„Die Zukunft ist unsere Baustelle“

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„Die Zukunft ist unsere Baustelle“
REGIONAL
Deutsche Handwerks Zeitung
Baden-Württemberg
Keine Angst vor TTIP: Handwerksorganisation investiert in Information
und Sensibilisierung.
Seite 9
Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald
Ausg. 10 | 27. Mai 2016 | 68. Jahrgang
Was begeistert Sie?
Herzliche
Einladung!
Maimarkt-Highlights 2016
Was machen die Menschen auf dem
Maimarkt? Was interessiert sie? Wohin zieht es sie? Diesen Fragen ging
die Deutsche Handwerks Zeitung auf
dem diesjährigen Maimarkt nach.
Dr. Walter Schmich, Pressesprecher
der Maimarktgesellschaft:
„Der
Maimarkt ist für
mich wie ,Dope‘.
Mich faszinieren die Menschen, die
man auf dem GeFotos: Handwerkskammer
lände trifft. Sie
sind freundlich,
gut gelaunt und begleiten mich konstruktiv. Ein besonderes Erlebnis hatte ich erst heute, als ich eine Schulkameradin aus der 1. Grundschulklasse
traf und ich sie und dann auch sie
mich erkannte. Das war ein Hallo.“
Andreas Metz, Bürgermeister von Ilvesheim:
„Der
Maimarkt ist ein
Muss. Viele Dinge
begegnen einem
in jedem Jahr, wie
der Bürgermeisterrundgang und die
Station im Handwerkergarten. Aber auch viele neue
Dinge kann man bewundern. Ich bin
jedes Mal fasziniert, wie viele neue
Produkte und Erfindungen es zu bestaunen gibt.“
Vera Wolf, Geschäftsführerin der
­Bäcker-Innung
Mannheim Stadt
und Land: „Für
mich ist das Faszinierendste an einem Maimarkt die
unglaubliche
Stimmung in den
Zelten. Zudem finde ich die Möglichkeiten absolut toll, auch mit anderen
Gewerken neue Ideen zu verwirklichen und so in der Umsetzung das
Handwerk voranzubringen. Als Geschäftsführerin der Bäcker-Innung
nutze ich die Möglichkeit, mit vielen
Besuchern ins Gespräch zu kommen
und im persönlichen Kontakt für ein
spannendes Handwerk zu werben.“
Gerd Blei, Ehrenobermeister der Sanitär-Innung Neckar-OdenwaldKreis: „Mich fasziniert am Maimarkt, dass er für
alle Lebenssituationen ein Produkt
bereithält,
das
man vor Ort anfassen und kaufen
kann. Gerade für uns aus dem Heizungs- und Sanitärbereich ist es
wichtig, dass Kunden die Möglichkeit
haben, auf die Fachleute zuzugehen
und spezielle Fachfragen zu stellen.
Zu erklären und zu zeigen: Das sind
für mich die Stärken des Maimarkts.“
Ralph Wasky, Sattlermeister: „Die
Vielfalt der Aussteller und der angebotenen
Produkte faszinieren
mich immer wieder. Ich denke,
was man nicht auf
dem
Maimarkt
kriegt, kann man auch draußen nicht
kaufen. Insofern ist der Maimarkt ein
großes Schaufenster unserer Region
und ein Schaufenster der Vielfalt für
die Besucherinnen und Besucher.“
Dr. h.c. Gerhard Grieshaber, Pressesprecher der Agentur für Arbeit
Mannheim: „Ich
finde die Vielseitigkeit der Besucher faszinierend.
Die bunte Fragenpalette, die auf
dem
Maimarkt
aufwartet, ist so
vielfältig, dass man davon lernen
kann, egal ob es um Aus- und Berufsbildung oder Studienfragen geht. Für
mich ist der Maimarkt das beste
Schaufenster der Region.“
7
Tag der Bildungsakademie
Liebe
Handwerkskolleginnen und Handwerkskollegen,
Gruppenbild mit Dame: Im Handwerkergarten konnte sich die Karlsruher Regierungspräsidentin Nicolette Kressl von der Leistungs- und Kommunikationsfähigkeit des Handwerks überzeugen, zusammen mit (von links) Präsident Alois Jöst, den beiden Vizepräsidenten Klaus Hofmann und Martin Sättele sowie (rechts) dem Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
„Die Zukunft ist unsere
Baustelle“
nach der offiziellen Wiedereröffnung unserer Bildungsakademie
möchten wir
mit
einem Alois Jöst.
„Tag der Bil- Foto: Handwerkskammer
dungsakademie“ die energetische Sanierung
auch der Öffentlichkeit vorstellen.
Hierzu darf ich Sie alle auf den
3. Juni 2016 von 12 bis 17 Uhr einladen. Viele Handwerksunternehmer
kennen die Bildungsakademie, weil
deren Lehrlinge dort die überbetriebliche Unterweisung erhalten.
Hier besteht nun die Möglichkeit,
sich vor Ort über die energetische Sanierung zu informieren, aber auch
die geöffneten Werkstätten zu besuchen, um sich ein genaues Bild von
der überbetrieblichen Ausbildung zu
machen.
Im Namen des Vorstandes und der
Hauptgeschäftsführung lade ich Sie
alle herzlich ein. Kommen Sie ins
­Gespräch mit den Ausbildungsmeistern, aber auch mit den anderen
Freunden und Partnern des Handwerks.
Ich freue mich jedenfalls auf Sie.
Alois Jöst
Präsident
Maimarkt 2016: Kreativ, digital und faszinierend
Ü
ber jedem Eingang war es zu lesen, über dem
Kammerstande „thronte“ die Jahreslosung
der Imagekampagne, die schon der Internationalen Handwerksmesse als Motto diente: „Die Zukunft ist unsere Baustelle.“
Dieses Motto zog sich wie ein roter Faden durch
alle Veranstaltungen. Schon bei der Eröffnung lud
Kammerpräsident Alois Jöst ein, dieses Motto
durchzudeklinieren. Dabei spielten natürlich der
Facharbeitermangel und die Gewinnung von
Fachkräften ebenso eine Rolle wie die Digitalisierung mit dem Ziel „Wirtschaft 4.0“.
Infoveranstaltungen
für Gründer
Vielseitigster Wirtschaftszweig
Denn das Handwerk ist in fast allen Lebensbereichen präsent. Jedes Gewerk hatte sich sein
„schönstes Sonntagskleid“ angezogen, um die
mehr als 330.000 Besucherinnen und Besucher zu
informieren und für sich zu werben.
Die Handwerkskammer selbst beriet zu allen
Themen der Aus- und Weiterbildung und hatte
auch ihre Praktikums- und Lehrstellenbörse online im Gepäck.
Mosbach und Heidelberg
„Schau-Baustelle“
Aus ganz Deutschland
Wer sich dem Maimarktgelände vor den Toren der
Stadt Mannheim näherte und mit der Straßenbahn „anrollte“, der konnte an den Nummernschildern der zahlreich parkenden Autos erkennen, dass der Maimarkt deutschlandweit einen
Ruf hat. Schilder mit „ROW“ für Rothenburg/
Wümme waren ebenso zu sehen wie „CO“ für Coburg oder „LÖ“ für Lörrach.
Wenn es dazu noch eines Beweises bedurft hätte, die Vielzahl der Autokennzeichen machte deutlich: Der Maimarkt als Deutschlands größte Verbrauchermesse behauptete auch 2016 wieder seinen Platz als traditionsreichster Gradmesser der
Konjunktur in der Region. Nicht umsonst wird es
das „Schaufenster der Kurpfalz“ genannt.
Auch für das Handwerk bietet sich hier eine gute Plattform, um für Deutschlands vielseitigsten
Wirtschaftszweig zu werben.
An ihren Ständen und auch der „Schau-Baustelle“,
die von der überbetrieblichen Ausbildung der Bildungsakademie getragen wurde, zeigten Lehrlinge
und Meister in 15 Gewerken ihr Können und beantworteten Fragen.
Volle Auftragsbücher in den Handwerksbetrieben, aber zu wenig Fachkräfte, die sie ausführen
können: Hier setzte das Handwerk auch 2016 wieder an und bot in 151 Ausbildungsberufen glänzende Zukunftsaussichten – für Absolventen aller
Schularten.
Digitalisierung und Vernetzung
Denn Digitalisierung und Vernetzung haben in allen Gewerken Einzug gehalten. Da wird mit CADProgrammen gezeichnet, CNC-Maschinen werden
programmiert und selbst bei der Herstellung eines
Schuhs hilft ein digitaler Fußabdruck. Die Ausbil-
Auch Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter
Kurz legte sich ins Zeug und zeigte sein Talent.
dung im Handwerk befähigt zu vielen Aufgabenbereichen, da duale und überbetriebliche Ausbildung eine umfassende Basis bieten.
Handwerkergarten
Begegnung im Handwerkergarten: Hauptgeschäftsführer Jens Brandt mit dem Hauptgeschäftsführer der
IHK Rhein-Neckar, Dr. Axel Nitschke, im Gespräch.
Fotos: Handwerkskammer
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl auf der
„Schau Baustelle“ in Aktion, eingewiesen von Max Schomaker, Lehrling im 2. Lehrjahr, beim Setzen eines Klinkersteines in die Mauer.
Dazu gab es im Handwerkergarten die bereits traditionelle Begegnungsmöglichkeit für Betriebe mit
ihren Kunden und für die Handwerkskammer mit
der Öffentlichkeit. In ungezwungener Atmosphäre
gab es die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und
alte Bekanntschaften zu pflegen. Neue Kunden erlebten das Handwerk aus einer neuen Perspektive
und fühlten sich hier sehr wohl. In dieser Ausgabe
beginnt die Berichterstattung über die vielen Aktivitäten des Handwerks. Hier soll ein Ausschnitt
aus den zahlreichen Gesprächen gezeichnet werden. Dabei wurde immer wieder deutlich: „Die
Zukunft ist unsere Baustelle.“
Die Erstellung eines guten Geschäftskonzeptes mithilfe fachkundiger Beratung ist Voraussetzung für eine gelungene Gründung im Handwerk.
Um potentielle Gründer mit Informationen zu versorgen, veranstaltet
die Handwerkskammer Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald kostenfreie
„Basisinformation für Existenzgründerinnen und Existenzgründer“.
2. Juni 2016 in 74821 Mosbach,
Nadlerstraße 2, 16 bis 17.30 Uhr
9. Juni 2016 in 69117 Heidelberg,
Amt für Wirtschaftsförderung,
Kornmarkt 5, Palais Graimberg,
Raum 001, 16 bis 17.30 Uhr
Das Team der Wirtschaftsförderung
der Handwerkskammer informiert
über persönliche und fachliche Voraussetzungen der Gründung, die
Wahl der Rechtsform sowie Gründungsformalitäten. Außerdem wird
grundlegendes Wissen zur Geschäftsplanerstellung anhand eines
Fallbeispiels vermittelt und auf öffentliche Finanzierungsmöglichkeiten des Vorhabens hingewiesen. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bei Rückfragen zum Thema: Ansprechpartner Team Wirtschaftsförderung, Tel. 0621/18002-158, Fax:
0621/18002-159, E-Mail: beratung@
hwk-mannheim.de
Impressum
B1, 1–2, 68159 Mann­­heim
Te­­le­­fon (0621) 18002–0,
Fax (0621) 18002–199,
Ver­­ant­­wort­­lich:
Hauptgeschäftsführer Jens Brandt
Redaktion: Detlev Michalke
E-Mail: [email protected].
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Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald
„Durchklick zum Durchblick“
Verwaltungsportal der Metropolregion feiert Jubiläum
Ausg. 10 | 27. Mai 2016 | 68. Jahrgang
Mudauer Peter Schlär ist neuer
Obermeister
Zu Gast am
Kammerstand
Bildung und Flüchtlinge
Oskar Breunig zum Ehrenobermeister ernannt
Was muss ein Unternehmen bei der
Organisation der Ausbildung beachten? Wie gestaltet man die Bewerbersuche und das nachfolgende Vorstellungsgespräch? Was ist bei der Beschäftigung ausländischer Mitarbeiter zu berücksichtigen?
Verwaltungsinfos gebündelt
In diesem Jahr feiert das Verwaltungsportal www.verwaltungsdurchklick.de der Metropolregion RheinNeckar sein fünfjähriges Jubiläum.
Ganz im regionalen Sinne bündelt
das Portal über Bundesländergrenzen hinweg die wichtigsten Informationen zum Dienstleistungsangebot
von Ämtern und Behörden an zentraler Stelle im Internet.
Das Angebot richtet sich vor allem
an die im Wirtschaftsraum RheinNeckar tätigen Betriebe, die durch
die Informationsbündelung in sogenannten Unternehmenslagen Zeit
und Kosten sparen. Der Verwaltungsdurchklick bietet Unternehmen
die Möglichkeit, sich über alle wichtigen Themen zu informieren:
Von der Wahl der Mitarbeiter über
den Transport von Gütern bis hin zur
Vergabe öffentlicher Aufträge: Die
Unternehmenslagen orientieren sich
dabei an konkreten Bedürfnissen
und Fragestellungen der Betriebe.
So einfach geht’s
Was ist zum Beispiel eine duale Ausbildung oder welche Fördermittel
kann ich als Ausbildungsbetrieb be-
antragen? Was ist beim Mutterschutz/bei der Elternzeit aus Unternehmenssicht zu beachten oder was
muss ein Arbeitgeber vor der Einstellung berücksichtigen? Durch Angabe
eines Ortes in der Metropolregion
Rhein-Neckar erhält man mit wenigen Klicks Auskünfte zu diesen und
anderen Verwaltungsvorgängen, zuständigen Behörden oder OnlineFormularen. Durch einen schnelleren Zugang zum richtigen Ansprechpartner entfällt das lange Suchen
nach den benötigten Informationen.
Erfolgreiche Bilanz
Der Verwaltungsdurchklick beinhaltet mittlerweile 14 Unternehmensund 9 Lebenslagen. Das Portal entstand in enger Zusammenarbeit mit
den Handwerkskammern, den Industrie- und Handelskammern sowie
den Kommunen und Ländern der
Rhein-Neckar-Region.
Positive Rückmeldungen von Unternehmen und steigende Zugriffszahlen zeigen, dass der einheitliche
Zugang zur Verwaltung per Internet
sehr gut ankommt.
Auch die Verwaltung profitiert,
denn gerade kleinere Kommunen
müssen die Aufbereitung wirtschaftsrelevanter
Informationen
nicht selbst bewerkstelligen, sondern
können auf das regionale Verwaltungsportal zurückgreifen.
Wer es einfach ausprobieren
möchte: Unter www.verwaltungsdurchklick.de sind alle Antworten auf
Fragen der Nutzer gelistet
Maimarkt ohne Maibaum
nur die Hälfte wert
Maibaum vor den Hallen des Handwerks übergeben
Die Frühjahrsversammlung der Bäcker-Innung Buchen stand in diesem
Jahr unter einem besonderen Stern,
da nach 17 Jahren wieder ein neuer
Obermeister gewählt wurde. Der bisherige Obermeister Oskar Breunig
stellte sich nicht mehr zur Wahl und
gab sein Amt in jüngere Hände.
Die Mitglieder wählten Bäckermeister Peter Schlär aus Mudau einstimmig zum neuen Obermeister.
Rückblick
Nach der Begrüßung der Mitglieder
und Gäste im Café Leiblein in Walldürn zählte der scheidende Obermeister Oskar Breunig in einem kurzen Rückblick die Veranstaltungen
der vergangenen Monate auf. Er ging
dabei auf das Innungsbacken zugunsten der Kinderhospizarbeit, die
Gespräche zu aktuellen Themen aus
dem Bäckerhandwerk, die Brotprüfung mit guten Ergebnissen und die
gemeinsame
Herbstversammlung
zusammen mit den Innungen Mosbach und Tauberbischofsheim ein.
Strukturwandel
Die Mitwirkung bei einem Erntedankgottesdienst wurde inzwischen
zur Tradition, so dass die Innung die
Dekoration am Altar der Kath. Kirche
St. Alban in Hardheim gestaltete.
BÄKO-Vorstand Jochen Früauff
ging in seinen Ausführungen auf die
aktuelle wirtschaftliche Entwicklung
der Bäcker- und Konditoren-Genossenschaft ein und zeigte auf, dass die
Umsätze leicht rückläufig waren,
weil sich der Strukturwandel im Bäckerhandwerk fortsetze und einige
Betriebe im zurückliegenden Geschäftsjahr aus unterschiedlichen
Gründen aufgeben mussten.
Dennoch sei man mit dem Geschäftsverlauf insgesamt zufrieden.
Erkennbare Erfolge würden zwischenzeitlich durch entsprechende
Investitionen bei der Energieeinsparung im Unternehmen erzielt.
Der neu gewählte Vorstand der Bäcker-Innung Buchen zusammen mit den Ehrengästen (v. r.) Linus Schmitt, Kreishandwerksmeister Friedbert Englert, Alfred Seitz,
Ute Sagebiel-Hannich, Geschäftsführerin des Bäckerinnungsverbandes Baden, Ottmar
Lunkenheimer, Ehrenobermeister Oskar Breunig, Tobias Leiblein, Obermeister Peter
Schlär, Jochen Früauff, Vorstandsmitglied BÄKO Südwest, und Manfred Banschbach,
Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Neckar-Odenwald-Kreis.Foto: Claus Kaiser
Finanzielle Herausforderung
Auf zahlreiche aktuelle Neuerungen
verwies Geschäftsführerin Ute Sagebiel-Hannich vom Bäckerinnungsverband Baden in ihrem Vortrag. Sie
konnte feststellen, dass die Umsetzung der Allergenkennzeichnung loser Ware zum Jahreswechsel mit der
vom Verband publizierten Tabelle
offensichtlich in vielen Betrieben gut
funktioniert habe.
Eine besondere finanzielle Herausforderung stellten die gestiegenen
Anforderungen an die elektronischen
Kassensysteme zum Jahreswechsel
dar. Auch die Umsetzung des neuen
Mindestlohns sei in den Mitgliedsbetrieben, trotz des hohen bürokratischen Aufwandes, offensichtlich reibungslos verlaufen.
Nach einer kurzen Aussprache genehmigten die Mitglieder die vorgelegte Jahresrechnung 2014 und den
Haushaltsplan 2016.
Die turnusgemäß anstehenden
Wahlen erfolgten unter der Wahlleitung von Geschäftsführer Manfred
Banschbach. Zum neuen Obermeister wurde mit einstimmigem Votum
das langjährige Vorstandsmitglied
Peter Schlär aus Mudau gewählt.
Stellvertretender Obermeister bleibt
Alfred Seitz (Gerichtstetten).
Die weiteren Vorstandsmitglieder
sind: Tobias Leiblein (Walldürn), Ottmar Lunkenheimer (Buchen), Linus
Schmitt (Limbach) und Oskar Breunig (Hainstadt). Als Kassenprüfer
wurden Theo Slepkowitz (Hettingen)
und Burkhard Volk (Oberwittstadt) in
ihren Ämtern bestätigt.
Dank für 34 Jahre Ehrenamt
Der neu gewählte Obermeister Peter
Schlär dankte Oskar Breunig für seine bisherige 34-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Innung, davon 17 Jahre als Obermeister. Aufgrund seiner großen Verdienste wurde Oskar Breunig auf Vorschlag des
Vorstandes und durch einstimmigen
Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenobermeister ernannt.
Dieses außergewöhnliche Engagement zum Wohle des Bäckerhandwerks in der Region wurde bereits im
Jahre 2012 mit der Verleihung der
goldenen Ehrennadel durch den Bäckerinnungsverband Baden gewürdigt.
Mit dem Hinweis auf bereits terminierte
Innungsveranstaltungen
und dem Dank für das entgegengebrachte Vertrauen schloss der neue
Obermeister die gut besuchte Mitgliederversammlung.
So geht gesundes Frühstück
Siebtklässler zeigen Begeisterung pur fürs Bäckerhandwerk
Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (rechts) und der Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Alois Jöst (links), setzen gemeinsam
Foto: Handwerkskammer
den Maibaum für den Maimarkt 2016.
Mit einem letzten symbolischen
Schlag durch Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und den
Präsidenten der Handwerkskammer,
Alois Jöst, hat die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald dem Maimarkt 2016 den Maibaum als Symbol des Handwerks
und Mittelpunkt von Deutschlands
größter Verbrauchermesse übergeben, „weil ein Maimarkt ohne Maibaum nur die Hälfte wert ist“, wie
Jöst erklärte.
Weit über das Mühlfeld war er
sichtbar und begleitete die Besucher
rund um die Uhr. In den Hallen des
Handwerks 27 und 28 präsentierte
sich ein modernes Handwerk als
Wirtschaftsmacht mit dem Motto:
„Die Zukunft ist unsere Baustelle.“
15 Handwerke machten mit einem
attraktiven Ausschnitt auf die Vielfalt
von Deutschlands vielfältigstem
Wirtschaftszweig aufmerksam.
Thematischer Schwerpunkt in den
Hallen des Handwerks war in diesem
Jahr die Suche nach Fachkräften,
während optisch der Handwerkergarten zur Begegnung zwischen Gästen und Handwerk einlud.
Im Mittelpunkt stand in diesem
Jahr eine lebende Baustelle, die von
den Lehrlingen der überbetrieblichen Ausbildung der Bildungsakademie getragen wurde. Hier konnten
die Besucherinnen und Besucher zuschauen, wie kleine Mauerwerke entstehen, wie sie auch in der überbetrieblichen Ausbildung gefertigt werden. Zudem wurden Fliesenspiegel
mit Dünn- und Dickbettmörtel hergestellt.
Kleine Hände schnippeln Erdbeeren,
entfernen den Strunk an der Tomate,
schälen die lange, grüne Gurke: Mit
Herzblut waren die Siebtklässler der
Geschwister-Scholl-Realschule
in
Mannheim-Vogelstang bei der Sache. Zuvor hatte sie Bäckermeisterin
Juliane Ockert, zugleich Lehrlingswartin der Bäcker-Innung, begrüßt
und in ihre Arbeit eingewiesen.
„Gott sei Dank ist die Klasse eingesprungen“, zeigt sich Ockert erleichtert, denn erst eine Woche vor Maimarktbeginn habe ihr eine Klasse
­abgesagt. Denn es hat schon Tradi­
tion, dieses Event der Bäcker-Innung
Mannheim Stadt und Land. Und
man spürt die Begeisterung der
Schüler, die mit Feuereifer dabei sind
und sich so mit Leib und Seele ihrer
nächsten Aufgabe widmen. Man
sieht: Begeisterung pur.
Ockert erläutert im Gespräch, warum sie die Schüler eingeladen hat.
„Wenn heutzutage viele junge Menschen mit leerem Magen das Haus
verlassen, wollen wir Hilfe zur Selbsthilfe geben“, weiß sie aus vielen Gesprächen. Kurzum: „Wir möchten
zeigen, wie gesundes Frühstück
geht.“ Nämlich einfach und kinderleicht. Und leicht sollte das Frühstück natürlich auch sein, gut schmecken und lange vorhalten.
Die Schülerinnen und Schüler
sind eifrig bei der Sache und blicken
kaum von ihrer Arbeit auf. Sie stellen
die kleinen, vorgerichteten Brotstücken nach persönlichen Farbvorlieben zusammen: Da kann es schon
mal sein, dass neben dem Radies-
Man sieht ihre
Begeisterung und
das Herzblut auch
nach getaner Arbeit
noch an: Alex, Muzamil und Juliane
Ockert am Stand
der Bäcker-Innung
Mannheim
Stadt
und Land auf dem
diesjährigen
Maimarkt.
Mit besonderem
Stolz präsentierten
Maren und Viktoria
von der Geschwister-Scholl-Schule in
Mannheim-Vogelstang ihre Produkte
im Rahmen des gesunden Frühstücks
bei der Bäcker-Innung Mannheim.
Fotos: Handwerkskammer
chen auch eine Kiwi Platz findet.
Kleine Mandarinenstückchen werden ebenso verwendet wie Gurke
oder auch Erdbeere: Alles Früchte
und Gemüse, die die Kinder kennen.
Stolz sind die Schüler und bieten
gern den Gästen der Halle 28 ihre
Frühstückshappen an. Die Maimarktbesucher greifen gerne zu. Das
Tablett wird schnell leer – aber für
Nachschub haben die Schüler ja ausreichend unter Anleitung von Juliane
Ockert gesorgt.
Am Ende gibt es eine leckere Pizza. „Nicht aus der Tiefkühltruhe“,
wie eine junge Dame verrät, „sondern selbstgemachter Teig und mit
frischen Zutaten belegt.“ Ja, so wird
Begeisterung für das Bäcker-Handwerk weitergegeben.
Zu Gast am Kammerstand war der
Heidelberger Bundestagsabgeordnete Dr.
Karl Lamers (links), der mit Rainer Kettner, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter berufliche Bildung, ausführlich diskutierte.
Foto: Handwerkskammer
Zu Gast am Kammerstand des diesjährigen Maimarktes war auch der
Heidelberger Bundestagsabgeordnete Dr. Karl Lamers. Der Heidelberger
– ein ausgewiesener und kompetenter Außenpolitiker der CDU/CSUFraktion im Deutschen Bundestag –
informierte sich eingehend über die
aktuellen Herausforderungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung für
Erwachsene im Handwerk.
In Rainer Kettner, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter der beruflichen Bildung, fand er einen
kompetenten und sachverständigen
Gesprächspartner. Kettner erläuterte
ihm die Herausforderungen, die sich
derzeit dem Handwerk stellen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Flüchtlingsproblematik. In dem Gespräch konnte Kettner auf das Beziehungsgeflecht eingehen, dem sich Flüchtlinge stellen
müssen. Dabei waren sich Dr. Lamers und Kettner allerdings einig,
dass das A und O natürlich das Beherrschen der deutschen Sprache ist,
da ohne sie weder ein Austausch mit
Kolleginnen und Kollegen noch mit
den Kunden möglich ist.
Workshop
Gefährdungsbeurteilung
psychischer Belastungen
Zu den Pflichten des Arbeitgebers
beim Arbeitsschutz gehört die
Durchführung und Dokumentation
einer Gefährdungsbeurteilung. Seit
2013 müssen dabei auch die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz
explizit berücksichtigt werden. Nachdem die Gewerbeaufsichtsämter und
die Berufsgenossenschaften anfangen, die Betriebe zu prüfen, ob sie eine vollständige Gefährdungsbeurteilung vorweisen können, hat die
Handwerkskammer
Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald dies zum
Anlass genommen und bietet Ihnen
einen Workshop an. Dieser findet
statt am Mittwoch, den 8. Juni 2016
von 14 bis 18 Uhr, Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, B1, 1-2, 68159 Mannheim, Saal
Weinheim.
Nach der Teilnahme an unserem
vierstündigen, intensiven Workshop
können Sie die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen in Ihrem Unternehmen selbst umsetzen.
Pro Teilnehmer betragen die Kosten
85 Euro (inkl. Skript, Speisen und Getränke). Melden Sie sich schnell an,
denn die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Alternativtermine sind geplant, fragen Sie bei uns nach!
Weitere Informationen erhalten
Sie bei Claudia Joerg, Tel. 0621/
18002-151 oder per E-Mail: joerg@
hwk-mannheim.de
Azubi.
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