März - Johanneswerk

Transcription

März - Johanneswerk
Unser Werk
Z E I T S C H R I F T F Ü R F R E U N D E U N D F Ö R D E R E R D E S E VA N G E L I S C H E N J O H A N N E S W E R K E S E . V.
NR. 1
PLAUSCH MIT DE
R
MÄRZ 2009
PR
IN
Z
SIN
ES
KÖNIGLICHER
BESUCH WARF
BESONDEREN GLANZ
AUF DIE ERÖFFNUNG DES
BÜLTENHAUSES.
PRINZESSIN MARGRIET
DER NIEDERLANDE NAHM SICH
ZEIT FÜR GESPRÄCHE MIT
DEN BEWOHNERN DES ERSTEN
GRENZÜBERBRÜCKENDEN
WOHN- UND PFLEGEHEIMS.
Liebe Freunde und Förderer
unseres Werkes,
zwei Ereignisse stehen im Mittelpunkt der ersten Ausgabe
von Unser Werk im Jahre 2009: Die Einweihung des Bültenhauses in Dinxperlo-Suderwick am 16. Januar und der
Rückblick auf die Jahrestagung im Dezember letzten Jahres. Das eine Ereignis war gekennzeichnet von der Besonderheit, dass ein Mitglied des holländischen Königshauses
bei der Einweihung dieser grenzüberschreitend arbeitenden
Alteneinrichtung mitwirkte und sich damit ein gesellschaftlicher Rahmen ergab, der für die Diakonie etwas völlig Ungewohntes war. Bei der anderen Veranstaltung trafen sich
die leitenden Mitarbeitenden unseres Werkes, um nach einem gemeinsamen Hören auf das Wort Gottes die Ereignisse des Jahres 2008 in unserem Werk Revue passieren zu
lassen und miteinander zu diskutieren. Hier zeigte sich die
Arbeit unseres Johanneswerkes zwar exemplarisch, aber
wohl in seiner ganzen Vielfalt.
Ich hoffe, dass wir Ihnen mit diesem Heft etwas von dieser Vielfalt vermitteln können und Sie mit Interesse diese
Ausgabe lesen. Schön wäre es, wenn Sie nach dem Lesen
sagen könnten, dass Sie sich gut informiert fühlen.
Mit freundlichen Grüßen
auch von meinen Vorstandskollegen
Ihr
2
2|
Unser Werk
Karsten Gebhardt
Vorsitzender des Vorstands
UNSER WERK März 2009
180 Führungskräfte bei Jahrestagung
10-11
Behindertenarbeit
Bewerbung für besten Clown läuft
Beim Handy-Recycling gewinnen alle
20-21
Offene Diakonische Arbeit
18
Pädagogische Arbeit
Sozialdezernent besucht Beratungsstelle
Jugendtreff Am Alten Dreisch wieder eröffnet
28
28-29
Spatzen fahren zur Peter-Maffay-Stiftung
22-23
Gesundheit
Nach 84 Jahren zu Besuch in Grünau
23-24
Familienfreundlichkeit bekommt Priorität
30
Ausbildungscafé in Bad Salzuflen eröffnet
25-26
Gesundheitswesen in OWL: Für die Zukunft gerüstet?
31
Junge Redakteure erkunden Unser Werk
27
Altenarbeit
Hund Paul hat Frühdienst im Dorothee-Sölle-Haus
Fitness-Gutschein für Mitarbeiter der Region Gütersloh 32
Johanneswerk vergibt Sonderpreis für Kurzfilm 34
16-17
Personalien
Kirche spendet Inventar für Andachtsraum
29
Neuer Regionalgeschäftsführer in Bochum/Herne
35
Diskussion zur Pflege mit MdB Klaus Brandner
33
Alfred Müller feiert 80. Geburtstag
36
Lieblingsorte als Kalender festgehalten
34
Personalien
Stiftung mitLeidenschaft
Zum ersten Mal den Enkel in Nürnberg besucht
19
36-38
Pastor Otto Christiansen verstorben
39
Impressum
40
Unser Werk ist auf 100 Prozent Recycling-Papier gedruckt.
U NSER W ERK
Südkoreaner
zu Besuch in Bochum
Eine südkoreanische Delegation und
die Behindertenbeauftragte Angelika
Gemkow schauten sich Einrichtungen
in der Region Bochum/Herne an.
(12-13)
Unser Werk
Black Rocky
wirbt für Haus Nordpark
35 Jahre hat Udo Wieden im Gefängnis verbracht. Jetzt hat er mit Hilfe
des Hauses Nordpark den Aufbruch
ins Leben geschafft. (14-15)
JETZT UNTER WWW . JOHANNESWERK . DE
TITELFOTO: DIRK BANNERT
TITEL Prinzessin Margriet
weiht Bültenhaus ein
Königlicher Besuch aus den Niederlanden und NRW-Europaminister Andreas Krautscheid bescherten der Eröffnung des ersten grenzüberschreitenden Wohn- und Pflegehauses große Aufmerksamkeit. (4-9)
3
Unser Werk
4
Prinzessin Margriet weiht grenzüberbrückendes Wohn- und Pflegehaus ein
Symbol für
zusammenwachsendes
Europa eröffnet
Unser Werk
FOTOS: DIRK BANNERT
Das rote Band wird durchschnitten: (v.l.)
Andreas Krautscheid, Karsten Gebhardt,
Prinzessin Margriet, Pastor Rolf Gräfe
vom Johanneswerk und Anja Enserink
(Vorsitzende Europaproject)
5
“Dieses Projekt ist symbolträchtig
für das Zusammenleben der Menschen in Europa“,
sagte NRW-Europaminister Andreas Krautscheid
bei der Eröffnung der Alteneinrichtung Bültenhaus
des Ev. Johanneswerks. Das erste grenzüberbrückende Wohn- und Pflegehaus zwischen der
deutschen Stadt Bocholt und der niederländischen
Gemeinde Aalten sei trotz der komplizierten
Umstände zum Vorbild für das zusammenwachsende Europa geworden. Aus den
wertvollen Erfahrungen könne man viel für die
Zukunft lernen.
BOCHOLT/AALTEN.
K
öniglicher Besuch warf einen besonderen Glanz auf
den internationalen Festakt. Unter der Wohnbrücke, die das Bültenhaus mit der niederländischen Alteneinrichtung Careaz Dr. Jenny Woonzorgcentrum verbindet,
zerschnitt Prinzessin Margriet der Niederlande feierlich
das rote Band. Anschließend besichtigte sie in Begleitung
Krautscheids und des Vorsitzenden des Johanneswerk-Vorstands Karsten Gebhardt das Bültenhaus und die Wohnbrücke. Diese ist das Herzstück der Einrichtung, hier befindet
sich das Wohnzimmer der binationalen Wohngemeinschaft
sowie ein Begegnungszentrum der Kulturen, die „Taverne“.
Wissensschatz
international nutzen
6
Unser Werk
„Hier wächst zusammen, was zusammen gehört“, sagte Dr.
Bodo de Vries bei der Eröffnungsfeier. Das Vorstandsmitglied des Ev. Johanneswerks erklärte, dass der besondere Schatz des beim Europaproject gesammelten Wissens
nicht nur in beiden Ländern, sondern auf europäischer
Ebene genutzt werden solle. „Auf diesem Weg können die
lebensweltlichen Zusammenhänge hilfs- und pflegebedürftiger Menschen in Europa verbessert werden.“
Das Bültenhaus in Bocholt-Suderwick bietet in zwölf Wohneinheiten des betreuten Wohnens sowie in einer Wohngemeinschaft für neun ältere Menschen Pflege- und Versorgungsdienste an. Die ersten Bewohner sind bereits im
August 2008 eingezogen. Das Europaproject ermöglicht
insbesondere Suderwicker Bürgern, eine wohnortnahe Versorgung im Alter in Anspruch zu nehmen. Dies wäre sonst
nur im rund zehn Kilometer entfernten Bocholt möglich. Anfang November 2008 wurde im Bültenhaus zusätzlich ein
Informationsbüro für Bürger beider Staaten eingerichtet,
das Auskunft gibt zu Fragen, die sich mit dem Leben im
Alter beschäftigen.
Plausch mit
der Prinzessin
Prinzessin Margriet nahm sich bei ihrem Rundgang durch
das Bültenhaus viel Zeit für die Bewohner. Beim gemütlichen Plausch auf dem Sofa erkundigte sie sich in Niederländisch und in Deutsch nach deren Erfahrungen. Bevor sie
sich auf den Heimweg machte, hatten 170 Kinder noch eine
fröhliche Überraschung vorbereitet. Sie sangen deutsche
und holländische Lieder und schwenkten zum Abschluss
Das Europaproject „Grenzüberbrückendes Leben im Alter“
wird unterstützt durch die Europäische Union im Rahmen
der Gemeinschaftsinitiative INTERREG-IIIA, durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen, die Stiftung Wohlfahrtspflege
des Landes Nordrhein-Westfalen, die ARD-Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“, den Kreis Borken, die Stadt
Bocholt, das niederländische Gesundheitsministerium, die
Provinz Gelderland, die Gemeinde Aalten und die Woningstichting Dinxperlo. [AK]
Unser Werk
Fähnchen in den Landesfarben. Ein bewegender Abschied
für ein symbolträchtiges Projekt.
Empfang im Begegnungszentrum in
der Wohnbrücke: (v.l.) Kläre Paffrath,
Bewohnerin des Bültenhauses,
Andreas Krautscheid und
Prinzessin Margriet
7
Königlicher Glanz
macht viel Arbeit
Ebenso ungewöhnlich wie das
Projekt insgesamt war die Einweihung des Bültenhauses.
Absperrgitter, hohe Präsenz von
Sicherheitskräften – der königliche
Besuch forderte seinen Tribut.
Der Hellweg, die offizielle Staatsgrenze zwischen Deutschland und den Niederlanden, wurde für diesen Vormittag zur
Fußgängerzone umgewandelt und war Treffpunkt für einige
hundert Zuschauer. Auch rund 40 Medienvertreter waren
vor Ort, darunter Fernsehsender, Tageszeitungen aus ganz
Deutschland, niederländische Presse und sogar ein Vertreter der BBC. Die winterlichen Temperaturen dämpften zwar
die zaghaft aufkommende Feststimmung, aber dafür versöhnte die zeitweilig durchscheinende Sonne.
8
Unser Werk
Auch wenn der Programmauftakt einem Kreis geladener
Gäste – inklusive Minister und Prinzessin – in der Kirche
De Goede Herder (Der gute Hirte) vorbehalten war, so hatten Pastor Helmut Dessecker und Andreas J. Theisen als
Projektleiter doch von Anfang an auf Möglichkeiten zur
Teilnahme für alle interessierten Bürger geachtet. Als der
„königliche Glanz“ nachmittags langsam verblasste, war
Gelegenheit für Suderwicker und Dinxperloer Bürger, das
Europaproject zu feiern.
Richtig gemütlich wurde es am Nachmittag in der voll besetzten „Taverne“, dem einzigartigen Brückencafé. Derweil
Kooperationsvertrag
unterzeichnet
Diese drei werden wohl noch häufig an diese ungewöhnliche Einweihung zurückdenken. Durchaus mit gemischten
Gefühlen. Die Zahl der Telefonate, Besprechungen und Sitzungen rund um dieses Ereignis hat zwar niemand aufgelistet. Aber es war – diplomatisch gesagt – das dominierende
Thema rund um den Jahreswechsel 2008/09. Das Team
Dessecker/Theisen, das wochenlang unter Hochspannung
stand, konnte am Einweihungsabend jedoch zufrieden auf
den Tag zurückblicken. „Alles hat gut geklappt“, zog Pastor
Dessecker zwischendurch Bilanz. Und Anja Zimmermann
erinnert sich gern an die Einladung von Bültenhaus-Bewohnerin Inge Heidemann, die die Johanneswerk-Verantwortlichen nach Abflauen des Rummels zur Verschnaufpause auf
ihrem Sofa einlud.
[ER]
[ANJA ZIMMERMANN, LEITUNG STABSBEREICH EUROPA]
Unser Werk
waren Helmut Dessecker und Andreas Theisen schon wieder nonstop als Führer durch das Bültenhaus unterwegs
und Anja Zimmermann, Leiterin Stabsstelle Europa im Ev.
Johanneswerk, sprang spontan ein als Ansprechpartnerin
für Bürgerfragen.
Im Zuge der Einweihung des Bültenhauses wurde auch der Kooperationsvertrag zwischen Johanneswerk und
dem niederländischen Partner Stiftung
Careaz unterzeichnet. Er regelt die
Zusammenarbeit der beiden Träger
hinsichtlich der Versorgung der
Menschen im Bültenhaus und des
Betriebs der Taverne. Jeder Partner
erhielt eine Ausführung des Vertrages in
deutscher und in niederländischer
Sprache. Freuen sich auf die Kooperation: (vorne v.l.) Liedy Vennegoor
(Careaz), Bodo de Vries (Vorstandsmitglied Johanneswerk), (hinten v.l.) Anja
Enserink (Stiftung Europaproject), Anja
Zimmermann (Leitung Stabsbereich
Europa Johanneswerk), Andreas J.
Theisen (Projektkoordinator).
9
Gottes Segen für den neuen
Vorstand: (v.l.) Burkhard Bensiek,
Karsten Gebhardt, Hans Werner
Schneider, Doris Damke, Dr. Bodo
de Vries und Thomas Sopp
Rund 180 Führungskräfte bei Johanneswerk-Jahrestagung
Der diakonischen Kultur
Farbe und Kontur verleihen
„Das innerliche Angerührtsein müssen
wir pflegen und weitergeben. Nur so können
wir diakonische Kultur leben“, sagte Karsten
Gebhardt, Vorsitzender des Vorstands bei der
Jahrestagung 2008 des Ev. Johanneswerks in
der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld.
„Deshalb sollte es auch in Zukunft in der Hand
der Führungskräfte liegen, der diakonischen
Grundhaltung Kontur und Farbe zu verleihen“,
betonte er vor 180 leitenden Mitarbeitenden.
10
Unser Werk
BIELEFELD.
es im Johanneswerk immer gewohnt gewesen, die Sache
selbst anzupacken. Wir halten es da mit den Worten des
Johanneswerk-Gründers Karl Pawlowski: ‚Im Johanneswerk wird ausschließlich mit dem Blick nach vorne gearbeitet!’“
Die Jahrestagung begann mit einem Gottesdienst. Der
Johanneswerk-Verwaltungsratsvorsitzende Hans Werner
Schneider (Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg)
und seine Stellvertreterin Doris Damke (Oberkirchenrätin
Bielefeld) stellten den neuen Vorstand unter Gottes Segen.
Neben dem Vorsitzenden des Vorstands Karsten Gebhardt
sind Dr. Bodo de Vries, Thomas Sopp und Burkhard Bensiek als neue Vorstandsmitglieder im Amt.
Zudem wurde die Diakonin Martina Schoeler-Tillmanns als
Seelsorgerin für die Region Essen/Gelsenkirchen des Johanneswerks eingeführt. [AK]
FOTO: WERNER KRÜPER
„W
ir müssen dieses Ziel auch in Zeiten von Arbeitsverdichtung und fehlenden Personalressourcen verfolgen“, so Gebhardt. Deshalb werde das Johanneswerk eine neue Bildungsoffensive starten, um Führungskräfte noch sprachfähiger in Glaubensfragen zu machen. Auch im hektischen Arbeitsalltag müsse immer Raum
für die Gestaltung christlicher Traditionen sein.
Die Bewahrung der Schöpfung ist eine christliche Tradition,
die im kommenden Jahr weiter in der Arbeit des Johanneswerks verankert wird. „Das neue Umweltkonzept, das der
Vorstand in diesem Jahr verabschiedet hat, wird 2009 in
den Regionen umgesetzt. Mit diesem Umweltmanagement
wird es eine noch stärkere Einbindung von ökologischen
Fragen in das unternehmerische Handeln geben.“
Mit Blick auf das kommende Jahr sagte Gebhardt: „Finanzkrise und Wahljahr werden der diakonischen Arbeit ein
schwieriges Jahr bescheren. Wir können keine Hoffnungen
auf starke Unterstützung von außen setzten. Aber wir sind
Jahresbericht erhältlich
Der Jahresbericht 2008 liegt jetzt in gedruckter Form vor.
Das Heft kann telefonisch oder per E-Mail bestellt werden: Tel. 0521/801-2131,
E-Mail: [email protected]
Der Jahresbericht ist auch im Internet abrufbar unter
www.johanneswerk.de
Unser Werk
Mit dem Blick
nach vorne arbeiten
11
Angelika Gemkow (2.v.r.) und
Dr. Bodo de Vries (2.v.l.) lassen sich
von Beschäftigten der Altenbochumer
Werkstätten die Arbeitsabläufe zeigen
NRW-Behindertenbeauftragte Gemkow besucht Altenbochumer Werkstätten
„Die Menschen fühlen sich
wohl an ihrem Arbeitsplatz“
Die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen ist der
Landesbehindertenbeauftragten Angelika Gemkow bei ihrem Besuch in den
Altenbochumer Werkstätten gelungen. Zum einen nutzte der Fachausschuss
Soziale Arbeit und Gesundheit (SAG) des Verwaltungsrates des Ev. Johanneswerkes, dem Gemkow seit Jahren angehört, die Gelegenheit, sich vor Ort ein
Bild von einer der über 70 Einrichtungen zu machen. Zum anderen konnte
die Politikerin ihr engagiertes Bestreben, den Menschen mit Behinderung
direkte Ansprechpartnerin zu sein, umsetzen.
BOCHUM.
Dr. Bodo De Vries, Vorstandsmitglied des Johanneswerkes, eröffnete den Nachmittag und übergab das Wort an
Georg Gorihs, Leiter der Altenbochumer Werkstätten. Mit
Leidenschaft nahm Gorihs nach nur wenigen Sätzen seine
Zuhörerschaft für die Werkstattbelange ein. „Menschen mit
Behinderung haben einen Anspruch auf sinnvolle Beschäftigung und Teilhabe“, stimmte die Landesbeauftragte Gemkow zu und appellierte an die Wirtschaft, der Werkstatt weiter Arbeitsaufträge zu erteilen. Seit Jahren arbeiten die Altenbochumer Werkstätten eng mit Industrie und Wirtschaft
im und ums Ruhrgebiet zusammen und tragen dafür Sorge,
dass die zurzeit 250 Beschäftigten in den Arbeitsmarkt eingebunden sind.
12
Unser Werk
Erweiterung der Werkstatt
bewegt Beschäftigte
Gemkow setzt sich seit drei Jahren als Landesbeauftragte in NRW für die Belange der Menschen mit Behinderung
ein. Im Rahmen des Werkstattrundgangs stellte sie den
Beschäftigten Fragen, ließ sich Arbeitsabläufe zeigen und
nahm aufrichtig Anteil. An „Politik zum Anfassen“ werden
sich die Beschäftigten erinnern. „Man merkt, dass sich die
Menschen hier an ihrem Arbeitsplatz wohl fühlen. Was sie
momentan sehr bewegt, ist die lang ersehnte Werkstatterweiterung im kommenden Jahr“, so Gemkow. „Dies bedeutet eine Vielzahl an räumlichen und personellen Umstrukturierungen.“ Mit der Erweiterung um eine Zweigwerkstatt
werden laut Gorihs für Bochum dringend erforderliche weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerstbehinderung
geschaffen.
Am Werkstattladen der Altenbochumer Werkstätten konnte
die Landespolitikerin zum Abschluss jedoch nicht vorbeigehen. Die Produkte, die auch per Internet bestellt werden
können, stammen allesamt aus der Hand Werkstattbeschäftigter. Ein breites Spektrum an Holz- und Textilarbeiten findet sich hier. Was Gemkow erstand, musste aber ein
Geheimnis bleiben.
[STEPHANIE BOYKE, REGIONALE MARKETINGBEAUFTRAGTE]
Die südkoreanischen Gäste
sahen viel Neues - in ihrer Heimat
gibt es wenige Angebote für
Menschen mit Behinderung
Südkoreanische Delegation besucht Bochumer Einrichtungen
Ein Hauch von
Fernost tief im Westen
FOTOS: GUIDO FREBEL
Mit gezückten Stiften
und großem Interesse hat eine
zwölfköpfige Gruppe von
Sozialarbeiterinnen aus Südkorea
einen Tag in Einrichtungen des
Ev. Johanneswerks verbracht.
BOCHUM.
I
m Auftrag von Prof. Dr. Jae-Hoon Jung, Professor an der
Seoul Women´s University, besuchte die Delegation den
Goerdthof und die Altenbochumer Werkstätten in Bochum,
Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.
In den Altenbochumer Werkstätten ergab sich ein spannender Austausch der Kulturen. Werkstattleiter Georg Gorihs
und Peter Fleischfresser, Pädagogischer Leiter der Werkstatt, stellten der Studiengruppe die verschiedenen Arbeitsbereiche vor, erfuhren aber auch einiges über die Behindertenarbeit in Südkorea: Im ganzen Land gibt es dort nur zwei
solcher Einrichtungen. Im Snoezelen-Raum, einer Rückzugsmöglichkeit für schwerstmehrfachbehinderte Menschen, erlebten die südkoreanischen Gäste zum ersten Mal
den Bereich der inszenierten Sinneserfahrung. Besonders
faszinierte sie das große Wasserbett mit seiner Möglichkeit
der taktilen Bass-Vibration.
Werkstattleiter Georg Gorihs (Mitte)
und der pädagogische Leiter
Peter Fleischfresser begrüßen die
südkoreanische Delegation in den
Altenbochumer Werkstätten
Beim anschließenden Besuch des Goerdthofes informierten sich die Besucher über Rahmenbedingungen wie die
Finanzierung, das Aufnahmeverfahren und die Qualifikation
des Personals. „Es war für die Gruppe ein aufregender Tag
mit unzähligen Eindrücken und Informationen“, sagt Susanne Baumgart, Leiterin des Goerdthofs. Beschäftigte und
Bewohner freuen sich, dass sie auf vielen Fotos im fernen
Osten verewigt bleiben werden. [STEPHANIE BOYKE, REGIONALE
MARKETINGBEAUFTRAGTE/AJU]
Unser Werk
Der Besuch war Teil der Zusammenarbeit zwischen dem
Nationalverband der Sozialeinrichtungen für Menschen mit
Behinderung in Korea und der Seoul Women’s University
Fachbereich Sozialpolitik/Soziale Arbeit.
13
Haftentlassener wirbt für Haus Nordpark
Black Rocky wird häuslich
Einen häuslichen Typen stellt man sich irgendwie anders vor. Auf Udo Wiedens Unterarm leuchtet
der rote Schopf eines barbusigen Tattoo-Pinups,
unter seinem Ärmel lugen die blassblauen
Initialen „BR“ hervor. „Black Rocky“ wurde
er früher genannt, wegen der schwarzen Klamotten und der Rockmusik.
Er sitzt breitbeinig da, Lederstiefel
zu den Jeans, die langen
grauen Haare zu einem Zopf
gebunden. Und er sagt:
„Ein gemütliches
Heim ist das allerwichtigste.“
BIELEFELD.
14
Unser Werk
Wahrscheinlich,
weil er fast sein
ganzes Leben
lang darauf verzichten musste.
Insgesamt 35 Jahre hat Udo Wieden in Haft verbracht. Mit
16 wurde er das erste Mal wegen Diebstahls verhaftet. Es
folgten weitere, schlimmere Delikte. Die straffreien Phasen
zwischen den Haftstrafen hielten nie lange an. Doch das
ist Vergangenheit: Seit drei Jahren führt der 60-Jährige ein
Leben in Freiheit, hat seinen Alltag im Griff. Und ein neues
Hobby: Er ist Model.
Wieden ist das Gesicht der neuen Kampagne der Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Ev. Johanneswerks. „Aufbruch ins Leben“ macht aufmerksam auf
Haus Nordpark, eine Rehabilitationseinrichtung des Ev.
Johanneswerks für haftentlassene Männer und Frauen. Sowohl im stationären Bereich als auch im Betreuten Wohnen
geht es um die gesellschaftliche Integration des Einzelnen.
Die Mitarbeiter von Haus Nordpark helfen bei der Suche
nach einer Wohnung und einem Arbeitsplatz und unterstützen die Betroffenen in allen Lebenslagen.
Auch Udo Wieden hat das
Konzept des Betreuten Wohnens bei seinem persönlichen
„Aufbruch ins Leben“ geholfen.
Zweieinhalb Jahre lang haben HausNordpark-Mitarbeiter ihn in seiner Wohnung regelmäßig besucht und bei Problemen unterstützt. „Über das Haus Nordpark
kommt man gleich in ein gesichertes soziales
Umfeld – und das war unglaublich wichtig für mich“,
erzählt Wieden, der im Gefängnis eine Lehre als Kunstund Bauschlosser gemacht und bis zum letzten Jahr in
seinem Beruf gearbeitet hat.
Ein gesichertes soziales
Umfeld – „unglaublich wichtig“
Dass er der Kampagne „Aufbruch ins Leben“ sein Gesicht
leihen soll, stand schnell fest. „Beim Fotoshooting waren
alle Beteiligten sofort begeistert von Udo Wiedens authentischer, sympathischer Ausstrahlung“, erzählt Ulrike Thiele,
Zentrales Marketing.
FOTO: VEIT METTE
Sozialpädagogik-Studenten
aus dem Leben erzählt
nicht passieren. Manchmal frage ich mich: Konnte ich nicht
vor 35 Jahren so sein wie jetzt?“
Mit seiner bewegten Vergangenheit offen umzugehen, damit
hat Wieden kein Problem – im Gegenteil: An der Fachhochschule Bielefeld hat er die Johanneswerk-Mitarbeiterin und
Lehrbeauftragte Andrea Techentin begleitet und Sozialpädagogik-Studenten aus seinem Leben erzählt. „Ich bin stolz
auf die Kampagne und freue mich, wenn ich anderen mit
meinen Erfahrungen helfen kann“, sagt er. „Ich habe fast
drei Viertel meines Lebens weggeworfen – das soll anderen
Für die Zukunft wünscht Udo Wieden sich deshalb vor allem, dass alles bleibt, wie es ist. Unerfüllte Träume hat er
eigentlich nicht. Nach San Francisco würde er vielleicht
gerne mal fliegen, das ist nämlich seine Lieblingsstadt.
Aber wahrscheinlich würde er sich doch am meisten aufs
Nachhausekommen freuen: Zu Freundin Birgit und seinen
zwei Katzen in sein gewohntes soziales Umfeld, für ihn „der
stärkste Halt, den es gibt.“ [AJU]
Unser Werk
35 Jahre hat
Udo Wieden im
Gefängnis verbracht.
Er geht mit seinen
Erfahrungen an die
Öffentlichkeit, weil
er hofft, dass das
andere abschreckt
15
Vor einem Jahr ist neue Bewegung ins Dorothee-Sölle-Haus gekommen
Alle freuen sich,
wenn
Morgens läuft Paul zuerst
in den Übergaberaum des DorotheeSölle-Hauses. Dort schnappt er sich
den Rucksack mit seinen Sachen,
macht den Reißverschluss auf und
holt raus, worauf er gerade Lust hat.
Damit geht’s dann weiter zu den
Mitarbeitern oder Bewohnern der
Alteneinrichtung des Johanneswerks. Falls jemand gerade mal kein
Interesse zeigt, mit Pauls Tennisball
oder Stoffpuppe zu spielen,
hilft ein freundliches Bellen und
schon geht’s los.
Frühdienst hat
BIELEFELD.
h
„Für mich interessiert sich eigentlich niemand
mehr“, seufzt Pauls Besitzerin Christina Creuziger.
Die Mitarbeiterin der Bielefelder Alteneinrichtung
grinst: „Wenn wir morgens zur Tür reinkommen, heißt es
von allen Seiten ‚Oh, da ist ja der Paul’. Er hat das Herz
aller Bewohner im Sturm erobert.“ Die Kollegen hätten den
Border-Collie-Mischling schon zum Mitarbeiter des Monats
gekürt.
Creutziger arbeitet seit der Eröffnung vor fünf Jahren im
Dorothee-Sölle-Haus. In der Alteneinrichtung leben die Bewohner in Hausgemeinschaften zusammen, die die Möglichkeit zum gemeinsamen und gleichzeitig zum selbstbestimmten Leben bieten. „Ich wollte unheimlich gerne einen
Hund haben“, sagt die 41-Jährige. „Aber aufgrund meines
Jobs bin ich oft nicht zu Hause. Deshalb habe ich die Anschaffung davon abhängig gemacht, ob mein Hund mich
zur Arbeit begleiten darf, ob er hier in den Alltag passt.“
Der Hund
bleibt immer ruhig
Von der Einrichtungsleitung bekam sie grünes Licht, also
machte sich Creutziger auf die Suche nach einem Welpen.
Vorgestellt hatte sie sich einen kurzhaarigen, großen Hund.
Dass aus dem kleinen wuseligen Fellbündel, das dann
gleich auf sie losstürmte, im Lauf der Zeit eher ein langhaariger mittelgroßer Vierbeiner werden würde, war klar. Aber
der Charme des Energiebündels war so umwerfend, dass
Creutziger nach einer Nacht Bedenkzeit alle Vorstellungen
über den Haufen warf und den Border-Collie-Rüden mit
nach Hause nahm.
16
Unser Werk
Paul sorgt dafür, dass
Joachim Schwoch sich vom
Rollstuhl aus sportlich betätigt
Genau die richtige Entscheidung. Das Fellbündel erfreute
vom ersten Tag an Bewohner und Kollegen. „Paul ist sozusagen im Dorothee-Sölle-Haus aufgewachsen“, sagt Creutziger. „Sein Verhalten ist ideal. Er springt nicht, er schnappt
nicht, er lässt sich nicht provozieren. Falls er mal genervt
FOTOS: WERNER KRÜPER
Bewohnerin Inge Gerdener (r.) bekommt gar nicht
genug vom Spielen mit Paul, der hier gerade mit
Besitzerin Christina Creutziger kuschelt
Paul hält die Bewohner körperlich und geistig auf Trapp.
Mit Begeisterung spielen die alten, zumeist dementen Menschen mit dem Hund. Sie heben Bälle auf und werfen sie,
streicheln und kraulen sein Fell. „Wenn jemand traurig ist,
schafft Paul es, ihn aufzumuntern. Es passiert auch, dass
jemand, der Schmerzen hat, diese vergisst, wenn Paul ihm
die Hand leckt“, sagt Creutziger. Manchmal vermutet die
gelernte Krankenschwester auch, dass das Tier einen siebten Sinn hat: „Er merkt, wenn es jemandem schlecht geht.
Dann ist er zu Stelle und lässt sich auch durch die größte
Unruhe nicht vertreiben.“
Von 50 Leuten
gestreichelt
Paul kommt vier bis fünf Tage hintereinander mit zum Frühdienst, der um halb sieben Uhr morgens beginnt. Gegen elf
oder zwölf Uhr ist er dann meistens völlig erschöpft. „Bis
dahin ist er unaufhörlich herumgelaufen und durchschnittlich 50 Leute haben ihn gestreichelt“, hat Creutziger ausgerechnet. Danach braucht er erst einmal ein bis zwei Tage
Erholung. Spätdienst dagegen ist nicht Pauls Ding, denn er
geht gerne früh schlafen.
Klar, denn Paul hat einen anstrengenden Job. Als Hütehund
muss er die beiden Wohngemeinschaften, in denen er unterwegs ist, zusammenhalten; deshalb müssen Fremde und
Besucher natürlich kontrolliert werden. So wie letztens. Als
auf dem gemütlichen Sofa im Flur, auf dem sich immer die
drei netten Bewohnerinnen unterhalten, plötzlich eine fremde Frau dazwischen saß. Da hat er erst mal solange gebellt,
bis die Mitarbeiter darauf aufmerksam geworden waren
und ihr OK gegeben haben. Muss ja schließlich alles seine
Ordnung haben! [AK]
Vierbeiner finden
Zugang zu Demenzkranken
Paul ist nicht allein. In vielen Einrichtungen des Johanneswerks erfreuen fröhliche Vierbeiner Bewohner und
Mitarbeiter. Hündin Lady beispielsweise findet durch ihr
Verhalten Zugang in die sensible Welt der demenzkranken
Menschen. Im Philip-Melanchthon-Haus in Bad Driburg
ist der Australian Shephard mit Altenpflegerin Gudrun Hamann einmal die Woche zu Gast. Hamann lässt Lady zur
Therapiehündin ausbilden.
Im Bochum kommt Hund Osborne mit Hausleitung Katja
Kießling ins Wichern-Haus und erfreut besonders gerne
alte Menschen, die wenig Besuch bekommen. Im Haus
Stephanus in Hiddenhausen ist der irische Hütehund Dundee von Renate Schnarr als Therapiehund ehrenamtlich
unterwegs. Nicht nur im Demenzbereich sorgt er für willkommene Abwechslung. [AK]
Unser Werk
ist, dreht er sich einfach um und geht weg.“ Außerdem ist
Paul geimpft, wird häufig entwurmt und ist sehr hoch haftpflichtversichert.
17
FOTO: CHRIS CORRADO
Begeisterte Jury und Zuschauer
beim vergangenen Lüdenscheider
Lachsack: Sieger Clown Klikusch
Integrative Kulturwerkstatt
sucht Deutschlands besten Clown
Große Bühne für
komische Kleinkünstler
LÜDENSCHEID. Große Bühne für komische Kleinkünstler:
Die Integrative Kulturwerkstatt Alte Schule des Ev. Johanneswerks schreibt zum dritten Mal den Wettbewerb Lüdenscheider Lachsack aus. Gesucht wird der lustigste Clown
oder Künstler.
Beim Sommerfest des Johannes-Busch-Hauses, eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung, wird das
gesamte Gelände zur Spielwiese für Clownerie, Jonglage,
Zauberei, Artistik oder Walking-Acts. Von allen Bewerbern
werden sechs Einzelkünstler oder Gruppen ausgesucht,
die am 23. August 2009 die Festbesucher mit ihrem Können unterhalten.
Der Sieger wird gemeinsam von einer Fachjury und dem
Publikum ermittelt. Der beste Künstler des 3. Lüdenschei-
der Lachsacks gewinnt 500 Euro und die Möglichkeit eines
Engagements bei der Kulturwoche Augenschmaus & Ohrenweide. Der stolze Gewinner des letzten Wettbewerbs,
der alle zwei Jahre stattfindet, war Clown Klikusch.
Interessierte richten ihre schriftliche Bewerbung bitte an: Integrative Kulturwerkstatt Alte Schule, Thomas
Wewers, Altenaer Str. 207, 58513 Lüdenscheid. Die Bewerbungsfrist läuft bis 19. Juni 2009.
Weitere Anfragen unter Tel. 02351/66 11 52 oder E-Mail:
[email protected]. Weitere Informationen
gibt es unter: www.kulturarbeit.com. Alle Wettbewerbsteilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von
50 Euro sowie Essens- und Getränkegutscheine.
[AK]
Integrative Kulturwerkstatt startet theaterpädagogische Fortbildung
Kreativ Arbeiten mit Menschen mit Behinderung
18
Unser Werk
LÜDENSCHEID. Grundlagen, Spielgeschichten und jede
Menge Spielfreude: „Integrative Theaterarbeit“ macht fit
für die Theaterarbeit mit Menschen mit Behinderungen. Ab
sofort können sich Interessierte für das Fortbildungsprogramm der Integrativen Kulturwerkstatt Alte Schule des Ev.
Johanneswerks anmelden.
Die theaterpädagogische Fortbildung richtet sich an alle, die Menschen mit Behinderungen in der Methode des
Improvisationstheaters anleiten möchten. In sieben Fortbildungsblöcken lernen die Teilnehmer, Mitspielende zu
motivieren und zu coachen, Spielgeschichten zu entwickeln und auch unter Zeitdruck kreativ zu arbeiten. Zum
Abschluss der Fortbildung wird eine Spielgeschichte entwickelt und aufgeführt.
Die Gebühren betragen 1.250 Euro (ohne Übernachtung
und Verpflegung) und können in Raten gezahlt werden. Die
Übernachtung in der Alten Schule ist möglich.
Die Fortbildung beginnt im September 2009. Veranstaltungsort ist die Integrative Kulturwerkstatt Alte Schule,
Altenaer Str. 207, 58513 Lüdenscheid. [AJU]
Anmeldungen und weitere Informationen bei Thomas Wewers
unter Tel. 02351/918171 oder
[email protected]
FOTO: ANDREAS ZOBE
mitLeidenschaft
Die Stiftung mitLeidenschaft wurde
2001 gegründet als Stiftung des Ev.
Johanneswerks zur Förderung und
Unterstützung innovativer Projekte
in der Diakonie. Die Stiftung hilft vor
allem älteren Menschen und Familien, die in Armut leben müssen. Sie
fördert Projekte für Kinder und Menschen mit Behinderung sowie Projekte auf dem Gebiet der Demenz. Vorsitzender des Vorstands ist Karsten
Gebhardt. Geschäftsführerin der
kirchlichen Stiftung ist Elke Wemhöner.
Spaß im Schnee mit der richtigen Kleidung: Dank der Spenden konnten viele
Kinder aus armen Familien das Winterwetter richtig ausnutzen
Herzlichen Dank für Ihre Spenden für „Armut zum Fest“
EB7@67@ 7D?A9>;5:7@
I;@F7D>;5:7@ EB3EE
BIELEFELD. Alle Jahre wieder: Auch 2008 hat die Stiftung mitLeidenschaft mit ihrer Weihnachtsspendenaktion zahlreichen Familien geholfen. Für eine besonders schöne Aktion sorgten wieder die Grundschüler
aus Bielefeld-Ubbedissen.
Familie Frechner* zum Beispiel freute sich ganz besonders über ein neues Bett
für die schwangere Mutter. Robert Kress hatte zum ersten Mal Geld, seinen Enkelsohn in Nürnberg zu besuchen. Mehrere Familien konnten ihre Kinder endlich mit Winterbekleidung ausstatten – und die Kinder konnten die verschneiten
Weihnachtsferien richtig genießen.
„Die Freude war durch die Bank riesig“, erzählt Nuray Sen vom Ev. Gemeindedienst im Ev. Johanneswerk, die gleich mehreren Familien frohe Botschaften über
eine Unterstützung überbringen konnte. Elke Wemhöner, neue Geschäftsführerin
der Stiftung, freut sich besonders über die Spendenbereitschaft: „Unser Dank gilt
all denjenigen, die mit großen und kleinen Spenden geholfen haben, arme Familien zu unterstützen.“
Unterstützung leisteten bereits zum dritten Mal viele fleißige Weihnachtswichtel
aus der Grundschule im Bielefelder Ortsteil Ubbedissen: Die Schüler spendeten
über 150 bunt verpackte Geschenke an Kinder, deren Eltern sich selbst keine
Geschenke leisten können. [CH]
Unser Werk
* alle Namen geändert.
19
BIELEFELD.
In regelmäßigen
Abständen kommt
der Aufruf: Spenden
Sie doch Ihr Handy an
die Stiftung mitLeidenschaft. Für den guten
Zweck. Doch was geschieht
dann mit den Telefonen? Und
welchen guten Zweck kann
denn ein ausrangiertes Handy
erfüllen? Erklären lässt sich
das an einem Beispielhandy.
Sagen wir, es heißt Horst.
Horst ist alt und kaputt. Seit Wochen und Monaten versauert er in einer Schublade – sein Leben als aktives Handy
scheint vorbei zu sein. Doch plötzlich nimmt sein trostloses
Dasein eine unerwartete Wendung: Sein Besitzer hat von
einem Aufruf der Stiftung mitLeidenschaft gehört. Und beschlossen, Horst zu spenden.
Gemeinsam mit zahlreichen anderen Handys trudelt Horst
in der Stiftung ein. Die SIM-Karte hat er vorher abgegeben,
um keine persönlichen Daten mit sich herumzutragen. Nach
einiger Zeit landet er in einem riesigen Karton – zusammen
mit alten und nicht so alten, kaputten und funktionstüchtigen, verkratzten und gut erhaltenen Handys.
Unser Werk
FOTOMONTAGE: ISABEL WIENOLD
20
Die Stiftung schickt den Karton an die Firma Greener Solutions GmbH. Dieses Unternehmen bezahlt für Horst einen
Pauschalpreis an die Stiftung – genau wie für jedes andere
eingesendete Telefon. Mit diesem Geld kann die Stiftung
dann Projekte entwickeln oder fördern: zur Unterstützung
von Kindern, alten oder behinderten Menschen oder Familien, die in Armut leben.
Handy-Recycling
ein Gewinn für alle
Greener Solutions teilt Horst und seine Kollegen dann in
zwei Gruppen auf: Neuere Telefone werden aufgewertet
und auf dem Gebrauchtmarkt weiterverkauft. Ältere oder
unbrauchbare Handys dagegen schmelzt die Firma ein
oder schreddert sie. Und trennt so die wiederverwertbaren
Metalle vom Müll. Mit den gewonnenen Rohstoffen verdient Greener Solutions Geld. Die restlichen Stoffe, zu denen auch giftige Substanzen wie zum Beispiel Arsen oder
Quecksilber gehören, entsorgt das Unternehmen sachgemäß auf dem Sondermüll.
So entsteht für alle Beteiligten ein Gewinn: Die Stiftung mitLeidenschaft bekommt Geld für ihre gemeinnützige Arbeit.
Die Firma Greener Solutions verdient an den eingesendeten
Handys. Die Handybesitzer sind ihr altes Telefon los, haben die Umwelt geschont, das Müllaufkommen reduziert
und nebenbei die gute Sache unterstützt. Und Horst muss
nicht länger tief unten in einer Schublade liegen. Sondern
bekommt eine zweite Chance.
Wenn auch Sie ein altes Handy spenden möchten – ganz
egal wie es heißt –, können Sie es jederzeit gerne abliefern
im Torhaus des Ev. Johanneswerks oder per Post schicken
an die Stiftung mitLeidenschaft, beides in der Schildescher
Str. 101-103, 33611 Bielefeld. [CH]
Weitere Informationen unter Tel.: 0521/136 44 44.
Farbe, Marke und Zustand ganz egal: Claudia Herrmann
von der Stiftung mitLeidenschaft nimmt jedes ausrangierte
Handy gern entgegen
Sie können das Johanneswerk durch
Spenden an die Stiftung mitLeiden-
schaft unterstützen. Spendenkonto
KD-Bank: 888 888 888 (BLZ 350 601 90).
Spenden anlässlich eines Geburtstags,
Jubiläums oder aufgrund eines
Trauerfalls helfen uns sehr. Bei Fragen
zu Spenden oder Vermächtnissen
können Sie sich mit Geschäftsführerin
Tel. 0521/1364444.
Auch ein altes Handy enthält noch wertvolle Metalle –
sie werden vom Müll getrennt und weiterverwertet
Unser Werk
FOTOS: ANDREAS ZOBE
Elke Wemhöner in Verbindung setzen,
21
FOTO: ANDREAS ZOBE
PÄDAGOGISCHE ARBEIT
Erinnern sich gern an
einen aufregenden
Mallorca-Urlaub: (v.l.)
Lenka (13), Juliana
(11) und Natalia (11)
Sieben Kinder aus Grünau erleben einen unvergesslichen Urlaub
Spatz triff t Tabaluga
„Überall war
Tabaluga drauf“, erzählt die
11-jährige Natalia. „Auf der Bet twäsche, auf dem Geschirr, auf
dem Bulli – überall!“ Wo Tabaluga
ist, ist Peter Maffay nicht weit.
Tatsächlich war es die PeterMaffay-Stif tung , die die
„Spatzen-Gruppe“ des heilpäda–
gogischen Zentrums Grünau, einer
Einrichtung des Ev. Johanneswerks,
eingeladen hat te.
Und zwar auf eine Finca.
Nach Mallorca.
Urlaub unter Palmen –
für Joel (8) trotz Regen
ein Grund zur Freude
FOTO: CAROLINE HINKE
22
Unser Werk
BAD SALZUFLEN/MALLORCA.
„W
In der Spatzen-Gruppe wohnen sieben schwerst traumatisierte Kinder. Ein multiprofessionelles Team betreut die
Jungen und Mädchen, die alle in ihren jungen Jahren schon
körperliche, seelische oder sexuelle
Gewalt erlebt haben. „Sieben Kinder,
sieben Einzelzimmer, sieben verschiedene Schicksale“, bringt es Caroline
Hinke auf den Punkt. Auch die PeterMaffay-Stiftung fand nach der Bewerbung, dass diese Kinder eine Erholung verdient haben. Und
lud sie für eine Woche ein, nach Pollenca auf der Ferieninsel Mallorca.
betreut. Die Kinder können die mallorquinische Natur erleben, kreative Angebote nutzen oder einfach mal entspannen. Peter Maffay haben die Spatzen nicht getroffen – dafür
aber seine Hunde: Auf seinem Anwesen, das sie heimlich
ein bisschen erkundet haben.
Was am allerbesten war? „Das Fliegen“ strahlt Vanessa.
Natalia erzählt vom Fußballspielen am Strand: „Mit Foulen!“. Juliana denkt gern an das „leckere spanische Essen“
zurück, das die Hauswirtschafterin auf der Finca zauberte.
Und den Kindern noch etwas mitgab: „Hola heißt hallo, buenos días guten Morgen und gracias heißt danke“, erzählt
Juliana stolz. Dominik erinnert sich am liebsten ans Kickern.
„Die Mannschaften für das allabendliche Kicker-Turnier
wurden ausgelost“, sagt Caroline Hinke. „So entstand eine
Gruppendynamik, durch die sich auch Kinder näher kamen,
die das zunächst gar nicht wollten.“
Peter
Maffays Hunde
Das Kinderferienhaus auf der Finca C’an Llompart bietet
traumatisierten Kindern die Möglichkeit zu einem Urlaub. In
Kooperation mit der Tabaluga-Stiftung werden die Gruppen
Obwohl der Urlaub in die Schulzeit
fiel, waren die Schulen kooperativ
und ließen die Kinder fahren – Hausaufgaben standen trotzdem jeden
Tag auf dem Programm. „Von den Lehrern haben wir nach
dem Urlaub viele positive Rückmeldungen bekommen“, so
Caroline Hinke. „Wir haben alle viel Kraft getankt und uns
richtig erholt.“ Allen hat es so gut getan und so gut gefallen, dass die Spatzen-Gruppe sich auf jeden Fall noch mal
bei Peter Maffay und Tabaluga bewerben will – und beim
nächsten Mal wird auch das Wetter besser. [CH]
PÄDAGOGISCHE ARBEIT
ir mussten um halb zwei in der Nacht zum Flughafen losfahren“, erzählt Dominik aufgeregt. Für
die meisten Kinder war es der erste Flug – und
der erste richtige Urlaub. Allein das Wetter spielte nicht so
recht mit: „Es hat nicht geregnet, es hat geschüttet. Nur
am An- und Abreisetag schien die Sonne“, erinnert sich die
Heilpädagogin und Teamleiterin Caroline Hinke. Der guten
Stimmung tat das keinen Abbruch: Ausflüge nach Palma de
Mallorca, in eine Glaserei, eine Tropfsteinhöhle oder an verborgene Buchten standen auf dem Programm. „Am Strand
haben wir in Pfützen geplanscht“, erzählt Natalia und fügt
entschuldigend hinzu: „Nass waren wir ja eh schon.“
Heinrich Meyer kommt vom Kinderheim in eine vermögende Familie
Nach 84 Jahren auf den Spuren seiner Kindheit
Heinrich Meyer hoffte, mehr über seine frühe Kindheit zu erfahren. Deshalb
nahm der 89-Jährige Kontakt zu den heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtungen GrünauHeidequell auf. Denn dort verbrachte er als Kind einige Jahre. Auf welchem Weg er 1921
dorthin kam, konnte er allerdings nicht mehr nachvollziehen.
BAD SALZUFLEN.
Meyer wird am 14. März 1919 in Tilsit
geboren. In den Nachkriegswirren des
ersten Weltkriegs werden seine leiblichen Eltern vermutlich von marodierenden polnischen Einheiten erschossen.
1920/21 gelangt er auf nicht nachvollziehbaren Wegen – wahrscheinlich in
Begleitung seines leiblichen Großvaters – nach Bad Salzuflen. Etwa 1921
wird er in Grünau als Zweijähriger aufgenommen.
Meyer erinnert sich noch sehr lebhaft
an die Diakonissen mit ihren Hauben und Trachten. Ein Bild ist ihm in
diesem Zusammenhang noch sehr
präsent: Er und andere Kleinkinder sitzen in Reihe auf ihrem „Töpfchen“. Eine Diakonisse geht von Kind zu Kind
Unser Werk
Meyer besuchte jetzt die Johanneswerk-Einrichtung in Begleitung einer
guten Freundin, Sabine Frees. Vor
Ort schilderten die beiden Meyers
bewegtes Leben Bärbel Thau von der
Geschichtsschreibung des Johanneswerks und Delf Dunker, Marketingbeauftragter der Region.
23
FOTO: ANDREAS ZOBE
PÄDAGOGISCHE ARBEIT
Heinrich Meyer (l.),
der sich noch lebhaft
an die Diakonissen
Anfang des Jahrhunderts erinnern
kann, sprach mit
Sabine Frees und
Delf Dunker über
sein Leben
und schaut, ob die Kinder fertig sind. Wer noch nicht Blase oder Darm entleert hat, bekommt es mit einem kleinen
„Stöckchen“ kurz auf das Gesäß. Meyer beschreibt, dass
er diesbezüglich nie Schwierigkeiten bekommen habe, da
das „Heinzchen“ stets eine gute Verdauung hatte und immer „fertig“ war, wenn eine der Diakonissen in sein „Töpfchen“ sah. Bei dieser Schilderung lacht Meyer, seine Augen
beginnen zu leuchten.
1938 wird Meyer gemustert und tritt dem Reichsarbeitsdienst bei. Im gleichen Jahr wird er von der Wehrmacht eingezogen. Weil er „schlechte Augen“, aber „gute Füße“ hat,
erzählt Meyer, kann er nicht Pilot werden, sondern geht zur
Infanterie, zu den Pionieren. Er wird in Köln stationiert und
erlebt hier 1942 verheerende Bombenangriffe auf die Stadt.
Im gleichen Jahr wird Meyer an die Ostfront abkommandiert.
1924 wird Meyer fünfjährig aus Grünau entlassen. Die in Bad Salzuflen
angesehene Familie Reuter hat ihn
an Kindes statt genommen. Auch hier
sind die Erinnerungen von Meyer sehr
bildhaft und lebendig. Er weiß noch,
dass in diesem Winter der Schnee sehr hoch liegt und ein
Mann – vermutlich ein Hausdiener der Familie Reuter – ihn
auf dem Fahrrad in die „Villa Doris“ – dem Wohnsitz der Familie Reuter – bringt. Mindestens einmal sind der Fünfjährige und sein Begleiter mit dem Fahrrad ausgerutscht und im
Schnee gelandet.
Von 1943 bis 1949 gerät er in russische Gefangenschaft. Er lernt russisch und ist aufgrund seiner Begabung, Radios und andere elektrische
Geräte zu reparieren, für die russischen Soldaten wertvoll und kriegswichtig. Er ist in seiner Gefangenschaft daran beteiligt, zwei
russische E-Werke wieder aufzubauen.
1937 macht er seinen
Großvater ausfindig
24
Unser Werk
Meyer wird 1925 in die Bad Salzufler Volksschule eingeschult. 1927 wechselt er an die Bürgerschule. Hier gibt es
drei Jahrgänge. „Reich“ und „Arm“ sind hier klassenweise
aufgeteilt. Heinrich Meyer gehört jetzt zu den vermögenderen Familien.
Von 1933 bis 1937 macht Meyer eine Lehre als Klempner,
Installateur und Elektriker bei Heinrich Overdiek in Lemgo.
Im Jahr seines Lehrabschlusses wird ihm besonders beim
Unterschreiben seines Gesellenbriefes schmerzhaft bewusst, dass er nicht mit Reuter unterzeichnen darf und fühlt
sich nicht mehr als richtiges Mitglied der Familie. Meyer
macht seinen Großvater ausfindig und zieht 1937 zu ihm.
1949 wird Meyer aus der russischen Gefangenschaft entlassen und kehrt auf abenteuerlichen Wegen – teils zu Fuß,
teils mit dem Fahrrad – erst nach Magdeburg, dann nach
Friedland zurück nach Deutschland. 1950 heiratet er seine
Lotti. Bis 1955 werden dem Ehepaar Meyer drei Töchter
geboren. Die Familie Meyer wohnt zu diesem Zeitpunkt in
Vlotho. Meyer verdient von da an seinen Lebensunterhalt
als Brunnenbauer und Heizungsinstallateur, als erster Monteur. Er zieht innerhalb NRWs mit seiner Familie häufiger
um, auch um sich immer wieder interessanten beruflichen
Herausforderungen zu stellen. 1983 geht Meyer in Bad
Harzburg in den Ruhestand. Hier lebt er noch heute.
2009 feiern die heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtungen Grünau-Heidequell ihr 160-jähriges Bestehen. Heinrich Meyer ist als Ehrengast eingeladen und hofft kommen
zu können. [DELF DUNKER/AK]
Heilpädagogische Einrichtung eröffnet Ausbildungscafé
Endlich war es soweit. Das Ausbildungscafé „KleinerGrünauer“ wurde feierlich
eröffnet. Der Einladung der Ursula-und-AlfredKleiner-Stiftung und der heilpädagogischtherapeutischen Einrichtungen Grünau-Heidequell
des Ev. Johanneswerks kamen viele Gäste nach.
BAD SALZUFLEN.
Historisches Gebäude
mitten in Bad Salzuflen
Die Ursula-und-Alfred-Kleiner-Stiftung wurde mit dem Ziel gegründet,
die Kinder und Jugendlichen der
heilpädagogisch-therapeutischen
Einrichtungen Grünau-Heidequell
schulisch und beruflich zu fördern. In
Grünau werden Kinder und Jugendliche betreut, die schwer verhaltensgestört und traumatisiert sind. Die vorhandenen Mittel erlaubten schließlich
die Idee des Ausbildungscafés zu
entwickeln und mit großer Sorgfalt
umzusetzen. Das Ergebnis kann sich
sehen lassen. Entstanden ist ein Café, das traditionell und edel wirkt und
mit seinem besonderen Ambiente in
Bad Salzuflen neue Maßstäbe setzen
soll.
Unser Werk
Ein ganz besonderes Haus:
das Ausbildungscafé an
der Wenkenstraße
Gastgeber waren Ulrike Masurek, Regionalgeschäftsführerin der Johanneswerk-Region Pädagogik OWL,
und Dr. Hartmut Bessler, Vorstandsvorsitzender der Kleiner-Stiftung.
Neben Johanneswerk-Vorstandsmitglied Burkhard Bensiek und Marianne Thomann-Stahl, Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Detmold,
nahmen viele weitere Gäste aus Politik, Wirtschaft und dem Freundeskreis
von Grünau-Heidequell die Einladung
gerne an. Die Bewirtung übernahm
selbstverständlich das künftige Team
des Cafés mit seinen stolzen und geschickt agierenden Auszubildenden.
PÄDAGOGISCHE ARBEIT
KleinerGrünauer bietet
Jugendlichen große Chancen
25
FOTOS: GERD BELLERMAN
PÄDAGOGISCHE ARBEIT
Mehrgenerationenhaus
geplant
Glanzvoller Start für das ServiceTeam: Sabine Heithölter, Catrin
Zurheide-Oberhokamp (hinten v.l.),
Madelene Lässig, Anja Viktoria
Kutschera (Mitte v.l.) sowie
Kristina Medzidova, Jacquelin,
Lisbeth Schmidt und Isabell Kreft
(vorne v.l.)
Zu diesem Zweck erwarb die Kleiner-Stiftung ein historisches Gebäude in zentraler Lage an der Wenkenstraße 1 in
Bad Salzuflen und ließ das Erdgeschoss zum Café ausbauen. Vier Jugendliche können im Café eine Berufsausbildung
in den Bereichen Gastronomie und Hauswirtschaft erlernen,
zwei Plätze gibt es für den Bereich Arbeitstraining.
26
Unser Werk
Ein Kooperationsvertrag, vereinbart zwischen der KleinerStiftung, dem Staatsbadhotel Maritim Bad Salzuflen und
den Einrichtungen Grünau-Heidequell, sichert alle fachlichen Erfordernisse. Auf dieser Basis war es auch möglich, dass die Industrie- und Handelskammer bereits einem
Ausbildungsbeginn vor Fertigstellung des Cafés zustimmte. Die Ausbildung ist, gemäß Vereinbarung mit dem Landesjugendamt Westfalen-Lippe und dem Jugendamt Bad
Salzuflen, Bestandteil des Leistungskataloges von GrünauHeidequell.
Die Besonderheit des Gebäudes ermöglicht die Vision eines „Mehrgenerationenhauses“. Des Weiteren werden die
Heilpädagogische Ambulanz Grünau, die Seniorenberatung
Bethesda und die Ev. Lutherische Kirchengemeinde Bad
Salzuflen ein Büro neben dem Café beziehen. Und auch
ein Kinderladen, genannt „Spielzeit“, wird unter Leitung von
Grünau eine Kinderbetreuung für bis zu drei Stunden anbieten, wenn Eltern in Ruhe einkaufen möchten, einen Arzt
aufsuchen oder ähnliches. Bereits im Sommer 2008 bezogen die künftigen Auszubildenden eine neue Wohngruppe
im Anwesen an der Wenkenstraße.
Eine Besonderheit wird es im Ausbildungscafé geben:
Das Team besteht aus Mitarbeitenden der Einrichtungen
Grünau-Heidequell und der Ursula-und-Alfred-Kleiner-Stiftung sowie ehrenamtlichen Kräften. Somit wird deutlich,
was mit dem Ausbildungscafé entsteht: Eine Bündelung
von Ressourcen im Rahmen von Vernetzung, um auch im
Sinne unserer Gesellschaft der Jugend eine Chance zu geben.
[ULRICH WICKNER, QUALIT
UALITÄ
ÄTSMANAGEMENT
Ä
TSMANAGEMENT GRÜNAU-HEIDEQUELL]
In Grünau entsteht eine heiminterne Zeitung
Die Kinder und
Jugendlichen waren sehr gespannt
und auch ein wenig aufgeregt, als sie
professionellen Redakteuren über
die Schulter schauen konnten. Unser
Werk, uw.Info und jonet: Einen Tag
lang konnten die sieben Jungen und
Mädchen aus der heilpädagogischtherapeutischen Einrichtung GrünauHeidequell des Ev. Johanneswerks
in die Welt der Informationsmedien
eintauchen.
BIELEFELD/GRÜNAU.
Bei der kleinen Gruppe handelte es sich um das Redaktionsteam der heiminternen Grünauzeitung. Begleitet bei
ihrem Ausflug nach Bielefeld wurden sie von der pädagogischen Mitarbeiterin Michaela Wetter und Delf Dunker,
Bereichsleitung und Marketingbeauftragter der Region. Die
Kinder und Jugendlichen erfuhren einen herzlichen Empfang und wurden durch ein gut organisiertes Tagesprogramm geführt.
Anne Kunzmann referierte über die Entstehung von Unser
Werk und der Online-Mitarbeiterzeitung uw.Info und erklärte die Abläufe vom Redaktionskreistreffen bis zum Druck.
Archivarin Bärbel Thau führte die Gruppe durch die historische Sammlung des Johanneswerks. Lars Bienek erläuterte den Kinder und Jugendlichen das Intranet jonet und
zum Schluss konnten die jungen Redakteure erleben, wie
Michael Elbers Bildmaterial der nächsten Grünauzeitung
professionell verbesserte. Auch für das leibliche Wohl war
ausreichend gesorgt.
Im Kinderheim Grünau-Heidequell gibt es bereits seit Oktober 2006 ein kleines Redaktionsteam von Kindern und Jugendlichen, welches regelmäßig eine heiminterne Zeitung
herausbringt. Bereits im Dezember 2006 kam die erste Ausgabe heraus. Jährlich werden nun vier Zeitungen erstellt
und vervielfältigt. Die Kinder und Jugendlichen gestalten
kreativ und mit viel Spaß und Engagement ihre Artikel. Berichtet wird über aktuelle Geschehnisse, interne Veranstaltungen und Gegebenheiten in und um Grünau herum.
Kreativität macht Spaß
PÄDAGOGISCHE ARBEIT
Junge Redakteure
erkunden Unser Werk
Im Laufe der Zeit kam die Idee auf, einmal mit hauptberuflichen Redakteuren zu sprechen und sich eine echte Redaktion anzuschauen. Gesagt getan, die Abteilung der Öffentlichkeitsarbeit hat das engagierte junge Redaktionsteam
eingeladen.
Die Kinder und Jugendlichen waren tief beeindruckt und
versuchten sofort, das Gesehene und Erlernte umzusetzen,
was mit der Dezemberausgabe 2008 auch gelungen ist. Es
war beeindruckend, mit welcher Ernsthaftigkeit das junge
Redaktionsteam bei der Sache war. Ein großes Danke an
alle Beteiligten!
[MICHAELA WETTER]
FOTO: ELKE WEMHÖNER
Unser Werk
Live dabei – die Jugendlichen
aus Grünau schauen den Profis
über die Schulter: (vorne v.l.)
Wolfgang Vehling, Eric Will,
Michael Elbers, Lars Bienek,
Franziska Arwers, (hinten v.l.)
Michaela Wetter, Yvonne Landen,
Patrick Lehmeier, Isabell Kreft
und Steven Grimpe
27
FOTO: JENS SCHÖNLAU
Freuen sich über die neuen Räume:
(v. l.) Carola Wolf, Leitung des
Fachbereichs Pädagogik im Ev.
Gemeindedienst, Tim Kähler, Sozialdezernent der Stadt Bielefeld,
Gabriele Walczak, Leitung Ev.
Gemeindedienst, und Anne KrügerGembus, Koordinatorin der
Beratungsstelle
„Präventive Arbeit steht im Vordergrund“
BIELEFELD. Größer, schöner, praktischer und den Erfordernissen der Beratungssituationen besser angepasst: So präsentiert sich die Erziehungs-, Familien- und Krisenberatung
des Evangelischen Gemeindedienstes im Johanneswerk
nach ihrem Umzug in die Paulusstraße 24.
In seinem Impulsreferat zur Eröffnung stellte Tim Kähler, Sozialdezernent der Stadt Bielefeld, deutlich den präventiven
Gedanken von sozialer Arbeit in den Vordergrund. In die-
sem Bereich sei die Beratungsstelle mit ihren Angeboten in
Familienzentren und Schulen bestens positioniert und leiste
so ihren Beitrag zur Familienfreundlichkeit in Bielefeld.
In akuten Krisensituationen können sich die Ratsuchenden
an das Krisentelefon der Beratungsstelle unter 0521/80148 00 wenden und erhalten sowohl telefonisch als auch im
persönlichen Gespräch sofortige Hilfe und Unterstützung.
[ANNE KRÜGER-GEMBUS]
Freizeitspaß mit Kicker, Billard und Tischtennis
Nach langer Wartezeit ist
die Freude der Jugendlichen jetzt
doppelt so groß: Anderthalb Jahre
war der Jugendtreff Am Alten
Dreisch wegen Renovierung
geschlossen – jetzt ist der
Stadtteiltreff des Ev.
Gemeindedienstes im Ev.
Johanneswerk wieder
für Jugendliche ab
14 Jahren geöffnet.
28
Unser Werk
BIELEFELD.
„Wir freuen uns sehr, dass wir nun wieder eine Anlaufstelle
für die Jugendlichen anbieten können“, sagt Carola Wolf,
Leiterin des Fachbereichs Pädagogik im Ev. Gemeindedienst. In den neu eröffneten Räumlichkeiten können sich
die Teenager bei Kicker, Billard, Airhockey, Tischtennis und
vielen anderen Spiele vergnügen. Übergangsweise stand ihnen die Stadtteileinrichtung Lipper Hellweg zur Verfügung,
zu der die Einrichtung Am Alten Dreisch gehört.
Doch viele fragten immer wieder nach, wann sie
sich wieder zur gemeinsamen Freizeitgestaltung
in ihren gewohnten Räumen treffen könnten.
Wie gern die Jugendlichen den Treffpunkt nutzen, zeigte auch die Eröffnung: „Die Feier war ein
Riesenerfolg – etwa 80 Leute haben uns besucht“,
freut sich Olaf Seifert, Leiter der Stadtteileinrichtung Lipper Hellweg. Weil der Bedarf so groß ist,
haben die Mitarbeiter das Angebot erweitert und
öffnen zweimal statt wie bisher einmal wöchentlich. Außerdem gibt es ab dem neuen Jahr neue
Angebote für Mädchen und Jungen: Kinder ab
zwölf Jahren können im Mädchentreff und
der Jungengruppe gemeinsam ihre Freizeit
nach ihren Interessen gestalten. [AJU]
Thomaskirche spendet Inventar für Andachtsraum
BIELEFELD. „Durch das neue Inventar aus der Thomaskirche ist unser Andachtsraum viel festlicher und ansprechender geworden“, sagt Stefan Akkermans, Seelsorger im
Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Altar, Kerzenleuchter, Stehpult
und andere Gegenstände aus der evangelischen Kirche in
Bielefeld-Schildesche haben zur Freude der Bewohner und
Mitarbeiter in der Johanneswerk-Alteneinrichtung einen
neuen Platz gefunden. Da die Thomasgemeinde mit der
Stiftskirchengemeinde Schildesche zusammengelegt und
die ehemalige Thomaskirche abgerissen wird, konnte das
Inventar dem Dietrich-Bonhoeffer-Haus gespendet werden.
Weil der Andachtsraum der Einrichtung auf dem Johannesstiftsgelände bisher kaum mit religiösen Gegenständen ausgestattet war, hatte sich Seelsorger Akkermans an
die Superintendentin des Kirchenkreises Bielefeld, Regine
Burg, gewandt. Sie stellte den Kontakt zu Martin Féaux de
Lacroix her, Pfarrer der Thomasgemeinde. Gemeinsam mit
Akkermans organisierte er die Spendenübergabe.
FOTO: WERNER KRÜPER
Beim Einweihungsgottesdienst konnten Bewohner und Mitarbeiter schon die neue Atmosphäre des Andachtsraums
genießen. „Alle waren von der neuen Ausstattung begeistert – und freuen sich auf viele weitere gemeinsame Andachten“, sagt Akkermans. [AJU]
Freuen sich über die Neueröffnung des
Jugendtreffs: (hinten v.l.) Olaf Seifert,
Lars Senne (Pädagogische Arbeit),
Gerhard Henrichsmeier (Bezirksvorsteher
Bezirksvertretung Stieghorst), Michael
Wendt (stellvertretender Leiter Amt für
Jugend und Familie), Bernd Beckendorf
(Stadt Bielefeld, Immobilienservice);
(vorne v.l.) Regina Prizebilla-Voigt
(Jugendhilfeplanerin Stadt Bielefeld),
Claudia Crossley-Cramp (Hausmeisterservice), Carola Wolf
Unser Werk
FOTO: WERNER KRÜPER
Pfarrer Martin Féaux de Lacroix (l.) und Stefan
Akkermans transportieren Gegenstände von der
Thomaskirche ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus
29
FOTO: WERNER KRÜPER
Flexible Arbeitszeiten erleichtern die
Organisation des
Privatlebens
Pilotregionen erarbeiten Audit
Beruf und Familie
vereinbaren können
Zu den gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre gehört
auch der Wandel der familiären Lebensformen. Das Miteinander und die
Möglichkeiten zur Unterstützung der Generationen untereinander haben
sich geändert. Patchworkfamilien und Alleinerziehende repräsentieren einen
Großteil der bestehenden Familienstrukturen. Immer häufiger stellt die
plötzlich notwendige Pflege von Angehörigen Berufstätige vor neue
Herausforderungen.
Mitarbeitende erleben die Doppelbelastungen in Beruf und
Familie oft als stressig. Dies kann dazu führen, dass gesundheitliche Probleme auftreten und die Arbeitsfähigkeit
beeinträchtigt wird. Das Ev. Johanneswerk hat sich zum
Ziel gesetzt, auf diese Veränderungen zu reagieren und
Maßnahmen zu fördern, die zur Vereinbarkeit von Beruf und
Familie beitragen.
Die Chancen und Vorteile einer nachhaltigen familienfreundlichen Personalpolitik sind klar. Es ist wichtig, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es für Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter möglich ist, Beruf und Familie zu vereinbaren. Im Geschäftsbereich Personal, Bereich Personalmanagement und -entwicklung, wird bei der Entwicklung des
Betrieblichen Gesundheitsmanagements der Punkt „Familienfreundlichkeit“ mit besonderer Priorität bearbeitet.
30
Unser Werk
Dabei werden die vielen guten Beispiele beachtet, die es
bereits in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen und
Teams des Johanneswerks gibt. Diese Regelungen und
Absprachen sind allerdings oft „fallbezogen“ und werden
kurzfristig eingesetzt, wenn eine individuelle Lösung gefunden werden muss.
In Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld wurde eine
Studie mit dem Thema “Familienfreundliche Arbeitswelten“
entwickelt. Zwei Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften haben im Rahmen ihrer Diplomarbeit untersucht, welche Regelungen und Vereinbarungen es bereits
gibt. Dazu wurde eine qualitative Mitarbeiterbefragung in
vier Einrichtungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen,
dass die bestehenden Regelungen meist nicht im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wahrgenommen werden. Dazu gehört z.B. die Organisation der
Arbeitszeiten.
Bestehende Angebote
wenig bekannt
Die Ergebnisse dieser Studie führen zu weiteren Schritten.
Vier Pilotregionen entwickeln zu einem Konzept „Familienfreundlichkeit“ das audit berufundfamilie® der Hertie-Stiftung. Das Audit steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
sowie für Wirtschaft und Technologie.
Dieser Auditierungsprozess hat zunächst mit einer Ist-Analyse in acht Handlungsfeldern begonnen. Anschließend
entwickeln die Projektteilnehmenden einen Maßnahmenplan. Im Frühjahr 2009 wird entsprechend das Grundzertifikat erteilt. Für die Umsetzung der Maßnahmen sind drei
Jahre vorgesehen. Während dieser Zeit erhalten die vier
Pilotregionen professionelle Unterstützung und Begleitung
durch die berufundfamilie gGmbH. Anschließend erfolgt die
eigentliche Zertifikatsvergabe.
[WILMA WEBER, GESCHÄFTSBEREICH PERSONAL]
FOTO: ZIG
500 Spielzeuge
machen Familien
glücklich
Diskutierten beim OWL Forum Gesundheitswirtschaft: (v.l.)
Peter Schwarze (Vorstand ZIG), Karsten Gebhardt,
Dr. Michael Müller (medi-owl), Brigitte Meier (Geschäftsführerin ZIG), Wolfgang Diembeck (Vorstand Bertelsmann
BKK) und Uwe Borchers (ZIG)
Versorgungslücken im ländlichen
Raum – ist OWL gerüstet?
Das Gesundheitswesen verändert sich in
den nächsten Jahren grundlegend. Während sich
in den Städten die medizinischen Leistungsangebote konzentrieren, dünnt das Versorgungsangebot auf dem Land aus. Gleichzeitig wird es
immer schwieriger, hochqualifizierte Fachkräfte
für eine ländlich geprägte Region zu gewinnen.
Außerdem geht es immer stärker auch um
zukunftsweisende Versorgungsmodelle für ältere
Menschen.
BIELEFELD.
OERLINGHAUSEN. „500 Spielzeuge haben die Menschen gespendet
– einfach toll!“, freut sich Pastorin
Martina Wehrmann. „Damit konnten
wir das Vorjahresergebnis sogar um
hundert Spielzeuge toppen“, erzählt
die Seelsorgerin der Hellweg-Klinik
Oerlinghausen. Die gebrauchten,
gut erhaltenen Teddys, Spiele und
Bücher haben zu Weihnachten viele Kinderaugen strahlen lassen: Die
Patienten der Suchtklinik des Ev.
Johanneswerks nahmen die Spielsachen mit zu ihren Familien.
Vor drei Jahren rief Wehrmann die
Spielzeugsammlung in der Adventszeit ins Leben. Inzwischen ist die
Aktion zur Tradition geworden – und
das aus gutem Grund, denn der
Bedarf ist groß. Die Männer haben
meist ihre Arbeitsstelle verloren und
befinden sich in finanziellen Schwierigkeiten. Umso schwerer ist es für
sie, an Weihnachten die Familie zu
beschenken. „Die Menschen aus
Oerlinghausen und Schloss HolteStukenbrock haben mit ihren Spenden viele Familien glücklich gemacht
– tausend Dank dafür!“, sagt Martina
Wehrmann. [AJU]
Experten und Praktiker, darunter der Vorsitzende des Johanneswerk-Vorstands,
Karsten Gebhardt, und Vorstandsmitglied Dr. Bodo de Vries, diskutierten in Fachforen über innovative Ansätze und konkrete Projekte. Im anschließenden Plenum
standen die gesundheitspolitischen Fragen im Vordergrund: Vertreter aus den
Bereichen Politik, Krankenkasse, Medizin, Pflege, Krankenhaus und Wissenschaft diskutierten die Frage, wie innovative Ansätze einer sektorübergreifenden
Versorgung für Ostwestfalen-Lippe weiterentwickelt werden können. [ZIG]
Unser Werk
Das neunte OWL Forum Gesundheitswirtschaft machte die Gestaltung der regionalen Versorgungsstrukturen zum Thema. Der Veranstalter, das Zentrum für
Innovation in der Gesundheitswirtschaft (ZIG), suchte Antworten auf drängende
Fragen: Versorgungslücken im ländlichen Raum – stimmt die Diagnose? Wie verändern sich die Strukturen für die Gesundheitsregion Ostwestfalen-Lippe? Ist die
Gesundheitsversorgung in Ostwestfalen-Lippe gut genug gerüstet für die Bedürfnisse von morgen? Mit welchen Strategien begegnen wir in OWL diesen Herausforderungen?
31
Alteneinrichtungen kooperieren mit Sportclub Ampano
Gesundheitskonzept
bringt Mitarbeiter in
Bewegung
„Gesundheit ist ein wichtiges persönliches und gesellschaftliches
Gut,“ sagt Siegfried Wolff. Der Personalreferent ist für das Betriebliche
Gesundheitsmanagement in den fünf Alteneinrichtungen des Ev. Johanneswerkes im Kreis Gütersloh und Beckum verantwortlich. „Wir sind alle aufgefordert, uns für die Förderung und Erhaltung unserer Gesundheit einzusetzen. Gesundheitsfürsorge am Arbeitsplatz gilt als zentrale Aufgabe jedes
Unternehmens. Im Ev. Johanneswerk ist die Förderung und Unterstützung
der Gesundheit aller Mitarbeitenden in den Unternehmenszielen verankert,“
so Wolff weiter.
32
Unser Werk
Als Piloteinrichtung arbeiten Mitarbeiter im Katharina-Luther-Haus in einem
Qualitätszirkel seit zehn Monaten an
Konzept und Maßnahmen für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Es gibt zwei wesentliche Aufgaben:
Im Rahmen der „Verhältnisprävention“
werden unter anderem betriebliche
Abläufe optimiert, die demographische Tendenz in der Mitarbeiterschaft
prognostiziert und die Arbeitsplätze
auf Ergonomie und vorhandene Hilfsmittel überprüft. Aber auch weiche
Faktoren wie Führungsverhalten und
Betriebsklima rücken in den Fokus.
Im Bereich der „Verhaltensprävention“
gibt es eine ganze Reihe von Aktionen
und Angeboten für die Mitarbeitenden.
Eine Mitarbeiterin im Katharina-Luther-Haus ist nebenberuflich im Ampano Sport- und Wellnessclub tätig. So kam der Kontakt zustande.
„Ich war sehr froh, als Janina Gassei
vom Ampano auf uns zukam, in einer Phase, in der wir mit Hochdruck
an unserem Maßnahmeplan 2009 für
das Betriebliche Gesundheitsmanagement arbeiteten,“ so Wolff. Das
Ergebnis der Gespräche kann sich
FOTO: SABINE KELLER
GÜTERSLOH.
Janina Gassei überreicht
symbolisch den Gutschein
an Siegfried Wolff
Gutschein
für alle
Mitarbeitenden
im wahrsten Sinne des Wortes sehen
lassen. Für die 220 Mitarbeitenden,
die in Gütersloh tätig sind, gab es zu
Weihnachten einen Gutschein für vier
Wochen gratis Fitness, Wellness und
Gesundheit.
„Jedem Mitarbeiter, der dieses Angebot annehmen möchte, garantieren
wir eine kompetente Beratung und die
Erarbeitung eines individuellen Trainingsplanes,“ verspricht Gassei. Die
Benutzung des Sauna- und Wellnessbereiches ist selbstverständlich inklusive. [SIEGFRIED WOLFF]
FOTO: SILKE DERKUM
Experten diskutieren über die Pflegereform
Pflege gibt’s
nicht zum Nulltarif
Verbesserungen für
Demenzpatienten – das ist, da sind
sich alle Beteiligten einig, der große
Gewinn durch die Pflegereform.
Doch bei anderen Details waren
die Vertreter der verschiedenen
Interessengruppen naturgemäß
unterschiedlicher Meinung. Bundestagsmitglied Klaus Brandner hatte
im Namen der SPD-Bundestagsfraktion zur Diskussion ins Versmolder
Katharina-von-Bora-Haus geladen.
Experten in Sachen Pflege: Bielefelds
Demographiebeauftragte Susanne
Tatje stellte ihr kommunales Handlungskonzept vor. Anschließend
diskutierte sie mit Jörg Müller (v. l.),
Peter Christian König sowie Klaus
Brandner unter der Moderation von
Bürgermeister Thorsten Klute über
die Pflegereform
VERSMOLD.
Dies werde sich künftig ändern, prognostizierte Jörg Müller,
Leiter des Referats Pflege der Vereinigten IKK. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen und das Bielefelder Institut für Pflege und Gesundheitswissenschaften entwickelten
Fünf statt
drei Pflegestufen
Bereits in der Pilotphase sind die Pflegestützpunkte. Insgesamt 160 sollen allein in Nordrhein-Westfalen eingerichtet
werden. 60 Millionen Euro stellt die Regierung dafür bundesweit zur Verfügung. Dort soll jeder Pflegebedürftige und
dessen Angehörige individuell beraten werden. Ein Anspruch, der bereits ab Januar 2009 gesetzlich festgeschrieben ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Pflegereform, deren Eckpunkte Klaus Brandner, parlamentarischer Staatssekretär
im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, skizzierte, ist
die Pflegezeit. Berufstätige können sich bis zu sechs Monate freistellen lassen, um die Pflege eines nahen Angehörigen zu organisieren. Für Beschäftigte in Kleinstbetrieben
mit bis zu 15 Mitarbeitern gilt dies für zehn Tage. Diese und
andere soziale Standards könne es jedoch nicht zum Nulltarif geben, sagte der Politiker. Wer höhere Nettogehälter zu
Ungunsten der Sozialversicherungsbeiträge fordere, nehme
damit in Kauf, dass Leistungen aus dem Katalog gestrichen
werden. [SILKE DERKUM, HALLER KREISBLATT]
Unser Werk
Die Pflegereform, der große Wurf? Die Frage vom Versmolder Bürgermeister Thorsten Klute, der die Runde moderierte, beantwortete Peter Christian König mit einem klaren
Nein. Sie sei eher ein Reförmchen, sagte der Regionalgeschäftsführer des Ev. Johanneswerkes. Er begrüßte zwar
die Aufweichung zwischen ambulantem und stationärem
Angebot, die nun auch Pflegeheimen erlaube, ihr Leistungsspektrum zu erweitern. Doch brauche man vor allem
noch eine andere Definition von Pflegebedürftigkeit. Derzeit
fielen die leicht dementiell Erkrankten durchs Raster.
ein Pflegestufenmodell mit fünf anstelle der bisherigen drei
Pflegestufen. Dort werden Pflegebedürftige dann danach
beurteilt, inwieweit sie in der Lage sind, am täglichen Leben
teilzuhaben.
33
Lieblingsorte begleiten Bewohner das ganze Jahr
BAD SALZUFLEN. Etwas ganz Besonderes haben sich die Mitglieder des
Fördervereins des Altenzentrums Bethesda für den Basar einfallen lassen.
Sie betrauten die Fotografin Carmen Kirchhain mit der Aufgabe, die Bewohner nach ihren Lieblingsplätzen zu befragen. Sie suchte zusammen mit ihnen
diese Orte auf und es entstanden Fotos, die einen ganz persönlichen Einblick
geben.
Entstanden ist ein schöner, aber auch sehr persönlicher Kalender, der für einen
Spendenbeitrag von sieben Euro erworben werden konnte. Das Geld fließt in die
Arbeit des Fördervereins zugunsten der Bewohner des Altenzentrums Bethesda.
Der Förderverein unterstützt mit diversen Projekten die Alltagssituation der Bewohner. Es wurden bereits Gartenmöbel für den Sinnesgarten, Spezialrollstühle
und Spiele angeschafft, die das eigenständige Leben der alten Menschen erleichtern. „Unser Anliegen ist, Hilfestellung dabei zu geben, dass pflegebedürftige Menschen ein neues Zuhause finden, dass sie im Altenzentrum Bethesda ihre
Vorlieben und Hobbys ausleben und aktiv am Leben teilnehmen können“, sagt
Gerhard Schröder vom Vorstand des Fördervereins.
Hanna Wöhler entspannt auf ihrer
Lieblingsbank am Gradierwerk in
Bad Salzuflen
FOTO: FILMHAUS BIELEFELD
[KATRIN SONNENBERG, REGIONALE MARKETINGBEAUFTRAGTE]
Johanneswerk vergibt Sonderpreis bei Filmwettbewerb
Von einer roten Welle überrollt
BIELEFELD. Eine rote Welle überrollt den Zuschauer – leise aber bedrohlich. So
fühlt es sich an, wenn Scham über einen Menschen hereinbricht, wenn das Rotwerden für Erwachsene zur seelischen Qual wird, wenn die feuerroten Haare das
Kind zum Spott der Mitschüler werden lassen. Für die feinfühlige Darstellung
von körperlichen und seelischen Nöten erhielt Lynn Kossler für ihren Film „Rot“
den Sonderpreis des Ev. Johanneswerks.
Anne Kunzmann (2.v.r.) überreicht
den Gutschein für ein Wochenende
in Berlin an Regisseurin Lynn Kossler
Der Film- und Videowettbewerb wird gemeinsam vom Filmhaus Bielefeld und
dem WDR-Studio Bielefeld veranstaltet und vom Kultusminister des Landes
NRW gefördert. Der 19. Wettbewerb drehte sich um das Thema Scham mit dem
Motto „Oh, wie peinlich!“ Den Sonderpreis des Johanneswerks hat Anne Kunzmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Johanneswerks, überreicht. Er besteht aus einem Wochenende in Berlin inklusive eines Besuchs im Filmmuseum.
[AK]
Altenseelsorge und demografischer Wandel
„Alte Menschen in unserer Gesellschaft – Schatz im Acker oder Klotz am Bein“:
Unter diesem Motto findet das 6. Symposium Altenseelsorge in Wuppertal statt.
Im Mittelpunkt stehen der demografische Wandel und seine Herausforderungen
und Möglichkeiten für die Seelsorge in Gemeinden und Einrichtungen.
Referenten sind Dr. Wolfgang Drechsel und Dr. Andreas Kruse, Professoren an
der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Ulrich H. J. Körtner von der Universität Wien,
Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer von der Universität Gießen sowie Dr. Henning
Scherf, bis 2005 Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien Hansestadt
Bremen.
34
Unser Werk
Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe veranstaltet das Symposium vom 28.
bis 30. September 2009.Das Johanneswerks ist einer der Kooperationspartner;
Pastor Rolf Gräfe, Leiter des Pastoralen Dienstes, ist Mitglied des Vorbereitungskreises. Anmeldung und Informationen unter E-Mail: [email protected]
[AK]
Ronald Hampel ist neuer Regionalgeschäftsführer in Bochum/Herne
Die Einrichtungen im Blick
„Ich habe den Ruf, die Einrichtungen im
Blick zu haben“, sagte Ronald Hampel beim Neujahrsempfang der Region Bochum/Herne. „Und
ich werde das, was ich tue, tun, um die Häuser
zu stabilisieren, die Arbeit vor Ort zu stärken und
Ressourcen zu binden für die Arbeit mit und an
den Menschen, für die wir Verantwortung tragen“,
betonte der neue Geschäftsführer der Region.
Hampel arbeitet seit 20 Jahren im Johanneswerk,
der 48-Jährige ist Fachleiter im Geschäftsbereich
Soziale Arbeit und Gesundheit.
FOTOS: WERNER KRÜPER
BOCHUM.
Dr. Arnulf
Husmann
koordiniert die
anstehenden
strukturellen
Veränderungen
im Johanneswerk
an staatliche Vorgaben, Markt und diakonisches Profil koordinieren“.
Konsequenterweise schließt insofern
auch Hampel seine Begrüßungsrede
mit den Worten: „Alles, was ich entscheiden muss, wird die anstehenden Strukturveränderungen berücksichtigen. Aber ich werde viel dafür
tun, dass dies auf der Grundlage einer guten Arbeitsbeziehung geschehen kann.“ [STEPHANIE BOYKE, REGIONALE
MARKETINGBEAUFTRAGTE]
Unser Werk
Dr. Bodo de Vries hieß seinen Kollegen
im Namen des Vorstands des Johanneswerkes im neuen Aufgabenbereich
willkommen. Er dankte an dieser Stelle dem bisherigen Geschäftsführer Dr.
Arnulf Husmann (51) für dessen geleistete Arbeit und umfassendes Engagement. „Im Johanneswerk stehen
vielfältige strukturelle Veränderungen
an, für die Husmann die Projektleitung
übernimmt“, kündigte de Vries an. „Dr.
Husmann wird die Anpassungsleistungen des Werkes als Unternehmen
Ronald Hampel
ist neuer
Geschäftsführer
der Region
Bochum/Herne
35
Ehemaliger Vorstand Pastor Otto Christiansen verstorben
FOTO: G. RUDOLF
Diakonische Ausrichtung
des Johanneswerks gestaltet
Am 28. Januar ist Pastor
Otto Christiansen, langjähriges
Vorstandsmitglied im Ev. Johanneswerk, im Alter von 77 Jahren
plötzlich verstorben. Mehr als 33
Jahre hat er die Arbeit des
Johanneswerkes geprägt und mitgestaltet. Die Mitte seiner Arbeit
und seines Engagements im Johanneswerk waren die Seelsorge
und der unmittelbare Kontakt zu den
Menschen, denen diakonische
Arbeit gilt.
BIELEFELD.
Christiansen als Redner beim
Sennetreffen in den 60er Jahren
Pastor Otto Christiansen war theologischer Vorstand im Johanneswerk
1974 wurde Pastor Christiansen in
das geschäftsführende Leitungsteam des Ev. Johanneswerkes berufen. Als einziger Theologe in der Geschäftsführung
war er damals für die diakonische Ausrichtung des gesamten Werkes verantwortlich. Bei allen Entscheidungen der
Leitungsebene war es Christiansen
wichtig, dass theologische und diakonische Gesichtspunkte eine tragende
Rolle spielten. In Vorträgen und Veröffentlichungen setzte er sich mit aktuellen ethischen Fragen auseinander.
Als Pastor Otto Christiansen 1993 in
den Ruhestand ging, hatte er zahlreichen Menschen Orientierung vermitteln und Wegweisung geben können.
Die Verbindung zum Johanneswerk
ist auch in den Jahren danach nicht
verloren gegangen. Von Zeit zu Zeit
hielt Christiansen noch Gottesdienste
in verschiedenen Einrichtungen und
nahm an den Tagungen der Johanneswerk-Pastoren teil.
Das Johanneswerk ist Pastor Christiansen dankbar für seinen Dienst, der immer ganz nah am
einzelnen Menschen orientiert war. Es wird ihm ein bleibendes Andenken bewahren.
[BÄRBEL THAU, GESCHICHTSSCHREIBUNG]
Unser Werk
Vielen Menschen
Orientierung vermittelt
FOTO: ULF FROREICH
Christiansen studierte Theologie in
Bielefeld, Erlangen, Münster und Tübingen und kam nach seinem Vikariat 1959 in das Johanneswerk. Der
junge Pastor, der während seiner
Hochzeitsreise die Nachricht erhalten
hatte, dass er in das Johanneswerk
berufen sei, fand ein umfangreiches
Tätigkeitsfeld vor. Zu seinen Aufgaben
gehörte die Seelsorge am gerade neu
eröffneten Ev. Johannes-Krankenhaus
und der Unterricht an verschiedenen
Schulen für pflegerische und soziale
Berufe.
39
Thema:
Angehörige
im Mittelpunkt
Impressum
Unser Werk
Zeitschrift für Freunde und Förderer
des Ev. Johanneswerks e.V.
Postfach 10 15 53; 33515 Bielefeld
Herausgeber: Karsten Gebhardt (v.i.S.d.P.)
Redaktion
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Ev. Johanneswerks
Elke Wemhöner [ER] (Leiterin)
Anne Kunzmann [AK] (Redaktionsleitung)
Claudia Herrmann [CH] (Stiftung mitLeidenschaft)
Anika Jurkuhn [[AJU] (Volontärin)
Die neue Broschüre ist in der
Öffentlichkeitsarbeit erhältlich.
Herstellung
Fotos: Dirk Bannert, Gerd Bellerman, Chris Corrado, Silke Derkum,
Filmhaus Bielefeld, Guido Frebel, Ulf Froreich, Caroline Hinke, Sabine
Keller, Carmen Kirchhain, Werner Krüper, Veit Mette, G. Rudolf, Jens
Schönlau, Elke Wemhöner, ZIG, Andreas Zobe
Grafik und Satz: Wienold deSign
Druck: art+image gmbH, Minden
Versand: Lettershop Integra, Lüdenscheid
Redaktionsanschrift: Ev. Johanneswerk e.V.,
Schildescher Straße 101-103, 33611 Bielefeld
Telefon 0521/801-2563; Telefax 0521/801-2569
E-Mail [email protected]
Bestellung und Abmeldung bitte unter dieser Adresse.
Beratender Redaktionskreis: Burkhardt Bensiek, Stephanie Boyke, Delf
Dunker, Katja Grzybinski, Marcus Fischer, Daniela Jazy, Sandra Knop,
Holger Leitsch, Ditha Menzel, Erich Mischer, Wolfgang Müller, Pastor
Günter Niemeyer, Marion Plaß, Gabriele Rahrbach-Reinhold, Dagmar
Ribbert, Dr. Karin Schreiber-Willnow, Katrin Sonnenberg, Bärbel Thau,
Heike von Loh, Gabriele Walczak, Silvia Wiechers, Siegfried Wolff, Anja
Zimmermann
Unser Werk steht allen Lesern für Beiträge und Meinungsäußerungen offen. Anonyme Beiträge können nicht veröffentlicht werden. Die Redaktion
Weitere Hefte der Themen-Reihe
• Dekubitus
• Demenz
• Ehrenamt
• Einfach ganz normal
• Netzwerk Gesundheit
• Hospizarbeit
• Wohnformen der Zukunft
behält sich Kürzungen vor. Aus Gründen der Lesbarkeit wird bei den meisten geschlechtsspezifischen Bezeichnungen die männliche Form gewählt.
www.johanneswerk.de
Das Ev. Johanneswerk ist einer der großen diakonischen Träger Europas
mit Sitz in Bielefeld. Rund 6.000 Mitarbeitende sind in mehr als 70 Einrichtungen tätig. Die diakonischen Angebote richten sich an alte, kranke und
behinderte Menschen, Kinder und Jugendliche und schließen die offene
diakonische Arbeit im Kirchenkreis Bielefeld ein. Gegründet wurde das
Werk 1951. Der Vorsitzende des Vorstands ist Karsten Gebhardt.
U