
bzw. 6,6 Prozent bei rückwirkender Anpassung. An dieser Entwicklung hatte insbesondere die Automobilindustrie ­großen
Anteil: In der Vertriebsregion Nord-, Mittel- und Südamerika
hat der Umsatz der Branche im Vergleich zum Vorjahr um
ein Drittel zugenommen. Auch in Asien und Deutschland
war die Nachfrage der Automobilhersteller und -zulieferer
ins­besondere nach optischer, sicherer und RFID-Sensorik
für den Produktionsprozess hoch. Ein deutscher Automobil­
hersteller hat den Vertrag mit SICK als Single-SourceLieferant für Opto- und Safety-Sensorik im vergangenen
Geschäftsjahr um fünf Jahre verlängert. Für einen deutschen
Automobil­zulieferer wurde ein neuartiges Konzept zur Absicherung der Heiz­pressen bei der Reifenproduktion erarbeitet, das mit wenigen Komponenten auskommt und deshalb
effizient und flexibel ist. Auch beim After-Sales-Service für
die Sicherheitstechnik verlässt sich das Unternehmen auf
SICK – und das in 13 ­Ländern weltweit. Weitere Wachstumsimpulse kamen aus dem Maschinenbau. So hat der deutsche Maschinenbauhersteller Trumpf SICK im Jahr 2012 zum
vierten Mal in Folge mit dem Lieferantenstatus „Premium
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Supplier“ ausgezeichnet. In den Werkzeugmaschinen des
renommierten Maschinen­bauers kommt Sicherheitstechnik
und ­Sensorik für die Standard­automatisierung zum Einsatz.
In der Konsumgüterindustrie ist SICK im vergangenen Jahr in
allen Kundensegmenten gewachsen. Das enorme Wachstum
des neuen Geschäftsfelds Industrial Instrumentation zeigte
darüber hinaus, dass sich die Investitionen in den Aufbau der
Fluidsensorik auszahlen. Die Elektronik- und Solarindustrie
sowie die Antriebstechnik blieben dagegen hinter den Werten
aus dem Vorjahr zurück. Über alle Branchen hinweg war im
letzten Jahr der Trend hin zu „Integrated Automation“ ­spürbar:
Das Konzept steht für das reibungslose Zusammenspiel
diverser Automatisierungs-komponenten, Software-Tools
und dazugehöriger Services im Sinne einer durchgängigen
Automatisierungslösung. Damit ist die Durchgängigkeit über
alle Ebenen der Automatisierungspyramide gegeben und die
an der Wertschöpfungskette beteiligten Unternehmen (OEM,
Systemintegratoren, Planer und Endkunde) reduzieren Kosten
und können effizienter arbeiten.
Ebenso uneinheitlich verlief die Geschäftsentwicklung
innerhalb des Segments Logistikautomation. Der Segment­
umsatz lag zum Jahresschluss bei 227,3 Mio. Euro. Nach
201,5 Mio. Euro Umsatz im Vorjahr ist das Segment damit –
ohne rückwirkende Anpassung der Segmentumsätze – um
12,8 Prozent gewachsen. Bei rückwirkender Anpassung ergibt
sich ein Plus von 6,2 Prozent. In der Intralogistik legte vor allem
die Ausstattung des Einzelhandels und von Flughäfen kräftig
zu. Dazu hat insbesondere der steigende Bedarf an Self-­BagDrop-Systemen an deutschen Flughäfen beige­tragen, welche
die Automatisierung näher an den Nutzer rücken lassen. Bei
den Kurier-, Express, Post- und Paketdienstleistern konnten
sehr große Projekte aus dem Jahr 2011 nicht vollständig ausgeglichen werden. Diese lagen zum Jahresende unterhalb
des Vorjahresniveaus. Die Transportlogistik profitierte vom
­enormen Wachstum im Bereich Häfen. Ebenso erfreulich entwickelten sich die Bereiche Kräne und Verkehr. Im Rahmen
eines Projekts in Taiwan wurde beispielsweise ein Mautsystem
mit Fahrzeugklassifizierung und Kamerasteuerung umgesetzt,
mit dem sich Kennzeichen sicher identifizieren lassen. Das
neue Geschäftsfeld Gebäude­automation bewegte sich nur
knapp unter dem im Vorjahr erreichten Niveau. Dort spielten
45
Lösungen zur Absicherung der ­Supply Chain eine zunehmend
wichtige Rolle. In Deutschland wurde ein Pilotprojekt mit
­Sensoren für die Zugangskontrolle und Geländeüberwachung
erfolgreich abgeschlossen. Das vergangene Geschäftsjahr
war zudem geprägt von einer steigenden Nachfrage nach
­flexiblen und skalierbaren Automatisierungslösungen, die in
der Lage sind, sich an Nachfrageschwankungen und sich ständig verändernde Warenkörbe anzupassen. Die zunehmende
Auto­
matisierung logistischer Abläufe und die steigenden
­Ansprüche in Bezug auf die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung erforderten darüber hinaus neue Safety-­Konzepte für
sichere Arbeitsplätze in der Logistik. Ein weiterer Trend ging hin
zu Lösungen, die den hohen ­Erwartungen der Anlagen­betreiber
an die Sicherheit, die Leistungsfähigkeit und die Prozess­
stabilität gerecht werden, um globale Wertschöpfungs­ketten
verlässlicher zu machen.
Niveau aus dem Geschäftsjahr 2011 ist zudem der Bereich
Oil & Gas mit dem Kerngeschäft Ultraschall-Durchfluss­
messung für Erdgaspipelines. Ein großer Erfolg war hierbei ein Großauftrag eines australischen Erdgasversorgers,
der mit kompletten Skids zur Durchflussmessung beliefert
wurde – inklusive Druck-, Temperatur- und Qualitätsmessfunktion. Über fast alle Branchen der Prozessautomation hinweg war im vergangenen Jahr ein Anstieg der Nachfrage von
Komplettlösungen wie Messcontainer und Durchfluss-Skids
inklusive Installationsberatung und Endabnahme zu beobachten. Der weltweite Bedarf von kontinuierlicher Messtechnik
zur Automatisierung von Prozessanlagen und das wachsende
Umweltbewusstsein führen zur Entstehung von neuen Absatzmärkten für SICK. Beispielhaft hierfür sind die Direktmessung
von Treibhausgasen und messtechnische Lösungen für die
Energieversorgung der Zukunft (Wind / Power-to-Gas).
Seine Wachstumschancen am besten genutzt hat im
Geschäftsjahr 2012 das Segment Prozessautomation: Ohne
rückwirkende Anpassung der Segmente wuchs der Umsatz
im Vergleich zum Vorjahr um 16,0 Prozent auf insgesamt
184,2 Mio. Euro (dort: 158,8 Mio. Euro). Bei Anpassung der
Segmentumsätze ergibt sich ein Zuwachs von 12,7 Prozent.
Insbesondere der Bereich Waste & Recycling hat sich gut entwickelt. Im Auftrag verschiedener namhafter Anlagenbauer
wurden beispielsweise in England komplette Emissionsüberwachungscontainer für Müllverwertungsanlagen (Waste-toEnergy) ausgeliefert. Der aufstrebende Bereich Combustion
Engines, zu dem auch das neue Geschäftsfeld Maritime
Solutions zählt, hat mehrere Projekte mit einem finnischen
Großmotorenhersteller realisiert. Dabei wurden stationäre
Dieselkraftwerke und Schiffe mit Emissionsmesssystemen
ausgestattet. Weiteres Wachstumspotenzial erschlossen
wurde in der chemischen Industrie und im ebenfalls noch
jungen Bereich Mining, wo immer mehr Betreiber auf System­
lösungen von SICK setzen, um die Sicherheit ihrer Minen zu
gewährleisten. Um ein Drittel gewachsen gegenüber dem
Durch die weltweite Präsenz kann der SICK-Konzern Wachstumschancen nutzen, wo immer sie sich bieten. Wir haben
uns rechtzeitig auf die steigende Nachfrage aus Ländern
wie Russland oder Südafrika vorbereitet und ernten jetzt die
Früchte dieser Entscheidung. Der asiatisch-pazifische Raum
ist trotz etwas geringerer Zuwachsraten im Jahr 2012 weiterhin unser wichtigster Wachstumsmarkt. Dort haben wir unser
Regional Product Center in Singapur und Malaysia im vergangenen Jahr weiter ausgebaut, um die regionalen Märkte mit
vor Ort hergestellten und auf regionale Bedürfnisse zugeschnittenen Produkten bedienen zu können. Indem wir dort
produzieren, wo das Wachstum stattfindet, stärken wir unsere
Wettbewerbsposition. Die Tochtergesellschaften in Singapur,
China, Japan und Taiwan konnten deshalb weiteres Wachstumspotenzial erschließen. Gleiches gilt für die Region Nord-,
Mittel- und Südamerika, wo wir ebenfalls in den Ausbau des
Regional Product Center in Minneapolis / USA investiert haben
und entgegen dem Trend weiter gewachsen sind. Zudem hat
die auf Prozessautomation konzentrierte US-amerikanische
Tochtergesellschaft SICK MAIHAK, Inc. aufgrund der strenger
werdenden Emissionsrichtlinien in den USA Marktanteile hinzugewonnen. Darüber hinaus hat sich die noch sehr junge
Tochtergesellschaft in Kanada, SICK Ltd., hervorragend entwickelt. Deutschland hat im vergangenen Jahr trotz Euro-Krise
46Sick-Geschäftsbericht 2012
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seine relative Stärke unter Beweis gestellt. In der Region
EMEA dagegen hat sich die Schwäche einiger europäischer
Länder, allen voran Italien, bemerkbar gemacht. Dort entwickelte sich das Wachstum verhalten; der Umsatz lag nur leicht
über dem Vorjahreswert. Hervorzuheben ist allerdings die
erfreuliche Entwicklung der erst im Dezember 2010 gegründeten südafrikanischen Tochtergesellschaft SICK Automation
Southern Africa (Pty) Ltd. in Roodepoort bei Johannesburg.
Die regionale Umsatzverteilung wurde im Geschäftsjahr
2012 zur besseren Transparenz neu strukturiert. Um Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr herzustellen, wurden die Werte
aus dem Jahr 2011 entsprechend angepasst. Der Umsatz
nach Regionen für das Jahr 2012 gliedert sich daher wie folgt:
Umsatz
nach Regionen
Veränderung
2012
2011
Deutschland
232.985
215.935
7,9
EMEA (Europa, Mittlerer
Osten und Afrika)
377.209
364.529
3,5
in TEUR
in %
Nord-, Mittel- und
Südamerika
188.699
174.416
8,2
Asien / Pazifik
172.417
147.831
16,6
Gesamt
971.310
902.711
7,6
Mit 298,4 Mio. Euro liegt der Materialaufwand um 1,7 Prozent
unter dem Vorjahr (dort: 303,7 Mio. Euro). Dieser Rückgang
bildet das weiter verbesserte Einkaufsmanagement ebenso
ab wie die Tatsache, dass sich die kritische Lage auf dem
Beschaffungsmarkt nach dem Erdbeben in Japan im Jahr
2011 inzwischen wieder entspannt hat und Preisaufschläge
weggefallen sind. In der Folge ist auch die Materialquote von
32,6 auf 30,3 Prozent gesunken.
Der Personalaufwand dagegen stieg aufgrund des dem
Wachstum geschuldeten Mitarbeiteraufbaus um 11,3 Prozent auf insgesamt 402,7 Mio. Euro (Vorjahr: 361,8 Mio. Euro).
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Die Abschreibungen spiegeln die starke Investitionstätigkeit
des Geschäftsjahres 2012 wider. Zum einen wurden die in
der Krisenzeit aufgeschobenen Investitionen nachgeholt, zum
anderen hatte das Unternehmenswachstum zahlreiche neue
Investitionen zur Folge. Mit 35,2 Mio. Euro liegen die Abschreibungen des Geschäftsjahres 2012 um 12,1 Prozent über dem
Vorjahr (dort: 31,4 Mio. Euro).
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um
6,6 Prozent auf 168,6 Mio. Euro (Vorjahr: 158,2 Mio. Euro)
ist in erster Linie auf die vermehrte Vertriebsaktivität zurückzuführen: Sowohl Reisetätigkeit zur Verkaufs­förderung als
auch Maßnahmen wie die Neukonzeption des Markenauftritts standen im Geschäftsjahr 2012 im Fokus. Die sonsti­
gen betrieblichen Erträge verringerten sich um 18,4 Prozent
auf 7,1 Mio. Euro (Vorjahr: 8,7 Mio. Euro), da die im letzten
Geschäftsjahr wirkenden Einmaleffekte wie die Neubewertung von erworbenen Unternehmensanteilen wegfielen.
Aufgrund des starken Absinkens der sonstigen betrieblichen Erträge stieg der Saldo aus sonstigen betrieblichen
Aufwendungen und sonstigen betrieblichen Erträgen auf
161,5 Mio. Euro an (Vorjahr: 149,6 Mio. Euro). Dies sind
8,0 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Währungsergebnis verbesserte sich aufgrund der im
gesamten Geschäftsjahr 2012 positiven Entwicklung des
US-Dollars sowie des polnischen Zloty. Entgegen­gesetzte
­Wirkung hatte die Entwicklung des japanischen Yen. Zum
Jahresschluss 2012 liegt das Währungsergebnis mit
-1,6 Mio. Euro um 0,8 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (dort:
-2,4 Mio. Euro).
Trotz der höheren Kostenbelastungen wurde im Geschäftsjahr 2012 ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in
Höhe von 84,1 Mio. Euro erwirtschaftet. Damit liegt das EBIT
2012 um 0,8 Prozent über dem Niveau von 2011. Damals
lag der Wert bei 83,4 Mio. Euro. In Bezug auf die Kosten war
das Jahr 2012 gekennzeichnet durch den weiteren intensiven Ausbau unserer Aufstellung im Bereich Forschung
und Entwicklung sowie im weltweiten Vertrieb und durch
47
die organisatorischen Anpassungen der Strukturen für die
Zukunft. Hervorzuheben sind insbesondere die Zusammenlegung der Divisions ­Advanced Sensors und Auto Ident zur
neuen Division ­Identification & Measuring sowie die vorgesehene Verschmelzung der SICK MAIHAK GmbH auf die SICK AG
zum 1. Januar 2013.
Auch auf der Ertragsseite wirkte sich die neue Zuordnung der
Umsätze auf die Segmente aus. Darüber hinaus wurde die Vertriebskostenzuordnung verbessert, indem die Auftragsgröße
und Auftragsart, hier insbesondere Groß- und Serviceaufträge,
berücksichtigt wurden. Durch diese Neuzuordnung der Segmentumsätze bedingt, reduzierte sich im Jahr 2011 das EBIT
der Fabrikautomation um 20,2 Mio. Euro. Dieser Betrag wurde
der Logistikautomation (+14,9 Mio. Euro) und der Prozessautomation (+5,3 Mio. Euro) zugerechnet. Bei der Segment­
ergebnis-Betrachtung ergibt sich daher folgendes Bild:
Das Segment Fabrikautomation schloss das Geschäftsjahr 2012 mit einem EBIT von 60,0 Mio. Euro ab. Dies sind
10,7 Prozent vom Umsatz (Vorjahr: 14,7 Prozent ohne rückwirkende Anpassung der Segmente bzw. 11,4 Prozent bei rückwirkender Berücksichtigung der Anpassungen im Jahr 2011).
Das Segment Logistikautomation erzielte im Geschäftsjahr
2012 ein EBIT von 20,4 Mio. Euro. Dies entspricht 9,0 Prozent vom Umsatz (Vorjahr: 1,5 Prozent ohne rückwirkende
Anpassung der Segmente bzw. 8,3 Prozent bei rückwirkender
Berücksichtigung der Anpassungen im Jahr 2011).
Das Segment Prozessautomation beendete das Geschäftsjahr 2012 mit einem EBIT von 3,8 Mio. Euro. Dies sind 2,1 Prozent vom Umsatz (Vorjahr: 0,3 Prozent ohne rückwirkende
Anpassung der Segmente bzw. 3,6 Prozent bei rückwirkender
Berücksichtigung der Anpassungen im Jahr 2011).
Die Reduzierung der Steuerquote von 31,5 Prozent im Vorjahr
auf nunmehr 25,4 Prozent im Geschäftsjahr ist wesentlich
auf aperiodische Steuereffekte im Zusammenhang mit der
48Sick-Geschäftsbericht 2012
im Berichtsjahr abgeschlossenen Betriebsprüfung zurück­
zuführen. Insgesamt reduzierte sich der Steueraufwand im
Konzern von 24,0 Mio. Euro auf 20,1 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Nach Abzug der Steuerbelastung ergibt
sich daher ein auf die Aktionäre der SICK AG entfallender Anteil
am Konzern-Jahresergebnis in Höhe von 58,9 Mio. Euro. Dies
sind 13,3 Prozent mehr als im Vorjahr (dort: 52,0 Mio. Euro).
Aufgrund des ebenfalls gestiegenen Umsatzes beläuft sich
die Netto-Umsatzrendite auf 6,1 Prozent und übertrifft damit
die des Vorjahres um 0,3 Prozentpunkte.
VERMÖGENSLAGE
Die Bilanzsumme spiegelt das Wachstum des Geschäftsjahres
2012 mit einem Anstieg um 5,8 Prozent auf 609,7 Mio. Euro
(Vorjahr: 576,3 Mio. Euro) unterproportional wider.
Mit 222,4 Mio. Euro liegen die langfristigen Vermögenswerte
um 8,3 Prozent über dem Vorjahr (dort: 205,3 Mio. Euro).
Maßgeblich wirken sich hier die Sachanlagen aus, deren
12,1-prozentiger Anstieg auf 153,0 Mio. Euro im Wesent­
lichen auf Gebäudemaßnahmen an den Standorten Reute
und Waldkirch sowie auf der Planung von Neubauten (insbesondere des neuen Produktionsgebäudes in Reute) sowie
der Installation zweier Fertigungslinien für die Vorfertigung
am Standort Waldkirch beruht. Darüber hinaus wurde in ITLizenzen und Werkzeuge investiert. Ebenfalls Einfluss haben
die latenten Steuern, die um 10,2 Prozent auf 18,4 Mio. Euro
gestiegen sind (Vorjahr: 16,7 Mio. Euro). Leicht rückläufig
sind dagegen die immateriellen Vermögenswerte, die sich
im Geschäftsjahr 2012 auf 49,4 Mio. Euro beliefen und damit
den Vorjahreswert in Höhe von 50,4 Mio. Euro um 2,0 Prozent
unterschreiten. Dies liegt im Wesentlichen in einer geringeren
Aktivierung von Entwicklungsleistungen begründet.
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Der Umsatzzuwachs im Laufe des Berichtsjahres ist auch
an der Entwicklung der kurzfristigen Vermögenswerte
ersichtlich. Diese legten um 4,4 Prozent auf 387,3 Mio. Euro
(Vorjahr: 371,0 Mio. Euro) zu. Die Vorräte jedoch wurden
leicht abgebaut und betrugen zum 31. Dezember 2012
184,9 Mio. Euro. Dies sind 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr
(damals: 186,9 Mio. Euro). Aufgrund der wieder entspannten
Lage auf den Beschaffungsmärkten waren weniger strategische Bestände zur Absicherung der Lieferfähigkeit notwendig.
Aufgrund dessen fielen die „Days of Inventory Outstanding“
(DIO) um sechs Tage auf 69 Tage (Vorjahr: 75 Tage).
Infolge der erhöhten Geschäftstätigkeit verzeichneten die
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen leichten Anstieg von 3,3 Prozent auf 151,8 Mio. Euro (Vorjahr:
146,9 Mio. Euro). Da sie sich zum Umsatz unter­proportional
erhöht haben, reduzierten sich die „Days of Sales Out­standing“
(DSO) zum Jahresende auf 56 Tage (Vorjahr: 59 Tage). Im
Gegensatz dazu stiegen die flüssigen Mittel wegen erhöhter
Fremdwährungsbestände um 45,2 Prozent auf 15,1 Mio. Euro
(Vorjahr: 10,4 Mio. Euro). Auch die sonstigen Vermögenswerte
erhöhten sich infolge gestiegener Forde­rungen gegenüber
Finanzbehörden und aufgrund höherer Werte von derivativen
Finanzinstrumenten zur Währungs­absicherung, nämlich um
25,2 Prozent auf 28,3 Mio. Euro (Vorjahr: 22,6 Mio. Euro).
Auf der Passivseite verzeichnete der SICK-Konzern aufgrund
der positiven Ergebnisentwicklung ein weiter steigendes
Eigenkapital. Dieses betrug am Jahresende 294,0 Mio. Euro,
was einer 9,2-prozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahr
gleichkommt (dort: 269,3 Mio. Euro). Entsprechend konnte
die Eigenkapitalquote trotz gestiegener Dividendenzahlung
auf 48,2 Prozent gesteigert werden (Vorjahr: 46,7 Prozent).
Die langfristigen Schulden waren infolge der erfreulichen
Geschäftsentwicklung weiterhin rückläufig, nämlich um
8,4 Prozent auf jetzt 98,7 Mio. Euro (Vorjahr: 107,7 Mio. Euro).
Einhergehend reduzierten sich die langfristigen Finanzver­
bindlichkeiten planmäßig um 18,1 Prozent auf 44,3 Mio. Euro
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
(Vorjahr: 54,1 Mio. Euro). Die langfristigen Rückstellungen
blieben mit 50,7 Mio. Euro um 1,6 Prozent unter dem Niveau
des Vorjahres (damals: 51,5 Mio. Euro), im Wesentlichen
begründet durch gesunkene Rückstellungen für Altersteilzeit.
Das erhöhte Geschäftsvolumen des Geschäftsjahres 2012
wirkte sich in einem Anstieg der kurzfristigen Schulden aus,
die sich insgesamt um 8,9 Prozent auf 217,0 Mio. Euro (Vorjahr: 199,3 Mio. Euro) erhöhten. Hier kam zum einen der
starke Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um
106,2 Prozent auf 43,5 Mio. Euro (Vorjahr: 21,1 Mio. Euro)
zum Tragen, zum anderen stiegen die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen infolge längerer Zahlungsziele
um 9,4 Prozent auf 75,8 Mio. Euro (Vorjahr: 69,3 Mio. Euro). In
die gegenläufige Richtung entwickelt haben sich die sonstigen
Rückstellungen: Sie beliefen sich auf 18,8 Mio. Euro (Vorjahr:
21,3 Mio. Euro), da im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger
Gewährleistungsrückstellungen erforderlich waren. Dies entspricht einem Rückgang von 11,7 Prozent. Gleiches gilt für die
Steuerverbindlichkeiten, die um 29,6 Prozent von 17,9 auf
12,6 Mio. Euro gesunken sind, da die Steuerrückstellungen für
vorangegangene Veranlagungszeiträume zu verringern waren.
Aufgrund gesunkener Prämien- und Bonirückstellungen sowie
der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten wie Zins­
swaps oder Währungsoptionen sind auch die sonstigen kurz­
fristigen Verbindlichkeiten um 4,9 Prozent auf 66,4 Mio. Euro
gefallen (Vorjahr: 69,8 Mio. Euro).
Aufgrund des leichten Vorratsabbaus bei höherem Umsatz­
volumen, des Aufbaus der Verbindlichkeiten aus ­Lieferungen
und Leistungen sowie des verbesserten Forderungs­
managements verzeichnete das Working Capital einen leichten Rückgang um 1,4 Prozent auf 260,9 Mio. Euro (Vorjahr:
264,5 Mio. Euro). Die Nettoverschuldung stieg durch die
Ausschüttung von 34,1 Mio. Euro als Jubiläumsdividende von
64,7 Mio. Euro auf 72,7 Mio. Euro.
49
FINANZLAGE
UMWELT
Der Mittelzufluss aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit
liegt aufgrund eines deutlich gebremsten Anstiegs der Forderungen, einem weitgehend unveränderten Bestand der
Vorräte sowie unterproportional gestiegenen Verbindlichkeiten mit 108,3 Mio. Euro erheblich über dem Vorjahr (dort:
70,5 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2012 wurde eine Dividende
in Höhe von 34,1 Mio. Euro gezahlt, zu deren Finanzierung
der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit ein­
gesetzt wurde. Dieser Cashflow in Höhe von 76,6 Mio. Euro
(Vorjahr: 39,5 Mio. Euro) diente zudem der Finanzierung der
Investitionstätigkeit.
Die Einhaltung der Vorschriften und Prozesse zum ­Qualitätsund Umweltmanagement wird durch ein internes Kontroll­
system sowie externe Audits abgesichert. Die Matrix­
zertifizierung wurde im Berichtsjahr erneut erfolgreich vom
TÜV Nord durchgeführt. Damit wurde bestätigt, dass bei
der SICK AG und allen inländischen Tochtergesellschaften
des SICK-Konzerns ein Qualitäts- und Umweltmanage­
mentsystem angewendet wird, das die Normen DIN EN ISO
9001:2008 und DIN EN ISO 14001:2004 erfüllt. Im Rahmen
des Umwelt­managementsystems werden alle betrieblichen
umweltschutzrelevanten Anforderungen und Abläufe analysiert, um negative Umweltauswirkungen zu minimieren bzw.
wenn möglich zu eliminieren. Ein interdisziplinäres Experten­
gremium prüft neue und geänderte gesetzliche und normative
Regelungen auf ihre Relevanz für den SICK-Konzern und berät
die betroffenen Bereiche bei den notwendigen Umsetzungsschritten. Zudem haben die SICK AG an den Standorten Waldkirch und Reute sowie die SICK Vertriebs-GmbH in Düsseldorf
im Jahr 2012 ein umfangreiches Umweltmanagementsystem
nach EMAS (Environmental Management and Audit Scheme)
und ein Energiemanagementsystem nach EN ISO 50001 eingeführt und die Zertifizierung erfolgreich bestanden. Zusätzlich wird die Normenkonformität durch interne und externe
­Begehungen (Compliance Audits), den offenen und direkten
Dialog mit den zuständigen Behörden sowie das Engagement
in externen Fachgremien sichergestellt.
Die Investitionen des Geschäftsjahres 2012 beliefen sich
ohne Finanzanlagen auf insgesamt 52,1 Mio. Euro, was einem
Anstieg von 9,0 Prozent gleichkommt (Vorjahr: 47,8 Mio. Euro).
Im Fokus der Investitionstätigkeit standen in Deutschland
der Erwerb technischer Anlagen und Maschinen, darunter
zwei neue Fertigungslinien für die Vorfertigung der SICK AG
in Waldkirch. Des Weiteren wurde in die Planung von Neu­
bauten wie beispielsweise die Produktionsgebäude der
SICK AG in Reute und der SICK STEGMANN GmbH in Donaueschingen sowie in IT-Lizenzen und Werkzeuge investiert. In
der Region EMEA wurde die größte Investition am Standort
Ungarn getätigt, wo ein neues Produktionsgebäude errichtet
wurde. Ebenfalls in Gebäudemaßnahmen investiert wurde in
der Region Nord-, Mittel- und Südamerika: Die US-amerikanische Tochtergesellschaft SICK, Inc. in Minneapolis hat ein
neues ­Produktions- und Logistikgebäude bezogen, das angemietet und umgebaut wurde. Außerdem wurde dort eine neue
Produktionslinie erworben und in Betrieb genommen. In der
Region Asien / Pazifik wurde ebenfalls in neue Produktionslinien am Standort Malaysia sowie in neue Bürogebäude für
die Tochtergesellschaft in Singapur investiert.
50Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
MITARBEITER
Die erfolgreiche Entwicklung im letzten Jahr beruht vor
allem auf unseren Mitarbeitern. Trotz des immer intensiver
­werdenden Wettbewerbs um die „besten Köpfe“ ist es uns im
abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, 449 neue Mitarbeiter
für SICK zu gewinnen. Im April konnten wir den 6.000sten
Mitarbeiter im SICK-Konzern begrüßen. Am Ende des Jahres
zählte der SICK-Konzern insgesamt 6.302 Mitarbeiter. Das
sind 7,7 Prozent mehr als zum Jahresende 2011. Dieser
Kompetenzaufbau hat es möglich gemacht, unsere Tätigkeit
im Bereich Forschung und Entwicklung zu intensivieren und
unsere weltweite Vertriebsorganisation zu stärken. Mit 3.836
Beschäftigten waren zum Jahresschluss 60,9 Prozent der
Belegschaft im Inland tätig und damit 7,2 Prozent mehr als
zum Ende des Vorjahres (dort: 3.580 Beschäftigte). Die deutsche Tochtergesellschaft SICK Engineering GmbH in Dresden
ist dabei am stärksten gewachsen: Durch den Kompetenzaufbau in den Bereichen Vertriebsinnendienst, Forschung
und Entwicklung sowie Produktion ist die Beschäftigtenzahl
um 34,1 Prozent gestiegen. Allerdings war das Mitarbeiterwachstum im Ausland prozentual größer: Hier starteten bis
zum Jahresende 2012 insgesamt 193 neue Mitarbeiter –
das sind 8,5 Prozent mehr als zum Jahresende 2011. Bei
der US-amerikanischen Tochtergesellschaft SICK, Inc. in
­Minneapolis kamen, bedingt durch den Aufbau des ­Regional
Product ­Center, vor allem neue Mitarbeiter in den Bereichen Produktion und Materialwirtschaft sowie Forschung
und Entwicklung hinzu. Damit ist die Belegschaft vor Ort um
6,9 Prozent auf 324 Mitarbeiter gewachsen. Auch im Regional
Product Center Asia mit Sitz in Singapur und Malaysia wurde
der Personal­bestand erhöht: In Malaysia kamen 21 neue
Mitarbeiter hinzu, die meisten davon in der Produktion. Dies
kommt einem 61,8-prozentigen Zuwachs gleich (2011: 34 Mitarbeiter, 2012: 55 Mitarbeiter). Am Standort Singapur wurden
19 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt, sodass dort inzwischen
91 Mitarbeiter beschäftigt sind (2011: 72 Mitarbeiter). Dies
bedeutet einen Zuwachs von 26,4 Prozent. In China wurden
die Vertriebs- und Servicemannschaft gestärkt und insgesamt
53 neue Mitarbeiter eingestellt. Mit 218 Mitarbeitern ist die
Beschäftigtenzahl damit um 32,1 Prozent gestiegen.
Mitarbeiter
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Veränderung
zum 31.12.
2012
2011
Deutschland
3.836
3.580
7,2
EMEA
1.175
1.134
3,6
Nord-, Mittel- und
Südamerika
487
452
7,7
Asien / Pazifik
804
687
17,0
6.302
5.853
7,7
Gesamt
in %
Das Durchschnittsalter der SICK-Belegschaft lag 2012 bei
39,8 Jahren und damit auf exakt demselben Niveau wie im
Vorjahr. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit hat sich
dagegen verringert und betrug 8,9 Jahre (Vorjahr: 9,4 Jahre).
Der Frauenanteil an der Belegschaft des SICK-Konzerns ist
jedoch gestiegen: Inzwischen sind 37 Prozent der Belegschaft
weiblich und 63 Prozent männlich. Im Vorjahr waren dies noch
34 bzw. 66 Prozent.
Als moderner Arbeitgeber bieten wir unseren Mitarbeitern
flexi­ble Arbeitszeitmodelle und bedarfsgerechte Weiterbildung
an, um sie langfristig ans Unternehmen zu binden. Gleich­
zeitig kommen wir so auch unserer Verantwortung als verlässlicher, sicherer Arbeitgeber nach, der wir uns in besonderer
Weise verpflichtet fühlen. Mit 7,8 Mio. Euro lagen die Aufwen­
dungen für Aus- und Weiterbildung im Geschäftsjahr 2012
um 7,6 Prozent über denen des Vorjahres (dort: 7,3 Mio. Euro).
239 Auszubildende beschäftigte SICK im Geschäftsjahr 2012
durchschnittlich (Vorjahr: 211 Auszubildende). Dass die Ausbildung bei SICK auf hohem Niveau erfolgt, zeigt auch das
­stetig gute Abschneiden der Auszubildenden bei nationalen
und internationalen Wettbewerben: Beim Bundeswettbewerb der Elektroniker im Oktober 2012 im Europa-Park in
Rust haben die SICK-Auszubildenden Silas Gschwendner,
Patrick Lüttmann und Jonas Schneider die ersten drei Plätze
51
belegt. Silas Gschwendner hat sich mit diesem Sieg für die
Weltmeister­schaft der Berufe, die WorldSkills, qualifiziert, die
im Juli 2013 in Leipzig stattfinden werden. Knapp das Treppchen verfehlt hat Felix Humm beim Bundeswettbewerb der
Polymechaniker, der im Oktober in Chemnitz stattgefunden
hat: Er belegte dort den vierten Platz. Ebenfalls den vierten
Platz erreichten Markus Weber und Timon Bronner bei den
Euro­Skills 2012 im belgischen Spa, wo sie in ihrem Ausbildungsfach Mechatronik an den Start gingen.
Neben der Ausbildung wird bei SICK auch die bedarfsorien­
tierte Weiterbildung als ein wichtiges Instrument verstanden,
um insbesondere dem demografischen Wandel zu begegnen.
Die Mitarbeiter jeden Alters erhalten die Chance, auf ihre
Bedürfnisse abgestimmte Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten zu nutzen. Lebenslanges Lernen gehört
bei SICK daher zum Berufsalltag. Ergänzt wird das Angebot
durch umfangreiche Programme zur Gesundheitsförderung.
Diese gehen weit über die gesetzlich vorgeschriebenen
Maßnahmen hinaus und werden fest in den Arbeitsalltag
integriert. Nach einer umfangreichen Pilotphase startete im
Jahr 2012 die Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung (GGB)
in der SICK AG. Die GGB untersucht gesundheitliche Fehl­
belastungen und Ressourcen in Form von gesundheitsrelevanten Stärken in den einzelnen Unternehmensbereichen.
Im Jahr 2013 und in den Folgejahren wird sie innerhalb der
SICK AG stetig fortgesetzt. Die kontinuierliche Verbesserung
des GGB-Standardprozesses ist ein Garant für die weitere
erfolgreiche Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung in der
SICK AG. Darüber hinaus wurde an der Etablierung eines fest
definierten Prozesses für das Betriebliche Eingliederungsmanagement gearbeitet. Dieser soll den Mitarbeitern dabei
­helfen, den Zustand der Arbeitsunfähigkeit zu überwinden,
ihnen die Rückkehr an den Arbeitsplatz erleichtern und gegen
eine erneute Arbeitsunfähigkeit vorbeugen.
52Sick-Geschäftsbericht 2012
Unter dem Motto „SensorING“ bietet SICK Hochschul­
absolventen aus naturwissenschaftlichen oder technischen
Studiengängen ein speziell auf sie zugeschnittenes, 12-monatiges Traineeprogramm an. Ziel ist es, Nachwuchskräfte
rechtzeitig an Fach- und Projektaufgaben heranzuführen. Die
Absolventen erhalten daher neben einer umfassenden Ein­
arbeitung in unterschiedliche Technologien, Entwicklungstools
und Methoden des Projektmanagements die Gelegenheit,
aktiv an verschiedenen Entwicklungsprojekten mitzuarbeiten
und die Verantwortung für Teilarbeitspakete zu übernehmen.
Optional hinzu kommt ein Aufenthalt in einer nationalen oder
internationalen Tochtergesellschaft des SICK-Konzerns, um
Erfahrungen in der länderübergreifenden Zusammenarbeit
zu sammeln.
Dass die Mitarbeiter im SICK-Konzern diese Angebote
s­ chätzen und würdigen, hat auch im letzten Jahr die gute
­Platzierung der SICK AG beim Wettbewerb „Deutschlands
Bester Arbeitgeber“ gezeigt. Die Auszeichnung steht für eine
besondere Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber und wird
jährlich vom Great Place to Work® Institute Deutschland und
dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales vergeben.
Zudem wurde die SICK AG im vergangenen Jahr mit dem TrustAward in Platin gewürdigt, da sie seit Bestehen des Wettbewerbs zum zehnten Mal in Folge teilgenommen hat und dabei
stets unter den Top 100 platziert war. Dies ist nur einem weiteren Unternehmen gelungen. Zudem ist der SICK-Konzern zum
ersten Mal auch beim internationalen Great Place to Work®Wettbewerb „Europas Beste Arbeitgeber“ als einer der 100
besten europäischen Arbeitgeber ausgezeichnet worden. Die
Auszeichnung ist Beweis dafür, dass die Unternehmenskultur bei SICK in besonderer Weise von Vertrauen, Stolz und
Teamgeist geprägt ist – und zwar über die Landesgrenzen
hinweg. SICK erreichte in der Kategorie „Große Unternehmen“
mit mehr als 500 Mitarbeitern den zehnten Platz von 25 Unternehmen. Die Befragung wurde in der SICK AG in Waldkirch
und Reute sowie bei den Tochtergesellschaften SICK Schweiz,
SICK IVP in Schweden und SICK Finnland durchgeführt. Insgesamt schafften 18 Unternehmen aus Deutschland bzw. mit
Sitz in Deutschland den Sprung auf die Liste der 100 besten
europäischen Arbeitgeber.
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Ko n z e r n a b s c h lu s s
Das prägende Element unserer Unternehmenskultur ist
unser Leitbild mit seinen Kernwerten „Independence“, „Innovation“ und „Leadership“. Letzteres bedeutet dabei nicht
nur Tech­nologie- und Marktführerschaft, sondern auch die
Entwicklung unserer Führungskultur. Unser Handeln basiert
weltweit auf den gleichen Prinzipien und Werten. Die zunehmende internationale Vernetzung macht gute Führung und
konstruktive Zusammenarbeit immer wichtiger und gleichzeitig immer herausfordernder. Dabei orientieren wir uns an
unseren „Grundsätzen zur Führung und Zusammenarbeit“.
Wir schätzen und respektieren kulturelle Unterschiede und
sind aufgeschlossen gegenüber Meinungen und Blickwinkeln
anderer Kulturkreise. Diese sehen wir als Chance, uns und
das Unternehmen weiterzuentwickeln. Um den Herausforderungen eines komplexen, globalen Umfeldes gewachsen
zu sein, unterstützen die Führungskräfte die Fähigkeit und
Bereitschaft der Mitarbeiter zur internationalen Zusammenarbeit. Der respektvolle Umgang miteinander hilft uns, Heraus­
forderungen erfolgreich zu meistern.
Am 14. Februar 2013 wurde darüber hinaus der Übernahme­
vertrag mit dem Unternehmen Ação Solução mit Sitz in Porto
Alegre, Brasilien, geschlossen. Ação Solução ist ein ­Distributor
und Systemintegrator von Sensorik-Produkten. Dank seiner
großen Beratungs- und Servicekompetenz ist er zudem als
Anbieter von Safety-Systemen für die Maschinen­sicherheit im
Markt etabliert. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen
SICK und Ação Solução besteht bereits seit dem Jahr 1999
und wurde in den vergangenen Jahren ­stetig intensiviert.
Ação wird mit Wirkung zum 1. April 2013 als 100-prozentige
Tochter­gesellschaft zum SICK-Konzern ­gehören; die mehr
als 30 Mitarbeiter werden übernommen. Mit der Investition
reagiert SICK auf das seit Jahren kontinuierliche Wirtschaftswachstum in Brasilien und weitet seine Präsenz in Süd­
amerika erheblich aus: Geplant ist, am bisherigen Standort
in Porto Alegre im Süden Brasiliens ein Kompetenzzentrum
für Sicherheitsanwendungen zu etablieren.
NACHTRAGSBERICHT
Allgemeines
Mit Wirkung zum 1. Januar 2013 hat die SICK MAIHAK GmbH
ihr operatives Geschäft vollständig auf die SICK AG über­
tragen. Die für das Segment Prozessautomation zuständige
Tochtergesellschaft, die bislang rechtlich eigenständig agiert
hat, setzt ihre Geschäftstätigkeit seitdem über die SICK AG
fort und wird auf die SICK AG verschmolzen werden. Durch
die Bündelung der Kräfte innerhalb der SICK AG und die
entsprechenden organisatorischen Anpassungen arbeitet
SICK zukünftig effizienter und ist bei der Entwicklung und
­Umsetzung komplexer Lösungen im Bereich Prozessautomation ein noch verlässlicherer Partner für die Kunden.
Durch diesen Schritt rüstet sich SICK für die Erreichung des
strategischen Ziels, im Bereich der Emissions- und Prozessmesstechnik ­weiter zu wachsen. Mit der SICK MAIHAK GmbH
geschlossene Verträge werden von der SICK AG übernommen
und ­unverändert weitergeführt.
CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Als grundlegenden Baustein der Unternehmenssteuerung
hat der Vorstand der SICK AG ein Risikomanagementsystem
implementiert, um frühzeitig Abweichungen von definierten
Zielen aufdecken und Gegenmaßnahmen ergreifen zu ­können.
Diese Abweichungen können sowohl positiv (Chance) als auch
negativ (Risiko) sein. Im Rahmen des Risikomanagement­
systems werden wesentliche Chancen und Risiken regel­
mäßig identifiziert, kontinuierlich überwacht und dem Vorstand kommuniziert.
Zudem wurde im vergangenen Geschäftsjahr ein Compliance-­
Managementsystem etabliert. Compliance wird dabei nicht
nur als eine gesetzliche Vorgabe betrachtet, die erfüllt werden muss. Compliance soll einen Mehrwert für SICK schaffen,
indem sie Vermögens- und Rufschäden vermeidet, ­Risiken
für den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Mitarbeiter reduziert, einen langfristigen strategischen Reputations- und
Wett­bewerbsvorteil schafft und zu Effizienzsteigerung und
53
Prozessoptimierung beiträgt. Für die bestmögliche Ver­
netzung und Bündelung der bei SICK vorhandenen Erfahrung
im Bereich Compliance wurde das Compliance Committee
gegründet. In diesem Arbeitskreis findet ein Austausch zu
Grundsatz­themen statt, die Risikolandschaft wird konsolidiert, Standards werden erarbeitet und es wird auf die Einhaltung von Vorschriften und die Überwachung der Wirksamkeit von Maßnahmen hingewirkt. Das Compliance Committee
unterliegt bei der Wahrnehmung seiner Aufgabe dem Corporate Compliance Officer. Diese Position ist direkt im Vorstand
angesiedelt und wird von Dr. Martin Krämer bekleidet, der
dort für das Ressort Recht zuständig ist. Dieser hat eine Aufsichts- und Überwachungsaufgabe in Compliance-relevanten
­A spekten sowie eine Rechenschafts- und Berichtspflicht
gegenüber dem Vorstand und weiteren Kontrollgremien.
Als wichtige Komponente des Compliance Managements legt
der SICK-Verhaltenskodex (Code of Conduct) die Grundsätze
für das unternehmerische und persönliche Verhalten bei SICK
fest. Er ist für alle Beschäftigten weltweit bindend. Mit der
Einführung des Code of Conduct setzt SICK vor allem auf
Vorbeugung gegen Fehlverhalten. Der Verhaltenskodex stellt
eine Orientierungshilfe dar und soll ein Bewusstsein dafür
schaffen, dass durch die Nichtbeachtung von Gesetzen und
ethischen Regeln Schäden für SICK, unsere Geschäftspartner
und unsere Mitarbeiter verursacht werden könnten.
SICK verringert existenzbedrohende Risiken durch die zen­
trale Wahrnehmung von risikorelevanten Geschäftsprozessen wie beispielsweise der Währungsabsicherung und der
Konzern­finanzierung am Standort der Konzernmuttergesellschaft in Waldkirch. Zur teilweisen oder vollständigen Deckung
bestimmter Risiken schließt SICK Versicherungen ab; hierfür
existiert ein zentrales Versicherungsmanagement. Chancen
werden frühzeitig nach ihrer Identifikation analysiert und in die
konzernweiten Planungs- und Steuerungssysteme integriert.
54Sick-Geschäftsbericht 2012
Umfeld und Branchen
Gesamtwirtschaftliche Veränderungen mit ihren Auswirkungen auf die für SICK relevanten Märkte üben einen wesentlichen Einfluss auf die Risikolage des SICK-Konzerns aus.
Auch wenn dem Risiko schwacher Branchenkonjunkturen
in bedeutenden Abnehmerindustrien durch eine Diversi­
fizierung der Kundenstruktur begegnet wird und die Segmente
Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation unterschiedlichen
Marktmechanismen unterliegen, kann ein Abschwung der
Weltwirtschaft die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des
SICK-Konzerns beeinträchtigen. Ein konjunktureller Einbruch
kann sich bei unseren Kunden durch Umsatzrückgänge oder
einen erschwerten Zugang zu den Kapitalmärkten auswirken
und wiederum dazu führen, dass Kunden nicht in der Lage
sein werden, ausstehende Rechnungen fristgerecht oder
voll­ständig zu begleichen. Dies würde das Ergebnis und den
Cashflow negativ beeinflussen.
Krisenzeiten können für SICK aber durchaus Chancen mit
sich bringen, da in solchen kundenseitig Prozesse in Frage
gestellt werden, um durch Prozessoptimierung Einsparungen
zu realisieren. Somit war und ist die Optimierung und Flexibilisierung von Produktionsabläufen bei unseren Kunden eine
Chance für SICK, da hierzu modernste Automatisierungssysteme eingesetzt werden. SICK arbeitet daher weiterhin
an inno­vativen und maßgeschneiderten Lösungskonzepten
und baut gleichzeitig das Vertriebs-Know-how durch gezielte
Trainings weiter aus.
Strategie
Unser Geschäftsmodell basiert im Wesentlichen auf dem
Bestehen eines eigenständigen Marktes für Sensorik. Wir
sind der Auffassung, dass bei einer Konzentration auf sensorische Lösungen intelligente und qualitativ hochwertige
Produkte angeboten und diese effizient produziert werden
können. Daher ist die Offenheit der SICK-Produkte gegenüber
möglichst vielen Automatisierungssystemen essenziell, weshalb einer der Entwicklungsschwerpunkte von SICK auf dem
Bereich Connectivity liegt. Um die Weiterentwicklung offener
und definierter Schnittstellen voranzutreiben, engagiert sich
SICK in Branchengremien verschiedener Verbände. Auch
andere, für die zukünftige Entwicklung des SICK-Konzerns als
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
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relevant eingeschätzte Technologien und Tendenzen werden
im Unternehmen überwacht und bei entsprechender Bedeutung in Entwicklungs- oder Kooperationsprozesse überführt.
Neben der kontinuierlichen Beobachtung der Marktentwicklung haben wir einen integrierten und systematischen
Produkt­entstehungsprozess implementiert, der unter Berücksichtigung aller wesentlichen marktbezogenen, technischen
und ökonomischen Aspekte das Ziel der Technologieführerschaft vorantreibt. Geistiges Eigentum wird, soweit sinnvoll
und möglich, durch Patente und vertragliche Regelungen
geschützt. Die Wahrung eigener Rechte sowie die Vermeidung
von Verletzungen fremder Schutzrechte wird durch ein zentrales Patentwesen überwacht.
Qualität und Produktion
Aufgrund der Sicherheits- und Prozessrelevanz unserer Produkte und Dienstleistungen müssen wir durchgehend hohe
Qualitätsstandards einhalten. Die Einsatzbedingungen
einzelner Produkte könnten bei Fehlfunktionen Personen-,
Vermögens- oder Umweltschäden sowie Folgekosten hervorrufen. Daher hat sowohl das Qualitätsmanagementsystem
als auch das Prozessmanagement in Entwicklung und Produktion besondere Bedeutung im Konzern. Die hohe Qualität
und Zuverlässigkeit der Produkte wird durch ein integriertes
Qualitäts­managementsystem sichergestellt. Die getroffenen
Maßnahmen beginnen bereits bei der Produktentwicklung
durch Anwendung analytischer Methoden und bei der Zulieferung durch konsequente Qualitätssicherungsvereinbarungen sowie der Qualitätsüberwachung von Zulieferteilen. Die
Qualitäts­sicherungsmaßnahmen setzen sich fort bei den einzelnen Schritten des Produktionsprozesses bis hin zu einem
genau definierten Freigabeverfahren für Produktion und Vertrieb der Produkte. Ergänzt wird diese Sorgfalt durch eine
Feld­beobachtung nach Auslieferung. Hierzu werden qualitäts­
sichernde und -überwachende Verfahren eingesetzt. Für Produkte zum Personen- und Unfallschutz sowie für Geräte, die
in Zonen mit speziellen Anforderungen zum Explosionsschutz
eingesetzt werden, gelten zusätzliche Qualitätsstandards
und Prozesse, die ebenfalls von externen unabhängigen Prüf­
instituten überwacht werden.
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Beschaffung
Beschaffungsmärkte werden volatiler und Ausfallrisiken
nehmen zu. SICK begegnet diesen Risiken durch lang­fristige
Partner­schaften mit bewährten Lieferanten. Aus diesem
Grund ist ein internes Zertifizierungssystem fest etabliert,
das bedeutende Lieferanten sowohl in technischer als auch
in kaufmännischer und strategischer Hinsicht überprüft. Um
zusätzlichen Anforderungen Genüge zu leisten, werden Lieferanten darauf verpflichtet, einen an den Code of ­Conduct des
Unternehmens angelehnten Lieferantenkodex zu befolgen.
Außereuropäische Lieferanten müssen zudem die für SICK
relevanten Stoffverbote der Europäischen Union einhalten.
Rechtzeitige und umfangreiche Vereinbarungen mit strategischen Partnern stellen sicher, dass die Lieferfähigkeit auf
hohem Niveau gehalten oder gar verbessert wird. Je nach Relevanz, Stückzahl und Bezugsalternativen der Bauteile variieren
die Abhängigkeit von einzelnen ­Lieferanten sowie das Risiko
von Preisänderungen. Kurz­fristigen Preisschwankungen aufgrund von Material­werten oder Liefer­engpässen bestimmter
Produktgruppen wird mit einer vorausschauenden Planungssystematik begegnet, die rechtzeitige Preisabsicherungs­
strategien und auch strategische Sicherheitsbestände
umfasst. Eine technologiespezifische Beschaffungsmarktbeobachtung und -analyse im Rahmen des installierten
­strategischen Warengruppenmanagements sorgt zusätzlich
für mehr Beschaffungssicherheit. Ebenfalls zur Absicherung
der Bedarfe beigetragen hat die Weiterentwicklung des Prozesses für strategisch relevante Bauteile. Dieser definiert je
nach Abhängigkeitsgrad bestimmte bestandsbeeinflussende
Maßnahmen. Somit ist im Falle des Eintritts eines Risikos der
Bedarf durch Sicherheitsbestände abgesichert. Zusätzlich
ist ausreichend Zeit für den Bezug aus alternativen Beschaffungsquellen gegeben.
55
Personal
Die wirtschaftliche Entwicklung des SICK-Konzerns ist in
besonderem Maße von hochqualifizierten Mitarbeitern
abhängig. Aufgrund des intensiven Wettbewerbs um qualifizierte Fachkräfte präsentiert sich SICK im Sinne des Unternehmensleitbilds aktiv als attraktiver und sicherer Arbeitgeber auf dem globalen Arbeitsmarkt. Dabei nutzt SICK auch
Social-Media-Kanäle. Die zunehmende internationale Aufstellung des SICK-Konzerns mit Produktions- und Entwicklungsstandorten in den wesentlichen Wachstumsregionen der
Welt senkt die Abhängigkeit von einzelnen Arbeitsmärkten
zusätzlich. Die Qualifikation und Weiterbildung der Mitarbeiter wird durch Schulungsmaßnahmen sowie die frühzeitige
Entwicklung und Förderung von Potenzialträgern erreicht.
Um die Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen zu binden,
baut SICK auf adäquate Entlohnungssysteme und eine familienorientierte Personalarbeit. Aufgrund des demografischen
Wandels legt SICK zudem großen Wert auf die Förderung der
Gesundheit sowie der Leistungs- und Lernfähigkeit eines
jeden Mitarbeiters.
Informationstechnik
Die reibungslose Abwicklung aller Geschäftsprozesse ist
von einem störungsfreien Funktionieren der informations­
technischen Infrastruktur abhängig. Durch kontinuierliche Investitionen in moderne Informationssysteme wird
sicher­gestellt, dass SICK konzernweit wettbewerbsfähige,
zukunftssichere und anforderungsadäquate Lösungen der
Informations­technik einsetzt. Den Risiken des ­Datenverlustes
wird mit umfangreichen Datensicherungskonzepten und -einrichtungen begegnet. Unternehmensweite Sicherungsmaßnahmen gewährleisten den Schutz der Daten vor Fremdzugriff
sowie vor schädlichen Virenattacken.
56Sick-Geschäftsbericht 2012
Risikoberichterstattung über die
Verwendung von Finanz­instrumenten
Für die Risikoberichterstattung in Bezug auf Ausfallrisiken
sowie die Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen
wir auf die im Anhang unter (35) „Finanzielles Risikomanagement“ beschriebenen Angaben.
AUSBLICK
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Lagebericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die
auf Einschätzungen künftiger Entwicklungen seitens des Vorstands basieren. Die Aussagen und Prognosen wurden auf
Basis der zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden
Informationen getroffen. Sollten die den Aussagen und Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten
abweichen.
Verhaltene Konjunkturaussichten
Die anhaltenden Schuldenkrisen einiger Länder im Euroraum
und die Diskussion um eine tragfähige Lösung für die Staatsverschuldung der USA sorgen dafür, dass für das Jahr 2013
mit einer Abkühlung der Weltkonjunktur gerechnet wird.
Denn der Konsolidierungszwang der öffentlichen Haushalte
und zurückhaltende Unternehmensinvestitionen belasten
die wirtschaftliche Entwicklung in Europa und den Vereinigten Staaten. Die verlangsamte Wachstumsdynamik der aufstrebenden Volkswirtschaften, insbesondere China, trübt
die Prognose zudem ein. Dennoch dürften die BRIC-Länder
auch 2013 eine wichtige Stütze der Weltwirtschaft sein. Eine
durchgreifende Belebung ist derzeit aber nicht in Sicht. Vor
diesem Hintergrund erwarten wir für das kommende Jahr nur
verhaltenes konjunkturelles Wachstum.
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Weiterhin optimistische Prognose
für die Entwicklung bei SICK
Die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten sorgen dafür, dass sich
die Industrie einem großen Druck hin zur Rationalisierung
von Produktions- und Logistikabläufen ausgesetzt sieht.
Investitionen werden nur dann getätigt, wenn sie zur Leistungssteigerung oder Ressourcenschonung beitragen. Dies
gilt für alle unsere Zielbranchen. SICK ist dank seines breiten
Produkt- und Serviceportfolios, seiner System- und Lösungskompetenz, seiner Branchenkenntnisse und seiner weltweiten
Präsenz hervorragend aufgestellt, um den Anforderungen der
Kunden nach intelligenten Automatisierungslösungen, die diesen Mehrwert erbringen, gerecht zu werden.
Nach unserer derzeitigen Einschätzung gehen wir davon aus,
dass sich der Umsatz des SICK-Konzerns im Geschäftsjahr
2013 um etwas mehr als zehn Prozent erhöhen wird. In der
Region EMEA prognostizieren wir ein Wachstum in etwa der
gleichen Höhe; wir rechnen vor allem in Südafrika und der
Türkei mit steigenden Zuwachsraten sowie mit einer leichten
Erholung der Situation in Italien. Die Entwicklung in Nordamerika sehen wir ähnlich optimistisch; in Südamerika dürfte vor
allem Brasilien zu einem Umsatzwachstum der Region Nord-,
Mittel- und Südamerika im niedrigen zweistelligen Prozent­
bereich beitragen. Die stärksten Wachstumsimpulse erwarten wir weiterhin aus der Region Asien / Pazifik, hier insbesondere China, wo der Umsatz im nächsten Geschäftsjahr etwa
20 Prozent über dem Niveau aus 2012 liegen sollte. Zudem
gehen wir davon aus, in unserem Heimatmarkt Deutschland
im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen zu können.
Bei der Entwicklung der Segmente erwarten wir, dass sich die
nachlassende konjunkturelle Dynamik in den Zuwachsraten
der Fabrik- und der Logistikautomation geringfügig auswirken
könnte, während das Segment Prozessautomation auch aufgrund der langfristigen Ausrichtung des projektorientierten
Geschäfts nicht maßgeblich beeinflusst werden sollte. Für
das Jahr 2014 rechnen wir mit einem Umsatzwachstum auf
vergleichbarem Niveau.
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Aufgrund unserer starken Fokussierung auf Kosten und Effizienz sowie der organisatorischen Neuausrichtung einiger
Bereiche rechnen wir für die beiden kommenden Geschäftsjahre mit Wachstumschancen beim Ergebnis. Wichtigstes Ziel
der Kapitalsteuerung ist, die Liquiditätsverfügbarkeit und die
Eigenkapitalquote in den nächsten beiden Geschäftsjahren
konstant auf hohem Niveau zu halten und dabei eine risikoarme und flexible Finanzierungsstruktur sicherzustellen.
Dividendenzahlungen werden auch in Zukunft so erfolgen, wie
sie unter Berücksichtigung des Investitionsbedarfs im Ziel­
korridor der geplanten Kapitalstruktur möglich sind.
Das weitere Wachstum des Unternehmens wird zudem durch
eine im ausreichenden Maße vorgehaltene Liquidität sowie
kurz- und langfristige Kreditlinien abgesichert, die Flexibilität
bei der Deckung des Refinanzierungsbedarfs geben.
Waldkirch im Breisgau, 18. Februar 2013
Der Vorstand
Dr. Robert BauerReinhard Bösl
(Vorsitzender)
Markus Paschmann
Dr. Martin Krämer
Markus Vatter
57
58Sick-Geschäftsbericht 2012
Konzernabschluss
Konzern-Gewinn- und VerlustrechnunG
60
E.Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-
Konzern-Gesamtergebnisrechnung60
und Verlustrechnung 79
Konzern-Kapitalflussrechnung61
F.Erläuterungen zur Konzernbilanz
85
94
KonzernBilanz62
G.Sonstige Angaben
KonzernEigenkapitalveränderungsrechnung64
Entwicklung des
Konzern-Anlagevermögens112
Konzernanhang66
Buchwerte, Wertansätze und
beizulegende Zeitwerte
A.Allgemeine Angaben
66
B. Konsolidierungsgrundsätze
67
C.Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 70
D. Konzern-Kapitalflussrechnung
116
Aufstellung des vollständigen
Anteilsbesitzes118
79
59
Konzernabschluss der SICK AG
für das Geschäftsjahr 2012
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
der SICK AG für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012
in TEUR
Anhang
Umsatzerlöse
(1)
Bestandsveränderungen
2012
2011
971.310
902.711
-620
15.640
Andere aktivierte Eigenleistungen
(2)
12.878
13.795
Materialaufwand
(3)
298.405
303.671
685.163
628.475
361.837
Rohergebnis
Personalaufwand
(4)
402.717
Abschreibungen
(5)
35.193
31.419
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(6)
168.640
158.237
Sonstige betriebliche Erträge
(7)
7.116
8.679
Währungsergebnis
(8)
-1.599
-2.442
84.130
83.219
Operatives Ergebnis
Beteiligungsergebnis
(9)
davon Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
3
186
(3)
(161)
84.133
83.405
7.907
Zinsaufwand
(10)
5.419
Zinsertrag
(11)
251
559
78.965
76.057
20.064
23.965
58.901
52.092
58.853
52.031
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
(12)
Konzernergebnis
davon Anteil der Aktionäre der SICK AG
davon Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis
48
61
2,25 EUR
1,99 EUR
2012
2011
58.901
52.092
Währungsumrechnungsdifferenz
26
-18
Sonstiges Ergebnis
26
-18
58.927
52.074
58.872
51.953
55
121
Ergebnis je Aktie unverwässert und verwässert
(13)
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
der SICK AG für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012
in TEUR
Konzernergebnis
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis
davon Anteile der Aktionäre der SICK AG
davon Anteile anderer Gesellschafter
60Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Konzern-Kapitalflussrechnung
der SICK AG für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012
2012
2011
58.901
52.092
Ertragsteuern
20.064
23.965
Zinsergebnis
5.168
7.348
35.193
31.419
in TEUR
Konzernergebnis
Anpassungen für:
Abschreibungen
Verluste (Erträge) aus Anlagenabgängen
Aufwendungen / Erträge aus Finanzinvestitionen
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen / Erträge
Veränderung der Vorräte
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrigen Aktiva
Veränderung der langfristigen Rückstellungen
207
-137
-3
-161
-5.767
4.125
-161
-53.197
-9.085
-18.320
-518
185
4.299
23.177
108.298
70.496
Auszahlungen Zinsen
-3.262
-3.684
Einzahlungen Zinsen
251
559
Zahlungen für Ertragsteuern
-28.667
-27.838
Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit
76.620
39.533
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrigen Passiva
Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Vermögenswerten des Anlagevermögens
1.443
3.319
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
-40.116
-29.157
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
-11.361
-12.268
Einzahlungen aus der Veränderung von Finanzanlagevermögen
Auszahlungen für den Erwerb einer Geschäftseinheit
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Verkauf / Erwerb eigener Anteile
Auszahlungen an Unternehmenseigner
Tilgung von Schulden aus Finanzierungsleasing
196
0
-50
-2.185
-49.888
-40.291
-115
-30
-34.073
-17.038
-1.162
-1.559
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten
33.709
16.991
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten
-20.480
-14.477
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
-22.121
-16.113
4.611
-16.871
25
88
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
10.417
27.200
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
15.053
10.417
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds
Für weitere Erläuterungen verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang unter D. Konzern-Kapitalflussrechnung.
61
KonzernBilanz
der SICK AG zum 31. Dezember 2012
Aktiva
in TEUR
A.
Anhang
2012
2011
Langfristige Vermögenswerte
I. Immaterielle Vermögenswerte
(14)
II.Sachanlagen
49.446
50.435
153.017
136.494
1.225
III.Anteile an assoziierten Unternehmen
(15)
1.129
IV.Sonstige Finanzanlagen
(16)
416
436
(12)
18.387
16.738
222.395
205.328
V.Latente Steuern
B.
Kurzfristige Vermögenswerte
I. Vorräte
(17)
184.948
186.865
II.Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(18)
151.756
146.914
III.Steuerforderungen
(19)
7.197
4.224
IV. Sonstige Vermögenswerte
(20)
28.322
22.553
V.Flüssige Mittel
(21)
Summe
62Sick-Geschäftsbericht 2012
15.053
10.417
387.276
370.973
609.671
576.301
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
Passiva
in TEUR
A.
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Anhang
Ko n z e r n a b s c h lu s s
2012
2011
Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
(22)
26.405
26.405
II. Kapitalrücklage
(23)
22.094
22.073
III.Eigene Anteile
(24)
-3.276
-3.161
(25)
188.797
170.827
IV. Gewinnrücklagen
V. Konzernergebnis (Anteil der Aktionäre der SICK AG)
Den Aktionären zustehendes Eigenkapital
VI.Anteile anderer Gesellschafter
B.
58.853
52.031
292.873
268.175
1.093
1.089
293.966
269.264
Langfristige Schulden
I.Finanzverbindlichkeiten
(27)
44.321
54.058
II.Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten
(28)
50.713
51.533
III.Latente Steuern
(12)
C.
3.681
2.129
98.715
107.720
Kurzfristige Schulden
I.Finanzverbindlichkeiten
(27)
43.451
21.075
II.Sonstige Rückstellungen
(28)
18.778
21.258
III.Steuerverbindlichkeiten
(29)
12.620
17.910
IV. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(30)
75.775
69.255
(31)
66.366
69.819
216.990
199.317
609.671
576.301
V.Sonstige Verbindlichkeiten
Summe
63
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
der SICK AG zum 31. Dezember 2012
in TEUR
Stand 1. Januar 2011
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Eigene
Anteile
Gewinn­rücklagen
26.405
22.068
-3.131
143.985
5
-30
Konzernergebnis
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis
Veränderung eigener Anteile
Dividendenzahlung
Einstellung in Rücklagen
25.872
Übrige Veränderungen
69
Stand 31. Dezember 2011
26.405
22.073
-3.161
169.926
Stand 1. Januar 2012
26.405
22.073
-3.161
169.926
21
-115
Konzernergebnis
Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis
Veränderung eigener Anteile
Dividendenzahlung
Einstellung in Rücklagen
17.958
Übrige Veränderungen
Stand 31. Dezember 2012
-7
26.405
Das sonstige Ergebnis beinhaltet Effekte aus der Währungsumrechnung.
64Sick-Geschäftsbericht 2012
22.094
-3.276
187.877
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Währungsumrechnungs­
differenz
Gewinn- und
andere
Rücklagen
979
144.964
-78
-78
-78
-78
Den Aktionären
zustehendes
Eigenkapital
Anteile anderer
Gesellschafter
Gesamt
42.910
233.216
1.113
234.329
52.031
52.031
61
52.092
-78
60
-18
51.953
121
52.074
52.031
170.827
901
170.827
19
19
19
19
17.958
188.797
-25
-17.038
-17.038
69
-145
-76
52.031
268.175
1.089
269.264
52.031
268.175
1.089
269.264
58.853
58.853
48
58.901
19
7
26
58.853
58.872
55
58.927
-94
-94
-34.073
-34.073
-34.073
-17.958
-7
920
-25
-25.872
69
901
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Konzern­ergebnis
(Anteile der Aktionäre der SICK AG)
-17.038
25.872
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
58.853
-7
-51
-58
292.873
1.093
293.966
65
Konzernanhang der SICK AG
zum 31. Dezember 2012 nach IFRS
A. Allgemeine Angaben
Allgemein
Die SICK AG, Waldkirch, hat ihren Konzernabschluss für das Jahr 2012 nach den International Financial Reporting Standards
(IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der EU anzuwenden sind, und ergänzend nach
den gemäß § 315 a (1) HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Der Konzernabschluss besteht aus
Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung
sowie Anhang. Darüber hinaus hat die SICK AG einen Konzernlagebericht erstellt.
Die SICK AG, die ihren Sitz in Waldkirch, Erwin-Sick-Straße 1, Deutschland, hat und in das Handelsregister des Amtsgerichts
Freiburg i. Br., HRB 280355, eingetragen ist, ist die Muttergesellschaft des SICK-Konzerns.
Wirtschaftliche Grundlagen
SICK ist einer der weltweit führenden Hersteller von intelligenten Sensoren und Sensorlösungen für industrielle Anwendungen.
Die seit mehr als 65 Jahren in der Sensortechnik tätige Unternehmensgruppe hat heute weltweit mehr als 6.000 Mitarbeiter
und umfasst 44 konsolidierte Tochtergesellschaften in über 30 Ländern sowie zahlreiche Beteiligungen und Vertretungen.
Produktionsstandorte sind in Deutschland, China, Malaysia, Singapur, Ungarn und den USA. SICK ist international positioniert
und verfügt mit eigenen Tochtergesellschaften, Beteiligungen und Vertretungen in allen bedeutenden Industrienationen über
ein weltweites Vertriebsnetz.
Grundlagen der Rechnungslegung
Alle zum 31. Dezember 2012 verpflichtend anzuwendenden IFRS-Standards wurden angewandt. Diese beinhalten die Inter­
national Accounting Standards (IAS) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee
(IFRIC) und des Standing Interpretations Committee (SIC). Eine frühzeitige Anwendung noch nicht in Kraft getretener Standards
oder Interpretationen wurde nicht durchgeführt. Eine Auflistung dieser Standards und Interpretationen sowie die erstmalig
angewendeten Standards befinden sich unter (41).
Das Geschäftsjahr des SICK-Konzerns und aller einbezogenen Gesellschaften ist das Kalenderjahr.
Die Konzernwährung ist der Euro. Beträge werden in der Regel in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Bei Abweichungen von dieser
Darstellung erfolgt ein entsprechender Vermerk.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter Berücksichtigung der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten
mit Ausnahme der Derivate, der aktienbasierten Vergütungstransaktionen durch Eigenkapitalinstrumente, der zur Veräußerung
verfügbaren Finanzinstrumente sowie der kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung, die zu Zeitwerten
angesetzt werden.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
66Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
B. Konsolidierungsgrundsätze
Konsolidierungsmethoden
Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der SICK AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2012. Tochter­
unternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.
Bezüglich der Konzerngesellschaften verweisen wir auf die Seiten 118 und 119 dieses Geschäftsberichts.
Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche
Berichtsperiode aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens.
Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, unrealisierten Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und
Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.
Das Gesamtergebnis eines Tochterunternehmens wird den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn
dies zu einem negativen Saldo führt. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der
Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines
Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert
zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob er die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen
entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen
Unternehmens bewertet. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst.
Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der vom Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene
Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeitpunkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder
Verlust erfolgswirksam erfasst.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der
übertragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifi­
zierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach erneuter
Prüfung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die Einbeziehung von assoziierten Unternehmen erfolgt nach der Equity-Methode.
67
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss wurden neben der SICK AG 8 (im Vorjahr 9) inländische sowie 36 (im Vorjahr 36) ausländische Tochterunternehmen, bei denen der SICK AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht, nach den Grundsätzen
der Vollkonsolidierung (Erwerbsmethode) zum Stichtag 31. Dezember 2012 einbezogen.
Assoziierte Unternehmen
Im Berichtsjahr gründete die SICK Engineering GmbH, Dresden, gemeinsam mit der kluge GmbH, Königswartha, das Joint
­Venture SICK kluge GmbH mit Sitz in Königswartha. Durch Gründung des Gemeinschaftsunternehmens stärkt SICK das Segment
Prozessautomation. Die Gesellschaft wird wie die japanische Beteiligung SICK OPTEX Co., Ltd., Kyoto, nach der Equity-Methode
im Konzernabschluss berücksichtigt.
Die Gesellschaft CMS Mikrosysteme GmbH, Neubeuern, wurde nach Beschluss der Gesellschafter zum 30. Juni 2012 liquidiert.
Die Endkonsolidierung führt zu keinen wesentlichen Auswirkungen für den SICK-Konzern.
Änderungen im Konsolidierungskreis
Im Jahr 2012 erfolgten keine Unternehmenserwerbe.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 wurde die Maihak AG, Waldkirch, auf die SICK MAIHAK GmbH, Waldkirch, verschmolzen.
Währungsumrechnung
Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden mit dem Wechselkurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Gewinne und
Verluste aus der Begleichung solcher Geschäftsvorfälle sowie aus der Umrechnung von monetären Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß
IAS 21 „Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse“ umgerechnet. Grundsätzlich arbeiten die Gesellschaften in ­finanzieller
und wirtschaftlicher Sicht unabhängig. Die jeweilige funktionale Währung entspricht der Landeswährung dieser Unternehmen.
Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden sowie der Haftungsverhältnisse und der sonstigen finanziellen Verpflichtungen erfolgt zum Kurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs). Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und damit das in der
Erfolgsrechnung ausgewiesene Jahresergebnis werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet.
Der sich aus der Umrechnung ergebende Währungsunterschied wird innerhalb der Gewinnrücklagen im Posten Währungs­
umrechnungsdifferenz verrechnet.
Der Geschäfts- oder Firmenwert und Anpassungen der Vermögenswerte und Schulden, die aus dem Erwerb einer ausländischen
Gesellschaft resultieren, an den beizulegenden Zeitwert werden zum Stichtagskurs umgerechnet.
68Sick-Geschäftsbericht 2012
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Bei der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, finden für
die Eigenkapitalfortschreibung die gleichen Grundsätze Anwendung wie bei den konsolidierten Tochterunternehmen.
Für die Währungsumrechnung werden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:
Wechselkurs
1 EUR =
ISO-Code
Kurs am
Bilanzstichtag
31.12.2012
Jahresdurchschnittskurs
2012
Kurs am
Bilanzstichtag
31.12.2011
Jahresdurchschnittskurs
2011
Australien
AUD
1,2712
1,2413
1,2716
1,3483
Brasilien
BRL
2,6953
2,5054
2,4158
2,3245
China
CNY
8,2117
8,1054
8,1485
8,9964
Dänemark
DKK
7,4599
7,4436
7,4342
7,4505
Großbritannien
GBP
0,8154
0,8112
0,8372
0,8678
Hongkong
HKD
10,2188
9,9732
10,0513
10,8367
65,2815
Indien
INR
72,2231
68,6849
68,9828
Israel
ILS
4,9212
4,9545
4,9461
4,9572
Japan
JPY
113,6111
102,6117
100,1168
111,0308
Kanada
CAD
1,3114
1,2849
1,3197
1,3758
Malaysia
MYR
4,0333
3,9561
4,1102
4,2543
Norwegen
NOK
7,3634
7,4784
7,7770
7,7963
Polen
PLN
4,0929
4,1880
4,4553
4,1254
Russland
RUB
40,1982
39,9313
41,7428
40,8875
Schweden
SEK
8,5842
8,7077
8,9189
9,0283
Schweiz
CHF
1,2072
1,2053
1,2162
1,2342
Singapur
SGD
1,6116
1,6062
1,6813
1,7495
Südafrika
ZAR
11,1897
10,5564
10,4767
10,0951
Südkorea
KRW
1.411,3720
1.443,7967
1.490,1412
1.540,2269
Taiwan
TWD
38,2874
37,9153
39,1929
40,7850
Tschechien
CZK
25,1169
25,1429
25,8129
24,5872
Türkei
TRY
2,3557
2,3165
2,4424
2,3382
Ungarn
HUF
292,8406
289,2725
312,7641
279,4177
USA
USD
1,3183
1,2858
1,2938
1,3920
69
C.Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
getroffen, die sich auf die Höhe der zum Ende der Berichtsperiode ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte
und Schulden sowie die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen
verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu wesentlichen Anpassungen
des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.
Die wichtigsten Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen werden im Folgenden erörtert:
Bei Geschäfts- oder Firmenwerten werden mindestens einmal jährlich auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Werthaltigkeitstests durchgeführt. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wird auf Basis der
Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt, die auf von der Unternehmensleitung
genehmigten Finanzplänen basieren. Die Grundannahmen sowie die Buchwerte werden in (14) genauer erläutert.
Entwicklungskosten werden entsprechend der dargestellten Rechnungslegungsmethode aktiviert. Die erstmalige Aktivierung
der Kosten beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der
erwarteten künftigen Cashflows aus dem Projekt, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses des
erwarteten zukünftigen Nutzens. Zur Darstellung der Buchwerte der aktivierten Entwicklungskosten verweisen wir auf die Seiten
112 und 113 dieses Geschäftsberichts.
Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Auslegung komplexer steuerrechtlicher Vorschriften sowie der Höhe und des Entstehungszeitpunkts künftig zu versteuernder Ergebnisse. Angesichts der großen Bandbreite internationaler Geschäftsbeziehungen und des langfristigen Charakters und der Komplexität bestehender vertraglicher Vereinbarungen ist es möglich, dass
Abweichungen zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den getroffenen Annahmen bzw. künftigen Änderungen solcher
Annahmen in Zukunft Anpassungen des bereits erfassten Steuerertrags und Steueraufwands erfordern.
Latente Steueransprüche werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße angesetzt, in dem es
wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich
genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, ist eine
wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu
versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Weitere Details zu Steuern werden
unter (12) dargestellt.
Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen sowie der Barwert der Pensionsverpflichtung werden anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Eine versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage diverser
Annahmen, die von den tatsächlichen Entwicklungen in der Zukunft abweichen können. Hierzu zählen die künftig zu erwartenden
Steigerungen von Gehältern und Renten, die Bestimmung der Abzinsungssätze sowie biometrischer Rechnungsgrundlagen.
Aufgrund der Komplexität der Bewertung, der zugrunde liegenden Annahmen und ihrer Langfristigkeit reagiert eine leistungs­
orientierte Verpflichtung höchst sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Alle Annahmen werden zu jedem Abschlussstichtag
überprüft. Weitere Informationen zu den verwendeten Annahmen werden in (28) erläutert.
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Umsatzrealisierung
Die Umsatzerlöse enthalten Verkäufe von Produkten und Dienstleistungen sowie Fracht- und Verpackungserlöse, vermindert um
Skonti und Preisnachlässe. Umsätze für Produktverkäufe werden mit dem Eigentums- und Gefahrenübergang an den Kunden
realisiert, wenn das Entgelt vertraglich festgesetzt oder bestimmbar und die Erfüllung der damit verbundenen Forderungen
wahrscheinlich ist. Ist eine Abnahme durch den Kunden vorgesehen, werden die entsprechenden Umsätze grundsätzlich erst
mit dieser Abnahme ausgewiesen. Umsätze für Dienstleistungen werden realisiert, wenn die Leistungen erbracht worden sind.
Realisierung von Aufwendungen und sonstigen Erträgen
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistungen bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung als Aufwendungen erfasst. Zinsaufwendungen und -erträge werden periodengerecht erfasst.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Nach dem erstmaligen Ansatz werden die Geschäfts- oder Firmenwerte zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter
Wertminderungs­aufwendungen bewertet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern
­mindestens einmal jährlich entsprechend den Regelungen von IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft.
Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäftsoder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom
Unternehmenszusammenschluss erwartungsgemäß profitieren werden. Weitere Details werden unter (14) dargestellt.
Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte)
Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet. Die
Anschaffungskosten eines immateriellen Vermögenswerts, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde,
entsprechen seinem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Nach erstmaligem Ansatz werden immaterielle Vermögens­
werte mit ihren Anschaffungskosten angesetzt, abzüglich der jeweiligen kumulierten Abschreibung und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen. Grundsätzlich werden selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Für die immateriellen Vermögenswerte ist zunächst festzustellen, ob sie eine begrenzte oder unbestimmte Nutzungsdauer haben. Immaterielle
Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine
mögliche Wertminderung untersucht, wann immer es einen Anhaltspunkt dafür gibt, dass der immaterielle Vermögenswert
wertgemindert sein könnte. Die Abschreibungsperiode und die Abschreibungsmethode werden für einen immateriellen Vermögenswert mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Hat sich die
erwartete Nutzungsdauer des Vermögenswerts oder der erwartete Abschreibungsverlauf des Vermögenswerts geändert, wird
ein entsprechend angepasster Abschreibungszeitraum oder eine entsprechend angepasste Abschreibungsmethode gewählt.
Derartige Änderungen werden als Änderungen einer Schätzung behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Aufwandskategorie Abschreibungen
erfasst. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich für den
einzelnen Vermögenswert oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Werthaltigkeitstests durchgeführt.
Diese immateriellen Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.
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Die unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesenen gewerblichen Schutzrechte und ähnlichen Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten werden grundsätzlich über eine Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren
abgeschrieben.
Entwicklungskosten werden zu Herstellungskosten aktiviert, wenn die Ansatzkriterien von IAS 38 erfüllt sind. Die aktivierten
Entwicklungsleistungen beziehen sich grundsätzlich auf Produktinnovationen, die anderen selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte beinhalten prozessbezogene Entwicklungen sowie Softwareentwicklungen.
Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Fremdkapitalkosten werden aktiviert, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Aktivierte Entwicklungskosten und andere selbst erstellte immaterielle
Vermögenswerte werden planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von vier bis sechs Jahren abgeschrieben.
Sachanlagen
Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen ent­
sprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, bewertet. Diese Kosten umfassen diejenigen Kosten für den Ersatz eines
Teils eines solchen Gegenstandes zum Zeitpunkt ihres Anfalls, die die Ansatzkriterien erfüllen. Die Herstellungskosten der
selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten und angemessene Teile der
produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten
sowie die anteiligen Kosten des sozialen Bereichs. Fremdkapitalkosten für langfristige Bauprojekte werden aktiviert, sofern die
Ansatzkriterien erfüllt sind. Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen erfolgen im Wesentlichen nach der linearen Methode.
Die Abschreibungsperiode und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei wesentlichen Änderungen angepasst.
Im Einzelnen liegen den Wertansätzen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10 – 50 Jahre
3 – 15 Jahre
3 – 15 Jahre
Wertminderungen
Bei allen immateriellen Vermögenswerten (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte) sowie allen Gegenständen des
Sachanlagevermögens wird die Werthaltigkeit des Buchwertes überprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände
darauf hinweisen, dass der Buchwert der Vermögenswerte nicht erzielbar sein könnte. Darüber hinaus wird für Geschäfts- oder
Firmenwerte ein jährlicher Werthaltigkeitstest durchgeführt.
Soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswertes den Buchwert unterschreitet, wird eine Wertminderung ergebniswirksam
als Abschreibung erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten
und Nutzungswert des Vermögenswertes. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Verkaufskosten ist der aus einem Verkauf eines
Vermögenswertes zu marktüblichen Bedingungen erzielbare Betrag abzüglich der Veräußerungskosten. Der Nutzungswert ist
der Barwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem
Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Der erzielbare Betrag wird für jeden Vermögenswert einzeln oder, falls
dies nicht möglich ist, für die zahlungsmittelgenerierende Einheit, zu der der Vermögenswert gehört, ermittelt.
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Eine ertragswirksame Korrektur einer in früheren Jahren für einen Vermögenswert (mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmen­
werten) aufwandswirksam erfassten Wertminderung wird vorgenommen, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die Wertminderung nicht mehr besteht oder sich verringert haben könnte. Die Wertaufholung wird als Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Werterhöhung bzw. Verringerung der Wertminderung eines Vermögenswertes wird jedoch nur soweit
erfasst, wie sie den Buchwert nicht übersteigt, der sich unter Berücksichtigung der Abschreibungseffekte ergeben hätte, wenn
in den vorherigen Jahren keine Wertminderung erfasst worden wäre.
Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist jeder Vertrag, der einen finanziellen Vermögenswert bei einer Einheit und eine finanzielle Verbindlichkeit
oder ein Eigenkapitalinstrument bei einer anderen Einheit begründet.
Die finanziellen Vermögenswerte des Konzerns beinhalten im Wesentlichen flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen, nicht börsennotierte Finanzinstrumente, Darlehensforderungen, sonstige Vermögenswerte sowie derivative Finanz­
instrumente mit positivem beizulegendem Zeitwert.
Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns umfassen vor allem Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
sonstige Verbindlichkeiten, Kontokorrentkredite, Darlehen und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing sowie derivative
Finanzinstrumente mit negativem beizulegenden Zeitwert. SICK macht von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder
finanzielle Verbindlichkeiten beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert einzustufen (Fair-ValueOption), keinen Gebrauch.
Finanzinstrumente werden unter Zugrundelegung ihrer Wesensart in folgende Klassen unterteilt
kkzu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
kkzum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,
kkVerbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Für weitere Informationen verweisen wir auf (36).
Finanzinstrumente werden in der Konzernbilanz erfasst, wenn eine vertragliche Verpflichtung aufgrund des Finanz­instruments
entsteht. Marktübliche Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten – das heißt Käufe oder Verkäufe im Rahmen
eines Vertrags, der die Lieferung des Vermögenswerts innerhalb eines Zeitraums vorsieht, der üblicherweise durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Markts festgelegt wird – werden am Handelstag erfasst. Der erstmalige Ansatz
von Finanz­instrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die direkt zurechenbaren Transaktionskosten berücksichtigt
der Konzern bei der Ermittlung des Buchwerts nur, soweit die Finanzinstrumente nicht erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet werden.
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Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgt entsprechend der Kategorie, der sie zugeordnet sind:
kkzur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
kkDarlehen und Forderungen
kkfinanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten oder
kkzu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
Von der Kategorie bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente macht der Konzern keinen Gebrauch.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte, die als zur Ver­
äußerung verfügbar klassifiziert sind und solche, die nicht in eine der anderen Kategorien eingestuft sind. Nach der erst­
maligen Bewertung werden zur Veräußerung gehaltene finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Nicht
realisierte Gewinne oder Verluste werden direkt im Eigenkapital erfasst. Wird ein solcher Vermögenswert ausgebucht, wird der
zuvor direkt im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust erfolgswirksam erfasst. Wird ein solcher Vermögenswert
wertgemindert, wird der zuvor direkt im Eigenkapital erfasste kumulierte Verlust erfolgswirksam erfasst. Unter den zur Ver­
äußerung verfügbaren Vermögenswerten weist der Konzern im Wesentlichen Anteile an nicht börsennotierten Unternehmen aus.
Fallen die beizulegenden Zeitwerte von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten unter die Anschaffungs­
kosten und liegen objektive Hinweise vor, dass der Vermögenswert im Wert gemindert ist, löst der Konzern den direkt im Eigenkapital erfassten kumulierten Verlust auf und berücksichtigt ihn in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Wertaufholungen
eines Wertminderungsaufwands von Schuldinstrumenten nimmt der Konzern in den Folgeperioden vor, sofern die Gründe für
die Wertminderung entfallen sind.
Darlehen und Forderungen
Finanzielle Vermögenswerte, die als Darlehen und Forderungen klassifiziert wurden, bewertet der Konzern unter Anwendung
der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten, abzüglich Wertminderungen. Wertminderungen, die der Berücksichtigung der erwarteten Ausfallrisiken dienen, werden in Form von Wertberichtigungen für Einzelrisiken bzw. allgemeinen
Kreditrisiken vorgenommen. Im Rahmen der Wertberichtigungen für allgemeine Kreditrisiken werden finanzielle Vermögenswerte, für die ein potenzieller Abwertungsbedarf besteht, anhand gleichartiger Kreditrisikoprofile gruppiert und gemeinsam auf
Wertminderung untersucht sowie gegebenenfalls wertberichtigt. Der Buchwert des Vermögenswerts wird unter Verwendung
eines Wertberichtigungskontos reduziert und die Wertminderung erfolgswirksam erfasst. Forderungen werden einschließlich
der damit verbundenen Wertberichtigung ausgebucht, wenn sie als uneinbringlich eingestuft werden und sämtliche Sicherheiten
in Anspruch genommen und verwertet wurden.
Unverzinsliche oder im Vergleich zum Marktzinsniveau niedrig verzinsliche Darlehen und Forderungen mit Laufzeiten von über
einem Jahr werden abgezinst.
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Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente unter Anwendung der Effektivzins­
methode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Derivative Finanzinstrumente und Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente wie beispielsweise Devisenterminkontrakte und Zinsswaps, um sich
gegen Zins- und Wechselkursrisiken abzusichern. Diese derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert neu bewertet.
Derivative Finanzinstrumente werden als finanzielle Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist,
und als finanzielle Verbindlichkeiten, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist.
Der Konzern hat während der Geschäftsjahre 2012 und 2011 keine derivativen Finanzinstrumente abgeschlossen, die die
Bilanzierungskriterien für Sicherungsgeschäfte gemäß IAS 39 erfüllen.
Saldierung von Finanzinstrumenten
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden dann und nur dann saldiert und der Nettobetrag in der Konzern-Bilanz
ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden
Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
Vorräte
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten angesetzt (sog.
„lower of cost and net realisable value“). Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der
notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Kosten der Verwaltung und des sozialen Bereichs werden berücksichtigt, soweit sie der
Produktion zuzuordnen sind. Grundsätzlich basiert die Bewertung gleichartiger Gegenstände des Vorratsvermögens auf der
Durchschnittsmethode. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert. Die Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit usw. ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. Wenn die Gründe, die zu einer Abwertung der
Vorräte geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen.
Latente Steuern
Aktive und passive latente Steuern werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode grundsätzlich für sämtliche
temporären Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wertansätzen gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen
auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben
und deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze
ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.
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Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es
nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der
latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an
jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu
versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruches ermöglicht.
Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden im Eigenkapital und nicht in der
Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren
Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese
sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjektes beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden.
Eigene Anteile
Erwirbt der Konzern eigene Anteile, so werden diese zu Anschaffungskosten erfasst und vom Eigenkapital abgezogen. Der Kauf,
der Verkauf, die Ausgabe oder die Einziehung von eigenen Anteilen werden nicht erfolgswirksam erfasst.
Aktienbasierte Vergütung
Als Entlohnung für geleistete Arbeit erhalten Mitglieder des Vorstands der SICK AG eine Vergütungskomponente in Form von
Eigenkapitalinstrumenten (sog. Transaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente), die zum beizulegenden Zeitwert
bewertet wurden. Für weitere Details verweisen wir auf die Ausführungen zu der Vergütung der Mitglieder des Vorstands der
SICK AG im Abschnitt „Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von Leistungs- als auch von Beitragszusagen.
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen für Leistungszusagen auf Altersversorgung basiert
auf dem in IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected-Unit-CreditMethod“). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften
auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungs­
mathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrundlagen. Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste werden erst erfolgswirksam verrechnet, wenn sie außerhalb einer Bandbreite von zehn Prozent des
höheren Wertes aus Planvermögen und des Verpflichtungsumfangs liegen. In diesem Fall werden sie über die künftige durchschnittliche Restdienstzeit der Belegschaft verteilt.
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Bei den Beitragszusagen zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger
Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen
keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind im Personalaufwand des jeweiligen Jahres
ausgewiesen.
Sonstige Rückstellungen
Gemäß IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen“ werden Rückstellungen gebildet, soweit eine
gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem
Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken
und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellungen
für Gewährleistungsansprüche werden unter Zugrundelegung des bisherigen bzw. des geschätzten zukünftigen Schadenverlaufs
gebildet. Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden, bei Wesentlichkeit, abgezinst.
Bilanzierung von Leasingverträgen – Konzern als Leasingnehmer
Leasingverträge werden als „Finance Leases“ klassifiziert, wenn dem Leasingnehmer das wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen
ist. Alle anderen Leasinggeschäfte sind sog. „Operating Leases“.
Die vom Konzern im Wege des Finance Lease bilanzierten Leasingobjekte werden zu Vertragsbeginn zum Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen bzw. dem niedrigeren Marktwert im Mietvermögen ausgewiesen und die korrespondierenden Verbindlichkeiten gegenüber dem Leasinggeber als Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing passiviert. Alle Abschreibungen erfolgen
über die wirtschaftliche Nutzungsdauer bzw. die Leasinglaufzeit, wenn letztere kürzer ist. Die Auflösung der Verbindlichkeit
erfolgt über die Vertragslaufzeit. Die Differenz zwischen der gesamten Leasingverpflichtung und dem Marktwert des Leasingobjekts entspricht zu Leasingbeginn den Finanzierungskosten, welche über die Laufzeit des Leasingvertrags erfolgswirksam
verteilt werden, so dass über die Perioden eine konstante Verzinsung auf die verbleibende Schuld entsteht.
Die im Rahmen von Operating Leases vom Konzern geleisteten Miet- und Leasingzahlungen werden linear über die Vertragslaufzeit erfolgswirksam erfasst.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen werden grundsätzlich von den Anschaffungskosten der betroffenen
Vermögenswerte abgesetzt.
Zuwendungen der öffentlichen Hand, welche als Aufwandszuschuss zu klassifizieren sind, werden entsprechend der Ergebniswirksamkeit der korrespondierenden Aufwendungen als sonstige betriebliche Erträge erfasst.
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Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden können,
für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand
zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts aktiviert. Alle
sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten sind
Zinsen und sonstige Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital entstehen. Der
Konzern aktiviert Fremdkapitalkosten für sämtliche qualifizierten Vermögenswerte, bei denen der Bau am oder nach dem
1. Januar 2009 aufgenommen wurde. Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit Bauprojekten, die vor dem 1. Januar 2009
begonnen wurden, erfasst der Konzern weiterhin als Aufwand.
Eventualverbindlichkeiten / -forderungen
Eventualverbindlichkeiten im Sinne von IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen“ sind definiert als
mögliche Verpflichtungen, deren tatsächliche Existenz erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse – die nicht vollständig beeinflusst werden können – bestätigt werden muss. Hierunter werden Verpflichtungen
subsumiert, die nur mit einer geringen Wahrscheinlichkeit zu einem Vermögensabfluss führen, oder deren Vermögensabfluss
sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Ein Ausweis der Eventualverbindlichkeiten in der Bilanz ist nach IAS 37 nicht vorzunehmen. Sie werden jedoch angegeben, sofern die Möglichkeit eines Abflusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen
nicht unwahrscheinlich ist.
Eventualforderungen werden nicht in der Bilanz erfasst. Angaben werden jedoch im Abschluss gemacht, wenn der Zufluss
wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.
Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung eines Jahresabschlusses
nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften
Folgende Tochterunternehmen haben für das Geschäftsjahr 2012 von der Möglichkeit der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB
Gebrauch gemacht:
kkSICK Engineering GmbH, Ottendorf-Okrilla
kkSICK IBEO GmbH, Hamburg,
kkSICK MAIHAK GmbH, Waldkirch
kkSICK Management GmbH, Waldkirch
kkSICK STEGMANN GmbH, Donaueschingen
kkSICK Vertriebs-GmbH, Düsseldorf.
78Sick-Geschäftsbericht 2012
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D. Konzern-Kapitalflussrechnung
Allgemein
Die Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der Geldströme. Entsprechend IAS 7 „Kapitalflussrechnungen“ werden
Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.
Die Zahlungsmittel der Kapitalflussrechnung umfassen alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände,
Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Die Zahlungsmittel unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit wird zahlungsbezogen ermittelt, die Cashflows der Investitions- und aus der
betrieblichen Tätigkeit werden demgegenüber ausgehend vom Konzernergebnis indirekt abgeleitet. Im Rahmen der indirekten
Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen im Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung und Effekte aus Erwerben und Veräußerungen von Tochterunternehmen
und sonstigen Geschäftseinheiten bereinigt. Im Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit enthaltene gezahlte und erhaltene
Zinsen sowie erhaltene Ausschüttungen und gezahlte Ertragsteuern werden gesondert ausgewiesen. Die Investitionstätigkeit
umfasst neben Zugängen im Sach- und Finanzanlagevermögen auch Zugänge an entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögenswerten. Ebenfalls werden hier die Zugänge aus der Aktivierung von Entwicklungskosten und anderen selbst erstellten
immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen.
E.Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
(1) Umsatzerlöse
Für eine Aufteilung der Umsätze nach Segmenten und Regionen verweisen wir auf den Konzernlagebericht.
(2)Andere aktivierte Eigenleistungen
2012
2011
Aktivierte Entwicklungsleistungen
6.350
7.481
Eigenleistungen für selbst erstellte Sachanlagen
6.528
6.314
12.878
13.795
2012
2011
281.654
289.648
in TEUR
Summe
(3) Materialaufwand
in TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Summe
16.751
14.023
298.405
303.671
79
(4) Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter
in TEUR
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
Summe
2012
2011
333.845
302.049
68.872
59.788
402.717
361.837
In der Position Löhne und Gehälter sind Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen in Höhe von TEUR 1.784
(im Vorjahr TEUR 1.807) enthalten.
Mitarbeiter
2012
2011
Inland
Ausland
Summe
Inland
Ausland
Summe
Durchschnittliche Beschäftigtenzahl (ohne Auszubildende)
3.529
2.386
5.915
3.276
2.187
5.463
davon Forschung und
Entwicklung
(634)
(74)
(708)
(541)
(70)
(611)
206
33
239
188
23
211
3.735
2.419
6.154
3.464
2.210
5.674
Auszubildende
Summe
(5)Abschreibungen
Die Abschreibungen beziehen sich auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen
2012
2011
Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen
84.714
77.309
Aufwendungen für bezogene Leistungen und Reparaturen
49.546
45.992
Miet- und Leasingaufwendungen
19.939
16.858
Übrige Aufwendungen
14.441
18.078
168.640
158.237
in TEUR
Summe
(7)Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten neben Kostenerstattungen Erträge aus Zuschüssen und sonstigen Verkäufen.
Im Vorjahr wird in dieser Position der Gewinn in Höhe von TEUR 992 ausgewiesen, der sich aus der Neubewertung der bisher
bilanzierten Anteile an der ECTN AG zum Zeitwert im Rahmen eines sukzessiven Erwerbs nach IFRS 3 ergab.
80Sick-Geschäftsbericht 2012
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(8) Währungsergebnis
2012
2011
Währungsgewinne
20.997
26.257
Währungsverluste
22.596
28.699
-1.599
-2.442
2012
2011
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3
161
Erträge aus sonstigen Beteiligungen
0
25
Summe
3
186
2012
2011
2.970
5.386
in TEUR
Summe
(9)Beteiligungsergebnis
in TEUR
(10) Zinsaufwand
in TEUR
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten
83
204
Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen
2.366
2.317
Summe
5.419
7.907
In der Periode wurden im Anlagevermögen Fremdkapitalkosten in Höhe von TEUR 60 zu einem Zinsatz von 4% aktiviert.
(11)Zinsertrag
Diese Position beinhaltet sonstige Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von TEUR 251 (im Vorjahr TEUR 559).
(12)Ertragsteuern
2012
2011
22.801
26.070
-2.640
4.247
aus zeitlichen Bewertungsunterschieden
-63
-5.932
aus Verlustvorträgen
-34
-420
20.064
23.965
in TEUR
Tatsächliche Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
laufender Steueraufwand / -ertrag (-) für den Berichtszeitraum
periodenfremder Steueraufwand / -ertrag (-)
Latenter Steueraufwand / -ertrag (-)
Summe
81
Durch die Nutzung bisher nicht berücksichtigter Verlustvorträge wird der tatsächliche Steueraufwand um TEUR 663 gemindert
(im Vorjahr TEUR 303).
Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen beinhalten die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und die
Gewerbesteuer der inländischen Gesellschaften sowie vergleichbare Ertragsteuern der ausländischen Gesellschaften. Ebenso
werden Quellensteuern ausgewiesen.
Das Körperschaftsteuerguthaben der inländischen Gesellschaften beläuft sich zum Stichtag auf TEUR 1.621 (im Vorjahr
TEUR 1.945). Hiervon entfallen auf die SICK AG TEUR 1.578 (im Vorjahr TEUR 1.894). Das vorhandene Körperschaftsteuer­
guthaben wurde nach Abzinsung zum 31. Dezember 2012 als Steuerforderung in Höhe von TEUR 1.614 (im Vorjahr TEUR 1.894)
zum Barwert aktiviert. Davon entfallen auf die SICK AG TEUR 1.571 (im Vorjahr TEUR 1.843).
Wie im Vorjahr wurden zum Bilanzstichtag keine latenten Steuern für auf absehbare Zeit thesaurierte Gewinne von Tochtergesellschaften gebildet. Zeitliche Unterschiedsbeträge im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, für die keine
passiven latenten Steuern angesetzt wurden, belaufen sich auf rund TEUR 5.363 (im Vorjahr TEUR 4.346).
Zum Stichtag bestehen keine in der Bilanz erfassten latenten Steuern, die direkt das Eigenkapital erhöhen oder verringern.
Der zum Stichtag ausgewiesene Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 20.064 (im Vorjahr TEUR 23.965) ist um TEUR 2.836
niedriger (im Vorjahr TEUR 1.908 höher) als der erwartete Steueraufwand in Höhe von TEUR 22.900 (im Vorjahr TEUR 22.057).
Die Überleitung vom zu erwartenden Steueraufwand zu den ausgewiesenen Ertragsteuern ergibt sich aus folgender Darstellung:
in TEUR
Ergebnis vor Steuern
Theoretischer Steuersatz in Prozent
Erwarteter Steueraufwand
2012
2011
78.965
76.057
29%
29%
22.900
22.057
-787
-990
Gründe für die Veränderung des theoretischen Steueraufwands:
Abweichende ausländische Steuerbelastung
Änderung Steuersatz
Periodenfremde Steuern
Latente Steuern infolge von Außenprüfungen
Steuerfreie Erträge
Nicht abzugsfähige Aufwendungen
Aktivierung Körperschaftsteuerguthaben, andere Steueransprüche
Nicht aktivierte latente Steuern auf laufende Verluste
Nutzung bislang nicht aktivierter Verlustvorträge
Aktivierte latente Steuern auf Verlustvorträge aus Vorjahren
Sonstiges
Ausgewiesene Ertragsteuern
Tatsächlicher Steuersatz in Prozent
82Sick-Geschäftsbericht 2012
49
29
-2.640
3.177
-164
-1.048
-58
-236
1.616
1.803
-315
-216
93
307
-663
-303
0
-420
33
-195
20.064
23.965
25,4%
31,5%
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Für die Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird für das Geschäftsjahr 2012 wie im Vorjahr ein theoretischer Steuersatz von 29 Prozent zugrunde gelegt. Dieser ergibt sich aus dem in Deutschland anzuwendenden Körperschaftsteuersatz von
15 Prozent zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag hierauf sowie aus einer im Inland durchschnittlichen Gewerbesteuer­
belastung von 13,2 Prozent.
Die aktiven und passiven latenten Steuern sind den nachfolgenden Positionen zuzuordnen:
Aktive latente Steuern
Passive latente Steuern
2012
2011
2012
2011
Immaterielle Vermögenswerte
1.883
621
5.859
5.910
Sachanlagen / Finanzanlagen
230
46
4.659
5.020
10.906
9.537
758
2.727
in TEUR
Vorräte
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Schulden
Verlustvorträge
Bruttowert
Wertberichtigung auf aktive latente Steuern
928
820
2.566
1.776
21.953
19.566
7.576
1.959
224
1.420
0
0
36.124
32.010
21.418
17.392
0
-9
0
0
Saldierungen
-17.737
-15.263
-17.737
-15.263
Bilanzansatz
18.387
16.738
3.681
2.129
Die aktiven latenten Steuern aufgrund zeitlicher Unterschiede beruhen hauptsächlich auf der Eliminierung von Zwischen­
gewinnen sowie auf Rückstellungen für Pensionen und auf Bewertungsunterschieden bei kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Die zeitlichen Unterschiede, welche zu einer passiven latenten Steuer geführt haben, resultieren analog zum Vorjahr im Wesent­
lichen aus der Aktivierung von Entwicklungskosten sowie aus Unterschieden bei der Abschreibung von Anlagevermögen.
­Daneben beruhen die passiven Latenzen auf Bewertungsunterschieden im Rahmen der langfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Der Ansatz aktiver latenter Steuern beruht auf der Einschätzung der Unternehmensführung, dass zukünftig ausreichende
steuerpflichtige Gewinne zur Verfügung stehen und diese zu einer Realisierung der aktivierten Steuerlatenzen führen werden.
Diese Einschätzung basiert grundsätzlich auf den Erkenntnissen der vergangenen Geschäftsjahre sowie auf dem zu erwartenden steuerlichen Einkommen.
Für zeitliche Unterschiede wurden im Berichtsjahr TEUR 0 (im Vorjahr rund TEUR 24) an aktiven latenten Steuern wertberichtigt.
83
Die steuerlichen Verlustvorträge haben sich wie folgt entwickelt:
in TEUR
2012
2011
Steuerliche Verlustvorträge
auf die keine aktiven latenten Steuern gebildet wurden
davon länger als 10 Jahre vortragbar
auf die aktive latente Steuern gebildet wurden
Gesamt
3.064
7.041
(3.064)
(7.041)
681
4.511
3.745
11.552
2012
2011
58.901
52.092
(13)Ergebnis je Aktie
in TEUR
Konzernergebnis
davon Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis
davon Anteil der Aktionäre der SICK AG
Aktienzahl in Tausend (gewichteter Durchschnitt)
Ergebnis in EUR / Aktie unverwässert und verwässert
-48
-61
58.853
52.031
26.210
26.212
2,25
1,99
Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie erfolgt gemäß IAS 33 „Earnings per Share“ mittels Division des
Anteils der Aktionäre der SICK AG am Konzernergebnis durch den gewichteten Durchschnitt der ausgegebenen Aktien. Da die
SICK AG ausschließlich nennwertlose auf den Inhaber lautende Stückaktien begeben hat, sind keine Verwässerungseffekte
zu verzeichnen.
84Sick-Geschäftsbericht 2012
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F.Erläuterungen zur Konzernbilanz
Für (14) verweisen wir auch auf die Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens auf den Seiten 112 und 113 dieses Geschäftsberichts.
(14) Immaterielle Vermögenswerte
Die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte wurden zur Überprüfung
der Werthaltigkeit den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation zugeordnet. Diese
entsprechen den Segmenten. Die Buchwerte der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Fabrik-, Logistik- und Prozess­
automation zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte betragen jeweils TEUR 9.036 (im Vorjahr TEUR 8.216), TEUR 5.874 (im
Vorjahr TEUR 5.186) sowie TEUR 1.091 (im Vorjahr TEUR 2.588).
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation wird auf Basis der
Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt, die auf von der Unternehmensleitung
für einen Zeitraum von drei Jahren genehmigten Finanzplänen basieren. Die Finanzpläne werden jeweils an den aktuellen
Erkenntnisstand angepasst. Nach dem Zeitraum von drei Jahren wird für die folgenden zwei Jahre ein angemessener, branchen­
üblicher Wachstumsfaktor unterstellt. Das fünfte Planjahr wird grundsätzlich auch für die Cashflows der nachfolgenden Jahre
angesetzt. Eine Wachstumsrate zur Extrapolation des fünften Jahres wird nicht berücksichtigt.
Grundlage für diese Planungen sind angemessene Annahmen zu makroökonomischen Trends, Erwartungen zu Wachstumsraten
der relevanten Märkte und Marktanteile sowie historische Entwicklungen. Die den wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte
basieren dabei grundsätzlich auf externen Informationsquellen. Der für die Cashflow-Prognosen verwendete Abzinsungssatz
beträgt 11,7 Prozent (im Vorjahr 11,3 Prozent) vor Steuern. Bei Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt auf
12,7 Prozent würde sich kein Abschreibungsbedarf ergeben.
Die Buchwerte der aktivierten Entwicklungskosten sowie der anderen selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte betragen
TEUR 20.232 (im Vorjahr TEUR 20.669).
Folgende Beträge wurden für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten erfolgswirksam erfasst:
in TEUR
Forschungskosten und nicht aktivierbare Entwicklungskosten
Abschreibungen auf Entwicklungskosten
Summe
2012
2011
86.826
74.365
6.622
6.071
93.448
80.436
85
(15)Anteile an assoziierten Unternehmen
Die assoziierten Gesellschaften sind in der Aufstellung der Konzerngesellschaften auf den Seiten 118 und 119 aufgeführt.
2012
2011
1.713
1.849
584
624
1.452
1.292
3
161
2012
2011
Sonstige Beteiligungen
188
384
Übrige Finanzanlagen
228
52
Summe
416
436
2012
2011
in TEUR
Anteil an den Bilanzen der assoziierten Unternehmen
Summe Vermögenswerte
Summe Schulden
Anteil an den Umsatzerlösen und den Jahresergebnissen der assoziierten Unternehmen
Umsatzerlöse
Jahresergebnis
(16)Sonstige Finanzanlagen
in TEUR
(17) Vorräte
in TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
69.121
72.842
Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen
57.543
51.312
Fertigerzeugnisse und Waren
57.946
61.738
Geleistete Anzahlungen
Summe
338
973
184.948
186.865
2012
2011
151.700
146.545
56
312
Bezogen auf den Bruttowert betrug die Wertminderung TEUR 21.255 (im Vorjahr TEUR 19.986).
(18)Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen
Dritte
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige
Summe
86Sick-Geschäftsbericht 2012
0
57
151.756
146.914
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Sofern Ausfall- oder andere Risiken bestehen, sind diese Risiken durch ausreichende Wertberichtigungen berücksichtigt. Die
Forderungen haben wie im Vorjahr generell eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:
in TEUR
Stand zum 1. Januar
Währungsdifferenzen
2012
2011
6.254
5.388
-26
81
Verbrauch / Auflösungen
2.021
1.214
Zuführungen
1.917
1.999
Stand zum 31. Dezember
6.124
6.254
2012
2011
(19)Steuerforderungen
In dieser Position werden Forderungen aus Ertragsteuern ausgewiesen.
(20) Sonstige Vermögenswerte
in TEUR
Sonstige Steueransprüche
7.119
3.496
Rechnungsabgrenzungsposten
3.758
4.543
Derivative Finanzinstrumente (zu Handelszwecken gehalten)
2.875
1.305
Übrige
14.570
13.209
Summe
28.322
22.553
(21)Flüssige Mittel
Neben täglich fälligen Guthaben bei Kreditinstituten sind in dieser Position Schecks und Kassenbestände ausgewiesen. Die
Entwicklung der flüssigen Mittel, die den Finanzmittelfonds bilden, ist in der Kapitalflussrechnung dargestellt.
(22) Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital beträgt EUR 26.405.400 und setzt sich aus insgesamt 26.405.400 nennwertlosen, auf den Inhaber lautenden
Stückaktien zusammen. Der rechnerische Nennwert pro Aktie beträgt EUR 1,00.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2010 wurde der Vorstand ermächtigt bis zum Ablauf des 31. August 2015
mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrfach bis zu 2.640.540 eigene Stückaktien zum Zweck der Einziehung
oder der Weiterveräußerung zu erwerben.
87
(23) Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage betrifft ausschließlich Agiobeträge im Zusammenhang mit bei der SICK AG durchgeführten Kapital­
erhöhungen und übertragenen eigenen Anteilen. Die Kapitalrücklage steht aufgrund der Regelungen des Aktiengesetzes nicht
für Dividendenausschüttungen zur Verfügung.
(24)Eigene Anteile
Am 31. Dezember 2012 hält die SICK AG 199.162 (im Vorjahr 195.027) eigene Aktien zum Nennwert von TEUR 199 (im Vorjahr
TEUR 195), was 0,8 Prozent des Grundkapitals entspricht (im Vorjahr 0,7 Prozent).
Überleitung der Zahl der im Umlauf befindlichen Anteile:
in TEUR
Stand 1. Januar 2012
Kauf eigener Anteile
Abgabe eigener Anteile
Stand zum 31. Dezember 2012
Anzahl
26.210.373
-7.335
+3.200
26.206.238
(25) Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen umfassen die in den Vorjahren von der SICK AG und den einbezogenen Tochterunternehmen erwirtschafteten und noch nicht ausgeschütteten Gewinne sowie Zuführungen aufgrund aktienbasierter Vergütungstransaktionen
mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Ebenso werden hier Differenzen aus der Währungsumrechnung in Höhe von
TEUR 920 (im Vorjahr TEUR 901) ausgewiesen.
(26) Dividendenvorschlag
Die Dividendenausschüttung der SICK AG richtet sich gemäß § 58 Abs. 2 AktG nach dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss
der SICK AG ausgewiesenen Bilanzgewinn.
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung der SICK AG vom 23. Mai 2012 wurden aus dem Bilanzgewinn der SICK AG zum
31. Dezember 2011 für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Höhe von EUR 0,65 je Aktie sowie ein Bonus von EUR 0,65
je Aktie, also unter Berücksichtigung nicht dividendenberechtigter eigener Aktien insgesamt TEUR 34.073 ausgeschüttet.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 ist eine Dividende in Höhe von EUR 0,65 je Aktie, also unter Berücksichtigung nicht
dividendenberechtigter eigener Aktien von insgesamt TEUR 17.034, vorgesehen.
Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung in den Jahren 2012 und 2011 ergeben sich aus der
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.
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(27)Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
2012
davon Restlaufzeit
in TEUR
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Summe
Gesamt
bis 1 Jahr
2011
davon Restlaufzeit
> 1 Jahr
Gesamt
bis 1 Jahr
> 1 Jahr
85.917
43.161
42.756
72.817
20.560
52.257
718
290
428
1.276
515
761
1.137
0
1.137
1.040
0
1.040
87.772
43.451
44.321
75.133
21.075
54.058
In den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ist der langfristige Anteil der Derivate in Höhe von TEUR 1.137 (im Vorjahr
TEUR 1.040) enthalten.
Es bestehen keine Finanzschulden (im Vorjahr TEUR 89) mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren.
Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind überwiegend festverzinslich. Die Zinssätze bewegen sich
zwischen 2,89 und 5,51 Prozent.
Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen sind marktüblich verzinst.
Bezüglich weiterer Informationen zu den Zinsrisiken verweisen wir auf die Erläuterungen zu (35).
Die Finanzverbindlichkeiten enthalten abgesicherte Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 11.243 (im Vorjahr TEUR 16.768). Bei
den Sicherungen handelt es sich um Grundpfandrechte.
(28)Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
2012
2011
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
36.755
34.714
Sonstige langfristige Rückstellungen
12.960
15.900
in TEUR
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Summe
998
919
50.713
51.533
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten beziehen sich auf eine Verpflichtung aus einem Unternehmenszusammenschluss.
89
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungen variieren je nach den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegeben­
heiten des jeweiligen Landes und basieren in der Regel auf der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt des Mitarbeiters.
Die Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von Leistungs- als auch von Beitragszusagen.
Bei den Beitragszusagen („Defined Contribution Plan“) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen bzw. auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge
bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind im Personalaufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen; sie beliefen sich (ohne Beiträge an die gesetzlichen Rentenversicherungen) im
Geschäftsjahr 2012 auf insgesamt TEUR 4.997 (im Vorjahr TEUR 3.485).
Der überwiegende Teil der betrieblichen Altersversorgungssysteme basiert auf Leistungszusagen („Defined Benefit Plans“), die
grundsätzlich den Begünstigten eine lebenslänglich zahlbare monatliche Altersrente im Rentenalter garantieren. Diese sind
sowohl unternehmens- als auch mitarbeiterfinanziert.
Insoweit Pensionsverpflichtungen bei Versicherungsunternehmen rückgedeckt sind, werden diese Rückdeckungsansprüche
bei Vorliegen der Voraussetzungen von IAS 19 als „Plan asset“ mit den Rückstellungen saldiert ausgewiesen.
Folgende Beträge wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
2012
2011
Laufender Dienstzeitaufwand
2.670
2.006
Zinsaufwand auf die Verpflichtung
2.366
2.317
-892
-607
in TEUR
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
Nettoaufwand
93
9
4.237
3.725
Die genannten Beträge sind grundsätzlich im Personalaufwand der Periode erfasst; die Zinskomponente aus den Verpflichtungen wird im Zinsaufwand ausgewiesen.
Folgende Beträge wurden für Leistungszusagen in der Bilanz erfasst:
in TEUR
2012
2011
Barwert für teilweise oder vollständig über das Planvermögen finanzierte Verpflichtungen
30.419
27.252
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens
-19.506
-17.051
Das Vermögen übersteigende Leistungsverpflichtungen
10.913
10.201
Barwert für nicht über das Planvermögen finanzierte Verpflichtungen
41.582
29.323
Nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
-15.740
-4.810
Summe
36.755
34.714
90Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Die leistungsorientierte Verpflichtung hat sich wie folgt verändert:
in TEUR
Stand zum 1. Januar
2012
2011
56.575
49.690
Laufender Dienstzeitaufwand
2.670
2.006
Zinsaufwand
2.366
2.317
Gezahlte Leistungen
-3.333
-2.502
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
Planabgeltungen (Settlements) / Sonstiges
Unternehmenszusammenschlüsse
Umrechnungsdifferenzen aus ausländischen Plänen
Stand zum 31. Dezember
13.582
2.057
165
1.229
0
1.334
-24
444
72.001
56.575
2012
2011
17.051
13.430
Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Stand zum 1. Januar
Erwartete Rendite
728
607
Arbeitgeberbeiträge
1.294
1.110
Gezahlte Leistungen
-1.260
-250
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste
1.369
-50
322
1.016
Unternehmenszusammenschlüsse
0
968
Umrechnungsdifferenzen aus ausländischen Plänen
2
220
19.506
17.051
Planabgeltungen (Settlements) / Sonstiges
Stand zum 31. Dezember
Das Planvermögen betrifft im Wesentlichen Rückdeckungsansprüche gegenüber Versicherungsunternehmen. Der Konzern
rechnet für das Geschäftsjahr 2013 mit Beiträgen zu beitragsorientierten Pensionsplänen in einem zum laufenden Geschäftsjahr vergleichbaren Umfang.
in TEUR
2012
2011
2010
2009
2008
Leistungsorientierte Verpflichtung
72.001
56.575
49.690
45.401
45.555
Planvermögen
-19.506
-17.051
-13.430
-11.936
-14.304
Unterdeckung
52.495
39.524
36.260
33.465
31.251
Erfahrungsbedingte Anpassung Gewinn / Verlust
der Planschulden
2.073
-757
-343
618
600
Erfahrungsbedingte Anpassung Verlust / Gewinn
des Planvermögens
-1.415
-24
-598
-11
-491
Tatsächliche Erträge Planvermögen
2.097
396
514
365
25
91
Sowohl der Abzinsungssatz als auch die erwarteten Erträge aus Planvermögen orientieren sich an der Einschätzung der Entwicklung der Kapitalmärkte für den Zeitraum, über den die Verpflichtung erfüllt wird.
Erstattungsansprüche (Reimbursement Rights) gegen Versicherungsunternehmen ergeben sich in Höhe von TEUR 4.794 (im
Vorjahr TEUR 3.095). Die Veränderung der Erstattungsansprüche im Geschäftsjahr beinhalten erwartete Erträge in Höhe von
TEUR 164 sowie versicherungsmathematische Verluste in Höhe von TEUR 1.058.
Der Berechnung der Pensionsrückstellungen im Inland wurden die folgenden Annahmen zugrunde gelegt:
2012
in %
2011
Abzinsungssatz zum 31. Dezember
3,00
5,00
Erwartete Erträge aus Planvermögen
3,00
5,00
Künftige Entgeltsteigerung
3,00
3,00
Künftige Rentensteigerung
2,00
2,00
Sonstige Rückstellungen
Die sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
01.01.2012
Währungsdifferenzen /
Konsolidierungskreisänderung
Personal- und
Sozialaufwand
14.068
-34
4.580
1.518
2.035
116
10.087
Gewährleistung und Kontraktverluste
11.712
-25
9.393
1.113
9.348
0
10.529
Übrige
Rückstellungen
11.378
-359
1.284
1.503
2.825
65
11.122
Summe
37.158
-418
15.257
4.134
14.208
181
31.738
in TEUR
Verbrauch
Auflösung
Zuführung
Aufzinsung
31.12.2012
Die Rückstellungen für Personal- und Sozialaufwand werden im Wesentlichen für Altersteilzeit, Jubiläumszuwendungen, Abfindungen und ähnliche Verpflichtungen gebildet.
In den Rückstellungen für Gewährleistungen und Kontraktverluste sind im Wesentlichen Verpflichtungen aus gesetzlicher
Gewährleistung und Kulanz enthalten.
In den übrigen Rückstellungen werden verschiedene erkennbare Einzelrisiken und ungewisse Verpflichtungen in Höhe ihres
wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt.
92Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
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Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
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Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich nach ihrer voraussichtlichen Inanspruchnahme wie folgt:
2012
davon Restlaufzeit
Gesamt
in TEUR
2011
davon Restlaufzeit
bis 1 Jahr
> 1 Jahr
Gesamt
bis 1 Jahr
> 1 Jahr
Personal- und Sozialaufwand
10.087
1.062
9.025
14.068
2.070
11.998
Gewährleistung und
Kontrakt­verluste
10.529
10.529
0
11.712
11.712
0
Übrige
Rückstellungen
11.122
7.187
3.935
11.378
7.476
3.902
Summe
31.738
18.778
12.960
37.158
21.258
15.900
(29)Steuerverbindlichkeiten
In dieser Position werden Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern ausgewiesen.
(30) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2012
2011
75.701
69.179
17
20
in TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber
Dritten
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstigen
57
56
75.775
69.255
2012
2011
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern
46.849
46.149
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern
8.490
7.904
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
2.950
2.727
Derivative Finanzinstrumente zu Handelszwecken gehalten
1.601
4.775
Summe
Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr generell eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
(31)Sonstige Verbindlichkeiten
in TEUR
Rechnungsabgrenzungsposten
931
812
5.545
7.452
66.366
69.819
Übrige Verbindlichkeiten
Summe
Die sonstigen Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr generell eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
93
G.Sonstige Angaben
(32)Eventualverbindlichkeiten
Als international tätiges Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsfeldern ist der SICK-Konzern einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Gewährleistung, Steuerrecht und sonstige
Rechtsstreitigkeiten gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren können nicht mit Sicherheit
vorausgesehen werden, so dass aufgrund von Entscheidungen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang
durch Versicherungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf das Geschäft und seine Ergebnisse haben könnten.
Nach Einschätzung der Konzernführung sind in den gegenwärtig anhängigen Rechtsverfahren Entscheidungen mit wesentlichem
Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage zu Lasten des Konzerns nicht zu erwarten.
Darüber hinaus bestehen folgende Haftungsverhältnisse sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen:
(33) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Haftungsverhältnisse
Diese Position beinhaltet Bürgschaften und Garantien in Höhe von TEUR 842 (im Vorjahr TEUR 831).
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
2012
2011
in den nächsten 12 Monaten fällig
13.965
11.143
in den nächsten 13 bis 60 Monaten fällig
27.909
20.667
in TEUR
Verpflichtungen aus Operating-Leasingverträgen
in mehr als 60 Monaten fällig
Summe
2.639
2.959
44.513
34.769
Die Verpflichtungen aus Operating-Leasingverträgen beziehen sich im Wesentlichen auf Mieten für Geschäftsräume, Kraftfahrzeuge und Betriebs- und Geschäftsausstattung. Für einzelne Verträge bestehen Verlängerungsoptionen. Dem Konzern werden
keine wesentlichen Beschränkungen durch die Leasingvereinbarungen auferlegt.
Daneben hat der Konzern Verpflichtungen aus Bestellobligo und Ähnlichem in Höhe von TEUR 5.960 (im Vorjahr TEUR 3.660),
die in den nächsten 12 Monaten fällig sind, sowie mehrere Wartungsverträge, aus denen sich bis auf Weiteres jährliche sonstige
finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 11.413 (im Vorjahr TEUR 10.103) ergeben.
Die übrigen finanziellen Verpflichtungen liegen im geschäftsüblichen Rahmen.
94Sick-Geschäftsbericht 2012
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(34)Leasinginformationen
Leasingnehmer
Die Nettobuchwerte der Vermögenswerte aus Finanzierungsleasing teilen sich wie folgt auf:
in TEUR
Gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Summe
2012
2011
1.125
1.594
234
322
1.359
1.916
Die Finanzierungsleasingverträge sind im Wesentlichen so ausgestaltet, dass in der Regel eine Kaufoption oder ein auto­
matischer Eigentumsübergang besteht. Wesentliche durch Leasingvereinbarungen auferlegte Beschränkungen existieren nicht.
Die Mindestleasingzahlungen für die Restlaufzeit der Finanzierungsleasingverträge und deren Barwert stellen sich wie folgt dar:
2012
2011
in den nächsten 12 Monaten fällig
290
515
in den nächsten 13 bis 60 Monaten fällig
437
774
in TEUR
in mehr als 60 Monaten fällig
Mindestleasingzahlungen aus Finanzierungsleasing
abzüglich erwartete zukünftige Zinszahlungen
0
0
727
1.289
-9
-13
718
1.276
in den nächsten 12 Monaten fällig
290
515
in den nächsten 13 bis 60 Monaten fällig
428
761
Barwert der Mindestleasingzahlungen
Restlaufzeit der Verbindlichkeiten
in mehr als 60 Monaten fällig
Summe
0
0
718
1.276
(35)Finanzielles Risikomanagement
Der Konzern unterliegt mit seinen finanziellen Aktivitäten verschiedenen Risiken, deren Messung, Steuerung und Überwachung
durch ein systematisches, schriftlich fixiertes Risikomanagement erfolgt und eine Vermeidung von Risikokonzentration zum
Ziel hat.
Der Konzern ist Marktpreisrisiken durch Veränderungen von Wechselkursen oder Zinssätzen ausgesetzt. Auf der Beschaffungsseite bestehen Warenpreisrisiken. Der Konzern unterliegt darüber hinaus Kreditrisiken, die vor allem aus den Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen resultieren. Ferner bestehen Liquiditätsrisiken, die im Zusammenhang mit den Kredit- und
Marktpreisrisiken stehen oder mit einer Verschlechterung des operativen Geschäfts bzw. mit Störungen an den Finanzmärkten einhergehen. Diese Finanzrisiken können die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nachteilig beeinflussen.
95
Nachstehend wird im Einzelnen auf das Management von Marktrisiken (Wechselkursrisiken, Zinsrisiken, Warenpreisrisiken),
Kreditrisiken und Liquiditätsrisiken eingegangen.
(a) Wechselkursrisiken
Der Konzern tätigt weltweit Fremdwährungstransaktionen und ist deshalb Wechselkursschwankungen ausgesetzt, die Aus­
wirkungen auf die in Euro ausgewiesenen Vermögenswerte und Erträge haben. Fremdwährungsrisiken im Finanzierungsbereich
resultieren aus finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung und aus Darlehen in Fremdwährung, die zur
Finanzierung an Konzerngesellschaften ausgereicht werden. Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzerngesellschaften
ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer funktionalen Währung ab. Daneben bestehen intensive Liefer- und Leistungsbeziehungen
zwischen den Konzerngesellschaften.
Weiterhin entstehen Transaktionsrisiken bei den Exposures aus den auf ausländische Währungen lautenden finanziellen ­Aktiven
und Passiven. Durch den Einsatz von Devisenterminkontrakten und Optionsgeschäften soll Wechselkursrisiken entgegen­
gewirkt werden. Für die Sicherung von zukünftigen Umsätzen gegen Wechselkursrisiken werden derivative Finanzinstrumente
eingesetzt. Es werden weite Teile des im nächsten Geschäftsjahr erwarteten Umsatzes in den für den Konzern wichtigsten
Währungen abgesichert.
Risiken aus dem Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten bestehen zum einen durch den Ausfall des Geschäftspartners,
dem durch eine entsprechende Auswahl vorgebeugt wird. Zum anderen bestehen sie in der Marktwertveränderung von Derivaten, denen jedoch im Regelfall eine entgegengesetzte Marktwertentwicklung des Grundgeschäftes gegenübersteht.
Der abgesicherte Umsatzbetrag orientiert sich an der Einschätzung des kommenden Geschäftsjahres. Diese wird weitgehend
aus Vergangenheitswerten abgeleitet, wobei die Umsätze höchstwahrscheinlich eintreten. Es erfolgt eine laufende Über­wachung
der Werte.
Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, welche Auswirkungen hypothetischer Änderungen von
relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Neben Wechselkursrisiken unterliegt der Konzern Zinsrisiken.
Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand
der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag
repräsentativ für das Gesamtjahr ist.
Wechselkursrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung
abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind; wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von
Abschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt. Als relevante Risikovariablen gelten grundsätzlich alle nicht
funktionalen Währungen, in denen der Konzern Finanzinstrumente einsetzt.
Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:
kkWesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente sind entweder unmittelbar in funktionaler Währung denominiert oder
werden durch den Einsatz von Derivaten in die funktionale Währung transferiert.
kkZinserträge und -aufwendungen aus Finanzinstrumenten werden ebenfalls entweder unmittelbar in funktionaler Währung
erfasst oder durch den Einsatz von Derivaten in die funktionale Währung transferiert. Daher können diesbezüglich keine
wesentlichen Auswirkungen auf die betrachteten Größen entstehen.
Der Konzern ist demnach bei Finanzinstrumenten im Wesentlichen Wechselkursrisiken aus bestimmten Devisenderivaten
ausgesetzt.
96Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
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Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Wenn der Euro gegenüber den Währungen USD, JPY, GBP, AUD und CNY zum 31. Dezember 2012 um 10 Prozent aufgewertet
bzw. abgewertet worden wäre, wäre das Ergebnis um TEUR 10.191 (im Vorjahr TEUR 7.539) höher bzw. um TEUR -7.747 (im
Vorjahr TEUR -4.813) niedriger gewesen.
Bei einer Aufwertung um 10 Prozent ergäbe sich eine hypothetische Ergebnisveränderung im Einzelnen aus den wesentlichen
Währungssensitivitäten EUR / USD: TEUR 6.735 (im Vorjahr TEUR 4.763); EUR / JPY: TEUR -651 (im Vorjahr TEUR -718); EUR / GBP:
TEUR 997 (im Vorjahr TEUR 816) und EUR / AUD: TEUR 1.286 (im Vorjahr TEUR 1.503); EUR / CNY: TEUR 1.824.
Bei einer Abwertung um 10 Prozent ergäbe sich eine hypothetische Ergebnisveränderung im Einzelnen aus den wesent­
lichen Währungssensitivitäten EUR / USD: TEUR -4.291 (im Vorjahr TEUR -2.037); EUR / JPY: TEUR 651 (im Vorjahr TEUR 718);
EUR / GBP: TEUR -997 (im Vorjahr TEUR -816) und EUR / AUD: TEUR -1.286 (im Vorjahr TEUR -1.503); EUR / CNY: TEUR -1.824.
(b) Zinsrisiken
Unter Zinsrisiken versteht der Konzern negative Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage, die sich aus Zinssatz­
änderungen ergeben können. Diesen Risiken wird unter anderem dadurch begegnet, dass für die externe Finanzierung weitgehend Festsatzvereinbarungen bestehen. Des Weiteren werden im Risikomanagement derivative Finanzinstrumente, unter
anderem Zinsswaps, eingesetzt. Aufgrund der Struktur der Aktiva und Passiva existieren Zinsänderungsrisiken im Wesentlichen
im Bereich der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Für diese sind in Höhe von TEUR 53.267 (im Vorjahr TEUR 57.304)
Festzinsvereinbarungen getroffen worden. Darüber hinaus wurde die Festverzinslichkeit von variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 10.000 (im Vorjahr TEUR 11.250) durch den Einsatz von Zinsswaps erreicht.
Die Zinssicherungsgeschäfte unterschreiten zum Jahresende die variabel verzinslichen Darlehen um TEUR 22.650 (im Vorjahr
TEUR 4.263).
TEUR 43.160 (im Vorjahr TEUR 20.560) der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben Zinsanpassungstermine innerhalb eines Jahres, TEUR 42.757 (im Vorjahr TEUR 52.257) dieser Verbindlichkeiten weisen später liegende Zinsanpassungstermine auf.
Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Diese stellen die Effekte von Änderungen
der Marktzinssätze auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen, andere Ergebnisteile sowie ggf. auf das Eigenkapital
dar. Den Zinssensitivitätsanalysen liegen die folgenden Annahmen zugrunde:
kkMarktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis
aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7.
kkMarktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis von originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten, deren
Zinszahlungen nicht als Grundgeschäfte im Rahmen von Cashflow-Hedges gegen Zinsänderungsrisiken designiert sind, aus
und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten mit ein.
kkMarktzinssatzänderungen von Zinsderivaten (Zinsswaps, Zins- / Währungsswaps), die nicht in eine Sicherungsbeziehung
nach IAS 39 eingebunden sind, haben Auswirkungen auf das sonstige Finanzergebnis (Bewertungsergebnis aus der Anpassung der finanziellen Vermögenswerte an den beizulegenden Zeitwert) und werden daher bei den ergebnisbezogenen
Sensitivitäts­berechnungen berücksichtigt.
kkWährungsderivate unterliegen keinen Zinsänderungsrisiken und haben daher keinen Einfluss auf die Zinssensitivitäten.
97
Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis um TEUR 334
(im Vorjahr TEUR 593) höher gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung ergibt sich aus den potenziellen Effekten aus
Zinsderivaten von TEUR 444 (im Vorjahr TEUR 538) und originären, variabel verzinslichen Finanzschulden und -guthaben von
TEUR -110 (im Vorjahr TEUR 55).
Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2012 um 100 Basispunkte niedriger gewesen wäre, wäre das Ergebnis um
TEUR -339 (im Vorjahr TEUR -611) geringer gewesen. Die hypothetische Ergebnisauswirkung ergibt sich aus den potenziellen
Effekten aus Zinsderivaten von TEUR -449 (im Vorjahr TEUR -556) und originären, variabel verzinslichen Finanzschulden und
-guthaben von TEUR 110 (im Vorjahr TEUR -55).
(c) Warenpreisrisiken
Der Konzern ist Risiken aus der Änderung von Warenpreisen ausgesetzt, die aus dem Bezug von Produktionsmitteln entstehen. Der Konzern sichert sich im Allgemeinen gegen dieses Risiko nicht mit derivativen Finanzinstrumenten ab, sondern
minimiert es im Zusammenspiel mit Qualitäts- und Beschaffungssicherheitsaspekten durch eine aktuellen Gegebenheiten
und Veränderungen angepasste Einkaufsstrategie. Hierbei werden potenzielle Beschaffungsquellen permanent nach regionalen, technologischen, qualitativen und preislichen Aspekten bewertet, freigegeben und entsprechend in Entwicklungsund Produktions­prozesse eingebettet. Kurzfristigen Preisschwankungen aufgrund von Materialwerten oder Lieferengpässen
bestimmter Produktgruppen wird durch ein stetig aktualisiertes Planungsgerüst begegnet, das auch strategische Sicherheitsbestände einschließt.
(d) Kreditrisiken
Das Kreditrisiko beschreibt die Gefahr eines ökonomischen Verlustes, welcher dadurch entsteht, dass ein Kontrahent seinen
vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Das Kreditrisiko umfasst dabei sowohl das unmittelbare Ausfallrisiko
als auch das Risiko einer Bonitätsverschlechterung, verbunden mit der Gefahr der Konzentration einzelner Risiken.
Den Kreditrisiken wird durch die Beschränkung auf Geschäftsbeziehungen mit erstklassigen Banken begegnet. Die Ausfallrisiken bei den Forderungen werden durch eine fortlaufende Überprüfung der Bonität der Gegenparteien und durch die Limitierung
aggregierter Einzelparteirisiken minimiert.
Das Geschäft mit Großkunden unterliegt einer gesonderten Bonitätsüberwachung. Gemessen am gesamten Risikopotenzial
aus dem Ausfallrisiko sind die Forderungen gegenüber diesen Kunden jedoch nicht so groß, als dass sie eine außerordentliche
Risikokonzentration begründen würden.
98Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
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Die folgende Tabelle gibt Informationen über das Ausmaß der in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne einzelwertberichtigte Forderungen) enthaltenen Kreditrisiken:
in TEUR
Zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig
2012
2011
117.734
109.189
19.188
18.029
Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig:
in weniger als 30 Tagen
in 31 bis 90 Tagen
9.349
6.744
in 91 bis 360 Tagen
2.967
2.569
in mehr als 361 Tagen
1.745
1.453
Für die nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen zum Bilanzstichtag keine Anzeichen eines
Wertminderungsbedarfs vor.
(e) Liquiditätsrisiken
Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen nicht im ausreichenden
Maß erfüllen kann. Der Konzern generiert finanzielle Mittel vorwiegend durch das operative Geschäft und externe Finan­
zierungen. Die Mittel dienen vorrangig der Finanzierung des Working Capital sowie der Investitionen. Der Konzern steuert seine
Liquidität, indem der Konzern neben dem Zahlungsmittelzufluss aus dem operativen Geschäft in ausreichendem Umfang liquide
Mittel vorhält und Kreditlinien bei Banken unterhält. Die liquiden Mittel umfassen Zahlungsmittel sowie andere Vermögenswerte.
Zum Jahresende 2012 bestanden kurz- und langfristige Kreditlinien und Darlehen von insgesamt TEUR 132.813 (im Vorjahr
TEUR 145.264), von denen TEUR 85.917 (im Vorjahr TEUR 72.817) in Anspruch genommen wurden.
Das operative Liquiditätsmanagement umfasst einen Cash-Concentration-Prozess, durch den eine tägliche Zusammen­führung
von liquiden Mitteln erfolgt. Dadurch können Liquiditätsüberschüsse und -bedarfe entsprechend den Erfordernissen des
Gesamtkonzerns sowie einzelner Konzerngesellschaften gesteuert werden. In das kurz- und mittelfristige Liquiditätsmanagement werden die Fälligkeiten finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten sowie Schätzungen des operativen
Zahlungsflusses einbezogen. Detaillierte Angaben sind in den Anmerkungen zu (27) enthalten.
Die folgende Fälligkeitsübersicht zeigt, wie die Auszahlungen für die finanziellen Verbindlichkeiten per 31. Dezember 2012 die
Liquiditätssituation des Konzerns beeinflussen.
Die Übersicht beschreibt den Ablauf der undiskontierten
kkTilgungs- und Zinsauszahlungen der Finanzverbindlichkeiten,
kkfür das jeweilige Jahr summierten Netto-Auszahlungen der derivativen Finanzinstrumente,
kkAuszahlungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
kkAuszahlungen der übrigen finanziellen Verbindlichkeiten.
99
Die undiskontierten Auszahlungen dieses Ablaufs unterliegen folgenden Bedingungen:
kkFalls der Vertragspartner eine Zahlung zu verschiedenen Zeitpunkten abrufen kann,
wird die Verbindlichkeit auf den frühesten Fälligkeitstermin bezogen.
kkDie derivativen Finanzinstrumente umfassen Derivate mit negativem beizulegendem Zeitwert.
kkDie Zinsauszahlungen von Finanzinstrumenten mit variabler Verzinsung werden auf der Basis von Terminzinssätzen
ermittelt. Dieses Verfahren entspricht der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts anderer Finanzinstrumente.
Die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns weisen die nachfolgend dargestellten Zahlungsverpflichtungen auf. Die Angaben
erfolgen auf der Basis der vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungen.
in TEUR
Summe
2013
2014
2015
2016
2017
≥ 2018
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
90.357
45.755
32.622
6.769
5.121
90
0
727
290
306
74
57
0
0
4.275
3.528
339
328
80
0
0
75.775
75.775
0
0
0
0
0
6.639
5.749
300
590
0
0
0
177.773
131.097
33.567
7.761
5.258
90
0
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Derivative
Finanzinstrumente
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Summe
Die Zahlungsströme der derivaten Finanzinstrumente sind netto dargestellt. Darin enthalten sind Devisenkontrakte, die sich
jedoch in einen Zahlungsmittelabfluss in Höhe von TEUR 177.717 und einen Zahlungsmittelzufluss in Höhe von TEUR 176.116
aufteilen.
Zum 31. Dezember 2011 wiesen die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns die nachfolgend dargestellten Zahlungs­
verpflichtungen auf. Die Angaben erfolgen auf der Basis der vertraglichen, nicht abgezinsten Zahlungen.
in TEUR
Summe
2012
2013
2014
2015
2016
≥ 2017
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
78.884
25.055
15.379
30.536
4.720
3.104
90
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
1.289
515
555
80
123
16
0
Derivative
Finanzinstrumente
10.573
9.772
309
240
204
48
0
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
69.255
69.255
0
0
0
0
0
8.478
7.452
286
450
290
0
0
168.479
112.049
16.529
31.306
5.337
3.168
90
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Summe
100Sick-Geschäftsbericht 2012
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Ko n z e r n a b s c h lu s s
Die vorgehaltene Liquidität sowie kurz- und langfristige Kreditlinien geben dem Konzern eine ausreichende Flexibilität, um den
Refinanzierungsbedarf des Konzerns zu decken. Aufgrund der Diversifizierung der Finanzierungsquellen und der liquiden Mittel
unterliegt der Konzern keinem Konzentrationsrisiko im Bereich der Liquidität.
(f) Kapitalsteuerung
Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung des Konzerns ist es sicherzustellen, dass zur Unterstützung seiner Geschäftstätigkeit
eine gute Eigenkapitalquote im Rahmen einer risikoarmen und flexiblen Finanzierungsstruktur aufrechterhalten wird.
Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
und nimmt Anpassungen vor. Zur Änderung der Kapitalstruktur kann der Konzern Anpassungen der Dividendenzahlungen an
die Anteilseigner oder eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen oder neue Anteile ausgeben. Zum 31. Dezember 2012 bzw. 31. Dezember 2011 wurden keine Änderungen der Ziele und Richtlinien vorgenommen.
Der Konzern überwacht sein Kapital, unter Berücksichtigung der zugrunde liegenden Einflussgrößen wie z. B. dem Konzernergebnis, im Wesentlichen mit Hilfe der Eigenkapitalquote. Die Eigenkapitalquote entspricht dem Verhältnis des bilanziellen
Eigenkapitals zur Bilanzsumme. Zum 31. Dezember 2012 beträgt die Eigenkapitalquote 48,2 Prozent (im Vorjahr 46,7 Prozent).
(36)Finanzinstrumente
(a) Zeitwerte von Finanzinstrumenten
Der Zeitwert von Wertpapieren, die Teil des Bestandes der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte und der zu
Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte sind, wird, sofern verfügbar, auf der Grundlage des börsennotierten
Marktpreises zum Bilanzstichtag ermittelt.
Der Marktwert von Devisenterminkontrakten wird anhand der zum Bilanzstichtag herrschenden Kurse auf dem Devisenmarkt
bestimmt. Als Grundlage für die Berechnung der Marktwerte werden jeweils die Devisenmittelkurse verwendet. Die Berechnungsmethoden und darin verwendeten Einflussgrößen stehen im Einklang mit den Bestimmungen des IAS 39. Bei Zinsswaps
wird der Zeitwert als Barwert der geschätzten künftigen Cashflows inklusive der aufgelaufenen Stückzinsen auf Basis des
jeweiligen Marktwertes berechnet.
Der Zeitwert von Optionen wird anhand von Optionspreismodellen nach Black-Scholes oder Heath-Jarrow-Morton errechnet.
Bei allen vorgenannten Instrumenten wird dem Konzern der Zeitwert auf Basis entsprechender Terminkurse, jeweils durch das
kontrahierende Finanzinstitut, bestätigt, welches dem Konzern die entsprechenden Kontrakte vermittelt hat.
Die nicht zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente des Konzerns umfassen in erster Linie sonstige Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige sonstige Vermögenswerte, flüssige Mittel, Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige sonstige Verbindlichkeiten.
101
Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten
je Bewertungsverfahren:
kkStufe 1: notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten
kkStufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert
auswirken, entweder direkt oder (von Preisen abgeleitet) indirekt beobachtbar sind
kkStufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden
Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden:
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Summe
2012
2011
2012
2011
2012
2011
2012
2011
Sonstige finanzielle
Vermögenswerte
0
0
2.875
1.305
0
0
2.875
1.305
davon Derivate
ohne HedgeBeziehung
0
0
2.875
1.305
0
0
2.875
1.305
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
0
0
2.738
5.815
0
0
2.738
5.815
davon Derivate
ohne HedgeBeziehung
0
0
2.738
5.815
0
0
2.738
5.815
in TEUR
AKTIVA
PASSIVA
Während der Berichtsperiode zum 31. Dezember 2012 und zum 31. Dezember 2011 gab es keine Umbuchungen zwischen
Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert der Stufe 1 und Stufe 2 und keine Umbuchungen in oder aus Bewertungen zum
beizulegenden Zeitwert der Stufe 3.
Aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert für die zum 31. Dezember im Bestand befindlichen Finanzinstrumente sind
folgende Gesamterträge und -aufwendungen entstanden:
Gesamterträge und -aufwendungen von Vermögenswerten bewertet zum beizulegenden Zeitwert:
Vermögenswerte
in TEUR
Verbindlichkeiten
2012
2011
2012
2011
1.859
470
2.738
5.815
0
0
0
0
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Im Eigenkapital erfasst:
Derivate mit Hedge-Beziehung
Die Erträge bzw. Aufwendungen aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert von „zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten“ werden im Währungsergebnis bzw. Zinsaufwand und Zinsertrag ausgewiesen.
102Sick-Geschäftsbericht 2012
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Für die Darstellung der Buch- und Zeitwerte nach Klassen und Kategorien verweisen wir auf die Seiten 116 und 117 dieses
Geschäftsberichts.
(b) Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne und -verluste von Finanz­
instrumenten dar (ohne derivative Finanzinstrumente, die in ein Hedge Accounting einbezogen sind):
Kategorien nach IAS 39:
in TEUR
Forderungen und Kredite
2012
2011
294
-189
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und
finanzielle Verbindlichkeiten (zu Handelzwecken gehalten) 1
4.146
-4.308
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
-2.031
-4.956
Summe
2.409
-9.453
1
Finanzinstrumente, die als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert sind;
darin sind auch derivative Finanzinstrumente enthalten, die nicht in ein Hedge Accounting einbezogen sind.
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Krediten und Forderungen beinhalten im Wesentlichen Ergebnisse aus Zinsen, Währungseffekten und Wertminderungen.
Die Nettogewinne bzw. -verluste der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte
und finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten neben den Ergebnissen aus Marktwertänderungen auch Zinsaufwendungen und
-erträge aus diesen Finanzinstrumenten.
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus zu Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Ergebnisse aus Zinsaufwendungen.
(c) Gesamtzinsertrag und -aufwand
Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet wurden, stellen sich wie folgt dar:
in TEUR
Gesamtzinserträge
2012
2011
251
553
Gesamtzinsaufwendungen
-2.652
-4.680
Summe
-2.401
-4.127
(d) Derivative Finanzinstrumente
Zum Bilanzstichtag ergaben sich die Wiederbeschaffungswerte der derivativen Finanzinstrumente wie folgt:
103
Kontraktwert oder
Nominalbetrag
in TEUR
Positiver
Wiederbeschaffungswert
Negativer
Wiederbeschaffungswert
2012
2011
2012
2011
2012
2011
4.761
Währungsinstrumente
ohne Hedgebeziehung
151.911
136.875
2.056
1.002
1.601
Währungsoptionen (OTC) 1
Devisenterminkontrakte
24.205
15.411
819
303
0
0
Summe Währungsinstrumente
176.116
152.286
2.875
1.305
1.601
4.761
10.000
11.250
0
0
1.137
1.054
10.000
11.250
0
0
1.137
1.054
Zinsinstrumente ohne Hedgebeziehung
Zinsswap
Summe Zinsinstrumente
1
OTC: over the counter
Die Währungsinstrumente werden hauptsächlich eingesetzt, um Wechselkursrisiken in USD, CNY, AUD, GBP und JPY abzusichern. TEUR 176.116 (im Vorjahr TEUR 152.286) haben eine Laufzeit von weniger als zwölf Monaten.
Die Zinsinstrumente dienen hauptsächlich zur Absicherung der Zinsrisiken aus variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten in
EUR. Die maximale Laufzeit beträgt vier Jahre.
(37) Zuwendungen der öffentlichen Hand
Der Konzern weist im Geschäftsjahr Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 880 (im Vorjahr TEUR 0), die von
den Anschaffungskosten der betreffenden Vermögenswerte abgesetzt wurden, aus. Die Zuwendungen der öffentlichen Hand
betreffen vor allem die im Zuge der regionalen Wirtschaftsförderung für die Investitionen am Standort Dresden und Ungarn
gewährten Mittel. Diese Zuwendungen belaufen sich insgesamt auf TEUR 2.060 (im Vorjahr TEUR 1.180) und sind zweck­
gebunden. Eine nicht zweckgebundene Verwendung kann zu einer Rückzahlung führen.
Weiterhin weist der Konzern nicht erfolgsabhängige Zuwendungen der öffentlichen Hand für Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Höhe von TEUR 1.055 (im Vorjahr TEUR 890) aus. Diese wurden im Jahr 2012 gemäß Projektfortschritt vollständig
ergebniswirksam erfasst.
(38)Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Als „related parties“ kommen grundsätzlich die Mitglieder des Vorstands, die Mitglieder des Aufsichtsrats des Konzerns, die
Mitglieder der Familie Sick sowie die assoziierten Unternehmen und die Sick Holding GmbH, Freiburg, in Betracht. Die Sick
Holding GmbH, Freiburg, ist die oberste Muttergesellschaft der SICK AG.
Alle Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.
Die folgende Tabelle enthält die Gesamtbeträge aus Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen für das
betreffende Geschäftsjahr, die im Wesentlichen assoziierte Unternehmen betreffen:
104Sick-Geschäftsbericht 2012
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in TEUR
Erbrachte Lieferungen und Leistungen
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
2012
Ko n z e r n a b s c h lu s s
2011
0
0
Empfangene Lieferungen und Leistungen
340
252
Forderungen zum Bilanzstichtag
515
0
0
0
Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag
Die empfangenen Lieferungen und Leistungen betreffen im Wesentlichen Entwicklungsleistungen und entsprechen markt­
üblichen Bedingungen. Es bestehen keine Wertberichtigungen auf Forderungen.
Während des Geschäftsjahres gab es wie im Vorjahr mit Ausnahme von gezahlten Dividenden keine Geschäftsbeziehungen
zwischen dem Konzern und der Sick Holding GmbH, Freiburg.
Im Konzern bestehen zum 31. Dezember 2012 wie im Vorjahr mit Ausnahme der noch nicht ausbezahlten Tantiemen keine
Forderungen und Verbindlichkeiten gegen Mitglieder des Vorstands.
Die Personen in Schlüsselpositionen des Managements umfassen die Mitglieder des Vorstands der SICK AG.
Die diesem Personenkreis gewährten Vergütungen in Höhe von TEUR 3.599 (im Vorjahr TEUR 2.751) umfassen neben kurzfristig
fälligen bzw. im Geschäftsjahr aufwandswirksamen Leistungen in Höhe von TEUR 3.197 (im Vorjahr TEUR 2.376) auch Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 0 (im Vorjahr TEUR 0) und Leistungen für die Zeit nach
Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von TEUR 317 (im Vorjahr TEUR 185) sowie andere langfristig fällige Leistungen in
Höhe von TEUR 85 (im Vorjahr TEUR 190), von denen TEUR 43 (im Vorjahr TEUR 95) auf aktienbasierte Vergütungen entfallen.
In den Geschäftsjahren 2010, 2011 und 2012 wurde mit den Mitgliedern des Vorstands der SICK AG eine Langfristvergütungsregelung („Long-Term-Incentive“, kurz „LTI“) abgeschlossen. Voraussetzung für den Bezug des LTI ist unter anderem die
Zugehörigkeit zum Vorstand der SICK AG über einen Zeitraum von drei Jahren.
Bemessungsgrundlage des LTI ist ein über drei Geschäftsjahre (je nach Vertrag 2010 – 2012, 2011 – 2013, bzw. 2012 – 2014,
die „Zeitperiode“) kumulierter positiver Value Added. Das LTI bemisst sich als Prozentsatz auf den in diesem Zeitraum ermittelten durchschnittlichen Value Added. Es ist auf einen bestimmten Anteil der Festbezüge des letzten Jahres der Zeitperiode
begrenzt. Der LTI wird nach Ende der Zeitperiode zu maximal 50 Prozent in Aktien der SICK AG und zu mindestens 50 Prozent
in bar ausbezahlt. Im Geschäftsjahr 2012 sind 3.200 Aktien zum Preis von EUR 22,80 im Rahmen des LTI nach Ablauf der
Zeitperiode 2009 – 2011 ausbezahlt worden. Die Verpflichtungen aus dem Barausgleich betragen zum 31. Dezember 2012
TEUR 223. Den Umfang des Aktienanteils bestimmt die Gesellschaft unter Berücksichtigung der vorhandenen eigenen Aktien.
Für die Umrechnung des in Aktien auszubezahlenden Anteils ist der jeweilige vom zuständigen Finanzamt festgestellte aktuelle
Kurs oder der jeweilige Börsenkurs im Zeitpunkt der Fälligkeit maßgeblich. Scheidet ein Vorstand während dieses 3-JahresZeitraumes aus, entfällt grundsätzlich ein Anspruch auf ein LTI für diese Periode.
105
Die im Rahmen des LTI übertragenen SICK-Aktien sind in einem Depot mit Sperrvermerk zu verwahren, wonach die Herausgabe
der Aktien nur mit Zustimmung der Gesellschaft erfolgen darf. Eine Verfügung über diese Aktien kann nur im Zusammenhang
mit einem Ausscheiden aus dem Vorstand oder mit dem Eintritt in den Ruhestand erfolgen.
Der 50-prozentige Anteil des LTI, der nach Bestimmung der SICK AG in Aktien ausgeglichen werden kann, wird als Transaktion
mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (IFRS 2.34) mit einer entsprechenden Erfassung im Eigenkapital behandelt. Die
Bewertung zum 31. Dezember 2012 erfolgte unter Zugrundelegen der Konzernabschlüsse zum 31. Dezember 2010 bis 2012
sowie der Planungen für den Konzern für künftige Geschäftsjahre unter Berücksichtigung der vertraglich vorgesehenen Begrenzung. Auf Basis des im Geschäftsjahr 2012 beobachteten Aktienpreises in Höhe von EUR 22,80 entspricht dieser Anteil des
LTI in Höhe von TEUR 223 ca. 9.780 Aktien.
Die Gesamtvergütungen früherer Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebenen betrugen im Geschäftsjahr
TEUR 978 (im Vorjahr TEUR 1.010). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber diesem Personenkreis sind TEUR 12.791 (im
Vorjahr TEUR 11.030) zurückgestellt.
Die Vergütungen des Aufsichtsrats der SICK AG betrugen für die Aufsichtsratstätigkeit TEUR 587 (im Vorjahr TEUR 581) sowie im
Falle der Tätigkeit für die SICK AG TEUR 582 (im Vorjahr 522). Gesonderte Vergütungen für Beratungsleistungen fielen nicht an.
Die Familie Sick hat zum 31. Dezember 2012 wie im Vorjahr keine Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber dem Konzern.
(39) Mitarbeiterbeteiligungsprogramme
Die SICK AG hat von 1999 bis 2003 jährlich ein Mitarbeiteraktienprogramm aufgelegt. Insgesamt wurden im Rahmen aller
Mitarbeiteraktienprogramme ca. 1,3 Mio. Aktien ausgegeben, von denen die SICK AG zwischenzeitlich 0,3 Mio. Aktien zum
Marktpreis zurückerworben hat.
(40)Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers
Die nachfolgende Tabelle zeigt auf aggregierter Basis die für Dienstleistungen des Abschlussprüfers Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, im Geschäftsjahr 2012 angefallenen Honorare:
2012
2011
Abschlussprüfungen
410
363
Andere Bestätigungsleistungen
191
108
Steuerberatungsleistungen
12
39
Sonstige Leistungen
12
7
625
517
in TEUR
Summe
106Sick-Geschäftsbericht 2012
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(41) Auswirkungen von neuen Rechnungslegungstandards
Es gibt keine neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, die im Jahr 2012 Anwendung finden, die eine wesentliche
Auswirkung auf den Konzern haben.
Der Konzern hat Standards und IFRIC-Interpretationen, die bereits herausgegeben wurden, jedoch noch nicht in Kraft getreten sind, nicht vorzeitig angewendet. Der Konzern beabsichtigt grundsätzlich, alle Standards zum Zeitpunkt der erstmaligen
verpflichtenden Anwendung zu berücksichtigen.
Diese nachfolgende Aufzählung berücksichtigt allein solche Standards und Interpretationen, bei deren zukünftiger Anwendung
der Konzern nach vernünftigem Ermessen wesentliche Auswirkungen auf die Anhangangaben sowie auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage erwartet. Der Konzern beabsichtigt, diese Standards anzuwenden, sobald sie in Kraft treten.
IAS 1 Darstellung des Abschlusses – Darstellung von Bestandteilen des sonstigen Ergebnisses
Die Änderungen des IAS 1 führen zu einer geänderten Gruppierung der im sonstigen Ergebnis dargestellten Posten. Dabei sind
Bestandteile, für die künftig eine erfolgswirksame Umgliederung vorgesehen ist (sog. Recycling), gesondert von Bestandteilen,
die im Eigenkapital verbleiben, darzustellen. Diese Änderung betrifft allein die Darstellungsweise im Abschluss und hat daher
keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am
oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen, anzuwenden.
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (überarbeitet 2011)
Der IASB hat den IAS 19 umfassend überarbeitet. Die vorgenommenen Anpassungen reichen von grundlegenden Änderungen,
beispielsweise betreffend Ermittlung von erwarteten Erträgen aus dem Planvermögen und Aufhebung der Korridormethode, bis
zu bloßen Klarstellungen und Umformulierungen. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013
beginnen, rückwirkend anzuwenden.
Durch die Aufhebung der Korridormethode wird zum Umstellungszeitpunkt 1. Januar 2013 ein Anstieg der Rückstellungen
für Pensionen um TEUR 15.740 erwartet. Die Veränderung der Rückstellung für Pensionsverpflichtungen wird unter Berück­
sichtigung latenter Steuern zu einer gegenläufigen Auswirkung auf das Eigenkapital führen.
Im Zusammenhang mit der Aufhebung der Korridormethode entfällt künftig die erfolgswirksame Amortisation von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten.
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (überarbeitet 2011)
Mit der Verabschiedung von IFRS 11 und IFRS 12 wurde IAS 28 in „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ umbenannt und der Regelungsbereich, der sich bislang auf die assoziierten Unternehmen beschränkte, auf die
Anwendung der Equity-Methode auf Gemeinschaftsunternehmen ausgeweitet. Die Auswirkungen der Neuregelungen werden
vom Konzern derzeit untersucht. Die Änderung ist nach erfolgter Übernahme der EU für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden.
107
IFRS 9 Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung
IFRS 9 spiegelt die erste Phase des IASB-Projekts zum Ersatz von IAS 39 wider und behandelt die Klassifizierung und Bewertung
von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nach IAS 39. Der Standard ist für Geschäftsjahre, die am
oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, anzuwenden. In weiteren Projektphasen wird der IASB die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen und die Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten behandeln. Die Anwendung der Neuerungen aus
der ersten Phase von IFRS 9 wird die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sowie von finanziellen
Verbindlichkeiten im Konzern beeinflussen. Allerdings kann eine aussagekräftige Abschätzung der potentiellen Auswirkungen
erst vorgenommen werden, wenn alle Phasen abgeschlossen sind.
IFRS 10 Konzernabschlüsse
IFRS 10 ersetzt die Bestimmungen des bisherigen IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse zur Konzernrechnungslegung und
beinhaltet Fragestellungen, die bislang in SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften geregelt wurden. IFRS 10 begründet
ein einheitliches Beherrschungskonzept, welches auf alle Unternehmen einschließlich der Zweckgesellschaften Anwendung
findet. Die mit IFRS 10 eingeführten Änderungen erfordern gegenüber der bisherigen Rechtslage eine erhebliche Ermessens­
ausübung des Managements bei der Beurteilung der Frage, über welche Unternehmen im Konzern Beherrschung ausgeübt
wird und ob diese daher im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschuss einzubeziehen sind. Der Konzern untersucht
derzeit die Auswirkungen, die der neue Standard auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns künftig haben
wird. Der Standard ist nach erfolgtem Endorsement durch die EU für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014
beginnen, anzuwenden.
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen
IFRS 11 ersetzt IAS 31 Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und SIC-13 Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht
­monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen. Mit IFRS 11 wird das bisherige Wahlrecht zur Anwendung der Quoten­
konsolidierung bei Gemeinschaftsunternehmen aufgehoben. Diese Unternehmen werden künftig allein „At-Equity“ in den
Konzern­abschluss einbezogen. Der Konzern untersucht derzeit die Auswirkungen, die der neue Standard künftig auf die
­Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben wird. Der Standard ist nach erfolgter Übernahme der EU für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden.
IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen
Der Standard regelt einheitlich die Angabepflichten für den Bereich der Konzernrechnungslegung und konsolidiert die Angaben für Tochterunternehmen, die bislang in IAS 27 geregelt waren, die Angaben für gemeinschaftlich geführte und assoziierte
Unternehmen, welche sich bislang in IAS 31 bzw. IAS 28 befanden, sowie für strukturierte Unternehmen. Des Weiteren werden
neue Angabeerfordernisse formuliert. Der Standard ist nach erfolgter Übernahme der EU für Geschäftsjahre, die am oder nach
dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden.
IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts
Der Standard legt einheitliche Richtlinien für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts fest. Nicht zum Regelungsbereich
des Standards gehört dagegen die Frage, wann Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden
müssen oder können. IFRS 13 gibt vielmehr Leitlinien, wie der beizulegende Zeitwert unter IFRS sachgerecht zu ermitteln ist,
wenn dieser gefordert oder erlaubt ist. Der Konzern untersucht derzeit die Auswirkungen, die der neue Standard künftig auf
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben wird. Der Standard ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden.
108Sick-Geschäftsbericht 2012
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Verbesserungen zu IFRS
Die jährlichen Verbesserungen an den IFRS (Zyklus 2009 – 2011) umfassen eine Vielzahl von Änderungen an verschiedenen
Standards. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Von den
Änderungen sind unter anderem folgende Standards betroffen:
kkIAS 16 Sachanlagen
kkIAS 32 Finanzinstrumente
Der Konzern untersucht derzeit die Auswirkungen, die diese Änderungen künftig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns haben werden.
(42) Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Mit Wirkung zum 1. Januar 2013 hat die SICK MAIHAK GmbH ihr operatives Geschäft vollständig auf die SICK AG übertragen.
Die für das Segment Prozessautomation zuständige Tochtergesellschaft, die bislang rechtlich eigenständig agiert hat, setzt
ihre Geschäftstätigkeit seitdem über die SICK AG fort und wird auf die SICK AG verschmolzen werden.
Im Februar 2013 wurde darüber hinaus der Übernahmevertrag mit dem Unternehmen Ação Solução mit Sitz in Porto Alegre,
Brasilien, geschlossen. Ação Solução ist ein Distributor und Systemintegrator von Sensorik-Produkten. Dank seiner großen Beratungs- und Servicekompetenz ist er zudem als Anbieter von Safety-Systemen für die Maschinensicherheit im Markt ­etabliert.
Ação wird mit Wirkung zum 1. April 2013 als 100-prozentige Tochtergesellschaft zum SICK-Konzern gehören; die mehr als 30
Mitarbeiter werden übernommen. Mit der Investition reagiert SICK auf das seit Jahren kontinuierliche Wirtschaftswachstum in
Brasilien und weitet seine Präsenz in Südamerika erheblich aus.
Die Kaufpreisallokation war zum Berichtszeitpunkt noch nicht abgeschlossen, so dass keine Aussagen über die Höhe des
Geschäfts- oder Firmenwertes gemacht werden können.
(43) Organe
Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat
Dr. Robert Bauer, Emmendingen (Vorsitzender)
Ressort Technology
Reinhard Bösl, Freiburg
Segment Logistikautomation,
Segment Prozessautomation
Dr. Martin Krämer, Waldkirch (ab 1. Juli 2012)
Ressort HR, Einkauf, Recht & Compliance
Markus Paschmann, Emmendingen
Segment Fabrikautomation
Markus Vatter, Vörstetten
Ressort Finance, Controlling & IT
109
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht gemäß § 95 AktG i.V.m. § 8 Absatz 1 der Satzung aus zwölf Mitgliedern. Hiervon werden sechs Mit­
glieder von der Hauptversammlung und sechs Mitglieder von den Arbeitnehmern gemäß den Bestimmungen des Mitbestimmungsgesetzes 1976 gewählt. Der Aufsichtsrat setzt sich wie folgt zusammen:
Gisela Sick, Waldkirch
Ehrenvorsitzende
Privatier
Vertreter der Anteilseigner:
Klaus M. Bukenberger, Schenkenzell (Vorsitzender)
Corporate Governance Consulting, Stuttgart
Franz Bausch, Hinterzarten
Steuerberater, Vereidigter Buchprüfer
Prof. Dr. Mark K. Binz, Stuttgart
Rechtsanwalt
Dr. Ronaldo H. Schmitz, Frankfurt
Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG, Frankfurt
Renate Sick-Glaser, Freiburg
Geschäftsführerin der Sick Holding GmbH, Freiburg
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann, München
Leiter des Forschungsinstituts Unternehmensführung, Logistik und Produktion an der Technischen Universität München
Vertreter der Arbeitnehmer:
Gustav Kasper, Sexau
(Stellvertretender Vorsitzender bis 14. Mai 2012)
Vorsitzender des Betriebsrats der SICK AG, Waldkirch, bis 14. Mai 2012
Marion Bentin, Waldkirch
(Aufsichtsratsmitglied bis 23. Mai 2012)
International Distribution Manager
Engelbert Herbstritt, Waldkirch
(Aufsichtsratsmitglied ab 14. Mai 2012)
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der SICK AG
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der SICK AG, Waldkirch, ab 20. Dezember 2012
110Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Roberto Hernandez, Waldkirch
(Stellvertretender Vorsitzender ab 23. Mai 2012)
Vorsitzender des Betriebsrats der SICK AG, Waldkirch, ab 24. Mai 2012
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der SICK AG, Waldkirch, bis 20. Dezember 2012
Dr. Matthias Müller, Braunschweig
Leiter des Bereichs Finanzen im DGB Bundesvorstand, Berlin
Roland Schiller, Hinterzarten
Mitglied der Geschäftsleitung der SICK AG, Waldkirch
Hermann Spieß, Breisach
Geschäftsführer der IG Metall Freiburg und Lörrach
Gabriele Volk, Winden
(Aufsichtsratsmitglied ab 23. Mai 2012)
Personalreferentin
(44)Freigabe des Konzernabschlusses
Der Konzernabschluss wurde am 18. Februar 2013 vom Vorstand freigegeben. Anschließend wurde er dem Aufsichtsrat zur
Prüfung vorgelegt.
Waldkirch, den 18. Februar 2013
SICK AG
Der Vorstand
Dr. Robert Bauer
(Vorsitzender)
Reinhard Bösl
Dr. Martin Krämer
Markus Paschmann
Markus Vatter
111
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012
Anschaffungs- und Herstellungskosten
ANLAGEVERMÖGEN
in TEUR
I.
Währungs­
differenzen
Zugänge
Abgänge
Um­
Stand
buchungen 31.12.2012
49.082
-26
5.591
598
329
54.378
17.014
11
0
0
0
17.025
62.383
18
6.375
2.319
0
66.457
1.068
-55
0
0
-329
684
129.547
-52
11.966
2.917
0
138.544
Immaterielle Vermögenswerte
1.Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts- oder Firmenwerte
3.Aktivierte Entwicklungskosten und andere
selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
4. Geleistete Anzahlungen
II.
Stand
01.01.2012
Sachanlagen
1.Grundstücke und Bauten einschließlich
Einbauten in fremde Grundstücke
116.171
51
5.005
410
184
121.001
2.Technische Anlagen und Maschinen
93.924
303
12.762
7.046
3.805
103.748
3.Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
98.862
-82
12.062
8.928
1.984
103.898
8.045
22
10.287
0
-5.973
12.381
317.002
294
40.116
16.384
0
341.028
446.549
242
52.082
19.301
0
479.572
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Gesamtsumme
112Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Kumulierte Abschreibungen
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Buchwerte
Stand
01.01.2012
Währungsdifferenzen
Zugänge
36.374
-45
6.058
538
1.024
0
0
0
41.714
17
6.813
2.319
Stand
31.12.2012
Stand
31.12.2012
Stand
31.12.2011
0
41.849
12.529
12.708
0
1.024
16.001
15.990
0
46.225
20.232
20.669
Abgänge Umbuchungen
0
0
0
0
0
0
684
1.068
79.112
-28
12.871
2.857
0
89.098
49.446
50.435
40.231
-5
3.743
88
3
43.884
77.117
75.940
66.450
171
9.134
6.056
-347
69.352
34.396
27.474
73.827
-141
9.445
8.700
344
74.775
29.123
25.035
0
0
0
0
0
0
12.381
8.045
180.508
25
22.322
14.844
0
188.011
153.017
136.494
259.620
-3
35.193
17.701
0
277.109
202.463
186.929
113
Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens
für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011
Anschaffungs- und Herstellungskosten
ANLAGEVERMÖGEN
in TEUR
I.
Währungs­
differenzen
Zugänge
Abgänge
Um­
Stand
buchungen 31.12.2011
43.840
-234
7.398
3.577
1.655
49.082
14.571
-115
2.558
0
0
17.014
54.819
3
7.561
0
0
62.383
Immaterielle Vermögenswerte
1.Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts- oder Firmenwerte
3.Aktivierte Entwicklungskosten und andere
selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
4. Geleistete Anzahlungen
II.
Stand
01.01.2011
1.907
3
813
0
-1.655
1.068
115.137
-343
18.330
3.577
0
129.547
Sachanlagen
1.Grundstücke und Bauten einschließlich
Einbauten in fremde Grundstücke
117.977
-129
2.618
4.738
443
116.171
2.Technische Anlagen und Maschinen
91.509
-460
8.749
2.390
-3.484
93.924
3.Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
85.067
316
11.371
4.631
6.739
98.862
5.071
-35
6.707
0
-3.698
8.045
299.624
-308
29.445
11.759
0
317.002
414.761
-651
47.775
15.336
0
446.549
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Gesamtsumme
In den Zugängen sind die Unternehmenserwerbe in der Schweiz (Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte TEUR 942,
Geschäfts- oder Firmenwert TEUR 2.558 und Sachanlagen TEUR 243) enthalten.
114Sick-Geschäftsbericht 2012
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Kumulierte Abschreibungen
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Buchwerte
Stand
01.01.2011
Währungsdifferenzen
Zugänge
33.141
-92
5.111
1.786
1.024
0
0
0
35.448
2
6.264
0
Stand
31.12.2011
Stand
31.12.2011
Stand
31.12.2010
0
36.374
12.708
10.699
0
1.024
15.990
13.547
0
41.714
20.669
19.371
Abgänge Umbuchungen
0
0
0
0
0
0
1.068
1.907
69.613
-90
11.375
1.786
0
79.112
50.435
45.524
39.068
-18
3.527
2.342
4
40.231
75.940
78.909
64.974
-374
8.298
1.798
4.650
66.450
27.474
26.535
65.051
357
8.219
4.454
-4.654
73.827
25.035
20.016
0
0
0
0
0
0
8.045
5.071
169.093
-35
20.044
8.594
0
180.508
136.494
130.531
238.706
-125
31.419
10.380
0
259.620
186.929
176.055
115
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte
nach Bewertungskategorien in TEUR
Wertansatz Bilanz nach IAS 39
AKTIVA
Bewertungskategorie
nach IAS 39
(Fortgeführte)
Buchwert Anschaffungs2012
kosten
Fair Value
erfolgs­
neutral
Fair Value
erfolgs­
wirksam
Wertansatz
Bilanz nach
IAS 17
Übrige
Buchwerte
Fair value
2012
Sonstige Finanzanlagen
Sonstige Beteiligungen
FAAFS
188
188
188
Übrige Finanzanlagen
FAAFS
228
228
228
LAR
151.756
151.756
151.756
FAHFT
2.875
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Vermögenswerte
Derivate zu
Handelszwecken
Übrige
2.875
2.875
FAAFS/
LAR/n.a.
14.570
4.850
LAR
15.053
15.053
15.053
FLAC
85.917
85.917
85.917
n.a.
718
FLHFT
1.137
FLAC
75.775
FLHFT
1.601
FLAC
6.543
Flüssige Mittel
9.720
4.850
Passiva
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
718
1.137
75.775
718
1.137
75.775
Sonstige Verbindlichkeiten
Derivate zu
Handelszwecken
Übrige
1.601
6.543
6.543
Davon aggregiert nach Bewertungskategorie gemäß IAS 39:
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte (FAHFT) 1
Forderungen und Kredite (LAR) 2
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte (FAAFS) 3
Zu Handelzwecken gehaltene finanzielle
Verbindlichkeiten (FLHFT) 4
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (FLAC) 5
Financial assets held for trading
Loans and receivables
3
Financial assets available for sale
4
Financial liabilities held for trading
5
Financial liabilities at amortized cost
1
2
116Sick-Geschäftsbericht 2012
2.875
2.875
171.659
171.659
416
416
2.738
168.235
2.738
168.235
1.601
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte
nach Bewertungskategorien in TEUR
Wertansatz Bilanz nach IAS 39
AKTIVA
Bewertungskategorie
nach IAS 39
(Fortgeführte)
Buchwert Anschaffungs2011
kosten
Fair Value
erfolgs­
neutral
Fair Value
erfolgs­
wirksam
Wertansatz
Bilanz nach
IAS 17
Übrige
Buchwerte
Fair value
2011
Sonstige Finanzanlagen
Sonstige Beteiligungen
FAAFS
384
384
384
Übrige Finanzanlagen
FAAFS
52
52
52
LAR
146.914
146.914
146.914
FAHFT
1.305
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Vermögenswerte
Derivate zu
Handelszwecken
Übrige
1.305
1.305
FAAFS/
LAR/n.a.
13.209
5.222
LAR
10.417
10.417
10.417
FLAC
72.817
72.817
72.817
n.a.
1.276
FLHFT
1.040
FLAC
69.255
FLHFT
4.775
FLAC
8.372
Flüssige Mittel
7.987
5.222
Passiva
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
1.276
1.040
69.255
1.276
1.040
69.255
Sonstige Verbindlichkeiten
Derivate zu
Handelszwecken
Übrige
4.775
8.372
4.775
8.372
Davon aggregiert nach Bewertungskategorie gemäß IAS 39:
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle
Vermögenswerte (FAHFT) 1
Forderungen und Kredite (LAR) 2
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte (FAAFS) 3
Zu Handelzwecken gehaltene finanzielle
Verbindlichkeiten (FLHFT) 4
Zu Anschaffungskosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten (FLAC) 5
1.305
1.305
162.514
162.514
475
475
5.815
150.444
5.815
150.444
Financial assets held for trading
Loans and receivables
3
Financial assets available for sale
4
Financial liabilities held for trading
5
Financial liabilities at amortized cost
1
2
117
Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes
zum 31. Dezember 2012
Name und Sitz der Gesellschaft
Beteiligung
(Prozent)
indirekte
Beteiligung
über Nr.
Muttergesellschaft
SICK AG, Waldkirch / Deutschland
I.
Anteile an verbundenen Unternehmen
1.
SICK S.A.R.L., Emerainville / Frankreich
100,0
2.
SICK (UK) LTD., St. Albans / Großbritannien
100,0
3.
SICK, Inc., Minneapolis, Minnesota / USA
100,0
4.
SICK B.V., Bilthoven / Niederlande
100,0
5.
SICK AG, Stans / Schweiz
100,0
6.
SICK PTY LTD, Heidelberg West, VIC / Australien
100,0
7.
SICK A / S, Birkerød / Dänemark
100,0
8.
SICK NV / SA, Zellik-Asse (Relegem) / Belgien
100,0
9.
SICK K.K., Tokio / Japan
100,0
10.
SICK OPTIC ELECTRONIC S.A., Sant Just Desvern / Spanien
100,0
11.
SICK Engineering GmbH, Ottendorf-Okrilla / Deutschland 1)
100,0
12.
SICK Oy, Vantaa / Finnland
100,0
13.
SICK Pte. Ltd., Singapur / Singapur
100,0
14.
SICK AS, Gjettum / Norwegen
100,0
15.
SICK AB, Vårby / Schweden
100,0
16.
SICK Sp. z. o.o., Warschau / Polen
100,0
17.
SICK Solução em Sensores Ltda., São Paulo / Brasilien
100,0
18.
Sick Optic-Electronic Co., Ltd., Hongkong / China
100,0
19.
SICK S.p.A., Vimodrone (MI) / Italien 2)
100,0
20.
SICK Kft., Kunsziget / Ungarn
100,0
21.
SICK GmbH, Wiener Neudorf / Österreich
100,0
22.
SICK spol. s r.o., Prag / Tschechische Republik
100,0
23.
SICK MAIHAK GmbH, Waldkirch / Deutschland 1)
100,0
24.
SICK IBEO GmbH, Hamburg / Deutschland 1)
100,0
25.
SICK Management GmbH, Waldkirch / Deutschland 1)
100,0
26.
SICK MAIHAK S.A.R.L., Lognes / Frankreich
100,0
23
27.
IBEO Automobile Sensor GmbH, Hamburg / Deutschland
100,0
25
28.
SICK Maihak, Inc., Minneapolis, Minnesota / USA
100,0
3
29.
SICK Co., Ltd., Seoul / Korea
30.
SICK Automatisierung International GmbH, Waldkirch / Deutschland
31.
SICK China Co., Ltd., Guangzhou / China
100,0
18
32.
SICK STEGMANN GmbH, Donaueschingen / Deutschland 1) 3)
100,0
25
33.
SICK MAIHAK (Beijing) Co. Ltd., Peking / China
118Sick-Geschäftsbericht 2012
23
11
25
85,0
100,0
85,0
23
Konsolidierung
Vo r sta n d & au f s i c h t s r at
T h i s i s SIC K .
Ko n z e r n l ag e b e r i c h t
Beteiligung
(Prozent)
Name und Sitz der Gesellschaft
indirekte
Beteiligung
über Nr.
34.
SICK IVP AB, Linköping / Schweden
35.
Sensörler ve İleri Cihazlar Kontrol A.Ş., Istanbul / Türkei
100,0
36.
O.O.O. SICK, Moskau / Russland 4)
100,0
37.
SICK Vertriebs-GmbH, Düsseldorf / Deutschland
38.
SICK d.o.o., Ljubljana / Slowenien
100,0
21
39.
SICK INDIA Pvt. Ltd., Mumbai / Indien
100,0
30
40.
SICK Sensors Ltd., Misgav / Israel
100,0
41.
SICK S.R.L, Timisoara / Rumänien 5)
100,0
42.
SICK TAIWAN Co., Ltd., Taipei / Taiwan
100,0
43.
SICK Automation Solutions S.A. de C.V., Tlalnepantla / Mexiko
44.
Sick Ltd., Saint John, New Brunswick / Kanada
45.
SICK Automation Southern Africa (Pty) Ltd.,
Roodepoort, Johannesburg / Südafrika
46.
SICK SDN. BHD., Johor Bahru / Malaysia
47.
ECTN AG, Buochs / Schweiz
Ko n z e r n a b s c h lu s s
Konsolidierung
100,0
1)
30
100,0
N
30
N
100,0
30
N
100,0
3
51,0
30
100,0
13
80,0
II. Beteiligungen
48.
SICK OPTEX Co., Ltd., Kyoto / Japan
50,0
49.
SICK kluge GmbH, Königswartha / Deutschland
50,0
11
A
A
50.
PULS DESIGN A/S, Hvidovre / Dänemark
25,0
7
N
51.
WABE gGmbH, Waldkirch / Deutschland
16,7
zu 1
zu 2
zu 3
zu 4
zu 5
Die Gesellschaften haben von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.
10 Prozent der Anteile werden von der SICK Engineering GmbH, Ottendorf-Okrilla / Deutschland (Nr. 11) gehalten.
6 Prozent der Anteile werden von der SICK AG, Waldkirch / Deutschland gehalten.
15 Prozent der Anteile werden von der SICK MAIHAK GmbH, Waldkirch / Deutschland (Nr. 23) gehalten.
0,5 Prozent der Anteile werden von der SICK MAIHAK GmbH, Waldkirch / Deutschland (Nr. 23) gehalten.
N
zu NDie mit N gekennzeichneten Gesellschaften sind in den Konzernabschluss wegen untergeordneter
Bedeutung nicht miteinbezogen.
zu A Die mit A gekennzeichneten Gesellschaften sind in den Konzernabschluss „At-Equity“ einbezogen.
119
120Sick-Geschäftsbericht 2012
Bestätigungsvermerk
121
Bestätigungsvermerk
Wir haben den von der SICK AG, Waldkirch, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung,
Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und
Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der
gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter
Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzern­
lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse
der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung
eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den
IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
­Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlage­
bericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Freiburg i. Br., 26. Februar 2013
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. WetzelRuby
WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer
122Sick-Geschäftsbericht 2012
Der Vorstand der SICK AG
Dr. Robert Bauer, Vorsitzender
Technology
Mitglied des Vorstands
seit dem 1. Januar 2000
Dr. Robert Bauer trat 1994 als
Geschäftsbereichsleiter Forschung & Entwicklung Automatisierungstechnik in das Unternehmen ein und übernahm 1998 in der Geschäftsleitung
die Gesamtverantwortung für Forschung & Entwicklung.
Robert Bauer wurde 1960 in München geboren; er studierte
Elektrotechnik mit Schwerpunkt Elektrophysik / Optik an der
Tech­nischen Universität München und promovierte 1990.
Reinhard Bösl
Logistik- und Prozessautomation
Mitglied des Vorstands
seit dem 1. Juli 2007
Geboren 1958 im ostbayrischen
Parkstein, bekleidete ­Reinhard Bösl
nach dem Studium der Informatik in
München verschiedene Positionen
bei der Witron Logistik + Informatik GmbH, Parkstein, und
wurde 1998 Geschäftsführer der Gesellschaft. Seit 2004
war er in leitender Position bei der Krones AG, Neutraubling,
unter anderem als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft
Syskron GmbH tätig.
Dr. Martin Krämer
Personal, Einkauf,
Recht und Compliance
Mitglied des Vorstands
seit dem 1. Juli 2012
Dr. Martin Krämer wurde 1960 in
Rottweil geboren und studierte
Rechtswissenschaften an den
Universitäten Tübingen und Freiburg im Breisgau. Die
Promotion folgte im Jahr 1998. Ab 1991 war er zunächst
fünf Jahre als Rechtsanwalt und Partner bei der Kanzlei Dr.
Müller und Kollegen in Künzelsau tätig. Dann wechselte
er zur Unternehmensgruppe Lidl & Schwarz und war dort
Abteilungsleiter Recht. Vier Jahre später begann er seine
Tätigkeit als Leiter der Rechtsabteilung bei der SICK AG.
Markus Paschmann
Fabrikautomation
Mitglied des Vorstands
seit dem 1. Juli 2006
1966 in Oberhausen geboren,
studierte Markus Paschmann
Wirtschaftsingenieurwesen an der
Technischen Universität Darmstadt,
bevor er seine berufliche Laufbahn bei der Siemens AG
begann. Nach mehreren Stationen im Siemens-Konzern
wechselte er 1999 als Geschäftsführer zur HARTING Elec­
tronics GmbH & Co. KG in Espelkamp, einem Hersteller von
Steckverbindern und Verbindungssystemen.
Markus Vatter
Finanzen und IT
Mitglied des Vorstands
seit dem 1. Juli 2006
Markus Vatter wurde 1966 in Wiesbaden geboren. Nach Abschluss seines Studiums an der Technischen
Universität Darmstadt startete
der Wirtschaftsingenieur seine
berufliche Laufbahn bei der Robert Bosch GmbH, Stuttgart.
Anschließend war er bei der Müller Weingarten AG beschäftigt, bevor er 2001 zur KaVo Dental GmbH, Biberach, wechselte und dort zuletzt kaufmännischer Geschäftsführer war.
123
Der Aufsichtsrat der Sick AG
Gisela Sick, Waldkirch (Ehrenvorsitzende)
Privatier
Klaus M. Bukenberger, Schenkenzell (Vorsitzender)
Corporate Governance Consulting, Stuttgart
Aufsichtsratsmitglied seit 2002
Marion Bentin, Waldkirch *
International Distribution Manager
Aufsichtsratsmitglied bis 23. Mai 2012
Prof. Dr. Mark K. Binz, Stuttgart
Rechtsanwalt
Aufsichtsratsmitglied seit 2007
Weitere Aufsichtsratsmandate:
kkCarl Mahr GmbH & Co. KG, Göttingen,
Vorsitzender des Beirats
Weitere Aufsichtsratsmandate:
kkDeutsche Bank AG, Stuttgart, Mitglied des Beirats
kkFaber-Castell AG, Nürnberg,
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
kkHauck & Aufhäuser KGaA, Frankfurt,
Mitglied des Wirtschaftsbeirats
kkInvestcorp Group, London, Advisory Director
kkSeven Industries Holding B.V., Amsterdam (Niederlande),
Senior Advisor
kkTRICOR AG, Eppishausen,
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
Gustav Kasper, Sexau *
(stellvertretender Vorsitzender bis 14. Mai 2012)
Vorsitzender des Betriebsrats der SICK AG, Waldkirch,
bis 14. Mai 2012
Aufsichtsratsmitglied bis 14. Mai 2012
Franz Bausch, Hinterzarten
Steuerberater, Vereidigter Buchprüfer
Aufsichtsratsmitglied seit 1999
Weiteres Aufsichtsratsmandat:
kkDeutsche Steuerberater-Versicherung –
Pensionskasse des steuerberatenden
Berufs VVaG, Bonn, Vorsitzender des Aufsichtsrats
124Sick-Geschäftsbericht 2012
kkFesto AG, Esslingen am Neckar,
Mitglied des Aufsichtsrats
kkFesto Management AG, Wien, Mitglied des Aufsichtsrats
kkFielmann Aktiengesellschaft, Hamburg,
Vorsitzender des Aufsichtsrats
kkWormland Unternehmensverwaltung GmbH, Hannover, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Engelbert Herbstritt, Waldkirch *
Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der SICK AG,
Waldkirch
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der SICK AG,
Waldkirch, ab 20. Dezember 2012
Aufsichtsratsmitglied ab 14. Mai 2012
Roberto Hernandez, Waldkirch *
(stellvertretender Vorsitzender seit 23. Mai 2012)
Vorsitzender des Betriebsrats der SICK AG, Waldkirch,
seit 24. Mai 2012
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der SICK AG,
Waldkirch, bis 20. Dezember 2012
Aufsichtsratsmitglied seit 2007
Dr. Matthias Müller, Braunschweig *
Leiter des Bereichs Finanzen im DGB Bundesvorstand,
Berlin
Aufsichtsratsmitglied seit 2002
Weitere Aufsichtsratsmandate:
kkBerufsfortbildungswerk Gemeinnützige
Bildungseinrichtung des DGB GmbH (bfw), Düsseldorf, Mitglied des Aufsichtsrats
kkBGAG GmbH, Frankfurt, Mitglied des Beirats
kkRWE Power AG, Essen, Mitglied des Aufsichtsrats
Roland Schiller, Hinterzarten *
Mitglied der Geschäftsleitung der SICK AG, Waldkirch
Aufsichtsratsmitglied seit 2002
Dr. Ronaldo H. Schmitz, Frankfurt
Ehemaliges Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG,
Frankfurt
Aufsichtsratsmitglied seit 2005
Weiteres Aufsichtsratsmandat:
kkCabot Corporation, Boston (USA),
Member of the Board of Directors
Gabriele Volk, Winden*
Personalreferentin
Aufsichtsratsmitglied seit 23. Mai 2012
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann, München
Leiter des Forschungsinstituts Unternehmensführung,
Logistik und Produktion an der Technischen Universität
München
Aufsichtsratsmitglied seit 2007
Weitere Aufsichtsratsmandate:
kkEgon Großhaus GmbH, Lennestadt,
Vorsitzender des Beirats
kkHamberger Industriewerke GmbH, Stephanskirchen,
Mitglied des Beirats
kkInterroll Holding AG, S. Antonino (Schweiz),
Mitglied des Aufsichtsrats
kkiwis motorsysteme GmbH & Co. KG, München,
Vorsitzender des Beirats
kkMöhlenhoff GmbH, Salzgitter, Vorsitzender des Beirats
kkpinta GmbH, Unterföhring, Vorsitzender des Beirats
kkZEPPELIN GmbH, Garding, Mitglied des Aufsichtsrats
*Arbeitnehmervertreter
Renate Sick-Glaser, Freiburg
Geschäftsführerin der Sick Holding GmbH, Freiburg
Aufsichtsratsmitglied seit 2007
Hermann Spieß, Breisach *
Geschäftsführer der IG Metall Freiburg und Lörrach
Aufsichtsratsmitglied seit 2002
Weitere Aufsichtsratsmandate:
kkConstellium Deutschland GmbH, Singen,
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
kkFaurecia Automotive GmbH, Stadthagen,
Mitglied des Aufsichtsrats
125
Finanzkalender
2013
11. April, 9.30 Uhr
Bilanzpressekonferenz
Steigenberger Hotel Graf Zeppelin, Stuttgart
16. Mai, 17 Uhr
Hauptversammlung
Betriebsrestaurant der SICK AG, Waldkirch
17. Mai
Dividendenzahlung
August
Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2013
126Sick-Geschäftsbericht 2012
Technisches Glossar
kkg
Barcode
Optoelektronisch lesbare Schrift aus verschieden breiten, parallelen Strichen und Lücken. Der Begriff Code
steht nicht für Verschlüsselung, sondern für Abbildung
von Daten in binären Symbolen.
Datamatrix-Code
Zweidimensionaler Code (2D-Code) bestehend aus
einem Muster von auf einer quadratischen oder rechteckigen Fläche untergebrachten Punkten.
Dielektrizitätskonstante
Auch Permittivität ε (von lat.: permittere = erlauben,
überlassen, durchlassen) oder dielektrische Leitfähigkeit genannt. Sie gibt die Durchlässigkeit eines Materials für elektrische Felder an.
EASIMA
„Easy mounting in any application“: Markenname für
besonders leicht zu montierende Encoder von SICK.
HDDMTM -Technologie
High Definition Distance Measurement:
Distanzmessverfahren.
IO-Link
Markenname, unter dem ein Kommunikationssystem
zur Anbindung intelligenter Sensoren und Aktoren an
ein Automatisierungssystem in der Norm IEC 61131-9
normiert ist.
IP65 bzw. IP67
IP = International Protection: aus einer BuchstabenZiffern-Kombination bestehende Schutzart-Kennzeichnung eines Gehäuses; hier: staubdicht (Ziffer 6) und
Schutz gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel
­(Ziffer 5) bzw. Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
(Ziffer 7).
Impressum
Herausgeber
SICK AG
Erwin-Sick-Str. 1
79183 Waldkirch
Deutschland
Telefon: +49 7681 202-0
Fax: +49 7681 202-3863
E-Mail: [email protected]
www.sick.com
Projektleitung OEM
Original Equipment Manufacturer (englisch für Originalausrüstungshersteller): Hersteller von Komponenten
oder Produkten, der diese in seinen eigenen Fabriken
produziert, aber nicht selbst in den Einzelhandel bringt.
Regina Elzenbeck │ Corporate Office / Communications
Telefon: +49 7681 202-5747
Fax: +49 7681 202-3926
E-Mail: [email protected]
Design & Satz
Whitepark GmbH & Co., Hamburg
www.whitepark.de
RFID
Radio Frequency Identification: Identifizierung mit
Hilfe elektromagnetischer Wellen.
Stickoxide
Sammelbezeichnung für die gasförmigen Oxide des
Stickstoffs. Sie werden auch mit NOx abgekürzt.
Systemintegrator
Spezialisierte Unternehmen, die verschiedene technische Systeme in Fertigungsanlagen integrieren.
Ziel ist die Steigerung der Produktivität und der
Fertigungsqualität.
TDR-Technologie
Time Domain Reflectometry: Füllstandmess­verfahren
mittels eines an einer Sonde entlang geführten
Mikrowellenimpulses.
VdS
Vertrauen durch Sicherheit: Unabhängige Institution
mit technischer Prüfstelle, die seit Jahrzehnten für
Sicherheit und Vertrauen in den Bereichen Brandschutz und Security sorgt und Sicherheitskonzepte
für bedeutende Industrie- und Gewerbebetriebe, führende Hersteller und Systemhäuser sowie Fachfirmen
und Fachkräfte entwickelt.
2D-Code
Optoelektronisch lesbare Schriften, die aus
­verschieden breiten Strichen oder Punkten und
dazwischen liegenden Lücken mit möglichst hohem
Kontrast bestehen. Im Gegensatz zu den eindimensionalen Barcodes sind die Daten nicht nur in einer
Richtung (eindimensional) codiert, sondern in Form
einer ­Fläche über zwei Dimensionen. Der Begriff
Code steht nicht für Verschlüsselung, sondern für die
­Abbildung von Daten in Symbolen.
Fotos
S. 2, 3, 6, 18, 20 – 23, 25, 123: Kai-Uwe Wudtke
www.ausloeser-fotodesign.de
S. 28, 29, 30 oben, 31 oben: Ivo von Renner
www.ivofolio.com
S. 32 – 34, 36 oben: Jann Wilken
www.jannwilken.net
Alle anderen Bilder: SICK
Text
candid communications GmbH, Augsburg
www.candid-com.com
Regina Elzenbeck
Druck
Eberl Print GmbH, Immenstadt
www.eberl.de
Die Herstellung und das Papier dieses Geschäfts­berichts sind nach
den Kritierien des Forest Stewardship Councils® (FSC®) zertifiziert. Der
FSC® schreibt strenge Kriterien bei der Waldbewirtschaftung vor und
vermeidet damit unkontrollierte Abholzung, Verletzung der Menschenrechte und Belastung der Umwelt.
Alle bei der Produktion dieses Geschäftsberichts durch Druck und
Verarbeitung anfallenden CO2-Emissionen werden ermittelt. Durch
eine gleichwertige Investition in ein Klimaprojekt nach dem „GoldStandard“ werden die entsprechenden CO2-Emissionen in Zukunft
eingespart und dieser Geschäftsbericht somit CO2-kompensiert.
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in
englischer Sprache vor.